Teil 7: Fotos von Bildagenturen in Eltern family, Zeit Campus, pro Fit, Der Spiegel und test

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriften-Titel

Bevor wier dies­mal begin­nen, noch eine Korrektur zu den letz­ten Folgen: Die ABkürzung API bei den Zeitschriften Gala und Lisa stand nicht für die Bildagentur api-​photo, son­dern für Agency People Images. Die ent­spre­chen­den Links wur­den geän­dert. Nun aber los mit den nächs­ten fünf Zeitschriften.

Zeitschrift: Eltern fami­ly
Untertitel: keiner
Ausgabe: 3/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 2,30 Euro
Zeitschriftenthema: Kinder, Familie, Eltern
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen
Verlag: Gruner & Jahr AG & Co KG

Die Größe der Bildredaktion ist mit zwei Personen beschei­den. Das spie­gelt sich auch in den Fotos wie­der: Insgesamt 19 Fotos von 3 Bildagenturen. Dafür aber von den bes­ten: Getty, Corbis und Mauritius.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos: Mauritius: 7
Corbis: 6
Getty Images: 6

Bemerkungen:
Die Bildcredits sind lei­der unge­nau und wer­den nicht auf jeder Seite, son­dern nur zusam­men­ge­fasst pro Artikel genannt. Dafür ver­gibt die Zeitschrift vie­le Aufträge, was auch die gerin­ge Zahl der Agenturfotos erklärt.

Zeitschrift: Zeit Campus
Untertitel: stu­die­ren. arbei­ten. leben.
Ausgabe: 5/​2008
Erscheinungsweise: alle zwei Monate
Preis: 2,50 Euro
Zeitschriftenthema: Studium, Arbeit, Alltag
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Annett Osterwold)
Verlag: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Für den Studentenableger des Wochenmagazins Die Zeit gilt fast das Gleiche wie für Eltern fami­ly. Kleine Bildredaktion, fast kei­ne Stockfotos. Von allen unter­such­ten Zeitschriften bis­her der „Negativrekord“. Nur vier Fotos aus 3 Bildagenturen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Getty Images: 2
Fotoetage: 1
Plainpicture: 1

Bemerkungen:
Auch hier gilt das Gleiche wie für die vori­ge Zeitschrift: Die Zuordnung der Fotos zu den Credits ist schwie­rig, es wer­den meh­re­re Seiten gebün­delt und die Fotocredits ste­hen immer oft an ande­rer Stelle. Es gibt wie­der sehr vie­le Auftragsfotos, wahr­schein­lich des­halb, um sich gegen­über der eben­falls sehr foto­las­ti­gen NEON pro­fi­lie­ren zu kön­nen. Illustrationen wer­den eben­falls ger­ne und häu­fig genutzt.

Zeitschrift: pro Fit
Untertitel: Das Gesundheitsmagazin der BKK-VBU
Ausgabe: 1/​2009
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Preis: kos­ten­los für Mitglieder der BKK-VBU
Zeitschriftenthema: Gesundheit
Größe der Bildredaktion: unbekannt
Verlag: Süddeutscher Verlag onpact GmbH

In den Kommentaren der letz­ten Folgen hieß es, dass es das Ergebnis ver­fäl­schen könn­te, wenn nur die teu­ren Magazine berück­sich­tigt wer­den, da die­se eher teue­re Bildagenturen nut­zen und z.B. kaum Microstock-​Fotos neh­men. Deshalb auch mal ein kos­ten­lo­ses Kundenmagazin einer Krankenkasse in die­ser Auswertung. Es fin­den sich ins­ge­samt 18 Fotos aus drei Bildagenturen, wobei Wikipedia nicht wirk­lich zählt, aber als Konkurrenz zu beach­ten ist.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

foto­lia: 12
photocase.de: 5
Wikipedia: 1

Bemerkungen:
Die Vermutung hat sich bewahr­hei­tet: In kos­ten­lo­sen Zeitschriften gibt es fast nur Microstock-​Fotos zu fin­den. Auch das Titelbild ist von Fotolia. Als wei­te­re Quelle wird nur das Bildarchiv der Krankenkasse genutzt.

Zeitschrift: Der Spiegel
Untertitel: keiner
Ausgabe: 10/​2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 3,70 Euro
Zeitschriftenthema: Politik, Wirtschaft, Kultur
Größe der Bildredaktion: 13 Personen (Leitung: Michael Rabanus)
Verlag: Spiegel-​Verlag Rudolf Augstein GmbH & Ko. KG

Das Urgestein der deut­schen Presselandschaft war­tet mit einer Bildredaktion auf, die grö­ßer ist als eine Fußballmannschaft und bestimmt auch grö­ßer als die gesam­te Belegschaft manch ande­rer Zeitschriften. Bei einer Menge von 141 Fotos aus 56 Bildagenturen wird die auch benötigt.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

dpa: 17
Imago: 11
Reuters: 10
AP: 9
Action Press: 7
DDP: 7
AFP: 6
Laif: 6
Bildfolio: 5
Fotowireless: 4
Getty Images: 3
AKG-​Images: 3
Agentur Focus: 2
Bulls Press: 2
Finest Images: 2
Interfoto: 2
Photothek: 2
Picturetank: 2
Ullstein Bild: 2
Visum: 2
Wireimage: 2
Corbis: 1
Mauritius: 1
Aardvark Press: 1
ACPIX: 1
Agency People Image: 1
Agentur Zenit: 1
Anzenberger: 1
ATP: 1
ATTENZIONE: 1

a‑way: 1
Bildagentur Huber
: 1
Bilderberg: 1
Bildmaschine: 1
Dana Press: 1
Eastway: 1
EPD: 1
Fairfax: 1
Gnoni-​Press: 1
InterTopics: 1
Intro: 1
IPON: 1
ITAR-​TASS Photo: 1
Keystone: 1
Marco-Urban.de: 1
Netzhaut: 1
Olycom S.P.A.: 1
PA Photos: 1
Picture Press: 1
Public Address Presse AG: 1
Rex Features: 1
Studio X: 1
VII: 1
Voller Ernst: 1
Witters: 1
Zeitenspiegel: 1

Bemerkungen:
Es ist nicht ver­wun­der­lich, dass ein Magazin, was von Nachrichten lebt, vor allem bei Nachrichtenagenturen ein­kauft. So sind die ers­ten sie­ben Agenturen mit den meis­ten Fotos auf News-​Bilder spe­zia­li­siert. Auftragsfotos fin­den sich nur sehr wenig im Heft. Sehr vor­bild­lich ist der Umgang mit den Bildcredits. Die Credits fin­den sich an jedem (!) Bild und es wird die Agentur und (!) der Fotografenname genannt. das hat Seltenheitswert. Interessant sind eini­ge Details im Heft. So steht z.B. bei den Fotos des Titelthemas auf den Seite 118 und 119 „Fotos aus Online-​Netzwerken“, als Quelle für die 18 Fotos sind jedoch trotz­dem 14 Bildagenturen genannt. Auch ein Foto vom YouTube-​Kanal des US-​Präsidenten Obama wur­de über eine Bildagentur gekauft. Warum hat die Bildredaktion nicht selbst einen Screenshot erstellt?

Zeitschrift: test
Untertitel: Stiftung Warentest
Ausgabe: März 2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4,20 Euro
Zeitschriftenthema: Wirtschaft, Konsum, Verbraucherschutz
Größe der Bildredaktion: 3 Personen
Verlag: Stiftung Warentest

Neben den unver­meid­li­chen Mengen an Produktfotos fin­den sich im Heft vie­le sehr klas­si­sche Stockmotive: 56 Fotos aus 14 Agenturen habe ich gezählt.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Getty Images: 23
istock­pho­to: 18
Mauritius: 4
Stockfood: 4
Plainpicture: 3
Laif: 2
Corbis: 2
Masterfile: 2
foto­lia: 1
alimdi.net: 1
Andia: 1
F1 Online: 1
Image Source: 1
Photographer’s Choice: 1

Bemerkungen:
Getty Images sowie deren Microstocktochter istock­pho­to haben die Fotos im Magazin fest in der Hand. Knapp 60% der Fotos sind von ihnen, dar­un­ter auch das gro­ße Titelbild, wel­ches von istock­pho­to ist. Eine Fotografennennung fin­det lei­der nur sel­ten statt, auch die Zuordnung der Fotos zu den Bildcredits ist unmög­lich, da die Fotos von meh­re­ren Seiten zusam­men­ge­fasst wer­den und die Anzahl der Bilder pro Agentur (z.B: Getty (3)) nicht genannt wird.

Einige Zahlen am Rande:
Mit dem Ende der 7. Folge habe ich 35 Zeitschriften auf ihre Bildnutzung hin unter­sucht. Dabei haben sich in mei­ner Excel-​Tabelle 231 Bildagenturen ange­sam­melt, die ins­ge­samt 2085 Fotos bei­gesteu­ert haben. Das macht im Schnitt ca. 60 Fotos pro Zeitschrift und 9 Fotos pro Bildagentur. In einer Zeitschrift fin­den sich dem­nach Fotos von durch­schnitt­lich ca. 7 Bildagenturen. 50% der Fotos kommt jedoch von nur 25% der Bildagenturen. Spitzenreiter ist Action Press mit ins­ge­samt 198 Fotos, dicht gefolgt von Getty Images mit 197 Fotos und Corbis mit 160 Fotos. Auf den Plätzen 4–10 lie­gen Mauritius, dpa, Bulls Press, Laif, InterTopics , Stockfood und Wireimage.

Übersicht der Marktanalyse:

Ein Gedanke zu „Teil 7: Fotos von Bildagenturen in Eltern family, Zeit Campus, pro Fit, Der Spiegel und test“

  1. Ich schaue auch immer woher die Fotos stam­men und in aktu­el­le kos­ten­lo­sen Magazinen fällt mir immer wie­der auf das Photocase oft genutzt wird. 

    Danke für die Aufschlüsselung, sehr aufschlussreich.

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