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Platzsparende Archivierung von Belegexemplaren und Referenzen

Seit über 10 Jahren ver­kau­fe ich Stockfotos. Im Laufe der Zeit haben sich meh­re­re Regalmeter Belegexemplare mei­ner Fotos in Zeitungen, Zeitschriften, auf Flyern, Kalender, in Werbeanzeigen und Produktverpackungen angesammelt.

Einer mei­ner prall­ge­füll­ten Sammelmappen mit Belegexemplaren

Vor allem am Anfang mei­ner Tätigkeit habe ich mich wie ein klei­nes Kind über jeden Fotofund unglaub­lich gefreut und ihn sorg­fäl­tig archiviert.

Das wur­de ein­fach zuviel und des­halb habe ich kon­se­quent aus­ge­mis­tet. Ich will kurz tei­len, nach wel­chen Kriterien ich ent­schie­den habe, was bleibt und was nicht, falls eure eige­ne Sammlung hof­fent­lich bald an Umfang zunimmt.

Früher habe ich ein­fach jede Zeitung, Zeitschrift oder was auch immer mit einem Post-​It auf der Seite ver­se­hen, wo mein Bild zu fin­den war und in einen Sammelordner getan (sie­he Foto oben).

Zusätzlich hat­te ich ein­zel­ne Seiten, die ich von Freunden, Verwandten oder Models erhal­ten habe, in eine Sammelmappe abgelegt:

Über 10 Zentimeter lose Blätter als Belegexemplare

Nun habe ich kon­se­quent aus­ge­mis­tet und Veröffentlichungen nur nach bestimm­ten Kriterien aufgehoben.

Als ein­zel­ne Seiten wer­den aufgehoben:

  • Mein Bild auf einer Titelseite
  • Doppelseiten (Foto über mehr als eine Seite)
  • bekann­te Magazine (FAZ, Spiegel, BRAVO, Focus, Freundin, …)
  • die ers­te Veröffentlichung
  • Interessante Varianten (Fotomontagen mit mei­nen Bildern als Ausgangsmaterial, unge­wöhn­li­che Text-​Bild-​Schere, o.ä.)
  • Bilder mit engen Freunden oder Verwandten als Motiv

Komplette Hefte habe ich nur auf­ge­ho­ben, wenn mehr als fünf Bilder von mir im Innenteil waren.

Tipps zur korrekten Archivierung:

  • Doppelseiten immer mit Klebeband kle­ben (sonst tren­nen sich irgend­wann bei­de Seiten im Laufe der Zeit und kön­nen nicht mehr zuge­ord­net werden) 

    Mit Klebeband gekleb­te Doppelseite
  • Die Quelle muss immer ersicht­lich sein, dazu gehört Medienname, Ausgabe (ggf. Datum) und Seitenzahl. Bei eini­gen Medien ste­hen alle Informationen am Seitenrand, z.B. „Süddeutsche Zeitung, 09.06.2017, S. 17“, bei ande­ren muss alles oder nur ein Teil der Angaben nach­ge­tra­gen werden: 
    Beispiel für das Nachtragen der kom­plet­ten Quellenangabe

    Beispiel für das Nachtragen eines Teils der Quellenangaben
  • Um spä­ter den Kontext einer Veröffentlichung zu ver­ste­hen, soll­te immer die gan­ze Seite auf­ge­ho­ben wer­den. Gegenbeispiel: Manchmal haben mir Models oder Freunde mei­ne Bilder gege­ben, bei denen nur das Foto aus­ge­schnit­ten war, ohne den Artikel drum­her­um, ohne Angabe, in wel­cher Zeitschrift es ver­öf­fent­licht wur­de usw. Das hat lei­der kei­nen archi­va­ri­schen Wert.
  • Die Aufbewahrung soll­te dun­kel ohne Sonnenlicht und flach erfol­gen, damit die Seiten nicht ver­blei­chen oder knicken.
  • Digitale Archivierung: Statt der ana­lo­gen Archivierung kön­nen die Veröffentlichungen als gescannt oder foto­gra­fiert und als PDF archi­viert wer­den, was deut­lich platz­spa­ren­der ist.

Warum ist die Aufbewahrung von Belegexemplaren relevant?

Zum einen kön­nen Veröffentlichungen bei der Verwertungsgesellschaft Bild-​Kunst ein­ge­reicht wer­den für eine Geldauszahlung.

Zum ande­ren kön­nen sie als Nachweis für das eige­ne Können gegen­über poten­ti­el­len Kunden die­nen, denn immer­hin wur­de das eige­ne Foto aus einem Pool von tau­sen­den oder gar Millionen Bildern gewählt, weil es nach Ansicht der Bildredaktion am pas­sends­ten war.

Die Belegexemplare kön­nen auch zur Motivation und zur Inspiration die­nen, denn die Artikel zu den Fotos ent­hal­ten nütz­li­che Keywords für die Verschlagwortung oder rele­van­te Themen, die eben­falls foto­gra­fiert wer­den könn­ten. Manchmal ver­su­che ich auch, gefun­de­ne Fotomontagen mei­ner Bilder selbst nach­zu­stel­len, weil ja offen­sicht­lich ein Bedarf nach die­ser Variante bestand, die ich nicht voll­stän­dig abde­cken konn­te. So sind schon eini­ge Bestseller in mei­nem Portfolio gelandet.

Auch die auf den Bildern abge­bil­de­ten Models freu­en sich in der Regel, ihr Gesicht auf einer Veröffentlichung zu sehen, weil die­se Sichtbarkeit für eini­ge Models ein Teil des Grundes ist, über­haupt als Model aktiv zu sein.

Wie finde ich Belegexemplare meiner Bilder?

Schon vor fast 10 Jahren habe ich die­sen Artikel ver­öf­fent­licht mit 10 Tipps zum Finden der eige­nen Bilder, von denen die meis­ten immer noch aktu­ell sind. Während damals noch eini­ge Bildagenturen wie Waldhäusl oder Bildmaschine die kon­kre­ten Veröffentlichungen nann­ten oder sogar regel­mä­ßig Belegexemplare schick­ten, gibt es heu­te lei­der noch weni­ge Agenturen mit die­sem Service.

Es gibt sicher noch vie­le ande­re Möglichkeiten, sei­ne Belegexemplare auf­zu­he­ben oder bestimmt auch Gründe, es nicht mehr zu tun.

Wie macht ihr das?

Eigene Fotos in Zeitschriften finden mit Issuu

Eine sehr häu­fi­ge Frage an mich lau­tet, wie ich denn mei­ne Bilder im Internet, in Zeitschriften und so wei­ter fin­den würde.

Zum einen benut­ze ich natür­lich Google Images und vor Jahren habe ich im Blog schon „10 Tipps zum Finden der eige­nen Fotos“ ver­öf­fent­licht.

Ab und zu mel­den mit auch mei­ne Models, Freunde oder ande­re Fotografen Veröffentlichungen, die sie gese­hen haben. Vielen Dank dafür mal zwischendurch.

Kürzlich habe ich noch eine wei­te­re sehr hilf­rei­che Methode ent­deckt, um eige­ne Fotos auf­zu­spü­ren: Issuu.


Issuu
ist eine im Grunde kei­ne Bildersuchmaschine, son­dern eine Art Online-​Verlagshaus, bei der Privatpersonen und Firmen teils kos­ten­los Ebooks als PDFs ver­öf­fent­li­chen kön­nen. Das nut­zen nicht nur Fotografinnen wie Birgit Engelhardt, um tol­le Fotobücher zu ver­öf­fent­li­chen, son­dern auch vie­le klei­ne Redaktionen, um ihre loka­len Stadtmagazine, Special-​Interest-​Zeitschriften etc. neben der ört­lich begrenz­ten Druckversion online einem grö­ße­ren Publikum zugäng­lich zu machen. Auch Firmen ver­öf­fent­li­chen dort Kataloge und Prospekte.

Warum ist das für Fotografen so interessant?

Aus zwei Gründen: Zum einen ver­pflich­ten vie­le Bildagenturen wie Fotolia, Panthermedia etc. ihre Bildkäufer, bei redak­tio­nel­len Nutzungen (eben in Zeitschriften etc.) den Namen des Fotografen und der Agentur anzu­ge­ben. Andererseits kann sich ein Fotograf es sich meist zeit­lich nicht leis­ten, hun­der­te an Papierversionen von Zeitschriften auf der Suche nach eige­nen Bildern durch­zu­blät­tern, geschwei­ge denn die gan­zen regio­na­len Blättchen über­haupt in die Finger zu bekom­men. Die meis­ten Magazine kön­nen sogar kos­ten­los als PDF run­ter­ge­la­den werden

Bei Issuu kön­nen Fotografen nun die­se PDFs bequem nach Stichworten durch­su­chen. Ich habe zum Beispiel mal nach mei­nem vol­len Namen in Anführungszeichen gesucht und erhielt knapp 100 Treffer! Davon waren min­des­tens sechs Fotos auf dem Titelbild, etwas, womit man vor allem den Models eine Freude machen kann.

Eine Suche nach „R. Kneschke“ oder nur dem Nachnamen bringt eben­falls noch mal ande­re oder mehr Ergebnisse.

Probiert es doch ein­fach selbst aus mit eurem Namen oder dem Pseudonym, wel­ches ihr bei euren Bildagenturen benutzt.

Habt ihr auch Fotos von euch über Issuu gefun­den? Oder wel­che Methoden benutzt ihr zum Finden eurer Bilder?

Die ultimativen Bildagentur-Top-10-Listen

Insgesamt 50 ver­schie­de­ne Zeitschriften habe ich in den ers­ten zehn Folgen mei­ner Serie „Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften“ ana­ly­siert. Es wird Zeit, die Ergebnisse geballt zu betrach­ten. Wer liegt vor­ne in der Gunst der Bildredaktionen?

Fangen wir mit den nack­ten Zahlen an.

- Insgesamt fand ich in den 50 Zeitschriften 3902 Fotos aus Bildagenturen (Ich ver­wen­de im fol­gen­den ab und zu die Abkürzung BA). Das macht durch­schnitt­lich 78 Bildagentur-​Fotos pro Zeitschrift.
– Diese Fotos wur­den von ins­ge­samt 285 Bildagenturen gelie­fert. Das ergibt einen Durchschnitt von 5,7 betei­lig­ten Bildagenturen pro Zeitschriftenausgabe.

Zehn Finger

Welche Bildagenturen lie­fer­ten ins­ge­samt am meis­ten Fotos an die Zeitschriften?

Die Top 10 Bildagenturen mit den meis­ten Fotos in den Zeitschriften:

  1. Action Press (352 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 7,04)
  2. Getty Images (294 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 5,88)
  3. istock­pho­to (239 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 4,78)
  4. Corbis (194 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 3,88)
  5. dpa (136 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,72)
  6. Mauritius (120 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,4)
  7. foto­lia (107 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,14)
  8. Stockfood (102 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,04)
  9. Bulls Press (92 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 1,84)
  10. Splash News (87 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 1,74)

Erstaunlicherweise liegt hier nicht der Marktführer Getty Images vor­ne, son­dern die News- und Paparrazi-​Agentur Action Press. ALs ein­zi­ge deut­sche Agentur ist Mauritius Images ver­tre­ten. Ein Fünftel der Top 10 tei­len sich die bei­den Microstock-​Agenturen istock­pho­to und Fotolia. Als ein­zi­ge Spezialagentur ist Stockfood ver­tre­ten, was sicher dem Umstand zu ver­dan­ken ist, dass in fast jeder Zeitschrift eini­ge Rezeptseiten vor­han­den sind.

Der zwei­te Platz von Getty Images kann auch dem Umstand geschul­det sein, dass Getty auch der größ­te Vertriebspartner im Bildermarkt ist und eini­ge Zeitschriften nur die letz­te Bildagentur in der Lieferantenkette ange­ben, und dadurch eini­ge klei­ner Bildagenturen, die über Getty Images ver­kau­fen unge­nü­gend berück­sich­tigt werden.

Wie sieht die Liste aus, wenn ich nicht schaue, wel­che Agentur die meis­ten Fotos lie­fert, son­dern wel­che Agenturen in den meis­ten Zeitschriften (egal, mit wie vie­len Fotos) ver­tre­ten sind?

Die Top 10 Bildagenturen, die am häu­figs­ten in Zeitschriften benutzt werden:

  1. Getty Images (in 46 von 50 Zeitschriften: 92%)
  2. Corbis (in 38 von 50 Zeitschriften: 76%)
  3. dpa (in 29 von 50 Zeitschriften: 58%)
  4. Mauritius (in 29 von 50 Zeitschriften: 58%)
  5. Action Press (in 27 von 50 Zeitschriften: 54%)
  6. Laif (in 24 von 50 Zeitschriften: 48%)
  7. Stockfood (in 21 von 50 Zeitschriften: 42%)
  8. Bulls Press (in 19 von 50 Zeitschriften: 38%)
  9. InterTopics (in 18 von 50 Zeitschriften: 36%)
  10. Imago (in 18 von 50 Zeitschriften: 36%)

Erstaunlicherweise sieht die­se Liste schon ganz anders aus. Nur sechs der Agenturen sind wie­der dabei. Getty Images liegt unan­ge­foch­ten an der Spitze. Man könn­te sagen: In fast jeder Zeitschrift fin­de ich ein Foto von Getty Images. Aus der Reportage- und Reisebildagentur Laif ist in fast jeder zwei­ten Zeitschrift ein Bild mit dabei. Die ande­ren drei Plätze tei­len sich die News/​Celebrity-​Agenturen Bulls Press, InterTopics und die Sportbildagentur Imago.

Wenn wir die Werte „Bilder einer Agentur in den Zeitschriften“ durch „Häufigkeit der BA-​Nutzung in Zeitschriften“ tei­len, wis­sen wir, wie vie­le Bilder eine Zeitschrift einer Bildagentur durch­schnitt­lich abnimmt.

Die Top 10 Bildagenturen mit den meis­ten Fotoverkäufen pro Zeitschrift:

  1. Shutterstock (71 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 35,5)
  2. istock­pho­to (239 Fotos in 8 Zeitschriften: Durchschnitt 29,88)
  3. Splash News (87 Fotos in 6 Zeitschriften: Durchschnitt 14,5)
  4. Action Press (27 Fotos in 352 Zeitschriften: Durchschnitt 13,04)
  5. Brauer Photos (62 Fotos in 7 Zeitschriften: Durchschnitt 8,86)
  6. Trunkimages (16 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 8)
  7. Wirepress (16 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 8)
  8. foto­lia (107 Fotos in 15 Zeitschriften: Durchschnitt 7,13)
  9. Stardustfashion.com (28 Fotos in 4 Zeitschriften: Durchschnitt 7)
  10. peo­p­le pic­tu­re (27 Fotos in 4 Zeitschriften: Durchschnitt 6,75)

Das bedeu­tet: Wer bei Shutterstock ein­kauft, kauft gleich 35,5 Fotos pro Ausgabe. Das ist logisch, da die Agentur durch ihr Abonnement-​Modell Vielnutzer bevor­zugt. Vermutlich bie­ten auch vie­le der ande­ren Agenturen in die­ser Liste Abonnements oder zumin­dest Rabatte an. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich drei Agenturen aus der Liste ent­fernt habe, die zwar mit ihrem Durchschnittswert in den Top 10 dabei wären, die­sen Wert aber nur durch Verkäufe an eine ein­zi­ge Zeitschrift erreicht haben: Das wären Bloomberg (35 Fotos in einer Ausgabe), deco & style (12 Fotos in einer Ausgabe) und Eveandadam (8 Fotos in einer Ausgabe)

Das Spiel mit den Zahlen funk­tio­niert auch anders her­um. Welche Zeitschriften kau­fen am meis­ten Bildagentur-Fotos?

Die Top 10 Zeitschriften mit den meis­ten BA-Fotos:

  1. BUNTE (258 Fotos)
  2. Fit for Fun (192 Fotos)
  3. Life & Style (190 Fotos)
  4. InStyle (175 Fotos)
  5. Gala (172 Fotos)
  6. FHM (165 Fotos)
  7. Freizeit Revue (155 Fotos)
  8. Celebrity (155 Fotos)
  9. Der Spiegel (141 Fotos)
  10. Joy (136 Fotos)

In die­ser Kategorie lie­gen ein­deu­tig die „Klatsch-​Blätter“ vor­ne, die ihre News, Berichte und Gerüchte mit vie­len klei­nen Fotos spi­cken. Mit FHM und Fit For Fun haben es auch zwei eher Fitness-​orientierte Magazine in die Top Ten geschafft. Da die bun­ten Blätter die meis­ten Bilder kau­fen, ist es logisch, dass die Bildagenturen, wel­che die pas­sen­den Fotos (Celebrities, Paparazzi, News) im Angebot haben, in den obe­ren Top-​Listen vor­ne liegen.

Die Top 10 Zeitschriften, wel­che die meis­ten Bildagenturen nutzen:

  1. BUNTE (59 Agenturen pro Heft)
  2. Der Spiegel (56 Agenturen pro Heft)
  3. Freizeit Revue (50 Agenturen pro Heft)
  4. Frau im Trend (46 Agenturen pro Heft)
  5. Gala (43 Agenturen pro Heft)
  6. InStyle (34 Agenturen pro Heft)
  7. Lisa (33 Agenturen pro Heft)
  8. Bild der Frau (33 Agenturen pro Heft)
  9. Joy (32 Agenturen pro Heft)
  10. Neue Welt (32 Agenturen pro Heft)

Hier wan­delt sich das Bild wie­der leicht und die Hälfte der Agenturen wech­selt. Jetzt domi­nie­ren ein­deu­tig die nied­rig­prei­si­ge­ren Frauenzeitschriften, wäh­rend die Glamour-​Hefte fast ver­schwun­den sind.

Anmerkungen:
Ich habe im März 2008 mit mei­ner Zeitschriftenauswertung ange­fan­gen. Das war vor über zwei Jahren. In den letz­ten Monaten ist in den letz­ten Folgen deut­lich gewor­den, dass die Nutzung von Microstock-​Agenturen zuge­nom­men hat. Es wäre ein inter­es­san­tes Experiment, in eini­gen Monaten die glei­chen Zeitschriften noch mal aus­zu­wer­ten, die als ers­tes dran waren und dann zu ver­glei­chen, wie sich die Agenturnutzung gewan­delt hat. Vielleicht wer­de ich das auch machen.

Bevor jemand anfängt, die­se Top-​Listen als in Stein gemei­ßelt zu betrach­ten, ein Hinweis zur Statistik: Die Datenbasis ist oft dünn gewe­sen. Vor allem basie­ren die Zahlen nur auf einer Ausgabe der jewei­li­gen Zeitschrift. In der nächs­ten Ausgabe kann das Verhältnis der Bildagenturen ein ganz ande­res gewe­sen sein. Die ein­zel­nen Zaheln sind des­halb mit Vorsicht zu lesen. In der Summe spie­geln vor allem die ers­ten bei­den Top-​Listen jedoch recht zuver­läs­sig wie­der, wel­che Bildagenturen den deut­schen Zeitschriftenmarkt dominieren.

Was sagen Euch die­se Zahlen? Habt ihr wei­te­re Ideen, was eine Untersuchung wert wäre?

Teil 9: Fotos von Bildagenturen in ADAC Reisemagazin, Neue Welt, Life&Style, ideenMagazin und Reader’s Digest

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriftencover

Zeitschrift: ADAC Reisemagazin
Untertitel: keiner
Ausgabe: Mai/​Juni 2009
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Preis: 7,80 Euro
Zeitschriftenthema: Reise, Kultur, Autos
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen
Verlag: ADAC Verlag GmbH

Fangen wir heu­te mit einem Reisemagazin an. Im Heft fin­den sich 46 Fotos aus 26 Bildagenturen. Der größ­te Teil besteht aber aus Auftragsfotos zu den Reisethemen, die bebil­dert wer­den sol­len. Ich fand auf­fäl­lig (und gut), dass die Fotos rela­tiv groß abge­druckt wer­den. In den Bildcredits wird immer die Agentur und der Fotografenname genannt.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Cinetext: 5
Ullstein Bild
: 5
AKG-​Images: 4
Getty Images: 3
Laif: 3
A1pix: 2
Bildagentur Huber: 2
F1 Online: 2
Fotex: 2
Mauritius: 2
Anzenberger: 1
Arco Images: 1
Artur: 1
Bilderberg: 1
DEFD: 1
Diagentur: 1
Food Centrale Hamburg: 1
Granata Images: 1
Interfoto: 1
Parallelozero: 1
Picture Press: 1
Rex Features: 1
Schapowalow: 1
Stockfood: 1
Superbild: 1
Visum: 1

Bemerkungen:
Die Dominanz der Reise- und Reportageagenturen (Laif, Ullstein, Huber, etc.) über­rascht hier nicht, wohl aber die Führung von Cinetext, die auf Filmfotos spe­zia­li­siert sind. Das hängt jedoch damit zusam­men, dass eine Reise auf den Spuren der „Don Camillo und Peppone“-Filme wan­delt und ent­spre­chend bebil­dert wurde.

Zeitschrift: Neue Welt
Untertitel: Für die Frau
Ausgabe: 14/​2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 1,50 Euro
Zeitschriftenthema: Stars, Adel, Mode, Gesundheit
Größe der Bildredaktion: Sechs Personen (Leitung: Christiane Doerk)
Verlag: Westdeutsche Zeitschriftenverlag GmbH

In der Neuen Welt zähl­te ich 104 Fotos aus 32 Agenturen. Auffällig war, dass der Reiseteil fast nur aus PR-​Fotos bestand, im Gegensatz zur Zeitschrift oben und auch die Trennung von redak­tio­nel­lem Inhalt und Werbung ist – nun ja- schwam­mig. Zum Beispiel wird für einen Gesundheitsartikel ein PR-​Foto eines Medikamentenherstellers genom­men, der auch im Artikel emp­foh­len wird. Die Bildcredits gel­ten mal für eine ein­zel­ne Seite und mal für eine Doppelseite.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Action Press: 13
Panthermedia: 11
dpa: 8
Bilderbox: 7
Dana Press: 7
Face To Face: 6
Roba Press: 6
Schneider-​Press: 5
Wahapress: 5
Jump: 4
PPE: 3
Mauritius: 2
Agency People Image: 2
a‑way: 2
Babirad-​Picture: 2
Breuelbild: 2
CMK Images: 2
People Image: 2
Schickinger: 2
Cinetext: 1
AP: 1
Bildagentur Strauß: 1
Brauer Photos: 1
Bulls Press: 1
Colourpress: 1
doc-​stock: 1
EB-​Stock: 1
InterTopics: 1
Most Wanted Pictures: 1
Newpix: 1
peo­p­le pic­tu­re: 1
Seeger-​Press: 1

Bemerkungen:
Da ich sehr vie­le Fotos bei Panthermedia habe, fin­de ich des öfte­ren mei­ne Fotos in der Zeitschrift. Roba/​Dana/​Scheider Preis sind alle­samt auf Adel- und Celebrity-​Bilder spe­zia­li­siert und damit für eine Zusammenarbeit prädestiniert.

Zeitschrift: Life&Style
Untertitel: weekly
Ausgabe: 17/​2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 1,90 Euro
Zeitschriftenthema: Stars, Mode, Beauty
Größe der Bildredaktion: Sechs Personen (Leitung: Maike Kie Godbersen)
Verlag: Heinrich Bauer Verlag KG

Die Zeitschrift scheint ein Familienbetrieb zu sein. Sie erscheint im Bauer-​Verlag und sowohl Herausgeberin und Chefredakteurin tra­gen eben­falls den Nachnamen Bauer. Im Heft fin­den sich fast nur Stockfotos und so gut wie kei­ne Auftragsfotos, außer für eini­ge Kleidungsfotos. Trotz der Bildfülle, wer­den rela­tiv wenig Agenturen genutzt: 190 Fotos aus 29 Bildagenturen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Action Press: 46
Splash News
: 38
Wirepress: 13
Getty Images: 11
Reflex: 8
Eliot Press: 7
paulpics.de: 7
Bulls Press 6
Colourpress: 6
Most Wanted Pictures: 6
HGM Press: 5
Wenn: 5
Face To Face: 4
Insight Celebtrity: 4
Sipa Press: 4
Starface: 3
dpa: 2
Babirad-​Picture: 2
InterTopics: 2
Picture Press: 2
Cinetext: 1
AP: 1
Fotex: 1
Interfoto: 1
Stockfood: 1
Angeli: 1
FilmMagic.com: 1
Finest Images: 1
Reuters: 1

Bemerkungen:
Die Top-​Agenturen der Paparrazi kämp­fen hier um die ers­ten zehn Plätze. Gewonnen hat wie so oft Action Press. Bei den Bildcredits wer­den nur die Agenturnamen angegeben.

Zeitschrift: ideenMagazin
Untertitel: Das Haus
Ausgabe: 2/​2009
Erscheinungsweise: quartalsweise (?)
Preis: 2,95 Euro
Zeitschriftenthema: Deko, Einrichtung, Garten
Größe der Bildredaktion: Eine Person (Christine Meinel-Höß)
Verlag: Internet Magazin Verlag GmbH

Ich bin mir nicht sicher, wie genau die­se Zeitschrift funk­tio­niert. Sie scheint ein Ableger der Zeitschrift „Das Haus“ zu sein, der ab und zu Einrichtungs- und Gestaltungsideen vor­stellt. Deshalb schei­nen vie­le Fotos auch aus (im Heft bewor­be­nen) Büchern zu sein, zum Beispiel beim Vorstellen von Rezepten oder Drinks. Wenn Agenturfotos genutzt wer­den, wird oft auch der Fotografenname ange­ge­ben. Insgesamt fin­den sich 56 Fotos aus 15 Bildagenturen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Flora Press: 16
foto­lia
: 10
istock­pho­to: 7
Stockfood: 4
Picture Press: 3
Jahreszeiten Verlag: 3
Bildagentur Strauß: 2
Camera Press: 2
GAP Photos: 2
Planet Syndication: 2
Jump: 1
Mauritius: 1
Corbis: 1
Jupiterimages: 1
Loupe Images: 1

Bemerkungen:
Mit istock­pho­to und foto­lia sind hier Microstock-​Agenturen ganz gut ver­tre­ten, flan­kiert wer­den sie aber wei­ter­hin von den eher teu­ren Bildagenturen.

Zeitschrift: Reader’s Digest Deutschland
Untertitel: keiner
Ausgabe: April 2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 3,70 Euro
Zeitschriftenthema: Reportagen, Geschichten
Größe der Bildredaktion: Eine Person (Markus Ward)
Verlag: Verlag Des Beste GmbH

Der Reader’s Digest ist sowas wie der kleins­te gemein­sa­me Nennen der Zeitschriftenbranche. Das Heft erscheint in 50 Ausgaben und 21 Sprachen. Gezählt habe ich in der deut­schen Ausgabe, da fand ich 47 Fotos aus 22 Bildagenturen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

foto­lia: 9
Corbis: 8
Getty Images: 3
AP: 3
Look: 3
dpa: 2
Reuters: 2
Masterfile: 2
pd‑f.de: 2
HGM Press: 1
AKG-​Images: 1
F1 Online: 1
Rex Features: 1
Age Fotostock: 1
Alamy: 1
Colourbox: 1
manfredbaumann.com: 1
MAXPPP: 1
Newscom: 1
pho­to­al­to: 1
Project Photos: 1
Zentralbild: 1

Bemerkungen:
Bei eini­gen Reportagen im Heft wer­den auch Auftragsfotos genutzt. foto­lia und Corbis sind im Heft am häu­figs­ten ver­tre­ten und die Zuordnung ist vor­bild­lich: Direkt am Bild mit Agentur- und Fotografennamen. Insgesamt wer­den die Fotos im Heft jedoch eher zur Auflockerung und Illustration statt als Blickfang genutzt.

Fast eine Zusammenfassung:
Nach zehn Ausgaben mei­ner Zeitschriftenanalyse – dann hät­te ich 50 ver­schie­de­ne Zeitschriften ana­ly­siert – woll­te ich eine Bilanz zie­hen und auf­lis­ten, wel­che Agenturen ins­ge­samt am meis­ten genutzt wur­den etc. Mittlerweile gehen mir aber lang­sam die Zeitschriften aus. Falls mit jemand in Köln mal eini­ge aus­ge­le­se­ne Hefte in den Briefkasten wer­fen will oder mir jemand wel­che per Post schi­cken möch­te, bit­te ich um eine kur­ze Mail. Vielen Dank.

Extra-​Teil: Fotos von Bildagenturen in Geo, Geolino und Geolino Extra

Ich fin­de es toll, wenn sich Leser aktiv an die­sem Blog betei­li­gen. Der Leser Philipp Schroeder hat sich die Mühe gemacht, mei­ner Serie „Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften“ selbst etwas hinzuzufügen.

Zeitschriften Geo, Geolino, Geolino Extra

Vorhang auf für sei­nen Beitrag:

Zeitschriften: Geo, Geolino und Geolino Extra
Ausgaben: von 2004 – 2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 3 €
Themen: Reportagen
Verlag: Verlag Gruner + Jahr AG & Co. KG

Gezählt wur­den die Bildcredits in rund 40 Heften. Leicht zu zäl­hen, da hin­ten im Impressum auf­ge­lis­tet, aller­dings dadurch den ein­zel­nen Bildern schwe­rer zuzuordnen.

Nach Häufigkeit sor­tier­te Bildagenturen:
Corbis (300)
Agentur Focus (277)
Getty Images (179)
DPA (89)
Minden Pictures (70)
laif (50)
Alamy (41)

Die  hohe Anzahl der bei Agentur Focus gekauf­ten Bildrechte kom­men durch die vie­len Reportagenbilder. Tierfotos wur­den haupt­säch­lich bei Minden Pictures gekauft und die bei der DPA gekauf­ten Bilder stam­men meis­tens aus der Rubrik Nachrichten aus aller Welt (News).