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RAWexchange – Hintergründe, Texturen und Effekte für Stockfotos nutzen

Wer nicht nur „fer­ti­ge Fotos“ über Bildagenturen ver­kauft,  son­dern öfter auch mal Composings und Fotomontagen erstellt, wird frü­her oder spä­ter über ein Problem stolpern.

Viele nütz­li­che Bilder-​Quellen schei­den aus, wenn man die fer­ti­gen Bilder bei Bildagenturen zum Verkauf anbie­ten will. Material von den übli­chen Bildagenturen wie Adobe Stock oder Shutterstock darf dafür nicht ver­wen­det wer­den, weil die run­ter­ge­la­de­nen Bilder nicht für den Weiterverkauf bestimmt sind und nicht als eige­ne Arbeiten aus­ge­ge­ben wer­den dürfen.

Viele Elemente von RAWexchange sind in die­sem Bild versteckt.

Andere, meist kos­ten­lo­se, Bilddatenbanken ver­bie­ten schlicht die kom­mer­zi­el­le Nutzung ihrer Bilder oder schrän­ken die­se Nutzung zumin­dest stark ein. Andere Anbieter ver­lan­gen einen Urheberhinweis, wel­chen man bei Bildagenturen nicht unter­brin­gen kann und so weiter.

Deshalb ver­brin­ge ich bei der Suche nach Ausgangsmaterial für Fotomontagen viel Zeit mit dem Lesen klein­ge­druck­ter Lizenzbedingungen. Leider sind eini­ge so schwam­mig for­mu­liert, dass unklar ist, ob die von mir geplan­te Nutzung erlaubt ist oder nicht.

Im Zweifel muss ich eben beim Anbieter nach­fra­gen und mir per Mail bestä­ti­gen las­sen, dass ich deren Material für Werke ver­wen­den kann, wel­che ich bei Bildagenturen verkaufe.

Einer der Anbieter, der ers­tens sehr nütz­li­ches Material anbie­tet, zwei­tens sehr güns­tig ist und drit­tens ziem­lich ent­spannt ist, was die Nutzung der fer­ti­gen Werke bei Bildagenturen angeht, ist RAWexchange*.

Deren Nutzungslizenz* ist ziem­lich kurz, liest sich ver­ständ­lich und erlaubt, dass deren Material „als Teil eines neu­en Werkes unbe­grenzt ver­viel­fäl­tigt und ver­äu­ßert wer­den darf“.

Da ich es genau wis­sen woll­te, schrieb ich eine Email und bekam die­se aus­führ­li­che Antwort:

Ja, Du kannst unse­re Produkte ver­wen­den um Composings zu krei­ie­ren und zu verkaufen.

Unsere Texturen-​Pakete sind ja kei­ne fer­ti­gen Bilder, son­dern die Basis für Bildkompositionen. Wenn Künstler also mit­hil­fe unse­rer Texturen neue Produkte schaf­fen, dann ist dies das Werk des Künstlers. Wir lie­fern „nur“ das Werkzeug, die krea­ti­ve Leistung erbringt der Künstler selber.

Wenn Du also eines unse­rer Pakete kaufst um ein Composing zu erstel­len und dies wie­der­um zu ver­kau­fen, dann ist völ­lig in Ordnung!

Das ist ein­fach aus der Natur der Sache etwas schwam­mig und muss im Ernstfall dann im Einzelfall geprüft wer­den, ob eben ein „neu­es Werk“ vor­liegt oder nicht.

Faustregel bleibt aber: Machst du was neu­es, ist’s ok. Veränderst du nur ein biss­chen unser Zeugs und unser „Rohmaterial“ bleibt mehr oder weni­ger unver­än­dert Hauptteil dei­nes „Werkes“ (Hintergrund umfär­ben, neu­er Schnitt etc.), ist’s nicht ok.“

RAWexchange hat zum einen vie­le coo­le Hintergründe, zum Beispiel aus vie­len Städten*, selbst­ge­mal­te Backdrops* und – spe­zi­el­les Highlight – die Multilight-​Hintergründe*, wo ihr vie­le Ebenen bekommt, mit denen ihr ein­zel­ne Lichter an- und aus­schal­ten sowie sogar nach­träg­lich die Tiefenschärfe ver­än­dern könnt.

Außerdem gibt es vie­le Texturen*, Brushes, Looks und Presets* und fer­tig frei­ge­stell­te (oder auf schwarz iso­lier­te) Elemente wie Vögel, Schmetterlinge, Feuer, Rauch, Schnee, Regen, Nebel, Schleim, Staub, Glas, Seifenblasen, Stoff, Blut und so weiter.

Wer nich weiß, was er damit alles anfan­gen soll, fin­det in den leicht ver­ständ­li­chen Video-​Tutorials* Hilfestellung und Anregungen.

Ich nut­ze am liebs­ten die „Special Effects“ wie Rauch, Feuer und Lichter, um einem Composing mehr Glaubwürdigkeit zu ver­lei­hen. Bei dem Gabelstapler-​Bild oben sind das zum Beispiel die Lichter vor­ne, die Feuerspur, der Rauch hin­ten und die flie­gen­den Staub-Partikel.

Auch das Bild mit dem star­ten­den Bürostuhl lebt von den RAWexchange-​Effekten: Das Feuer, der Rauch, die Partikel, alles aus deren Bundles.

RAWexchange hört bald auf, Texturen zu verkaufen

Vor weni­gen Tagen gab RAWexchange* bekannt, dass sie ab dem 28. Februar 2018 kei­ne Texturen mehr ver­kau­fen wer­den, weil sich die Geschäftsausrichtung ändert.

Die letz­ten Tage gibt es jetzt den Coupon-​Code “EndeGutAllesGut”, mit dem ihr 15% Rabatt im Shop erhaltet.

Das heißt, wenn ihr an die­sen qua­li­ta­tiv sehr hoch­wer­ti­gen Texturen, Overlays oder Backdrops inter­es­siert seid, soll­tet ihr noch die­sen Monat zuschla­gen, sonst kann es sein, dass die Texturen nicht mehr vor­han­den sind. Die gekauf­ten Downloads sind dann noch bis zum 30.6.2018 verfügbar.

Also, schaut hier in den Texturen-​Shop* rein!

* Affiliate

Stockfotografie-​News 2013-03-22

Es ist schon wie­der ca. sechs Wochen her,seit ich den letz­ten News-​Rundumschlag raus­ge­hau­en habe. Deswegen geht es heu­te wie­der mit den aktu­el­len Meldungen aus der Bilderbranche.

  • Fangen wir mit etwas Statistik an: Die Ergebnisse der gro­ßen Microstock-​Umfrage 2012 von MSG sind online. Wer wis­sen will, wo er im Vergleich zu ande­ren Microstockern steht, fin­det dort die Antworten.
  • Letztes Jahr war es der gro­ße Trend, jetzt gibt es die ers­ten Opfer: Die Smartphone-​Bildagentur Pictorama quit­tiert ihren Dienst.
  • Ebenfalls auf­ge­ben muss­te die Hamburger Bildagentur Fotocent, wel­che zum 30.4.2013 ihre Pforten wegen Geldmangels schließt.
  • Ganz anders bei Shutterstock: Nach ihrem Börsengang ver­öf­fent­lich­te die Agentur am 21.2.2013 ihre Geschäftszahlen für 2012 und gleich dar­auf ver­dop­pel­te sich der Aktienkurs fast.
  • Die eher im Video-​Bereich behei­ma­te­te Agentur Pond5 über­nahm gera­de erst die Microstock-​Agentur Pixmac. Ich weiß noch nicht, wie ich das ein­ord­nen soll, weil ich von Pond5 viel hal­te, von Pixmac jedoch eher wenig. Aber hof­fen wir, dass sich das jetzt zum Positiven wen­den wird.
  • Clipdealer führt zum 1.3. eine „Social Media-​Lizenz“ ein. Damit kön­nen Bildkäufer gegen 1,50 Euro Aufpreis bei Fotos (3 Euro bei Videos) die Werke auch in sozia­len Netzwerken ver­öf­fent­li­chen. Wegen der oft sehr weit­rei­chen­den Rechteeinräumung bei Seiten wie Facebook, Pinterest etc. soll­ten Fotografen sich gut über­le­gen, ob sie die­se Lizenz akti­vie­ren wol­len. Eine Übersicht über den unzu­rei­chen­den Metadaten-​Erhalt bei sozia­len Netzwerken gibt es hier.
  • Wie sehen Porno-​Stars ohne Make-​Up aus? Wer das schon immer mal wis­sen woll­te, fin­det die teils erschre­cken­de Antwort hier.
  • Eine umfang­rei­che Sammlung von vie­len Tutorials für die Foodfotografie gibt es im Blog von Jenncuisine.
  • Seid ihr von den vie­len Ablehnungen wegen „zuviel Ähnlichkeit“ bei Dreamstime genervt? Die Agentur ver­spricht, ab sofort wie­der mehr ähn­li­che Bilder durchzulassen.
  • iStockphoto setzt das Upload-​Limit für Vektorgrafiken auf 999 Dateien pro Woche und schafft das Limit damit de fac­to ab. Es scheint, als ob der Versuch einer Volumenbegrenzung heut­zu­ta­ge nicht mehr sinn­voll ist?
  • Die neue Agentur Disimage will den Klischees im Bildermarkt gänz­lich ande­re Motive, skur­ril und abge­fah­ren, gegenüberstellen.
  • Adobe plant, den Verkauf von Photoshop und der Creative Suite als CD-​Version im Mai gänz­lich ein­zu­stel­len. So sehr ich die­sen Schritt wegen neu­er Vertriebsmethoden ver­ste­hen kann, so sehr fürch­te ich doch, dass danach mit­tel­fris­tig eine Preiserhöhung der Creative Cloud anste­hen könnte.
  • Wer sich ärgert, dass die Lichtsetzungs-​App Strobox lan­ge nicht wei­ter­ent­wi­ckelt wur­de, fin­det viel­leicht in Sylights eine durch­dach­te und – noch – kos­ten­lo­se Alternative.
  • Unter wel­chen Bedingungen darf man Werbung mit Prominenten machen? Ein aktu­el­les Urteil wegen eines Brüderle-​Fotos zeigt die Grenzen auf.
  • Birgit Engelhardt ver­öf­fent­licht auf ihrem Blog hun­der­te Texturen und Hintergründe, die aus­drück­lich auch kom­mer­zi­ell und für die Nutzung in Stockfotos genutzt wer­den dürfen.
  • Einen kos­ten­lo­sen Photoshop-​Pinsel für die Erstellung von Sommersprossen gibt es hier.
  • Wer es noch nicht gemerkt hat: Sowohl mein Stockfotografie-​Verdienst-​Rechner als auch mein Fotolia-​Ranking-​Rechner funk­tio­nie­ren wie­der. Schuld war ein neu­es Plugin, was Amok gelau­fen ist.
  • Noch was Lustiges: Der Musiker Darwin Deez hat für sein Musikvideo zum Song „You Can’t Be My Girl“ kom­plett auf Stock-​Videos zurück­ge­grif­fen. Noch lus­ti­ger ist, dass zwei der Videos (bei Minute 1:01 und 1:17 von mir sind, aus der Fotosession, die ich im letz­ten Blogbeitrag vor­ge­stellt habe.)
  • Gerade frisch rein: Shutterstock plant auch eine Bildagentur oder Kollektion namens „Offset“, mit hoch­wer­ti­gem Premiummaterial.

Habe ich was ver­ges­sen? Dann bit­te ein­fach in den Kommentaren nachtragen.

Rezension – DVD-​Training-​Serie mit Lichtsetups von Krolop & Gerst

Vor einer Weile hat­te ich den bei­den Fotografen Martin Krolop und Marc Gerst bei der Erstellung eines Video-​Tutorials über die Schulter geschaut.

Heute will ich die dazu­ge­hö­ri­gen DVDs bespre­chen, was bei einer vor­lie­gen­den Gesamtlaufzeit von über 11 Stunden logi­scher­wei­se etwas gedau­ert hat.


Ich habe mir die­se drei Teile (mit ins­ge­samt vier DVDs) ange­schaut, ins­ge­samt haben die bei­den mitt­ler­wei­le aber schon acht ver­schie­de­ne DVD-​Trainings im Angebot und sie arbei­ten hart dar­an, dass es noch mehr wer­den. Es liegt auf der Hand, dass jedes DVD-​Training ein ande­res Thema abhan­delt, aber eini­ges ist auch identisch.

Die meis­ten DVDs rich­ten sich an Fotografie-​Anfänger, Profis wer­den viel­leicht wenig Neues ler­nen, dafür aber ihre Neugier befrie­di­gen kön­nen, wie ande­re Fotografen arbei­ten und was für Ergebnisse sie erzie­len. Doch dazu gleich mehr. Die Aufnahmetechnik ist auf den ers­ten DVDs etwas – na ja – beschei­den, die Musik eher nur für Techno-​Fans und Martins Kommentare kön­nen schnell mal lang­at­mig wer­den oder er ver­has­pelt sich und muss dann die Models fra­gen, was er eigent­lich sagen woll­te. Da dach­te ich mir des öfte­ren schon: „Ja, Martin, ich hab’s ver­stan­den, bit­te wei­ter im Text“.

Blöd ist auch, dass sich die DVDs von den meis­ten DVD-​Spielern nicht abspie­len las­sen, da die Videos ent­we­der im FLV-​Format oder MP4/​MOV-​Format vor­lie­gen. Dafür sind auf jeder DVD die Videos auch in klei­ner Auflösung dabei, sodaß sie sehr bequem auf dem iPhone oder ande­ren Smartphones ange­schaut wer­den kön­nen. Die Länge der ein­zel­nen Videos ist mit ca. 5–15 Minuten auch sehr pas­send, um sie häpp­chen­wei­se auf dem Weg zur Arbeit oder Uni zu sehen.

Was die DVDs aus­zeich­net, sind ande­re Dinge: Zum einen sind die meis­ten DVD-​Trainings zu ein­ge­rich­tet, dass nur wenig Material gebraucht wird und der Anfänger nicht fürch­ten muss, sich die benö­tig­ten Geräte nicht leis­ten zu kön­nen. Zum Beispiel gibt es die „One Light“-Serie, bei der ein­drucks­voll gezeigt wird, wie mit einer ein­zi­gen Lichtquelle sehr unter­schied­li­che Setups umge­setzt wer­den kön­nen oder die „Let’s Bounce“-Serie, wel­che nur mit Reflektoren der Firma California Sunbounce arbei­tet. Das „Special Light“-Training zeigt, wie mit Dauerlicht, Neonröhren, Ringlicht und ande­ren Lichtquellen gear­bei­tet wer­den kann.

Desweiteren gibt es noch die Trainings “ Wie man Menschen foto­gra­fiert oder es bes­ser nicht tun soll­te“, „Action & Sport“ oder „Mobiles Blitzen“, die ich jedoch noch nicht gese­hen habe.

Das Gute an den Videos von Krolop & Gerst ist, dass sie trotz ihrer manch­mal holp­ri­gen Art sehr gut das Wesentliche ver­mit­teln: Die Arbeit mit Licht! Es geht dar­um, gute Fotos zu erhal­ten, mit so wenig Mitteln wie mög­lich. Die Erklärungen sind gut ver­ständ­lich und nach dem Betrachten der Videos blei­ben kei­ne Fragen offen. Die Kameraeinstellungen und Blitzeinstellungen wer­den genau erläu­tert, der Set-​Aufbau wird aus­führ­lich gezeigt, die Kommunikation zwi­schen Model und Fotograf ist zu sehen und sogar nach dem Shooting hören die Trainings nicht auf. Auf den DVDs sind – und das ist sehr sel­ten – die Rohdaten der Fotografen aus der Kamera dabei sowie deren bear­bei­te­te Versionen und eini­ge Videos, in wel­chen die Bildbearbeitungsschritte in Lightroom und Photoshop gemein­sam durch­ge­gan­gen wer­den. Wer sich also ein Model schnappt und einen Blitz besitzt, soll­te sehr ein­fach und schnell ähn­li­che Ergebnisse wie auf den DVDs erzielen.

Im Blog von Krolop & Gerst gibt es auch unzäh­li­ge Videos zum kos­ten­lo­sen Anschauen. Ihr wisst also vor­her genau, wel­cher Stil euch erwar­tet, wenn ihr eine der DVDs kauft. Ich emp­feh­le für den Anfang vor allem die Doppel-​DVD „One Light Setups“ (Basics/​Teil1).

Manchmal wer­de ich gefragt, ob man mir bei einem Fotoshooting zuschau­en dürf­te. Das ist mög­lich, aber zeit­lich oder ört­lich nicht immer mach­bar. Das Ansehen die­ser DVDs hat jedoch fast den glei­chen, wenn nicht sogar einen grö­ße­ren Lerneffekt.

Wie lernt ihr am liebs­ten? Mit Büchern, DVDs, Workshops?