Bei dieser Frage per Email habe ich kurz überlegt, ob ich sie einfach löschen solle. Dann aber dachte ich daran, dass ich mir noch vor fünf Jahren fast das Gleiche gedacht habe und deshalb will ich die Frage ernsthaft beantworten.
„Hallo Robert,
ich beschäftige mich erst seit kurzem mit der Stockfotografie. Was ich mich die ganze Zeit frage ist: Wie soll man denn einen Gewinn erzielen, wenn man pro gekauften Foto nur wenige Cent verdient, aber einem Model beispielsweise 70€ bezahlt?
Hoffe Du kannst mir helfen?
Beste Grüße,
Dominik“
Zunächst einmal: Die „wenigen Cent“ sind oft eher ein Argument von Microstock-Hassern, welche selbst kaum Fotos anbieten. Ich habe hier meine durchschnittlichen Umsätze pro Fotoverkauf aufgelistet. Die fünf größten Microstock-Agenturen zusammen (Shutterstock, Fotolia, iStockphoto, Dreamstime, 123rf) bringen im Schnitt 0,81 Euro pro Bildverkauf. Das liegt zwar immer noch im Centbereich. aber „wenige Cent“ sind das für mich nicht.
Doch selbst wenn wir annehmen, Dominik hätte gefragt, wie man Gewinn erzielt, wenn man pro Fotoverkauf nur einen Euro bekommt, bleibt seine Frage berechtigt.
Kann man mit Stockfotos Geld verdienen? Ja, das habe ich regelmäßig gezeigt, auch wenn das einige anzweifeln.
Wenn man einem Model 70 Euro zahlt, hängt es natürlich auch davon ab, welche Motive man mit diesem Model umsetzt und wie viele Bilder man online stellen kann. Wer aus einem Model-Shooting nur 10 Bilder hochladen kann, braucht pro Bild 8–9 Verkäufe, nur um die Modelkosten zu decken. Wer aus dem Shooting jedoch 50 Bilder holen kann, braucht nur knapp 2 Verkäufe pro Bild.
Ich selbst nehme aus einem Model-Shooting im Schnitt ca. 100 Bilder mit, die ich verkaufen kann. Da brauche ich dann weniger als einen Verkauf pro Bild, um die Modelkosten zu decken. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass eines der 100 Bilder zu seinem Bestseller wird, der sich einige hundert Mal verkauft. Diese Chance ist bei 100 hochgeladenen Bildern natürlich höher als bei 10 Bildern aus dem Shooting.
Es geht aber auch andersrum. Ich habe letzten Monat bei einer Makrostockagentur ein Foto von einem Bauern bei der Ernte an eine Fernsehzeitschrift verkauft. Dafür habe ich 307 Euro Honorar bekommen. Dieser Verkauf allein hat die Modelkosten locker gedeckt. Und bei diesem Shooting habe 40 Bilder im Verkauf.
Gerne nehme ich bei solchen Fragen auch einen anderen Vergleich: Ein Kilo Zucker kostet im Handel ca. einen Euro. Daran verdienen mindestens der Hersteller und der Händler. Ich selbst wäre bei weitem nicht in der Lage, für einen Euro Zuckerrüben anzupflanzen, diese zu gießen, düngen, dann zu ernten, reinigen, zerkleinern, verdampfen, kristallisieren und raffinieren. Selbst ohne Verpackung und Transport würde mich all das deutlich mehr als den einen Euro kosten.
Aber wieso verdienen dann zwei Firmen (Hersteller und Händler) trotzdem daran. Die Masse macht’s. Durch Automatisierung und große Mengen wird selbst die Produktion von „Centartikeln“ lukrativ. Da unterscheidet sich der Microstock-Markt kaum von anderen Massenmärkten. Der größte Unterschied ist vielleicht, dass es bei Microstock-Agenturen einfach ist, auch als Anfänger wenige Fotos unterzubringen. Solange aus den wenigen Bildern aber keine „Masse“ wird, kann der Fotograf durch seine Fixkosten (Kamera, Computer, etc.) daran nichts verdienen.
Was sagt ihr? Wie erklärt ihr jemanden, dass sich auch der Verkauf zu Centbeträgen lohnen kann?
Sehr interessanter Beitrag! Gerade weil du die Masse und die notwendige Automatisierung ansprichst: könntest du mal deine Arbeitsweise/Workflow posten. Was und wie automatisierst du?
Naja – der Vergleich mit den Zuckerrüben hingt aber mächtig, der Bauer verdient nichts an den Rüben, er verdient an der Betriebsprämie (Landwirtschaftliche Subvention).
Zumindest den Bauern, die ich kenne, geht es schlecht. So wie wohl den meisten Fotografen, aber vielleicht leben da ja auch viele von einer Subvention, oder von einer anderen Tätigkeit.
Nur weil vielleicht eine Handvoll Fotografen davon mehr oder weniger gut leben, trifft es nicht auf die Masse zu.
Jetzt noch jemanden zu empfehlen in die Peoplefotografie im Stock einzusteigen macht eigentlich keinen Sinn. Außer man weiß genau was man produziert (Gruppenbilder) und wieviel.
Ich habe auch keinen Zweifel, dass man über die Masse zu respektablen Einnahmen kommen kann. Für Neueinsteiger, die kein grosses Portfolio haben und auch keinen grossen passiven Bestand auf der Festplatte, ist es allerdings ziemlich schwer. Auf den Durchschnitts-Verkaufspreis von Robert kommt man erst, wenn man einige zigtausend Bilder verkauft hat, weil das Fotografen-Honorar und auch das Ranking der Bilder mit den realisierten Verkäufen zusammenhängt. Und einen Bestseller zu schiessen ist heute durch die starke Konkurrenz auch nicht mehr so einfach, wie es vor drei oder vier Jahren war. Aber unmöglich ist es nicht.
Hallo Robert,
habe deinen Artikel mit hohem Interesse verfolgt. Möchte jedoch den Eindruck über meine Person relativieren, ich sei ein „Microstockhasser“. Wie ich bereits schrieb, habe ich kaum etwas mit Microstock am Hut und deswegen keine Meinung dazu. Die Frage war rein intressehalber gestellt worden.
Weiterhin wünsche ich viel Erfolg,
Dominik
Die Zahlen sind immer sehr interessant, mich würden mal deine Erfahrungen und Zahlen mit Makrostock interessieren. Was ist da ein Bild wert?
@Dominik: Ich denke nicht das Robert mit „Microhasser“ Dich gemeint hat. Nur dieses Cent-Argument bekommt man in den diversen Foren ziemlich oft zu hören.
Ich bin (nach fast 6 Jahren)auch in einem etwas höheren Ranking bei den verschiedenen Agenturen und hatte im Juni einen RPD von 1,6638$ bzw. nach heutigem Kurs von Euro 1,27 bei den Agenturen die Stockperformer verwaltet. Nutze dabei bei FT aber soweit wie möglich die Höchstpreise.
@Locano: Robert hat eigentlich nicht empfohlen in People einzusteigen. Aber warum nicht? People geht immer noch am besten.
Es gibt ja auch viele Nebenerwerbslandwirte, die 2 Kühe haben. Davon kann man nicht leben. Auch nicht von 100 Bildern. Ich wohne in ländlicher Gegend und den Vollzeit-Bauern hier geht es nicht schlecht. Auch ohne Förderungen.
Und das nicht die „Masse der Fotografen“ gut davon leben kann ist klar. Wie viele machen es denn in Vollzeit? Ich kenne (näher)im deutschen Sprachraum 5 und die leben nicht schlecht davon.
Natürlich ist es für Neueinsteiger nicht mehr so easy. War es das jemals? Man muss sich hocharbeiten. Damals wie heute. Das dauert. Aber die Zeiten wo man sich mit ein paar hundert Bildern entspannt in die Sonne legen kann – die hats nie gegeben. Wurde aber ehrlich gesagt manchmal so in einigen Medien verbreitet. Aber es fährt auch nicht jeder Fotograf ein Rolls-Royce Carbio wie der „Kollege“ im Film „BlowUp“.
Und wie Robert richtig gesagt hat: Masse, Masse, Masse. Die in Qualität möglichst günstig produzieren, dann klappt es. Das nicht jeder die Zeit hat den ganzen Tag Bilder zu machen ist eine andere Sache. Hier wird die Schere in Zukunft noch weiter auseinander klaffen, weil die Vollzeitler noch mehr Bilder liefern werden.
@Daniel: Bestseller haben es heute sicher viel schwerer, aber es gibt sie nach wie vor.
@ Walter: Bleib bei der Sache. Ging es hier nicht um Dominik, der hatte gefragt, wie er die Modelkosten bei Micro wieder reinbekommt (da habe ich mal auf Peoplefotografie getippt).
Zu „BlowUp“: Das wäre jetzt so, als vergleichst Du einen fließbandartigen produzierenden Stockfotografen mit Peter Lindberg oder Helmut Newton.
Welcher Bauer in Europa bekommt keine Förderung (ich bin Fotograf, kein Nebenerwerbslandwirt und bekomme eine Flächenprämie), aber vielleicht kommst Du ja aus einem nichteuropäischen Land?
Bevor ihr euch über den Zucker und die Bauern verliert: Das war nur ein Vergleich. Genausogut hätte ich schreiben können, dass ich keine 1000 Büroklammern oder 100 Luftballons für 5 Euro produzieren könnte.
@Robert Kneschke: Schon klar 🙂 Aber die, die in aller Regel diese „Werke“ erschaffen, werden mit einem Butterbrot abgespeist, in der Regel verdienen
andere das „große“ Geld – bei den Bildagenturen eben nicht die Fotografen, sondern
die Agenturbetreiber.
Ich bin selber erfolgreich als Fotograf unterwegs – und werde ständig von weniger erfolgreichen Fotografen gemoppt.
Es gibt nur wenige mit einem guten Ertag, persönlich kenne ich keinen, aber ich sehe unmengen von Fotografen, die allenfalls so über die Runden kommen.
Einstiegt in die Peoplefotografie, ob nun Macro oder Micro, macht aus finanzieller Sicht, um seinen Lebenunterhalt nachhaltig damit zu verdienen, keinen wirklichen Sinn.
Entweder man ist „drinn“ oder man ist „draussen“
Frage an Robert zu dem Landwirt-Foto: Bietest Du die selben Bilder von Fotolia und Co auch Makrostockagenturen an? Oder stammen Deine Makrostock-Bilder aus speziellen Shoppings?
@Locano:
Zitat<Zu “BlowUp”: Das wäre jetzt so, als vergleichst Du einen fließbandartigen produzierenden Stockfotografen mit Peter Lindberg oder Helmut Newton.>
Ja, und? Habe ich zwar so nicht gesagt, aber wenn Du das so vergleichen möchtest: Ich denke dass eine nicht zu knappe Anzahl von Vollzeitstockern ein besseres EINKOMMEN (nicht Umsatz) hat, als viele Mode- Werbe- und sonstige Fotografen.
Siehe auch Microstock Survey 2012 im eng. Forum. Und da sind auch alle die das nicht hauptberuflich machen dabei. Die Klammerwerte sind 2011 und 2010.
How much money did you gross from microstock last year (2012)?
Average microstock income: $20544 [$17,016] ($13,439)
Median income: $4000 [$3000] ($3173)
Minimum: 0
Maximum: $523,000
@Locano: Habe meine letzte Nachricht geschrieben, bevor ich Deine von 16:55 lesen konnte. Klar verdienen die Agenturen das Geld, aber so um die knapp 40% bekomme ich mittlerweile überall. Und heutzutage gibt es ja relativ günstig Software zu kaufen, mit der man seine eigene „Agentur/Verkaufsplattform“ aufmachen kann. Ich mache einen nicht unwesentlichen Teil auch im Direktverkauf. Und dann gibts ja noch APIS, Fotofinder, Mecom. Photopool und wie sie alle heißen. Da bleiben Dir 100% vom Umsatz. Und dort gibts keine „Centbeträge“.
Vielen Dank Robert für den Artikel, sehr interessant.
Die Kernfrage für mich ist, hab ich genügend „kreative Power“ um 100 verwertbare gute Fotos pro Shooting“ zu produzieren. Falls es nur für 30 reicht, was kann man tun um genügend Ideen für die restlichen 70 zu haben 🙂
Der Vergleich mit Zucker ist doch ganz gut. Ich stelle mir immer einen Mc Donalds vor. Die 1€ Burger. Das geht auch nur über Masse und Automatisierung. Das wichtigste ist aber die Lage des Geschäftes. Es gibt bei den Micros zum Glück nur die Big5 in bester Lage. Bei denen braucht man auch ein, zwei Jahre, bis man dort eine ordentliche Zahl an Bilder in der Suche vorne hat. Microstock würde nicht funktionieren, wenn es 1000 gleich starke Microstock Agenturen gäbe.
Also 100 verwertbare Fotos reichen leider auch nicht. Es müssen Bilder sein die kommerziell erfolgreich sind. Leider ist es ja so, das es auch viele Bilder,aus einem Shooting gibt die sich überhaupt nicht verkaufen. ( obwohl sie bei den Agenturen angenommen werden ) Und auch nicht jedes Shooting bringt Bestseller hervor.
Ich denke das es heute auf jeden Fall schwieriger ist als noch vor 3–4 Jahren.
@Walter: Ich kenne APIS, mach das schon seit vielen Jahren – da gibt es auch nichts mehr zu holen.
Ein wichtiger Aspekt wurde zwar erwähnt (Bestseller bzw. mehrfach verkaufte pics), aber noch gar nicht richtig gewertet. Eine Tüte mit einem kg Zucker oder auch einen Burger kann ich nur einmal verkaufen – ein gelungenes pic theoretisch unendlich oft- auch wenn in der Praxis natürlich Grenzen gesetzt sind. Aber es gibt ja durchaus unter den Bestsellern der Agenturen Bilder, die sich über 1000 x verauft haben. Mein persönlicher Bestseller auf Shutterstock hat die 400er Marke geknackt und der finanzielle Aufwnd für dieses Foto war so gering, dass er sich nicht bemessen lässt – ein Schnappschuss.
Hallo,
man kann wirlich gut verdienen, bei alamy sind Verkäufe von 160 USD keine Seltenheit.
Und es eröffnen sich auch durch Mikrostock neue große Einnahmemöglichkeiten.
Wer Videos anbieten kann gut und regelmäßig verdienen
Shutterstock hat mir letzte Woche die Exklusivrechte für ein Video für 2500 USD abgekauft.
@Jochen: Verkaufts Du über Alamy? Ich mache das schon seit 6 Jahren, die Umsätze sinken dort permanent, normal sind dort Verkäufe mit 30–40$ geworden, bei mir von $2000 monatlich auf $200 – in den letzten 2 Jahren!
Ich glaube die hohen Einzelverkäufe hervorzuheben bringt nicht viel. Im Allgemeinen macht man pro Bild einen durchschnittlichen Umsatz. Der wird irgendwo zwischen 5 bis 50 Euro pro Bild Lifetime sein. Da spielen die hohen Einzelverkäufe kenie so große Rolle. Sondern die gesamte Menge an verkaufsfähigen Bildern pro Jahr.Wenn ich Lifetime durchschnittlich 5 Euro pro Bild mache, muss ich mehr produzieren, als wenn ich pro Bild 50 Euro Lifetime mache.
Wenn ich den zu erwartenden Umsatz pro Bild kenne, dann kann ich auch die maximalen Kosten für Models kalkulieren. Die sind bei mir maximal bei 30% vom zu erwartenden Umsatz. Wenn ich nun statt 50 Bilder pro Shooting 100 machen kann, dann sinken die Modelkosten pro Bild rapide. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Bestseller. Wenn ich aber pro Shooting nur ein Bild schaffe und 99 recht ähnliche, dann explodieren die Modelkosten.
Wobei meiner Meinung, das ideale Objektiv für Stockfotografie ein lichtstarkes 24–70 ist. Ich kann von einer Situation 3 Bilder machen, welche doch unterschiedlich sind. Totale, Halbtotale und Detail. Bei einem Portrait wären das Dreiviertelansicht, Oberkörper und Brustbild. Mit 3 unterschiedlichen Brennweiten, 24mm, 50mm und 70mm. Das ist jetz mal eine einfache Art den Output zu vergrößern. Wobei ich bei 24mm mehr abblende und bei 70mm die Blende offen lasse. Wenn ich dazu noch drahtlos mit E‑TTL, oder I‑TTL blitze kann das recht flink gehen.
@Locano: Deswegen bin ich aus allen oben angeführten inkl. Alamy mittlerweile raus und vor 6 Jahren in Micro rein. Ich wollte nur Möglichkeiten für diejenigen aufzeigen, die nicht den größeren Teil der Agentur lassen wollen.
Hallo zusammen,
„max II“ erwähnt die Big5 bei den Microstockagenturen. Mir fallen da Fotolia, Shutterstock und Istockphoto ein. Wer sind denn die beiden anderen Agenturen? Schon einmal vielen Dank.
Viele Grüße sendet der
Photoangel
@Photoangel: Vermutlich Dreamstime und 123rf.
jep- Fotolia, Shutterstock, Istock, Dreamstime, 123RF
Wichtig ist auch zu sehen, dass Robert sehr genau für den Markt produziert. Ich unterstelle jetzt mal ohne es zu wissen, dass Robert seine Seite hier nicht umosonst: Alltag eines FotoPRODUZENTEN genannt hat. Und diese Art von Fotografie muss man erst einmal mögen UND können.
Durch genaue Analyse des Marktes (Was ist gefragt), eine sehr genaue Planung und sicher auch einer effektiven Nachbearbeitung und Verschlagwortung produziert er eben Fotos, die im Micro Bereich gut gehen.
Um auf die Frage zurück zu greifen :
Ja, man kann mit stock Fotos Geld verdienen .
Ich selbst mache die Erfahrungen das ein shooting mit dem Model fällt . Gutes Model gleich Produktivität …ist so man schafft in kurzer Zeit einfach mehr . Daher darf ein Model auch mal mehr kosten .
Mal kommen die Kosten rein mal mehr mal weniger .
Ich beschäftige mich auch gerade mit dem leidigen Thema der Cent-Ausschüttungen (habe mich da bereits an anderer Stelle ausgekotzt). Wenn ich wenigstens noch 80 Cent pro verkauftem Bild im Schnitt verdienen würde, wäre das zwar schmerzlich, aber immer noch verkraftbar. Aber momentan verhökert Fotolia durchgehend meine Bilder für 27 Ct. in XXL, und da ich exclusiver Anbieter bin, ärgert mich das natürlich.
Jetzt muss man auch sagen, dass ich zum jetztigen Zeitpunkt gerade mal 313 Bilder bei Fotolia im Angebot habe, davon verkaufen sich 5 Bilder oft/regelmäßig und haben mir monatlich bisher mindestens 80–130 Euros gebracht. Jetzt erziele ich maximal lumpige 50 Euros, die ich ja dann auch versteuere.
Ich habe nicht viele Bilder mit Models, und meine Models werden grundsätzlich mit ihren Bildern bezahlt. Ich investiere für Microstock eigentlich mehr Geld in Accessoires für die Produktfotografie.
Mein persönliches Ziel war für Fotolia mal ein Monatsumsatz von 500 Euro (klar, das werden jetzt viele belächeln), die mir als festes Zubrot dienen sollten. Ob ich das schaffe? Dieses Jahr werde ich noch ca. 100 Bilder dort unterbringen, im nächsten Jahr sollen es pro Monat mindestens 50 sein. Aber welche sich davon gut verkaufen werden? Ich weiß es nicht …
Als Hobbyphotograph habe ich hauptsächlich Bilder bei alamy, istock sowie über flickr/ Gettyimages. Die Bilder Gettyimges/flickr verteilen sich auf mehrere Accounts. Das war Zufall, da ich zuerst mit meiner Familiy mehrere Accounts bei flickr hatte, von denen jeweils Bilder bei getty ausgewählt wurden. Insgesamt ist die Anzahl immerhin knapp 4‑stellig geworden, verteilt auf mehreren Accounts.
Ich denke, dass es sehr von den nachgefragten Themen und der Bildsprache abhängt, welchen Erfolg man mit seinen Bilderserien hat. Der Kunde muss das „bang“ sehen, dann wird das Bild genommen. das wird immer schieriger bei der hohen Anzahl neu hinzukommender, thematisch ähnlicher Bilder.
Meine erfolgreichen Bilder haben meistens Themen aus asiatischen Großstädten zum Inhalt. Einige andere simple bayerische Themen. 🙂 Zum einen sofort erkennbare asiatische Topics und Stadtlandschaften sowie bekannte, oft photographierte architektonische Monumente bei unterschiedlichem Licht, jedoch auch, nach retouching cityscapes und traffic scenes / Verkehrsmotive mit Strassen etc., die weltweit für Werbung eingesetzt werden können, ohne sofort zu erkennen, dass diese aus Soul oder Hong Kong stammen.
Ausgezahlte Erlöse bei Bildern zwischen 10 EUR sowie oft um die 50 EUR, viele um die 150 EUR und einige ca. ab 200 EUR und bisschen mehr, von US $ umgerechnet.
Tendenzmässig steigt die Nachfrage nach cityscenes im Vergleich zum den Jahren vorher.
In Deutschland kann man Hochhausbilder in Frankfurt machen, wo ich öfters bin, jedoch gibt es dort nur wenige Hochhäuser und keine echten Skyscrapers; andere Photographen verkaufen gut Stadtlandschaften aus klassischen Grosstadten wie New York und London. Also eine deutliche lokal orientierte Themensprache denke ich ist interessant.
Von der technischen Qualität scheint es mir, ist es wichtig, eine Auflösung und optische Qualität nach dem quasi Industriestandard entsprechend der Canon MKIII mit gutem Glass zu liefern, egal welches Kamerasystem man benutzt. Das sehen anscheinend gerne die Käufer, auch wenn das Bild im Print daumennagelgross ist. Seit Ende letzten Jahres habe ich auch mehrmals direkt Bilder vom iPhone verkauft.
Betriebswirtschaftlich sind aber solche Einnahmen mit Vorsicht zu geniessen bei Kalkulation aller Kosten für Aufwendungen abzüglich der zu zahlenden Steuer. Deshalb bleibt es für mich ein schönes Hobby.
Ich schiesse Bilder, meistens thematische Serien, auf Businessreisen, wenn ich gerade Zeit habe oder das Licht morgens und Abends für kurze Zeit gerade recht ist.
Modelkosten: Eventuell wird von mir ein Model mit Modelrelease in der Großstadt oder ein Bauer mit Modelrelease auf dem Land gezahlt. Macht dann allen Spass und ich habe ein Modelrelease fürs Publishing.
Für einen ausländischen Berufsphotographen kommen die sehr hohen Reisekosten hinzu. Ebenso muss man möglichst die örtliche Sprache Chinesisch sprechen, da man sonst einfach mit Englisch oft nicht weiterkommt und recht dumm rumsteht, auch das Model sich mit English nicht auskennt, sonst würde es meistens nicht modeln. Oder man müsste einen teuren Übersetzer zahlen, was hier manche ausländischen Berufsphotg machen müssen.
Ebenfalls schlafen die örtlichen Kollegen in den ostasiatischen Grosstädten nicht, die im Vergleich zu den letzten 5 Jahren technisch deutlich immer besser ausgestattet sind und Focus auf den internationalen Bildermarkt geworfen haben. Standard ist jetzt oft Canon MKIII und Nikon D800 geworden. Retouching lassen viele outsourcen, wenigstens machen es diejenigen, die ich kenne. Bildsprachemässig sind viele Jungs echt klasse. Grosse Hochachtung, da tut sich was, das ist interessant.