Vorgestern war es soweit: Der Tag, den vor allem exklusive Fotografen fürchten. Fotolia hat am Mittwoch kräftig an der Suchfunktion geschraubt und dabei die Ergebnisse komplett durcheinander gewirbelt.
Weil die Algorithmen, die hinter der Bildersuche stehen, bei jeder Bildagentur ein großes Geheimnis sind, können wir nur spekulieren. Nein, müssen wir sogar, denn die neue standardmäßig eingestellte Relevanz-Suche führte allein in den ersten beiden Tagen zu großen Umsatzeinbrüchen, besonders stark bei exklusiven Fotografen, die stärker als nichtexklusive Fotografen auf das Einkommen angewiesen sind. Fotografen berichten von Umsatzverlusten von ‑25 bis zu ‑60% in den letzten beiden Tagen.

Das heißt in Euro umgerechnet, wir reden hier von hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Summen, die am Ende des Monats auf dem Konto fehlen.
Deshalb will ich versuchen, die Suche etwas zu analysieren, damit wir als Fotografen uns auf die neuen Änderungen einstellen können. Geholfen haben mir dabei die Diskussionsteilnehmer dieses Threads im Stockfotografie-Forum sowie einige Fotografen per Mail, Chat und Telefon. Alles, was ich hier schreibe, sind nur Vermutungen, die wir aufgrund unserer Erfahrung und eigener Testsuchen äußern.
Wer selbst eine Testsuche machen will, kann die Suchergebnisse der „Relevanz-Suche“ mit den Ergebnissen der „Popularität-Suche“ vergleichen, weil die „Popularität-Suche“ aktuell ungefähr das zu sein scheint, was vorher die Relevanz-Suche war.
Warum ist die Relevanz-Suche so wichtig?
Die meisten Bildeinkäufer sind bequem und wollen schnell Ergebnisse sehen. Deshalb tippen sie einfach paar Wörter und das Suchfeld einer Bildagentur ein und schauen sich die Ergebnisse an. Als Standard für diese Suche ist die „Relevanz-Suche“ voreingestellt. Nur wer sich besser auskennt oder genau weiß, wie die Suchen sich voneinander unterscheiden, kann die Sortierung nach „Datum, Downloads, Preis oder Popularität“ manuell umgestellt werden. Das nutzen aber nur wenige Bildsucher, weshalb es für die Fotografen wichtig ist, mit ihren Bildern auf der ersten Seite der Suchergebnisse der Relevanz-Suche angezeigt zu werden. Das ist vergleichbar mit Firmen, die unbedingt auf die erste Seite der Google-Suche kommen wollen, weil nur wenige Leute auf die folgenden Seiten klicken.
Zuerst gilt es, zwei Dinge voneinander zu trennen: Die Sortierung der Suchergebnisse bei der Relevanz-Suche und die Suchbegriffe selbst. Das hängt zwar miteinander zusammen, ist aber nicht das Gleiche.
Die Wichtigkeit der Suchbegriffe
Fast noch wichtiger als die Qualität eines Fotos ist die Qualität der Suchbegriffe, weil die vom Suchalgorithmus benutzt werden, um brauchbare Ergebnisse zu liefern. Die Übersetzung bei Fotolia war lange Zeit, gelinde gesagt, sehr schlecht, was dazu führte, dass die Suchergebnisse auf der deutschen Seite mit deutschen Begriffen komplett anders aussahen als auf der englischen Seite mit den gleichen englischen Begriffen. Für deutsche Fotografen, die – wie ich – in deutsch verschlagworten, war das eine Art Heimvorteil, weil der deutsche Markt nach USA und England einer der größten Bildermärkte ist und wir als Muttersprachler die besseren Schlagworte hatten.
Das ist nun anders. Sowohl bei deutschen oder englischen Begriffen auf der deutschen Fotolia-Seite als auch bei deutschen oder englischen Begriffen auf der englischen Fotolia-Seite werden fast die gleichen Bilder angezeigt. Das weist auf eine Veränderung der Übersetzungsfunktion hin. Ein weiteres Indiz: Während früher bei der Suche nach „Geld“ auf der deutschen Seite so gut wie nur Euro-Scheine angezeigt wurden, werden jetzt ca. 20% Dollar-Scheine oder andere Währungen angezeigt. Außerdem beklagen Fotografen, welche seit jeher in englisch verschlagworten, keinen merklichen Rückgang
Gestern gab es auch – sicher nicht zufällig – einen ausführlichen Newsletter von Fotolia, der wichtige Tipps für die Verschlagwortung gibt. An erster Stelle wird betont, dass wenige Suchbegriffe (ca. 10–15) meist zur Beschreibung eines Bildes ausreichen. Das lässt vermuten, dass auch deshalb andere Bilder angezeigt werden, eben jene, die weniger als mehr Wörter benutzen. Das kann jedoch mittelfristig dazu führen, dass „exotischere“ Keywords, die Fotografen eher an das Ende ihrer Liste setzen, nicht mehr berücksichtigt und eben auch von Käufern nicht mehr gefunden werden (Stichwort „Long Tail“).
Im Newsletter wird ebenfalls betont, dass die Suchbegriffe nach Relevanz sortiert werden, also die vorderen Suchbegriffe in einem Foto ein stärkeres Gewicht haben als die hinteren. Das ist ein Problem für alle, die ihre Keywords in den Fotos alphabetisch haben. Zum Beispiel sortiert Adobe Lightroom die Suchbegriffe automatisch nach dem Alphabet, während Adobe Bridge die Reihenfolge beim Eintragen intakt lässt. Das war für mich schon immer ein wichtiger Grund, Bridge statt Lightroom zu nutzen. Immerhin erklärt der Newsletter auch gleich, wie die Reihenfolge bei Fotolia nachträglich geändert werden kann.
Die Änderung der Relevanz
In Stockfotografie-Forum hat ein User nachgezählt: Bei der neuen Sortierung ergibt sich ein durchschnittlicher Startpreis von 1,37 Credits pro Bild, bei der alten Sortierung waren es 1,62 Credits. Es wurde für den Käufer also ca. 15% billiger. Das muss aber nicht heißen, dass das Absicht ist. Es könnte zum Beispiel auch ein Nebeneffekt der oben erwähnten Keyword-Kürze sein, denn die professionellen Fotografen reizen das 50-Wörter-Limit eher aus als die Hobby-Fotografen in den „unteren Rängen“, die wiederum seltener die Startpreise hochsetzen können. Auch für Fotolia könnte das lukrativ sein: Immerhin verdienen sie an den unteren Rängen mehr Prozente als bei Verkäufen der Top-Fotografen. Trotzdem glaube ich, dass die geänderte Relevanz-Sortierung vor allem auf den geänderten Umgang mit den Keywords zurückzuführen ist. Ein Sprecher von Fotolia Deutschland wies darauf hin, dass Fotolia derzeit an der genauen Einstellung der Suche arbeitet und sich die Ergebnisse in den nächsten Tagen noch ändern können.
Was tun als Fotograf?
Wer als Fotograf von merklichen Umsatzeinbußen betroffen ist, kann aktuell verschiedene Dinge unternehmen: Ihr könnt eure Keywords nach Wichtigkeit sortieren, falls ihr es nicht sowieso schon gemacht habt. Ihr könnt schauen, ob ihr die Suchbegriffe etwas reduzieren könnt und überlegen, in englisch zu verschlagworten. Wer besonders komische Ergebnisse bei Bildsuchen oder bestimmten Suchbegriffen feststellt, sollte sich auch per Kontaktformular an Fotolia wenden.
Was tun als Bildkäufer?
Wer mit den Suchergebnissen bei der neuen Relevanz-Sortierung nicht zufrieden ist, kann versuchen, auf die „Popularität“-Sortierung umzuschalten. Außerdem sollten verstärkt die Suchfilter auf der linken Seite benutzt werden, mit denen z.B. nur nach Personenfotos, nur in bestimmten Kategorien, nach Farben und so weiter gesucht werden kann.
Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr mit der neuen Fotolia-Suche gemacht?
(Und auch falls ihr gerade frustriert seid: Bleibt bitte sachlich in euren Kommentaren.)
UPDATE 26.4.2013, 12:43 Uhr: Die Fotolia-Suche wird anscheinend gerade aktualisiert.
Mir sind unabhängig von den im FT-Forum berichteten persönlichen Erfahrungen zwei Dinge aufgefallen:
– Es sind nicht mehr so viele Bilder vom gleichen Anbieter auf der ersten Ergebnisseite. Manche habe sich da ja regelrecht „eingeschossen“ und einen Großteil der Ergebnisse geliefert, was der Vielfalt natürlich nicht zuträglich ist.
– Und zum andere,n bekomme ich jetzt Limetten, oder Zitronen oder sonst was, wenn ich danach suche, und nicht nahezu ausschließlich Bilder auf denen irgendwo das versteckt ist, was ich eigentlich suche…
Hallo Herr Kneschke,
ich bin kein exklusiver Fotograf bei Fotolia. In diesem Monat (April) stelle ich einen drastischen Umsatzrückgang fest. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 6 Monate viel der Umsatz im April um ca. 50%
Wolfgang
W T F
Beispiel: Suche nach der Stadt „Aachen“
Die neue „Relevanz“ Suche (LOL)
http://de.fotolia.com/search?k=aachen&filters%5Bcontent_type%3Aall%5D=1&submit.x=-1019&submit.y=-112
Die fast alte Suche, die sich jetzt unter Popularität verbirgt:
http://de.fotolia.com/search?k=aachen&filters%5Bcontent_type%3Aall%5D=1&submit_x=-1019&submit_y=-112&order=popularity
Die Ergebnisse sind nicht nur wesentlich schlechter, sondern 50% haben auch rein GAR NICHTS mit Aachen zu tun!
Schade das man bei deiner Grafik nicht mehr sieht.
Die Kurve ist am 21. ja sehr weit unten. Das mag sicherlich daran liegen das es ein Sonntag war.
Aber wie war die komplette Woche davor?
Ich persönlich bin der Meinung das man nach 3 Tagen noch keine konkrete Aussage darüber machen kann. Schwankungen gibt es immer mal. Das der Einbruch mit der neuen Suchfunktion zu tun hat kann sein, muss aber nicht.
Bei mir sind die Verkäufe etwas gestiegen. Wobei ich öfters Schwankungen habe.
@Lena: Ja, die Kurve am 21.4. ist wegen des Sonntags stark unten. Ich möchte aber auch nicht meine Umsatze tagesaktuell im Blog posten, das sollte nur verdeutlichen, wie stark es in den letzten beiden Tagen nach unten ging. Das war in den Wochen davor nicht der Fall.
Die Anzahl der Verkäufe gingen bei mir auch spürbar zurück.
Viel auffälliger ist bei mir aber, dass seit ca 2 Wochen die Anzahl der Views schlagartig um gute 50 – 60% abgenommen hat. Davor sind sie monatelang regelmässig nur gestiegen.
Also bei meinem Test jetzt hat sich leider noch keine „aktualisierte“ Version der Suche gezeigt. Meine Testsuchen von gestern, zeigen auch die gleichen Ergebnisse wie gestern.
@cruiser: Das mag zwar für „Zitronen“ gelten, aber gib mal „Geld“ ein…
Oder versuche den Begiff „Ausbildung“ in der Relevanz und dann in der Popularitätssuche.
Meine Umsätze haben sich auch knapp halbiert. Weniger bei den Downloads, weil ich schon sehr lange dabei bin und daher auch mehrere tausend alte Bilder habe. Mehr schon beim Umsatz, weil die natürlich alle auf 1 CR zurückgesetzt wurden.
Wir werden es nie verstehen/erfahren was sich FT dabei denkt. Es ist die Frage, ob die Kunden nicht die Bilder die bei anderen Agenturen auf den ersten Seiten auftauchen professioneller wirken. Gestern hatte ich bei Shutter einen Höheflug. Vielleicht Zufall – die nächsten Tage werden es zeigen.
Auch Fakt: Meine alten Bilder haben z.T. eine (aus heutiger Sicht) furchtbare Qualität. Und wenn es nicht so viele wären, hätte ich sie auch schon gelöscht. Was aus heutiger Sicht ein sehr dummer Fehler gewesen wäre. Der Kunde bekommt aber nun zu einem Thema von mir (heute passiert) Dateien aus einer 4MB Kamera, in Jpg aufgenommen, 3 x abgespeichert, obwohl ich sehr ähnliche Bilder, die auch gut gelaufen sind, in 22MB RAW mit heutigem Stand der Technik bearbeitet, habe. Für ein Blogfoto egal – aber für einen Prospekt? Ob der Kunde das so wirklich will? Ausserdem wirkt die Frisur auch schon ein wenig antiquiert.
Die große Frage ist: Wie geht man als Profi-Stocker damit um. Für jemanden, der 100–200 Euro im Monat mit Stock macht, der kann sich halt das Objektiv erst nächsten Monat kaufen. Für diejenigen (und das sind mittlerweile ja nicht sooo wenige) die davon leben müssen, und vielleicht auch noch exklusiv sind, stellt sich die Sache ganz anders dar.
Und was passiert nun mit neu aufgespielten Bildern, auch wenn die nach den neuesten Erkenntnissen verschlagwortet sind? Wo erscheinen die dann? Ich habe mir heute einige Bilder aus den „neuen Bildern“ gemerkt, und werde in den nächsten Tagen nach diesen Bildern suchen. Bin schon gespannt…
2011 hatten wir das Problem, dass neue Bilder irre weit hinten angezeigt worden sind. Das hat mich und etliche andere die ich kenne davon abgehalten, viel Zeit in neue Produktionen zu investieren, weil sich ohn hin die alten Bilder toll verkauft haben.
Dann im April vorigen Jahres die große Umstellung, alle Topseller sind verschwunden. Gut war man fleissig und wurde das Material vom Kunden angenommen, hat man wieder neue Topseller produzieren können. Die sind jetzt auch wieder weg. Die alten Topseller sind auch nicht da, nur die alten: Ach ja – das hatte ich ja auch mal aufgespielt, verkaufen sich jetzt.
Die große und entscheidende Frage wird sein, wie die Kunden damit umgehen. Ist’s ihnen egal müssen wir damit und mit den Konsequenzen leben. Fotolia hat dann ja weiter seine Umsätze. Allerdings werden halt viele der Gold>und aufwärts Fotografen nicht mehr weitermachen. Und das geht mittelfristig auch auf die Bildqualität. (Damit meine ich nicht dass Anbieter mit kleineren oder untere Rankings nicht auch gute Bilder machen können! Aber da sie es nicht als Hauptberuf machen können sie natürlich nicht die notwendigen Mengen produztieren). Ist ja wohl kein Zufall, dass gerade iStock jetzt nach (ich glaube) 12 Jahren sein idiotisches Upload-Volumen mehr oder weniger beendet hat. Denen dürften aucvh die Bilder irgendwie ausgehen. Oder: Vielleicht haben die vorher schon von der Suchumstellung bei FT gewußt und wollen jetzt die exklusiven FT-Fotografen zu sich holen. Mich würde gar nichts mehr wundern.
Reagieren die Kunden, werden sie wahrscheinlich weiter an der Suche basteln. Die alte werden wir mMn nicht mehr zu sehen bekommen.
@Lena: Ich habe eine maximale Schwankung von DLs von 10% (ausgenommen Wochenende) Und auch die sind sehr stabil. Meine Kurve sieht genau so aus wie die von Robert.
Vielleicht habe ihr es ja schon gesehen. Es gibt eine neue Nachricht von FT, die Suche im Laufe des Tages wieder auf vorher zurück zu stellen, damit die Anbieter die Chance haben, die Keywords neu zu sortieren.
Walter, die Allgemein-Antwort Mail habe ich auch bekommen. Was für ein schlechter Scherz.
Ich habe seit Anfang an alle meine Fotos mit den 7 wichtigsten Keywords an erster Stelle versehen. Wenn sich dies also positiv auf die Relevanz bei der Suche auswirken würde, wären ja die wirklich Relevanten, aber auch guten Bilder nicht im Nirwana verschwunden.
Ebenfalls habe ich schon ca. 25 Keywords getestet und es sind 50% Ergebnisse die NICHTS mit dem Suchwort zu tun haben. Darüber hinaus liefert die Suche eine schöne Ladung uninteressantes peinliches Schrott-Bildmaterial, das irgendwo aus der Versenkung der Fotolia-Datenbank geholt worden ist.
Amateurhafte Beta einer neuen Suchfunktion ATM
Als Exklusive trifft mich das Ganze natürlich wie ein Schlag. Noch dazu lebe ich davon.
Bisher war es sehr gut und ging immer weiter nach oben – sprich – die Arbeit hat sich gelohnt.
Jetzt 75% mindestens Einbruch!
In Konsequenz schenke ich Fotolia natürlich kein Vertrauen mehr und gebe die Exklusivität sofort auf. Keine Frage. Hätte ich längst machen sollen.
An der Keyword-Relevanz liegt es bei mir sicher nicht.
Weiß mir gerade überhaupt keinen Rat. Nur, das ich umgehend das Weite suche.
Was sollen wir also ändern, wenn die die ganze Scheiße zurückfahren? Ich wüsste nicht was!
Dann warten wir mal ab, was passiert.
Happy weekend! haha
Hallo Robert,
vielen Dank, dass Du alle vorhandenen Infos zu diesem wichtigen Thema mal in einen Artikel gepackt hast. Da ist der aktuelle Stand fundiert dargestellt. Etwas würde ich gerne noch fragen: Ziehst Du nach jetzigem Stand Konsequenzen aus den Änderungen? Reduzierst Du die Keywords bei neuen Uploads? Stellst Du um von deutsch auf englisch oder wartest Du erstmal ab?
@Daniel: Ich warte erst mal ab. Es ergibt ja keinen Sinn, an meinen Keywords rumzuschrauben, wenn Fotolia gleichzeitig noch die Suche optimiert.
Moin Robert, schön, dass du das für uns hier so wunderbar aufbereitest.
Ich habe mittlereweile einen Einbruch von über 60%. Alle meine Bestseller und Bilder die gut anliefen sind im Nirvana verschwunden. Die Keywords hatte ich schon immer nach Relevanz sortiert. Ich bin auch exclusiv und das Theater dort drüben trifft mich wie ein Schlag. Auch für mich ging es bislang stänig bergauf.
Ich wüsste nicht, was ich an den Keywords umstellen sollte und Tatsache, macht das derzeit auch keinen Sinn. Ich warte auch erstmal ab und schreib notfalls weiter „schöne“ Tickets.
Das beste ist: Fotolia zensiert kritische Comments zur Suche auf der Fotolia-Facebook-Page !
Unfassbar.
Fotolia zähle ja für uns eher zu den schlechteren Verdienern, hat also quasi sowieso Mitläuferstatus, zudem machen wir 90% Video. Ich hab mir gerade mal die Statistik angesehen, mit der neuen Suche hat sich für uns nichts merklich verändert, läuft auf gleichem (mittelmäßigem) Niveau wie vor der Umstellung…
@Walter
Was erwartet jemand bei der Suche nach „Geld“? Gib mal „Geld“ bei Google ein… 😉
Die Fotolia-Suche ist schon immer eine Sache für sich und natürlich sind Algorithmusänderungen in dieser intensiven Ausprägung nicht als professional zu bezeichnen, doch sind die Ansätze für mich nachvollziehbar.
Ich hätte an deren Stelle auch schon immer viel mehr Wert auf die korrekte Verschlagwortung gelegt, und wo ich eben schon Google angesprochen habe: Für Google ist der Titel eine Dokuments ein wesentliches Rankingkriterium, weil es Sinn macht. Bei Fotolia ist der Titel im Prinzip egal, da würde ich auch als erstes ansetzen.
Gut, dann gibt es natürlich auch da wieder die „Title-Spamer“, aber das ließe sich für bessere Relevanz, recht einfach auf entsprechend viele Zeichen reduzieren.
Also bei mir ging es auch erheblich runter (nichts verkauft seit Mittwoch 11:15 Uhr).
Zum Thema Relevanzsuche: Gebt doch einfach mal ein oder zwei Suchworte ein und klickt dann auf „Go!“ (also Fotolia nach den Schlagworten suchen lassen). Anschließend klickt nochmal auf Go!, dann nochmal, und nochmal (etc.). Die ersten ein oder zwei Bilder verändern sich kaum oder nicht – aber alle anderen werden ständig in ihrer Reihenfolge gewechselt… d.h.: Selbst bei gleichen Suchbegriffen (immer nur auf Go! klicken) weiß dieser Algorythmus also selbst nicht so genau, wie er mit den Bildern und deren Relevanz umgehen soll. Vielleicht war das schon vorher so, um mehr Diversität reinzubringen und nicht die immergleichen Bilder an den immergleichen Plätzen anzuzeigen – bringt aber eine erhebliche Unsicherheit in die Sache hinein, da jede Spekulation, was man denn am besten tun sollte um auf diese Änderung zu reagieren, erübrigt. Ich warte auch erstmal wie sich das entwickelt… was anderes bleibt mir nicht übrig.
…das mag ja jetzt off Topic klingen – aber das ganze hier kommt mir vor wie ein Deja Vu. Vor einigen Monaten hatten „wir exclusiven iStocker“ genau dasselbe Problem. Katastrophale Einbüche vor allem bei den Großen. Chaotische Anzeigen im Best Match. Auch heute noch (wieder?) wird an dem Algorithmen bei iStock geschraubt, noch immer springen die Umsätze bei vielen (auch bei mir) hin und her. Kleiner Tip also an die, die aussteigen wollen: auch bei anderen Agenturen wirkt sich das Schrauben an den Algos ganz genauso auf die Umsätze aus.
Die Suche scheint erneut geändert zu sein. Meine Bestseller erscheinen, nach einer relevanten Keyworteingabe, wieder auf der ersten Seite. Wie siehts bei Euch aus?
Bei mir auch wieder wie gehabt und die Verkäufe laufen wieder …
Mal abwarten, was weiter passiert.
Danke für den aufschlussreichen Artikel. Änderungen von Anbietern, die im Hintergrund verlaufen und nicht genau erklärt werden, mag ich gar nicht. Erst recht, wenn sie negative Auswirkungen haben.
Super Robert wie aktuell du immer Themen aufgreifst! Nicht so toll finde ich das du Recht hast, was die Streuung unseres Bildmaterials auf verschiedene Agenturen anbelangt. Ich war bisher immer ein Verfechter meiner Exklusivität bei Fotolia.
Was ist deine Meinung, denkst du die größeren Agenturen sind überhaupt noch gewillt Anbieter exklusiv an sich zu binden? Ich dächte du hattest diese Thematik im Blog schon einmal behandelt, ein aktuelles Statement deinerseits würde mich interessieren.
Meine Kurve ist mit Roberts vergleichbar. Wocheneinbruch liegt bei 50%, die ersten 2–3 Tagen liefen normal. Eine Besserung am WE wage ich nicht zu beurteilen, da läufts bei mir eh immer sehr schlecht. Ich werd jetzt erstmal abwarten. Eine definitive und verbindliche Aussage von Fotolia bezüglich Verschlagwortung kommender Woche wäre angebracht, aber mit amerikanischen Unternehmen hab ich da eher schlechte Erfahrung gemacht. Auch wenn ich nur knapp 1000 bilder online habe, möchte ich die nicht händisch alle nochmal bearbeiten.
Änderungen sind manchmal ein gewisses Ärgernis. Für beide Seiten, Anbieter und Käufer. Solange sich aber das nicht darauf auswirkt dass die Käufer abwandern ist die Sache für die Anbieter noch zu handeln. Wobei, wenn man einige tausend Bilder online hat. Ist der Aufwand, die relevanten Keywords vorne zu positionieren ein großer Aufwand. Da macht sich eine saubere Arbeitsweise gleich von Anfang an bezahlt. Wenn man nun von der Stockfotografie lebt, oder ein wichtiges Standbein ist. Ist die Streuung der Bilder eine finanzielle Lebensversicherung.
Speziell jetzt, wo istock die Upload Limits aufgehoben hat, würde ich da mal das Portfolio online bringen. Die Anteile von 15–20% sind zwar eine Frechheit. Aber besser ein weiteres Standbein zu schlechten Anteilen, als nichts. und im Falle von Robert würde ich da sogar auf ein paar tausend Euro pro Monat tippen, auf die er da verzichtet.
@Max II
Inhaltlich gebe ich dir recht…mit einer Ausnahme:
Auch jeder Microstock-Anbieter sollte eine finanzielle Grenze haben, unter der er keine Bilder verkauft. Ansonsten haben die Agenturen noch leichteres Spiel den Fotografen-Anteil weiter zu senken.
Wo diese Grenze liegt und ob die bei istock erreicht ist, muß jeder für sich entscheiden.
Die finanzielle Grenze. Ich verstehe schon was du meinst, die niedrigen Anteile sind sehr unfair.
Allerding hat Robert einen Bildbestand von um die 10000. Alles fix und fertig verschlagwortet. Einige Bilder werden bei Fotolia exklusiv sein. Wenn er aber nur die Hälfte der Bilder hochlädt, wird der gesamte Aufwand vieleicht 30–40 Stunden sein. Die upload Zeiten ausgenommen, aber das geht von selbst. Es ist schwer zu schätzen, welchen Umsatz er damit macht. Sein Portfolio bei istock ruht nun doch schon seit einiger Zeit. Im Stockfotografie Buch gibt er aber einen RPI von 0,44 USD in seiner aktiven Zeit bei istock an. Das wären bei 5000 Bildern $2200 Umsatz pro Monat. Nun ja, einerseits ist istock nicht mehr das was es mal war, anderseits sind seine Bilder seither besser geworden. Aber egal wie man es dreht und wendet. Wenn man mal die niedrigen Anteile bei istock außer Acht läßt, wäre es trotzdem ein guter Stundenlohn.
Neben finanziellen Grenzen gibt es auch ethische Grenzen.
Ethische Grenzen – Davon habe ich auch schon mal was gehört…muss irgend etwas von früher sein 🙂
Ach es kommt doch alles immer wieder 🙂
Bei mir gibt es seitdem mehr Verkäufe 😉
Bin nicht exklusiv bei Fotolia und verschlagworte in Deutsch.
Die Änderung soll und wird sicherlich neue und vielfältigere Ergebnisse für die Käufer bringen. Davon lebt ja eine Bildagentur. Welcher Kunde möchte schon ein Gesicht erwerben, dass schon 1000x an andere Werbekunden verkauft wurde?
Bei dieser Veränderung hatte ich Glück, bei der vorletzten gab es Rückschläge bei den Verkaufsmengen und Umsätzen.
Wer sich die Suche mal näher angeschaut hat, dem sollte auch aufgefallen sein, dass der Algorithmus mehrmals am Tag variiert wird. Zwischendrin werden öfter mal neue Bilder relativ weit vorne gezeigt. Die Suche bei Fotolia ist also ein recht komblexes Konstrukt, welches ganz sicher permanent optimiert wird.
Die Übersetzung von deutschen Begriffen finde ich immer noch sehr häufig katastrohal. Wenn man Füssen (Stadt) eingibt, bekommt nur Füsse zu sehen 🙁
Sicher erhält man mit einem zweiten oder dritten Suchbegriff bessere Ergebnisse. Aber die grammatikalischen Grundregeln sollten nach vielen Jahren endlich mal funktionieren.
Bei mir sind ebenfalls die Verkäufe eingebrochen. Komischerweise beobachte ich nun, dass nur noch die selben 3 – 4 Motive verkauft werden und andere gar nicht mehr. Sehr seltsames Ding.
Ich bekomme seit neusten bei den Indexierungen noch folgenden Hinweis: “ Sie sind derzeit bei Fotolia als Vollexklusiver Anbieter registriert. Das können Sie in Ihrem Profil ändern.“
Ist Fotolia nun bestrebt seine „Exklusiv“ Partner von sich zu lösen????
Hallo zusammen,
also ich leider auch.
Ich habe den Fehler gemacht die Stickwörter bei letztem Upload in Lightroom (v. 4) einzugeben und die Bilder (80 Stück. direkt von Lighroom aus auf Fotolia hochgeladen.
Das war das erste mal dass ich die Indixierungstool benutzt habe und habe mich gefreut darüber es sich bei Fotolia etwa in positives geändert hat.
Die Bilder sind zwar alle Angenommen worden – und das finde ich natürlich gut – aber die Stichwörter sind jetzt alphabetisch aufgelistet.
Gibt es Neuigkeiten bezüglich Überarbeitung der Stichwörter in Fotolia?
Muss ich tatsächlich alle Schlagwörter für alle Bilder manuell ändern?
In Lightroom kann man die Priorisierung der Wörter mit einem Vertikalstrich festlegen – klar bevor man die Bilder hochgeladen hat; hat jemand diese Lösung schon ausprobiert?
@Sergio: Momentan muss man bei Fotolia leider alle Bilder manuell ändern.
Wenn Du die Priorisierung bei Lightroom getestet hast, lass es uns wissen, das klingt interessant.
Ich habe ein paar Test gemacht, es geht leider nicht, mit den Vertikalstrick. Sorry.
Ausserdem ich muss sagen dass jetzt läuft gar nichts mehr weder mit Shuttestock noch mit fotolia heute „0“ verkauf. Bei 123rf geht es noch. Sehr seltsam. … Und Depositphots verkauft meine XXL Bild für 0,30 $. Na toll!
@Sergio: Deswegen bin ich nicht bei Depositphotos.
Ich bin auch am überlegen die Bilder zu löschen. Aber ich haben gerade meine Ansprechpartnerin angeschrieben.
Wenn sie keinen besseren Provisionen zahlen werden, dann bin ich weg von Depositphotos.
Ansonsten die sind schon ganz unkompliziert.
eine Antwort habe ich sofort erhalten:
.… you may submit the files in smaller resolution
he most easiest way to solve the issue is to make the
XXLarge 5616 x 3744 (21.03 MP), 18.7″ x 12.5″ (300 dpi) size unavailable
… Das ist ja eine Antwort!
Sergio: Immerhin eine ehrliche Antwort und die Bestätigung anderer Microstocker, die Abo-Agenturen nur verkleinerte Bilder liefern.
Robert: Über Fotolia habe ich gerade jetzt ein XXL-Bild für 0,29 $ via Abo verkauft (Standard XXL 5200 x 3467- 18.0 MP). Also noch weniger verdient für riesen Bilder.
Auch an Fotolia habe ich ein paar Fragen gesendet. Mal schauen ob sie antworten … vielleicht darf ich mit meinem Silber-status (ich weiss es ist nix) meine Bilder mit einem zusätzlichen Credit aufstocken 😉
@Sergio: Bei FT wird das fürchte ich nichts – die wollen ja gerade alle Preise mit Gewalt in den Keller drücken.
Aber der Gedanke, für alle Agenturen mit Abos verkleinerte Bilder nazubieten hat schon einen Reiz. Mal darüber nachdenken…
Natürlich bis heute habe ich von FT keine Rückmeldung erhalten … sie haben zu viele zu tun.
Hallo Walter, welche Agenturen bieten keine Abos an?
Ich werde auf jedenfalls die neue Bilder gerade so klein hoch laden wie sie es erlauben.
Robert: auch ich musste in meiner Statistik bei Fotolia feststellen, dass seit April 2013 der Umsatz schlagartig um fast 50% eingebrochen ist. Seit Anfang Juli ist eine leichte aber stetige Zuname feststellbar.
Auch die, ich nenne sie mal „Umsatz-Abofalle“ ist schon eine Zumutung. Es gab Tage, bei denen ich dutzende „NUR“ Abo-Verkäufe verzeichnen mußte.
Eine Nachfrage bei Fotolia ergab: „… es beginnt die Urlaubszeit und das ist nicht ungewöhnlich..“
Der Anteil der Aboverkäufe schwankt zwischen 30 bis 60% der täglichen Downloads. Das ist einfach zu viel. Bin mal gespannt, wie sich diese Tendenz entwickeln wird.
Liebe Leser,
nachdem nun etwas Zeit vergangen ist und ich die o.g. Beiträge aufmerksam gelesen habe ein kleiner Gedankenanstoß von meiner Seite:
1. In allen Foren wurde und wird von einem anhaltenden Umsatzeinbruch der Fotografen berichtet.
2. Zudem ist Sommerzeit, die eh eher bescheiden ausfällt.
3. Einer der großen Anbieter mit nicht gerade geringen Umsätzen hat Fotolia verlassen.
Was bedeutet es also wenn einer der größten Anbieter verschwindet und die verbleibenden Anbieter nicht davon profitieren.
Fotolia macht einfach weniger Umsatz, deswegen machen die Anbieter weniger Umsatz.
Gleichzeitig sind aber die Fixkosten der Agentur unverändert. Ich möchte hier jetzt keine Parallele zu Praktiker ziehen, aber ich halte die Auszahlungspunkte so kurz wie möglich, um bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Fotolia nicht einen Totalverlust der aufgelaufenen Einnahmen zu riskieren.
Agenturen wie SS und 123 haben im vergangenen Quartal laut diversen Foren und auch meiner eigenen Erfahrung nach zugelegt, trotz Sommerloch, auch trotz oder wegen des Weggangs einer der großen Anbieter, was ebenfalls zu einer Wettbewerbsverzerrung kommt.
Womit wir am Ende an dem Punkt sind, die Agentur mit den zufriedenen Anbietern wird zufriedene Kunden haben und am Ende überleben.
Naja und da gibt es noch die komplett kaputte deutsche Suche. Die ist ja nicht nur bei den Wörtern die im FT Forum gepostet werden im Argen. Z.B. „Strom“ hat früher Bilder von Stromleitungen, Windkraftanlagen, Solarpaneelen gebracht. Heute gibt es noch 1–2 echte Strombilder auf der ersten Seite. Das andere sind Hochwasser, Zeitungen, Geldscheine usw.
Tabletten hat man früher unter Tabletten gefunden. Heute gibt es da nur noch glückliche Frauen die einen Tablet-Computer in den Händen halten.
Ich habe jetzt bei Deposit… alle Bilder ersätzen lassen. d.h. jetzt biete ich dort nur 4 Mpixel bilder an.
Bei Fotolia tut sich bei mir auch kaum etwas.
Bei SS auch nicht. Habe eine komplette shooting von ca. 80 Fotos die alle angenommen worden sind vor einigen Wochen geladen, Auch dann tut sich nicht.
Jetzt habe ich eiscream bilder die ich auch als Tagesshooting gemacht zu prüfen gesenden, Mal schaune ob es ein trend ist.
.… alle zu „stockend“ langsam eben… ganz wenige verkäufe.
Kann sein dass andere unternehmen aggressive als SS, FT und 123 werben?
Die deutsche Suche bei FT ist wirklich ein Graus, als Käufer hätte ich da schon lange das weite gesucht. Trotz allem erholen sich meine Verkäufe da wieder und ich kann schon jetzt behaupten, dass der August mein bester Monat ünerhaupt da werden wird. Exklusivität und Startpreise von 2 oder 3 Credits, dazu viele L‑XL Verkäufe halten mich da einfach, ich bezweifle noch immer das eine Mischung mit Shutter und anderen Micros mir mehr Einnahmen bringt, höchstens mehr Arbeit. Ein Szenario das FT komplett abstürzt kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, bzw. will es mir nicht vorstellen.