Zum letzten Mal in diesem Jahr kommt die Nachrichtensammlung, wie immer spannend und abwechslungsreich:
- Getty Images hat diese Vereinbarung mit Pinterest geschlossen, wonach Getty bezahlt werden soll. Das wurde auch Zeit und ich hatte sowas in der Art ja schon vor einer Weile angeregt. Ernüchternd ist jedoch, was genau bezahlt wird: Es geht nicht um die Darstellung der Fotos, wie man erst vermuten würde, sondern Getty bekommt Geld, um Pinterest die Metadaten für Bilder zu liefern. Viele soziale Netzwerke, aus denen sich Pinterest-Nutzer ohne Sorgen um die Nutzungsrechte bedienen, löschen die Metadaten beim Bild-Upload. Bildersammlungen sind aber nur so viel wert wie die Informationen dazu, weshalb Pinterest nun für diese bezahlen will. Ein Interview mit einem Getty-Manager über die Hintergründe des Deals findet ihr hier. Ein ausführlicherer Artikel dazu kommt in paar Tagen auch hier im Blog.
- Eine weitere Kooperation hat Getty Images mit dem Kalenderverlag Calvendo geschlossen: Das ist ein Verlag, der es Privatleuten ermöglicht, selbst Kalender zusammenzustellen und diese werden dann nach einer Prüfung über Online-Shops, Buchläden und andere Vertriebswege verkauft. Wer jetzt zum Beispiel einen Flensburg-Kalender zusammenstellen will, aber nur 10 passende Fotos hat, kann jetzt die restlichen passenden Bilder aus der Bibliothek von Getty Images suchen. An diesen Bildern verdient dann aber nur Getty und Calvendo, nicht der Fotograf. Über das Thema wird auch hier im Stockfotografie-Forum diskutiert.
- Getty Images zum dritten: Ein Gericht hat einem Fotojournalisten aus Haiti 1,22 Millionen US-Dollar Schadensersatz zugesprochen, weil die Bildagentur AFP und deren Verteiler Getty Images ein Foto von Twitter genommen hatte, ohne die Rechte daran zu klären.
- Shutterstock hat jetzt auch eine Android-App, mit der Bildnutzer mobil nach Bildmaterial suchen können.
- Alamy hatte vor paar Wochen das Auszahlungslimit von 100 auf 75 Us-Dollar gesenkt, gleichzeitig aber Gebühren für die Auszahlung eingeführt. Nach Protesten der Fotografen verzichtet Alamy jedoch jetzt auf die Gebühren.
- iStock verschärft die Regeln für Aufnahmen von Privathäusern, die von öffentlichem Gelände aus gemacht wurden. Dafür ist ab sofort auch ein Property Release nötig. Mehr Informationen mit Bildbeispielen gibt es hier.
- Im Gegenzug lockert Shutterstock die Regeln für redaktionelle Fotos: Jetzt sind dort nicht nur tagesaktuelle Fotos erlaubt, sondern auch redaktionelle Fotos mit Symbolcharakter. Ausführliche Beispiele findet ihr hier.
- Die Foto-Sharing-App EyeEm hat von Investoren sechs Millionen Us-Dollar eingeworben und verkauft jetzt auch Bilder.
- Stocksy ist die erste Bildagentur, die ein „responsive design“ anbietet, also ein Seitenlayout, was sich automatisch an die Bildschirme von Smartphones, Tablets und Desktop-Computern anpasst. Sieht gut aus.
- Pond5 bietet neben Full-HD und 4K-Videos nun auch Videos im Redcode RAW-Format (r3d), also die Rohdaten der RED-Kameras. Außerdem werden nun auch Vektor-Grafiken und PSD-Dateien akzeptiert.
- Nach iStock, 123rf und Fotolia startet jetzt auch die Macrostock-Agentur Westend61 mit der „Smart Collection“ eine Smartphone-Kollektion, mit dem Ziel, ab 2014 vermehrt direkt verkaufen zu können.
- Die Rating-Agentur Moody’s gab bekannt, dass die Bildagentur Fotolia von Juli 2012 bis Juni 2013 ca. 90 Millionen US-Dollar Einnahmen hatte. Zum Vergleich: Die Bildagentur Shutterstock hatte im gleichen Zeitraum ca. 199 Millionen US-Dollar Einnahmen.
- Die Firma Profoto revolutioniert den Studioblitz: Der neue Profoto B1 mit 500W Leistung und Akku soll TTL können und wiegt nur 3 Kilo. Stefan Groenveld gerät hier ins Schwärmen.
- Vor paar Jahren hätte ich sowas für komplett unmöglich gehalten, mittlerweile kann ich mir gut vorstellen, dass die Technik bald funktionieren könnte: 3‑Sweep erstellt aus Foto-Objekten 3D-Versionen, die dann neu im Bild gedreht oder platziert werden können (via Bildbeschaffer).
- Noch ein kleines Spielchen zum Schluss? Wer schafft es, diese vier Farbreihen korrekt zu sortieren? Kleiner Tipp: Mit einem kalibrierten Monitor fällt es deutlich leichter.
Habt ihr noch News, die ich übersehen habe? Dann rein in die Kommentare damit.
Zu dem Rating von Moodys / Fotolia. Hier sind nicht nur die Umsätze interessant, sondern vor allem das Rating selbst.
Soweit ich das lesen kann, ist Fotolia mit B2 eingestuft (unter Beobachtung, wird eventuell weiter anbgestuft), Die Einschätzung des Bonitätsrisikos bei B2 / Moody ist folgende:
„Sehr spekulativ, geringe Sicherheit der langfristigen Schuldenbedienung. Hohes Ausfallrisiko.“
Nachzulesen unter folgendem Link:
http://www.code-knacker.de/anleihe-ratings.htm
hi robert, besten dank für die interessanten informationen!
ich lese (zumindest) jedes mal mit!
sehr viel spass hatte ich auch bei dem farbtest und ich will nicht verhehlen,
dass ich diesen mit einem „you have the best colour vision“ „bestanden und
mit einem „0 score“ in „meinem alter“ abgeschlossen habe. – Und das obwohl mein neuer
27„imac einen nicht hinnehmbaren farbabfall/farbstich hat.
aber vielleicht ist der test ja auch nicht sooo schwierig. liebe grüße und schon mal ein gutes
neues jahr 2014 mit weiterhin viel erfolg wünscht dir hardyArt
Schön langsam kann man ja fast eine Statistik führen, wie oft Getty Images negativ auffällt 🙂
Die Überraschung des Jahres ist für mich aber Stocksy. Ich hätte denen am Anfang keine Chance gegeben. Aber scheinbar wird das was ganz Ordentliches.
Bietet jemand aktiv bei Stocksy an und kann etwas über den Umsatz im Vergleich mit den anderen großen Micro-Agenturen sagen? Wenn ich es richtig verstehe nehmen die nur Exklusive Fotografen, und momentan kommt man sowieso nicht rein?
@Stan: Meines Wissens nach exklusive BILDER!
@maxII: Welche Informationen hast Du dazu?
@maxII: Zu Stocksy habe ich gemeint…
Walter, ich habe das auf das Portfolio bezogen. Zahlen habe ich natürlich auch keine.
Ich dachte am Anfang, das wird Microstockniveau zu Midstock Preisen. Aber die scheinen ein wirklich gutes Portfolio aufzubauen. Das Problem was die noch bekommen werden, ist glaube ich eher der Preis. Die Qualität ist ja da, aber der Preis ist zu niedrig. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es schwer wird Partnerageturen zu finden. Die wollen sich ja durch eine Midstock Collection nicht selbst die Preise kaputt machen.
@maxII: Danke, alles klar.
Nun, zum Teil sind es gute Sachen. Manchmal auch wieder – najaaa…
Zum Thema Sonnenenergie gibt es 10 Bilder, da würden es etliche davon in einer Micro nicht schaffen durch die Selektion zu kommen.
Auch der größte Teil zum Thema Venedig ist nicht wirklich Durchschnitt.
Paris hat 300 Bilder, viele aber das Thema Paris nur als Randerscheinung. (Eine Person die zufällig in Paris ist).
Was ich mich frage ist, ob diese geringe Bildauswahl den Kunden genügt. Paris bei FT 74.000, Paris 56.000 und Sonnenenergie über 60.000. Also im Vergleich eine riesige Auswahl und ein besserer Preis.
Oder bei Getty: Solar 5200 Bilder, Venedig 19.000 und Paris 40.000.
Preislich ist Stocksy da in der Mitte, aber das Angebot an Material? Ob das langfristig reicht? Und das wird durch die quasi Aufnahmesperre ja nicht besser. Es ist also in erster Linie (einige ganz wenige Ausnahmen abgesehen) was für Amateure. Profis, die viel liefern können, werden sich nicht darauf einlassen können. Und da gebe ich meine Bilder lieber an Westend, die verkaufen über gut eingesessene Agenturen um besseres Geld, und auch nach dem Splitting bleibt mehr über als ich bei Stocksy bekommen würde.
Und die hochgelobte Community von Stocksy ist nett – aber um die kann ich mir nichts kaufen. Jeder der irgendwo auf dem Stockmarkt seine Bilder anbietet ist ein Mitbewerber. Das ist nun mal so.
Ich habe jetzt schon länger nichts mehr über Stocksy im englischen Forum gelesen, weil es für mich kein Thema ist. Gibt es da schon Einträge über (wesentliche) Umsätze/Verkäufe?
Walter ich verstehe schon was du meinst. Aber ich glaube eine neue Agentur kann nicht mehr Universalanbieter werden. Da gibt es meist eine Spezialisierung auf Lifestyle. Bei Lifestyle spielen oft Konzepte eine Rolle. Wenn man von den Konzept Keywords mal eines raus nimmt. Zum Beispiel „togetherness“. Dann ergeben sich bei dieser Keyword Suche bei Fotolia, über 201.000 Treffer, mit meist generischen Bildern. Bei istock sind es gar über 550.000 Treffer, auch meist mit generischen Bildern. Bei Shutterstock sind es gar über 670.000 Bilder, auch fast nur generische Bilder. Bei Stocksy sind es 3277 Bilder. Meist aber recht gutes Niveau.
Aber wie du schon schreibst, bei einer quasi Aufnahmesperre werden die nicht mehr wirklich wachsen.
Ich biete bei Stocksy an, bin allerdings ein kleiner Fisch im Feld. Einnahmen habe ich auch, einen durchaus besseren RPI als bei den Micros. Damit klärt sich auch, ob man als Stocksy-Fotograf noch woanders anbieten kann – ja kann man. Die angebotenen Bilder sind „serienexklusiv“, heißt also, Bilder sind exklusiv und schwesterbilder aus einem Shooting dürfen nicht woanders angeboten werden.
Leben kann ich von den Einnahmen nicht, ist mir aber auch nicht wichtig, kann ich auch von den Micros nicht. Es gibt aber andere, die durchaus ordentliche Einnahmen erzielen, von denen ich leben könnte, aber nicht weiß, ob die, die Einnahmen haben es auch können.
Stocksy nimmt noch neue Fotografen an, hat aber etwas wie eine jährliche Annahmequote. Das kommt daher, dass man als Co-op nicht zu schnell wachsen will und wir als Co-op mitglieder ja auch PRofite erwirtschaften wollen, denn an denen verdienen wir mit. Das bedeutet, dass momentan, das gesamte marketing, site development und editing von einem extrem kleinen Team gemacht wird (glaube weniger als 10 Personen). Ein schnelles Wachstum (auch auf der Anbieterseite) würde vermutlich dazu führen, dass die Personalkosten und andere Fixkosten zu schnell steigen würden und das soll vermieden werden.
Dass es noch Lücken in der Kollektion gibt, klar – aber als Fotografen kriegen wir auch regelmäßig updates bei image trends und die og. Begriffe gehören glaube ich noch nicht zu dem wonach die Kunden von Stocksy derzeit suchen.
Also Fazit: alles geht langsam, aber es geht. Und vom businessmodell und der businessvision finde ich es wichtig, dass es eine Agentur wie Stocksy gibt.
Es gibt eine neue Agentur ohne Selektion und mit hoher Umsatzbeteiligung. https://www.picfair.com/
@Melli: Danke für Deinen Bericht!
@Kristan: Mit Kunden? 😉
Ganz so neu können die nicht sein:
Creation Date: 2006-10-03 17:51:20, die Domain gibt es schon einige Zeit…
Der Suchbegriff „woman“ liefert auch nicht gerade die typisch gesuchten europäischen Motive. „Businesswoman“ 5 (!) Bilder. Phhhh…
Zudem werden alle als Quadrat angezeigt, dass ist bei manchen Bildern auch nicht gerade vorteilhaft, weil wichtige Teile abgeschnitten werden.
Und ich persönlich hasse zwar manchmal die Selektoren, aber so ganz ohne?
Angeblich erst seit Juli 2013, läuft ja noch als Beta. Hatte bis jetzt dort einen Verkauf. Also viel mehr, als ich bis jetzt bei Zoonar verkauft habe. 😉
@Kristan:
Nun „klassisches“ Stockmaterial ist das sicher nicht. Das könnte eine Chance sein. Aber das Preis-Niveau verstehe ich noch nicht ganz. Warum verkaufen die Leute die Bilder (wenn sie die Preise noch dazu selber festsetzen können) für Micro-Niveau?? Ein Großteil dieser Bilder würde auch locker in Makro verkauft werden um ein vielfaches…