Die weltweit führende Bildagentur, Getty Images, ist immer für eine Überraschung gut. Erst vor paar Wochen brüskierte sie Fotografen mit einem Deal, bei dem Fotos fast verschenkt wurden. Jetzt stellt sich heraus: Getty ist schon einen Schritt weiter und verschenkt die Bilder wirklich! Oder na ja, die Agentur bekommt was, aber die Fotografen nicht.
Doch schauen wir uns die Details an:
Es geht um die API-Schnittstelle „Getty Connect“. Eine API ist eine Programmierschnittstelle, mit der webseitenübergreifend automatisiert einfach Inhalte ausgetauscht werden können. Im Falle von Getty Connect können Kunden zum Beispiel automatisiert Bildstrecken zu bestimmten Themen für ihre News-Webseiten generieren lassen, um so mehr Klicks zu bekommen. Schon im Juni 2012 stellte Getty Images „Connect“ vor und gleichzeitig eine Partnerschaft mit Yahoo, welche die Getty-Bilder gleich nutzen will. In diesem Artikel bei iStockphoto wird die Zusammenarbeit halbwegs erklärt.
Einige – sehr wichtige – Fragen bleiben jedoch unklar, auch nach der Lektüre der FAQ auf der Getty-Webseite.
- Zum Beispiel scheint es, als ob auch RM-Bilder dafür genutzt werden können. Das würde sich zwar mit einer eventuellen Exklusivnutzung überschneiden, aber bisher konnte ich nichts finden, wo RM-Bilder explizit von der API-Nutzung ausgeschlossen werden.
- Außerdem redet Getty Images davon, dass „neue Märkte“ erschlossen werden würden und so weiter, aber solche Bildermarkt-Phrasen glaube ich schon lange nicht mehr.
- Es ist als Fotograf auch nicht möglich, die Teilnahme am Connect-Programm zu verweigern. Das heißt, jeder, der Bilder bei Getty Images hat, kann davon betroffen sein. Das betrift zum Beispiel auch iStock-Bilder aus der Vetta- oder E+-Kollektion.
- Die Fotografen sehen auf der Abrechnung nicht, welche Bilder gezeigt wurden, da zur Zeit nur die „Yahoo order number“ als Identifikationsmerkmal angezeigt wird. Es besteht aber die Möglichkeit, sich mehr Informationen als unformatierte Textdatei runterzuladen, wo dann unter anderem auch die Fotonummer und der Bildtitel erwähnt werden.
Viel wichtiger ist aber die Frage der Bezahlung: Was kriegen die Fotografen dafür? Spannenderweise wird es genau hier mysteriös. Das „Getty Connect“-Programm soll neben den Bildern Werbung einblenden und je nach Anzahl der Klicks auf die benutzten Bilder sollen sich die Agentur und die Fotografen die erzielten Werbeeinnahmen teilen. Erster Kritikpunkt: Nach welchem Prozentschlüssel die Einnahmen verteilt werden, wird nicht genannt, bei „royalty rate“ wird nur „varies“ angegeben. Die Vermutung liegt nahe, dass die ansonsten üblichen Kommissionen verwendet werden, also z.B. 20% Fotografenanteil bei der Flickr-Kollektion oder RF-Bildern je nach Vertrag und so weiter, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn Getty einfach entscheidet, z.B. nur 10% auszuschütten.
Ein mutmaßliches Beispiel für den Connect-Deal mit Yahoo: Eine Klickstrecke mit Bildern von Getty Images, neben denen Werbung eingeblendet wird:
Jetzt, nach ca. sieben Monaten, sind bei den Getty-Fotografen die ersten Abrechnungen eingegangen mit Einnahmen aus „Getty Connect“. In einer geschlossenen iStockphoto-Facebook-Gruppe berichteten Fotografen, dass sie haufenweise Abrechnungen pro Bild für ca. 0.01 $ sehen, ganz wenige haben auch 0.02 $ auf der Abrechnung, der bisher höchste gemeldete Betrag ist 4 US-Cent. Viel schlimmer ist aber, dass zwischen den ganzen 0.01 $-Meldungen oft ebensoviele 0.00 $-Meldungen auftauchen. Im Contributors-Forum von Getty berichten einige, dass sie über 100 dieser Null-Cent-Meldungen auf ihren Abrechnungen gehabt hätten. Ja, Null! Das scheint kein Technik-Fehler zu sein, denn in einer Getty-Email heißt es:
„[…] the images that are showing an 0 amount were were not viewed enough times to reach the .01 cent minimum threshold.“
Das heißt grob übersetzt: „Ja, wir haben deine Bilder benutzt, aber bezahlen dich nicht!“ Oder anders formuliert: Getty Images hat endlich einen Weg gefunden, um Geld mit Fotos zu verdienen, während die Fotografen nur mit einem Cent oder im Extremfall eben gar nicht bezahlt werden. Damit das fast unmöglich zu kontrollieren ist, werden auch die Klicks und eben die Kommissionsrate nicht angegeben.
Ultimago verschenkt auch Bilder
Weil es so schön passt, gleich eine Nachricht, welche in eine ähnliche Kerbe schlägt: PantherMedia hat in Zusammenarbeit mit Fineartprint die Plattform Ultimago angekündigt, bei der Fotos verschenkt werden. Auch hier ist die Rede von „Zweitverwertung“, „Upselling“ und „Cross-Selling“, aber unter dem Strich werden die Bilder verschenkt. Das mag für die beteiligten Agenturen lukrativ sein, für Fotografen vermutlich nicht. Panthermedia sagt, dass Fotografen anteilig je nach Anzahl der Downloads an eventuellen Werbeeinnahmen und anderen Umsatzmöglichkeiten beteiligt werden. Ich schreibe bewusst nicht „mit 50%“ beteiligt, denn wir alle wissen, wie gerne diese Kommissionen in der Vergangenheit nach unten korrigiert wurden. Diese „anderen Umsätze“ sollen zum Beispiel durch „Premium-Mitgliedschaften“ reinkommen, mit denen Firmen sich die kommerziellen Nutzungsrechte für die kostenlosen Bilder kaufen können (Ja, mir ist die Ironie von „kostenlose Bilder kaufen“ bewusst). Die Bilder müssen selbst von Fotografen dort hochgeladen werden, eine Zwangsteilnahme für bisher nicht verkaufte PantherMedia-Bilder ist momentan nicht geplant.
Der geplante Preis liegt aktuell bei 49 Euro pro Monat oder 499 Euro im Jahr. Für den Preis könnte man sich bei Shutterstock über 12 Bilder im Monat in mittlerer Größe runterladen oder 25 Bilder pro Monat bei Fotolia. Insofern verstehe ich nicht, welche Firmen blöd genug sind, das Geld für Ramsch-Fotos auszugeben, die „nicht gut genug für den Verkauf über Bildagenturen“ (Zitat PantherMedia) sind? Fotografen, die freiwillig bei Ultimago teilnehmen, sollten berücksichtigen, dass sie mit ihrem „Schrottbildern“ dann auch in der Google-Suche erscheinen, wenn nach dem Fotografennamen suchen. Ohne Alias ist sicher nicht die beste Werbung für einen Fotografen.
Zu bedenken ist, dass die Privatkunden auf der Seite nichts zahlen müssen und damit eine weitere Konkurrenz zu den Bezahlangeboten im Internet aufgebaut wird. Die Qualität wird anfangs sicher deutlich niedriger als bei den Bezahlagenturen liegen, aber genauso hatte Microstock auch angefangen. PantherMedia argumentiert, dass Kunden, die ein gewünschtes Bild nicht finden, es dann wahrscheinlich bei PantherMedia kaufen, aber andersrum gäbe es genug Leute, die sich dort den Kauf sparen können, wenn sie ein passendes Bild gratis finden.
Man könnte auch diese Meldung anders formulieren: Im Grunde ist das der Versuch, eine Abo-Webseite aufzubauen, bei dem den Fotografen keine minimale Download-Honorare garantiert werden, sondern diese im Gegenteil an den Risiken der Geschäftsplattform mit beteiligt werden. Läuft sie schlecht, gibt es kein Geld – trotz verwendeter Fotos. Das scheint wohl der neue Agentur-Trend zu sein.
Der nächste Schritt wäre das Bezahlen für bessere Position in den Suchergebnissen oder pro Bild-Upload. Ach was, das gibt’s es auch schon: Um Bilder in die Kollektion „Photographer’s Choice“ hochzuladen, müssen Fotografen pro Bild 50 US-Dollar bezahlen. Welche Agentur dahinter steht? Getty Images natürlich!
Was sagt ihr? Wohin wird die Reise gehen?
Danke, Robert, für diesen wieder mal sehr interessanten Eintrag.
Ich hatte auf meinen Januar-Statements von Getty auch so einen USD 0,0 – Posten, Kunde war Yahoo. Was da zuzeit passiert, ist schon schlimm – vom Google-Deal bis zu Connect. Ich bin nur froh, dass ich als Hobbyknipser nicht existentiell davon betroffen bin und noch dazu weniger als Hundert Bilder bei Getty habe. Dennoch halte ich es im Prinzip für unverschämt von einer Bildagentur, die eigenen Resourcen derart auszuquetschen und zu missbrauchen.
Ich kann nur hoffen, dass dies alles die Kinderkrankheiten eines kommenden, einigermaßen angemessenen Vergütungsmodells sind, das wir alle noch nicht kennen.
Was mich eigentlich am allermeisten an all diesen Eskapaden ärgert, ist die verlogene Kommunikation der beteiligten Konzerne. Keine konkreten Aussagen, nur schwammiges Gerede um den heißen Brei, soll sich jeder gefälligst selbst einen Reim aus den FAQs machen. Getty sollte sich allerdings dabei überlegen, ob es klug ist, zu oft in die Hand zu beißen, die sie füttert. Die meisten KollegInnen, die ich kenne, halten schon seit einer Weile ihre Fotos aus den Einladungen der Getty/Flickr-Kollektion zurück. Bestimmt ist es nicht in Gettys Interesse, nur alte Fotos in ihrem Katalog zu haben. Sie graben sich selbst das Wasser ab.
Ein sehr guter Artikel,
Ich habe bei Zoonar alle Bilder für Getty deaktiviert.
In beiden Fällen werden Bilder monetarisiert ohne die Urheber zu bezahlen.
Besonders perfide ist die Seite von Panther. So etwas nennt man im Internetmarketing eine Squeeze Page. (Sqeeze = ausquetschen) Es geht einzig darum an Email Adressen zu kommen und den Abonnenten der Newsletter Werbung zukommen zu lassen. Dann wird richtig Kasse gemacht. Normalerweise ist es schwierig eine effektive Squeeze Page aufzubauen, da man den Besuchern ja etwas interessantes anbieten muss, damit sie sich anmelden. Hier werden nun ein paar frustrierte Hobbyfotografen dazu benutzt kostenlosen Content, der für etliche Leute interessant sein kann,zu liefern.
Wie beschränkt muss man sein, anderen Leuten Content zu überlassen, ohne angemessen am Erfolg beteiligt zu werden. Die Banner-Klicks kann niemand kontrollieren und sind sowieso nur Beiwerk, das vielleicht die Server- und Adminkosten hereinspielt. Die Seite hat zuwenig Traffic um mit Bannerwerbung Geld zu generieren. Das Geld generiert die Emailliste und da sind die Knipser nicht beteiligt.
Fakt ist jedoch, dass es zuviele Bilder gibt. Mit typischen Amateurfotos kann man kein Geld mehr verdienen.
Getty wird auf jeden Fall mit der Zeit Content Probleme bekommen, wenn sie ihren guten Leuten keine Honorare zukommen lassen wollen. Eigentlich sagt Getty jedem Fotografen, dass er ein kleines Arschloch ist und man gerne auf ihn verzichten kann. Wir kommen jetzt an den Punkt, an dem jeder vernünftige Mensch auf Getty als Distributionskanal verzichten sollte.
Vielleicht sind ja Getty Fotografen, die etwas über die Verdienste dort sagen können.
Andreas
Ich habe das Getty-/ Istockschiff schon vor einiger Zeit verlassen.
Das war finanziell eine harte Zeit – mittlerweile bin ich über diesen Schritt aber sehr froh.
Allerdings wird die Sorge ob das ganze Stockgeschäft überhaupt noch eine Zukunft hat immer größer.
Leider versagen die „Interessenverbände“ komplett – die Fotografenlobby ist unglaublich schwach – die „Feinde“ wie Google, Getty oder andere gnadenlose Blutsauger/Abzocker scheinbar übermächtig.
Helfen würde es meiner Meinung nach, wenn die Fotografen endlich anfangen würden ein bisserl unternehmerisch zu denken und zu handeln.
Kein Unternehmer würde weiter mit einem Partner zusammenarbeiten der ihn ständig heimtückisch über den Tisch zieht – wenn ich dann sehe, dass viele Kollegen bspw. über Istock jammern und heulen, vielleicht 3 Bilder deaktivieren und dann mal abwarten wollen so ist das einfach feige und lächerlich!
Mit einem Partner der unseriös agiert beendet man die Zusammenarbeit – so schnell wie irgend möglich. Nur durch ein solches Verhalten wird man als Fotograf und Partner ernst genommen – und ja, ich weiß wovon ich schreibe!
Wie schon geschrieben – solange es keine Interessenvertretung gibt die Druck aufbauen kann
werden sich die Verhältnisse weiter zu Ungunsten der Fotografen verschlechtern.
Ich kann mittlerweile auch nicht mehr nachvollziehen weshalb Allenorts gejammert wird und dem
keine Aktivitäten folgen. Was gibt es da noch zu überlegen?
Betrug und Nötigung sind noch die harmloseren Vokabeln die sich mir bei Getty & Co aufdrängen.
Die Konsequenz wird hoffentlich die sein, dass Fotografen, die von ihrer Arbeit leben wollen, in Zukunft andere Vertriebswege suchen bzw. nur noch Agenturen beliefern, die auch angemessen vergüten und ihre Fotos bei den Abzockern löschen. Das eigentliche Kapital von Getty & Co. sind schließlich die Fotografen, die die Fotos anliefern. Offensichtlich scheint einigen Agenturen dies nicht (mehr) bewusst zu sein. Wenn alle guten Fotos bei Getty gelöscht werden und/oder keine neuen Fotos mehr hochgeladen werden, kann man sich ja ausrechnen, wann dort die Lichter ausgehen werden (hierzu empfehle ich die Lektüre der Artikel über den Lebenszyklus von Stockfotos u.a. auch auf diesem Blog).
Da braucht es im Grunde auch keine Fotografengewerkschaft oder ähnliches. Jeder hat es selbst in der Hand wie und wo er die eigenen Werke vermarktet. Jammern hilf da jedenfalls nicht weiter, aber handeln kann jeder!
meine Frage wäre ob wirklich jeder Anbieter davon betroffen ist ?
Ich denke auch das wenn die Fotografen nicht ihren Schnitt machen , wird es sehr auf die qualität der Fotos gehen . Hochwertige Locations etc. werden sich nicht mehr lohnen . Ob das im Kundeninteresse sein wird bezweifle ich .
Ich hatte noch keine 0,00 oder 0,01 cent gehabt ( kann noch kommen ) .… aber etliche yahoo sales gehabt die lagen so bei 2–3 euro (mein Anteil – und nicht direkt über getty ) im Rm Bereich .
@reka: Konkret kann Dir das nur Getty beantworten, aber theoretisch gesehen sind zumindest alle RF-Fotos dort potentiell betroffen.
Vielleicht ist es an dieser Stelle angebracht das Geschäftsmodell von Ultimago im Ganzen zu beschreiben.
Zunächst sei angemerkt, dass eine kostenlose Lizenz von Ultimago gewisse Nutzungsbeschränkungen hat, die den kommerziellen betreffen (Auflagenbeschränkung, etc.). Zudem auch Pflichten (wie backlink auf ultimago und den Fotografen für die Webnutzung). Wenn also hier Ultimago mit anderen Agenturen und Modellen vergleichen wird, dann sollte man so korrekt sein und die Nutzungsrechte ebenso miteinander vergleichen.
Die Einahmequellen von Ultimago sind Premium-Mitgliedschaftsgebühren, Lizenzgebühren aus Leinwand-/Posterdrucken, Werbeeinnahmen, Spenden und Distributionspartner-Einnahmen. Eine klassische Microstock/RF Lizenz kann nur mit einer Premium-Mitgliedschaft erworben werden. Diese ist kostenpflichtig. Also kann man hier analog von Abo-Downloadvergütungen sprechen. Sobald ein Bild auf Poster/Leinwand gedruckt wird, ist ebenso eine Lizenzgebühr fällig, die der Leinwandpartner an Ultimago und somit den Fotografen bezahlt. WErbeeinnahmen sind eine alternative Einnahmequelle. Bei Ultimago sicherlich nur eine Nebeneinnahmequelle, aber bei anderen Plattformen für kostenlose Bilder die Haupteinnahmequelle. Über Spenden an den Fotografen direkt kann man nur spekulieren, ob diese stattfinden werden oder nicht. Tatsache ist jedoch, dass diese zu 100% an den Fotografen direkt gehen. Sobald Kunden auf dieser Plattform sind, werden wir das sehen. Als letztes Einnahmequelle sind Einnahmen aus Partnerschaften geplant. Hier kann eine API für mehrere Zwecke verwendet werden, an dem der Fotograf ebenso beteiligt wird. Noch ein Hinweis zu den Privatleuten und den eingeschränkten Lizenzen: Auch wenn Privatleute nicht direkt in einer Bildagentur Geld für eine Lizenz ausgeben würden, so tun sie dies doch indirekt über den Kauf einer Leinwand oder anderer Produkte (in denen die Bilder über eine API geliefert werden). Man kann entweder diese Zielgruppe total ignorieren und diese weiterhin Bilder aus dem Internet klauen lassen, oder andere Wege finden diese zu monetarisieren.
Zu spekulieren, dass Ultimago gar keine 50% der Einnahmen ausschüttet oder durch andere Einnahmen Geld verdient, an denen der Fotograf nicht beteiligt wird, finde ich persönlich unseriös. Transparenz schaffen wir so gut es geht im persönlichen Konto auf Ultimago, aber dafür ist es noch zu früh, da wir erstmal Bilder benötigen, bevor wir die Plattform für Kunden bewerben.
Man sollte nicht vergessen, dass bereits Plattformen seit Jahren kostenlose Bilder vertreiben (mit weitergehenden Lizenzrechten), ohne den Fotografen an deren Einnahmen zu beteiligen. Einige wie sxc waren ja anscheinend auch erfolgreich im Upselling auf stockxpert. Nur haben die Fotografen der kostenlosen Bilder nichts verdient…
@Algefoto:
Zunächst ist Ultimago keine Seite von Panther. Ultimago ist eine eigenständige Firma. PantherMedia ist ein Partner von Ultimago. Wegen Ihrer Anmerkung zur squeezing page: sofern Sie ihre Vermutungen nach dem oben stehenden Geschäftsmodell aufrecht erhalten wollen, so möchte ich an der Stelle klar machen, dass wir alle Einnahmen und diese angemessen (50%) mit den Fotografen teilen werden. Mit Newslettern, wie Sie vermuten, wird sicherlich nicht „richtig Kasse gemacht“. Und falls Ja, umso besser für die Fotografen. Denn alle Werbeeinnahmen werden geteilt!
@Robert Kneschke:
Das Zitat ist ein bisserl aus dem Zusammenhang genommen. Korrekt heißt es im Newsletter: „Sie haben Bilder, von denen Sie denken, diese sind nicht gut genug für den Verkauf über Bildagenturen?“ Damit sprechen wir die Fotografen auf die Bilder an, die diese nicht zu Bildagenturen hochgeladen haben. Dabei bewerten im Zitat nicht wir ob die gut genug sind, sondern der Fotograf. Zudem möchte ich auch den Zusammenhang zu „Ramsch-Bilder“ und „Schrottfotos“ von der Hand weisen. Es gibt viele Motive, die gerne von Privatkunden auf Leinwand & Poster lizensiert werden können (->Lizenzeinnahmen für den Fotografen), aber keine Verkaufsschlager für den werblichen Einsatz sind. Neben den Bildern, die vom Fotografen als nicht gut genug bewertet wurden, gibt jedoch auch mehrere Quellen von Fotos als die zitierten. Beispielweise Bilder, die schon länger in Agenturen gelistet sind, aber im Portfolio weit hinten erst gefunden werden, gute Handyfotos, die von Bildagenturen nicht akzeptiert werden aber ausreichend sind für viele Einsatzzwecke, Natur- und Urlaubsfotos für Leinwanddrucke, uvm.
Viele Grüße,
Robert Walters
@Robert Walters
Ihre Darstellung bezüglich Ultimago ist ja recht bemüht, ändert aber nichts
daran dass eine „Partnerschaft“ wie Sie es bezeichnen alles Erdenkliche bedeuten kann.
Insoweit sind die von Ihnen oben getätigten Aussagen branchenüblich substanzlos;
allein die Tatsache dass sie bei beiden Unternehmen als Geschäftsführer fungieren
macht da doch nachdenklich. Wahrscheinlich würden Sie mir jetzt schmissig etwas
von optimized workflow, multiple content oder was immer man in Vertreterschulungen sonst
so lernt antworten.
Fotografen die davon leben müssen sind gut damit beraten sich hier einen eigenen Weg ganz
unabhängig von irgendwelchen G. und P. Agenturen zu suchen – möglichst bald denn sonst nimmt sie
eh keiner mehr ernst.
Und das kann nur bedeuten Vertriebswege in eigener Regie und unabhängig von Bildagenturen aufzubauen, wenns auch hart wird.
@Robert Walters:
tut mir leid – aber ich kann mich den Ausführungen von Algefoto zu Ihren Aktivitäten nur anschließen.
Ihre Seite ist auch in meinen Augen ganz klar eine Squeezepage!
(Für Interessierte einfach „Was ist eine Squeezepage?“ in die Suchmaschine eingeben.)
Kostenloses Material der Urheber nutzen Sie für Panther und FAP zur billigen Kunden-/Adressgewinnung.
„The money is in the list“ – die Adressen der Downloader sind das Kapital – 1. Stunde Grundkurs Internetmarketing (das meinte vermutlich algefoto) und von diesem Kapital hat der Leichtgläubige und Naïve der Ihnen Bilder überlässt rein gar nichts.
Ich empfinde Ihr Angebot als äußerst! unseriös und billigste Abzocke.
@ Getty
schon viele Jahre bin ich mit einigen wenigen Fotos (unter 200) bei Getty. Irgendwann bekam ich die Einstellgebühren (photographers choice) verordnet. Dann werden Fotos nach Gutdünken auf unterschiedliche Marken mit unterschiedlichen Royalties verteilt. Jetzt habe ich erstmalig unauffällig die Yahoos in der Abrechnung, 4 Motive mit insgesamt sensationellen 0,01€.
Weshalb ich noch dabei bin? Weil mein kleines Portfolio mein umsatzstärkstes Portfolio ist, wobei jedes Jahr diese Position nur gehalten wird, weil sich ein (1!) Motiv als RM top verkauft hat. Das ist seit einiger Zeit Zufall und immer ein anderes … wenn das mal nicht eintritt, stimmt der RPI nicht mehr.
Ich verfolge die zersetzende Entwicklung und lade nichts mehr hoch. Allein diese Reaktion wird, da bestimmt viele Fotografen so denken, in absehbarer Zeit dazu führen, die Umsätze weiter sinken zu lassen und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, der zu einer Umschichtung führt.
Aber noch ist Getty einer der Platzhirschen mit guten RPI und RPD: und nutzt das wohl auch bestens aus. Wobei ganz allgemein die industrielle Gewinnmaximierung eh ein überholtes Denkmodell ist … aber das ist eine ganz andere Diskussion. Denn minimaler Einsatz mit maximalem Profit ist kein ökonomisches Prinzip, da haben viele Manager im 1. Semester BWL was falsch verstanden, ganz abgesehen von der fehlenden kaufmännischen Ethik. .…
Und genau deshalb habe ich mein Portfolio auf Istock nun komplett gelöscht und geschlossen. Und Panthermedia wird mir langsam auch etwas unangenehm, habe die Mail auch bekommen. Leute, was denkt ihr eigentlich wo ihr ohne Fotos sein würdet???
Robert Walters schrieb:
>Über Spenden an den Fotografen direkt kann man nur spekulieren, ob diese stattfinden werden oder
>nicht. Tatsache ist jedoch, dass diese zu 100% an den Fotografen direkt gehen.
In der Tat ein wohlüberlegtes und seriöses Geschäftsmodell, Herr Walters. Ich halte schon mal meinen
Hut auf.
@Markus „Bestimmt ist es nicht in Gettys Interesse, nur alte Fotos in ihrem Katalog zu haben. Sie graben sich selbst das Wasser ab.“
ich sehe das ähnlich wie Markus. Im Moment ist es nicht nur eine große Bilderflut, sondern auch eine große Konkurrenz unter den Bildagenturen selber, die dazu führt, dass die sich sich alle gegenseitig das Wasser abgraben.
Das ist wie in der IT-Branche. Die versprechen den Firmen auch dauernd neue Software zur Geschäftsprozessoptimierung und stellen selber fest, dass es in Zeiten der Globalisierung andauernd neue IT-Firmen gibt, die noch schlanker, schneller und effizienter entwickeln als selbst. Tja, das nennt man wohl den klassischen Selbstkannibalisierungseffekt. Hab da manchmal nur noch wenig Mitgefühl mit dem Management. Klar, die Mitarbeiter sind auch nicht zu beneiden. Deshalb ist die Fluktuation hoch.
Auf alle Fälle stimmt der Verteilungsschlüssel zwischen Agentur, Käufer und Anbieter nicht mehr. Ich ziehe daher auch mehr Bilder aus Bildagenturen ab und lade auch nicht mehr so viel neue hoch – manchmal braucht man die Bilder viell. doch auch selber für eigene Zwecke.
Gruß randy
An dem obigen Bildbeispiel wundert mich noch, dass die abgebildeten Promis, die höchstwahrscheinlich im redaktionellen Umfeld fotografiert wurden, noch nicht realisiert und geklagt haben, weil sie für werbliche Inhalte missbraucht werden … da verschwimmt nämlich gerade eine Grenze, auch wenn das gezielt-bewusste Zusammenstellen der Inhalte wohl schwer nachzuweisen sein wird.
Im Kleingedruckten der Agenturen wären vermutlich dann auch noch die Fotografen dafür haftbar?????
„An dem obigen Bildbeispiel wundert mich noch, dass die abgebildeten Promis, die höchstwahrscheinlich im redaktionellen Umfeld fotografiert wurden, noch nicht realisiert und geklagt haben, weil sie für werbliche Inhalte missbraucht werden“
Daran wundert mich gar nichts, denn so einfach wie sich mancher das vorstellt ist es rechtlich nämlich nicht.
Und schon gar nicht bei Veröffentlichungen in den USA.
Nun ja, in mir wächst der Eindruck, dass einige Agenturen und ihre Betreiber wohl für sich eine eigene Auslegung, der in der Bundesrepublik Deutschland propagierten und in den 50/60iger und 80iger Jahren durchgeführte soziale Marktwirtschaft, in die Richtung einer asozialen Marktwirtschaft entwickeln.
[Kommentar auf Wunsch des Kommentators gelöscht]
@Gast: Das weiß ich, aber was hilft mir das ich es weiß?
Da der Kommentar auf den ich Bezug genommen habe gelöscht wurde steht meine Antwort darauf natürlich jetzt recht einsam da.
Ich nehme Bezug darauf, „dass Agenturen ohne Fotografen NICHTS sind“, und habe meine Gegenfrage gestellt, was ich mit diesem Wissen anfangen soll.
Hallo!
@FrankSeibert
Es ist (leider?) doch möglich, Bilder von Prominenten, die ursrünglich vielleicht eher zu einer redaktionellen Verwendung gedacht waren, zu Werbezwecken zu nutzen. Ein Model-Release muss hierfür nicht unbedingt vorliegen. Dazu gibt es ein ganz interressantes Urteil bezüglich eines Politikers, der sich auf einer „satirisch“ gestalteten Plakatwerbung für einen Autoverleiher wiederfand, aber auch einige weitere, sowohl vom BGH als auch BVerfG.
Allerding sind dabei ein paar Dinge zu beachten. Gewissermaßen der „Rahmen“, bzw. der Kontext, in welchem die Werbung stehen muss. Einen sehr guten und aktuellen zusammenfassenden Artikel findet man hier: http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bruederle-werbung-seitensprung/
Nur zur Info. Vielleicht kann es ja dem ein oder anderen in irgendeiner Weise helfen, seinen Umsatz ein bisschen zu steigern.
Grüße,
Flo
Hallo Freunde,
bin erst heute auf diese Seite gestoßen und finde die Debatte richtig gut.
Werde meine Bilder bei Getty heute noch kündigen. Es sind nicht so viele, die meisten sind RM.
Aber ich denke auch, es reicht jetzt.
Getty: NEIN DANKE
amazon:NEIN DANKE
Grüße
Peter
Und bei Panther werde ich auch vorsichtiger werden!