Letzte Woche war wieder eine spannende Frage in meinem Postfach, die bestimmt auch andere Fotografen interessiert. Sie kommt diesmal von Thomas Fischer:
„Ich verfüge noch über reichlich Fotomaterial in Form von großformatigen Diapositiven 6X7, 9X12, 13X18 und 6X12 Panaroamaformat. Gibt es noch Agenturen die solche Formate vermarkten (und auch entsprechende Preise dafür zahlen)? Oder ist es sinnvoll die Fotos einscannen zu lassen und dann anzubieten?“
Mittlerweile nimmt fast keine Bildagentur Dias mehr an. Was die Bildagentur Acor Images auf ihrer Webseite schreibt, gilt auch für viele andere Agenturen: „Analoges Bildmaterial nehmen wir nur noch in Ausnahmefällen. Die Kosten für die fachgerechte Digitalisierung werden dem Fotografen in Rechnung gestellt. Bitte nehmen Sie daher vor einer Einsendung von Dias Kontakt mit uns auf.“ Ich empfehle deshalb, die Dias fachgerecht zu scannen, das heißt, vom Profi mit einem Trommelscanner, und die digitalen Fotos an Bildagenturen zu senden.
Beim Einscannen der Dias verlangen die meisten Agenturen mindestens eine optische Auflösung von 4000 dpi und eine minimale Kantenlänge von 4000 Pixeln bei der längeren Seite. Die Dateigröße sollte unkomprimiert mindestens 50 MB betragen.
Da sowohl der Kauf eines geeigneten Dia-Scanners als auch der Service von Scan-Diensten teuer ist, empfehle ich, nur die wirklich besten (im Sinne von gut verkäuflichen) Motive einscannen zu lassen und dann den Bildagenturen zu schicken. Im Gegensatz zur Einsendung der Dias an Bildagenturen hat das auch den Vorteil, dass die empfindlichen Dias beim Fotografen bleiben und die nun digital vorliegenden Daten auch bequem für die eigene Webseite und andere Zwecke genutzt werden können.
Falls es noch Bildagenturen gibt, die Großformat-Dias annehmen, kann das gerne in den Kommentaren erwähnt werden.
Stichwort „Großformat-Dias und Bildagenturen“: man sollte sich klar darüber sein, daß Bildmaterial ein „Verfallsdatum“ hat. Je nach Bildthema sorgen abgebildete Autos, Frisuren, Mode oder allgemein „Styles“ dafür, daß das Bild vom Betrachter einer früheren Zeit zugeordnet wird.
Großformatige Dias werden in den allermeisten Fällen schon etwas älter sein – da lohnt es sich, wirklich ganz kritisch zu prüfen: welche Bilder haben Potential, als „historische Illustration“ in den Bestand aufgenommen zu werden? Und dann wirklich nur diese und zwar gezielt anzubieten, eben als „historisches Material“.
Hallo Herr Kneschke,
vielen Dank für Ihre Ihre Ausführungen. Könnten Sie mir evt. einige gute MAKROSTOCKAGENTUREN benennen. Vielen Dank und Grüße – Thomas Fischer
@Thomas:
„Gute“ Macrostock-Agenturen sind immer relativ, abhängig von den eigenen Zielen und Motivvorlieben. Bei den Links zu „Gastartikel“ findest Du einen Artikel von mir zum Thema „So finde ich die richtige Bildagentur“ und bei der Kategorie „Zeitschriftenanalyse“ findest Du die Bildagenturen, die – zumindest im Editorial-Bereich – am meisten Bilder verkaufen.