Vor langer Zeit hatte ich hier im Blog einen Artikel zum Thema „10 Tipps zum Finden der eigenen Fotos“ gepostet. Heute gibt es noch zwei kleine Hinweise, wie Fotografen ihre Fotos leichter finden können.
Tipp 11: MyON-ID
Die Idee hinter der Webseite MyON-ID ist, dass sich Benutzer aus ihrem digital Datenstrom die Informationen über sich raussuchen können, mit denen sie sich am vorteilhaftesten präsentiert fühlen. Also so eine Art Yasni oder 123people, bei der die Nutzer die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, welche Suchergebnisse angezeigt werden. Ich nutze den Dienst jedoch etwas anders. Nutzer können kostenfrei zwei Suchbegriffe angeben, nach denen automatisch gesucht wird. Die neuen Ergebnisse werden dann regelmäßig angezeigt.
Ich habe als Suchbegriff meinen Namen eingegeben, weil ich damit auch bei den Microstock-Bildagenturen angemeldet bin. Wenn Bildkäufer dann gemäß den Nutzungsbedingungen zu einem gekauften Foto von mir als Credit „Foto: Robert Kneschke“ schreiben, werde ich von MyON-ID darüber informiert. Ähnlich würde es funktionieren, wenn man sich bei Google Alerts eine automatische Meldung wünscht. Dieser Weg funktioniert natürlich nur, wenn ein Foto gekauft wurde. Die nächste Möglichkeit dient vor allem zum Finden illegaler Nutzungen der eigenen Fotos.
Tipp 12: Log-Dateien
Viele Fotografen präsentieren ihre Bilder im Internet, um Käufer zu finden. Zwar entbrannte auch hier im Blog schon eine Diskussion, ob ein Fotograf seine Bilder zeigen dürfe, wenn er nicht möchte, dass sie kostenfrei genutzt werden, aber diese Meinung teile ich nicht. Je nachdem, wo der Fotograf seine Webseite hostet, bietet der Hoster (also die Firma, welche den Speicherplatz zur Verfügung stellt) mehr oder weniger umfangreiche Log-Dateien, die zeigen, was auf der Webseite angeklickt wurde.
Diese Log-Dateien verzeichnen auch, wenn von anderen Webseiten auf die eigene Seite verwiesen wird (sogenannte „Referrer“). Das ist meist vollkommen legitim. Manchmal kopieren aber Leute keine Fotos, sondern fügen sie in fremde Webseiten ein, indem sie auf die Originaldatei auf dem Server des Fotografen verlinken (sogenanntes „Hotlinking“). Solche Fälle lassen sich mit einem Blick in die Log-Datei erkennen. Hier ein Beispiel:
Die meisten Verweise auf meine Webseite kommen von Google, einige von meinem Blog. Aber von Seiten wie Kwick oder Jappy kommen ebenfalls Verweise. Das ist meist illegales Hotlinking der eigenen Fotos. Sam hat in seinem Blog hier übrigens berichtet, wie solche Seiten gesperrt werden können, damit sie keine Bilder mehr klauen können. (Da fällt mir ein, das steht auch schon lange auf meiner To-Do-Liste).
So, jetzt seid ihr wieder dran. Gibt es noch andere Wege, durch die ihr Eure Fotos im Einsatz gefunden habt?
Ich benutze manchmal tineye.com, der Vorteil ist, dass man damit auch Verwendungen ohne Credit finden kann.
Meine .htaccess ist mittlerweile 3 Seiten lang, weil ich anhand meiner Logfiles etliche Seiten die Hotlinks nutzen, aussperre. Ab und zu gibt es mal eine Reaktion, aber die sind mir herzlich egal.
Aber die anderen Tips werde ich dann wohl auch mal durchprobieren. Danke dafür!
@“…so eine Art Yasni oder 123people, bei der die Nutzer die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, welche Suchergebnisse angezeigt werden“.
Bei Yasni hast du diesbezüglich mehrere Möglichkeiten:
- Du kannst dir ein eigenes, kostenloses Exposé zu deiner Person anlegen, und dir die im Netz frei verfügbaren Suchergebnisse, Links, Web-Profile etc. zuordnen. So kannst du dich schon mal von Namensvettern abgrenzen und deinen Ruf pflegen.
- Du kannst dein Exposé dann auf bestimmte Begriffe optimieren und so bei einer Suche nach „Fotoproduzent“ oder „Fotografie“ besser gefunden werden:
http://www.yasni.de/?query=Fotoproduzent+&psi
http://www.yasni.de/?query=Fotografie&pss
- Du kannst dir kostenlose E‑Mail-Alerts einrichten…sowohl zu deinem Namen, als auch nach Begriffen bzw. Begriffskombinationen.
😉
Hallo,
ich wollte gerade das mit der .htaccess machen. Jedoch musste ich feststellen das mein Webspace das nicht kann. Hmm… vielleicht sollte ich auf ein teureres Packet umsteigen.
Hab nämlich bei Kwick oder Jappy auch einige Fotos von mir gefunden.
Das mit dem Referrers ist ein echt guter Tipp.
LG
Daniel
Ich empfehle das durchsehen der reinen Logfiles und nicht die grafische Aufbereitung durch webalizer, AWStats und co.
Logfile einfach in eine Tabellenkalkulation importieren (als Trennzeichen das Leerzeichen nehmen) und nach dem Referer sortieren.
Wenn Referrer nun direkt auf ein Bild zeigt hat man einen Hotlink.
Tineye ist wirklich ein empfehlenswertes Tool. Da habe ich schon einige spannende Veröffentlichungen meiner Bilder gefunden. Zum Beispiel bei nem kommerziellen Postkarten-Versand.
Die normale Google Bildsuche bringt mich manchmal auch auf Seiten die eins meiner Bilder mit dem gleichen Namen weiternutzen. Man muß da halt bei seinen Best„sellern“ wirklich auch 10–20 Google-Ergebnis Seiten durchblättern.
In den Log-Files sammeln sich dann die Leute, die keine Ahnung von Bildklau haben 🙂 Naja, meist ist wohl auch kein Unrechtsbewußtsein da, eine meinte mal, das machst sie schon immer so.
Warum solle sie jetzt zahlen…
Sehr gute Hinweise. Schön, dass du darüber einen Artikel geschrieben hast. Danke!
Ich hätte da noch einen dreizehnten Tipp: Die Nutzung eines Fotomonitorings, das Online-Veröffentlichungen im Web abgleicht. Ist zwar mit Kosten verbunden, funktioniert aber bestens. Dazu habe ich kürzlich einen Blogbeitrag geschrieben:
http://www.newsaktuell.de/blog/2009/12/14/erfolgskontrolle-monitoring-von-pr-bildern-im-internet/
Viele Grüße
Frank Schleicher, Originalbildservice (obs), news aktuell
Das mit dem Bilderklau ist schon echt läßtig! Ich mache mir die Arbeit und keine Woche später finde ich meine Fotos auf anderen Seiten bei Google. Ich werde mal den Tip mit dem Logfile versuchen.
Danke für die Tipps!
Zum Thema Hotlinking – das kann man per .htaccsess prima lösen – sofern das der Provider natürlich zulässt, dass du diese selbst Anlegen darfst