Der Sinn ähnlicher eigener Bilder

Wer wie ich sei­ne Bilder und Arbeitsweise öffent­lich zur Schau stellt, muss mit Kommentaren rech­nen. Die sind mal nett, mal hilf­reich und manch­mal auch nur boshaft.

Letzteres vor allem dann, wenn ich stell­ver­tre­tend als Ventil für den Frust tra­di­tio­nel­ler Macrostock-​Fotografen auf die Microstock-​Bildagenturen her­hal­ten muss. So neu­lich wie­der bei einer Diskussion im Foto-​Talk-​Forum gesche­hen. Aber ich will nicht zurück­kei­fen, son­dern lie­ber einen Denkfehler aufzeigen.

Hier mal ein Ausschnitt der Vorwürfe des – anonym blei­ben­den – Fotografen:

Vielleicht bin ich aber auch nur unge­eig­net, zw. den doch recht ähn­li­chen Bildern einen Unterschied zu erkennen?

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Ich kann aber zäh­len: „Mann“ und „Bilderrahmen“ in Robert Kneschkes Portfolio erge­ben 12 Downloads. Nimmt man noch „Frau“ und „Bilderrahmen“ dazu, kommt ein wei­te­rer Download hin­zu, also 13 Downloads. Der Rahmen ist sehr wahr­schein­lich noch immer nicht refi­nan­ziert, aber macht es des­halb Sinn, noch mehr Bilder mit einem Kopf im selbst gehal­te­nem Bilderrahmen zu machen?“

Dieser Beitrag ist inter­es­sant, weil er sich gut eig­net, ein nütz­li­ches Prinzip der Stockfotografie, spe­zi­ell der Microstock-​Fotografie zu illus­trie­ren. Das Prinzip der Serie.

Wer sich nicht die Mühe machen will: Die Links zei­gen Frontalaufnahmen von Männern, die durch den glei­chen lee­ren Holzbilderrahmen schau­en. Die Fotos unter­schei­den sich nur durch die Wahl des Models, ansons­ten sind sie identisch.

Ist das sinn­voll? Der anony­me Fotograf bezwei­felt das.
Ich sage: Doch, es ist sinnvoll.

Aus zwei Gründen:

1. Kunden kau­fen ger­ne Bildserien. Wer einen Flyer, eine Webseite oder einen Artikel in einer Zeitschrift illus­trie­ren will, möch­te ger­ne einen homo­ge­nen Look haben. Da bie­tet es sich an, meh­re­re Bilder des glei­chen Fotografen zu neh­men. Beispiele gefällig?

Das funk­tio­niert natür­lich auch mit ande­ren Motiven:

2. Bildagenturen haben unter­schied­li­che Sortierungsalgorithmen, die Faktoren wie Downloads und Alter unter­schied­lich berück­sich­ti­gen. Zum Beispiel ist die Suchmaschine der Bildagentur Shutterstock sehr dar­auf aus­ge­rich­tet, neue Bilder vor­ne zu zei­gen, weil sie durch ihr Abo-​Modell vie­le Stammkunden haben, die älte­re Bilder schon ken­nen. Wer da ähn­li­che Bilder neu ein­stellt, kann davon profitieren.

Ähnlich ist es bei Dreamstime, aber aus ande­ren Gründen: Dort wird ein Foto umso teu­rer, je öfter es ver­kauft wur­de. Einige Kunden neh­men höhe­re Preise in Kauf, weil sie wis­sen, dass sie dadurch „eta­blier­te“ Fotos erwer­ben, ande­re Kunden sor­tie­ren die Suchergebnisse gezielt nach Preis, um die güns­tigs­te Variante zu fin­den. Wenn ich ein gut ver­käuf­li­ches Motiv mehr­mals foto­gra­fie­re, kann ich bei­de Käuferschichten ansprechen.

Fairerweise muss ich erwäh­nen, dass zuviel ähn­li­che Bilder auch nach­tei­lig wir­ken kön­nen. Ein wei­te­rer Faktor bei der Sortierung der Suchergebnisse ist – je nach Agentur – auch das Verhältnis zwi­schen Klicks und Verkäufen. Je mehr ähn­li­che Fotos ein Fotograf anbie­tet, des­to mehr Klicks erhält er, da der Kunde mehr Auswahl hat. Im Verhältnis dazu erzielt er aber weni­ger Verkäufe, da die meis­ten Käufer nur eine bestimm­te Anzahl an Bildern brau­chen und sich nicht plötz­lich für die dop­pel­te Menge ent­schei­den, nur weil sie mehr Auswahl haben. Das kann sich nega­tiv auf die Positionierung der eige­nen Fotos bei den Suchergebnissen auswirken.

Unter dem Strich stimmt es des­halb, dass ein Fotograf mög­lichst unter­schied­li­che Motive im Portfolio haben soll­te. Die Unterschiede müs­sen aber nicht unbe­dingt bei den Requisiten zu sehen sein, son­dern auch Alter, Gender und Anzahl der Models, Kleidung oder Locations kön­nen vari­ie­ren und zu ande­ren Fotos füh­ren. Sonst könn­te ich auch behaup­ten, ein Fotograf, der nur „Fashion-​Fotos“ macht, mache immer das Gleiche… 🙂

Ich hat­te mir vor­ge­nom­men, nicht dar­auf ein­zu­ge­hen, aber da die Argumentation des anony­men Fotografen am Ende etwas hinkt, will ich noch sei­ne Rechnung verbessern.

Erstens: Der Rahmen hat mich auf dem Flohmarkt einen Euro gekos­tet. Das hat­te ich nach dem Verkauf einer S‑Lizenz bei Fotolia wie­der drin.

Zweitens: Hätte der Herr nicht nach“ Bilderrahmen“, son­dern nur nach „Rahmen“ und Mann bzw. Frau gesucht, hät­te er einer­seits deut­lich mehr Bilder gefun­den (was für sein Argument sprä­che), ande­rer­seits aber auch viel mehr Downloads bemer­ken müs­sen (was gegen sein Argument spricht). Dazu kommt, dass ich die Fotos nicht nur bei einer, son­dern bei vie­len Bildagenturen anbiete.

Einem wei­te­ren Zitat aus oben ver­link­ter Diskussion kann ich des­halb nicht zustimmen:

Der Link zu RK [Robert Kneschke] und das Beispiel dien­te doch ledig­lich der Demonstration wie man es nicht braucht und auch nicht als Lehrstoff ver­brei­ten sollte.“


Was meint ihr? Was spricht für und gegen ähn­li­che Bilder im eige­nen Portfolio?

18 Gedanken zu „Der Sinn ähnlicher eigener Bilder“

  1. Ich fin­de, dei­nen Ausführungen ist eigent­lich kaum etwas hin­zu­zu­fü­gen. Schaut man mal (soweit das mög­lich ist) bei den ganz „Großen“ im MS-​Markt, dann fin­det man nahe­zu iden­ti­sche Shots in gro­ßer Anzahl. Und – neben allem, was du bereits geschrie­ben hast, Robert, ist es ja auch so, dass ich als Bildkäufer häu­fig die eine oder ande­re Variatimon eines Bildes haben möch­te, um dann gezielt die für mich pas­sends­te Variante aus­zu­wäh­len. Machen wir uns nichts vor – bei­na­he alles ist schon ein­mal in der einen oder ande­ren Form abge­lich­tet wor­den – soll­ten wir des­halb auf­hö­ren; zu fotografieren?
    LG, röde-orm

  2. Zum einen wirst Du kri­ti­siert, dass Du Bilder von Getti kopiert haben sollst (die mit den Händen) aber zum ande­ren wirft Dir der anony­me Fotograf vor, dass Du das Bild nicht gleich „mul­ti­kul­ti“ umge­sezt hast. Das ist ja ein ziem­li­cher Wiederspruch. Oder?
    Das mit dem kopie­ren ist eh so eine Sache. Man kann sich nicht jeden Tag neu erfin­den. Ausserdem bin ich über­zeugt, dass sich jeder Fotograf bei ande­ren nach ideen umschaut, um sich zu isn­pi­rie­ren. Das soll man ja auch. Sonst bleibt man im sel­ben Trott stehen!
    Was das mit den ähn­li­chen Bildern angeht, spricht wohl Dein Erfolg für sich. Da muss man kei­ne zusätz­li­chen Worte dar­über verlieren.

  3. Ich ver­ste­he den Aufschrei auf die Istock-​Sache nicht. war doch klar. Tausende sagen jetzt, sie zie­hen sich dort zurück. Aber wie­vie­le machen es wirk­lich? Nicht mal ’ne Handvoll wür­de ich tip­pen. Vor allem die, die am lau­tes­ten schrei­en, machen – nichts …

    Wie sag­te schon Karl Marx: Alle Räder ste­hen still, wenn dein star­ker Arm es will! das setzt aber Einigkeit vor­aus und da in die­ser Gesellschaft Begriffe wie Freundschaft, Solidarität, etc. nur noch Lippenbekenntnisse sind, getrie­ben von der eige­nen Gier, sch…egal, wie es dem ande­ren geht, wird sich auch nichts ändern. Im klei­nen Leben wie in der gro­ßen Politik.
    Jeder ist doch an die­ser Misere selbst schuld, jeder will nur das schnel­le Geld machen. Und nun kom­men eben die ers­ten Quittungen, aus­geu­fert in der jüngs­ten Weltwirtschaftskrise …

  4. Ohh mann … wenn die Kritiker wenigs­tens wirk­lich wis­sen wür­den wie Kunden ticken, dann wäre das ja ok. Aber anschei­nend kön­nen die­se sich nicht rein­ver­set­zen. Gerade wenn es dar­um geht, dass man nicht das Budget hat, sich das per­fek­te Bild vom Fotografen lie­fern zu las­sen, sind doch Varianten eines Bildes in einem Portfolio evtl. der kauf­ent­schei­den­de Grund.

    Wenn ich nach einer bestimm­ten Art Bild suchen und in einem dei­ner Rahmenbilder was inter­es­san­tes fin­den wür­de, wo aller­dings das Modell zu jung /​ alt oder sonst was wäre, was wäre ich froh bei dir Variationen zu fin­den. Zum Beispiel könn­te ich mir bei einem Artikel über jun­ge Menschen mit dem Titel „Im Rahmen der Möglichkeiten“ kei­ne älte­ren Herren vorstellen. 

    Mit der Serie hast du ja ein pro­fes­sio­nel­les Argument. Allein das reicht aus. Aber auch aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht kann man sagen, dass du effi­zi­ent bist, denn wenn du schon mal jeman­den im Studio hast kannst du mit weni­gen Mitteln eine gro­ße Bandbreite an Motiven gene­rie­ren. Es bedeu­tet rela­tiv wenig Aufwand.

    mach ein­fach wei­ter so 🙂 ich finds gut 🙂

  5. Ich habe die­se Diskussion in dem Forum mit­ver­folgt. Für mich klang das eher nach einer Neiddebatte. Die Argumente des anony­men Fotografen waren wider­sprüch­lich (das was der Erich geschrie­ben hat, habe ich auch gedacht), sei­ne Beiträge ver­mit­tel­ten sei­ne eige­ne Frustration. Einer der wirk­lich gut ist, hat es nicht nötig ande­re nie­der zu machen.

    Wenn die Bilder so schlecht sind, war­um wer­den die dann den­noch gekauft? Und wenn das Bild eine schlech­te Kopie sein soll, war­um wird die­ses (obwohl Bessere vor­han­den sind) den­noch gekauft? Und was ist mit der Vielfalt? Warum soll­te es kei­ne Vielfalt geben? Und muss man immer neue Bilder „erfin­den“? Warum kann man nicht vor­han­den Ideen ausweiten?

    Der anony­me Fotograf mag viel­leicht doch ein guter Fotograf sein, er ist aber eins ganz sicher nicht, er ist kein erfolg­rei­cher Microstocker und er ist ganz sicher kein guter Geschäftsmann. Im Microstock gehts näm­lich nur ums Geschäft.

  6. ich fin­de das völ­lig legi­tim sich selbst zu kopie­ren, man weiss doch selbst wel­che Fotos sich ver­kau­fen, und möch­te dem Kunden eine gewis­se viel­falt anbie­ten oder wie Du schreibst, eine Serie.
    Das Prinzip gibt es doch in allen Märkten. Verkauft sich ein Produkt gut, pro­du­ziert man davon in sehr ähn­li­chen Varianten wei­te­re Produkte.
    Dazu ist gera­de ein Foto mit einem Rahmen eine Geschichte die sich in weni­gen Augenblicken mit­pro­du­zie­ren lässt, also kein gro­ßer Aufwand für Fotografen oder Models, und die Requisite ist ja auch schon vor­han­den. Also selbst wenn sich so ein Foto nur weni­ge male ver­kauft, ists trotz­dem ein Gewinn.

  7. Ich den­ke mit den Serien liegst du richtig.

    Da ich ab und zu auch Bilder kau­fe (ver­kau­fe viel zu sel­ten), kann ich aus der Sicht eines Käufers auch bestä­ti­gen wie schön es ist mal eine Serie mit ähn­li­chen aber eben leicht unter­schied­li­chen Bildern zu fin­den. Gefällt mir zb der Rahmen, ja fast das gan­ze Bild, nur eben die Person passt nicht, oder möch­te ich einen T‑shirt anstatt Anzugträger, so ist es als Käufer ange­nehm eine Serie zu ent­de­cken. Allzu oft ent­deckt man „(fast)-passende“ Fotos aber eben nicht genau das gesuchte.
    An Fotografen mit Serien erin­ne­re ich mich und suche bei denen eher mal gezielt als bei anderen.

    Lass dich von Neidern, vor allem anony­men nicht ärgern, und freu dich über gute Verkaufszahlen.

  8. Ich bin frü­her schon ein­mal auf foto-​talk gesto­ßen, als ich Antwort auf eine Frage such­te. Allerdings besteht auch hier wie bei jedem ande­ren Internetforum das Problem, dass man nicht so rich­tig weiß, was wirk­lich hin­ter der Meinung steckt. Ist es nun ein 15-​jähriges Kiddie oder ein gestan­de­ner Fotograf? (Manchmal kann man erst nach Jahren in etwa ein­schät­zen, ob die Meinungsäußerung wirk­lich fun­diert ist.)
    Auffällig ist nur: Einige selbst­er­klär­te Erfolgreiche haben offen­bar sehr viel Zeit, sich in Internetforen zu enga­gie­ren. Einige haben auch das Kalkulationsmodell von Microstock noch nicht begrif­fen. Und: Es äußern sich oft Fotografen mit ihrer Meinung, wie Einkäufer ticken wür­den. Einkäufer selbst äußern sich dage­gen recht sel­ten. Daher wür­de ich sol­che Meinungsäußerungen auch nicht überbewerten.
    Ich per­sön­lich fin­de Serien super. Entweder brau­che ich wirk­lich ’ne Serie für einen Prospekt oder aber ich kann mir das für mei­nen Zwecke opti­ma­le Motiv raus­su­chen. In bei­den Fällen ist eine Motivreihe von Vorteil.

  9. Roobert, es ging ja in dem Beitrag nicht um Serien son­dern um Erfolg. Wenn ich in einem Sudio mit Modellen eine Serie pro­du­zie­re und nur 13 Bilder im Microbereich ver­kau­fe ist das nicht berau­schend, ja sogar ein wirt­schaft­li­cher Totalschaden, das mein­te der Fotograf als er sag­te der Rahmen ist nicht refi­nan­ziert. Dann ging es um Gründe war­um so wenig Verkäufe da sind; eben weil alles Kopien von Kopien sind. Diese Argumentation kann ich nachvollziehen.
    Natürlich ist es immer sinn­voll Serien von einem Motiv zu machen. Aber dei­ne Reaktion trifft nicht den Kern der Kritik.
    Ich suche auch noch nach dem Weg mit Fotos was zu reis­sen nach dem Try und Error Prinzip. Diese vom anony­men Fotofrafen ange­spro­chen Serie muss man lei­der zur Rubrik Error zählen.
    Für mich ist Alles Error was net­to (nach Abzug ALLER Kosten) unter 10 Euro Stundenlohn liegt.
    Aber ich machs nur neben­her. Ich muss ab und an ein Neues Objetiv finan­zie­ren und nicht davon leben.
    Natürlich ist es für jeman­den scheis­se als Negativ Beispiel aus­ge­sucht zu wer­den. Aber du hast bestimmt auch genug Bringer in dei­nem Portfolio, denn sonst könn­test du ja nicht davon leben. Das ist halt der Preis für dei­ne Bekanntheit .

    LG
    Andreas

  10. @Andreas
    Stundenlohn bei Fotografie, ganz beson­ders bei Stockfotografie, ist mei­ner Meinung nach nicht mög­lich aus­zu­rech­nen… naja aus­er man hört damit auf und löscht bei allen Agenturen sein Portfolio.

  11. @ Rob Stark
    Stockfotografie ist Geschäft. Da musst du schon auf dei­nen Stundenlohn ach­ten. Es ist Deine Zeit und Dein Leben. Ich könn­te ja in der sel­ben Zeit auch etwas ande­res machen. In den meis­ten Stockfotografien wirst du sicher­lich kei­ne künst­le­ri­sche Verwirklichung fin­den. Da es kei­ne Kunst ist geht es ums Geld ver­die­nen. Ich habe die Angewohnheit mir für alle Projekte Ziele zu setzen.
    Die 10 Euros von denen ich sprach sind sicher­lich nicht hoch ange­setzt, ent­spre­chen aber mei­nen momen­ta­nen Möglichkeiten.
    Glaubst du etwa ich mache ein lang­wei­li­ges Foto von einem Gegenstand auf Weiss um mei­ne Kreativität aus­zu­le­ben? Nein bestimmt nicht! Ich erhof­fe mir einen finan­zi­el­len Ertrag davon der in einer gesun­den Relation zur auf­ge­wen­de­ten Zeit steht. Warum mache ich Fotos auf dem Fussballplatz, ich könn­te das Spiel ja auch von der Tribüne genies­sen und mit Freunden und Bekannten Bier trin­ken und etwas essen. Darauf ver­zich­te ich weil ich den­ke dass ich mit den Fotos die ich am Spielfeldrand mache etwas ver­die­nen kann.
    Jetzt tritt der Fall ein das nichts oder nicht genug rumm­kommt für den Aufwand. Ich muss also wei­ter das Fotografieren üben oder irgend­wann ein­se­hen, dass ichs nicht so gut kann wie ande­re. Sollte ich irgend­wann zu die­ser Einschätzung kom­men dann lass ich das mit der Fotografie.
    Wenn ich Erfolg haben will ist es ein Irrweg ande­re Leute zu kopie­ren; ganz sicher wird man Misserfolg haben wenn die Kopien auch noch schlech­ter als das Original sind.
    LG
    Andreas

  12. @Rob und Andreas: Natürlich ist es mög­lich, sei­nen Stundenlohn für ein­zel­ne Fotoproduktionen aus­zu­rech­nen. Vor allem für Stockfotografen und noch mehr für Microstock-​Fotografen, die vie­le Agenturen belie­fern, ist es aber extrem schwer. Ich bin gera­de dabei, das aus­führ­lich mit einer Excel-​Tabelle zu machen und kann Euch sagen, dass es kein Zuckerschlecken ist. Vielleicht pos­te ich irgend­wann mal im Blog mei­nen Rechenweg. Aber 10 Euro Euro Stundenlohn errei­che ich auch ohne Nachzurechnen.

  13. hat jetzt zwar wenig mit dem Thema zu tun 😉 aber 10 Euro Stundenlohn sind in der Stockfotografie nun kein Hexenwerk.
    Ich mein­te hier eher die genaue Summe aus­zu­rech­nen wel­chen man nun für die gear­bei­te­ten Stunden ver­dient scheint mir nahe­zu Unmöglich, vor allem auch hin­sicht­lich der Kosten die man für Requisiten Models usw aus­gibt, ein gutes Beispiel ist ja hier der Bilderrahmen. Hätte die­ser jetzt nicht nur 1€ gekos­tet son­dern 100€ müss­te man die­sen ja für alle ver­gan­ge­nen sowie kom­men­den Fotos mit ein­rech­nen bzw abzie­hen. Genauso kann man ja nicht abse­hen, wie viel Arbeit man in der Zukunft ein­set­zen wird…im schlimms­ten Fall ein Krankheitsbedingter Ausfall. Trotzdem ver­dient man ja wei­ter an den Fotos die man bis Dato pro­du­zier­te. Diese Faktoren machen es rela­tiv unmög­lich einen Stundenlohn auszurechnen.

    Dies dürf­te ein­zig in der Auftragfotografie funk­tio­nie­ren. Als Stockfotograf, egal ob nun aus­schliess­lich RM oder RF, kann man nicht vor­her­se­hen, ob sich ein Foto spä­ter gut ver­kauft oder nicht. 

    Aber zurück zum Thema Bilderrahmen, ich zB schaue beim Kauf von Requisiten immer wie­der dar­auf, ob man die­se gera­de der Kosten wegen öfters ein­set­zen kann oder eher nicht. Daher ist die wie­der­ver­wen­dung für mich ent­schei­dend wel­chen Betrag ich bereit bin aus­zu­ge­ben. Ein Gegenstand der nur in einem ein­zi­gen Foto ver­wen­det wird ist, sofern er teu­er ist, sehr Riskant. Ist die­ser aber in eini­gen oder gar vie­len Situationen ein­setz­bar, wie zB ein Arztkittel, Spritze oder ähn­li­ches kann man doch schon mehr aus­ge­ben, da man immer wie­der das Vergnügen haben kann die­se in einem Shooting einzusetzen

  14. Der Grundtenor des Teilnehmers, des­sen Posting du hier als Basis für dei­nen Blogbeitrag nimmst, war nicht, ob es sich finan­zi­ell lohnt, sich selbst zu kopie­ren, son­dern lie­fer­te ein Argument dafür, war­um es sich iStock leis­ten kann, Fotografenanteile abzu­sen­ken (denn dar­um ging es in dem Thread, wenn ich das rich­tig in Erinnerung habe). Von „Frust“ oder gar „Neid“ kei­ne Spur.

    Das Argument war bzw. ist die schlich­te Austauschbarkeit der Motive. Der Agentur ist’s egal, wes­sen Rahmenbild ver­kauft wird. Wenn einer der Fotografen die Absenkung nicht mit­macht, kommt der nächs­te und lie­fert prak­tisch die glei­chen Standard-​Bildchen. Ist doch ganz prak­tisch für die Agentur. Außerdem hat man schon ca. 1000 sehr ähn­li­che Bilder im Bestand.

    iStock kratzt es ange­sichts die­ser Motivsituation reich­lich wenig, ob sich Fotografen jetzt auf­re­gen oder nicht, Bilder löschen oder nichts Neues mehr lie­fern – die Verkäufe lau­fen trotz­dem wei­ter. Dann ist es eben nicht die 500ste Kopie, die sich ver­kauft, son­dern die 476ste.

    Zu dem von dir in den Vordergrund gerück­ten wirt­schaft­li­chen Faktor: die Bilder lau­fen selbst in dei­nem Portfolio unter­durch­schnitt­lich, du erreichst damit nie­mals die 9€/Jahr, die du in einem ande­ren Beitrag als durch­schnitt­li­chen Jahresumsatz/​Bild aus­ge­rech­net hast. Ob es Sinn macht, unter­durch­schnitt­li­che Motive wei­ter­hin imer und imer wie­der zu pro­du­zie­ren, muß der jewei­li­ge Fotograf selbst entscheiden.

  15. Ich hal­te Serien für eine wich­ti­ge Sache. Früher hat es mal gehei­ßen, wir wol­len Totale,Halbtotale und Detail, dazu noch ein Hochformat. Unlängst habe ich bei so einer neu­en Agentur gele­sen, kein Bild in Hoch und Querformat, nur eine Aufnahme.
    Das kommt mir irgend­wie fast vor, wie Crestock, wo es so sku­r­il­le Bewertungen von Bildern dea Tages gab. Scheinbar von jeman­den der nicht wirk­lich Ahnung hatte.Soll ich nun so eine Agentur belie­fern, die nur eine Version eines Bildes nimmt, nein danke.
    Ich mache von einem Motiv sogar noch eine Version mit etwas schrä­ge­rem Winkel. Die Erfahrung hat gezeigt, bei einem Topseller gibt es oft 3–4 Versionen die gar nicht, oder nicht so gut gehen. Nur im Vorfeld kann ich nicht abschätzen,das wird jetzt der Renner und bei den ande­ren kann ich mir das Hochladen sparen.
    Anderseits wird durch Verlinken der Bilder, öfters die gan­ze Serie gekauft.
    Ich wür­de mei­nen, 3 – 4 Versionen eines Bildes mit gutem Verlinken bringt mehr Umsatz. Natürlich über­trei­ben es auch man­che und laden zu vie­le ähn­li­che Bilder hoch, ande­re unter­trei­ben und laden nur Einzelaufnahmen hoch. Ist wohl der Mittelweg, wo man am bes­ten fährt.

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