Fotosession: Seniorin im Rollstuhl

Ich hin­ke. Ich hin­ke hin­ter­her. Momentan habe ich neun uner­le­dig­te Fotosessions in mei­nem Arbeitsordner. Dazu kom­men fünf fer­ti­ge Fotosessions, die ich im Blog noch nicht vor­ge­stellt habe. Deswegen wie­der eine Vorstellung einer Fotosession von mir, sonst denkt ihr noch, ich wür­de nicht mehr fotografieren.


Nanu? Die Models ken­ne ich doch? Richtig und das ist Absicht! Dieses Shooting habe ich extra für die bei­den Models zusam­men geplant, weil ich ers­tens mit bei­den wie­der arbei­ten woll­te, sie zwei­tens bei­de das strah­len­de Lachen haben und drit­tens zu dem Thema pas­sen, was ich mir über­legt hat­te: Frauen im Rollstuhl.


Die Überlegung dahin­ter ist natür­lich kom­ple­xer. Es gibt natür­lich schon Fotos von Senioren im Rollstuhl, aber das sind oft „ree­le Momentaufnahmen“ (sie­he hier oder hier), die meist etwas trist und sor­gen­voll wir­ken. Dazu kom­men vie­le Aufnahmen von Menschen im Rollstuhl im kli­nisch wei­ßen Krankenhaus, die sich zwar blen­dend ver­kau­fen, aber eben auch nur einen Teil der benö­tig­ten Motive sind. Vom öster­rei­chi­schen Fotografen Franz Pfluegl gibt es auch eine gelun­ge­ne – und sich gut ver­kau­fen­de – Serie eines jun­gen Paares, von der einer der bei­den im Rohlstuhl sitzt.

Ich woll­te jedoch fröh­li­che, opti­mis­ti­sche Fotos von einer Seniorin im Rollstuhl, die zwar geh­be­hin­dert ist, aber trotz­dem gut gelaunt ihr Leben genießt, wahl­wei­se betreut von einer freund­li­chen Pflegerin oder ihrer sym­pa­thi­schen Enkelin. Dazu kommt, dass alle Mitarbeiter von Bildagenturen, denen ich die­se Idee vor­her erzählt habe, fast iden­tisch gemeint haben: „Achte dar­auf, dass Du auch Fotos von Mobilitiätsproblemen in der Stadt machst“.


Dafür habe ich auf­wän­dig die­se foto­ge­ne Treppe gecas­tet. Okay, sie befand sich zufäl­lig in der Nähe mei­ner Wohnung. Ein ande­res Hindernis war der Rollstuhl. Wo bekom­me ich den her? Ich könn­te einen lei­hen, aber das wür­de min­des­tens 10 Euro pro Shooting kos­ten, plus die Abholung und der Rücktransport, der ent­we­der eben­falls Geld oder Zeit kos­ten wür­de. Deswegen ent­schied ich mich, gleich einen zu kau­fen. Bei Ebay fand ich genug Auswahl. Stellte sich die Frage: Was für ein Modell? Und wel­che Größe? Ja, auch da gibt es Unterschiede. Er soll­te auf jeden Fall leicht und klapp­bar sein, damit ich ihn gut ver­stau­en kann. Außerdem soll­te er rea­lis­tisch aus­se­hen, die bil­li­ge­ren Toilettenstühle kamen des­halb nicht in Frage. So inves­tier­te ich ca. 100 Euro in einen falt­ba­ren Greifreifenrollstuhl.


Das ist für Rollstühle ver­hält­nis­mä­ßig güns­tig, im Vergleich zu mei­nen sons­ti­gen Requisiten jedoch deut­lich teu­rer. Aber: Langfristig gese­hen ist das sinn­vol­ler als ein gelie­he­ner Rollstuhl, weil ich ihn mehr­mals benut­zen und für mei­ne Zwecke prä­pa­rie­ren kann. Das heißt in mei­nem Fall, dass ich mit schwar­zem Isolierband sofort alle Markennamen und Beschriftungen abge­klebt habe, die mir Zeit bei der Nachbearbeitung ersparen.


Da ein Rollstuhl nicht auto­ma­tisch für eine lang­fris­ti­ge Gehbehinderung steht, son­dern manch­mal auch nur eini­ge Wochen oder Monate nach einem Unfall gebraucht wird, habe ich auch zwei Krücken besorgt, die das Motiv in Richtung „Reha-​Maßnahmen“ ver­schie­ben. So erga­ben sich auch vie­le Kombinationsmöglichkeiten: Seniorin im Rollstuhl und jun­ge Frau mit Krücken, Junge Frau mit Krücken und Rollstuhl, und so weiter.


Was sagt ihr zu den Bildern? Was waren Eure teu­ers­ten Requisiten und haben sie sich rentiert?

28 Gedanken zu „Fotosession: Seniorin im Rollstuhl“

  1. Hi Robert,

    super Idee und Ebay macht es wie­der mög­lich 😉 Ich glau­be da haben wir was gemein­sam. Wir kön­nen ja mal Requisiten tau­schen oder wenn Du mal ne Hohlkehle brauchst ;-). Das spart ne Menge kosten.

    Jetzt zu den Bilden. So weit ok. Du hast doch auch das 85 1.2, war­um hast Du die letz­ten bei­den Bilder nicht mit ner offe­nen Blende gemacht? Dann wür­de die Personen bes­ser im Focus sein.

    LG Jörg

  2. @Jörg, wir kön­nen ja mal tele­fo­nie­ren. Zur letz­ten Frage: Warum kei­ne Offenblende? Ich glau­be, ich hat­te das 85er nicht mit, son­dern nur das 24–70er und außer­dem war es durch die Mittagssonne knal­lig hell, die­se kur­zen Belichtungszeiten hät­te der Aufhellblitz wahr­schein­lich nicht mehr mitgemacht…

  3. Hallo Robert, eine tol­le Serie hast Du da gemacht. Bei Ebay hat­te ich mit Rollstühlen noch nicht so viel Glück, wur­de bei 100 Euro immer deut­lich überboten.
    Also wenn Du Deinen Rollstuhl wie­der ver­kau­fen willst, lass es mich wissen. 

    Meine teu­ers­te Requisite war eine schi­cke Anwaltsrobe ca 50 Euro, auch über Ebay, die Bilder zum Thema sind noch nicht alle online, daher kann ich noch nicht sagen, ob sich die­se Ausgabe gelohnt hat.
    mfg
    Birgit

  4. Kompliment. Authentisches Shooting.
    Mir gefällt sehr, dass es einen posi­ti­ven touch ausstrahlt.
    Negative Rollstuhlbilder gibt es ja reichlich.

  5. Was man bei ebay so alles bekommt.…
    Finde die Bilder auf jeden Fall gelun­gen und kann mir das schon bes­tens im nächs­ten Heft der Barmer vorstellen… 😉

  6. Klasse Idee.

    Die vor­letz­te Aufnahme mit den Krücken hät­te ich wahr­schein­lich anders gestal­tet. Zu einem hät­te ich der Frau am Fuß einen Verband anle­gen las­sen, damit es auten­ti­scher wirkt. Zum ande­ren hät­te ich bei­de lang­sam auf mich zu kom­men las­sen. So, die Pose und das Lachen, wir­ken zu gestellt, mit Bewegung wäre es dyna­mi­scher gewesen.

  7. Ok, sor­ry. Auf den Photo’s sieht es so aus (ich mag mich täu­schen), daß der Rollstuhl immer „vor­wärts“ gescho­ben wird. Also auch Treppe run­ter (Bild 4) und Bordsteinkante rauf (Bild 6). Bei der Treppe wird das ne schö­ne Sause und selbst beim Bordstein soll­te dies ziem­lich anstren­gend sein. Als „Schieber“ setzt man daher immer den gan­zen Körper und die Technik ein. Z, Bsp. zum Abbremsen das Körpergewicht (mit den Armen fängst Du den Rollstuhl nie ab) oder bei Bordstein /​ Treppe rauf mit den gro­ßen Rädern vor­weg. So kannst Du auch aus den Oberschenkeln her­aus den Rollstuhl nach oben bekom­men. „Symbolmäßig“ sind sie aber ver­mut­lich so wie Du es gemacht hast bes­ser. Vielleicht ist aber auch nur mei­ne Deutung falsch. Ansonsten sind die Bilder natür­lich wie­der klas­se „Kneschke“ eben! Verkaufen sich bestimmt gut.

  8. Mal ne Gegenfrage (ich weiß, das ist unhöf­lich), habt ihr die Gelegenheit genutzt und es mal aus­pro­biert? Auch wenn die jun­ge Frau nicht all­zu schwach aus­sieht, hät­te sie bestimmt Schwierigkeiten gehabt auch nur den Bordstein hoch zu kom­men. Die Treppe hät­te sie nie­mals run­ter geschaft! Allerdings wäre es eh mutig, die Treppe mit einem Rollstuhl. Weiß nicht, ob das in der Praxis jemand macht (ich wür­de nach einem ande­ren Weg suchen). Wäre ein Photo von oben nett gewe­sen, Frau mit Rollstuhl und dann run­ter­bli­ckend. Nach dem Motto: „Wie soll ich da jemals run­ter­kom­men?“. Ansonsten hast Du mich rich­tig ver­stan­den, ja. Es ist leich­ter gro­ße Räder über ein Hindernis zu rol­len. Und Rückwärts zie­hen hast Du mehr Kraft und mußt nicht den gan­zen Rollstuhl (mit Person!) prak­tisch anhe­ben um über die Kante zu kom­men. Hast den Rollstuhl ja noch, pro­bier es ruhig mal aus, lehrt auch fürs Leben! 😉

  9. @Helmut: Ja, über den Bordstein wur­de die Seniorin von der jun­gen Frau mehr­mals geho­ben, so wie auf den Fotos abge­bil­det. Über die Treppen natür­lich nicht, das sind eher sym­bo­li­sche Bilder…

  10. @Robert … Wie Du schon schreibst „geho­ben“. Rückwärts gehts leich­ter. Eine Stufe run­ter ist vor­wärts kein Problem (Rollstuhl nach hin­ten anwin­keln). Die gepos­te­te Anleitung von Jörg ist doch klas­se! Wie ich schon schrieb, allei­ne bringt jemand eine Person mit Rollstuhl verm. nicht nach unten. Höchstens ein­zelnd (Kind). Wäre viel zu gefähr­lich. Daher auch Dein Bild Nr. 4 unrea­lis­tisch. Zwei Stufen wür­de ich noch machen, viel­leicht drei, dann aber nur Rückwärts. Vorwärts müß­te sich auch der Schieber viel zu sehr bücken und ver­liert noch­mals an Kraft. Kommt natür­lich auch immer auf die Person im Rollstuhl an. Und wenn der Rollstuhl ab geht, geht er ab wie Schmitz Katze. Und wenn Du selbst im Rollstuh sitzt kommst Du bei ‑nicht all­zu hohen Kanten- auch nur Rückwärts hoch. Jedenfalls mit so einem Modell wie Du es hast.

  11. Meinungen zu den Bildern? Allgemein: ich ver­ste­he ja, daß man für Microstock-​Bilder nicht viel Zeit in Location-​Suche inves­tie­ren kann, aber ein wenig mehr Aufwand soll­te man evtl. ja doch betrei­ben. Von oben nach unten:

    Bild1: altes Problem, gel­bes Licht von hin­ten. Und ganz klas­si­scher Fehler: bei­de Gesichter wer­den vom Scheitel ver­deckt. Die Finger am Rücken stö­ren, eben­so der Zipfel vom Ärmel. Im „Studio“ – auch wenn es eine Wohnzimmer-​Production ist – soll­te man eigent­lich die Zeit haben, genau auf sol­che Dinge zu achten.
    Bild2: unru­hi­ger Hntergrund, stö­ren­de, da auf­merk­sam­keits­wirk­sa­me Lichtflecken im Vordergrund auf dei­nem Hauptmotiv. Farbzusammenstellung eine abso­lu­te Katastrophe: blau­er Rollstuhl auf grü­ner Wiese mit brau­nen Schuhen. Hilfe.
    Bild3: grund­sätz­lich ja kein schlech­ter Bildaufbau, aber etwas mehr Dramatik wäre nicht schlecht gewe­sen (Kamera von wei­ter unten) und ein bes­se­rer Hintergrund zw. den Betonwänden wäre eben­falls wün­schens­wert. Abblenden hät­te hier wahr­schein­lich schon gehol­fen. Und wenn du argu­men­tierst, daß die Bel.Zeit zu kurz für dei­nen Blitz wäre – a) brauchst du hier kei­nen Blitz und b) kauf‘ dir einen anstän­di­gen Graufilter.
    Bild4: ganz schlech­te Komposition. Die wol­len von oben nach unten, oder? Die ste­hen schon unten im Bild. rechts ist mehr Treppe als links, die sind schon ange­kom­men. Sowas foto­gra­fiert man kom­plett anders. rechts oben die Personen, dia­go­nal von rechts oben nacht links unten oder fron­tal die Treppen, betont durch ein Weitwinkel. Dann ist das Problem auch ver­ständ­lich visua­li­siert. Das Bild grund­ätz­lich unter­be­lich­ten und vor­ne auf die Stufen noch ’nen Blitz drauf. In Deiner Variante ist es nichts wei­ter als unüber­legt geknipst. Ich laß‘ das Licht mal außen vor, denn das wür­de jetzt hier deu­lich zu weit füh­ren. Du mußt – wenn du schon nicht das „eige­ne“ Gefühl für die Visualisierung hast – zumin­dest mal die rich­ti­gen Bücher lesen, mit den rich­ti­gen Bildern und/​oder den rich­ti­gen Gestaltungsrezepten. Wenn ich mich recht erin­ne­re, hast du hier doch das Buch „Die chi­ne­si­sche Sonner scheint immer von unten“ vor­ge­stellt. Ich gehe davon aus, daß du das auch gele­sen hast. Warum wen­dest du das dar­in Beschriebene nicht an? Zu anstren­gend? Oder guck‘ ganz bewußt bestimm­te Filme, da ist die Kameraarbeit äußerst lehrreich.

    Weiterhin: ein Negativ-​Bild mit der Hauptfarbe „gelb“ zu ver­se­hen, spricht Bände. Ich kann nicht mehr. Grau. Schwarz. Dunkel. Meinetwegen auch das klas­si­sche blau. Aber gelb? Lies‘ mal ein paar Sachen über Farbpsychologie.

    Bild5: Autsch. Unruhig ohne Ende, kei­ne Akzentuierung auf dein Hauptmotiv (weder durch Licht oder durch farb­li­che Hervorhebung, auch der HG ist viel zu domi­nant). Farbkomposition wirkt abso­lut belie­big, Bild wirkt flach (was am Licht, an der Schärfe und am feh­len­den Vodergrund liegt)
    Bild6: gleich­falls dane­ben. Mal von Anfängerfehlern abge­se­hen (Laterne guckt am Hals raus, T‑Shirt hängt voll­kom­men unför­mig am Körper, Schärfe von vor­ne bis Australien und das graue Hausdach bringt mir der extre­men Diagonalen ein Element in das Bild, das der­ma­ßen stört), gilt auch hier das, was ich über die ande­ren Bilder den­ke: ein gutes Foto nutzt Licht und Komposition, Kamerastandpunkt und diver­se Eigenschaften der ein­ge­setz­ten Technik, um eine (evtl. vor­han­de­ne) Bildaussage zu ver­stär­ken und emo­tio­nal zu visua­li­sie­ren. Hier: null. Nix davon zu sehen.

    Sorry, Robert, es mag hart sein, aber das, was du hier zeigst, hat mit bewuß­ter Fotografie nichts zu tun. Das hat beleuch­tungs­tech­nisch das „Hauptsache hell“-Niveau, kom­po­si­to­risch sind die Bildchen (posi­tiv aus­ge­drückt) unin­spi­riert und inhalt­lich wenig über­zeu­gend (was nicht uner­heb­lich an den bei­den von dir völ­lig ver­nach­läs­sig­ten Faktoren Licht und Komposition liegt). Das ist echt nur geknipst. Dafür braucht es weder eine 5DMKII noch irgend­wel­che L‑Objekitve. Die ret­ten dei­ne Bilder auch nicht mehr.

  12. Also es geht mich ja nichts an,.…aber bei Leuten wie „yea­hye­a­hye­ah“ kann man ja nur noch mit dem Kopf schütteln.…
    Während DU hier alles kri­ti­sierst und schlecht machst, haben sich die Fotos von Robert wahr­schein­lich schon mehr­mals ver­kauft. Man man man.…

  13. Robert hat zur Kritik auf­ge­ru­fen, und dann ris­kiert er natür­lich auch nega­ti­ve Kritik, die ja auch durch­aus kon­struk­tiv sein kann. Was mir nicht gefällt sind die­se ewi­gen Daumenhochbildchen. Damit soll­te doch die Stockfotografenszene end­lich ein­mal fer­tig sein.

  14. eini­ge der Kritikpunkte yea­hye­a­hye­ah kann man ja ein klei­nes biss­chen nach­voll­zie­hen, aber ich fin­de den Ton ziem­lich über­heb­lich. Man MUSS nicht so oder so fotografieren. 

    Aber ich finds auch immer wie­der schön, solch har­te Worte zu lesen und dann bei Robert in Fotolia zu schau­en, wie sich denn die Bilder aus die­sem Shooting so ent­wi­ckeln. Und es lus­tig, wenn man dann sieht, dass allein auf einer Plattform schon ca. 150–200 Verkäufe zusam­men­ge­kom­men sind 🙂

    @ralfgosch: gera­de die Daumenhoch-​Bilder ver­kau­fen sich aus der Reihe ganz ordent­lich 🙂 Wie man sieht ist der Bedarf nach die­sen Standardmotiven unendlich.

  15. @fog
    kei­ne fra­ge, dass sich die bil­der verkaufen.deswegen macht u.a. robert sie ja und ich kri­ti­sie­re nicht, dass er sie macht. war­um soll er auf die koh­le ver­zich­ten. ich kann die fotos nur ein­fach nicht mehr sehen.

  16. Erst ein­mal möch­te ich sagen: auf den ers­ten Blick fand ich die Fotos gut. Und so wird es auch vie­len Käufern bei diver­sen Agenturen gehen. Dennoch – die Kritik von yea­hye­a­hye­ah ist berech­tigt, das muss man sich nach noch­ma­li­gem Lesen und Begutachten der Bilder als Fotograf ein­fach eingestehen.
    Grundsätzlich fin­de ich, dass man als Stockfotograf nicht einem Hypethema hin­ter­her­ren­nen soll­te, ohne vor­her gut recher­chiert zu haben. Unter Hype ver­ste­he ich z.B. „Fitte Senioren“, „Aktiv und posi­tiv trotz Handicap“ etc. Es reicht eben nicht, sich die Requisiten zu besor­gen und sich ein paar Szenen aus­zu­den­ken. Man muss sich mit dem Thema beschäf­tigt haben, wie ein Journalist, bevor er einen Artikel zu einem bestimm­ten Thema schreibt, bei dem er sich noch nicht aus­kennt. Ich fand z.B. auch, dass die Beine der Frau im Rollstuhl ein­fach zu „kräf­tig“ wir­ken, es mag auch sol­che Menschen im Rollstuhl geben, aber wenn man genau dar­auf ach­tet, sind die Beine vie­ler Rollifahrer eher dünn, weil die Muskel eben nicht so aus­ge­bil­det sind. Oft sind sie (des­halb) auch mit einer Decke bedeckt. Deswegen wir­ken die Fotos hier etwas „gestellt“, wer­den sich aber trotz­dem gut verkaufen.

  17. @dana: man darf nicht ver­ges­sen, dass nicht alle Rollstuhlfahrer per­ma­nent an einen Rollstuhl gefes­selt sind. Gerade wenn eine 2. Person wie hier mit dabei ist, kann es sich auch um etwas tem­po­rä­res han­deln und dass der Rollstuhl zur Schonung dient.

  18. @robert
    Zitat von yea­hye­a­hye­ah „Bild1: altes Problem, gel­bes Licht von hin­ten“ Abgesehen davon das yea­hye­a­hye­ah einen etwas kon­struk­ti­ve­ren Ton anschla­gen könn­te, habe ich mich mal mit dem Thema „gel­bes Licht beschäf­tigt“ Das glei­che Problem habe ich auch bei eini­gen Bilder wo das Haar lich­ter wird. Mein ers­ter Gedanke war als ich die Kritik von yea­hye­a­hye­ah gele­sen habe, das Robert hier bestimmt den Hilite Hintergrund von Lastolite ein­ge­setzt hat. Manchmal ist man ja so blind, das man erst drauf gestos­sen wer­den muß 🙂 Ich setz­te den Hilite selbst ab und zu mal ein, wenn ich zu faul bin für Oberkörperportaits die Hohlkehle anzu­schmei­ßen 😉 Aber in die­sem Fall woll­te ich es wis­sen. ich habe also zwei Sets auf­ge­baut, mir mein Stammmodel geschnappt und es ein­mal mit dem Hilite, am Rücken des Models Blende 8, von vor­ne Blende 9 mal drauf­ge­hal­ten. Das glei­che Setup habe ich mit der Hohlkehle gemacht. Von hin­ten wie­der Blende 8, vor­ne Blende 9. Der Abstand zum Hintergrund war bei bei­den Sets 2m. Danach war ich doch erstaunt. Beim Hilite war wie­der die­ser gel­be Stich in den etwas lich­te­rem Haar und bei der klas­si­schen Ausleuchtung in der Hohlkehle war alles so wie man es sich wünscht.

  19. @Jörg: Ja, ich ver­mu­te seit einer Weile, dass das ein spe­zi­fi­sches Lastolite-​Problem ist. Vielleicht soll­te ich mal mit der Firma reden…

  20. @ Robert
    ich wer­de nächs­te Woche mal etwas tes­ten. Ich wer­de die inne­re wei­ße Schickt mal mit sil­ber­fo­lie beschich­ten und dann mal einen Test machen. Ich den­ke dann hat das gan­ze mehr den Flair einer Softbox.

  21. Klingt inter­es­sant, lass mich bit­te die ergeb­nis­se wis­sen. viel­leicht kön­nen wir einen blog­ar­ti­kel draus machen mit ver­gleichs­fo­tos…? mei­ne ver­mu­tung ist aber eher, dass die wei­ße hül­le mit der zeit etwas ver­gilbt. sieht zumin­dest bei mir im ver­gleich zur wei­ßen wand dane­ben aus…

  22. @robert
    wer­de ich nächs­te woche machen. ich wer­de 6 Styroporplatten mit Alufolie bekle­ben und sie dann an die Rückwand stel­len. Mein Hilite ist jetzt ein hal­bes Jahr alt und ich hat­te aber immer­schon das Gefühl, wenn man durch den Reisverschluß schaut, das die Rückwand nicht rein weiß ist son­dern eher ein crem­weiß. Auch der Einsatz des Color Cecker Passport hat nichts an den gel­ben Stich in den Haaren ver­än­dert. Da die Frontbespannung ja auch nicht dem Stoff einer Softbox ent­spricht, den­ke ich das dadurch das Gelb noch ver­stärkt wird. Die Freistellung klappt ohne Zweifel immer ohne Bedenken. Ich habe gera­de noch­mal ins Archiv geschaut. Auffällig wird es nur bei blon­den Haaren und wenn das Model ein wei­ßes T‑Shirt an hat. Rote Haare hat­te ich noch nicht.Bei Haaren mit einem sehr dunk­len Ton (fast schwarz) bekom­men die Haare einen brau­nen Touch.

  23. Hallo,
    für das ers­te Mal mit die­sem Thema sind die Aufnahmen gut gelun­gen aber nach dem Lesen der ande­ren Kommentare gibt es auch Ideen für Verbesserungen und neue Motive.
    Das vier­te Bild auf der gro­ßen Treppe ist unrea­lis­tisch. Vorwärts wür­den die bei­den nie heil run­ter kom­men weil die jun­ge Dame den dann ange­kipp­ten Rollstuhl nicht lan­ge wür­de hal­ten kön­nen. Sollte Sie los­las­sen müs­sen gäbe es einen bösen Treppensturz. Realistisch sind zwei star­ke Männer die den Rollstuhl mit Sichtrichtung rück­wärts des Inssassen run­ter tra­gen. Der Insasse schaut dann auch ver­ängs­tigt drein.
    Das fünf­te Bild: Es gibt Halterungen für Krücken am Rollstuhl in denen der Insasse die Krücken hoch­kant drin hat.
    Im Klinikumfeld hat Personal i.d.R. wei­ße Funktionskleidung an. (kann man bei Wäschereien mie­ten) das wirkt rea­lis­ti­scher. Auch eine Rettungsdienstjacke dazu ist rea­lis­tisch. Der ASB oder die Johanniter sind da sicher behilflich.
    Das Bild sel­ber ist gut aber es wirkt sehr „life­sty­lig“ für so ein erns­tes Thema. Im Regelfall haben die Insassen recht dicke Kleidung an und/​oder eine Decke zumin­des­tens über die Beine. Ausserdem schau­en Sie meist recht lei­dend und ein wenig miss­mu­tig in die Welt.
    Spass im Rollstuhl ist halt eher selten.
    Das fünf­te Bild hat durch­aus Symbolcharakter. Wenn man aber genau­er hin­schaut sieht man das die jun­ge Dame gleich das Gesicht ver­zie­hen wird vor lau­ter Kraftanstrengung weil sie so nicht gut hoch­kommt. Mit Rollstuhl rück­wärts ankip­pen und dann zie­hen ist die­se Situation pra­xis­ge­recht dargestellt.
    Man kann das ger­ne mal mit einer Sackkarre + 20 kg Gewicht aus­pro­bie­ren: Vorwärts die Kante hoch geht gar­nicht rück­wärts gezo­gen alles kein Problem.
    Tipp: Melde Dich doch mal beim Verwaltungsdirektor eines Krankenhauses mit der Bitte ob Dir ein Assistent nicht mal den Rollstuhl im prak­ti­schen Einsatz am Patienten zei­gen kann.(Natürlich ohne Kamera) Dann lass Dir von einer Reha Dame mal eine eige­ne Einweisung geben und Du wirst Dinge sehen von denen Du vor­her noch nix wusstest.

  24. @Norbert: Danke für Deine Tipps. Einige las­sen sich beim nächs­ten Mal sicher pro­blem­los umset­zen. Aber eine Rettungsdienstjacke wer­de ich wegen der Logos auf den Jacken (Markenrecht) nicht ver­wen­den kön­nen. Und wär­me­re Kleidung ist an küh­le­ren Tagen kein Problem, nur waren es bei den Aufnahmen über 35 Grad Celsius, das woll­te ich den Models nicht antun.

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