(M)Ein Diskussionsbeitrag zur Reform des Urheberrechts

Durch den Erfolg der Piratenpartei hat sich die Diskussion über das aktu­el­le Urheberrecht zuge­spitzt. Die Spannbreite reicht von der Forderung, das Urheberrecht kom­plett abzu­schaf­fen, über eine radi­ka­le Reform wie sie die AG Urheberrecht der Piraten for­dert bis hin zur vehe­men­ten Verteidung des Urheberrecht durch Künstler (und *hüs­tel* durch CDU-​Politiker).


Heute will ich eini­ge der bis­he­ri­gen Debattenbeiträgen ver­lin­ken und dis­ku­tie­ren. Denn auch wenn – oder bes­ser: genau weil – ich als Fotoproduzent mei­ne Einnahmen fast kom­plett durch das Urheberrecht erzie­le, gibt es sicher eini­ge Punkte, die refo­miert wer­den könn­ten. Und hier hilft es nichts, die Augen vor der erhitz­ten Diskussion zu ver­schlie­ßen und auf das Beste zu hoffen.

Einige Autoren haben schon ange­fan­gen und selbst Vorschläge in die Debatte ein­ge­bracht. Am inter­es­san­tes­ten fin­de ich die fol­gen­den Artikel, die ich jedem zur Information ans Herz lege, auch wenn die Inhalte viel­leicht nicht alle erfreu­en werden.

  • Bertold Seliger for­dert im Freitag: „Schneiden wir den Kuchen neu an“. Neben eini­gen gro­ben inhalt­li­chen Fehlern wie einer zu kur­zen Patentdauer (in Wahrheit 20 statt 15 Jahre) und einem falsch dar­ge­stell­ten GEMA-​Verteilungsschlüssel schlägt er fünf span­nen­de Punkte zur Reform vor: Die Schutzdauer der Werke, ein Opt-​In-​Verfahren, eine auto­ma­ti­sche Rückübertragung an Urheber von ver­kauf­ten Rechten, ein neu­er Verteilungsschlüssel für Abrechnungssysteme und eine „Fair Use“-Klausel.
  • Janosch Schobin schlägt in der tages­zei­tung im Text „Der Sharer ist die Zukunft“ vor, die momen­tan ille­ga­len Filesharer kom­plett zu umar­men und ihr Streben nach Anerkennung und Aufmerksamkeit durch eine Art Schnellballsystem finan­zi­ell auszunutzen.
  • Keine Lösungsvorschläge aber eine Bestandsaufnahme der bis­he­ri­gen Probleme bie­tet heise.de im Text „Urheberrecht: Neuer Gesellschaftsvertrag statt Kontrolle und Strafe?“.
  • Ebenfalls im Freitag ana­ly­siert Wolfgang Michael die Positionen der Piratenpartei zum Urheberrecht, was eben­falls sehr hilf­reich für eine Diskussion ist.
  • Daraufhin ruder­te die Piratenpartei etwas zurück und ruft jetzt zu einer „offe­nen Diskussion“ über das Urheberrecht auf. Im glei­chen Text stellt sie auch deut­lich die zwölf Eckpunkte ihrer Urheberrecht-​Forderungen dar.

Gut, neh­men wir sie beim Wort.

Eine der zen­tra­len Reformforderungen der Piratenpartei (und sie­he oben auch von Bertold Seliger) ist die Verkürzung der Schutzdauer urhe­ber­recht­lich geschütz­ter Werke. Diese beträgt zur Zeit 70 Jahre und sie soll auf 10 Jahre gekürzt wer­den. Das hal­te ich für zu viel. Als häu­fig benutz­tes Beispiel wer­den hier die Erben von Bertolt Brecht her­an­ge­zo­gen, die auch lan­ge nach Brechts Tod oft Aufführungen sei­ner Werke ver­bie­ten, wenn ihnen die Interpretation nicht „werk­ge­treu“ genug ist. Dabei über­se­hen die Kritiker der Schutzdauer den eigent­li­chen Sinn die­ser Klausel. Wer zu Lebzeiten eine Fabrik auf­baut, kann die­se an sei­ne Kinder und Enkel ver­er­ben, damit die­se durch die har­te Arbeit des Fabrikanten abge­si­chert sind. Bei Künstlern dient die­se Schutzdauer der finan­zi­el­len Absicherung. Eine Verkürzung auf 50 Jahre könn­te ich mit­tra­gen, zehn Jahre sind zuwenig.

Eine sehr ele­gan­te Idee ist die Opt-​In-​Variante. Das bedeu­tet, dass nur die Werke urre­ber­recht­li­chen Schutz genie­ßen wür­den, die aktiv vom Urheber bei einer zen­tra­len Stelle regis­triert wur­den. Damit könn­te ich sehr gut leben, unter der Bedingung, dass die Registrierung schnell und ein­fach geht und kei­ne Kosten anfal­len. So wür­de eine Hürde geschaf­fen, die vie­le Hobby-​Fotografen davon abhal­ten wür­de, alle ihre Urlaubsbilder zu regis­trie­ren, aber gleich­zei­tig nied­rig genug ist, dass ernst­haft arbei­ten­de Newcomer-​Bands z.B. sich die Registrierung leis­ten können.

Ein wei­te­rer Punkt in der Debatte ist die soge­nann­ten Kulturflatrate. Analog zum fahr­schein­lo­sen Nahverkehr und dem Grundeinkommen soll mit einer Pauschalabgabe die Nutzung von urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Werken ermög­licht wer­den. Im Grunde wer­den damit Abo-​Modelle beschrie­ben. Diesen Ansatz fin­de ich einer­seits begrü­ßens­wert, er hat aber vor allem zwei Schwachstellen. Die ers­te ist: Abo-​Modelle gibt es schon zuhauf, für Musik gibt es z.B. Flatrates von Simfy, Rara, Musicload, Napster oder Spotify und trotz­dem wird Musik ille­gal run­ter­ge­la­den. Für Fotos gibt es unschlag­bar güns­ti­ge Abo-​Modelle von Shutterstock, Fotolia, Depositphotos und so wei­ter, trotz­dem kopie­ren Internetnutzer fröh­lich und unge­fragt Fotos, ohne zu bezah­len. Bücher kön­nen in Bibliotheken gegen eine Jahresgebühr kos­ten­los aus­ge­lie­hen wer­den, trotz­dem bekla­gen sie Besucherrückgänge. Nur bei Filmen sieht das Angebot mit iTunes, Lovefilms oder Maxdome deut­lich schlech­ter und teu­rer aus.

Die zwei­te Schwachstelle ist aber der Verteilungsschlüssel. Im Grunde begüns­ti­gen alle Abo-​Modelle einer­seits die gro­ßen Urheber, also Madonna oder die Rolling Stones bei Musikern, Yuri Arcurs oder Monkeybusiness bei Fotos und so wei­ter, weil sich die gerin­gen Beträge nur über viel Masse zu einer lukra­ti­ven Einnahme addie­ren und die­se Masse haben nur die, wel­che lan­ge genug im Geschäft waren, um sie pro­du­zie­ren zu kön­nen. Andererseits ver­die­nen bis­her bei nicht ein­ge­lös­ten Abos (z.B. wer­den nur 100 von 300 erlaub­ten Fotos im Monat run­ter­ge­la­den) nur die Dienste-​Vermittler, nicht die Urheber. Mit einer Stärkung von Abo-​Modellen wür­de sich die Schere zwi­schen Urhebern und Verwertungsgesellschaften also wei­ter öff­nen statt sie zu schlie­ßen, was ja auch ein erklär­tes Ziel der Piraten ist.

Die von Piraten ger­ne ange­führ­te Kluft zwi­schen den „armen“ Künstlern und den „fie­sen“ Verwertungsgesellschaften über­sieht etwas: Die Mitgliedschaft sowohl in der GEMA als auch in der VG Bild-​Kunst oder VG Wort ist frei­wil­lig. Jedem Künstler steht es frei, ob er den Service die­ser Gesellschaften nut­zen will oder dar­auf ver­zich­tet. Es sieht so als hät­ten die Piraten grö­ße­re Probleme mit der GEMA als die Künstler selbst. Dafür wird not­falls ger­ne die Nazi-​Keule aus dem Sack geholt. Eine Art Verwertungsgesellschaften gibt es auch in der Stockfotografie: Jeder Fotograf könn­te selbst sei­ne Fotos anbie­ten, statt eine Bildagentur zu nut­zen, die dafür bis zu 85% der Umsätze für sich behält. Aber wenn die Piratenpartei einen Vorschlag hat, wie die Honorarverteilung gerech­ter zuguns­ten der Künstler gere­gelt wer­den soll, bin ich ganz Ohr. Ich befürch­te nur, dass die inter­na­tio­nal ver­streu­ten Bildagenturen neue deut­sche Gesetze nur mil­de lächelnd aus der Ferne betrach­ten würden.

Der nächs­te Punkt ist die gefor­der­te „Fair Use“-Klausel. Die Nutzung von urhe­ber­rechts­ge­schütz­ten Werken für Wissenschaft, Bildung, Kinder und ande­re heh­re Ziele soll auto­ma­tisch und unge­fragt erlaubt sein, am liebs­ten natür­lich kos­ten­los. Gegen die auto­ma­ti­sche Erlaubnis habe ich nichts. Bei der Forderung nach kos­ten­lo­ser Nutzung muss jedoch dif­fe­ren­ziert wer­den. Es gibt etli­che Beispiele, dass z.B. auch mit der Förderung von Wissenschaft viel Geld ver­dient wer­den kann. Aktuelles Beispiel ist der Streit um die Zeitschriftengebühren des Elsevier-​Verlags, aber auch Schulbuchverlage wie Westermann ver­die­nen gut. Warum soll­ten die Urheber ihre Werke kos­ten­los für sol­che Zwecke zur Verfügung stel­len, wenn nur ande­re dann dar­an verdienen?

Der Kern der gan­zen Urheberrechtsdiskussion ist aber ein ande­rer, nur expli­zit wird er sel­ten genannt. Im Grunde geht es doch dar­um, dass Nutzer von urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Werken mehr Rechte bekom­men und weni­ger zah­len sol­len. Zumindest ist mir bis­her kein Vorschlag auf­ge­fal­len, bei dem das Resultat unter dem Strich anders gewe­sen wäre. Da stellt sich auto­ma­tisch die Frage, wie die Verluste der Künstler kom­pen­siert wer­den könn­ten. Darauf wird jedoch kei­ne Antwort gelie­fert und statt­des­sen pole­misch auf künst­le­ri­sche Großverdiener ver­wie­sen, als wür­den die­se reprä­sen­ta­tiv für alle Künstler sein.

Welche Rechte machen die Verfechter einer Urheberrechtsreform jedoch gel­tend? Das Recht auf Bildung, Kunst, Kultur und Wissenschaft? Es gibt genug Geschäftsbereiche, die von dem Urheberrecht leben, ohne auch nur im Geringsten künst­le­risch tätig zu sein. Software-​Firmen sind ein Beispiel, Dieter Bohlen und sei­ne DSDS-​Klone ein ande­res und wenn wir ehr­lich sind, sind auch die meis­ten Stockfotos eher gut pro­du­zier­te Klischees als Avantgarde-​Fotokunst. Warum soll­ten Leute ein Recht bekom­men, die­se Produkte frei zu nut­zen, nur weil sie digi­tal vorliegen?

Philosophisch ange­hauch­te Reformer behaup­ten ja (auch hier im Blog), dass digi­tal Produkte nur Kopien sei­en und durch eine mög­lichst häu­fi­ge, kos­ten­freie Weitergabe kein Schaden ent­stün­de. Gerne wird dabei über­se­hen, dass zur Herstellung die­ser digi­ta­len Produkte trotz­dem genü­gend Sachwerte not­wen­dig sind. Bei Fotos bei­spiels­wei­se Kamera, Objektive, Blitze, Models, Requisiten, Locations und vie­les mehr. Mit die­sen Kosten wären vie­le Bilder nicht ver­käuf­lich, wenn die gesam­ten Kosten mit einem ein­zi­gen Verkauf abge­deckt wer­den müss­ten. Stattdessen wird das Bild mehr­mals ver­kauft und die Käufer tei­len sich sozu­sa­gen die not­wen­di­gen Kosten. Wer aber wie die Piratenpartei das Recht auf Privatkopien stär­ken will, meint heut­zu­ta­ge – da ja fast alle Medien digi­tal vor­lie­gen nichts ande­res als kos­ten­lo­se Filme und Musik. Das trifft natür­lich die Branchen, die sich an Endverbraucher rich­ten, ins Mark.

Solange die­se offe­nen Fragen nicht geklärt sind, fin­de ich ein Urheberrecht, so wie es jetzt ist, bes­ser. Das heißt aber nicht, dass im Laufe der Debatte viel­leicht span­nen­de Vorschläge auf­kom­men könn­ten, mit denen sich auf die Urheber selbst anfreun­den können.

Was sagt ihr dazu? Welche Vorschläge fin­det ihr sinn­voll, wel­che nicht und war­um? Ich bit­te aus gege­be­nem Anlass dies­mal aus­drück­lich um eine sach­li­che Diskussion.

23 Gedanken zu „(M)Ein Diskussionsbeitrag zur Reform des Urheberrechts“

  1. Solange die­se Diskussion nur in Deutschland/​Österreich geführt wird, sind sämt­li­che Überlegungen sinn­los. Ich wür­de mich freu­en, wenn sich die gro­ßen Bildagenturen zu die­sem Thema end­lich mal äußern wür­den. Aber im Moment scheint das Deutsche „Wahlkampfthema Urheberrecht“ in ande­ren Ländern so bekannt, wie der berühm­te „umge­fal­le­ne Sack Reis in China“ …

  2. Bei der gan­zen Diskussion wird aus­ser Acht gelas­sen, das inzwi­schen nahe­zu jeder Urheber ist bzw. leicht wer­den kann. Einerseits wol­len die „gro­ßen Verlage“ ein Leistungsschutzrecht, ande­rer­seits wird sich fröh­lich bei Twitterbildern bedient.
    Mir als Hobbyfotograf ist es auch schon mehr­fach pas­siert, das ich mei­ne Fotos in Büchern wie­der­ge­fun­den habe, geklaut von Webseiten oder Flickr. Insofern kann ich Deine Argumentation für Opt-​In über­haupt nicht nach­voll­zie­hen. Alle Werke sind zu kom­mer­zi­el­len Nutzung frei­ge­ge­ben, es sei denn der Urheber hat sich für die Registrierung ent­schie­den? Ich glau­be kaum, das dann die Verlage sich nur bei den „lizen­zier­ten“ Urhebern bedie­nen werden.

    Es bleibt in jedem Fall spannend.…

    Danke für Deine Arbeit und die vie­len Informationen hier
    Christoph

  3. Gerade der Punkt Fair use bringt mich auf die Palme. Wissenschaftliche Bücher und das Schulmaterial für Kinder sind sehr teu­er. (Ich zah­le hier in Spanien etli­che Arbeitsmaterialien für mei­ne Kinder selbst). Der Gedanke dass sich gera­de die­se Verlage auf Kosten der Rechteinhaber berei­chern löst bei mir blan­ke Hassgefühle aus. Hier wür­de eine sozia­lis­ti­sche Umverteilung zuguns­ten einer glei­che­ren, lin­ken Élite, statt­fin­den. Diese Leute sind para­si­tär. Wollen nichts bezah­len aber ihre gedruck­ten Werke zum 10.000 fachen der Produktionskosten verkaufen.
    Flat rate ist für klei­ne­re Produzenten zu arbeitsaufwendig.
    Es geht auch hier ganz klar um eine Enteignung der Rechteinhaber. Da soll wie­der eine rie­si­ge Bürokratie auf­ge­baut wer­den in der beam­ten­ähn­li­che Mitarbeiter beschäf­tigt wer­den. Da man jeden Euro aber nur ein­mal aus­ge­ben kann wer­den die­se mit den Einnahmen die eigent­lich den Rechteinhabern zuste­hen bezahlt. Ergo wer­den die Rechteinhaber ent­eig­net, wer­den zu Hartzern die aufstocken.
    Bei der Schutzdauer stim­me ich Robert zu 50 Jahre min­des­tens. Ich wür­de da am liebs­ten gar­nichts ändern. Natürlich müs­sen Werke ver­erb­bar sein!
    Ich den­ke, jeder der geis­ti­ges Eigentum ande­rer drit­ten zur Verfügung ohne Lizenzgebühren zu zah­len soll­te bestraft wer­den. Der Rahmen der Strafe soll­te so breit wie die mög­li­chen Verstösse Sein. Jemand der ein Bild auf eine pri­va­te Homepage ohne Werbung stellt ist sicher­lich nicht das Problem. Wer Inhalte ande­rer jedoch auf eine Filesharing Plattform stellt mit dem Ziel dies zu ver­brei­ten ist ein Verbrecher. Das Tauschargument zählt bei einer digi­ta­len Ware nicht, da ich es ja mehr­mals tau­schen kann ich kau­fe einen Film, stel­le in auf die Palttform und zie­he dort 20 Filme. Gehts noch?
    Rechteinhaber müs­sen in den Medien Präsenz zei­gen und ihre Rechte offen­siv ver­tei­di­gen und auf die Problematik hinweisen.

  4. Schön, dass du das Thema anschnei­dest. Hier etwas Senf (für eine lan­ge Antwort habe ich gera­de kei­ne Zeit). Du kannst ruhig auch auf mei­ne Kommentare deeplin­ken, ich schrei­be sie ja, damit sie gele­sen werden:

    10 Jahre sind je nach Branche sehr lang. Bis dahin sind in der IT gan­ze Generationen abge­löst. Nur mal so als Beispiel, was vor 10 Jahren war:

    -Windows XP war ein paar Monate alt.
    ‑Die Canon EOS 1D war ein hal­bes Jahr alt (4 MP).
    ‑MySpace (MySpace!) gab es noch nicht. Von Facebook, Twitter, usw. ganz zu schweigen.
    ‑In Europa wuss­te damals kaum jemand über­haupt, was das Wort Blog bedeutet.
    ‑Der AMD Athlon XP hat­te einen FSB von 266 Mhz.
    ‑Intel hat­te mas­si­ve Hitzeprobleme mit dem P4 Northwood.
    ‑Das Elbhochwasser ret­tet Gerhardt Schröder die Wiederwahl.
    ‑Das Nokia 9210 war damals das Smartphone. Smartes Feature? Es kann faxen! http://en.wikipedia.org/wiki/Nokia_9210_Communicator

    Zehn Jahre wären zu lan­ge, die­se Erfindungen sind doch alle schon ewig abge­schrie­ben. Warum soll­te man da als Gesellschaft einen Extraprofit ermöglichen?

    Was die Verlage angeht: Wenn Texte schnel­ler gemein­frei werden/​frei sind, dann gibt es kei­ne absur­den Verlags- und vor allem Buchhandelsgewinnspannen mehr. Ein Buch brauch­bar set­zen kann mit LaTeX jeder vier­te Student in zwei Wochen. Gedruckt wer­den muss es auch nicht, da wird es schon sehr eng für Verlage und Buchhandel nach dem alten Muster.

    Das kein Schaden ent­steht, habe ich so nicht gesagt (oder ich erin­ne­re mich schlecht ^_​^ ). Und vie­le Bilder wären nicht mehr ver­käuf­lich. Du sag­test, die meis­ten Stockbilder sind ja auch nur Nachahmungen/​Clichés. Und damit kom­men wir dem Thema schon näher: Die Gesellschaft braucht das­sel­be Motiv mit der­sel­ben Montage nicht beson­ders drin­gend mehr­mals von unter­schied­li­chen Fotograf_innen.

    Mehr gibt es viel­leicht spä­ter, ich muss jetzt arbeiten.

  5. wg. dem „Fair Use“ wenn ein Schulbuch Verlag oder sonst wer Geld damit ver­dient soll er für die Nutzung Zahlen, aber für ein Referat als Schüler oder in einer Studienarbeit?
    Gestern hat mein Sohn ein Referat in der Klasse gehal­ten, über der Buch von Don Quichot in der Bearbeitung von Kästner, und für das Plakat habe ich die Google Bilder suche ange­schmis­sen – im ernst nach den Urhebern der 2 Zeichnungen und des Fotos von Erich Kästen habe ich nicht gesucht um mir die Erlaubnis zu holen die­se Bilder in einem Referat für die 3. Klasse zu verwenden.

    Hier soll­te ein „Fair Use“ straf­frei blei­ben, oder?

  6. @Robert: Du hast viel Fleißarbeit in die­sen Artikel gesteckt, es sicher mühe­voll alle Argumente nach­zu­voll­zie­hen. Grundsätzlich soll­te man sich mal das durch­schnitt­li­che Einkommen eines Künstlers anse­hen, bei den Musikern liegt es z.B. bei ca. € 11.000 im Jahr. Bei den Fotografen wir es ähn­lich lie­gen. Einige ver­die­nen ganz her­vor­ra­gend, ande­re ganz gut – die Masse eher schlecht. Die unter­schied­li­chen Einkommensschwankungen hän­gen ganz sicher und direkt mit dem „Talent“ des Künstlers zusam­men. Einige Künstler machen aus­ser­ge­wöhn­li­che Musik, die dann auch in einem hohen Maße kon­su­miert wird, eben­so bei den Fotografen. Gerade die­se Marktdynamik ist aber auch Anreiz für vie­le ihrer Kunst nach­zu­ge­hen. Wenn man z.B für sei­nen Lebensunterhalt einer ande­ren Tätigkeit nach­geht, wird es sehr schwer pro­fes­sio­nell für sei­ne Kunst zu arbei­ten. Schließlich haben auch Künstler das Recht ein anstän­di­ges Einkommen zu erzie­len. Von Grundeinkommen hal­te ich nichts, das ist ein zutiefst sozia­lis­ti­scher Gedanke, ich kann mich noch gut an die Zeit des eiser­nen Vorhanges erin­nern, es gab eine künst­le­ri­sche Vielfalt im Westen und Tristes im Osten. Schon der Microstock hat der Fotografen- und Modelwelt einen enor­men wirt­schaft­li­chen Schaden zuge­fügt, wenn jetzt die Urheber noch wei­ter geschwächt wer­den wird es auf Dauer nur noch Hobbykünstler und weni­ge Profis geben. Der künst­le­ri­sche Mittelstand wird aus­ster­ben, wahr­schein­lich kommt es dadurch zu einer kul­tu­rel­len Verarmung.

  7. die Gema zu ver­teu­feln ist nicht schwer… klei­ne Musikbands wer­den zur Kasse gebe­ten, da sie bei Liveauftritten Musik ande­rer Künstler spie­len könn­ten, auf Druckern, CD/​DVD Brennern muss eine klei­ne Summe abge­ge­ben wer­den sowie auf allen beschreib­ba­ren Medien. Bei Youtube kann man selbst die Videos die von den Künstlern selbst ein­ge­stellt wur­den nicht betrach­ten (wobei hier evtl die Gema kei­ne Schuld trägt). Ein klei­ner Künstler hat es aber im Gegensatz schwer von der Gema ein klein wenig Geld zu bekommen.
    Das gesam­te Urheberrecht ist mei­ner Ansicht nach auch auf den Prüfstand zu stel­len, dabei kann man aber nicht ein­fach über alle Medien mal einen Kamm sche­ren. Während Musik und Film die Gunst gro­ßer Interessenvertreter inne­hat sieht es gera­de bei Fotografien doch eher extrem Mau aus. Hier wer­den die­se gera­de von Agenturen die 85% der Erlöse ein­be­hal­ten doch mal rich­tig ausgenommen.
    Microstock ist dabei aber sicher­lich gar nicht mal so Dumm, denn durch die­ses Geschäftsmodell kom­men vie­le Fotografen in den Genuss mit ihrem Hobby Geld zu ver­die­nen das in die­ser Art vor eini­gen Jahren nicht der Fall war.

    FairUse:
    Die Privatkopie war gar nicht mal so schlecht, und ich wür­de wei­ter­hin dar­an fest­hal­ten, denn wenn ich mir eine CD gekauft habe, hät­te ich ger­ne ein paar Musiktitel auf dem MP3 Player oder auf einer ande­ren Mediengerät das ich zuhau­se oder im Auto besit­ze. Aber gera­de die­ses sehen die Verwerter nicht mehr so ger­ne wie vor 20Jahren.
    Wenn sich ein Jugendlicher ein Foto aus dem Internet als Handyhintergrund ver­wen­det ist das sicher­lich auch kein groß­ar­ti­ges Thema. 

    Aber bei allem wo mit den Medien Geld ver­dient wird, sei es als Werbejingle, Plakatwerbung(heutzutage selbst für eine Schule). Hört dann der Spass auf. 

    Generell wür­de ich eher zu einer Anpassung der Rechte ten­die­ren, als alles neu und wie heut­zu­ta­ge ger­ne gemacht, über Nacht unüber­legt von neu­em Aufzulegen.

  8. @Rob Stark: Da geht aber mäch­tig was durch­ein­an­der bei Dir „85% der Erlöse ein­be­hal­ten doch mal rich­tig ausgenommen.
    Microstock ist dabei aber sicher­lich gar nicht mal so Dumm,“

    85% für die Agentur gibt es nur im Microstock – im Macrostock lie­gen die es bei F/​A 60/​40% 50/​50% oder
    40/​60% – aber nie­mals schlech­ter. 15% für den Fotografen gibts nur im Microstock.

  9. @Maxi: Ich glau­be, das mein­te er schon, er woll­te – ver­mut­lich – nur aus­drü­cken, dass 15% eine Frechheit sind, aber es trotz­dem erst­mals vie­len Hobbyfotografen ermög­lich­te, ihre Fotos _​überhaupt_​ zu ver­kau­fen, weil die­se von tra­di­tio­nel­len Agenturen meist nicht genom­men wer­den wür­den… Lieg ich da rich­tig, Rob?

  10. Ja Robert da liegst Du rich­tig, ich mein­te natür­lich, daß Microstock es vie­len Fotografen erst ermög­licht hat, mit dem foto­gra­fie­ren etwas Geld zu verdienen.
    Und natür­lich ist es eine Frechheit von Agenturen 85% einzubehalten.

    Vor 20 Jahren… ist natür­lich eini­ge Zeit her, über­nah­men die Agenturen einen Großteil der Arbeit wie zB das ver­schlag­wor­ten usw. Die Kosten für die Agenturen an sich waren mei­ner Meinung nach weit höher als es heu­te der Fall ist. Dabei war es trotz­dem Möglich meist 50% an die Fotografen aus­zu­schüt­ten. Heute wer­den Bilder vor­ran­gig über Microstock ver­trie­ben, und Macro wird immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Ob das nun ins­ge­samt etwas gutes ist, lässt sich sicher­lich auch wie­der Diskutieren.

  11. @Rob Stark: Der Microstock hat den Markt zer­stört – ob ihr das nun hören wollt oder nicht, die Honorare für die Fotografen und Fotomodelle sind
    im Keller – dank Microstock. Und jetzt kommt der nächs­te Schritt, kos­ten­lo­se Fotos, vie­le Amateure sind sicher stolz eines Ihrer Fotos nur gedruckt zu sehen, sozu­sa­gen als Bestätigung der eige­nen Arbeit, oder um zei­gen das man es eben­so­gut kann wie die Profis. Ein Yuri Arcus hat das wohl schon gemerkt, er ver­mark­tet jetzt unter dem Namen DN bei Fotolia und baut neben­bei sei­ne eig­nen Microstockagentur auf. Die Forderung vie­ler nach kos­ten­lo­sem Konsum ist ja durch­aus nach­voll­zieh­bar, erst bil­lig, dann bil­li­ger, jetzt umsonst.…

  12. @Nicolai

    Nein Danke, nicht noch mehr von Deiner unre­flek­tier­ten Aneinanderreihung von Plattitüden und Schlagworten. Es reicht schon aus gewöhn­li­che Krimminelle zu „Internetvordenkern“ zu dekla­rie­ren (wie hieß er noch? Möchtegern Dr. Kimbel auf der Flucht…) um Deine Zielrichtung zu erken­nen. Im übri­gen lese ich trotz IPad und IPhone auch noch sehr gern ein gedruck­tes Buch und sehe mir gedruck­te Bildbände an, für die ich auch gern mehr als 50 Euro aus­ge­be, wenn die Qualität stimmt.

  13. Moin,

    irgend­wer hat einen Link zu dem Artikel auf eine unse­rer Piraten-​Mailinglisten gewor­fen. Daher muss ich ein paar anmer­ken­de und kor­ri­gie­ren­de Kommentare loswerden:

    Die Spannbreite reicht von der Forderung, das Urheberrecht kom­plett abzu­schaf­fen, über eine radi­ka­le Reform wie sie die AG Urheberrecht der Piraten fordert“

    *räus­per* Eine Abschaffung wird „ein­fach so“ erwähnt, unse­re Reform wäre aber „radi­kal“? oO
    Reality-​Check: Unsere Reform wird es ermög­li­chen, dass das Urheberrecht im 21. Jahrhundert wei­ter exis­tiert und durch­setz­bar bleibt. Aktuell sind wir in der Situation, dass nie­mand sich drum schert.

    Patente: „Neben eini­gen gro­ben inhalt­li­chen Fehlern wie einer zu kur­zen Patentdauer (in Wahrheit 20 statt 15 Jahre)“

    Es kön­nen sogar 25 Jahre sein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Patent#Ende_des_Patentschutzes

    Schutzfristen: „Verkürzung der Schutzdauer urhe­ber­recht­lich geschütz­ter Werke. Diese beträgt zur Zeit 70 Jahre und sie soll auf 10 Jahre gekürzt werden.“

    So wie der Satz hier steht ist er falsch. Was hier unter­schla­gen wird: Die Fristen begin­nen mit dem Tod des Autoren, auf­ge­run­det auf den nächs­ten 1. Januar. Bei Werken mit meh­re­ren Autoren sogar erst mit dem Tod des letz­ten noch leben­den. In der Praxis haben wir also wei­ter­hin Schutzfristen von meh­re­ren Generationen! Die 10 Jahre, die hier in den Kommentaren dis­ku­tiert wer­den, sind die Worst-​Case Untergrenze, wenn der Autor am 31.12. eines Jahres ein Werk ver­öf­fent­licht und sofort danach verstirbt.

    Opt-​In-​Variante“: hier for­derst du de fac­to, dass nicht­pro­fes­sio­nel­le Nutzer auf all ihre Urheberrechte ver­zich­ten sol­len. Das ist schlicht­weg indsiku­ta­bel, sor­ry. Das Ergebnis haben ande­re Kommentatoren hier schon fest­ge­stellt: Verwerter wür­den sich in die­sem Fundus frei bedie­nen (was sie ja oft jetzt bereits tun, das Urheberrecht kom­plett igno­rie­rend), pro­fes­sio­nel­le Berufe wür­den aussterben.

    Kulturflatrate: wie bei den meis­ten Befürwortern ver­gisst du die Pornonindustrie. Denn DIE wür­de die Einnahmen aus der Kulturflatrate zum größ­ten Teil erhal­ten. Ja, auch Pornos unter­lie­gen dem Urheberrecht.

    Mit einer Stärkung von Abo-​Modellen wür­de sich die Schere zwi­schen Urhebern und Verwertungsgesellschaften also wei­ter öff­nen statt sie zu schlie­ßen, was ja auch ein erklär­tes Ziel der Piraten ist.“

    Bitte, was?
    Es sol­len mehr Rechte von den Verwertern an die Urheber zurück flie­ßen, was du da beschreibst ist das genaue Gegenteil der Piraten-​Position. Ich ver­wei­se da ins­be­son­de­re auf die Punkte 15, 16, 17 und 20 unse­res Urheberrechtsprogrammes: https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2013/Wahlprogramm#Urheberrecht

    Mitgliedschaft sowohl in der GEMA als auch in der VG Bild-​Kunst oder VG Wort ist freiwillig“

    Dank der de fac­to Monopolstellung der GEMA ist das nur auf dem Papier so. Deshalb ist es auch wich­tig, dass http://c‑3-s.eu/ ein Erfolg wird.

    Fair Use”-Klausel: Sorry, aber DAS hast du nicht ver­stan­den. Es geht bei den Wissenschaftsverlagen um fol­gen­des: Die ver­kau­fen Fachzeitschriften aus wis­sen­schaft­li­chen Veröffentlichungen. Diese Veröffentlichungen wie­der­um sind vom Steuerzahler bezahlt! Die Zeitschriften sind enorm teu­er, und die Verträge erlau­ben kei­ne ande­re Veröffentlichung der Werke. Damit MÜSSEN die Unis (und somit der Steuerzahler) für die EIGENEN Werke wie­der­holt bezah­len. Daher boy­kot­tie­ren inzwi­schen immer mehr Unis die­se Verlage und publi­zie­ren selbst. Folge: Die Publikationen erhal­ten ein nied­ri­ge­res Ranking, weil sie bis­her nicht oft zitiert wur­den. Das ist ein Teufelskreis, aus dem aber gera­de aus­ge­bro­chen wird.

    Der Kern der gan­zen Urheberrechtsdiskussion ist aber ein ande­rer, nur expli­zit wird er sel­ten genannt. Im Grunde geht es doch dar­um, dass Nutzer von urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Werken mehr Rechte bekom­men und weni­ger zah­len sollen.“

    Nö, der Kern ist der Erhalt des Urheberrechts in der „digi­ta­len Welt“. De fac­to hält sich der­zeit kein Mensch mehr dran und es ist somit nicht mehr die Elektronen wert, die es im Speicher halten.

    Es gibt genug Geschäftsbereiche, die von dem Urheberrecht leben, ohne auch nur im Geringsten künst­le­risch tätig zu sein.“

    Das Urheberrecht soll KREATIVE Werke schüt­zen, nicht „nur“ künst­le­ri­sche… Software ist inzwi­schen übri­gens die Basis, um einen Zugang zu Bildung, Kunst, Kultur und Wissenschaft zu bekommen.

  14. @Max
    Microstock hat mei­ner Meinung nach nicht den Markt zer­stört son­dern sicher eher wei­ter­ent­wi­ckelt, und vor allem für Fotografen eine unan­ge­neh­me Entwicklung sogar eher gebremst.
    Die unan­ge­neh­me Entwicklung waren Foto-CD’s die man hin­ter­her­ge­schmis­sen bekam, und Fotografen pro Foto teil­wei­se sogar nur noch weni­ge Pfennige bekam, völ­lig legal und zur teil­wei­se unein­ge­schränk­ter Nutzung konn­ten die Käufer die Fotos verwenden.
    Die nächs­te Entwicklung war und ist das Internet, eine klei­ne Webseite ist nicht in der Lage sich für meh­re­re tau­send Euro Bildmaterial im Macrostock Bereich zu erwer­ben, die Folge wären unüber­sicht­lich vie­le Raubkopierer gewe­sen, und evtl sogar ein Gesetzesentwurf der dies evtl gera­de mit der „Fair Use“ Klausel sogar legalisiert.
    Ich bin daher auch der Meinung, daß Microstock, uns Fotografen einen Markt eröff­net hat der zwar in der Preisentwicklung nicht gera­de berau­schend ist, uns aber auch eine Unübersichtlich gro­ße Käuferschar gebracht hat die es sonst nie gege­ben hät­te.. blog­ger, klei­ne Webseiten, klei­ne Restaurants usw.

  15. @Rob Stark: Nein – so kann man das nicht sehen. Es gab einen mas­si­ven Preisverfall bei den Fotos. Nur ein Fall: Früher muss­te ein gewerb­li­cher Kunde für einen Titel im redak­tio­nel­len Bereich € 1.500,– und mehr zah­len, je nach Verbreitung und Auflage, das kann man gut an den MFM
    Honorarempfehlungen able­sen, die­se wer­den jedes Jahr neu vom BVPA erstellt. Inszwischen sind die­se exklu­si­ven Preisen um 1/​3 gefal­len. Das kann man immer so fort­füh­ren. Die neu­en Kunden, wie Beispielsweise aus dem Internet, kön­nen die­sen mas­si­ven Preisverfall nicht decken. Es ist rich­tig, dass es einen grö­ße­ren Bedarf an Fotografie gibt, aber das gesam­te Bildhonorarvolumen hat mas­siv abge­nom­men. Der Microstock ist ins­zwi­schen auch bei den Gewerblichen Kunden (Versicherungen, Industrie, etc) ange­kom­men. Obwohl die­se Unternehmen in Deutschland Rekordgewinne ein­fah­ren, wer­den die Fotopreise bei dem Einkauf dras­tisch gedrückt, mit dem Verweis das es im Microstock ja schon Bilder ab € 1,– gibt. Da der Microstock ja nur unzu­rei­chend zwi­schen redak­tio­nell und werb­lich unter­schei­det, fal­len auch die Preise für die Fotomodelle. Eine werb­li­che Fotonutzung kos­te­te mit Modellen schnell einen 4‑stelligen Betrag, schon allein weil die Fotomodelle ange­mes­sen Beteiligt wur­den. (Eine Fotoproduktion für eine Versicherung mit Modellen brauch­te allein für die Fotomodelle schon ein Honorar im 4‑stelligen Bereich, die­ses bei begrenz­ter Nutzung).
    Würde der Microstock sich auf „log­ger, klei­ne Webseiten, klei­ne Restaurants“ beschrän­ken, wäre es für den Markt, ins­be­son­de­re für die Fotografen, besser.
    Leider kennt kei­ner mehr das Potenzial wel­ches in der Vermarktung von Fotografie steck­te (wobei ich natür­lich die Entwickler des Microstock aus­neh­men muß – die haben ein gran­dio­ses Geschäft gemacht, hät­te ich auch ger­ne!!!) Aber eines ist sicher – das gro­ße Kaptial macht kei­ner mehr im Microstock, und wenn die Entwicklung des Marktes wei­ter in die­ses Richtung vor­an­schrei­tet wird es irgend­wann das kos­ten­lo­se Model geben.….Alle Berufsgruppen in Deutschland ver­zeich­nen Lohnzuwächse, nur die Fotografen neh­men deut­li­che Einbußen in Kauf, das kann sich auf Dauer nicht rechnen!

  16. @Sven Krohlas: Mach Dir kei­nen Kopf – die Piraten wer­den kei­ne Möglichkeit bekom­men etwas zu refor­mie­ren, wenn die in 10 – 20 Jahren gesell­schafts­fä­hig sind, ist mit den Piraten genau das pas­siert was mit den Grünen pas­siert ist – ange­passt, eta­bliert, wählbar.…da mach ich mir kei­ne Sorgen!

  17. Der Ansatz von Janosch Schobin ist kei­ne neue Idee – der Kapitalismus hat so etwas schon prak­ti­ziert, glück­lich war kei­ner damit. Große Firmen wur­den von Investmentbankern (genannt Heuschrecken) auf­ge­kauft und Sie zer­teil­ten die Unternehmen und ver­kauf­ten die Einzelteile gewinn­brin­gend, auch eine Art Sharing. Ein ähn­li­chen Ansatz gab es ja auch schon mit RF. Zudem wür­den die ein­zel­nen Bilder oder Produktionen enorm teu­er, alles was digi­tal wäre wür­de eben­so wei­ter kopiert wer­den, schließ­lich kos­tet auch jetzt ein Lied nur 0,99 Cent. Darin sehe ich kei­nen Sinn, man wür­de dem Erstkäufer nur wie­der den Kommerz vorwerfen.

  18. kann mal wie­der sein das ich den Artikel nicht rich­tig gele­sen habe .
    Aufgenommen habe ich für mich das wenn es soweit kom­men wür­de das alles was es im Netz gibt für lau ist wo wür­de dann der Sinn bestehen tätig zu wer­den . Da ver­dient man bei fast­food­ket­ten an der Theke mehr …

    Und immer noch bin ich der Meinung das immer noch gute Gelder bezahlt wer­den aber nicht im micro …
    Kunden haben immer noch Interesse für gute Produktionen ( die kos­ten halt Geld ) zu zah­len .. allei­ne wegen pres­ti­ge Gründen .….

    Auch ama­teu­re soll­ten sich mal über­le­gen das sie auch nicht ihre Brötchen umsonst bekom­men .… Foto machen kos­tet egal ob cash oder Zeit …

  19. @reka: Ich weiß nicht, war­um Du hier wie­der­holt das „micro/macro“-Fass auf­machst, das war hier wirk­lich nicht Thema. Die Debatte ums Urheberrecht wird auch teu­re­re Produktionen betref­fen, wenn auf ein­mal eine pri­va­te Nutzung kos­ten­los wäre und der Exklusivwert dei­ner Bilder dahin schwindet…

  20. aber genau des­halb eine macro agen­tur wo man sei­ne Bilder exclu­siv hat wird sowas nie tole­rie­ren …und pri­vat oder nicht … sol­len die pri­va­ten sich ihre pics selbst machen schaut dann auch pri­vat aus …

  21. Ich ver­ste­he die Kritik an der 70-​Jahre-​Schutzfrist nicht: Wer nicht das Urheberrecht an einem Buch son­dern ein Grundstück oder eine Firma erbt, behält die­ses Recht ohne jede zeit­li­che Begrenzung. Wieso soll­ten die Erben der Urheber schlech­ter gestellt werden?
    Wenn schon, dann muß die­se Diskussion zum Anlaß genom­men wer­den, voll­stän­dig über das Erbrecht nach­zu­den­ken: http://mosereien.wordpress.com/2012/06/01/urheberrecht-erbrecht-schutzfristen/

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