Wer wie ich seine Bilder und Arbeitsweise öffentlich zur Schau stellt, muss mit Kommentaren rechnen. Die sind mal nett, mal hilfreich und manchmal auch nur boshaft.
Letzteres vor allem dann, wenn ich stellvertretend als Ventil für den Frust traditioneller Macrostock-Fotografen auf die Microstock-Bildagenturen herhalten muss. So neulich wieder bei einer Diskussion im Foto-Talk-Forum geschehen. Aber ich will nicht zurückkeifen, sondern lieber einen Denkfehler aufzeigen.
Hier mal ein Ausschnitt der Vorwürfe des – anonym bleibenden – Fotografen:
„Vielleicht bin ich aber auch nur ungeeignet, zw. den doch recht ähnlichen Bildern einen Unterschied zu erkennen?
http://de.fotolia.com/id/24784423
http://de.fotolia.com/id/20645813
http://de.fotolia.com/id/18268561
http://de.fotolia.com/id/23009063Ich kann aber zählen: „Mann“ und „Bilderrahmen“ in Robert Kneschkes Portfolio ergeben 12 Downloads. Nimmt man noch „Frau“ und „Bilderrahmen“ dazu, kommt ein weiterer Download hinzu, also 13 Downloads. Der Rahmen ist sehr wahrscheinlich noch immer nicht refinanziert, aber macht es deshalb Sinn, noch mehr Bilder mit einem Kopf im selbst gehaltenem Bilderrahmen zu machen?“
Dieser Beitrag ist interessant, weil er sich gut eignet, ein nützliches Prinzip der Stockfotografie, speziell der Microstock-Fotografie zu illustrieren. Das Prinzip der Serie.
Wer sich nicht die Mühe machen will: Die Links zeigen Frontalaufnahmen von Männern, die durch den gleichen leeren Holzbilderrahmen schauen. Die Fotos unterscheiden sich nur durch die Wahl des Models, ansonsten sind sie identisch.
Ist das sinnvoll? Der anonyme Fotograf bezweifelt das.
Ich sage: Doch, es ist sinnvoll.
Aus zwei Gründen:
1. Kunden kaufen gerne Bildserien. Wer einen Flyer, eine Webseite oder einen Artikel in einer Zeitschrift illustrieren will, möchte gerne einen homogenen Look haben. Da bietet es sich an, mehrere Bilder des gleichen Fotografen zu nehmen. Beispiele gefällig?
Das funktioniert natürlich auch mit anderen Motiven:
2. Bildagenturen haben unterschiedliche Sortierungsalgorithmen, die Faktoren wie Downloads und Alter unterschiedlich berücksichtigen. Zum Beispiel ist die Suchmaschine der Bildagentur Shutterstock sehr darauf ausgerichtet, neue Bilder vorne zu zeigen, weil sie durch ihr Abo-Modell viele Stammkunden haben, die ältere Bilder schon kennen. Wer da ähnliche Bilder neu einstellt, kann davon profitieren.
Ähnlich ist es bei Dreamstime, aber aus anderen Gründen: Dort wird ein Foto umso teurer, je öfter es verkauft wurde. Einige Kunden nehmen höhere Preise in Kauf, weil sie wissen, dass sie dadurch „etablierte“ Fotos erwerben, andere Kunden sortieren die Suchergebnisse gezielt nach Preis, um die günstigste Variante zu finden. Wenn ich ein gut verkäufliches Motiv mehrmals fotografiere, kann ich beide Käuferschichten ansprechen.
Fairerweise muss ich erwähnen, dass zuviel ähnliche Bilder auch nachteilig wirken können. Ein weiterer Faktor bei der Sortierung der Suchergebnisse ist – je nach Agentur – auch das Verhältnis zwischen Klicks und Verkäufen. Je mehr ähnliche Fotos ein Fotograf anbietet, desto mehr Klicks erhält er, da der Kunde mehr Auswahl hat. Im Verhältnis dazu erzielt er aber weniger Verkäufe, da die meisten Käufer nur eine bestimmte Anzahl an Bildern brauchen und sich nicht plötzlich für die doppelte Menge entscheiden, nur weil sie mehr Auswahl haben. Das kann sich negativ auf die Positionierung der eigenen Fotos bei den Suchergebnissen auswirken.
Unter dem Strich stimmt es deshalb, dass ein Fotograf möglichst unterschiedliche Motive im Portfolio haben sollte. Die Unterschiede müssen aber nicht unbedingt bei den Requisiten zu sehen sein, sondern auch Alter, Gender und Anzahl der Models, Kleidung oder Locations können variieren und zu anderen Fotos führen. Sonst könnte ich auch behaupten, ein Fotograf, der nur „Fashion-Fotos“ macht, mache immer das Gleiche… 🙂
Ich hatte mir vorgenommen, nicht darauf einzugehen, aber da die Argumentation des anonymen Fotografen am Ende etwas hinkt, will ich noch seine Rechnung verbessern.
Erstens: Der Rahmen hat mich auf dem Flohmarkt einen Euro gekostet. Das hatte ich nach dem Verkauf einer S‑Lizenz bei Fotolia wieder drin.
Zweitens: Hätte der Herr nicht nach“ Bilderrahmen“, sondern nur nach „Rahmen“ und Mann bzw. Frau gesucht, hätte er einerseits deutlich mehr Bilder gefunden (was für sein Argument spräche), andererseits aber auch viel mehr Downloads bemerken müssen (was gegen sein Argument spricht). Dazu kommt, dass ich die Fotos nicht nur bei einer, sondern bei vielen Bildagenturen anbiete.
Einem weiteren Zitat aus oben verlinkter Diskussion kann ich deshalb nicht zustimmen:
„Der Link zu RK [Robert Kneschke] und das Beispiel diente doch lediglich der Demonstration wie man es nicht braucht und auch nicht als Lehrstoff verbreiten sollte.“
Was meint ihr? Was spricht für und gegen ähnliche Bilder im eigenen Portfolio?
Ich finde, deinen Ausführungen ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen. Schaut man mal (soweit das möglich ist) bei den ganz „Großen“ im MS-Markt, dann findet man nahezu identische Shots in großer Anzahl. Und – neben allem, was du bereits geschrieben hast, Robert, ist es ja auch so, dass ich als Bildkäufer häufig die eine oder andere Variatimon eines Bildes haben möchte, um dann gezielt die für mich passendste Variante auszuwählen. Machen wir uns nichts vor – beinahe alles ist schon einmal in der einen oder anderen Form abgelichtet worden – sollten wir deshalb aufhören; zu fotografieren?
LG, röde-orm
Zum einen wirst Du kritisiert, dass Du Bilder von Getti kopiert haben sollst (die mit den Händen) aber zum anderen wirft Dir der anonyme Fotograf vor, dass Du das Bild nicht gleich „multikulti“ umgesezt hast. Das ist ja ein ziemlicher Wiederspruch. Oder?
Das mit dem kopieren ist eh so eine Sache. Man kann sich nicht jeden Tag neu erfinden. Ausserdem bin ich überzeugt, dass sich jeder Fotograf bei anderen nach ideen umschaut, um sich zu isnpirieren. Das soll man ja auch. Sonst bleibt man im selben Trott stehen!
Was das mit den ähnlichen Bildern angeht, spricht wohl Dein Erfolg für sich. Da muss man keine zusätzlichen Worte darüber verlieren.
Ich verstehe den Aufschrei auf die Istock-Sache nicht. war doch klar. Tausende sagen jetzt, sie ziehen sich dort zurück. Aber wieviele machen es wirklich? Nicht mal ’ne Handvoll würde ich tippen. Vor allem die, die am lautesten schreien, machen – nichts …
Wie sagte schon Karl Marx: Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will! das setzt aber Einigkeit voraus und da in dieser Gesellschaft Begriffe wie Freundschaft, Solidarität, etc. nur noch Lippenbekenntnisse sind, getrieben von der eigenen Gier, sch…egal, wie es dem anderen geht, wird sich auch nichts ändern. Im kleinen Leben wie in der großen Politik.
Jeder ist doch an dieser Misere selbst schuld, jeder will nur das schnelle Geld machen. Und nun kommen eben die ersten Quittungen, ausgeufert in der jüngsten Weltwirtschaftskrise …
@Frank: In meinem Artikel geht es aber nicht um „die istock-Sache“, sondern um etwas anderes. Die „istock-Sache“ wird hier diskutiert: http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2010/10/04/konsequenzen-aus-der-istockphoto-honorarsenkung/
Ohh mann … wenn die Kritiker wenigstens wirklich wissen würden wie Kunden ticken, dann wäre das ja ok. Aber anscheinend können diese sich nicht reinversetzen. Gerade wenn es darum geht, dass man nicht das Budget hat, sich das perfekte Bild vom Fotografen liefern zu lassen, sind doch Varianten eines Bildes in einem Portfolio evtl. der kaufentscheidende Grund.
Wenn ich nach einer bestimmten Art Bild suchen und in einem deiner Rahmenbilder was interessantes finden würde, wo allerdings das Modell zu jung / alt oder sonst was wäre, was wäre ich froh bei dir Variationen zu finden. Zum Beispiel könnte ich mir bei einem Artikel über junge Menschen mit dem Titel „Im Rahmen der Möglichkeiten“ keine älteren Herren vorstellen.
Mit der Serie hast du ja ein professionelles Argument. Allein das reicht aus. Aber auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann man sagen, dass du effizient bist, denn wenn du schon mal jemanden im Studio hast kannst du mit wenigen Mitteln eine große Bandbreite an Motiven generieren. Es bedeutet relativ wenig Aufwand.
mach einfach weiter so 🙂 ich finds gut 🙂
Ich habe diese Diskussion in dem Forum mitverfolgt. Für mich klang das eher nach einer Neiddebatte. Die Argumente des anonymen Fotografen waren widersprüchlich (das was der Erich geschrieben hat, habe ich auch gedacht), seine Beiträge vermittelten seine eigene Frustration. Einer der wirklich gut ist, hat es nicht nötig andere nieder zu machen.
Wenn die Bilder so schlecht sind, warum werden die dann dennoch gekauft? Und wenn das Bild eine schlechte Kopie sein soll, warum wird dieses (obwohl Bessere vorhanden sind) dennoch gekauft? Und was ist mit der Vielfalt? Warum sollte es keine Vielfalt geben? Und muss man immer neue Bilder „erfinden“? Warum kann man nicht vorhanden Ideen ausweiten?
Der anonyme Fotograf mag vielleicht doch ein guter Fotograf sein, er ist aber eins ganz sicher nicht, er ist kein erfolgreicher Microstocker und er ist ganz sicher kein guter Geschäftsmann. Im Microstock gehts nämlich nur ums Geschäft.
Serien in der vorgestellten Art: völlig legitim und vom Grafikdesigner super einzubinden ins Corporate Design etc.
Yes!
ich finde das völlig legitim sich selbst zu kopieren, man weiss doch selbst welche Fotos sich verkaufen, und möchte dem Kunden eine gewisse vielfalt anbieten oder wie Du schreibst, eine Serie.
Das Prinzip gibt es doch in allen Märkten. Verkauft sich ein Produkt gut, produziert man davon in sehr ähnlichen Varianten weitere Produkte.
Dazu ist gerade ein Foto mit einem Rahmen eine Geschichte die sich in wenigen Augenblicken mitproduzieren lässt, also kein großer Aufwand für Fotografen oder Models, und die Requisite ist ja auch schon vorhanden. Also selbst wenn sich so ein Foto nur wenige male verkauft, ists trotzdem ein Gewinn.
Ich denke mit den Serien liegst du richtig.
Da ich ab und zu auch Bilder kaufe (verkaufe viel zu selten), kann ich aus der Sicht eines Käufers auch bestätigen wie schön es ist mal eine Serie mit ähnlichen aber eben leicht unterschiedlichen Bildern zu finden. Gefällt mir zb der Rahmen, ja fast das ganze Bild, nur eben die Person passt nicht, oder möchte ich einen T‑shirt anstatt Anzugträger, so ist es als Käufer angenehm eine Serie zu entdecken. Allzu oft entdeckt man „(fast)-passende“ Fotos aber eben nicht genau das gesuchte.
An Fotografen mit Serien erinnere ich mich und suche bei denen eher mal gezielt als bei anderen.
Lass dich von Neidern, vor allem anonymen nicht ärgern, und freu dich über gute Verkaufszahlen.
Ich bin früher schon einmal auf foto-talk gestoßen, als ich Antwort auf eine Frage suchte. Allerdings besteht auch hier wie bei jedem anderen Internetforum das Problem, dass man nicht so richtig weiß, was wirklich hinter der Meinung steckt. Ist es nun ein 15-jähriges Kiddie oder ein gestandener Fotograf? (Manchmal kann man erst nach Jahren in etwa einschätzen, ob die Meinungsäußerung wirklich fundiert ist.)
Auffällig ist nur: Einige selbsterklärte Erfolgreiche haben offenbar sehr viel Zeit, sich in Internetforen zu engagieren. Einige haben auch das Kalkulationsmodell von Microstock noch nicht begriffen. Und: Es äußern sich oft Fotografen mit ihrer Meinung, wie Einkäufer ticken würden. Einkäufer selbst äußern sich dagegen recht selten. Daher würde ich solche Meinungsäußerungen auch nicht überbewerten.
Ich persönlich finde Serien super. Entweder brauche ich wirklich ’ne Serie für einen Prospekt oder aber ich kann mir das für meinen Zwecke optimale Motiv raussuchen. In beiden Fällen ist eine Motivreihe von Vorteil.
Roobert, es ging ja in dem Beitrag nicht um Serien sondern um Erfolg. Wenn ich in einem Sudio mit Modellen eine Serie produziere und nur 13 Bilder im Microbereich verkaufe ist das nicht berauschend, ja sogar ein wirtschaftlicher Totalschaden, das meinte der Fotograf als er sagte der Rahmen ist nicht refinanziert. Dann ging es um Gründe warum so wenig Verkäufe da sind; eben weil alles Kopien von Kopien sind. Diese Argumentation kann ich nachvollziehen.
Natürlich ist es immer sinnvoll Serien von einem Motiv zu machen. Aber deine Reaktion trifft nicht den Kern der Kritik.
Ich suche auch noch nach dem Weg mit Fotos was zu reissen nach dem Try und Error Prinzip. Diese vom anonymen Fotofrafen angesprochen Serie muss man leider zur Rubrik Error zählen.
Für mich ist Alles Error was netto (nach Abzug ALLER Kosten) unter 10 Euro Stundenlohn liegt.
Aber ich machs nur nebenher. Ich muss ab und an ein Neues Objetiv finanzieren und nicht davon leben.
Natürlich ist es für jemanden scheisse als Negativ Beispiel ausgesucht zu werden. Aber du hast bestimmt auch genug Bringer in deinem Portfolio, denn sonst könntest du ja nicht davon leben. Das ist halt der Preis für deine Bekanntheit .
LG
Andreas
@Andreas
Stundenlohn bei Fotografie, ganz besonders bei Stockfotografie, ist meiner Meinung nach nicht möglich auszurechnen… naja auser man hört damit auf und löscht bei allen Agenturen sein Portfolio.
@ Rob Stark
Stockfotografie ist Geschäft. Da musst du schon auf deinen Stundenlohn achten. Es ist Deine Zeit und Dein Leben. Ich könnte ja in der selben Zeit auch etwas anderes machen. In den meisten Stockfotografien wirst du sicherlich keine künstlerische Verwirklichung finden. Da es keine Kunst ist geht es ums Geld verdienen. Ich habe die Angewohnheit mir für alle Projekte Ziele zu setzen.
Die 10 Euros von denen ich sprach sind sicherlich nicht hoch angesetzt, entsprechen aber meinen momentanen Möglichkeiten.
Glaubst du etwa ich mache ein langweiliges Foto von einem Gegenstand auf Weiss um meine Kreativität auszuleben? Nein bestimmt nicht! Ich erhoffe mir einen finanziellen Ertrag davon der in einer gesunden Relation zur aufgewendeten Zeit steht. Warum mache ich Fotos auf dem Fussballplatz, ich könnte das Spiel ja auch von der Tribüne geniessen und mit Freunden und Bekannten Bier trinken und etwas essen. Darauf verzichte ich weil ich denke dass ich mit den Fotos die ich am Spielfeldrand mache etwas verdienen kann.
Jetzt tritt der Fall ein das nichts oder nicht genug rummkommt für den Aufwand. Ich muss also weiter das Fotografieren üben oder irgendwann einsehen, dass ichs nicht so gut kann wie andere. Sollte ich irgendwann zu dieser Einschätzung kommen dann lass ich das mit der Fotografie.
Wenn ich Erfolg haben will ist es ein Irrweg andere Leute zu kopieren; ganz sicher wird man Misserfolg haben wenn die Kopien auch noch schlechter als das Original sind.
LG
Andreas
@Rob und Andreas: Natürlich ist es möglich, seinen Stundenlohn für einzelne Fotoproduktionen auszurechnen. Vor allem für Stockfotografen und noch mehr für Microstock-Fotografen, die viele Agenturen beliefern, ist es aber extrem schwer. Ich bin gerade dabei, das ausführlich mit einer Excel-Tabelle zu machen und kann Euch sagen, dass es kein Zuckerschlecken ist. Vielleicht poste ich irgendwann mal im Blog meinen Rechenweg. Aber 10 Euro Euro Stundenlohn erreiche ich auch ohne Nachzurechnen.
hat jetzt zwar wenig mit dem Thema zu tun 😉 aber 10 Euro Stundenlohn sind in der Stockfotografie nun kein Hexenwerk.
Ich meinte hier eher die genaue Summe auszurechnen welchen man nun für die gearbeiteten Stunden verdient scheint mir nahezu Unmöglich, vor allem auch hinsichtlich der Kosten die man für Requisiten Models usw ausgibt, ein gutes Beispiel ist ja hier der Bilderrahmen. Hätte dieser jetzt nicht nur 1€ gekostet sondern 100€ müsste man diesen ja für alle vergangenen sowie kommenden Fotos mit einrechnen bzw abziehen. Genauso kann man ja nicht absehen, wie viel Arbeit man in der Zukunft einsetzen wird…im schlimmsten Fall ein Krankheitsbedingter Ausfall. Trotzdem verdient man ja weiter an den Fotos die man bis Dato produzierte. Diese Faktoren machen es relativ unmöglich einen Stundenlohn auszurechnen.
Dies dürfte einzig in der Auftragfotografie funktionieren. Als Stockfotograf, egal ob nun ausschliesslich RM oder RF, kann man nicht vorhersehen, ob sich ein Foto später gut verkauft oder nicht.
Aber zurück zum Thema Bilderrahmen, ich zB schaue beim Kauf von Requisiten immer wieder darauf, ob man diese gerade der Kosten wegen öfters einsetzen kann oder eher nicht. Daher ist die wiederverwendung für mich entscheidend welchen Betrag ich bereit bin auszugeben. Ein Gegenstand der nur in einem einzigen Foto verwendet wird ist, sofern er teuer ist, sehr Riskant. Ist dieser aber in einigen oder gar vielen Situationen einsetzbar, wie zB ein Arztkittel, Spritze oder ähnliches kann man doch schon mehr ausgeben, da man immer wieder das Vergnügen haben kann diese in einem Shooting einzusetzen
Der Grundtenor des Teilnehmers, dessen Posting du hier als Basis für deinen Blogbeitrag nimmst, war nicht, ob es sich finanziell lohnt, sich selbst zu kopieren, sondern lieferte ein Argument dafür, warum es sich iStock leisten kann, Fotografenanteile abzusenken (denn darum ging es in dem Thread, wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Von „Frust“ oder gar „Neid“ keine Spur.
Das Argument war bzw. ist die schlichte Austauschbarkeit der Motive. Der Agentur ist’s egal, wessen Rahmenbild verkauft wird. Wenn einer der Fotografen die Absenkung nicht mitmacht, kommt der nächste und liefert praktisch die gleichen Standard-Bildchen. Ist doch ganz praktisch für die Agentur. Außerdem hat man schon ca. 1000 sehr ähnliche Bilder im Bestand.
iStock kratzt es angesichts dieser Motivsituation reichlich wenig, ob sich Fotografen jetzt aufregen oder nicht, Bilder löschen oder nichts Neues mehr liefern – die Verkäufe laufen trotzdem weiter. Dann ist es eben nicht die 500ste Kopie, die sich verkauft, sondern die 476ste.
Zu dem von dir in den Vordergrund gerückten wirtschaftlichen Faktor: die Bilder laufen selbst in deinem Portfolio unterdurchschnittlich, du erreichst damit niemals die 9€/Jahr, die du in einem anderen Beitrag als durchschnittlichen Jahresumsatz/Bild ausgerechnet hast. Ob es Sinn macht, unterdurchschnittliche Motive weiterhin imer und imer wieder zu produzieren, muß der jeweilige Fotograf selbst entscheiden.
Ich halte Serien für eine wichtige Sache. Früher hat es mal geheißen, wir wollen Totale,Halbtotale und Detail, dazu noch ein Hochformat. Unlängst habe ich bei so einer neuen Agentur gelesen, kein Bild in Hoch und Querformat, nur eine Aufnahme.
Das kommt mir irgendwie fast vor, wie Crestock, wo es so skurille Bewertungen von Bildern dea Tages gab. Scheinbar von jemanden der nicht wirklich Ahnung hatte.Soll ich nun so eine Agentur beliefern, die nur eine Version eines Bildes nimmt, nein danke.
Ich mache von einem Motiv sogar noch eine Version mit etwas schrägerem Winkel. Die Erfahrung hat gezeigt, bei einem Topseller gibt es oft 3–4 Versionen die gar nicht, oder nicht so gut gehen. Nur im Vorfeld kann ich nicht abschätzen,das wird jetzt der Renner und bei den anderen kann ich mir das Hochladen sparen.
Anderseits wird durch Verlinken der Bilder, öfters die ganze Serie gekauft.
Ich würde meinen, 3 – 4 Versionen eines Bildes mit gutem Verlinken bringt mehr Umsatz. Natürlich übertreiben es auch manche und laden zu viele ähnliche Bilder hoch, andere untertreiben und laden nur Einzelaufnahmen hoch. Ist wohl der Mittelweg, wo man am besten fährt.
Danke! Habe auf den Artikel in meinen heutigen Sonntagslinks Fotografie verlinkt:
http://www.lapplandblog.eu/files/sonntagslinks_10_10_31.php