Welche Fotos wurden bei der Microstock-Bildagentur istockphoto im Jahr 2011 am meisten verkauft? Die Agentur hat mal in den Statistiken gewühlt und zeigt hier ihre drei Bestseller des Jahres:
Das Bild wurde bisher in diesem Jahr 160 Mal verkauft und ich habe dafür knapp 130 US-Dollar bekommen. Das sind keine überragenden Zahlen, aber es muss berücksichtigt werden, dass ich bei istock seit über einem Jahr nicht mehr hochlade, was sich bestimmt auch auf die Verkäufe meiner bisherigen Dateien auswirkt.
Von den anderen Bildagenturen habe ich noch keine Verkaufsanalysen für 2011 bekommen. Wenn diese noch welche liefern, werde ich natürlich auch deren Bestseller zeigen.
Wer viele Fotos bei mehreren Microstock-Bildagenturen online hat, wird unweigerlich auf dieses Problem stoßen: Wie viel habe ich mit meinen Fotos verdient?
Die Microstock-Agenturen machen es den Fotografen sehr schwer, genau zu analyisieren, wie viel sie an einem Bild verdient haben. Noch schwieriger ist es, herauszufinden, wie viel man pro Shooting verdient hat oder wie viel ein Shooting pro Monat einbringt. Fast alle Bildagenturen haben zwar eine Verkaufsansicht, welche anzeigt, welche Fotos zuletzt verkauft wurden. Aber könnt ihr beispielsweise aus dem Stehgreif sagen, welches Foto von euch bei den Microstock-Agenturen im letzten Monat am meisten verkauft wurde? Ich kann das bei mehreren tausend Verkäufen im Monat nicht mehr ohne Hilfe. Genau diese Lücke will das neue Tool „Stock Performer“ schließen.
Stock Performer ist ein webbasiertes Analyse-Programm, welches Microstock-Fotografen bei der Verkaufsanalyse des eigenen Portfolios helfen soll: „Stop guessing. Start knowing.“ ist deren Motto. Entwickelt wurde Stock Performer vom bekannten Stockfotografen Luis Alvarez (der hier im Blog schon einen Gastauftritt hatte) und dem Programmierer Oliver Rivo.
Die Seite ist noch in der Beta-Phase und zur Zeit werden vier Microstock-Agenturen ausgewertet: istockphoto, Fotolia, Shutterstock und Dreamstime. Weitere sollen bald folgen. Der Aufbau von Stock Performer ist momentan dreigeteilt: Übersicht (Overview), Verkäufe (Top Sales) und Kollektionen (Collections). Die Übersicht sehr ihr oben.
Dort seht ihr auf einen Blick die zuletzt verkauften Bilder, eine grafische Darstellung der Umsätze (blaue Balken) und Verkäufe (rote Linie) des aktuellen Monats sowie einen Performance-Wert. Dieser zeigt an, wie viel Prozent ihr im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vormonats verdient habt, also wenn dort eine positive Prozentzahl steht, seid ihr gut, wenn dort ein Minus vor der Zahl steht, seid ihr schlechter dabei als letzten Monat.
Unten ist eine Gesamtübersicht über Uploads (grauer Bereich), Umsatz und Verkäufe über alle Jahre hinweg. Die einzelnen Werte können mit einem Klick auf die Icons rechts auch ausgeblendet werden. Unter der Grafik stehen die Agenturnamen. Wenn ihr darauf klickt, könnt ihr die drei Werte auch für jede Agentur einzeln anzeigen lassen oder mehrere Agenturen miteinander vergleichen. Beim Klick auf einen der Tages-Balken kommt ihr zu einer sehr ausführlichen Tagesübersicht, wo die Downloads aller Agenturen im Detail angezeigt werden. Werte wie RPD (Return per Download) und die Gesamtumsätze der einzelnen Agenturen werden ebenfalls angezeigt.
Die Verkaufsansicht zeigt, wie der Name vermuten lässt, die Top-10-Verkäufe der teilnehmenden Agenturen. Es lässt sich filtern, welche Agenturen angezeigt werden sollen und ob die Sortierung nach Umsatz oder Downloads erfolgen soll. Außerdem kann man sich aussuchen, ob die Top-Verkäufe pro Tag, Woche, Monat, Quartal oder Jahr angezeigt werden sollen. Ich nutze diese Ansicht sehr gerne, weil ich so zum Beispiel sehr einfach sehen kann, was meine aktuellen Bestseller sind. Spannend ist auch, dass bei sehr ähnlichen Portfolios fast bei allen Agenturen ganz andere Motive regelmäßig auf den ersten Plätzen landen.
Sehr hilfreich ist auch der dritte Teil der Seite, die Kollektionsansicht. Bei istockphoto und bei Fotolia kann der Fotograf seine Bilder in Lightboxen bzw. Galerien sortieren. Ich nutze das beispielsweise, um meine Bilder nach Fotoshootings zu sortieren, damit ich weiß, welches Model oder welches Shooting besonders lukrativ war. Diese Kollektionen werden von Stock Performer ausgelesen und ausgewertet. Auch bei Dreamstime und Shutterstock kann der Fotograf Lightboxen bzw. Bildersets anlegen, aber diese werden leider (noch?) nicht berücksichtigt.
Auf einer Übersichtsseite werden die Namen der Kollektionen, die Agentur, aus der sie stammt, die Anzahl der enthaltenen Bilder, die bisher erzielten Downloads, der monatliche RPI (Return per Image), der durchschnittliche RPD, die Sell-Through-Rate und das Erstellungsdatum angezeigt. Nach diesen Daten kann man die Kollektionen auch sortieren lassen. Besonders wenn man die Kollektionen nach dem monatlichen RPI sortiert, lässt sich ganz gut sehen, welche Serien am besten laufen.
Für jede Kollektion gibt es eine Detailansicht, wo ein grafischer Verlauf der monatlichen Umsätze, Downloads und Uploads in die Kollektion zu sehen ist sowie weitere nützliche statistische Werte, zum Beispiel die Entwicklung des RPI oder RPD im Verlauf mehrerer Jahre. Natürlich werden auch die Bilder der Kollektion angezeigt, sortiert nach der Höhe der erzielten Umsätze.
Im Gegensatz zu einigen anderen Analyse-Tools wie Microstock Analytics oder Lookstat verlangt Stock Performer nicht die Eingabe der Account-Namen und Passwörter für die betreffenden Webseiten. Stattdessen wird ein Plugin für Firefox, Chrome oder Safari installiert, welches die gleichen Cookies benutzt, die von den Bildagenturen auf dem Rechner abgelegt werden, um die Daten zu extrahieren.
Ich habe schon ganz früh begonnen, Stock Performer auszuprobieren und als Beta-Tester geholfen, das Tool um einige nützliche Funktionen zu erweitern. Einige Details gibt es jedoch, welche noch nicht möglich sind. So vermisse ich beispielsweise die Möglichkeit eines CVS-Exports der gesamten Daten, um eigene Analysen zu erstellen, zum Beispiel um die Entwicklung von Abo-Downloads vs. Einzel-Downloads zu vergleichen. Auch wäre eine Keyword-Analyse toll, wie sie Microstock Analytics schon anbietet. Laut Luis ist jedoch auch in dieser Richtung einiges geplant. Auch eine Zusammenführung der gleichen Bilder oder Kollektionen über mehrere Agenturen hinweg ist noch nicht möglich.
Was bisher allen Tools fehlt, ist eine Agentur-Unterstützung, die über die 2–5 großen englischen Microstock-Agenturen hinaus geht. Der große Haken ist meist, dass die Agenturen selbst es nicht gerne sehen, wenn fremde Entwickler so massiv auf deren Datenbestand zugreifen. Das ist unter anderem auch der Grund, warum Shutterstock und 123rf beim Einloggen das Lösen eines CAPTCHA verlangen. Andererseits sind die Agenturen selbst schuld, weil es bisher keine Agentur schafft, ihren Fotografen diese wertvollen Verkaufsdaten auf übersichtliche, hilfreiche Art und Weise zu präsentieren.
Vor allem die Profi-Fotografen wissen jedoch, dass die Analyse der Verkaufszahlen und Bestseller ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs ist. Die Anbieter der Analyse-Tools lassen sich ihren Service deshalb auch gut bezahlen.
Stock Performer wird anfangs zwei Versionen anbieten: Eine „Basic Package“, was nur die Übersichtsgrafiken enthält für 9 Euro pro Monat und das „Premium Package“ mit allen oben beschriebenen Funktionen für 29 Euro pro Monat. Für die ersten 14 Tage gibt es einen „Free Trial“, also eine kostenlose Probephase.
Auf der MicrostockExpo habe ich auch mit dem Entwickler des oben erwähnten MicrostockAnalytics-Tool gesprochen und werde das in nächster Zeit ebenfalls testen und vergleichen.
VERLOSUNG:
Luis und Oliver möchten „Stock Performer“ kontrolliert starten, das heißt, nach und nach neue Mitglieder aufnehmen, damit die Seite nicht überlastet wird und sie Fehler schneller beheben können. Für Euch Blog-Leser habe ich zwei garantierte Plätze ausgehandelt, die das Tool unverbindlich einen ganzen Monat kostenlos ausprobieren können. Diese beiden Plätze verlose ich unter allen Leuten, die diesen Artikel bis zum 15.11.2011 kommentieren.
Welche statistischen Werte würdet ihr am liebsten mit so einem Tool analyisieren? Was interessiert euch am meisten?
Vor einigen Wochen veröffentlichte mein geschätzter Microstock-Kollege Kzenon in seinem empfehlenswerten Blog eine Artikel-Serie über die Lage der Microstock-Industrie auf englisch. Mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentliche ich in meinem Blog seine Serie von mir ins Deutsche übersetzt. Los geht es heute mit dem ersten Teil:
Wenn Du ein Microstock-Lieferant bist, ein Fotografenkollege oder einfach die Diskussion in den einschlägigen Foren verfolgst, wirst Du die Klagen bemerkt haben über fallende RPIs (Return per Image; Umsatz pro Bild), wachsende Konkurrenz und generell den Abwärtstrend der Industrie. Der Konsens scheint zu sein, dass früher alles besser war.
Ist das so? Bis zu einem gewissen Grad: ja. Ist das schlecht? Nicht unbedingt.
Du solltest wissen, dass es wirklich ein goldenes Zeitalter für Microstock gab. Das war, als die Industrie jung genug war, um von professionellen Fotografen verachtet zu werden, aber erwachsen genug, um eine starke Kundenbasis zu haben. Es gab Land abzustecken und relativ wenig Konkurrenz. Selbst minderwertige oder gar total triviale Bilder konnten verkauft werden, einfach weil sie billig waren. Konzeptionell gute Bilder, gut umgesetzt, konnten dir ein Vermögen bringen.
Nun, das ist vorbei. Es gibt keine Verkäufe mehr für den USB-Stick mit geringer Schärfentiefe oder die nicht ganz so umwerfend ausgeleuchtete Tomate auf weißem Hintergrund. Die Archive der Agenturen sind voll mit diesen Motiven und die meisten existierenden Bilder haben so viel Verkäufe und „Ranking-Saft“ angesammelt, dass sie für lange Zeit immer an die Oberfläche der Suchergebnisse gespült werden. Wenn jemand nach einem trivialen (lies: austauschbaren) Bild sucht, werden sie den Impuls haben, dieses von der ersten Seite der Suchergebnisse auszuwählen. Soviel dazu.
Auf der anderen Seite gibt es kein Ende der Stockfotografie nur weil es genug Bilder gibt, genauso wie es kein Ende der Wissenschaft gibt, nur weil wir schon eine Menge wissen. Es wird immer Nischen geben, es wird Änderungen geben, wie wir Bilder aufnehmen, beim Geschmack der Bildkäufer und die Art, wie Models ihre Haare machen wird 2013 ebenfalls anders sein. Versprochen.
Nachdem wir das gesagt haben: Ja, Microstock ist erwachsen geworden. Um an der Spitze zu bleiben, braucht es konzeptionelleres Denken, technische Finesse und – nicht zu vergessen – mehr Ressourcen als früher. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Mehr und mehr Profi-Fotografen betreten den Markt und auch mehr der damaligen Amateure, die ihre ersten Gebiete auf dem Microstock-Land absteckten, wurden ebenfalls zu Profis. Das bedeutet, das sowohl die Bildqualität und ‑quantität besser wird. Das letztere umso schneller, weil viele Profis ihre alten Archivbilder in atemberaubendem Tempo zu den Agenturen schicken.
Käufer werden selektiver. Sie sind jetzt einfach gewöhnt an hohe Qualität selbst im unteren Ende des Preissegments. Wir haben sie darauf trainiert. Wir können darüber jammern, aber ich sehe keinen Weg, das zu ändern. Akzeptiere es.
Der Markt kann nicht ewig in dem Tempo wie bisher weiterwachsen. Es gab tatsächlich eine Zeit als die Nachfrage nach Microstock-Bildern schneller wuchs als das Bruttoinlandsprodukt von China. Jedoch haben heute die meisten Leute, die als Microstock-Kunden in Betracht kommen, schon mal davon gehört. Das bedeutet nicht, dass es kein Wachstum in der Zukunft geben wird – dass die Welt immer visueller wird ist schon seit tausenden Jahren ein Trend, von dem ich kein Ende absehen kann – aber das inflationäre Wachstum nach dem großen Knall ist vorbei.
Diese Dinge sind offensichtlich, aber was bedeuten sie? Die Antwort ist unterschiedlich für die verschiedenen Mitspieler des Marktes. Schauen wir uns im nächsten Teil der Serie die Fotografen- bzw. Anbieterseite an.
Was sagt ihr zu der Analyse? Würdet ihr sie teilen oder wie seht ihr das?
Neben Fotos verkaufe ich seit einer Weile auch Footage. Footage sind kurze Video-Clips, die genau wie Bilder über Agenturen verkauft werden können. Meine ersten Videos meiner Canon 5D Mark II habe ich im Mai 2009 hochgeladen. Mittlerweile sind ca. zwei Jahre vergangen und ich will eine erste Bilanz ziehen.
Wie viel habe ich verdient, hat es sich gelohnt, was habe ich gelernt?
Wie ihr sehen könnt, habe ich in zwei Jahren ca. 120 Motive erstellt. Das ist relativ wenig und gut ein Drittel habe ich auch erst in den letzten Monaten gefilmt, nachdem ich vorher viele Fehler gemacht hatte, aus denen ich lernen konnte. Zu Revostock habe ich erst seit paar Wochen nachträglich mein Material hochgeladen und viel ist noch in der Warteschlange, weshalb die Zahlen hier sehr niedrig sind. Die Annahmequoten sind relativ hoch, gemessen daran, dass meine ersten Videos noch keine perfekte Qualität hatten. Hier habe ich das Glück, dass der Markt noch jung ist und viele Agenturen selbst noch nicht genau wissen, was sich gut verkaufen könnte und deshalb lieber etwas mehr als zuwenig annehmen.
Motive
Ursprünglich war mein Plan gewesen, die Motive als Video umzusetzen, die sich bei mir als Fotos am besten verkaufen: Schöne, glückliche Menschen. Bisher habe ich von 120 Videos nur ca. ein Drittel mit Personen. Das liegt vor allem daran, dass es zum Üben einfacher war, Naturaufnahmen oder Objekte zu filmen, ohne sich um Regieanweisungen für das Model kümmern zu müssen. Außerdem habe ich erst seit einigen Monaten Dauerlicht, ohne das die Ausleuchtung im Studio zu schwierig wäre.
Auch die Nachbearbeitung der Videos erforderte einiges an Übung, um nachträglich Weißabgleich oder Sättigung zu korrigieren und kleine Bildfehler auszubessern. Die Codierung der Videos in ein möglichst geeignetes Format für die Agenturen kostete mich auch viele Versuche und erst vor ca. zwei Monaten habe ich endlich zufriedenstellende Einstellungen finden können.
Verkäufe und Umsätze
Wie verkaufen die Agenturen nun? Hier meine Liste, sortiert nach Umsatz:
Pond5: 9 Verkäufe, 225 $ Umsatz (RPD 25 $)
Fotolia: 18 Verkäufe, 110 Euro (RPD 6,11 Euro)
Shutterstock: 5 Verkäufe, 49,25 $ Umsatz (RPD 9,85 $)
istockphoto: 4 Verkäufe, 35,30 $ Umsatz (RPD: 8,83 $)
ClipCanvas: 1 Verkauf, 24,50 $ Umsatz (RPD 24,50 $)
Clipdealer: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Revostock: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Stockfood: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Gesamte Verkäufe: 37, Gesamtumsatz: ca. 411 US-Dollar, Durchschnitt-RPD: 11,10 $
411 Dollar? Wenn man die nackten Zahlen nüchtern betrachtet, könnte man glatt den Glauben an den Footage-Markt verlieren. Angesichts der Tatsache, dass ich über 1000 Euro Investitionskosten hatte (Stativ, Videoneiger, LED-Dauerlicht, LitePanels-Dauerlicht, Hedler-Dauerlicht, Software) und noch mehr dazukommen muss, um bessere Videos zu machen, ist es bislang eindeutig ein Minusgeschäft. Hier erhoffe ich mir durch mein neues People-Material eindeutig mehr. Für den Gesamtumsatz habe ich übrigens die Euro-Angaben von Fotolia in Dollar umgerechnet, um eine Summe bilden zu können.
Der niedrige RPD (Revenue per Download) bei Fotolia liegt vor allem an den dort möglichen günstigen Abo-Downloads für Videos, was viele Videofilmer davon abhält, dort Material hochzuladen. trotzdem (oder vielleicht genau deshalb), konnte Fotolia deutlich mehr absolute Verkäufe und auch Umsatz erzielen als andere Agenturen, bei denen ich teilweise deutlich weniger Videos im Angebot habe.
Bei Revostock und Clipcanvas bin ich erst seit kurzem, weshalb die Videos dort kaum Zeit hatten, Verkäufe zu generieren. Die fehlenden Verkäufe bei Clipdealer irritieren mich immer. Ich kann nur vermuten, woran das liegt: Ich verschlagworte meine Videos nur in englisch und die Suchbegriffe werden von Clipdealer ins Deutsche übersetzt. Vielleicht sitzen die meisten Käufer in Deutschland und finden durch eine holprige Übersetzung meine Videos nicht.
Die Zukunft
Die ersten Ergebnisse sind sehr ernüchternd, aber meine Anfangsinvestitionen sind getätigt und die gröbsten Fehler habe ich begangen und kann sie nun vermeiden. Deshalb werde ich mindestens ein Jahr fleißig weiter Videos hochladen. Ich hoffe, dass ich in einem Jahr von 120 Videos auf mindestens 300 komme. Mal sehen, wie sich das dann auf die Downloads auswirkt.
Jedes Mal, wenn ich mit einer Bildagentur rede und wir über Verbesserungsvorschläge reden, wünsche ich mir, dass die Agentur den Fotografen zeigt, welche Suchbegriffe ein Bildkäufer benutzt hat, um ein Foto zu finden. Dass es technisch möglich ist, beweist seit langem Dreamstime*.
Nun – endlich – führt auch Shutterstock diese Funktion ein. Ja, wirklich, ab sofort können Fotografen sehen, durch welche Keywords ihre Bilder am meisten verkauft wurden.
Bislang ist diese Funktion etwas versteckt. Ihr findet sie, wenn ihr in Eurem Fotografen-Account rechts auf das schwarze „Shutterstock Darkroom“-Logo klickt und dort auf „Image Gallery Stats“ (oder ihr benutzt meinen Link). Dort werden dann zu jedem Bild in Eurem Portfolio die fünf meistbenutzten Suchbegriffe angezeigt, wegen denen Euer Bild verkauft wurde. Wenn ihr darunter auf „Show all keywords“ klickt, erscheint eine Liste mit allen Suchbegriffen, absteigend nach Häufigkeit sortiert.
Am Beispiel oben seht ihr zum Beispiel, dass das Bild vor allem wegen der Seitenansicht (profile, side view) gekauft wurde. Interessant ist auch, dass das fälschlicherweise benutzte Keyword „men“ (Mehrzahl von Mann) keinen stört und auch zu Verkäufen führte. Ich vermute aber, dass die Suchbegriffe erst seit kurzem gezählt werden, denn auch bei meinen Bestsellern werden nicht mal die Hälfte der Suchbegriffe angezeigt. Da Shutterstock sehr viel verkauft, werden diese Statistiken sicher erst in paar Wochen aussagekräftiger, wenn die Datenbasis groß genug geworden ist. Diskutiert werden kann über die Funktion hier im Shutterstock-Forum.
Was haben Fotografen von dieser Anzeige? Viel!
Fotografen können nun sehen, welche Suchbegriffe am erfolgversprechendsten sind. Das sind nicht immer die, die ich selbst vermute. Eine andere Erkenntnis ist auch, dass die ganz offensichtlichsten Suchbegriffe am meisten zum Verkauf führen. Zuviel „Kreativität“ bei der Vergabe von Suchbegriffen ist nicht immer hilfreich und kann sogar kontraproduktiv wirken. Dazu kommt in den nächsten Wochen ein ganzer Blog-Artikel.
Trotz meiner Euphorie über die endlich sichtbaren Käufer-Suchbegriffe kann die Funktion eins nicht: Sie verrät leider nicht, welche fehlenden Suchbegriffe zu mehr Verkäufen geführt hätten. Das geht nur manchmal indirekt, wenn Fotografen sehen, dass einige Fotos einer Serie sich besser als andere aus der gleichen Serie verkaufen, weil dort Suchbegriffe dabei sind, die den anderen Bildern fehlen. Die könnten dann ergänzt werden (wenn es vom Motiv passt), um mehr Verkäufe zu erzielen.
Deshalb ist diese Funktion für Fotografen bares Geld wert und ich wünsche mir weiterhin, dass andere Bildagenturen da schnell nachziehen werden.
Ich bin gespannt: Was sind Eure ersten Erkenntnisse bei der Auswertung? Ändert ihr Eure Verschlagwortung?