Die 10 meistverkauftesten Smartphone-​Bilder 2014 aus der Instant Collection von Fotolia

Smartphone-​Fotos sind der neue Trend.

Fast alle der gro­ßen Bildagenturen haben eine eige­ne Collection mit Handybildern. Aber wel­che davon ver­kau­fen sich am besten?

Ich habe die Bildagentur Fotolia gefragt, wel­che Smartphone-​Bilder sich im Jahr 2014 aus deren Instant Collection am meis­ten ver­kauft haben.

Hier sind die Top 10 der meist­ver­kauf­ten Handyfotos 2014:

  1. @ robimhl - Fotolia.com
    © robinmhl – Fotolia.com

    Auf Platz eins lan­det ein Foto von einem Color Run mit Holi-​Pulver in Melbourne, Australien. Erstaunlich dar­an ist auch, dass es nur acht Suchbegriffe hat, die kaum etwas mit dem Lauf oder den Holi-​Farben selbst zu tun haben: „color, colors, hap­pi­ness, youth, colorful, sum­mer, fes­ti­val, music“. Ich ver­mu­te stark, dass neben dem Suchbegriff „Farben“ vor allem „Festival“ und „Jugend“ die aus­schlag­ge­ben­den Begriffe für die gan­zen Verkäufe waren.

  2. © Jürgen Fälchle - Fotolia.com
    © Jürgen Fälchle – Fotolia.com

    Auf dem zwei­ten Platz eine Treppe hin zur strah­len­den Sonne. Vermutlich wur­de das Bild jedoch nicht wegen dem Sonnenuntergang (oder Sonnenaufgang) ein Bestseller, son­dern wegen der gut gewähl­ten kon­zep­tio­nel­len Suchbegriffe, die mit 50 Wörtern voll aus­ge­reizt wur­den und mit Begriffen wie „Glaube, Vision, Zukunft, Ostern, etc.“ sehr kon­zep­tio­nell besetzt sind.

  3. © robinmhl - Fotolia.com
    © robinmhl – Fotolia.com

    Was sich ein­mal gut ver­kauft, könn­te sich doch in einer Variation eben­falls ver­kau­fen? Stimmt bei die­sem Foto vom Festival sehr gut, weil es neben dem ers­ten auch gleich den drit­ten Platz bele­gen konn­te, dies­mal nur mit sie­ben Suchbegriffen. Mir gefällt beson­ders, wie unten die gan­zen Smartphones zu sehen sind, mit denen ande­re Leute eben­falls Fotos machen.

  4. © Christianmutter - Fotolia.com
    © Christianmutter – Fotolia.com

    Auf dem vier­ten Platz ein jun­ger Mann beim Springen. Nicht ganz scharf, aus­ge­fres­se­ner Himmel, egal, das Motiv ist stim­mig und mit nur neun Suchbegriffen kna­ckig und pas­send ver­schlag­wor­tet. Solche Fotos zei­gen mir immer wie­der, dass die Bildagenturen auch bei Fotos einer DSLR mal ein Auge zudrü­cken könn­ten, wenn es um Chromatische Abberation und ande­re Bildfehler geht, solan­ge das Motiv gut ver­käuf­lich wäre.

  5. © samantoniophoto - Fotolia.com
    © saman­to­nio­pho­to – Fotolia.com

    Auf dem fünf­ten Platz lan­det die­ses Bild: Surfer im Sonnenuntergang. Ein nahe­zu per­fek­ter Sonnenuntergang bil­det hier die Kulisse für das kali­for­ni­sche Urlaubs- und Strandfeeling.

  6. © uliner - Fotolia.com
    © uli­ner – Fotolia.com

    Die Skyline von Chicago lan­de­te auf Platz 6 der am häu­figs­ten ver­kauf­ten Smartphone-​Bilder. Mit dabei nur sechs Suchbegriffe: „sun­ri­se, sky­line, chi­ca­go, city, sky, clouds“. Knapper hät­te ich es auch nicht for­mu­lie­ren können.

  7. © eelarson - Fotolia.com
    © eel­ar­son – Fotolia.com

    Diese Schuhe an der Bordsteinkante in New York City sind mein per­sön­li­cher Favorit in der heu­ti­gen Liste. Es ist eine opti­sche Täuschung, hier wird der Himmel auf den Kopf gestellt und es ver­mischt sich der Sprung ins kal­te Wasser mit Selbstmordgedanken. Ihr seht schon, Konzepte ste­cken vie­le im Bild, zusätz­lich zum lus­ti­gen ers­ten Eindruck.

  8. © Patrizia Tilly - Fotolia.com
    © Patrizia Tilly – Fotolia.com

    Der Platz acht mit den sprin­gen­den Kindern am See scheint inhalt­lich eine Kombination der obi­gen Themen zu sein: Strand, Sonnenuntergang, Jugend, Sprung. Ich ver­mu­te, hier wur­de mit Filtern leicht nach­ge­hol­fen, aber wenn es dem Gesamteindruck zuträg­lich ist, war­um nicht?

  9. © chrispinmx - Fotolia.com
    © chrispin­mx – Fotolia.com

    Dieses Foto von Yoga am Meer hält den Rekord der heu­ti­gen Serie: Nur gan­ze vier Suchbegriffe führ­ten hier zu den gan­zen Verkäufen, die das Bild zu einem Bestseller mach­ten: „Sonnenaufgang, Meer, Yoga, medi­tie­ren“. Genau das ist auch auf dem Bild zu sehen.

  10. © omarparguera - Fotolia.com
    © omar­par­guera – Fotolia.com

    Das letz­te Bild zeigt Angeln beim Hochseefischen. Auch hier rei­chen sechs Keywords, um die Szene zu beschrei­ben: „fishing, oce­an, sea, boat, wave, offshore“.

Warum ich so auf den Suchbegriffen und deren Anzahl her­um­rei­te? Weil es ers­tens genau das ist, was über den Erfolg eines Fotos ent­schei­det und weil es hier zwei­tens zeigt, dass weni­ger, aber sehr genau tref­fen­de Suchbegriffe zu mehr Verkäufen füh­ren kön­nen. Wenn 6 der 10 gezeig­ten Bilder weni­ger als zehn Keywords nut­zen, wird das schon sei­nen Grund haben.

Was können wir sonst noch lernen?

Alle Fotos sind im Freien ent­stan­den. Naheliegend bei Smartphones, weil die Qualität bei wenig Licht oft noch nicht aus­reicht, viel­leicht aber auch ein Zeichen, dass Bilder von Spaß und Freizeit (sie­ben der zehn Bilder zei­gen Freizeitaktivitäten) sehr gefragt sind.

Erstaunt hat mich der hohe Anteil von Sonnenauf- oder unter­gän­gen. Bei der Hälfte der Bestseller ist die Sonne ein wich­ti­ger Faktor im Bild. Dabei hat­te ich das Motiv gedank­lich schon abge­schrie­ben, weil Bildagenturen frü­her gebets­müh­len­ar­tig wie­der­holt hat­ten, dass sie genug Bilder von Sonnenuntergängen hät­ten. Vermutlich ist der Kniff dabei, die Sonne mit Menschen zu kom­bi­nie­ren: Auf sie­ben der zehn Bilder sind Menschen zu sehen, wenn oft auch nicht indi­vi­du­ell erkennbar.

Smartphone-​Bilder haben 2014 ein­deu­tig Einzug in die pro­fes­sio­nel­le Stockfotografie gehal­ten. Ich selbst habe letz­tes Jahr mit ca. 400 Bildern knapp 1000 Dollar Umsatz erzie­len kön­nen, was mich zum Jahresende moti­viert hat, ver­stärkt Handybilder anzubieten.

Wer noch mehr Bilder aus der Instant Collection von Fotolia sehen will, fin­det hier eine Zusammenstellung der schöns­ten Bilder.

Was war euer Smartphone-​Bestseller 2014?

11 Gedanken zu „Die 10 meistverkauftesten Smartphone-​Bilder 2014 aus der Instant Collection von Fotolia“

  1. Vielen Dank für die Übersicht. Was ich nach wie vor nicht ver­ste­he: Jedes der gezeig­ten Motive bekom­me ich doch auch in bes­se­rer Qualität zum glei­chen Preis ange­bo­ten (Die krea­ti­ve Nummer 7 aus der Liste aus­ge­nom­men). Warum kau­fen die Kunden trotz­dem die Smartphone-Fotos?

  2. Hallo Robert,

    dazu fehlt mir ehr­lich gesagt die Zeit um auch noch mit dem Smartphone Fotos zu machen.
    Ich habe im ver­gan­ge­nen Jahr ein paar Aufnahmen mal test­wei­se hochgeladen.
    Da die­se aber alle aus tech­ni­schen Gründen abge­lehnt wur­den, habe ich schnell wie­der aufgegeben.
    Wenn ich nun aber das Foto Yoga am Meer sehe, muß ich mich schon wun­dern das ein Foto mit solch star­kem Bildrauschen von Fotolia akzep­tiert wor­den ist?!
    Aber der Prüfer hat­te mit sei­ner Entscheidung recht. Sonst wäre es nicht unter den den Top 10.

    Manchen Käufern reicht offen­bar eine gerin­ge tech­ni­sche Bildqualität. Der Bildaussage scheint da wich­ti­ger zu sein.

    Es sind auch reich­lich Fotos mit Filtern und Effekten dar­un­ter. Der Instagram-​Style ist wohl gera­de Mode. Aber Moden wer­den bekannt­lich von ande­re Moden abgelöst.

    Mal sehen wie sich die Handyfotografie wei­ter ent­wi­ckeln wird?

    Liebe Grüße
    Bernd

  3. @Sebastian: Wenn man das wüss­te. Manchmal sind es klei­ne Unterschiede, wel­che den Reiz aus­ma­chen, manch­mal sind die Handyfotos neu­er und wer­den des­halb bevor­zugt ange­zeigt oder die Keywords sind ande­re und so weiter…

  4. hmmh, wenn ich das so sehe.….

    Ich habe am Wochenende Dein Buch ver­schlun­gen. Hier wer­den eini­ge Deiner Aussagen aus dem Buch sehr in Frage gestellt.…
    Oder liegt es dar­an, dass Handy Fotos ein­fach mehr Nachfrage haben.… Ich weiss, das kannst Du auch nicht genau sagen.

    Mir sind letz­te Woche 3 – 4 Fotos bei shut­ter­stock wegen „Noise“ also 10 – 20 grü­nen bzw. roten Pixels in einem klei­nen grau­en Feld (max 100 * 100 Pixel abge­lehnt wor­den. Die Motive waren 2–3 und sind bei allen ande­ren ange­nom­men wor­den. Und dann kommst Du mit Handy Fotos.

    Ich ver­ste­he das noch nicht so ganz.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  5. hal­lo Robert,
    das wass Du unter Bild 4 geschrie­ben hast, ist sooo rich­tig. Warum kön­nen die Agenturen bei DSLR Bilder nicht mal ein Auge zudrücken!?
    Gruß Michael

  6. Hallo Robert,

    erst ein­mal dan­ke für die inter­es­san­te Analyse. Einen Punkt kann ich aller­dings nicht so ganz nach­voll­zie­hen bzw. viel­leicht miss­ver­ste­he ich das Argument auch nur. Du äußerst die Vermutung, dass eine Beschränkung der Keywords auf weni­ge tref­fen­de Wörter den Bildern einen Verkaufsvorteil ver­schafft (weil unter den ers­ten zehn Fotos sechs mit sehr weni­gen Keywords sind). Das wür­de ja bedeu­ten, dass der Such/​Anzeige-​Algorithmus von Fotolia sol­che Bilder ganz gezielt nach vor­ne spült, weißt du dazu genaue­res? Ich bin eigent­lich immer davon aus­ge­gan­gen, dass mehr (zutref­fen­de) Keywords eigent­lich immer bes­ser sind (oder zumin­dest nicht scha­den kön­nen), da das Bild so von mehr Menschen und für unter­schied­li­che Konzepte gefun­den wer­den kann. Ich könn­te mir eher vor­stel­len, dass ins­ge­samt vie­le Bilder der Instant-​Kollektion weni­ger Keywords haben, da es doch etwas ner­vi­ger ist auf dem Smartphone zu ver­schlag­wor­ten. Dass nun unter den zehn am bes­ten ver­kauf­ten auch sechs mit weni­gen Keywords sind, wäre dann ein­fach Zufall bzw. eine nor­ma­le Stichprobe der Instant-​Kollektion. Sie sind dann nicht wegen der weni­gen Keywords so oft ver­kauft wor­den, son­dern trotz die­ser gerin­gen Anzahl (und auf­grund des guten Bildinhaltes natürlich).

    Beste Grüße,
    Franz

  7. Du schreibst zu einem der Fotos, dass es sich auf­grund der guten kon­zep­tio­nel­len key­words ver­mut­lich gut ver­kauft hat. Dem kann ich nur zustim­men! Und ich rege mich jedes­mal dar­über auf, wenn istock key­words löscht, die kon­zep­tio­nell sind und nicht zei­gen, was auf dem Bild ist. istock erlaubt im Grunde nur key­words, die das rea­le zei­gen – also wäre hier Treppe, Sonne, Bergauf etc erlaubt wor­den, der rest ver­mut­lich gelöscht.
    Ich stim­me zu, dass kon­zep­tio­nel­le key­words ein Bild bes­ser plat­zie­ren kön­nen, fra­ge mich nur seit Jahren, wie­so Agenturen das nicht begreifen.

  8. Meine Frage gehört jetzt nicht zum Thema hier, aber wel­che Konditionen bie­tet Shutterstock sei­nen Fotografen (Prozentuale Beteiligung an den Verkäufen)? Ich habe bei Offset ein­ge­lie­fert und die wol­len die Bilder jetzt nach Shutterstock geben (bei Offset bekom­me ich 40%)

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