Auflösung des neuen Ablehnungsquoten-Rätsels

Anfang der Woche hat­te ich einen Artikel über Ablehnungquoten von Bildagenturen im Blog veröffentlicht.

Dazu gab es ein klei­nes Rätsel, bei dem ihr als Leserinnen und Leser raten soll­tet, wel­che drei die­ser sechs Fotos von den meis­ten Agenturen ange­nom­men wur­den und wel­che drei am meis­ten abge­lehnt wur­den. Als zusätz­li­che Hürde soll­tet ihr das Bild benen­nen, wel­ches als ein­zi­ges von 11 der 12 Bildagenturen ange­nom­men wurde.

(Hinweis: Ich hat­te im Ursprungsartikel ver­se­hent­lich geschrie­ben, das betref­fen­de Foto sei von allen zwölf Agenturen ange­nom­men wur­den. Das stimmt nicht. Es waren 11 von 12.)

Ich freue mich, dass es eine rege Teilnahme gab und eini­ge Teilnehmer haben auch die rich­ti­ge Lösung gehabt.

Deshalb ohne wei­te­res Zögern hier die Auflösung:

Die Bilder, wel­che von den meis­ten Agenturen genom­men wur­den, sind Bild A, B und E. Am meis­ten abge­lehnt wur­den die Bilder C, D und F. Das ein­zi­ge Bild, was von 11 der 12 Agenturen genom­men wur­de, ist der Holzstapel (Bild A). Auch für mich erstaun­lich, aber so ist es.

Der ers­te, der alles rich­tig hat­te, ist Rob Stark. Herzlichen Glückwunsch! Bitte schi­cke mir eine Email mit einer Adresse, an die ich Deinen Gewinn schi­cken soll.

Noch paar Details zu den Bildern: Bei Bild B mit der Kuh wur­de von eini­gen Kommentatoren ange­merkt, dass es wahr­schein­lich abge­lehnt wur­de, weil die Identifikationsmarke im Ohr erkenn­bar sei. Aber die Nummer habe ich natür­lich retu­schiert, in der 100%-Ansicht ist nur ein „lee­rer Zettel“ am Ohr sichtbar.

Das Bild C mit dem roten Kreuz wur­de von einer Bildagentur abge­lehnt, weil das Deutsche Rote Kreuz Einspruch gegen die Verwendung von roten Kreuzen auf Fotos erhe­ben wür­de. Das hal­te ich ange­sichts des betref­fen­den Fotos eher für vor­aus­ei­len­den (blin­den) Gehorsam statt eine gründ­li­che Risiko-​Analyse, aber so ver­kaufs­träch­tig wür­de ich das Foto auch nicht ein­schät­zen, dass es sich dar­um zu kämp­fen lohnt.

Die Beliebtheit des Holzstapels bei den Bildredakteuren hat mich über­rascht, aber viel­leicht liegt es dar­an, dass es deut­lich mehr Holzstapel ent­we­der mit gehack­ten, also ecki­gen Hölzern gibt oder von goßen run­den Stämmen, nicht von sol­chen klei­ne­ren. Verkauft hat sich das Bild trotz­dem so gut wie nicht. Dafür sind zwei ande­re Bilder aus der Serie die – rela­ti­ven – Bestseller, die hier nicht auf­tau­schen: Ein ande­res Wasserfall-​Foto und Schiefer-Gestein.

Wie an den Kommentaren ersicht­lich war, war es nicht leicht, die rich­ti­ge Wahl zu tref­fen. Vor paar Tagen hat­te ich mit dem Inhaber einer deut­schen Bildagentur tele­fo­niert. Als wir auf das Ablehnungsrätsel zu spre­chen kamen, mein­te er als ers­tes: „Der Holzstapel kann auf kei­nen Fall das am meis­ten ange­nom­me­ne Bild sein“. Das mag ein Trost sein für alle, die falsch getippt haben.

Was sagt ihr? Leuchtet euch das Ergebniss im Nachhinein ein?

9 Gedanken zu „Auflösung des neuen Ablehnungsquoten-Rätsels“

  1. Eigentlich bin ich nicht beson­ders über­rascht. Gut, den Holzstapel hät­te ich jetzt nicht ganz vor­ne gese­hen, aber es ist ein Bild, das wenig Raum bie­tet es zu mögen oder nicht zu mögen, das den­noch aber für den geeig­ne­ten Käufer von Nutzen sein kann. Insoweit ist das am wenigs­ten pola­ri­sie­ren­de Bild viel­leicht fol­ge­rich­tig das am häu­figs­ten angenommene.
    Ein wenig über­rascht mich, dass E häu­fig ange­nom­men wur­de, D aber nicht. D ist offe­ner, bie­tet mehr Räume für Textbausteine, etc. wäh­rend E doch sehr dicht ist, wenn auch aus foto­gra­fi­scher Sicht das inter­es­san­ter gestal­te­te. Als Illustration ist es viel­leicht stär­ker als D, aber sicher nicht so viel­sei­tig ein­setz­bar, oder?

  2. Vielleicht noch ange­merkt: Wirklich über­rascht hat mich, dass doch vie­le ver­mu­tet haben F sei häu­fig ange­nom­men wor­den. Das Bild mag unter den sechs das mit dem stärks­ten Symbolcharakter haben, aber es ist äst­ethisch mei­nes Erachtens so gar nicht anspre­chend, gera­de­zu (sor­ry Robert) häss­lich. Da kann ein Bild noch so sym­bol­haft sein, wenn ich es nicht mag wer­de ich es nicht kaufen.

  3. Also mei­ne „Analyse“ war folgende:
    Das Rote Kreuz hät­te ich bei mehr als nur einer Agentur mit dem „Roten Kreuz“ als Ablehnungsgrund ver­mu­tet. Und das „Rote Kreuz“ macht lei­der kei­ne Spässe mit der Copyrightverletzung. Dazu ist das Foto auch etwas dun­kel. Aber oft ist das was die Agenturen als Ablehnungsgrund schrei­ben nicht unbe­dingt der Ablehungsgrund per se.
    Der Pfeil war mir zu Fad und nichts­sa­gend, auch die Farben etwas blass. Evtl hät­te eine ande­re per­spek­ti­ve geholfen.
    Die Kuh… so ein ähn­li­ches Foto hab ich auch zwar eine Ziege, aber die Farben sehr ähn­lich. Verkauft sich über­ra­schend Gut, war übri­gens mein ers­tes Macrostockfoto.
    Bei den Wasserfällen, auch hier ist das im Wald etwas Farbenfroher, und es dreht sich nicht immer alles um den Textfreiraum, auch wenn die­ser sehr oft gefragt ist.
    Zu dem Holzstapel… ich sehe die­sen mit fol­gen­den Vorteilen… zum einen und vor allem als Hintergrund, der sehr gut in alle mög­li­chen Richtungen von Designern ver­än­dert wer­den kann. Zum ande­ren als natür­li­che Energiequlle das macht das Foto gleich für meh­re­re Käufer Interessant. Ob die­se es nun kau­fen ist natür­lich ein ganz ande­res Blatt.

  4. Ich habe zwar am Rätsel nicht mit­ge­macht, hät­te aber den Holzstapel auch als das Bild iden­ti­fi­ziert, wel­ches am Häufigsten ange­nom­men wur­de. Warum? Aus Erfahrung! Ich habe schon öfter sol­che Bilder ange­bo­ten und immer wie­der wer­den die von den Redakteueren durch­ge­wun­ken. Verkäufe habe ich davon aber bis­her auch kaum.

    Der Grund, war­um Bild „E“ häu­fi­ger, als „D“ ange­nom­men wur­de ist auch leicht zu erken­nen: „E“ ist ein Hochformatbild.

    Die Begründung bei Bild „C“, dass sich das Deutsche Rote Kreuz dar­an stö­ren könn­te, hal­te ich für lächer­lich. Ich habe zunächst an die Ritter auf den Kreuzzugen gedacht, aber nicht an „Erste Hilfe“.

    Dass die Kuh aber auch zu den „guten“ Bildern gehört, hat mich dann doch etwas überrascht.

  5. Bei Bild B fällt mir eine Micro-​Stock-​Agentur ein, die nur „Kuhfotos“ ohne Ohrmarke haben woll­te (aus völ­lig schwach­sin­ni­gen „recht­li­chen Bedenken“), gleich­zei­tig dar­auf bestand, nur „unma­ni­pu­lier­te Fotos“ zu bekom­men, und ganz offen­sicht­lich dort nie­mand wuss­te, daß in der gesam­ten EU kein ein­zi­ges Rind ohne Registrierung und Ohrmarke exis­tie­ren darf. Die Markierung muß zwin­gend weni­ge Tage nach der Geburt vor­ge­nom­men werden…

  6. Das Rote Kreuz hät­te ich bei mehr als nur einer Agentur mit dem “Roten Kreuz” als Ablehnungsgrund ver­mu­tet. Und das “Rote Kreuz” macht lei­der kei­ne Spässe mit der Copyrightverletzung.“

    Das „Rote Kreuz“ ist nicht urhe­ber­recht­lich geschützt, son­dern völ­ker­recht­lich, und in Deutschland kon­kret durch einen § des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG). Genauso übri­gens wie das – rever­se – Schweizerkreuz.

    Allerdings ist als „Rotes Kreuz“ nur das Kreuz geschützt, das tat­säch­lich genau die Form (Längen/​Strichdicken-​Verhältnis) hat wie das „Rote Kreuz“-Symbol. Alles ande­ren Formen von roten Kreuzen genie­ßen kei­nen Schutz.

  7. Und noch ein Nachtrag: auch wenn das „Rote Kreuz“-Symbol geschützt ist, ist sei­ne foto­gra­fi­sche Abbildung ohne jede Einschränkung erlaubt.

    Unzulässig ist der *unbe­fug­te GEBRAUCH* des Symbols.

    Genau wie bei geschütz­ten Marken, die ja auch durch­aus foto­gra­fisch abge­bil­det wer­den dür­fen. (Es wäre sonst auch kaum noch ein Foto auf die­ser Welt möglich.)

  8. Rinder müs­sen genau genom­men sogar schon direkt nach der Geburt (also am ers­ten Lebenstag) mit Ohrmarke gekenn­zeich­net wer­den. Dabei wird eine Gewebeprobe aus dem jedem Ohr aus­ge­stanzt, die man dann zügigst an ein Labor schi­cken muss. Und eiligst per Internet die Geburt anmel­den muss man auch (bei euren Kindern reicht inner­halb einer Woche, beim Kalb nicht…). Verlässt das Rind den Betrieb muss das Tier beim vori­gen Standort abge­mel­det wer­den und beim neu­en ange­mel­det wer­den – selbst wenn es nur für zwei Tage zu einer Tierschaugebracht wird. Oh und dann natür­lich anschlie­ßend bei der Tierschau ab- und zuhau­se wie­der anmel­den. Und Medikamenteneinsatz muss je Einzeltier doku­men­tiert sein. Und, und, und…
    Rinderhalter zu sein ist kein Spaß, ich sags euch!

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