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LED-​Taschenlampen als Dauerlicht für Videoaufnahmen im Praxistest

Bisher habe ich mit Videos lei­der nicht viel Geld ver­dient. Nach mei­nem Artikel über mei­ne bis­he­ri­gen Video-​Einnahmen im Blog bekam ich eini­ge hilf­rei­che Anregungen von Profis, wie ich die Umsätze stei­gern könn­te. Das moti­vier­te mich, das Thema stär­ker zu ver­fol­gen. Ich kann schon vor­ab ver­ra­ten, dass durch mei­ne Anstrengungen die Einnahmen inner­halb eines hal­ben Jahres die der bei­den Jahre zuvor deut­lich über­trof­fen haben.

Doch das ist heu­te nicht das Thema.

Bei der Überlegung, mehr und bes­se­re Videos zu machen, stell­te sich mir das Problem: Wie beleuch­te ich drau­ßen ohne Zugang zu einer Steckdose am bes­ten eine Szene?

Es gibt eini­ge Systeme wie „Litepanels MicroPro“* oder „Dedolight Ledzilla“*, die bei­de auf LED-​Technik basie­ren, aber mit ca. 300–400 Euro recht teu­er sind. Auch für mein gro­ßes „Litepanels 1x1“-Dauerlicht gibt es einen Akku, der jedoch knapp 700 Euro kos­tet. Eine ande­re Möglichkeit ist die Verwendung von Reflektoren, die jedoch oft einen Assistenten erfordert.

Deshalb hat­te ich die Idee, aus­zu­pro­bie­ren, ob die­se neu­en LED-​Taschenlampen nicht eben­falls nütz­lich sein könn­ten. Führend auf dem Gebiet ist unter ande­rem die Firma Zweibrüder aus Solingen, die mir freund­li­cher­wei­se eini­ge ihrer bes­ten LED-​Taschenlampen aus der Reihe „LED Lenser“ test­wei­se zur Verfügung gestellt hat.

Wie soll­te der Test ablau­fen? Statt pseu­do­wis­sen­schaft­lich zu ver­su­chen, Farbtemperaturen und Lichtstärke zu mes­sen, habe ich mir ein Model geschnappt, bin ans Rheinufer gefah­ren und habe Videos gemacht.

Damit ihr sehen könnt, was wir dabei gelernt haben, waren Ralf Maaßen und Gabriele Niepenberg von Dreamteam-​Media so freund­lich, ein Making-​Of des Tests zu machen. Vorhang auf:

Ab Minute 3:24 seht ihr auch eini­ge Ausschnitte der fer­ti­gen Clips, die ich an die Videoagenturen gelie­fert habe.

Am Ende der Videoproduktion haben wir noch ein kur­zes Interview gedreht, in dem ich eini­ge Erkenntnisse zusam­men­ge­fasst habe:

Wem das nicht reicht an Infos, kann sich hier ein kur­zes Video mit dem direk­ten Licht-​Vergleich ansehen.

Die Lektionen in Kürze:

Grundsätzlich taugt die Idee was. Es wäre ver­mes­sen zu glau­ben, dass die Lampen gegen die pral­le Mittagssonne kon­kur­rie­ren kön­nen, aber abends oder zum Aufhellen in Schattenbereichen ist der Effekt schon sicht­bar. Auch als Haarlicht von hin­ten, um dem Model mehr Tiefe zu geben, sind die Lampen prak­tisch, weil sie so klein sind, dass man sie gut ver­ste­cken kann. Preislich lie­gen die Lampen mit ca. 50–100 Euro auch deut­lich unter den oben genann­ten Alternativen. Nur das Flaggschiff LED Lenser X21* kos­tet mit ca. 200 Euro mehr, ist aber auch noch güns­ti­ger. Positiv waren auch die lan­gen Akkulaufzeiten von so vie­len Stunden, dass die­ses Kriterium prak­tisch nicht rele­vant ist und die Möglichkeit, das Licht zu fokus­sie­ren. Als Batterien kom­men meist AA- oder D‑Batterien zum Einsatz, die über­all erhält­lich sind.

Nachteilig waren die Möglichkeiten für Halter und Adapter. Da muss­te ich „McGuyver“ spie­len und mich mit Gummibändern, Mikrofonhaltern, SuperClamps, Klettverschlüssen, Rohrschellen und ande­ren Dingen behel­fen. Hier eini­ge Konstruktionsmöglichkeiten, die ich im Studio aus­pro­biert hatte:

Wie ihr im Video bei Minute 0:23 auch erkennt, hat­te ich die Möglichkeit, den neu­en Magnesium-​Kugelkopf MH054M0* von Manfrotto aus­zu­pro­bie­ren. Das ist zwar nicht für Video-​Aufnahmen kon­zi­piert, funk­tio­niert aber trotz­dem sehr gut dafür, wenn man kei­ne Schwenks machen will.Ich fin­de den so prak­tisch, dass ich mitt­ler­wei­le die­sen Kopf zusam­men mit dem Manfrotto Stativ Mini Compact AC* nut­ze, wenn ich bei Fotoaufnahmen unter­wegs bin, mir aber die Möglichkeit offen­hal­ten will, kurz paar Videos zu machen. Mit etwas Übung bekom­me ich kur­ze Schwenks sogar hin. Da die Schnellwechselplatte die Gleiche ist wie für mei­nen Videoneiger, geht auch der Wechsel schnell. Damit wir uns nicht falsch ver­ste­hen: Für rich­ti­ge Videoaufnahmen ist ein sta­bi­le­res Stativ mit einem Videoneiger die bes­se­re Wahl. Wer aber haupt­säch­lich Fotos macht und ohne viel Gepäck auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit der ande­ren Kombination auch brauch­ba­res Footage hin. Dieses Video* ist bei­spiels­wei­se so entstanden.

Welche Beleuchtung nutzt ihr drau­ßen für Videoaufnahmen?

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Praxistest Dauerlicht für Videoaufnahmen

Lange habe ich mich geziert. Ich will seit Monaten mehr Videos mit mei­ner 5D Mark II dre­hen, aber wuß­te lan­ge nicht, wel­ches Dauerlicht ich dafür benut­zen sollte.

Vor paar Wochen kam der freund­li­che Vertreter der Firma Hensel zu mir und bot mir an, ein­fach mal deren Geräte zu tes­ten. Aber da ein Test ohne Vergleich kaum hilf­reich ist, frag­te ich noch zwei ande­re Hersteller, ob sie mir eben­falls ein Gerät lei­hen wür­den. Gesagt, getan. Wenige Tage spä­ter stan­den drei kom­plett ver­schie­de­ne Lichtsysteme in mei­nem Studio.

Die Kandidaten

Vergleich Dauerlicht Hedler Hensel Litepanels

Das „klas­si­sche“ Licht ist ein Hensel C‑Light 1000, eine Halogenleuchte mit einer Farbtemperatur von ca. 3200K. Ziemlich neu sind die bei­den ande­ren Lichter. Zum einen die Hedler DX 15, eine Halogenmetalldampflampe, aber mit Tageslicht und die Litepanels 1x1 D‑Flood, eine flä­chi­ge LED-Leuchte.

Der Testaufbau

Ich lie­be zwar Statistik, aber ich habe weder die tech­ni­schen Möglichkeiten, um die Lampen auf einer psysikalisch-​theoretischen Ebene zu tes­ten noch sehe ich die Notwendigkeit. Wichtig ist doch, ob ich in der Lage wäre, mit den Lampen Video-​Clips zu erzeu­gen, wel­che von den Bildagenturen ange­nom­men und hof­fent­lich von Kunden gekauft wer­den. Deshalb habe ich ein­fach eine hüb­sche Freundin genom­men, mit ihr eini­ge Clips gedreht und die Ergebnisse bei den Agenturen hoch­ge­la­den. Zusätzlich haben sowohl das Model als auch ich geschaut, wie die Geräte in der Handhabung sind.

Ein Hinweis: Viele Film-​Profis wür­den kei­ner der Lampen auch nur eines Blickes wür­di­gen. Diese Profis nut­zen zum Beispiel Lampen von Arri, aber als Fotograf füh­le ich mich „Blitz-​Firmen“ näher. Aber hey, wenn Arri mir Geräte zum Testen schi­cken will, kann ich ger­ne einen zwei­ten Praxistest machen. Doch erst mal der erste…

Die tech­ni­schen Daten

Hier die Infos laut Herstellerangaben zu den ein­zel­nen Geräten:

Hedler DX 15
Lichtquelle: Halogenmetalldampflampe 150 W
Farbtemperatur: ca. 5800 K
Größe (L/​B/​H): 160 x 165 x 180 mm
Gewicht: 2,35 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 5200 Lux bei 1,5 Meter Abstand (ISO 100)
Sonstiges: Anschluss für Hedler Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 470,05 Euro (inkl. Mwst.)

HENSEL C‑LIGHT 1000
Lichtquelle: Halogenlampe 1000 W
Farbtemperatur: ca. 3200 K
Größe (L/​B/​H): 216 x 122 x 223 mm
Gewicht: 1,4 kg
Lüfter: ja (abschalt­bar)
Helligkeit:  Blende 45 7/​10 (aus 2m, 100ASA, Verschlusszeit 1 s)
Sonstiges: Schirmhalterung inklu­si­ve, Anschluss für Hensel Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 410,55 Euro (inkl. Mwst.)

LITEPANELS 1X1 D‑FLOOD
Lichtquelle: 576 LEDs (ins­ge­samt 40 W)
Farbtemperatur: ca. 5600 K
Größe (L/​B/​H): 305 x 305 x 44 mm
Gewicht: 1,36 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 560 Lux (=f2.8) bei 2,4 Meter Abstand (bei ISO 200, 24fps)
Sonstiges: Lichtdimmung mög­lich, Akku-​Betrieb optio­nal mög­lich, auch als Version mit 3200 K lie­fer­bar, Farbfilterfolien kön­nen vor­ne ein­ge­scho­ben werden
Preis z.Zt.: 1724,31 Euro (inkl. Mwst.)

Wie sieht das Licht aus? Ich habe eini­ge Clips hin­ter­ein­an­der geschnit­ten. Da die Litepanels mit der gro­ßen Fläche auto­ma­tisch ein eher wei­ches Licht erzeu­gen, habe ich die ande­ren bei­den Geräte je 1x ohne und 1x mit einem wei­ßen Durchlicht-​Schirm getes­tet. In die­sem YouTube-​Clip seht ihr die Varianten:

Die Handhabung

Auffällig war zuerst die unter­schied­li­che Temperatur der Geräte. Während das Hensel C‑Light gleich los­bret­zel­te und in weni­gen Sekunden sicher ein Spiegelei gegart hät­te, steigt die Temperatur bei dem Hedler DX lang­sa­mer an, kann aber laut Gehäuse auch bis zu 120°C errei­chen. Das Litepanels 1x1 hin­ge­gen wur­de auch nach einer hal­ben Stunde nur lau­warm und konn­te sicher mit den Händen berührt wer­den. Die bei­den ande­ren Geräte brauch­ten auch nach dem Ausschalten viel Zeit, um sich soweit abzu­küh­len, dass die Gehäuse berührt wer­den konnten.

Vom Licht emp­fand das Model eben­falls die LED-​Lichter am ange­nehms­ten, wahr­schein­lich auch des­halb, weil sie sub­jek­tiv am wenigs­ten hell wir­ken. Sichtbar wird das auf die­sem Foto:

Vergleich Dauerlicht Hedler Hensel Litepanels dark

Das Hedler-​Licht rechts ist deut­lich über­strahlt, das Hensel-​Licht eben­falls noch, wäh­rend das Litepanels 1x1 „dunk­ler“ erscheint. Nervig waren auch die Lüfter-​Geräusche. Das Hensel-​Gerät braucht stan­dard­mä­ßig einen Lüfter, der einen tie­fen Grundton hat, jedoch kaum stört. Es gibt auch einen Schalter, mit dem für eine (wirk­lich) kur­ze Zeit sogar der Lüfter abge­schal­tet wer­den kann, damit die Geräusche auf der Aufnahme nicht zu hören sind. Die Hedler-​Lampe wirbt hin­ge­gen damit, ohne Lüfter und damit „her­vor­ra­gend für O‑Tonaufnahmen geeig­net“ zu sein. Dann weiß ich nicht, ob mein Testgerät defekt war, jeden­falls hat die Lampe ein durch­gän­gi­gen hohen Piepston erzeugt, der – O‑Ton des Models – „einen schnell in den Wahnsinn treibt“. Für Aufnahmen mit Sound defi­ni­tiv unbrauch­bar, beim Hensel-​Gerät wäre der Sound mit Einsatz eines Richtmikrofons viel­leicht sogar nutz­bar. Laut Aussage des Hedler-​Kundendienst sei das aber nicht nor­mal und kön­ne am Testgerät liegen.

Hier der Vergleich:

Vergleich Gerätesound Dauerlicht by robert_​k

Beim Hedler-​Gerät trat anfangs auch manch­mal für Sekundenbruchteile ein Farbflackern auf,das heißt, die Farbtemperatur wech­sel­te für einen Sekundenbruchteil so stark, dass das Licht sicht­bar rot wur­de, bevor es wie­der die nor­ma­le Farbtemperatur annahm. Ebenfalls nach­tei­lig bei Hedler war, dass kei­ne Schirmhalterung vor­han­den ist. So muss­te ich mei­nen Manfrotto-​Schirmneiger bemü­hen, was aber dazu führ­te, dass das Licht den Schirm nicht in der Mitte traf, son­dern weit ober­halb davon, was etwas Licht ver­schwen­de­te. Manchmal stell­te ich auch ein Lichtflackern fest, was ich mir nicht erklä­ren konn­te. So sieht es aus:

Während Hedler und Litepanels mit ihrer Tageslichtfarbe ohne Probleme gemischt mit Tageslicht genutzt wer­den kön­nen, ist das bei der Hensel-​Lampe wegen der ansons­ten ent­ste­hen­den Mischlichtsituation schwie­ri­ger.

Aber auch die Litepanels waren nicht makel­frei. Zwar kann dort im Gegensatz zu den ande­ren Geräten die Helligkeit stu­fen­los von 0 bis 100% gere­gelt wer­den. Im unte­ren Helligkeitsbereich fiel jedoch auf, dass eine ver­ti­ka­le Reihe von ca. 11 LEDs viel stär­ker leuch­te­te als der Rest. Sollte laut Hersteller zwar nicht so sein, war aber so.

Litepanels 1x1 Dimmer

Die Ergebnisse

Ich habe ins­ge­samt ver­schie­de­ne 11 Clips bei 5 Video-​Agenturen hoch­ge­la­den, wel­che ich mit den drei Lampen erstellt habe. Clipdealer, Pond5 und Fotolia haben alle Videos ange­nom­men, Shutterstock hat 8 Videos ange­nom­men, nur eins wegen „schlech­ter Beleuchtung“ abge­lehnt, wobei ande­re mit dem glei­chen Lichtaufbau akzep­tiert wur­den und zwei wur­den wegen zu ähn­li­cher Motivwahl abge­lehnt. Bei istock­pho­to sind die Videos noch in der Warteschlange.

Wer will, kann die Lichtwirkungen selbst ver­glei­chen anhand die­ser Clips:

Aufnahme* mit Hedler, Aufnahme 1* und Aufnahme 2* mit Hedler und Durchlichtschirm, Aufnahme* mit Hensel und Durchlichtschirm, Aufnahme 1* und Aufnahme 2* mit Litepanels, Aufnahme 1* und Aufnahme 2* mit Litepanels vor­ne und Hedler als Hintergrundlicht.

Meine Entscheidung

Mit vier 500W-​Halogenstrahlern aus dem Baumarkt habe ich mei­ne ers­ten Fotos gemacht und es hat­te sei­ne Gründe, war­um ich schnell davon abge­kom­men bin. Die getes­te­ten Halogenlampen sind damit nicht ver­gleich­bar, aber die Hitze und der Stromverbrauch schon. Deswegen habe ich mir die Litepanels bestellt, auch wenn der deut­lich höhe­re Preis und die etwas gerin­ge­re Lichtleistung ein Nachteil ist. Aber mich über­zeugt, dass das System modu­lar auf­ge­baut wer­den kann (es kön­nen mit einem Adapter auch 2x1, 2x2, 4x2, oder 4x2 Litepanels zusam­men mon­tiert wer­den), es Zubehör wie Akku-​Packs und Fernsteuerung (für den Deckenbetrieb) gibt und es siche­rer ist.

Trotzdem brau­che ich sicher noch was für den Hintergrund, dafür sind mir meh­re­re Litepanels doch noch zu teu­er. Wahrscheinlich pro­bie­re ich wei­ter die Hedler-​Leuchte, bis die Lichtfirmen auch da was als LED-​Lösung ent­wi­ckelt haben. Aber die Annahmequoten bei den Bildagenturen zei­gen, dass mit jeder der vor­ge­stell­ten Lampen brauch­ba­re Ergebnisse erzielt wer­den können.

Mit was für Licht macht ihr Eure Videoaufnahmen und wie sind Eure Erfahrungen damit?


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Erste Erfahrungen mit Funkauslösern FlexTT5 und MiniTT1 von PocketWizard

Vor vier Monaten habe ich mir die lang ersehn­ten neu­en Funkauslöser der Firma PocketWizard gekauft, den FlexTT5* und den MiniTT1*. Mittlerweile habe ich sie mehr­mals unter­wegs benutzt und will über die ers­ten Erfahrungen berichten.

Im Vergleich zu den alten PocketWizards (Plus II Transceiver*) sind sie nur gering­fü­gig teu­rer, sol­len aber dafür auch die auto­ma­ti­sche Blitzsteuerung (bei Canon E‑TTL) beherr­schen. An einer Version für Nikons i‑TTL-​System wird gearbeitet.

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Zuerst fällt auf, dass mit dem – fin­de ich – genia­len Prinzips des Transceivers (Funk-​Sender und ‑Empfänger in einem Gerät) gebro­chen wur­de. Das hat den Vorteil, dass die rei­ne Sendeeinheit bedeu­tend klei­ner kon­stru­iert wer­den kann, aber den Nachteil, dass nicht bei Bedarf schnell auf ein ande­res Gerät gewech­selt wer­den kann. Das ist in der Praxis nötig, wenn die Batterie ver­sagt, ein Gerät defekt ist oder dem Kollegen ein Gerät gelie­hen wer­den soll.

Während in den FlexTT5 (der Empfänger) zwei nor­ma­le AA-​Batterien kom­men, benö­tigt der MiniTT1 (der Sender) eine CR2450-​Knopfzelle. Die AA-​Batterien sind welt­weit immer leicht und güns­tig zu fin­den. Außerdem sind vie­le gute Akkus erhält­lich (ich schwö­re auf eneloop-​Akkus*). Die Knopfzellen sind zum einen teu­rer und zum ande­ren schwie­ri­ger zu fin­den, vor allem bei ent­le­ge­nen Outdoor-​Shootings. Dazu kommt, dass sie nicht als Akkus ver­füg­bar sind und – ähn­lich wie bei den vie­len Ladegeräten – nun eine wei­te­re Sorte Energiequellen im Gepäck berück­sich­tigt wer­den muss. (Update: Ich wur­de in den Kommentaren dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die FlexTT5 immer noch als „Transceiver“ genutzt wer­den kön­nen. Das Auch das Batterieproblem wür­de sich damit lösen…)

Beim Aufbau macht sich stö­rend bemerk­bar, dass kei­ne Lasche vor­han­den ist, an der eine Schlaufe befes­tigt wer­den kann. Bei den alten war die Schlaufe sogar dabei. Damit konn­te man die Dinger irgend­wo an den Blitz hän­gen. Klar, wenn die neue TTL-​Funktion genutzt wer­den soll, muss der Funkauslöser sowie­so am Blitzfuß befes­tigt wer­den. Aber nicht immer ist das sinn­voll. Zum Beispiel ist die Kombination der neu­en Pocket Wizards mit der Lastolite-​Softbox*, die ich unter­wegs ger­ne nut­ze, schwie­rig, da der FlexTT5 tie­fer ist und damit der Blitz nicht mehr rich­tig in die Softbox gescho­ben wer­den kann.

Auch die Benutzung selbst ist kom­pli­zier­ter. Während die alten Pocket-​Wizards Knöpfe, über­sicht­li­che Schiebeschalter (Plus II) oder ein ver­ständ­li­ches Display (MultiMax) hat­ten, kom­mu­ni­zie­ren die neu­en Funkempfänger über Blinksignale, die in Frequenz und Farbe vari­ie­ren. Da zum Beispiel das Blinksignal „Funkfrequenz wird erlernt“ (3 kurz grün) mit dem Signal „Warten auf Auslöser“ (kurz grün bli­cken alle 2 Sekunden) sehr ähn­lich sind, ist schwer zu erken­nen, in wel­chem Modus sich das Gerät gera­de befindet.

Früher wur­den bei­de Funkauslöser akti­viert und wenn die Auslöser auf den sel­ben Kanal ein­ge­stellt waren, konn­te es los­ge­hen. Fertig. Das geht auch bei den neu­en Geräten. Aber um die neue E‑TTL-​Unterstützung zu nut­zen, muss an allen Geräten meh­re­re Sekunden lang ein Testknopf gedrückt gehal­ten wer­den, der eini­ge Testblitze aus­sen­det und die Geräte „kali­briert“. Danach funk­tio­niert das ent­fes­sel­te Blitzen per TTL – wenn die Blinksignale rich­tig gedeu­tet werden.

In der Praxis brauch­te ich am Anfang meh­re­re Anläufe, in denen ich die Knöpfe in ver­schie­de­nen Kombinationen ver­schie­den lan­ge gedrückt gehal­ten habe (auch ein Mindestabstand zwi­schen den Geräten muss berück­sich­tigt wer­den), bis ich mir sicher sein konn­te, dass die E‑TTL-​Erkennung funk­tio­nier­te. Wer genaue­re Einstellungen an den Funkauslösern vor­neh­men will, muss die Dinger sogar via USB an einen Computer anschlie­ßen und eine wei­te­re Software instal­lie­ren. Das nen­ne ich einen Rückschritt.

Selbst wenn E‑TTL funk­tio­niert, habe ich bei mei­nen letz­ten Shootings oft gemerkt, dass TTL nicht immer sinn­voll ist. Genau wie sich Joe McNally* gro­ße Mühe gibt, das TTL-​System mög­lichst oft und krea­tiv aus­zu­trick­sen, so schal­te­te auch ich schnell auf „Manuell“ um. Das war immer dann der Fall, wenn der Blitz nicht mehr nur als Aufhellblitz benutzt wer­den konn­te, weil es zu dun­kel wur­de. Wird der Blitz zur Hauptlichtquelle, blit­ze ich lie­ber indi­rekt mit gro­ßer Leistung an die Decke, um trotz­dem den wei­chen, mög­lichst schat­ten­frei­en Look zu erzie­len, den Bildagenturen so lie­ben. Nichts gegen schat­ti­ge Bilder, aber mei­ne Motive gehen nun mal mehr in die „hap­py go lucky“-Richtung.

Alles in allem bin ich lei­der ernüch­tert. Am meis­ten stört mich wirk­lich die Kommunikation nur über Blinksignale, gefolgt vom Batterie-​Risiko. Klar, die Dinger funk­tio­nie­ren. Anstecken und Auslösen geht immer. Aber alles dar­über hin­aus ist umständ­li­cher als vor­her geworden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit den (neu­en) Pocket Wizards oder ande­ren Funkauslösern gemacht? Welche Vor- und Nachteile habt ihr festgestellt?

Affiliate-​Link (Ich erhal­te eine klei­ne Provosion bei Käufen, ihr zahlt nicht mehr)

Rezension: Ray Flash Ringblitz-Adapter

Gerne pro­bie­re ich neue Möglichkeiten aus, um ande­res Licht auf mei­ne Motive wer­fen zu kön­nen. Schon lan­ge woll­te ich des­halb einen Ringblitz tes­ten.

Ein Ringblitz ist – wie der Name erken­nen lässt – ein ring­för­mi­ger Blitz, durch des­sen Loch in der Mitte foto­gra­fiert wer­den kann. Das hat vor allem bei der Makrofotografie den Vorteil, dass das Objektiv kei­nen Schatten auf das Motiv wer­fen kann. Insgesamt besticht ein Ringblitz durch sei­ne gro­ße Ausdehnung durch wei­ches, fast schat­ten­frei­es Licht. Bei Portraits erzeugt er zusätz­lich die­se coo­len Kreise im Auge des Models.

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Erste Makro-​Testfotos mit dem RayFlash

Auf der Photokina 2008 habe ich das ers­te Mal eine Möglichkeit gese­hen, „rela­tiv“ preis­wert an einen Ringblitz zu kommen.Das System nennt sich RayFlash (manch­mal auch RingFlash), wird in Deutschland von Kocktrade ver­trie­ben und kos­tet ca. 240 Euro. Das klingt zwar viel, aber im Vergleich zu 470 Euro für den Ringblitz von Canon (Ringlite MR-​14 EX) bis über 1100 Euro für einen Studio-​Ringblitz von Bowens ist das wenig. Bei Amazon gibt es hier übri­gens auch den RayFlash für unter 200 Euro. Aber Achtung: Da der Adapter genau vor das Objektiv pas­sen muss, gibt es ver­schie­de­ne Größen des RayFlashs für Canon, Nikon und die ent­spre­chen­den Blitzgeräte.

Der RayFlash wiegt knapp 400g und es gibt auch kei­ne elek­tri­schen Teile, die kaputt gehen könn­ten. Das Licht wird mit­tels Prismen und Reflektoren umge­lei­tet. Klingt ein­fach, die Herausforderung ist aber, dass der Blitz unten noch genau­so hell wie oben leuch­tet. Da der RayFlash ein kom­plett pas­si­ves System ist, funk­tio­niert auch wei­ter­hin die ETTL-​Steuerung am Blitz.

Ich habe jetzt den Ringflash Adapter Canon RAC170‑2, der an mei­ne 5D Mark II zusam­men mit dem Canon Speedlite 580 EX II passt. So sieht das Teil aus. Oben ist eine Öffnung, die auf den Blitz gescho­ben wird. In der Mitte schaut dann das Objektiv durch. Es emp­fiehlt sich eine Nutzung ohne Sonnenblende am Objektiv, da es bei 72 oder 77mm-​Linsen sonst sehr eng wird und die Blende Schatten wer­fen wür­de. Das klei­ne schwar­ze Ding vor­ne in der Packung ist ein keil­för­mi­ges Gummistück, mit dem bei Bedarf der RayFlash fes­ter auf den Blitz gescho­ben kann, falls da noch Luft ist. Funktioniert also wie der Bierdeckel unter dem wackeln­den Tisch.

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Bei mir passt der RayFlash per­fekt auf den Blitz, ohne den Gummikeil. Ich kann den Adapter mit einer Hand auf­schie­ben, zum Abnehmen brau­che ich aber zwei Hände, da ich sonst fürch­te, der Blitzfuss kön­ne beschä­digt werden.

Aber nun los, paar Testfotos machen. Der Blendenverlust liegt bei ca. 1 Blende, also habe ich bei den Testfotos immer, wenn der RayFlash vor dem Blitz war, den Blitz eine Blende höhergestellt.

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Das Foto zeigt, dass die Lichtverteilung eine ganz ande­re ist. Vollkommen schat­ten­frei wird das Licht zwar nicht, aber vor allem bei den ganz dich­ten Makroaufnahmen oben im Artikel wird schnell ein sehr gleich­mä­ßi­ges Licht erzielt.

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Auch bei Portraits schmei­chelt der Ringblitz der Haut viel mehr als der nack­te Speedlite. Statt direkt von vor­ne zu blit­zen, steht der Blitz dies­mal leicht ver­setzt links von der Kamera. Vergleiche vor allem die Schatten unter dem Kinn, an der Nase und wie die Haare beleuch­tet werden.

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Ringblitzähnlicher Reflex im Auge mit dem RayFlash-Adapter

Der von vie­len gelieb­te Lichtkreis im Auge woll­te sich bei mir nicht so recht ein­stel­len. Das mag aber dar­an lie­gen, dass ich mei­ne Portraits meist bei 80–105mm foto­gra­fie­re. Wer mit einem Weitwinkel dich­ter ran­geht, wird auch die Lichtquelle grö­ßer im Auge haben. Das Foto oben ist eine 100%-Vergrößerung von der Serie dar­über. Da das Foto ver­ti­kal ist, ist auch der Blitz samt RayFlash um 90° gekippt. Wer genau hin­schaut, sieht auch, dass der Lichtkreis nicht an allen Seiten gleich breit ist. Der Grund ist bei mir, dass der Rayflash bei mir unten leicht nach hin­ten kippt.

Die bei­den Portrait-Aufnahmen oben sind direkt nach­ein­an­der gemacht wor­den und mit den sel­ben RAW-​Einstellungen unbe­ar­bei­tet abge­spei­chert. Auffällig ist, dass die Hauttöne mit RayFlash etwas wär­mer wir­ken. Ich habe eine Weile gebraucht, um her­aus­zu­fin­den, wor­an das lie­gen könn­te. Das Foto unten ver­deut­licht den Unterschied.

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Beim nor­ma­len Blitzen mit dem Speedlite erzie­le ich mit dem Weißabgleich-​Werkzeug in Photoshop an mei­ner wei­ßen Wand eine Farbtemperatur von 5000 K, üblich für Kompaktblitze. Mit dem RayFlash als Aufsatz sinkt die Farbtemperatur auf ca. 4200 K. Wird die RAW-​Datei also wie ein „nor­ma­les“ Blitzfoto ent­wi­ckelt, ist es etwas zu warm. Ich weiß nicht, war­um das so ist, ver­mu­te aber, dass es mit dem ver­bau­ten Material zusam­men­hängt, dass nicht kom­plett farb­neu­tral ist.

Auch fla­cker­te bei mir beim leich­ten Druck auf den Auslöser manch­mal der Blitz. Ich den­ke, dass liegt an der TTL-​Steuerung, die zwar wei­ter­hin funk­tio­niert, aber durch das Plastik davor behin­dert wird. Trotz die­ser bei­den Nachteile ist der RayFlash eine gute – und güns­ti­ge – Möglichkeit, sei­ner Fototasche eine wei­te­re Blitzvariante hin­zu­zu­fü­gen, ohne sich über zusätz­li­che Akkus, Kompatibilität, etc. Gedanken machen zu müssen.

Ich habe den RayFlash schnell lie­ben gelernt und bin jetzt öfter mit mei­nem Makro-​Objektiv unter­wegs. Zusammen mit Speedlite und Ray-​Flash ergibt sich so auch ohne Studio fast tota­le Kontrolle des Lichts bei Makroaufnahmen. Als Beweis hier noch ein Foto von letz­ter Woche, was ich beim Spaziergang auf den Rheinwiesen aus der Hand geschos­sen habe. Versuch das mal ohne Ringblitz… 🙂

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Direkt aus der Kamera ohne Nachbearbeitung (nur Crop und Tonwertkorrektur): 1/​250s, f14, 105mm Macro, manu­ell geblitzt mit RayFlash + HighSpeed-Synchro

Ebenfalls wacker geschla­gen hat sich der RayFlash auf einer Hochzeit, bei der ich Anfang Juni foto­gra­fiert habe. Normalerweise soll­te man nie bei einer Hochzeit mit Zubehör arbei­ten, was man nicht aus­gie­big getes­tet hat, aber ich dach­te mir, not­falls kann ich den Adapter immer noch abneh­men. Auffällig war, dass ich vie­le beein­dru­cken­de Kommentare der Hochzeitsgesellschaft bekom­men habe und ich konn­te mir sicher sein, dass mir jeder Platz gemacht hat. Dieser rie­si­ge Aufbau kann einem aber auch Respekt ein­flös­sen. Eine Freundin der Braut hat ein Foto von mir bei der Arbeit gemacht und es mir freund­li­cher­wei­se zur Verfügung gestellt. Krass, gell?

rayflash_test_2009-06-06-robert

Was sind Eure Erfahrungen mit Ringblitzen? Wenn ihr Fotos habt, die mit Ringblitzen gemacht wur­den, könnt ihr das ger­ne in den Kommentaren posten.

Teil 7: Fotos von Bildagenturen in Eltern family, Zeit Campus, pro Fit, Der Spiegel und test

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriften-Titel

Bevor wier dies­mal begin­nen, noch eine Korrektur zu den letz­ten Folgen: Die ABkürzung API bei den Zeitschriften Gala und Lisa stand nicht für die Bildagentur api-​photo, son­dern für Agency People Images. Die ent­spre­chen­den Links wur­den geän­dert. Nun aber los mit den nächs­ten fünf Zeitschriften.

Zeitschrift: Eltern fami­ly
Untertitel: keiner
Ausgabe: 3/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 2,30 Euro
Zeitschriftenthema: Kinder, Familie, Eltern
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen
Verlag: Gruner & Jahr AG & Co KG

Die Größe der Bildredaktion ist mit zwei Personen beschei­den. Das spie­gelt sich auch in den Fotos wie­der: Insgesamt 19 Fotos von 3 Bildagenturen. Dafür aber von den bes­ten: Getty, Corbis und Mauritius.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos: Teil 7: Fotos von Bildagenturen in Eltern fami­ly, Zeit Campus, pro Fit, Der Spiegel und test wei­ter­le­sen