Viele Bildagenturen überbieten sich mit Aktionen zur Kundengewinnung: 10% Rabatt hier, 20% da, dort ein Amazon-Gutschein ab einer Mindestbestellmenge, hier die Verlosung einer Reise oder eines iPad.
Für die Fotografen haben die Bildagenturen nur selten guten Nachrichten parat, eher schocken sie mit Honorarkürzungen oder Ablehnungsorgien. Eine positive Ausnahme ist Shutterstock. Vor einigen Wochen schenkten sie den Fotografen die Testversion eines Tools, mit dem diese sehen können, welche Suchbegriffe am häufigsten zum Verkauf eines Bildes führten.
Gestern gab Shutterstock ein weiteres hilfreiches Keyword-Analyse-Tool namens „Keywords Trends“ in der Testphase frei. Das besteht aus zwei Teilen.
Einerseits gibt es eine Diagramm-Ansicht, bei der Fotografen die Häufigkeit von verwendeten Suchbegriffen im Zeitverlauf vergleichen können. Das ist zum Beispiel hilfreich, um rauszufinden, wann genau es sich lohnt, saisonale Fotos zum Thema Weihnachten, Ostern, Thanksgiving oder Neujahr hochzuladen. Weihnachtsbilder werden zum Beispiel ab Mitte August verstärkt gesucht, die Kurve steigt steil an und Ende November nimmt sie ebenso steil wieder ab.
Eine weitere Möglichkeit der Nutzung ist der Vergleich verschiedener Themengebiete. Hier zum Beispiel die Ansicht, welche Ethnien am meisten gesucht werden:
Nach Asiaten wird etwas mehr gesucht als nach Afrikanern. Interessant auch, dass der Begriff „caucasian“ für „weiße“ Menschen ganz unten rangiert, vermutlich, weil die Bildsucher standardmäßig davon ausgehen, weiße Menschen angezeigt zu bekommen.
Andere Nutzungsmöglichkeiten wären der Vergleich der gefragtesten Hunderassen (Labrador Retriever), der am häufigsten gesuchten Farbe (grün) oder der Vergleich von Synonymen, um zu sehen, welche von Bildkäufern am meisten genutzt werden.
Der zweite Teil des Tools ist eine Anzeige der Suchbegriffe, die der Fotograf am meisten für seine Bilder verwendet (Common) und eine Anzeige, mit welchen Begriffen Bildkäufer die Fotos des Fotografen am häufigsten kaufen(Most Downloaded).
Bei einem Fotografen, der perfekt in der Verschlagwortung und Motivwahl ist, würden idealerweise beide Anzeigen identisch aussehen. Wer häufig Wörter als Suchbegriffe benutzt, die von den Kunden nicht gebraucht werden, sollte seine Verschlagwortung überdenken. Auch ich habe sofort einige sehr nützliche Anregungen sehen können. Zum Beispiel verschlagworte ich zu häufig mit „Gesicht“ (face), was Käufer kaum benutzen.
Hinweis: Zur Zeit werden nur die Suchanfragen ab Januar 2011 komplett ausgewertet. Suchanfragen von 2010 flossen bisher nur zum Teil in die Anzeige ein, was die Ergebnisse vor 2011 sehr schwanken lässt, vor allem bei weniger gebräuchlichen Wörtern. Im Laufe der Zeit wird die Anzeige jedoch immer genauer, je mehr Daten verwendet werden.
Ein ähnliches Tool namens „Picniche“ gibt es schon seit einiger Zeit von Rob Davis, mit dem Unterschied, dass dieses das Verhältnis zwischen angebotenen und verkauften Dateien mit bestimmten Suchbegriffen analysiert.
Was sagt ihr zu dem „Keyword Trends“-Tool? Was für Schlussfolgerungen könnt ihr daraus ziehen?