Hätte ich nicht gedacht, dass ich mich nach der Schulzeit mit Goethe beschäftige. Aber im Rahmen der Kölner Theaterfotogruppe, in der ich bin, begleitete ich auch das Schauspiel „Torquato Tasso“ von Goethe. Ehrlich, es ist was anderes, ein Buch zu lesen oder ein Stück in dem Medium zu sehen, für das es geschrieben wurde: Für das Theater.
Die Inszenierung an der Studiobühne wurde von Dietmar Kobboldt und Tim Mrosek erdacht, gespielt haben Lea Kaiser, Wiebke Kuttner, Manuel Moser und Sunga Weineck. Beeindruckend an diesem Stück fand ich die Konsequenz, mit der das Stück fast im Minutentakt in unterschiedliche Farben getaucht wurde.
So ergab sich ein Spiel aus Licht und Schatten, wie gemacht für die Farbfotografie. Deswegen habe ich mich bei diesem Stück weniger auf die Personen konzentriert, sondern versucht, vor allem die Konturen vor den knallbunten Hintergründen festzuhalten.
Benutzt habe ich wieder das Canon 70–200mm-Objektiv mit f2.8 USM IS an der Canon 5D. Um trotz Bildstabilisator, 200mm-Brennweite und Belichtungszeiten von bis zu 1/20 Sekunde scharfe Fotos zu erhalten, habe ich ein Stativ genutzt.
Schwierig war teilweise, dass der bunte Hintergrund nicht die Bühne bis zum Rand füllte, sodaß an beiden Seiten zwei schwarze „Balken“ blieben. Bei der Tanzszene habe ich deshalb versucht, aus der Not eine Tugend zu machen, und das Foto in eine blaue und eine schwarze Hälfte zu teilen.
Was sagt ihr zu den Fotos?
Hey Robert,
die ersten beiden Bilder finde ich sehr gelungen. Die anderen gefallen mir persönlich aber eher weniger. Trotzdem ein *respekt* von mir für die Bilder.
Gruß,
dickdoof
Ich finde den Kontrast zw. Schauspieler und Farbe gut. Auch wenn das eine oder andere Bild etwas Augenkrebslastig ist (einfach weil die Farbe so grell ist), hat es die vermtl. Stimmung gut eingefangen.
Mir gefallen besonders die ersten beiden. Besonders beim ersten Bild sind die Silhouettn sehr beeindruckend. Beim dritten Bild irritiert mich etwas, dass die Personen im Vordergrund gewollt unscharf sind. Das vierte Bild ist m. E. etwas unvorteilhaft. So rotes Licht macht sich irgendwie nicht so gut in Gesichtern – habe das bei Konzertaufnahmen auch schon mehrfach beobachtet.
Hi Robert,
ich lese schon eine ganze Weile die Themen in Deinem Blog hoch und runter. Wirklich sehr interessant und absolut informativ.
Heute möchte ich mich aber auch mal mit einbringen.
Also erstmal Respekt, die Bedingungen im Theater waren für „bewegliche Ziele“ wirklich nicht die Besten.
Bild 1: gefällt mir ganz gut wegen des Kontrastes, verstärkt durch die Silhouetten
Bild 2: hier gefällt mir die Bildaufteilung, das Rot läuft aber für meinen Geschmack gewaltig aus dem Ruder
Bild 3: Hier irritiert die Unschärfe im dominanten Vordergrund. Der Hintergrund ist zu unauffällig, um den Blick zu fesseln
Bild 4: besticht mit dem Licht/Schatten-Spiel, der Bildaufbau erzeugt Spannung. Echt gelungen!
Bild 5: der Kontrast im Hintergrund findet sich umgekehrt in den Personen wieder. Die Lichtsäume heben besonders die rechte Person vom Hintergrund gut ab. Die Bewegungsunschärfe bringt noch zusätzlich Dynamik ins Bild