Konzertfotos von Auletta in Köln

Am 15.8.2011 spiel­te die Mainzer Band „Auletta“ in Köln im Luxor und ich war dabei, um für das Musikmagazin bloom.de die­se Konzertreview zu schrei­ben. Da die Fotos dort lei­der etwas kurz kom­men, gibt es hier noch mal einen Überblick über die schöns­ten Aufnahmen. Wer Auletta nicht kennt, kann hier einen kur­zen Ausschnitt des Konzerts sehen und wer genau hin­schaut, ent­deckt mich bei ca. Minute 1:17 auch links am Bühnenrand:

Obwohl gute Voraussetzungen herrsch­ten, um Konzertfotos zu machen, war es trotz­dem eine ziem­li­che Herausforderung. Zu den guten Voraussetzungen gehör­te ein inti­mer Club, der zwar gefüllt, aber nicht voll war. Außerdem war die Bühne nah am Publikum, sodaß die Band auch mit dem Publikum zusam­men auf dem Bild sein konn­te und der Tourmanager gab mir die Erlaubnis, auch seit­lich auf die Bühne zu gehen, um eini­ge Fotos zu machen.

Deutlich schwie­ri­ger war es jedoch, gute Einstellungen für die Kamera zu fin­den, weil es zum einen rich­tig dun­kel war und kaum Lichttechnik benutzt wur­de. Im Grunde wur­de die Band stän­dig von paar roten Scheinwerfern beleuch­tet und nur manch­mal gin­gen auch paar gel­be Spotlights an. Wer es schon mal pro­biert hat, weiß, dass rotes Licht bei Konzertfotos sehr grau­sam sein kann, da es ers­tens die digi­ta­le Belichtungstechnik durch­ein­an­der bringt und zwei­tens Details in der Haut etc. stark ver­schwin­den lässt. Das ist in Clubs oft Absicht, weil die Leute dann schö­ner aus­se­hen (den­ke an ver­schwin­den­de Pickel), aber auf Fotos sieht es oft kata­stro­phal aus.


Deswegen habe ich meist dann brauch­ba­re Bilder erhal­ten kön­nen, wenn zusätz­lich ein, zwei gel­be Scheinwerfer von vor­ne angingen.


Trotzdem muss­te ich ins­ge­samt meist mit ISO 6400 und Blende 2.8 foto­gra­fie­ren,  um halb­wegs akzep­ta­ble Belichtungszeiten von 1/​40 bis 1/​100 Sekunden erhal­ten zu kön­nen. Als Kamera kam wie­der die Canon 5D Mark II zum Einsatz, als Objektiv das 24–70mm f2.8 IS USM L, weil ich das Luxor kann­te und wuß­te, dass es zu den klei­ne­ren Bühnen gehört. Alle Fotos wie immer ohne Blitz.


Ich kann es dem Sänger Alexander Zwick nicht ver­übeln, dass er bei die­sem über­wie­gend jun­gen, weib­li­chen Publikum nur Augen für sei­ne Fans hat­te, aber da habe ich als Fotograf gemerkt, dass erfah­re­ne­re Musiker auf­fäl­lig öfter in die Kamera schau­en und für die­se regel­recht posie­ren, da es eben auch in ihrem Interesse ist, span­nen­de Fotos zu erhal­ten. Genau genom­men hat der Sänger nur ein Mal bewußt in Richtung der – nicht zu über­se­hen­den – Kamera geschaut und ich war glück­li­cher­wei­se geis­tes­ge­gen­wär­tig genug, schnell abzudrücken.


Ein Foto, was das Verhältnis von Sänger und Band ganz gut beschreibt.


Die Begleitmusiker neben dem Sänger wer­den meist ver­nach­läs­sigt und auch für mich war es schwie­rig, Fotos vom neu­en Bandmitglied, dem Keyboarder Chris Stiller zu machen, weil er ein­ge­keilt zwi­schen Rhythmusgitarrist und Schlagzeuger in einer Ecke stand. Immerhin, ein vor­zeug­ba­res Foto von ihm hier.


Noch ein Profi-​Tipp: Konzertfotografen ste­hen oft ganz dicht an der Bühne, meist eher am Rand, also genau da, wo die gro­ßen Boxentürme ste­hen. Das ist weder kurz- nach lang­fris­tig gut für die Ohren. Deswegen habe ich meist spe­zi­el­le Ohrstöpsel von Alpine* dabei, wel­che die Frequenzen unter­schied­lich stark fil­tern, sodaß die Lautstärke gedämmt wird, aber die Musikverständlichkeit gut erhal­ten bleibt.

Was sagt ihr zu den Fotos? Was ist euer Favorit?

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5 Gedanken zu „Konzertfotos von Auletta in Köln“

  1. Um die Konzertstimmung mit den Zuhörern am bes­ten zu zei­gen, ist Nummer 1 mein Favorit, da die Leute auch mit ihrer Mimik Begeisterung aus­drü­cken. Wenn bei Foto 2 die eine Hand nicht so bis ans Kinn des Sängers rei­chen wür­de, wäre es die­ses Bild. Nr. 5 mit den aus­ge­brei­te­ten Armen wirkt ohne wei­te­re Fotos eher über­heb­lich, da die Mädels in dem Augenblick weni­ger begeis­tert schauen. 

    Bei der Nr. 7 schaut das Publikum gera­de­aus, obwohl man den Kopf heben müss­te, um ihn zu sehen. Deswegen für mich nicht so toll, das wirkt des­in­ter­es­siert (wobei das Foto eines der bes­ten aus ande­rer Sicht ist).

    Das Foto mit dem Keyboarder hat was, gefällt mir gut in der Dynamik.

    Ich ken­ne die Problematik mit den Bandfotos, mein Mann spielt auch in einer und es ist immer wie­der eine neue Herausforderung, des­we­gen fin­de ich die du gezeigt hast, grund­sätz­lich alle gut, es kommt auch immer dar­auf an, was man damit will (Presse, Cover, Vita)

    Robert, kannst du die Fotos künf­tig num­me­rie­ren, dann fällt die Zuordnung leichter 😉

  2. Das Problem mit den roten Lampen ken­ne ich, lei­der, auch. Oft bear­bei­te ich die­se in SW und dann warm, oder kühl in grün bzw. blau getont.

  3. Herr Socher kann auch mal wie­der nichts ande­res machen,also sinn­lo­se und the­men­frem­de Kommentare abzugeben.Man nervt das!

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