Neue Google-​Bildersuche führt zu Umsatzeinbruch bei Bildagenturen

Ursprünglich soll­te die­ser Artikel nach ein Fragezeichen am Ende des Titels tra­gen. Aber nach eini­gen Wochen auf mei­nem Schreibtisch wur­de klar, dass aus mei­ner Vermutung mitt­ler­wei­le eine Realität gewor­den ist. Die neue Google Bildersuche bringt den Bildagenturen weni­ger Geld.

Aber wie immer ein kur­zer Blick zurück: Was für eine neue Bildersuche?

Im Januar 2013 führ­te Google eine Änderung bei deren Dienst Google Images ein. Google Images erlaubt Nutzern, statt nach Webseiten direkt nach Bildern zu suchen. Wenn ich bei­spiels­wei­se nach „Tulpen“ suche, erhal­te ich als Ergebnis kei­ne Webseiten, wel­che über Tulpen schrei­ben, son­dern mir wer­den Fotos von Tulpen ange­zeigt. Neu ist jedoch jetzt, dass nicht mehr nur klei­ne Versionen der Bilder („Thumbnails“ genannt) ange­zeigt wer­den und man auf die Webseite gehen muss, von der das Bild ursprüng­lich stammt, um die gro­ße Version zu sehen. Stattdessen wer­den bei Google Images jetzt die gro­ßen Originalbilder gezeigt und die Webseite, von der das Bild kommt, tritt in den Hintergrund. Das ist bequem für den Suchenden, aber von Nachteil für die Webseiten, wel­che die Bilder zeigen.

Hier ein gra­fi­scher Vergleich zwi­schen der alten und der neu­en Ansicht ab Ende Januar 2013:

Aus der Übersichtsansicht ver­schwin­det die Adresse der Quellen-​Webseite voll­stän­dig und wird jetzt nur sicht­bar, wenn man mit der Maus über ein Bild fährt. Außerdem gibt es kei­ne Textvorschau mehr, um erken­nen zu kön­nen, in wel­chem Kontext ein Bild ein­ge­bet­tet ist. Noch sicht­ba­rer wird der Unterschied, wenn man auf ein Bild klickt, um mehr zu erfahren:

Die ursprüng­li­che Webseite muss man fast schon suchen, wäh­rend sie frü­her schon im Hintergrund ein­ge­blen­det wurde.

Eine Analyse von vie­len ver­schie­de­nen Webseiten ergab, dass die­se Umstellung zu einem Traffic-​Rückgang von über 50% führ­te, teil­wei­se sogar deut­lich mehr.

Was vie­le nicht wis­sen: Bildagenturen geben viel Geld für Suchmaschinenoptimierung aus, weil immer noch vie­le Bildsucher kei­ne Ahnung von Bildagenturen haben und ein­fach bei Google nach Bildern suchen statt direkt zu Agenturen zu gehen. Deshalb bekom­men Bildagenturen viel Traffic und damit auch Kunden von Google Images. Durch die Umstellung der Bildersuche wer­den jedoch mehr Leute die Bilder direkt von Google kopie­ren anstatt sie bei Bildagenturen legal zu lizenzieren.

Erst war das nur eine Vermutung von mir, aber mitt­ler­wei­le hat es sich bestä­tigt. Dreamstime-CEO Serban Enache schrieb schon im Februar in einem Blogbeitrag, dass die Umstellung Bildagenturen vor Probleme stel­len wür­de. Graphic Leftovers war vor paar Tagen die ers­te Agentur, die laut Microstockgroup in einem Newsletter die Umstellung bei Google Images als Grund für einen Umsatzeinbruch angab:

[…] In January 2013, Google announ­ced their new image search func­tion­a­li­ty. This new for­mat has signi­fi­cant­ly hin­de­red our traf­fic and sales.
As a fair trade con­tri­bu­tor site, it is very important to us to main­tain the cur­rent contributor’s com­mis­si­on rate of 52%, so we will have to make adjus­t­ments in other areas. […]“

Oft wird als Ausweg die tech­ni­sche Lösung ange­bo­ten, sei­ne Bilder nicht bei Google Images anzei­gen zu las­sen. Ich glau­be jedoch nicht, dass das für Bildagenturen sinn­voll ist, weil es eben zu vie­le Kunden gibt, die erst über die­sen Umweg auf Bildagenturen auf­merk­sam wer­den. Ein ande­res Vorgehen ver­folgt der Fotografenverband Freelens. Dieser reich­te Ende April eine Klage gegen die neue Google Bildersuche ein, weil sie gegen das Urheberrecht ver­sto­ße. Das könn­te Erfolg haben: Nur paar Monate vor­her erwirk­te Freelens eine Unterlassungserklärung gegen den Suchmaschinenbetreiber Yahoo, der eine ähn­li­che Neuerung ein­ge­führt hatte.

Das Beispiel der Google Bildersuche zeigt, dass wir in der Stockfotografie-​Branche auf­pas­sen müs­sen, weil klei­ne Änderungen ganz ande­rer Branchen schnell und direkt finan­zi­el­le Auswirkungen auf uns haben können.

Wie fin­det ihr die Änderungen bei Google Images?

26 Gedanken zu „Neue Google-​Bildersuche führt zu Umsatzeinbruch bei Bildagenturen“

  1. Ein gutes Beispiel für die geschäfts­schä­di­gen­de Auswirkung der neu­en Bildersuche(n), denn auch Bing nutzt jetzt die high-​res Bildersuche, qua­si ein Copycat von Google.

    Leider ist eine fast flä­chen­de­cken­de von Unwissen und Blödheit gekenn­zeich­ne­te Akzeptanz der neu­en Suche sehr ver­brei­tet. Siehe z.B. den Post https://www.facebook.com/SIGMAFoto/posts/550111695039884 von Sigma Deutschland und die Kommentare wie z.B.:

    Wenn ich nicht „gefun­den“ wer­den will .… war­um stell ich dann Bilder ins Internet? Schwachsinnige Klage von Freelens“

    Freelens ver­klagt also Google, deren Dienste dazu genutzt wer­den Leute auf Fotoseiten zu brin­gen um Klicks zu erzeu­gen. Was erlaubt sich Google nur.“

    Jeder Fotograf kann sei­ne Bilder so schüt­zen, dass Google sie NICHT erfasst … (robots.txt) …“

    Andere bezah­len Google Geld, damit ihre Seiten „gefun­den“ wer­den. So ein Blödsinn.“

    Dass der Traffic on-​site bei Google bleibt, kapiert anschei­nend nie­mand. Und dass die Nutzer sich gna­den­los am high-​res Mateiral bedie­nen noch weni­ger. Roberts Beitrag ist genau einer der bes­ten Beweise dafür. Ich unter­stüt­ze Freelens.

  2. Ich ver­ste­he nicht war­um die Agenturen gegen Google nicht kla­gen. Google ver­stösst hier ganz klar gegen das Urheberrecht. Man könn­te ja mit den Klagen in den Ländern anfan­gen wo das Urheberrecht geschützt wird, wie z.b. in Deutschland. Wenn man das noch cle­ve­rer anstellt, dann könn­te man das auch auf die kla­re Monopolstellung von Google ausweiten. 

    Andererseits wird die­se Bildersuche der Abmahnindustrie einen neu­en Schub geben. Da dank der neu­en Bildersuche auch die geklau­ten Bilder leich­ter gefun­den wer­den. Ob das dann auf Google zurückfällt?

  3. Bei mir erscheint zwar die neue Übersichtsseite mit den Suchergebnissen, bei einem Klick auf ein Bild aber die „alte“ Detailsansicht mit der Webseite, auf der sich das Bild befin­det. Hat da schon ein Umdenken stattgefunden?

    Ein schö­nes Wasserzeichen gehört auf jedes Bild, das ver­kauft wer­den soll!

  4. Ich kann das oben geschrie­be­ne nicht nach­voll­zie­hen. Wenn ich auf die Tulpen kli­cke, gelan­ge ich zu einer Vorschau der Webseite – nicht direkt zum Bild in Originalgröße.

    https://www.dropbox.com/s/j3m2n3nv65219aa/google_tulpen.PNG

    Mache ich etwas falsch?

    Außerdem haben Bildagenturen doch deut­lich sicht­ba­re Wasserzeichen. Was genau haben Bildagenturen denn von „Traffic“? Dass der Traffic zurück­geht ist doch eher ein posi­ti­ver Effekt.
    „Sales“ ver­ste­he ich – aber war­um soll­ten die­se durch die Bildsuche zurück gehen? Da müss­ten ja die Zahl der ille­gal mit Wasserzeichen ver­wen­de­ten Bilder in glei­chem Maße zunehmen.

    Dass Webseiten, die sich durch Werbung finan­zie­ren ein Problem mit weni­ger Traffic haben, kann ich nach­voll­zie­hen. „Bildagenturen“ tun das in der Regel aber eher nicht.

  5. man kann sei­ne Bilder mit Wasserzeichen, robots.txt so viel schüt­zen wie man möch­te, sobald ein Käufer die­ses Bild für sei­ne Webseite ver­wen­det ist es in der Googlesuche ohne Wasserzeichen zu finden.
    Ich fra­ge mich jedoch auch war­um die grös­se­ren Agenturen nicht gegen Google vorgehen.
    Auch ich sehe die Art und Weise der neu­en Bildersuche als Urheberrechtsverletzung an.

  6. Bei Google suche ich zwar sel­ten nach Bildern. Nach dei­nem Artikel hier habe ich es mal getes­tet. Es wer­den eigent­lich recht weni­ge Agenturbilder ange­zeigt. Ich habe da sogar ein paar mei­ner eige­nen Bilder gefun­den. Aber nicht auf den Agenturseiten, son­dern auf Kundenseiten. Es schei­nen gene­rell Bilder von Blogern bevor­zugt zu wer­den. Was im Sinne der Anwender nicht so schlecht ist. Als Bildproduzent wünscht man sich natür­lich ande­re Ergebnisse. Ein Fotolia Bild, auf einer Blogseite über Google efun­den, bringt lei­der kei­ne neu­en Käufer. Man könn­te natür­lich den Umweg gehen und einen Blog mit eige­nen Bildern star­ten. Mit einem Link zur Agentur. Die Frage ist, ob sich der Zeitaufwand lohnt, oder ob mehr Bilder pro­du­zie­ren lukra­ti­ver ist. Woh eher zweites.
    Ich glau­be, so vor­teil­haft wie die Google Bildesuche mal war, wird es nicht mehr. Auch Klagen wer­den das nicht umkehren.

  7. @Tom: Ich ver­mu­te, die neue Googlesuche ist (noch) nicht in allen Ländern aktiv.

    Wegen Traffic/​Sales: Traffic führt zu Sales, ohne den Traffic gibt es auch weni­ger Sales.

  8. Hallo zusam­men
    Ich fin­de das gan­ze durch­aus Interessant zu lesen. Ich wür­de aber ger­ne mal etwas total ver­we­ge­nes hier­zu posten…

    Was Rob sagt, fin­de ich sehr Interessant dass bedeu­tet im Umkehr Schluss das was wir alle Wissen, einen 100% Schutz gibts nicht.
    Mein Gedanke geht aber in eine ande­re Richtung, und ich hof­fe ich wer­de nicht von euch mit Steine bewor­fen dafür.
    Wenn die Google Suche nun mal so ist wie sie ist und ich Rob’s Scenario mal als worst case-​scenario anneh­me, dann könn­te man doch auch sein Stockfotografien über sei­ne eige­ne Homepage verkaufen.
    Wenn nun ein Bild von mir ver­kauft wür­de, dass dann auch noch einen Unique’n Datei Namen oder ent­spre­chen­de Einträge in der EXIF hät­te dann könn­te ich nach die­sem Bild immer Suchen.
    Wenn ich nun Rob’S Scenario wie­der ran zie­hen wür­de, dann wür­de ich wenn ich nach einem von mir aus mei­nem Store ver­kauf­ten Bild, alle ande­ren Bilder bei der Google Suche fin­den, die kein Kunde von mir wären.…
    Könnte Ich ihnen dann ’ne Rechnung zu schicken?!
    Aber dann könn­te ich mir doch die neue GoogleSuche zu nut­zen machen bzw für mich arbei­ten lassen.
    OK, es wer­den nur HIGHRES Bilder ange­ziegt, wie­so soll dann ein Kunde noch Kaufen ?! Ganz ein­fach, Ich habe mir schon län­ger über einen „fast“ per­fek­ten Kopierschutz gedan­ken gemacht, ok Mann kann das Bild mit copy­rights zupflas­tern oder aber was mir ganz gut gefällt, Ich bie­te mei­ne Bild in einer schlech­ten Qualität an zb 640x480 72dpi usw…sollte die­se Bild einem Kunden gefal­len, denn er hat mich bzw mein Bild ja bei Google gefun­den, er ist ja dann auch schon fast auf mei­ner Homepage, dann kann er es in mei­nem Store in hoher Auflösung kau­fen und jedem wäre damit geholfen.

    Kopien mei­nes Bildes könn­te ich bei Google wie­der fin­den und ich könn­te etwa­igen neu­en Benutzern eine Rechnung zukom­men lassen 😉

    Andreas

  9. @Robert, als auf­merk­sa­mer Leser dei­nes Blog ist mir das doch sehr wohl bekannt.
    Das ist es, was ich eigend­lich erhofft habe, dass „irgend­je­mand“ mit die­ser „Lösung“ oder mit die­ser Möglichkeit der eige­nen Bildersuche mit der Google Bildersuche „um die Ecke“ kommt.
    Und somit wäre doch der Kreislauf wie­der geschlossen.
    Man hät­te dann eine eigend­lich schlech­te Sache wie die neue Google Bilder suche für sich arbei­ten lassen.
    Nur bin ich noch zu grün hin­ter den Stockfotografie Ohren um mein Model ein­zu­schät­zen zu wis­sen, jedoch ist es für mich ein durch­aus plau­si­bles Scenario, mit dem ich mich aus einem ande­ren Anlass in jüngs­ter Zeit sehr beschäf­tigt habe.

    Die Frage an die Stockfotografie Profis hier ist noch in mei­nem ers­ten Beitrag ver­steckt … und die mich eigend­lich am meis­ten Interessieren wür­de. Wie prak­ti­ka­bel bzw kom­mer­zi­al Interessant wäre solch ein vor­ge­hen mit dem eige­nen Bilderstore?!

    Andreas

  10. @Andreas: Dein Grundgedanke ist rich­tig. Nur wird man in der Bilderflut der Google-​Bildersuche unter­ge­hen. Bzw. wird man es nicht auf die vor­de­ren Seiten schaf­fen, weil hier „gro­ße“ Seiten (Agenturen, Zeitungen, etc.) bes­ser gerankt werden.

    Es machen ja die meis­ten Agenturen so, dass jedes Bild eines eige­ne Seite erzeugt, um in Google gefu­nen zu wer­den. Und trotz­dem sper­ren immer mehr klei­ne­re Agenturen zu.

  11. @walter
    mmmmmhhhh…ok, du hast es gesagt, die Bilderflut ! auch dar­über hab ich schon mal etwas bei Robert gele­sen (oder war es mein Slogen) 

    …aber wir spie­len hier in der Profi-​Liga und will man nicht gleich in der ers­ten Runde raus­flie­gen, braucht es Originalität und Qualität.“

    Bilderflut, ist da Kontraproduktiv, Qualität heißt für mich salopp aus­ge­drückt „Mache dich und dei­ne Bilder berühmt“ oder mache dich Interessant. Ok, ich bin ein abso­lu­ter Stockneuling !aber Rob hat glau­be ich mal geschrie­ben, dass sich im Grunde jeder der ne Kamera hat, sich als Stockfotografen bezeich­nen darf. Ich will hier nicht von einem Fettnapf in den ande­ren fal­len, aber wenn ich mir Roberts „Pimp my Stock“ Rubrik so anschaue.…bin ich schon sehr sehr gespannt was Ihr zu einem der nächs­ten Fotografen sagt ;-)))
    Die Rubrik fin­de ich super und zeigt aber auch was die Bilderflut aus­lö­sen kann. Jeder kann wenn er möch­te Bilder zu Agenturen Hochladen ohne auf einen Gewissen Qualitätsanspruch an sich selbst zu haben bzw an sei­ne Arbeiten. Das löst die Bilderflut aus. Wenn aber hin­ter sei­nem Namen ein gewis­ser Qualitätsstandart steht, bringt dich das letzt­end­lich wei­ter auch in der Google suche.

    Dein Name als Marke wäre auch wie­der ein plus bzw pro Punkt für dei­nen eige­nen Bilderstore auf dei­ner HP.

  12. @Andreas:
    Qualität vor Quantität! Soweit so gut. Aber das bestimmt nicht das Ranking bei Google. Du kannst die bes­ten Bilder der Welt machen – wenn die Welt es nicht weiß, was dann?

    Ob die Leute, die zu Agenturen hoch­la­den einen eige­nen Qualitätsanspruch haben sei dahin­ge­stellt. Die Agenturen neh­men das Bild – oder auch nicht. Auch das ent­schei­det man nicht selber.

    Ein Name als Marke ist sicher gut. Eine „Marke“ auf­bau­en klingt leich­ter als es ist. Das ist wie bei all die­sen Berufen: Musiker, Schriftstller, Schauspieler, usw. Manchen gelingt es – und 99,99% nicht. Ihr habt doch da in Deutschland immer die selbst­dar­stel­len­den Modeschöpfer. Da schaf­fen es man­che. Aber ob ich das per­sön­lich möchte?

    Und ob ein Name als Marke wirk­lich zieht: In der Auftragsfotografie sicher – aber die Stockwelt ist ziem­lich anonym. Bzw. gibt es Namen/​Marken die man kennt, aber die haben auch ihre Probleme. Siehe Yuri.

    Aber wir schwei­fen vom Thema ab. Wenn Du wei­ter dis­ku­tie­ren willst, mache auf Roberts Forum-​Seite einen Thread auf.

  13. @ Walter.
    Deine Aussage ist schlicht­weg falsch, sor­ry:), Google-​Bilder wer­den nach Revelanz gewich­tet und nach nichts ande­rem. Ich habe sel­ber vie­le Experimente gemacht und habe kei­ne Probleme, Bilder in der Bildersuche rele­vanz­mäs­sig ganz nach vor­ne zu brin­gen. Die Qualität des Bildes ist neben­säch­lich! Das kann man nicht mit Agenturen ver­glei­chen, da spie­len noch ande­re Faktoren mit. Sinn und Zweck von Google ist ja, für den Nutzer Relevante Daten zu suchen. Sinn und Zweck einer Webseite ist, von Leuten gefun­den zu wer­den, die dort etwas kau­fen wol­len oder sich für genau die­se Information inter­es­sie­ren, die dort ange­bo­ten wird.
    z.B. Wenn ich Holz ver­kau­fe, mache ich vor­ran­gig kein SEO für die benö­tig­ten Werkzeuge son­dern für mei­ne Holzarten. Wenn ich einen Blog übers Heimwerken habe, ist es genau umgekehrt.
    Richtig kom­pli­ziert und auf­wen­dig wird es wenn du bei­des Verkaufst z.B. Baumarkt.

    Die Agenturen stel­len ja im Moment auch alle auf Relevanz-​Suche um. Es geht auch bei die­ser Bilderflut gar­nicht anders.
    @Andreas
    Ob du als Fotograf in der Bundesliga spielst oder in der Bauernliga ist für Google irrelevant.

    Zum Thema:
    Die Prozesse gegen Google wer­den geführt weil Google sich das geis­ti­ge Eigentum ande­rer nimmt und damit selbst Content erschafft. Es ist kei­ne Such- son­dern eine Findmaschine.
    Einen Prozess gegen Google zu füh­ren weil es den Bilderklau unter­stützt ist aus­sichts­los. Das Dilemma der Fotografen und ande­rer ist, wenn sie es in die Google Suche nach vorn schaf­fen, bedeu­tet es immer, dass geklaut wird.

  14. @Andreas:
    Okay. Aber wer/​wie/​was macht die Relevanz? Ja wie­der nur ein Roboter, der ent­we­der aus den Metatags oder IPTC die Wörter aus­liest, oder ein gewis­ses Vertrauen in die Seite hat, auf der sich das Bild befindet. 

    Das man mit dem­entspre­chen­den Aufwand nach vor­ne kommt, ist unwi­der­spro­chen. Ich war mit mei­ner eige­nen Seite jah­re­lang auf den ers­ten bei­den Seiten zum Thema Stockfoto/​Bildarchiv/​Bildagentur. Ich bin damals aber auch alle 1–2 Monate einen Tag geses­sen, habe Seiten die vor mir waren ana­ly­siert und ver­sucht sie zu schla­gen. War damals auch noch rela­tiv ein­fach. ;-). Ging solan­ge ganz gut, bis es mir kei­ne wei­te­ren Direktkunden mehr gebracht hat. Habe die Sache dann aufgegeben.

    Ich habe jetzt eini­ge Testabfragen mit mei­nen „übli­chen“ Suchbegriffen mei­ner Bilder bei Google gemacht. Im „bes­ten“ Fall waren es an die 20 Bilder, die auf der ers­ten Seite von mir ange­zeigt wur­den, im schlech­tes­ten Fall 1. 2x gar kein Treffer. Auffallend war, das man vie­le Bilder von Dreamstime und Adpic dabei fin­det. Fotolia eher weni­ger. Die dürf­ten das ganz gut im Griff haben. Fast alle ande­ren mei­ner Bilder kamen von grö­ße­ren Zeitungen/​Webseiten.

    Ich bin nach wie vor über­zeugt, dass ein „Spiegel-​Online“ ein bes­se­res Ranking bekommt, als Max Müller. Ich glau­be dass „Pagerank“ auch ier ein­ge­setzt wird. Meine Datenbank ist übri­gens nicht Google-​tauglich, weil sie nicht von jedem Bild eine eige­ne Html-​Seite generiert. 

    Auf der ers­ten Seite sind ca. 400 Bilder. Wenn nun mehrere/​viele Leute eige­ne Webshops mit per­fek­ten Seiten für Google machen wüpr­den, wür­de sich das dann ja auch wie­der kani­ba­li­sie­ren. Nichts ande­res als bei den Agenturen.

    Zum Thema: Bei der Abfrage wo ich 20 mei­ner Bilder gefun­den habe, waren eini­ge von Agenturen mit Wasserzeichen. Die gro­ße Mehrheit aber in Größen bis zu 2000 pixel. Die Hälfte der Bilder waren mei­ne der­zei­ti­gen Topseller zu die­sem Thema. Das tut den Agenturen (und lei­der auch mir) sicher weh. 

    Ich habe das ja schon mal hier oder im Forum vor rund einem Jahr geschrie­ben: Mein abso­lu­ter Topseller (über die Bildersuche nach Bild gesucht) ist im Internet ca. 1500 mal öfter vor­han­den, als es ver­kauft wur­de. Seither suche ich nicht mehr danach. Spart Zeit und Ärger! 🙂

  15. @Robert:

    > @Tom: Ich ver­mu­te, die neue Googlesuche ist (noch) nicht in allen Ländern aktiv.

    Ich bin in Deutschland. Ich habe aber gera­de mal gezielt google.com auf­ge­ru­fen (unten rechts auf der google.de Seite), dann bekom­me ich auch die neue Bildersuche.

  16. @Walter
    Also ich sehe das mit dem Marken Namen anders. Robert hat auch schon mal ein Beitrag über Real Namen oder Pseudonyme geschrieben.
    Eben beim Dönermann mei­nes Vertrauens, Essen bestellt, war zufrüh und muss­te war­ten. Heft’chen durch­ge­blät­tert und .… 3x Fotolia/​Robert Kneschke und 1x Fotolia mit irgend­ein Pseudonym.
    Wieder erken­nungs­wert der EigenMarke 100% (auch bei Google) ein Nickname pder psd (oder so ähn­lich ist) fin­det man schwe­rer im www.
    Aber ok, Thema wech­sel, Google Suche…
    Ich den­ke die Bilder mit dem bes­ten Ranking sind vor­ne und ja, lei­der nicht die besten.
    aber auch für das ran­kin zählt goog­le die klicks.
    Ich bin bei Google mit einem durch­aus popu­lä­ren Suchwort (por­sche boxs­ter spy­der) schon auf der zwei­ten Seite, lei­der auf einer von mir nicht Favorisierten Seite, aber mein Bild wird gefun­den und auch gesehen.

    @Algefoto
    Bundesliga oder Bauernliga ist für Google irrelevant.
    Ja, Leider, was zählt sind nur die rele­van­ten Suchwörter und die klicks drauf.

    Seit der Google Bildersuch umstel­lung sind eini­ge mei­ner Bildern schlag­ar­tig auf­ge­stie­gen. Was ich mir bis heu­te nicht erklä­ren kann war­um das so ist.
    mein Lieblings Beispiel ist mein „glass of oran­ge juice“ da explo­dier­te es förm­lich und ich bin abso­lut rat­los warm.
    Auch hier nut­ze ich die Googlesuche und den Hoster nur als Sprungbrett, Danke an die Google Suche.

    Vieleicht müs­sen die Profis ein­fach umdenken…um die Googlsuche für sich zu nutzen.

    @all
    Sorry, bin wie­der von Thema abge­scheift, ich werd mich wohl mal im Forum umse­hen müs­sen. Ein durch­aus sehr Interessantes Thema, für mich 

    Andreas

  17. Wie RobStark schon schrieb – ein gro­ßes Gefährdungspotential besit­zen legal erwor­be­ne und online ver­wen­de­te Bilder in guter Auflösung. Die wer­den von Google näm­lich auch gelis­tet und füh­ren in kei­nem Fall zur Stelle, wo man sie legal erwer­ben kann. Da ist der Wehg zum ver­wais­ten con­tent zwangs­läu­fig vor­ge­zeich­net – eine nahe­zu plan­mä­ßi­ge Enteignung geis­ti­gen Eigentums.

  18. @röde-orm:
    Ja, genau das habe ich gemeint. Weil mei­ne Bilder nur eher sel­ten als „Agenturbilder mit Wasserzeichen“ auf­tau­chen, son­dern im Normalfall als von Kunden ver­öf­fent­lich­te Bilder. Ich habe mei­ne Bilder auch schon bis XXL gefunden…

    @Andreas:
    Das mit dem Namen als „Marke“ kommt aber drauf an, was Du eigent­lich willst. Willst Du Deinen Namen bekannt machen für Auftragsfotografie? Dann okay. Birgt aber die Gefahr dann als „Stockfotograf“ abge­stem­pelt zu wer­den. Aber rein für Stockfotografie nutzt es mei­ner Meinung nach nicht sehr viel. Daher bie­te ich unter Pseudonym an. Wenn man da gefun­den wer­den will, kann man ja eine Webseite dafür machen. 

    Bei Deinem Beispiel mit dem Heftchen beim Dönermann: Gut, Du weißt das Robert hier 3 Bilder drin­nen hat. Und nun? Wenn Du kei­ne Bilder brauchst ver­gißt Du es sofort. Wenn Du Bilder brauchst gehst Du zu Fotolia, oder sonst wohin. Nur wenn Du ganz genau, jetzt gera­de die­ses Bild brauchst, wirst Du Dir den Namen mer­ken oder auf­schrei­ben, um gezielt danach zu suchen. Da ist es aber egal, ob dort „Robert Kneschke“ oder „Topshoot15“ steht.

    Ich glau­be auch das die Namensleisten/​Urhebernennungen sehr über­schätzt wer­den. Ich habe in unse­rer größ­ten Tageszeitung der Region fast täg­lich Bilder aus mei­nem Direktverkauf drin­nen. Mit mei­nem rich­ti­gen Namen. Seit mehr als 15 Jahren. Wenn man jeman­den ken­nen­lernt und ihm erklärt man sei „Stockfotograf“ kom­men komi­sche Blicke. Wenn ich dann fra­ge wel­che Zeitung er liest und ihm dann sage, er sieht täg­lich mei­ne Bilder, und es steht immer mein Name drun­ter, kön­nen die meis­ten damit nichts anfan­gen. Ganz sel­ten, dass man hört: „Ja, der Name sagt mir was!“. Wenn ich die­se Personen nach einer Zeit wie­der tref­fe, wis­sen sie sogar, wel­ches Bild von mir sie an die­sem Tag gese­hen haben. 

    Den Normalbürger inter­es­sie­ren Urhebernennungen nor­ma­ler­wei­se nicht. Erst wenn sie jeman­den per­sön­lich ken­nen. Urhebernennungen lesen in ers­ter Linie ande­re Fotografen. Und die kau­fen mei­ne Bilder ohne­hin nicht…

  19. Ich habe jetzt ein­mal nach dem Begriff von Andreas: „glass of oran­ge juice“ gesucht. Da kom­men am Anfang vie­le Deposit-​Bilder, dann vie­le Shutter, eini­ge iStock, sogar ein Yay. Also in ers­ter Linie Bilder von Agenturen mit Wasserzeichen. So weit so gut. Da macht die Bildersuche auch für Fotografen Sinn. 

    Wenn man dann aber nur nach „oran­ge juice“ sucht, fal­len vie­le Agenturbilder weg und es kom­men in ers­ter Linie Bilder von Webseiten, die die­se Agenturbilder nut­zen. Downloadbar zum Teil in Originalgröße und natür­lich ohne Wasserzeichen. Das ist das Problem. Und die Leute ver­wen­den aus Faulheit kei­ne all­zu lan­gen Suchbegriffe…

  20. Ich glau­be es soll­te ja nicht der Sinn der Bildersuche sein. Nur Bilder mit Wasserzeichen zu fin­den. Gibt man in die Google Bildersuche „Hochwasser Ort XX “ ein. Dann sind Agenturbilder das Letzte was man sucht. Ähnlich wird es bei ande­ren Themen auch sein. Ich glau­be die Google Bildersuche wur­de von den Agenturen sogar miss­braucht um Traffic zu bekom­men. Wie Walter ja schon erklärt hat, gene­rie­ren Bilder bei den grö­ße­ren Agenturen eine eige­ne Seite um in der Google Bildersuche gefun­den zu werden.
    Allerdings wäre für Google ein Filter bei der Bildersuche inter­es­sant. Wo zwi­schen pri­va­ten und kom­mer­zi­el­len Bildern gefil­tert wer­den kann. Ich glau­be das wäre gar nicht so schwer umzu­set­zen. Da ja die Bilder auto­ma­tisch eine Seite gene­rie­ren, müss­te nur auto­ma­tisch ein Tag hin­zu­ge­fügt wer­den. Das könn­te ganz ein­fach nur sein “ License = RF /​ RM „, Zusätzlich könn­te man noch eine Kategorie hinzufügen- kann auch ganz ein­fach sein mit „Category = 0 bis irgendwas“.
    Man müss­te nur in den IPTC und HTML Protokollen einen ein­heit­li­chen Standard für die Definition der Agenturbilder hinzufügen.

  21. @eclaire: Das ist schwer zu sagen, weil mein Portfolio ja grö­ßer wird und z.B. bei Fotolia, iStockphoto und Shutterstock ja auch Änderungen am Suchmechanismus vor­ge­nom­men wur­den etc.

  22. Es ist nicht nur Google es sind deren Webalben die dazu gehö­ren Picasa, Panoramio, Maps und Google Earth, dort über­all Stellen User Ihre Fotos ins Netz ( ich lei­der auch ). So kommt man über­all an Fotos ran, die wenigs­ten machen ein Wasserzeichen oder schrei­ben ihren Namen dar­über. Im eigent­li­chen macht Google mit den Wunsch der Menschen, Berühmt zu wer­den und Geld zu ver­die­nen, das meis­te Geld.
    Frage mich nur was „ver­dient“ Google dar­an, wenn die Firmen kos­ten­los dar­auf zugrei­fen können?
    Da kann ich nur schrei­ben *grins* denn wenn ich so höre wie wir Ausspioniert werden .…

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