Die Zukunft: Geotagging in Bildagenturen

Ich wage mal einen Blick in die Zukunft:

Der Bildkäufer sucht idyl­li­sche Strandfotos einer ganz bestimm­ten Region. Bisher muss­te er dafür hof­fen, dass die Fotografen den Ort bei den Suchbegriffen erwähnt haben und das auch in der glei­chen Schreibweise.
Nun kann er ein­fach auf einer Weltkarte navi­gie­ren und den Bereich mar­kie­ren, in dem die Fotos ent­stan­den sein sol­len. Aus die­ser Auswahl kann er dann wie gewohnt nach ande­ren Schlagwörtern suchen.

Dank moder­ner GPS-​Technologie kön­nen heu­te beim Fotografieren pro­blem­los die Satellitenkoordinaten gespei­chert wer­den, an denen jedes Foto ent­stand. Beim Kopieren auf den Computer kön­nen die­se Daten dann den Fotos als Metadaten hin­zu­ge­fügt wer­den. Mit eini­gen Programmen kön­nen die GPS-​Daten auch nach­träg­lich zu bestehen­den Fotos hin­zu­ge­fügt wer­den, z.B. mit Adobe Lightroom und Plugin, dem IPTC-​Writer 2.0 oder GeoSetter.

Für den Studiofotografen bringt die Technik kaum Vorteile, aber sie ist vor allem für Reise- und Naturfotografen span­nend, bei denen es sehr dar­auf ankommt, wo genau ein Foto ent­stan­den ist. Bei Flickr gibt es jetzt schon ca. 84 Millionen Bilder, die auf einer Weltkarte nach ihren Aufnahmeorten sor­tiert sind.

Peinliche Situationen, wie Werbung von Reiseveranstaltern mit Bildern aus der Karibik für Urlaub in Spanien soll­ten dann der Vergangenheit angehören.

Ich bin gespannt, wann die ers­te Bildagentur die Suche nach GPS-​Daten ermög­licht. Wird es wie­der eine Microstock-​Agentur sein? Oder kommt die Innovation dies­mal von einer Macrostock-Agentur?

Was meint ihr, wer wird das Rennen machen?

9 Gedanken zu „Die Zukunft: Geotagging in Bildagenturen“

  1. Brilliante Perspektive, die Du da auf­zeigst, Robert. Denke, das ruft direkt nach Nischenanbietern. Vielleicht gibts ja bald eine rei­ne „Travel-​Microstock“ Agentur mit exklu­si­vem GPS?

  2. Ich hab mit ver­schie­de­nen Bildagenturen gespro­chen. Bislang über­wiegt bei den gro­ßen: Bilder über eine Karte suchen? Was soll das denn so sucht doch keiner?!?
    Klar, wie auch, wenn kei­ne Kartensuche ange­bo­ten wird!!!
    Für die hei­mi­sche Festplatte gibt es sowas schon: CDFinder/​CDWinder mit dem „Geofinder“ oder „Digikam Map Search Tool“ unter Linux (KDE4. Zu bei­den fin­det man Viedeos auf Youtube.

    Glücklich wer wie ich eine GPS-​fähige Nikon und ein pas­sen­des Foto-​GPS hat. Kein Nacharbeiten. GPS-​Info ein­fach beim Fotografieren ins Bild. Stromversorgung aus der Kamera. Bei mir hält der Akku locker 2–3 Tage! Selbst getes­tet: Nikon GP‑1, Solmeta Geotagger N2 Kompass, Dawntech Pro Logger. Funktionieren alle präch­tig. Nur das die Drittanbieter durch­dach­te Zusatzfunktionen bieten.

    Über die Geokoordinaten kann ich die Bilder übri­gens nicht nur auf einer Karte anzei­gen oder über eine Karte suchen. Ich kann auch auto­ma­tisch die IPTC-​Verschlagwortung für den Aufnahmeort ablei­ten (Ländercode, Region, Stadt, Ort), den Sonnenstand – respek­ti­ve die zu erwar­ten­de Lichtstimmung – berech­nen. Die Parameter dazu sind Datum, Weltzeit und Geographische Breite. All das lie­fert Geotagging.
    Kommt wie bei Solmeta der Kompass hin­zu, dann kann ich zukünf­tig nach Streif‑, Gegen‑, …licht fil­tern oder auf das Fotografierte Objekt schließen .…

  3. Seit eini­gen Wochen bin ich stol­zer Besitzer eines Trackers. Während mei­nes Urlaubs durf­te die­ser sich jetzt erst­mals bewäh­ren; ich muß­te nicht mehr rät­seln, wo eine Aufnahme denn nun ent­stan­den ist und was sie denn zeigt… Wenn auch kei­ne Bildagentur momen­tan Interesse an den GPS-​Koordinaten hat, mei­ne Archivierung und Verschlagwortung erleich­tert es allemal.
    LG Holger

  4. Google Maps und Flickr zei­gen ja bereits pri­ma, wie sich das umset­zen läßt, wun­dert mich eigent­lich, wenn Agenturen das noch nicht haben.
    Bei den Nikons ab der D90 (und eben bei mei­ner D300) kann man direkt und auto­ma­tisch in der Kamera GPS-​Koordinaten in das EXIF des gera­de geschos­se­nen Bildes abspei­chern, sofern mein ein extra GPS-​Gerät dafür hat.
    Ich benut­ze dafür das Unleashed von Foolography und eine Bluetooth-GPS-Mouse.
    Auf die­se Art habe ich nach­her nicht mehr die Arbeit, den auf­ge­zeich­ne­ten Track und die Bilder zu syn­chro­ni­sie­ren, es ist direkt drin.
    In den meis­ten mei­ner Flickr-​Bilder sind auch die GPS-​Tags drin.
    Zuvor bei der Sony F828 blieb mir nichts ande­res übrig, da habe ich mit mei­nem nor­ma­len Auto-​Navi getrackt und hin­ter­her synchronisiert.

  5. Ist nicht ganz neu, das mit den Geotags. Imagebroker arbei­tet schon damit seit min­des­tens Feb. 2008 sie­he Link http://www.imagebroker.net/ibblog/?p=32

    Die meis­ten Bilder mit Geotags bei Flickr sind wohl vom Apple iPhone.

    Ich den­ke, dass dies ein Standard bei der Bildsuche wer­den wird. Mich wun­dert, das Canon, Nikon und Co. das nicht in Ihre ver­meint­li­chen Profikameras für meh­re­re tau­send Eur ein­bau­en, wie gesagt Apple tanzt nicht nur bei MP3- Playern der Konkurrenz was vor. Und das iPhone ist wahr­haf­tig kei­ne beson­ders gute Kamera.

  6. Bei den Nikons ab D90 und D200 bekommt man das ja als Zubehör dazu, es braucht ja nicht jeder. Und gera­de bei Profikameras ist über jedes neue Feature das Geheule groß, wenn man es nicht braucht und es nur den Preis noch höher treibt.
    Bei Canon kann man es – afa­ik – bei der 50D im Hochkantgriff nach­rüs­ten, bei den höhe­ren Modellen gibt es da sicher auch bes­se­re Lösungen, als einen Tracker neben­her lau­fen zu lassen.

    Dass das iPhone die häu­figs­te geotag-​Quelle bei flickr sein soll glaub ich ja mal gar nicht. Die iPhone-​Bilder lan­den ja auch viel mehr bei FaceBook als bei flickr ;-). Schau dir mal das ge-​geotaggte Zeug bei flickr an, das gehört dort qua­si schon zum guten Ton. Und selbst von den iPhone-​Bildern dort ist nicht jedes ge-geotagged.
    Das iPhone hat zwar gera­de der 450D den Rang abge­lau­fen (Link), aber es wer­den täg­lich ca. 40k iPhone und 70k 450D Bilder hochgeladen.

  7. Hallo Joachim,
    die 1. iPhone Generation hat­te noch kein Geotagging und man kann die­se Funktion ja auch abschal­ten, von daher ist es eine kann Funktion. Das das iPhone die meis­ten Bilder bei flickr lie­fert habe ich mir auch nicht aus­ge­dacht son­dern die LA Times. http://latimesblogs.latimes.com/technology/2009/08/iphone-flickr.html

    Und Dein Glaube, so wie ich Dich ver­ste­he, das die Canon 450D alle für Geotags nach­ge­rüs­tet sind und des­halb mehr Geotags lie­fern, dass glau­be ich eben nicht 😉

    Aber letzt­lich geht es mir auch nicht dar­um zu sagen Firma A ist tol­ler als C, son­dern um beim Thema zu blei­ben, ja – Geotags haben Zukunft.

    Und da ich zB die pro­fes­sio­nell unbrauch­ba­re Videofunktion der D90 ken­ne, wäh­re mir pers. ein ein­ge­bau­tes GPS bei einer D300s lie­ber gewesen.

  8. Nochmal ein wenig Wissen von mir:

    Die Bildagentur „Imagebroker“ ließt GPS-​Daten aus dem EXIF
    http://gps-camera.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=228:bildvermittler-wwwimagebrokernet-setzt-solmeta-geotagger-mit-kompass-ein&catid=1:aktuelle-nachrichten&Itemid=50

    An fol­gen­de DSLR kann ein GPS direkt anschlos­sen werden:
    Nikon D5000, D90, D200, D300, D300s, D700 D2x, D2h, D3x, D3s
    Fuji 5s Pro

    Bei Canon ist ein „Adapter“ (Wireless-​Griff WFT-​E2/​3/​4, je nach Camera nötig):
    Canon 40D, 50D, 1D Mark III, 1Ds Mark III, 1D Mark IV, 5D Mark II, 7D

    Die 450D hat von Canon KEINE GPS-​Schnittstelle bekom­men. Ohnehin geht Canon mit dem WFT einen bescheu­er­ten Weg!

    Mehr Infos dazu auf http://www.gps-camera.eu

    Die Integration eines GPS-​Empfängers samt (_​brauchbarer_​) Antenne in ein (metal­li­sches) DSLR Gehäuse ist alles ande­re als tri­vi­al. Und aus mei­ner per­sön­li­chen Sicht auch nicht wirk­lich wün­schens­wert. Genauso wenig wie ich auf die Kamera mit ein­ge­bau­ter Wasserwaage, inte­grier­tem Aufsteckblitz und Stativ und viel­leicht noch einer Voll-​Programmierbaren Fernsteuerung warte …
    Das modu­la­re Konzept hat schon sei­nen Sinn.
    Allein die taug­li­chen GPS-​Schnittstellen sind rar.

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