Pimp My Stock: Bildbesprechungen von Stockfotos 42

Heute gibt es wie­der eine „Pimp My Stock!“-Folge mit Fotos, die erken­nen las­sen, dass es der Fotograf zu was brin­gen wird, wenn er mit Ehrgeiz und Disziplin bei der Sache bleibt.

Für alle, die erst kürz­lich rein­ge­schal­tet haben: Was ist „Pimp My Stock!“ über­haupt? In die­ser Serien kön­nen mehr Leserinnen und Leser ihre Fotos schi­cken, wel­che sie als Stockfotos anbie­ten wol­len. Ich beur­tei­le die­se dann mit Blick auf die mög­li­che Verkäuflichkeit und gebe Verbesserungsvorschläge. Es geht also nicht dar­um, ob ein Foto „schön“ ist, son­dern wie gut es sich ver­kau­fen könnte.

Wer eben­falls mit­ma­chen kos­ten­los will, fin­det hier alle not­wen­di­gen Informationen.

Diesmal bekam ich eine Mail von Stephan:

Hallo Herr Kneschke,

ich beschäf­ti­ge mich mitt­ler­wei­le seit ca. 5 Jahren mit der Fotografie. Die ers­ten Jahre habe ich mich mit der Technik der Kamera aus­ein­an­der­ge­setzt, zuletzt mit den Grundlagen der Studiofotografie. Vor etwa einem hal­ben Jahr habe ich mich dazu ent­schie­den, den Schritt in die Stockfotografie zu wagen und habe mich bei Fotolia angemeldet.

Ich habe mir vor­ge­nom­men, monat­lich etwa 20 Fotos spe­zi­ell für die Stockfotografie zu pro­du­zie­ren plus die ein oder ande­ren Fotos, die ich sonst so knipse.

Meine Annahmequote liegt etwa bei 50%, was ja gar nicht schlecht ist.

Leider sind mei­ne ers­ten Erfahrungen sonst eher ernüch­ternd. Die Fotos wer­den kaum angeklickt.

Es wäre schön eine Feedback zu mei­nen Bilder zu erhal­ten. Vielleicht hast du auch den ein oder ande­ren Tipp, was ich bes­ser machen könnte

Vielen Dank und lie­be Grüße,
Stephan

PS: Hier mein Profil bei Fotolia.“

Stephan hat mir ins­ge­samt 13 Fotos geschickt, von denen ich mir die­se zehn raus­ge­sucht habe:

IMGP0576 (Klein)Erstes Foto: Ein Wasserglas mit Zitrone. Was rela­tiv sim­pel aus­sieht, ist in der Praxis gar nicht so ein­fach: Glas ist mit sei­nen Spiegelungen eins der her­aus­for­dern­den Motive. Stephan hat es aber gemeis­tert. Ich fin­de das Bild gut und hal­te es ver­käuf­lich: Die Verwirbelungen im Wasser und das schrä­ge Glas sor­gen für Dynamik im Bild. Ich wür­de es even­tu­ell noch mit einem bläu­li­chen Hintergrund ver­kau­fen, weil das die Farbe ist, die auto­ma­tisch mit Wasser asso­zi­iert wird. Da ich ja das Portfolio bei Fotolia sehen kann: Im Titel des Bildes sind gleich zwei Tippfehler, auch da soll­te sau­be­rer gear­bei­tet werden.

IMGP0700 (Klein)Ein Stillleben mit Lebensmitteln von oben. Das Licht passt, viel­leicht einen Tick zu hart, die Komposition aus aus­ge­wo­gen, gefällt mir und kann auch Käufer fin­den. Aber: Solche Bilder ver­kau­fen sich bes­ser, wenn sie eine kon­kre­te­re Aussage haben. Das heißt zum Beispiel, nur Zutaten der ita­lie­ni­schen Küche zu ver­wen­den, nur Kräuter, nur vega­ne Lebensmittel, nur Obst und Gemüse, nur Milchprodukte und so wei­ter. Im Detail könn­te auch etwas sorg­fäl­ti­ger aus­ge­wählt oder retu­schiert wer­den. Die rote Paprika sieht nicht mehr ganz frisch aus, an einer Cashewnuss ist ein dunk­ler Fleck, die eine Tomate liegt auf den ande­ren und so weiter.

IMGP0725 (Klein)Drei Flaschen Bier: Wieder gut aus­ge­leuch­tet, mini­ma­lis­tisch, aber wir­kungs­voll kom­po­niert, da kann ich mir vie­le Verwendungsmöglichkeiten vor­stel­len. Um die Verkäufe zu stei­gern, hät­te ich hier gleich eine Serie mit ver­schie­de­nen Farben im Hintergrund erstellt (klappt viel­leicht sogar noch in der Bildbearbeitung).

IMGP0774 (Klein)Was ich bei den bun­ten Lebensmitteln vor­ge­schla­gen habe, hat Stephan hier schon teil­wei­se umge­setzt. Hier dreht sich alles um Soja: Tofu, Sojabohnen und Sojamilch. Ich fin­de das Bild ins­ge­samt gelun­gen, nur die Bohnen direkt vor dem dicken Tofustück hät­te ich anders plat­ziert, weil sie so im Schatten ver­schwin­den. Möglich wäre noch eine wei­te­re Bildvariante mit mehr Sojaprodukten wie Sojaöl, Sojasauce oder ech­ten Sojasprossen.

IMGP0967Hier gibt es eine schwä­bi­sche Suppe mit Maultaschen: Bei sol­chen Freistellern nei­ge ich fast reflex­ar­tig dazu, zu rein­weiß zu raten. So auch in die­sem Fall, weil es die Designer dann bes­ser in ihre Layouts ein­pas­sen kön­nen. Professionelle Food-​Fotografen hät­ten die Möhrenstücke sicher mit einer Pinzette bes­ser im Teller ver­teilt und eini­ge der Kräuter am Rand retu­schiert, aber ins­ge­samt ist das Foto gelun­gen. Die Variante mit einem hel­len und dunk­len Holztisch als Untergrund fin­det sich eben­falls im Portfolio.

IMGP1006Auf die­sem Bild sind Rigatoni mit Basilikum zu sehen. Mein Urteil ist wie­der: gut, aber. Das Aber bezieht sich in die­sem Fall vor allem auf die Verteilung der Sauce, die etwas lieb­los auf die Nudeln gekippt wur­de. Wie sorg­fäl­tig Sauce ange­ord­net wer­den kann, ist hier zu sehen*. Außerdem stört mich die dunk­le run­de Stelle ganz rechts auf dem Basilikum.

IMGP1131Auch hier zeigt sich wie­der, dass das oben erwähn­te Konzept, Zutaten nach bestimm­ten Themen zu ord­nen, erfolg­ver­spre­chend sein kann. Hier sehen wir die Zutaten für „Pesto Genovese“ mit Olivenöl, Basilikum, Knoblauch und Pinienkernen. Insgesamt fin­de ich das Foto gelun­gen, im Detail habe ich die Pinienkerne zu bemän­geln, die sorg­fäl­ti­ger aus­ge­sucht hät­ten wer­den kön­nen. Zum geschäl­ten Knoblauch hät­te ich noch eine Knolle Knoblauch mit Schale gelegt, damit die­ser leich­ter erkenn­bar ist.

IMGP8529 (Klein)Äh, nee: Diese bun­ten Nudeln sehen wie hin­ge­wor­fen aus. Sorgfalt ist auch hier das Zauberwort. Insgesamt sinn­vol­ler wären ande­re Anordnungen gewe­sen, zum Beispiel voll­stän­dig for­mat­fül­lend von oben, aber die Nudeln nur am Rand mit Textfreiraum, damit das Bild als Hintergrund genutzt wer­den könn­te. Aber so? Nein.

IMGP8098_bearbeitet-1 (Klein)

Ein mär­chen­haf­ter, neb­li­ger Wald. Technisch und kom­po­si­to­risch habe ich nichts zu bean­stan­den. Ein schö­nes Waldfoto, was durch eini­ge Filter (Sepia, o.ä.) auch noch zusätz­li­che Varianten her­vor­brin­gen könnte.

IMGP11562Ein vege­ta­ri­scher Burger mit Bratling. Mir läuft das Wasser im Mund zusam­men und genau das soll­te ein gutes Foodfoto errei­chen. Mission erfüllt. Im Detail stört mich etwas das Glas hin­ten rechts sowie wie­der die man­geln­de Sorgfalt. Die Brötchenhälften wei­sen eini­ge Dellen auf (nicht umsonst schreibt eine Fotostylistin in die­sem Buch, dass sie für so ein Foto vie­le Brötchen kauft). Auch die Salatblätter hat­te ich, vor allem links mehr aus dem Brötchen gezo­gen, damit der Burger „gesün­der“ wirkt. Zusätzlich hät­te ich eine Variante ohne die Kidneybohnen gemacht, weil die­se die Verwendungsmöglichkeiten doch etwas einschränken.

Insgesamt sehe ich in den ein­ge­reich­ten Fotos und sei­nem gesam­ten Portfolio viel Potential, erfolg­reich zu sein. Seine anschei­nend bevor­zug­te Nische „Foodfotografie“ erfor­dert jedoch noch etwas mehr Sorgfalt als sie aktu­ell an den Tag gelegt wird. Zu dem Thema gibt es auch eini­ge Bücher wie die­ses*, die­ses* oder die­ses* hier mit vie­len hilf­rei­chen Tipps für den Set-​Aufbau und mehr.

Was sagt ihr?
Wie wür­det ihr die Fotos von Stephan einschätzen?

* Affiliate

10 Gedanken zu „Pimp My Stock: Bildbesprechungen von Stockfotos 42“

  1. sehr schö­ne Bilder! Was mich wun­dert, ist, dass Fotolia sovie­le ähn­li­che Motive mit gerin­ger Abweichung durch­ge­las­sen hat. Etwas grö­ße­re „Ähnlichkeits-​Breite“ wäre sinnvoll.
    Foodfotografie – ja, schwie­ri­ges Terrain. Die Bilder sind gut, kei­ne Frage. Aber gut ist in die­sem hart umkämpf­ten Stockbereich zu wenig.
    Bei Food gibt es nur wenig „Aussageauswahl“. Es muss appe­tit­lich sein, immer. Eine ande­re Aussage kann man kaum unter­brin­gen. Das schränkt die Gestaltung mehr ein als bei ande­ren Motiven. Menschen z.B. kön­nen lus­tig, trau­rig, geschäf­tig, ernst etc aus­se­hen in der­sel­ben Location. Essen muss immer appe­tit­lich sein. Varianten wie ver­welkt, zer­quetscht, lus­tig bemalt… das geht alles nicht so rich­tig. Für Sonderthemen viel­leicht, aber mehr nicht (Darstellung von Müll z.B.)
    Gleichzeitig sind sehr gute Fotografen unter­wegs die Maßstäbe set­zen und qua­si die Downloads unter sich auf­tei­len. Da reicht dann „gut“ lei­der nicht um nen­nens­wer­te Downloads zu generieren.
    Trotzdem – wenn es „dein Ding“ ist, dann bleib dran. Es sind wirk­lich Feinheiten die die Appetitlichkeit ent­schei­den. Da kann man sich jedoch weiterbilden 🙂

    Ich wür­de die Ausleuchtung noch ver­bes­sern (sie ist nicht schlecht, die „Profis“ sind da jedoch bes­ser). Und mehr auf Aussage Wert legen. Vegane Ernährung? Deftiger Burger? Steak? Was gehört da dazu? Vll ein Bier? Etwas Feuer im Hintergrund? In wel­chem Umfeld wür­de man sowas essen? In wel­chem Umfeld wür­de jemand Vegane Sachen zube­rei­ten? Was wür­de im Umfeld her­um­lie­gen, wenn jemand Nudeln isst? Die „gut orga­ni­sier­te Zufälligkeit“ des Herumliegens wür­de ich auch mehr beachten. 

    Der Wald ist ganz nett, ich fürch­te jedoch, dass so ein Motiv in den zig tau­sen­den ande­ren Wäldern unter­ge­hen wird. Als Grundlage für ein Composing ist so ein Motiv jedoch gut. Da gehört z.B. noch ein Wolf rein oder ein Rotkäppchen 🙂

  2. Du schreibst, die Erfahrungen mit Fotolia sind bis jetzt ernüchternd.
    Wahrscheinlich soll­te man ein­fach nicht zu gro­ße Erwartungen haben. Meine Erfahrungen sind aber ähn­lich. Das hat jetzt nicht nur mit Fotolia zu tun. Der Markt ist ein­fach gesät­tigt und geht schein­bar stark in Richtung Abo.
    inter­es­sant ist viel­leicht ein Artikel von Shutterstock. Jede Sekunde wer­den dort 4 Bilder lizen­siert. Wenn man das auf die 48 Millionen Bilde dort hoch­rech­net. Dann erge­ben sich auf jeweils 100 Bilder 0,72 Downloads pro Tag, oder 21,6 Downloads pro Monat. Ich habe frü­her mal FT pro­biert, dann bin ich zu istock, Als fau­ler Mensch wur­de ich dort exklu­siv, also alle die Bilder bei den andern Agenturen gelöscht. Vor eini­ger Zeit bei istock gekün­digt und wie­der mal FT pro­biert. Im Vergleich zu damals ver­kauft man als (neu) Anfänger fast nur Abos. Auf 100 Bilder kom­men bei FT etwa 13 Downlodas pro Monat. Also knapp unter dem sta­tis­ti­schen Mittelwert von Shutterstock.
    Es zahlt sich nicht aus. Habe ich wie­der gelas­sen. Da ich aus alter Flikr Zeit noch einen Getty Account habe, lade ich die Bilder nun dort hoch. Die leh­nen zwar fast alles ab. Im Gegensatz zu FT. Aber wenn man so aus Spaß nur um die 10 bis 20 Bilder im Monat macht, ist das irgend­wie eine grö­ße­re Herausforderung und auch mehr Spaß.
    Aber der Einstieg in Microstock macht wirk­lich kei­nen Sinn mehr. Ich glau­be Microstock macht auch kei­nen Sinn mehr, wenn man nur real­tiv wenig Bilder pro Monat macht. Das geht nur mehr über Masse.

  3. Leider muss ich unter­des­sen zuge­ben, dass das Statement „Microstock Is Dead“ zutrifft:
    Früher brauch­te es Jahre, bis die Agenturen ihre Portfolios auf eini­ge Millionen Bilder auf­ge­baut hat­ten, heu­te kommt jeden Monat gut eine Million Bilder dazu. Schliesslich wer­den wir in eini­gen Jahren Bilddatenbanken mit einer Grösse von gegen 100 Mio. Bildern pro Agentur haben – da wer­den die Bilder ein­fach nicht mehr gefun­den bzw. der Verkauf ver­teilt sich auf zu vie­le Bilder.

    Mein Fazit: Wer jetzt noch neu anfängt, kann’s grad‘ so gut auch las­sen, falls erhofft wird, dass man einen nen­nens­wer­ten Betrag erwirt­schaf­ten könnte.

    Kneschke ist noch zum rich­ti­gen Zeitpunkt ein­ge­stie­gen und die Würfel sind mehr oder weni­ger gefal­len in die­sem Markt.

  4. Vielen Dank erst­mal für den tol­len Beitrag zu mei­nen Bildern. Außerdem dan­ke für eure Kommentare.
    Was Ihr hier scho schreibt, ist ja nicht gera­de motivierend 🙂
    Es ist natür­lich auch eine Frage der Definition von „..nen­nens­wer­ten Betrag..“. Meine E‑Mail an Robert, die Oben ver­öf­fent­licht wur­de, ist mitt­ler­wei­le 2 Monate alt, ich habe damals die ers­ten Bilder bei Fotolia hoch­ge­la­den… mitt­ler­wei­le wur­den ca 20 Bilder ver­kauft, womit ich bei einem Bestand von 140 eini­ger­ma­ßen zufrie­den bin. Ich sehe das gan­ze als Hobby und wenn ein paar Euro dabei raus­sprin­gen.. freut es mich.
    Natürlich habe ich mir auch Ziele gesetzt. Ich will bis ende des Jahres etwa 500 Bilder (50 pro Monat)produziert haben und hof­fe dann etwa 50€ pro Monat damit zu verdienen.
    Wo ich noch etwas am Zweifeln bin, ob ich wei­ter­hin bei Fotolia exklu­siv anbie­ten soll oder mein Portfolio auf ande­re Portale aus­wei­ten soll..

  5. @ Olivier: Dann muß man sich even­tu­ell um die pre­mi­um Macroagenturen bemü­hen – bin jetzt neu bei Getty, die Annahmeqoute der ein­ge­lie­fer­ten Bilder ist enorm hoch – ganz im Gegensatz zu man­cher dt. Agentur, wo dise bei z.T. nur 30% liegt (WE oder F1)!

  6. @Robert Meins
    Mir kommt eher vor, dass ich frü­her 6 rich­ti­ge im Lotto mache, als 30% Annahmequote bei Getty schaffe.
    Aber dei­ne Bilder bei WE waren schon sehr gut. Auf dem Level bin ich nicht.

  7. Aber gera­de für den Amateur, der nicht von sei­nen Bildern leben muß, ist es doch erstre­bens­wert sich foto­gra­fisch wei­ter zu ent­wi­ckeln, da muß man ja nicht beim Microstock blei­ben. Es ist ja der Reiz der Fotografie neu­es zu pro­bie­ren. Der Profi, wie Robert, der von sei­nen Einnahmen leben möch­te und schon ein gro­ßes Portfolio im Micro hat, wird sich mit einer neu­en Art der Fotografie schwer tun, zunächst wird er damit kei­ne Einkünfte erzie­len, aber gleich­zei­tig kann er den Anforderungen des Micro-​Marktes nicht gerecht werden.

    Also – Mut zur Veränderung, wie heist es so schön „An der Spitze ist immer Platz“ 🙂

  8. Schöne Bilder!

    Ich über­le­ge mir so lang­sam, ob ich mei­ne kur­ze Microstock-„Karriere“ schon wie­der beende 😉
    Sind wir mal ehr­lich, ren­tiert sich die­ser Aufwand (noch)?
    Wenn Stephan sagt, er will damit 50 € im Monat ver­die­nen. Dann dürf­te er so max. 4 Stunden Zeit (im Monat! – also 1 Std./Woche!) dafür auf­wen­den, dann hät­te er einen Stundenlohn von 12,50 € (Ausrüstung, Kosten, Steuern,… las­sen wir mal unberücksichtigt)!
    Wie vie­le Stunden braucht man für die ange­ge­be­nen 50 Bilder zum Fotografieren (bei Food noch das Hinrichten, Beleuchtung,…), die Bearbeitung in Lr oder Ps und das Einstellen bei der Agentur mit Schlagwörtern usw.!? Und wie vie­le davon wer­den dann ange­nom­men, ver­kauft und vor allem wie wenig Geld erhält man (am Anfang) pro ver­kauf­tem Bild…!?
    Da ist es ja noch lukra­ti­ver, jede Woche ein paar (meist unbearbeitete/​nur leicht) Fotos an sei­ne Zeitung zu schi­cken. Da krie­ge ich wenigs­tens ein ver­öf­fent­lich­tes Foto eini­ger­ma­ßen fair bezahlt, noch biss­chen was für den Text und habe kos­ten­lo­se Werbung für mich und wer­de oft von Leuten posi­tiv drauf ange­spro­chen. Das freut mich mehr, als wenn ein Foto bei Fotolia ver­kauft wird, da ärger ich mich ja fast noch, dass die Agentur das meis­te ein­steckt und ich mit einem Taschengeld abge­speist werde 🙁
    Klar, das Fotografieren macht Spaß und ich wür­de es nicht als Arbeit bezeich­nen, aber das Bearbeiten und Einstellen (vor allem die Keywords) ist für MICH Arbeit und ner­ven mich eher 😉
    Selbst das Veröffentlichen von Bildern bei Facebook bringt da doch mehr, da freue ich mich wenigs­tens über die Likes und net­ten Kommentare. Und wenn dann mal ein Shooting ab und zu davon raus­kommt, hat man doch mehr ver­dient als mit dem gan­zen Aufwand im Microstockbereich.
    Klar, die schon ewig dabei sind wie Robert K. und ande­re kön­nen sicher davon gut leben, die Ausgaben für Modells und teu­re Ausrüstung sind natür­lich auch nicht zu vergessen…

    Nachdenkliche Grüße
    Wolfgang

  9. Mir fällt auf, dass der Vordergrund sehr häu­fig unscharf ist, z.B. die rote U‑Nudel ganz rechts, der vor­ders­te der Pinienkerne oder die vor­de­ren Sojabohnen. Für mich wirkt das Foto dadurch weni­ger pro­fes­sio­nell und damit ver­wend­bar, zumal die Belichtungszeit und damit auch die Blende bei unbe­weg­ten Studiofotos nicht so ein­ge­schränkt sind, wie bei­spiels­wei­se bei Sportfotos.
    Stört das nur mich?

  10. @Stephan K: Nunja, wenn der kom­mer­zi­el­le Nutzen (für den Fotografen) im Bereich MicroStock schon nicht mehr gege­ben ist (für Neueinsteiger), dann fra­ge ich mich, ob man nicht lie­ber sei­ne Zeit für die Fotografie, ohne den Upload /​ Keywording over­head, ein­set­zen sollte.
    Ich ver­mu­te aber, dass es eini­ge Fotografen ein­fach reizt, ihre Bilder zu ver­kau­fen, auch wenn sie dabei eigent­lich über­haupt kein Geld verdienen.

    Es ist ja auch so, dass wir Menschen oft einem Irrtum unter­lie­gen: Wir sehen ein paar sehr gute Performer wie Robert K. und fol­gern dann dar­aus, dass uns das so ähn­lich auch gelin­gen könn­te. Dabei über­se­hen wir ein­fach die 99% der Leute, wel­che nicht mal ihre Kosten decken kön­nen und wir sehen auch nicht die unter­schied­li­chen Anfangsbedingungen.

    Im Microstock haben wir eine sehr aus­ge­präg­te „Longtail“ Situation – und alle Neuen wer­den immer hin­ten am Schwanz begin­nen müs­sen – wobei es mit fort­schrei­ten­der Alterung des Marktes nahe­zu unmög­lich sein dürf­te, den lukra­ti­ven Kopf des Longtails zu erreichen.

    Ich habe jedoch gros­se Bewunderung für die Leute, wel­che es bis zum Kopf geschafft haben.

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