Die Einnahmen und Downloads von Shutterstock im Fünf-Jahres-Rückblick

Heute hat die Bildagentur Shutterstock den Quartalsbericht für das vier­te Quartal 2018 vor­ge­stellt. Das habe ich mir zum Anlass genom­men, die Geschäftszahlen etwas genau­er zu beleuchten.

Hier erst mal die Tabelle mit den Downloads, Uploads und Umsätzen der letz­ten Jahre. Die Formatierung in WordPress ist nicht so schön, aber ihr könnt sie hof­fent­lich gut lesen.

QuartalDownloadsKollektionsgrößeGesamteinnahmenDurchschnittl. Einnahmen pro Download (RPD)Gesamteinnahmen DownloadsDifferenzDownloads/​Assets
Q4 201328,0032,2068,002,4368,04-0,040,87
Q1 201429,7035,4072,802,4572,770,030,84
Q2 201431,5038,8080,202,5279,380,820,81
Q3 201431,2042,7083,702,6582,681,020,73
Q4 201433,5046,8091,202,6889,781,420,72
Q1 201533,4051,6097,502,8795,851,640,65
Q2 201535,9057,20104,402,85102,312,080,63
Q3 201538,1063,70107,302,76105,152,140,60
Q4 201539,8071,40115,902,86113,822,070,56
Q1 201641,2081,00116,702,77114,122,570,51
Q2 201643,4092,10124,302,81121,952,340,47
Q3 201641,20102,70123,102,91119,893,200,40
Q4 201641,10116,20130,203,02124,126,070,35
Q1 201743,50132,00130,202,96128,761,440,33
Q2 201742,70144,70134,003,05130,233,760,30
Q3 201741,90155,80141,103,23135,335,760,27
Q4 201743,90170,10151,803,33146,185,610,26
Q1 201843,70196,80153,003,40148,584,410,22
Q2 201845,20215,10156,603,41154,132,460,21
Q3 201843,90233,00151,603,40149,262,340,19
Q4 201846,80241,70162,103,40159,122,980,19

Alle Werte sind in Millionen USD, bis auf RPD und Downloads/​Assets, die sind in US-​Dollar.

Was bedeu­te­ten die Zahlen genau?

Die Downloads geben an, wie häu­fig im Quartal ins­ge­samt Werke her­un­ter­ge­la­den (also gekauft) wurden.

Die Kollektionsgröße gibt an, wie vie­le Bilder, Videos und Musikstücke (also nicht nur Fotos) im Quartal ins­ge­samt online waren.

Die Gesamteinnahmen sind die Einnahmen, wel­che Shutterstock für das Quartal in Mio. USD gemel­det hat.

Der RPD ist der Wert, den Shutterstock pro Download im Durchschnitt erzielt hat. Hier ist zu beden­ken, dass Videos, Musikstücke und Fotos in der Premium-​Kollektion einen deut­li­chen höhe­ren Durchschnittsverkaufspreis erzie­len als die Bilder der Basis-Kollektion.

Bei „Gesamteinnahmen Downloads“ wur­de der RPD mit den Downloads mul­ti­pli­ziert. Die nächs­te Spalte zeigt die Differenz zu den gemel­de­ten Gesamteinnahmen und zeigt damit auf, dass Shutterstock noch eini­ge ande­re Einnahmenquellen als die Asset-​Lizenzierung hat. Der Minuswert in der ers­ten Zeile ist ver­mut­lich der Rundung geschuldet.

In der Spalte „Downloads/​Assets“ habe ich die Downloads durch die Portfoliogröße divi­diert. Wenn ihr die­sen Wert mit eurer eige­nen Portfoliomenge mul­ti­pli­ziert, seht ihr, wie viel Downloads eurer Portfolio in einem Quartal erzie­len soll­te. Liegt ihr drü­ber, seid ihr über­durch­schnitt­lich, liegt ihr drun­ter, soll­tet ihr an euren Bilder noch arbeiten.

Die Zahlen gra­fisch dargestellt

In der letz­ten Grafik ist gut zu erken­nen, wie die Portfoliogröße den Downloads davon­ga­lop­piert. Die sta­gnie­ren­den Downloads füh­ren bei stark stei­gen­den Uploads zu sin­ken­den Downloads pro Asset, wie in der ers­ten Grafik gut erkenn­bar ist.

Die zwei­te Grafik zeigt, wie der RPD im letz­ten Jahr eben­falls sta­gniert ist.

Zusammengenommen wer­fen die­se Zahlen und Grafiken lei­der ein trau­ri­ges Bild auf die Branche. Denn über­setzt bedeu­ten sie, dass Shutterstock fast alle poten­ti­ell mög­li­chen Kunden schon erreicht hat (sta­gnie­ren­de Downloads) und des­halb neue Uploads nicht mehr auto­ma­tisch dazu füh­ren, dass mehr ver­dient wird. Der Kunde bekommt dadurch zwar mehr Auswahl, aber er kauft nicht unbe­dingt mehr.

Würden wir den wach­sen­den Videomarkt mit sei­nen höher­prei­si­gen Verkäufen aus den Zahlen abzie­hen (was wir lei­der nur für die Uploads, aber nicht für die Downloads und Umsätze machen könn­ten), wür­de das Gesamtbild ver­mut­lich noch trau­ri­ger aussehen.

Was sagen euch die Zahlen?

7 Gedanken zu „Die Einnahmen und Downloads von Shutterstock im Fünf-Jahres-Rückblick“

  1. Tja, die Zahlen sagen mir lei­der nur das, was mir mei­ne eige­nen Zahlen (Fotolia) auch sagen: Stock-​Fotografie ist kein wirk­lich aus­bau­fä­hi­ges Einkommensmodell mehr …

  2. Im Vergleich zu 2013 braucht man etwa das drei­fa­che Portfolio um den Umsatz zu hal­ten. Der Trend dürf­te sich die nächs­ten Jahre ver­schär­fen. Da immer mehr hoch­ge­la­den wird, aber die Downloads stagnieren.

  3. Danke für den Bericht Robert. 

    Schön für Shutterstock und deren Aktionäre. Es scheint aus deren Sicht gut zu lau­fen und deren Ausblick nach 2019 sieht auch gut aus. Shutterstock hat­te immer noch ein schö­nes Wachstum von 10% (Downloads und Umsatz). 

    Der Bildbestand ist um 42% gewach­sen und das lässt Deine Charts natür­lich bedroh­lich aus­se­hen. Ich den­ke aber, dass sich viel von dem neu­en Content schlech­ter ver­kauft als der „Bestandsdurchschnitt“. Sonst müss­te man ja bei glei­chem Portfolio 42% weni­ger Downloads als im Vorjahr haben und so eine Entwicklung kann ich in mei­nen Statistiken über­haupt nicht erkennen. 

    Adobe ist sicher ein har­ter und aggre­si­ver Mitbewerber und unter die­sen Umständen hat sich Shutterstock sehr toll geschla­gen. Vielleicht soll­ten wir also ein paar Euros aus den Downloads in Shutterstock Aktien inves­tie­ren – die­se hat heu­te 10% zugelegt 🙂

  4. Die Differenz könn­te durch Financial Engineering kom­men, etwa durch Aktienrückkäufe um die Bilanz zu ver­schö­nern. Zumindest machen das vie­le US Unternehmen so. Mit bil­li­gem Geld wer­den eige­ne Aktien zurück­ge­kauft. Die Kursgewinne sind höher als die Kosten was sich posi­tiv auf die Bilanz auswirkt.
    Die nächs­te Krise dürf­te wohl durch die hohe Verschuldung am US Unternehmenssektor aus­ge­hen. Weil eben die Schulden oft nicht sinn­voll inves­tiert wer­den um die Produktivität zu erhöhen.
    Ich glau­be mal gele­sen zu haben dass über 40% der gro­ßen US Unternehmen bereits so hoch ver­schul­det sind dass sie nur mehr ein BBB Rating haben. Bei der nächs­ten Herabstufung fal­len sie unter Investment Grade Rating. Was fatal wäre da etli­che Investoren dann ihr Geld abzie­hen müssen.

  5. Hallo Rpbert,
    ich selbst habe in den letz­ten 2 Jahren kaum was hochgeladen,
    dem­entspre­chend sind mei­ne Einnahmen eh stark gesunken.
    Ich bin seit die­sem Jahr wie­der mehr dran, habe aber trotz­dem in den letz­ten Jahren gemerkt, wie die Anzahl hoch­prei­si­ger Verkäufe gesun­ken ist (Corbis weg, Gettys sehr vie­le Mini-​Verkäufe, ab und zu mal ein Verkauf um die 50,- Euro, und auch ande­re Verkäufe sind im Preis gesunken).

    Wie ist denn dein Eindruck ? Du zeigst ja nicht mehr dei­ne genau­en Einnahmen wie frü­her, aber wie ist dein Gesamt-​Eindruck ? Sind dei­ne Einnahmen auch gesun­ken, falls ja in wel­chem Rahmen ? Und was meinst du, wie vie­le Bilder musst du monat­lich pro­du­zie­ren, um dei­nen Umsatz zu hal­ten ? Danke.

  6. Das ein­zig wirk­lich inter­es­san­te an der Stockfotografie – wieviel!

    bei mir läuft Amlay sta­bil, seit 5 oder 6 Jahren nahe­zu nichts mehr ein­ge­lie­fert, den­noch wie­der stei­gen­de Umsätze + Verkäufe, monat­lich eine Ausschüttung. Macro ist nicht sexy, aber lebt noch!

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