Kostenloses iPad für Fotografen erhalten?

Ich hät­te selbst nicht gedacht, dass es so ein­fach ist. Wer als Fotograf ein kos­ten­lo­ses iPad haben will, muss nur drei Schritte umsetzen.

Als ers­tes wird ein aktu­el­les iPad gekauft. Ja, ich hat­te „kos­ten­los“ ver­spro­chen, aber zu dem Teil kom­me ich noch.

Es gibt das Tablett in ver­schie­de­nen Ausführungen, die sich beim Speicherplatz, im optio­na­len Funkmodul und den bei­den Farben unter­schei­den. Für unse­re Zwecke reicht das Modell mit dem gerings­ten Speicherplatz und ohne das teu­re Funkmodul. Diese Ausführung* kos­tet bei Amazon.de aktu­ell ca. 515 Euro (Preise schwan­ken täg­lich etwas).

Zweitens machen wir von dem Gerät gute Stockfotos, das heißt, ohne sicht­ba­re Logos und Markennamen und idea­ler­wei­se mit dazu pas­sen­den Models. So zum Beispiel:

Drittens bie­ten wir die Fotos über Bildagenturen an und nach nur weni­gen Monaten hat sich das Gerät von selbst amor­ti­siert. Hier mal ein aktu­el­ler Umsatz-Screenshot mei­ner iPad-​Bilder via Stockperformer:

Ihr seht, ich habe ca. 100 Bilder mit mei­nem iPad online bei den drei (für mich) wich­tigs­ten Bildagenturen und habe inner­halb von ca. fünf Monaten 661 Dollar damit ein­ge­nom­men. Die 661 Dollar sind nach dem aktu­el­len Wechselkurs ziem­lich genau die 515 Euro wert, wel­che das iPad kos­tet. Voilà, ein Gratis-​iPad für Stockfotografen!

Den Umsatz bei den ande­ren Agenturen, wel­che die Bilder eben­falls anbie­ten, habe ich nicht mal ein­ge­rech­net. Außerdem sind die Bilder noch jung und wer­den sich bestimmt auch die nächs­ten Monate noch gut ver­kau­fen. Zusätzlich nut­ze ich das iPad jetzt ger­ne zur Bildkontrolle wäh­rend eines Shootings und pri­vat als beque­men Ebook-Reader.

Die Moral von der Geschichte?

Ich bin nie­mand, der sich neu­mo­di­schen Schnickschnack sofort kau­fen muss. In die­sem Fall könn­te ich mich aber in den Hintern bei­ßen, dass ich es nicht getan habe. Denn hät­te ich gleich am Anfang das ers­te iPad gekauft, als es 2010 her­aus­kam, hät­te ich damit rich­tig viel Geld ver­die­nen kön­nen, allein des­halb, weil es sehr weni­ge Fotografen hat­ten. Mittlerweile gehört das iPad (oder ver­gleich­ba­re Tablet Computer) fast zur Standardausstattung pro­fes­sio­nel­ler Fotografen und ich bin ehr­lich gesagt erstaunt gewe­sen, dass ich trotz­dem den Kaufpreis in weni­ger als einem hal­ben Jahr wie­der ein­neh­men konnte.

An die­sem Punkt erin­ne­re ich mich an den Vortrag des Produktfotografen Elnur Amikishiyev (über 61.000 Bilder bei Shutterstock online) wäh­rend der Microstock Expo 2011. Elnur mein­te dort, er foto­gra­fie­re alle Sachen, die er neu kau­fe und bis­her hat er von jedem Gegenstand den Verkaufspreis wie­der ein­spie­len kön­nen. Hätte ich nur frü­her auf ihn gehört.

Zu dem iPad muss­te mich noch ein Freund regel­recht über­re­den, weil ich kei­nen Nutzen für mich erken­nen konn­te. Bei kom­men­den tech­ni­schen Neuerungen will ich mei­nen inne­ren Schweinehund schnel­ler über­win­den. Selbst wenn ich ein tech­ni­sches Gimmik viel­leicht nicht pri­vat brau­che, dann muss ich es eben als beruf­li­che Investition sehen – selbst wenn es nur als Requisite sein sollte.

Oder anders for­mu­liert: Auch – oder viel­leicht sogar gera­de – rich­tig teu­re Requisiten machen sich bezahlt.

Was sind eure teu­ers­ten Requisiten bis­her gewe­sen und eure Einnahmen damit?

* Affiliate

19 Gedanken zu „Kostenloses iPad für Fotografen erhalten?“

  1. Hallo Robert,
    dan­ke für das Teilen die­ser wert­vol­len Erfahrung. Ich gebe aber zu beden­ken, dass Du bei Deiner Rechnung aus­schließ­lich die Kosten für die Requisite (hier: ipad)berücksichtigt hast, die Kosten für die Models blei­ben unbe­rück­sich­tigt (von indi­rek­ten Kosten ganz zu schweigen).
    Dennoch ist das ipad zwei­fel­los ein guter Umsatzbringer, nur soll­te man die Gesamtkosten im Auge behalten.

  2. @Hartmut: Ja, du hast Recht, Modelkosten etc. sind da noch nicht berück­sich­tigt, aber dafür habe ich ja ers­tens auch die Einnahmen bei ca. zehn wei­te­ren Agenturen nicht berück­sich­tigt, die kom­men­den Einnahmen außer Acht gelas­sen und das iPad selbst wird ja immer noch benutzt, sowohl als Requisite als auch als Hilfsmittel.

  3. es geht noch güns­ti­ger , habe 20 Euro für meins aus­ge­ge­ben . Und noch nicht mal das Geld bis­her drin­nen …noch nicht …macro läuft halt langsamer .

  4. das bedeu­tet aber auch das du bis­her gera­de mal das ipad drin­nen hast , ande­re Kosten noch nicht drin­nen hast , dann dei­ne Arbeit Zeit usw. und das nach einem hal­ben Jahr …naja und du ver­kaufst schon ganz gut …mag sein das du es dr auch leis­ten kannst so oder so …passt trotz­dem irgend­wie nicht …

    also kauft euch ein tablet wenn ihr meint das ihr es braucht …aber bit­te nicht mit dem Gedanken ..jetzt mache ich auf Tablet und ver­die­ne damit Geld . Zug ist abge­lau­fen ..Bildmaterial mit tablet ohne Ende vorhanden …

  5. Ist schon ein fei­nes Teil, das iPad. Nutze eben­falls eins, seit der ers­ten Generation (mitt­ler­wei­le auch das iPad 3). Anfangs wuss­te ja noch nie­mand so wirk­lich, was er mit anfan­gen soll. Auch ich nicht, obwohl ich schon seit Jahren etwas der­ar­ti­ges haben woll­te, nur eben mit Windows. Nach wie vor bin ich zwar der Meinung, dass es der­zeit noch kei­nen nor­ma­len Computer voll­wer­tig erset­zen kann, da ich gewis­se Anwendungen für den Produktiven Einsatz ver­mis­se, aber rein für den Informationsaustausch ist es doch per­fekt. Zum Beispiel tip­pe­mich grad mei­nen Kommentar drauf… 😉
    Eye-​Fi ist eben­falls klas­se! Einer (von meh­re­ren) der Gründe war­um ich mir zwar nun kein iPad, aber eben die 5D Mark III gekauft habe (und jeden Tag neue Vorteile gegen­über dem Vorgänger sehe – hät­te ich nicht gedacht).

    Das iPad bie­tet mir jedoch kei­nen fina­zi­el­len Mehrwert. Dagegen kann ich aber behaup­ten, dass sich der Kauf mei­nes Android-​Smartphones umso mehr gelohnt hat, denn im Frühjahr ange­fan­gen Apps zu ent­wi­ckeln, ver­die­ne ich damit mitt­ler­wei­le mein Brot und Wasser. Die tech­ni­schen Spielerreien eig­nen sich also nicht nur als refi­nan­zie­ren­des Requisit, trotz­dem auch ent­spre­chend ein Beispiel von mir, wo sich ein teu­res Gerät auf ande­rer Weise so rich­tig ten­diert hat. 😉

    PS: Ich den­ke die Nachfrage nach sol­chen Fotos wird noch stei­gen! Nun wo auch Microsoft mit­mischt, könn­te ich mir gut vor­stel­len, dass zukünf­tig das klas­si­sche Notebook immer mehr an Bedeutung ver­lie­ren wird. Wenn wohl auch nicht direkt mit Windows 8…

  6. Hallo, dan­ke für den inter­es­san­ten Artikel. Ich fra­ge mich bei sol­chen Sachen immer wie das mit dem Geschmacksmusterschutz aus­sieht, reicht es das Logo zu retu­schie­ren, oder könn­te Apple da auch gegen Fotografen vorgehen?

  7. @Ich glau­be, gegen die rei­ne Form kann Apple wenig sagen und ehr­lich gesagt glau­be ich, dass es – wenn es denn erkannt wird – auch eher Werbung für Apple wäre. Bisheder habe ich jeden­falls trotz der streit­ba­ren Rechtsabteilung von Apple noch von kei­nem Fotografen gehört, der ver­klagt wor­den wäre.

  8. Hey, coo­ler Text! Interessant wären jetzt noch die Tags die du ver­wen­det hast um dei­ne Bilder einzustellen!?

  9. a chris : nein es reicht nicht nur das logo weg­zu­ma­chen . Lautsprecher , Anschlüsse etc. müs­sen eben­falls weg­ge­macht wer­den so wie bei smartphones .

  10. Hi,

    ich habe so mein ers­tes ipad 1 inner­halb von 6 Wochen ver­dient bzw. das ipad1 hat das ipad 3 bis ipad 9 locker finan­ziert. Jetzt ist das neue MacBook Pro mit Retina dran 😉

    Noch ein Tip: auf kei­nen Fall bei der Verschlagwortung das Wort ipad ein­fü­gen. 1. ist es geschützt und 2. leh­nen es man­che Agenturen dann direkt ab.

    Gruß Jörg

  11. Danke Robert. Immer wie­der gut zu hören, wie toll es lau­fen kann – das gibt Auftrieb 🙂

    Nachdem es hier schon jemand ande­rer mit einem MacBook ver­sucht, wer­de ich mir gleich einen BMW kaufen 😉

  12. Martin Dworschak: Gute Idee – ich ver­suchs mit nem Pferdetransporter, woll­te ich schon immer mal haben…

  13. Bald sind die Agenturen vol­ler ipad-​Bilder, dann wirds nicht mehr funk­tio­nie­ren. Aber Apple und Amazon, kann es ja egal sein.

  14. Gibt es da kei­ne Probleme mit dem Designschutz? Klar, den Apfel kann und muss man ent­fer­nen, aber wie sieht es mit dem Rest des Gerätes aus? Wenn man sich den Patentstreit zwi­schen Apple und Samsung ansieht, hät­te ich da doch arge Bedenken, dass allei­ne schon die Form des Geräts den Hersteller iden­ti­fi­zier­bar macht. Das iPad allein als „Beiwerk“ anzu­se­hen, fällt bei den im Artikel gezeig­ten Fotos auch recht schwer, denn ohne es wären die Bildaussagen zumin­dest nicht mehr die­sel­ben… Am sichers­ten wäre es wohl, sich die Genehmigung zur kom­mer­zi­el­len Verwertung der Fotos von Apple zu holen, aber wür­de man die über­haupt bekommen?

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