Der folgende Artikel erschien im Februar 2011 hier im Microstockgroup-Blog unter der Überschrift „Is 20% Royalty for RF reasonable today?“. Mit freundlicher Genehmigung des Autors Jim Pickerell veröffentliche ich hier meine deutsche Übersetzung:
Sind 20% Fotografen-Anteil heute noch gerechtfertigt?
Das Konzept der „lizenzfreien“ („royalty free“ oder „RF“) Fotografie wurde Anfang der 1990er Jahre erfunden, weil viele Bildkäufer es unfair fanden, wenn Bildpreise auf der Art ihrer Nutzung basierten anstatt auf den Kosten ihrer Produktion. Dieses nutzungsbasierte Abrechnungssystem („rights managed“ bzw. „lizenzfrei“ oder „RM“ war damals noch nicht mal ein Begriff) war ein besonderes Problem für Bildkäufer, weil es sie verpflichtete, die zukünftigen Nutzungen eines lizenzierten Bildes genau zu verfolgen, um sicherzugehen, dass sie es nicht über die gekaufte lizenz hinaus einsetzten. Kunden wollten einen Weg, um diesen administrativen Aufwand zu vermeiden.
Viele der CD-ROM-Hersteller der ersten Generation traten an Fotografen mit Nischenkollektionen heran und kauften die Bilder vollständig auf. Sie wählten 50 bis 100 Bilder zu einem bestimmten Thema und kauften die kompletten Eigentumsrechte für durchschnittlich 50 US-Dollar pro Bild. Normalerweise waren die Bilder „Outtakes“, die schon eine Weile ungenutzt im Archiv des Fotografen lagen und 2.500 – 5.000 US-Dollar waren ein gutes Angebot für eine Handvoll Bilder, die nie benutzt worden waren.
Anfang 1992 gab es Bedarf für Fotos mit höherer Qualität und die Firma Photodisc suchte nach Bildern, deren Qualität denen glich, die Artdirektoren bei den professionellen Bildagenturen finden konnten. Die ersten CD-Titel von Photodisc kosteteten 299,95 US-Dollar und enthielten ca. 400 Aufnahmen mit ca. 6,5 MB. Viele dieser Bilder auf den ersten CDs wurden von der in Seattle beheimateten Bildagentur Weststock geliefert. Diese Fotos wurden von professionellen Stockfotografen produziert und wurden strenger nach Qualität ausgewählt als das bei vielen Foto-CDs von Konkurrenzfirmen der Fall war. Bei den ausgewählten Bildern waren auch einige dabei, die im gedruckten Katalog von Weststock waren (was viele der betroffenen Fotografen aufregte). [Anmerkung: R. Kneschke: Die Aufnahme eines Fotos in den Druckkatalog einer Bildagentur bedeutete einen starken Anstieg der Verkäufe des gezeigten Bildes, was durch das Angebot auf einer günstigen Foto-CD behindert wurde.] Photodisc wurde schnell zum Markführer beim Verkauf von „royalty free“ Foto-CD-Roms.
Rick Groman, einer der Eigentümer von Weststock, verhandelte das Angebot für die Fotografenhonorare mit Photodisc. Angesichts der Tatsache, dass diese Foto-CDs ein neues und ungewisses Geschäftsmodell mit einer neuen Technologie waren, argumentierte Photodisc, dass eine neue Form der Honorierung nötig war.
Photodisc erklärte, dass sie riesige Ausgaben hatten für das hochqualitative Einscannen der Foto-Negative, die Farbkorrektur der digitalen Dateien und das Produzieren der CDs. Außerdem kamen immense Kosten für den Druck und den Versand von gedruckten Katalogen hinzu, um potentiellen Kunden das Produkt zu zeigen, was sie anbieten wollten. Schließlich musste der Preis des neuen Produkts auch niedrig genug angesetzt werden, um für Kunden mit begrenzten Etats attraktiv zu sein.
Deshalb konnte Photodisc den Fotografen nicht die traditionellen Bildagentur-Honorare von 50% der Netto-Einnahmen zahlen. Man einigte sich, dass Photodisc 20% der Verkaufspreise als Honorar zahlen konnte. Die Bildagentur Weststock nahm noch ihren üblichen Honoraranteil von diesen 20%, sodaß die Produzenten der Bilder 10% der Bruttoeinnahmen erhielten. Das bedeutete: Wenn eine Foto-CD für 300 US-Dollar verkauft wurde, verdiente ein Fotograf, der eins von den 400 Bildern auf der CD besaß, daran 7,5 US-Cents. So kam es, dass der 20%-Anteil der Marktstandard für die Lizenzierung von „royalty free“-Bildern wurde. Es herrschte die allgemeine Meinung, ohne dass es irgendwo formell garantiert wurde, dass der Reichtum irgendwann mit den Fotografen geteilt werden würde, die mitgeholfen hatten, das neue Geschäftsmodell zum Laufen zu bringen.
Ist dieser Fotografenanteil heute noch gerechtfertigt?
Die 80% der Einnahmen, die Photodisc einbehielt, ermöglichten es der Firma, schnell zu wachsen. 1997 wurde sie an Getty Images für beeindruckende 150 Millionen US-Dollar verkauft, von denen nichts mit den Fotografen geteilt wurde, welche die Firma Photodisc mit dem Produkt belieferten, was sie verkaufen konnten. Als sich das Geschäftsmodell weiter entwickelte, ist es auch interessant zu sehen, wie die Kosten sanken. Nachdem die Lieferungen von CD-Rom zum Internet wechselten, gab es keine Kosten mehr für die Produktion der CDs. Das Internet machte das Marketing ohne gedruckte Kataloge möglich und die Kosten für den Druck und Versand dieser Kataloge entfielen ebenso. Durch das Internet wurde es notwendig, die Bilder zu verschlagworten, damit sie gefunden werden konnten, aber es ist schwer vorstellbar, dass diese Verschlagwortungskosten die gesparten Marketing-Kosten überstiegen hätten.
Außerdem sorgte die verbesserte Technik der neueren Digitalkameras dafür, dass keine Negative mehr gescannt und digitalisiert werden mussten. Eine Weile hatten die Agenturen und Vertriebspartner noch Kosten für die Farbkorrektur der digitalen Bilder, die von den Fotografen geliefert wurden. Aber heute müssen die Fotografen auch das übernehmen, ansonsten werden die Fotos einfach nicht mehr angenommen.
Es gibt Kosten für den Speicherplatz und den Internet-Traffic, aber auch diese Kosten sind sehr wahrscheinlich nicht so hoch wie die Kosten, die Photodisc damals 1992 hatte. Meistens sahen es die Verkäufer der Foto-Produkte einfach nicht für notwendig an, ihren Reichtum mit den Bild-Erzeugern zu teilen. Wenn die Produzenten gewillt sind, ihre Fotos für weniger zu produzieren, denken die Verkäufer, dass das auch alles ist, was sie verdienen. Es gibt Ausnahmen: Alamy zahlt seinen RF-Fotografen 60% der Einnahmen – genauso viel, wie sie den RM-Fotografen zahlen – und interessanterweise haben sie ein profitables Geschäft. Einige Microstock-Firmen zahlen höhere Anteile als 20% zumindest einigen ihrer Fotografen, aber die Microstock-Bildagentur istockphoto hat beschlossen, dass selbst 20% Fotografenanteil zu viel sind.
Über den Autor: Jim Pickerell
Jim Pickerell ist seit fast 50 Jahren in der Stockfotografie als Fotograf und Macrostock-Agentur-Inhaber aktiv und betreibt seit 20 Jahren einen Stockfotografie-Newsletter. Er hat viele Änderungen am Markt durchlebt und ist oft in der Lage, Neueinsteigern hilfreiche Perspektiven aufzuzeigen. Jim veröffentlicht das Newsletter-Abo www.selling-stock.com und www.photolicensingoptions.com, wo Leser für einzelne Artikel bezahlen. Um jeden Samstag eine kostenlose Email mit den Zusammenfassungen der News-Artikel der vorherigen Woche zu erhalten, klicke hier und dann auf „Subscribe“ zur Bestätigung.
Danke für deine Übersetzung des Artikels.
Du hattest ja vor ein paar Wochen schonmal einen Artikel über die Preistreiberei auf diesem Markt geschrieben und schon da habe ich mich gefragt warum sich dieser Markt nicht von selbst reguliert. Normalerweise müsste es so sein, dass die Stock-Agenturen welche ihre Fotografen für ihre Arbeit nur mit einem Hungerlohn abspeisen, einfach von selbigen nicht mehr beliefert werden.
Ich verstehe einfach nicht warum Fotografen ihre Bilder bei diesen Agenturen einstellen. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich der geringere Verdienst pro Bild einfach durch die Masse an Verkäufen ausgleicht. Ob dem so ist, wage ich zu bezweifeln.
Grüße Sebastian
Danke für die Übernahme dieses Artikels und die freundlicherweise gleich ins Deutsche übersetzte Fassung desselben. Ein interessanter Beitrag war das auf jeden Fall. Allerdings – so geht es mir auch bisweilen mit Fachartikeln aus meinem beruflichen Umfeld – man liest einen Artikel, der einen historischen Abriss liefert und wartet auf die Schlußfolgerung, auf das Fazit. Das aber kommt nicht. Nicht einmal der Stabndpunkt des Autors ist eigentlich klar. Insofern wird die Frage, welche den Artikel überschreibt, eigentlich nicht beantwortet. Mich würde Deine eigene Meinung interessieren – da du ja von der Stockfotografie lebst, beschäftigst du dich vermutlich ganz intensiv mit der Preisnetwicklung und möglichen zukünftigen Szenarien. Was denkst DU also, Robert?
LG, röde-orm
Speicherplatz kostet nicht ist ein beliebtes Argument. Man übersieht aber die Infrastruktur dahinter. Seit der Betrieb, in welchen ich arbeite, die EDV total umstellt, habe ich eine kleine Ahnung was für ein Aufwand dahinter ist.Von AS400 auf Oracle. Die Kosten sind im extrem, alleine für die europäischen Standorte. Dazu noch Personalkosten für 10 Inder im Dauereinsatz bei der Anpassung. Der Speicher ist nicht so das Problem, der Traffic ist der absolute Wahnsinn. Es ist daher sehr naiv zu glauben es ist eh so günstig eine Bildagnetur zu betreiben, weil so ein TB Speicher nur 100 Euro kostet. Das ist ja fast so, wie wenn ich meinen Fuhrpark mit 6 Euro auf 100 Km rechnen würde. Verbraucht ja eh nur 4–5 Liter Diesel auf 100 Km. Echt günstig, warum zahle ich dann aber so viel für ein Taxi. Ich glaube alle Unternehmen heutzutage, egal in welcher Branche, arbeiten sehr effizient.
@Max: Ich glaube trotzdem, dass 20% oder weniger mit diesem Argument nicht zu halten wären, weil es genug wirtschaftlich arbeitende Bildagenturen gibt, die seit Jahren 30%, 40%, 50% oder mehr Prozente an ihre Fotografen auszahlen.
Es ist doch immer so: die Großen geben den Ton an nach dem Motto: friss oder stirb!
Ich denke, istockphoto ist das Ebay der Stockfotografie…sie scheren sich wenig um die Meinungen der Verkäufer, solang nur immer reichlich Angebote neu reinkommen.
Leider sind beide genannten Shops aufgrund Ihrer Verkäufe in der Lage, solche „Geschäftsmodelle“ durchzudrücken.
Mir ist auch schleierhaft, warum Fotografen sich damit abspeisen lassen, aber wahrscheinlich ist es wirklich, wie Sebastian sagte: die Masse machts für die „kleinen“ Fotografen.
Ich denke aber, wenn man seine besten Bilder nur bei den Agenturen einstellt, die die meisten Prozente ausschütten, wird auch istockphoto mal wieder irgendwann zurückrudern müssen…
@Heiko: Der Vergleich mit ebay ist insofern interessant, weil dort mittlerweile eben immer weniger private Anbieter verkaufen und deren Angebot von großen „Restpostenhändlern“ etc. bestimmt wird. Auf istockphoto übertragen hieße das, das immer weniger Amateure Lust hätten, dort mitzumachen…
Der Anteil an Amateuren, die regelmäßig einstellen wird zwangsläufig sinken, weil immer noch viele glauben, dass man schnell Geld verdienen kann und übersehen, wie viel Arbeit dahinter steckt. Wenn dann auch nach einem Jahr nur Kleingeld tröpfelt, hören die meisten wieder auf. In der Summe liefern sie aber für die Microstocks auch ordentlich Material. Das gilt leider auch für professionelle Fotografen, wenn sie als Einzelgänger in diesen Markt neu einsteigen („Hype“) und nach einem halben Jahr enttäuscht und frustriert reagieren, weil mit den wenigen hundert Bildern kaum Verkäufe erzielt wurden.
Als One-man-show kann man so was heute kaum leisten und wenn man sieht, wie die Topacts mittlerweile arbeiten, wird einem klar, was für ein Aufwand dahinter steht, heute erfolgreich zu sein und zu bleiben. Yuri sagte kürzlich in einem Interview, dass seine monatlichen Kosten mittlerweile bei 200.000,- USD liegen. Das sind 2,4 Mio im Jahr. Kosten! Das lässt aber auch erahnen, was er an Umsatz haben muss. Sein Fotolia Portfolio liegt aktuell bei rund 43.000 Bildern. Vor einem Jahr waren es noch ca. 22.000 Bilder. Das gibt ein Verhältnis, mit was für einer Konkurenz sich ein Anfänger auseinander setzen muss und was für ein Wachstum Profis an den Tag legen. Großes Team = hoher Output…
Wenn man in diesem Business gutes Geld verdienen will, dann muss man einen hohen Output haben, hohe Qualität und (als Beginner) einen langen Atem. Und die ein oder andere Nische hilft ggf auch noch. Einzelne neue Fotografen, die Erfolg haben, werden die Ausnahme bleiben. Es gibt aber auch immer mehr Firmen, die sich in diese Richtung orientieren und Material produzieren. Die gehen mit Profis, Studio und Manpower an den Start, im besten Fall auch mit Kapital.
Ich will es für den einzelnen nicht schlecht reden, aber man muss sich klar darüber sein, das einem nichts geschenkt wird und das man als einzelner kaum eine Chance hat, sich jetzt noch so zu behaupten, dass man gut davon leben kann. Aber: man kann nach wie vor gutes Geld verdienen, wenn man alles richtig macht. Ordentliche Planung, marktwirtschaftlich denken, kreativ sein und (idealerweise) nicht alles alleine machen müssen.
Man muss sich im Vorfeld nur darüber klar sein, was man möchte und realistisch erwarten kann, das würde die Frustrationsrate vieler ambitionierte Neueinsteiger deutlich senken.
Viele der Diskussionen in diesem Blog gehen in eine Richtung: „warum bekommen wir als Fotografen diese Honorare!?“ Weil wir selber daran Schuld sind! Wir bieten unsere Bilder auf Plattformen an, die mit dem Handel unserer Bilder Geld durch pures Nichtstun verdienen (eine Internetplattform erstellen ist fast nichts, zumindest im Verhältnis zu deren anschließenden Gewinnen!). Und wir Dummies füllen denen auch noch massenweise die Plattformen mit immer schöneren, immer größeren, immer perfekteren Bildern! Und das auch noch vollkommen freiwillig! Und das macht eben Schule unter den Agenturen! Diese „Agenturen“ unterbieten sich gegenseitig, ziehen damit immer mehr Grafiker, Webdesigner und Bildnutzer an… bis einige Agenturen (Pixelio & Co.) dann UNSERE Bilder verschenken! Wir würden wir denn selber denken, wenn Automobilisten plötzlich den Mercedes S‑Klasse für „satte“ 50€ anbieten??? Wir würden doch auch kaufen uns und freuen!? Und der Fabrikarbeiter wäre uns doch egal! Oder? Und das ist es doch im Verhältnis, was Fotos nach DJV-Tabelle kosten würden und heute bei den Billigheimer-Agenturen kosten! Ist der Vergleich so sehr an den Haaren herbei gezogen???
Und dann diese „Kostenlos-Anfragen“, sogar von großen Firmen, Städten und Gemeinden:
Niemand – nicht einmal ein Laie – sagt zu Canon oder Nikon: „ach, ich trage doch Deinen Namen in die Welt hinaus, nun gebe mir doch mal Dein Topmodel umsonst, weil ich Dich damit „berühmt“ mache und jedem erzähle wie toll Eure Kamera ist!“ Schallendes Gelächter würden wir ernten! Aber mit der immer teurer (und besser) werdenden Technik, billige bis kostenlose Bilder schießen, das können wir!!!
Zum Thema „ich mach das nur als Hobby!“:
Mal ganz ehrlich… jeder hat doch ein Auto von uns, aber kaum jemand ist ein Taxifahrer (Metapher = Fotograf)! Und warum kommen wir dann nicht auf die Idee den Taxifahrern jetzt die Gäste zu nehmen und diese für 10 Cent oder sogar umsonst zu transportieren, nur weil wir mit einem anderen Job Geld verdienen und das nur als „Hobby“ machen??? Denkt mal darüber nach! Das alles ist nur unsere Schuld – wir machen doch mit! Niemand will das begreifen, alle „Fotografen“ wundern sich nur…!
@Sebastian: der Markt wird nicht mehr umzukehren zu sein. Ich denke, was es Auftragsfotografen schwer macht, ist dem normalen Kunden zu erklären, warum ein Shooting für ihn soviel Geld kostet, wo die Bilder doch überall so „billig“ zu haben sind. Und die Tatsache, dass immer weniger Kunden bereit sind, für gute Arbeit gutes Geld zu bezahlen. Nur: diese Tatsache wird man nicht mehr oder zumindest nur sehr schwer ändern können. Entweder hat man einen Kundenstamm der es sich leisten kann und will oder man muss umdenken.
Was die 20% betrifft: eine Website erfolgreich aufzubauen kostet sehr viel Geld, dennoch glaube ich, dass mehr als 20% drinnen sein sollten (oder 15% wie bei iStock). Vielleicht ist es aber auch die Strategie der Agenturen wie Fotolia und iStock, deswegen im unteren Bereich so wenig anzubieten, um Amateure abzuschrecken. Man darf nicht vergessen, dass gerade die neuen idR eine sehr schlechte Quote haben und deswegen auch mehr Arbeit machen. Gute Produzenten haben schnell ein großes Portfolio und kommen entsprechend schneller in den Genuss einer höheren Vergütung. Diese Feststellung soll allerdings nicht bedeuten, dass ich das gut heißen würde… 😉
Warum zahlen die Agenturen den Fotografen so wenig? Einfach gesagt: Weil sie’s können. Doch in der ganzen Diskussionen kommt mir einiges zu kurz:
Zitat: „Wir bieten unsere Bilder auf Plattformen an, die mit dem Handel unserer Bilder Geld durch pures Nichtstun verdienen…“
Gern wird das Marketing vergessen. Wer mit Google AdWords arbeitet, der weiß: Online-Werbung ist keinesfalls billiger als dicke Kataloge zu drucken. Das wird wahrscheinlich den dicksten Batzen des Budgets einer Agentur beanspruchen – damals wie heute. Die 50 Cent für die CD-Herstellung sind doch sowieso zu vernachlässigen.
Zitat: „Und das ist es doch im Verhältnis, was Fotos nach DJV-Tabelle kosten würden und heute bei den Billigheimer-Agenturen kosten!“
Hier kommt aber ein anderer Aspekt zum Tragen: Dank der geringen Preise werden auch völlig neue Kundengruppen angesprochen. Wir selbst (auf den Tourismus spezialisierte Werbeagentur) sind da ein gutes Beispiel. Für die Produktion von Katalogen war der Einkauf von Fotos für je 100–200€ völlig undenkbar. Die Kunden konnten und wollten das nicht zahlen, immerhin sind etwa 5 oder 6 Fotos auf jeder Seite. Da wurde lieber mit notdürftigem Bildmaterial gearbeitet. Heute dagegen ist der Zukauf von Fotos zusätzlich zum eigenen Vorrat überhaupt kein Problem mehr. Auf diese Weise habe ich für meine Kunden mittlerweile einige Hundert oder vielleicht sogar noch mehr Fotos gekauft. Einige davon sogar mehrfach, weil sie von unterschiedlichen Kunden eingesetzt wurden. Fazit: Das sind Umsätze, die zu „alten“ Preismodellen überhaupt nicht stattgefunden hätten.