Schlagwort-Archive: Stockfotos

Zu Besuch im Büro

Wenn ich in mei­ne Heimatstadt Berlin fah­re, erwar­ten mich meist vie­le Fototermine, weil ich natür­lich dort vie­le Models ken­ne oder die­se mir Freunde emp­feh­len. Eins mei­ner ers­ten Models hat­te mir dies­mal den Mann empfohlen.

Er ist Illustrator von Beruf und liebt Comics viel­leicht sogar mehr als ich. So kamen wir schnell ins Gespräch und auch mit unse­ren Fotos bin ich sehr zufrie­den. Wir haben in sei­nem Büro foto­gra­fiert, wel­ches wir vor dem Shooting so sorg­fäl­tig frei­ge­räumt haben, dass er es selbst kaum noch erkannte.

Als Hauptlichtquelle dien­te der ent­fes­sel­te Speedlight 580-​Blitz mit wei­ßem Durchblitzschirm, die Fenster auf der ande­ren Seite mit Sonnenlicht haben für die Aufhellung gesorgt, mal offen, mal mit Lamellen vor. Ab und zu habe ich noch mit dem California Sunbounce-​Reflektor nachgeholfen.

Das „Hipper Geschäftsmannn kommt mit dem Tretroller ins Büro“-Foto ent­stand durch das Blitzen auf den hin­te­ren Verschlussvorhang. Das ist bei den Funkauslösern MultiMax-​Pocket Wizards zwar mög­lich, aller­dings nicht 100%ig genau, wes­halb ich den Blitz lie­ber immer etwas frü­her als zu spät aus­lö­sen las­sen muss­te. Der Blitz ver­steck­te ich rechts in einer Nische.

Wie immer kön­nen die Fotos über mei­ne Bildagenturen erwor­ben werden.

Besuch bei Modelfamilie

Eine Familie mit zwei foto­ge­nen Eltern und zwei süßen Kindern ist für einen Stockfotografen ein Glücksfall. Deshalb nahm ich auch den lan­gen Fahrtweg auf mich, um eine Familie zu foto­gra­fie­ren, mit der ich vor ca. einem hal­ben Jahr schon ein gelun­ge­nes Shooting hatte.

Wir hat­ten uns im Vorfeld dar­auf geei­nigt, haupt­säch­lich Fotos beim Frühstücken und auf dem Spielplatz zu machen.

Nach mei­ner Ankunft muss­ten wir die Küche jedoch noch „stock­fo­to­taug­lich“ machen.
Das hieß: Fotos und Bilder von den Wänden neh­men, die Marmelade in neu­tra­le Behälter zu fül­len und den Käse und die Wurst auf wei­ße Teller zu legen. Auch der übli­che Sitzplan wur­de geän­dert. Für die Fotos durf­ten die Kinder auf dem Schoß von Mutter und Vater sit­zen, damit die Bilder „näher“ und „lie­be­vol­ler“ aussehen.

Danach ging es unge­plant ins Kinderzimmer, wo die meis­ten Motive Schnappschüsse sind. Sowohl in der Küche als auch im Spielzimmer ist ein Canon Speedlight 580 II die Hauptlichtquelle, durch einen wei­ßen Schirm geblitzt mit einem gro­ßen Sunbounce-​Reflektor auf der ande­ren Seite als Aufheller.

Bei den Außenaufnahmen habe ich dann auf den Blitz ver­zich­tet, damit ich fle­xi­bler bin und die flin­ken Kinder bes­ser in Aktion erwi­schen kann. Als dann der Regen kam, mach­te ich eini­ge Fotos mit Regenschirm und been­de­ten dann die auf­re­gen­de, wil­de Fotosession. Die Familie und ich hal­ten jetzt sehr lebens­fro­he Familienfotos in den Händen.

Die Verträge für alle Model Releases und Property Releases füll­ten zusam­men übri­gens neun Seiten. Da füh­le ich mich schon manch­mal wie ein Beamter.


Pimp Your Stock! Bildbesprechungen von Stockfotos

Ob ich denn nicht mal…? Ab und zu fra­gen mich ande­re Fotografen, ob ich Ihnen nicht eini­ge Tipps zur Stockfotografie geben kön­ne.

Auch der Fotograf und Leser mei­nes Blogs Christian Rohweder bat mich per Mail, ob ich mal sei­ne Webseite anschau­en und ihm viel­leicht eini­ge Tipps geben könn­te, ob sei­ne Fotos als Stockfotos geeig­net sei­en und was er ver­bes­sern könn­te. Klar kann ich. Aber damit gleich meh­re­re Fotografen etwas davon haben, habe ich beschlos­sen, je nach Nachfrage öffent­li­che Bildbesprechungen anzubieten.

Und so läuft’s:
– Schickt mir eine kur­ze Mail, in der ihr Euch vor­stellt, z. B. wie lan­ge ihr Fotos macht, mit wel­cher Ausrüstung, ob und wo ihr schon Fotos ver­kauft und was ihr in Zukunft in der Stockfotografie-​Branche vorhabt.
– Wenn ich aus­rei­chend Zeit habe für Bildbesprechungen, bit­te ich Euch, mir 5–10 Bilder in klei­ner Auflösung zu schicken.
– Diese wer­de ich dann in einem Blogbeitrag wie die­sem ver­öf­fent­li­chen (auf Wunsch auch anonym) und mei­ne Kommentare abge­ben aus Business-​Sicht. Also eher nicht, ob eine Blume schön ist oder nicht, son­dern wie ver­käuf­lich das Foto sein könn­te oder wie es ver­käuf­li­cher gemacht wer­den könnte.
Kritisch, ehr­lich, subjektiv.

Los geht’s mit der ers­ten Folge von „Pimp My Stock!

Uhren sind gute Symbole in der Stockfotografie. Hier könn­te der Bildaufbau jedoch durch­dach­ter sein. Die har­te Lichtquelle lässt Stellen am Glas weiß aus­lau­fen und sorgt für einen zu har­ten Schatten. Ein recht­li­ches Problem kann das Design der Uhr sein, hier gilt es auf­zu­pas­sen und im Zweifelsfall beim Hersteller nach­fra­gen oder recher­chie­ren (z.B. beim Deutschen Patent- und Markenamt)

Auch Pinnnadeln sind ein belieb­tes Stockmotiv. Um sol­che Fotos zu ver­kau­fen, sol­len auch die pas­sen­den Konzept-​Suchwörter wie Chaos, Unordnung, Vielfalt etc. benutzt wer­den. Das Foto selbst ist jedoch zu hell, hier soll­ten die Mitte in der Tonwertkorrektur nach rechts ver­scho­ben (dunk­ler) wer­den. Bei sol­chen Makroaufnahmen ist wich­tig, dass die Objekte sehr sau­ber sind, was hier nicht ganz der Fall ist.

Hier ist der Name einer Maschinenbaufirma zu sehen, die Teil des Werfenverbundes von ThyssenKrupp Marinesystems AG ist. Die ver­ste­hen da kei­nen Spaß. Ein Fall für den Retuschestempel. Insgesamt ist das Bild aber zu unkom­po­niert und zu dun­kel, rechts sau­fen Bereiche ins Schwarz ab. Besser wäre gewe­sen, mit einem stär­ke­ren Teleobjektiv eine ver­ti­ka­le Aufnahme nur des lin­ken Bereichs zu machen und den Firmennamen wegzustempeln.

Aaaah, Raps! Der Dauerbrenner unter den Landschaftsaufnahmen, gleich nach Sonnenuntergängen und Bergpanoramen. Die Konkurrenz auf die­sem Gebiet ist schwer. Ich fin­de das Foto aber sehr gelun­gen. Hellblauer Himmel mit viel PLatz für Designer, ihren Text unter­zu­brin­gen. Klarer detail­rei­cher Vordergrund mit pas­sen­dem ruhi­gen Hintergrund und Reduzierung auf zwei sehr kom­ple­men­tä­re Farben. Ich den­ke, dass Verkaufschancen da sind, vor allem mit Suchbegriffen wie „Sommer“ oder „Textfreiraum“ bzw. „Copy Space“.

Schwarz-​Weiß-​Fotos sind bei Stockagenturen nicht so beliebt. Und ein Propeller als Symbol soll eher „Abenteuer“, „Bewegung“ und „Geschwindigkeit“ ver­mit­teln als Ruhe und Stillstand. Das Foto fin­de ich nicht schlecht, sehe aber nicht vie­le Verkaufschancen.

Eine schlich­te Makroaufnahme, viel­leicht etwas grob­kör­nig bzw. rau­schig, aber mit pas­sen­der Verschlagwortung (Auswahl, Kommunikation, …) sicher ver­käuf­lich. Die „Alt“-Schrift und das Symbol dane­ben könn­ten even­tu­ell retu­schiert wer­den, um den Fokus bes­ser auf die „Option“ zu lenken.

Ähnlich wie die Uhr oben: Der Markenname und die Logos sind bei die­sem Taschenmesser ein gro­ßes „No-​Go“! Auch die Komposition ist mei­ner Meinung nach nicht gut durch­dacht. Der Rahmen ist im Original schon ent­fernt worden.D

Die durch Asphalt bre­chen­de Pflanzentrieb ist in der Stockfotografie ein belieb­tes Symbol für Aufbruch, Wachstum, Stärke, Herausfordung und Freiheit. Sprich: Ein uni­ver­sell ein­setz­ba­res Motiv, hier auch gut umge­setzt. Gefällt mir nach dem Rapsfoto am bes­ten. Kleiner Verbesserungsvorschlag: Das Grün sät­ti­gen und beim nächs­ten Mal den Winkel so wäh­len, dass die Triebe sich auf dem Foto nicht über­la­gern, also mehr nach rechts oder links gehen. Die weni­gen losen Steine könn­ten noch retu­schiert wer­den. Trotzdem ein belieb­tes Stockfoto.

Bei dem Füller mit Tintenfass ist im Original die Gravur schon retu­schiert. Das Motiv ist gefragt in der Stockfotografie, aber es gibt bes­se­re Umsetzungen. Die Schatten sind zu hart und der Untergrund nicht hell genug. Verbessern lie­ße sich es auch, wenn der Füller etwas schreibt: Einen Lottoschein ankreuzt, einen Stimmzettel aus­füllt, Termine in einen Kalender schreibt oder schlicht das Wort „Danke“.

Damit bedan­ke ich mich auch beim muti­gen Debütant Christian in der ers­ten Folge von „Pimp My Stock!“ Ich war­te auch Eure Anfragen. Falls ihr wei­te­re kon­struk­ti­ve Anregungen zu obi­gen Fotos habt, freue ich mich auf Eure Kommentare.

Blitzversuche im Freien

Fotos im Freien sind für mich immer eine span­nen­de Sache, weil ich mit jedem Shooting noch viel ler­ne. Diesmal hat­te ich die Gelegenheit, mit dem gedul­di­gen Model Anne das ent­fes­sel­te Blitzen zu üben. Als Thema haben wir uns „Wellness“ aus­ge­sucht.

Nachdem der Zoll end­los lan­ge gegrü­belt hat­te, wie sie die Funkauslöser Pocket Wizards ver­steu­ern sol­len, haben wir abends auf den Rheinwiesen bei bewölk­tem Himmel tes­ten kön­nen, wie die Lichtstimmung auf Fotos wirkt, wenn der Blitz nicht fron­tal zum Aufhellen genutzt wird, son­dern seit­lich auf einem Stativ, zusam­men mit einer klei­nen Softbox als Lichtquelle dient.

Ich bin erstaunt, wie trotz sehr trü­ben Wetter der Blitz die Sonne so gut erset­zen konn­te, dass die Fotos wir­ken, als wären sie bei strah­len­dem Sonnenschein auf­ge­nom­men. Ohne die Nachteile des ech­ten Sonnenlichts: Zuviel Lichtstärke und kei­ne Einstellmöglichkeiten.

Die in natu­ra unan­sehn­li­chen hohen Grashalme geben mit gerin­ger Tiefenschärfe einen ange­nehm grü­nen Hintergrund ab.

Angenehm war auch, wie bequem, leicht und klein das Set aus den bei­den Funkauslösern (Sender+Empfänger), Stativ, Softbox (klei­ne falt­ba­re von Lastolite) und Blitz war. So konn­ten wir schnell ver­schie­de­ne Lichtsituationen ausprobieren.
Hier zwei Beispiele, wie anders die Fotos mit weni­gen Perspektivwechseln von Blitz und Kamera wir­ken können.

Wanderung im Bergischen Land

Gestern war ich mit mei­ner Freundin wan­dern. Von Köln dau­ert es mit der S 11 nur paar Minuten nach Bergisch Gladbach und dort gibt es neben einer klei­nen Stadt auch schö­ne Wälder und Wiesen. Ich mag mei­ne Arbeit zu sehr, um die Kamera zu Hause zu las­sen, also hat­te ich die Gelegenheit, neben­bei eini­ge „stock­taug­li­che“ Motive festzuhalten.

Im Nachhinein hät­te ich jedoch lie­ber mei­ne 50mm-​Festbrennweite statt dem 24–105-Zoom mit­neh­men sol­len, da die Abbildungsleistung für Landschaftsaufnahmen ohne Stativ schnell an die Grenzen stößt.

Danke an den Sauerländischen Gebirgsverein für die Streckenempfehlung auf deren Webseite.