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Meine Einnahmen und Erfahrungen nach drei Jahren Footage für Video-Agenturen

Vor ca. einem Jahr hat­te ich einen Weckruf. Ich hat­te gera­de mei­nen Artikel mit den Einnahmen aus zwei Jahren Videoproduktion ver­öf­fent­licht. Die Umsätze mit ins­ge­samt 411 Dollar waren lächer­lich gering und mein Portfolio mit ca. 120 Video winzig.

Aber ich bekam eine sehr lan­ge Mail eines pro­fes­sio­nel­len, lang­jäh­ri­gen Videofilmers, der in sei­nem Text einer­seits mei­ne bis­he­ri­gen Videos tech­nisch und inhalt­lich hart – und zurecht – kri­ti­sier­te und ande­rer­seits aber auch klar mach­te, dass es bei mei­ner Arbeitsweise kein Problem sein soll­te, deut­lich mehr als 100 Videos pro Jahr zu pro­du­zie­ren und zu verkaufen.

Niemand hört ger­ne von sei­nen eige­nen Fehlern, aber um sich ver­bes­sern zu kön­nen, ist genau das not­wen­dig und so dank­te ich dem Absender, druck­te mir die Email aus, häng­te sie neben mei­nen Schreibtisch und mach­te mich ans Werk.

Was hat sich bei mir im letz­ten Jahr beim Thema Video-​Produktion getan? Ich bezie­he mich bei allem im die­sem Text auf den Zeitraum Juni 2011 bis Mai 2012.

Portfolio-​Größe

Momentan belie­fe­re ich aktiv sechs Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas* und Clipdealer*. Dort habe ich jeweils durch­schnitt­lich 434 Videos online, mit 468 am meis­ten bei Fotolia und mit 412 am wenigs­ten bei Clipdealer. Das liegt dort haupt­säch­lich an der lan­gen Freischaltezeiten mei­ner aktu­ells­ten Videos, ansons­ten basie­ren leich­te Schwankungen auf unter­schied­li­chen Ablehnungen. Mein Ziel, bis jetzt min­des­tens 300 Videos zu pro­du­zie­ren, habe ich damit deut­lich über­erfüllt. Das lag auch dar­an, dass mei­ne Annahmequoten durch die People-​Motive bei 95–100% lagen. Von den über 15.000 per­fek­ten Video-​Clips eines Simon Krzic bin ich jedoch lei­der noch weit entfernt.

Hier exem­pla­risch die Entwicklung mei­ner Video-​Uploads bei Fotolia:

Motive

In der Mail riet mit der Videofilmer, ich sol­le mich eben­so wie bei Fotos auch bei Footage auf das kon­zen­trie­ren, was ich am bes­ten kann: Menschen foto­gra­fie­ren bzw. fil­men. Meine ers­ten Video-​Sujets waren ja wehr­lo­se Blümchen, Landschaften und ande­res Zeug.

Deswegen habe ich eini­ge Video-​Shootings gemacht und bei eini­gen Fotoshootings am Ende des Shootings ein­fach noch eine Stunde Video mit ran­ge­hängt. Deshalb konn­te ich inner­halb des letz­ten Jahres auch ins­ge­samt über 310 Videos pro­du­zie­ren, was über das Doppelte der bei­den Vorjahre ist.

Die Innen-​Ausleuchtung für Video-​Aufnahmen berei­tet mir immer noch eini­ge Probleme, was vor allem an zu wenig Dauerlicht und zu wenig Platz im Studio liegt. Zur Zeit muss ich immer die Blitze fast kom­plett abbau­en, damit das Dauerlicht genug Platz hat und umge­kehrt, was logi­scher­wei­se zuviel Arbeitsaufwand ist, um rich­tig pro­duk­tiv zu sein.

Verkäufe und Einnahmen

Im letz­ten Jahr hat­te ich mit mei­nen Videos 319 Verkäufe erzielt, also durch­schnitt­lich 53 pro Agentur und 27 Sales pro Monat. Die Schwankungen waren hier sehr stark mit nur 6 Verkäufen bei Clipdealer und 126 Verkäufen bei Fotolia. Letztere waren aber über die Hälfte Abo-​Downloads, was den Preis stark nach unten trieb.

Kommen wir end­lich zu den Umsätzen: Insgesamt habe ich ca. 4062 Dollar ver­dient, ca. des­halb, weil ich die Umsätze von Fotolia und Clipdealer der bes­se­ren Vergleichbarkeit wegen von Euro in Dollar umge­rech­net habe. Den größ­ten Anteil dar­an hat Shutterstock, bei denen ich in zwölf Monaten 1336 Dollar mit mei­nen Videos ver­dient habe. Das macht 111 Euro pro Monat. Ganz knapp auf Platz zwei folgt der Umsatz-​Sieger des Vorjahres, Pond5, mit 1312 Dollar, also 109 Dollar im Monat. Das Schlusslicht bil­det wie bei den Verkäufen Clipdealer mit 138 Dollar Umsatz im gesam­ten Jahr. Das ver­wun­dert mich etwas, da sie vie­le mei­ner Fotos verkaufen.

Hier die Übersicht mit den kom­plet­ten Zahlen:

Pro Monat ver­dien­te ich im letz­ten Jahr durch­schnitt­lich 338 Dollar mit mei­nen Videos. Mein RPI pro Jahr und Video lag damit bei 9,41 Dollar. Würde ich dem­nach im nächs­ten Jahr wie­der ca. 300 Filmchen hoch­la­den, käme ich auf ca. 6900 Dollar Umsatz mit allen Videos.

Der Umsatz pro Verkauf lag im letz­ten Jahr bei durch­schnitt­lich 18,23 Dollar, was eine deut­li­che Steigerung zu 11,10 Dollar im Vorjahr ist.

wobei vier Agenturen Umsätze über 21 Dollar erziel­ten und nur zwei Agenturen den Schnitt nach unten zogen. Das war zum einen Shutterstock mit einem RPD (Revenue per Download) von 12,98 Dollar und Fotolia mit einem RPI von 5,53 Dollar. Das sind die Auswirkungen der vie­len Abo-​Verkäufe im Videobereich bei bei­den Agenturen.

Trotzdem erziel­te Shutterstock durch die schie­re Menge an Verkäufen den höchs­ten RPI mit 3,15 Dollar pro Bild.

Technik und Lerneffekte

Im letz­ten Jahr hat­te ich mir sowohl ein sehr bil­li­ges Schulterstativ* als auch eine güns­ti­ge Kamera-​Schiene gekauft, in der Hoffnung, damit bes­se­re Videos machen zu kön­nen. Beides kam bis­her erst bei zwei Video-​Shootings zum Einsatz und es ist schwie­ri­ger als erwar­tet, trotz­dem ruck­el­freie Aufnahmen hin­zu­be­kom­men. Ich ver­su­che ja immer, mein Equipment unter­wegs zu kom­pakt und trans­por­ta­bel wie mög­lich zu hal­ten, was vor allem im Video-​Bereich fast unmög­lich ist.

Zur Zeit behel­fe ich mir damit, dass ich drau­ßen bei leicht bewölk­tem Himmel die Kamera ein­fach auf ein Manfrotto Mini-​Stativ* mit Kugelkopf stel­le und kei­ne Kamerabewegungen mache.

Die Zukunft

Nach den depri­mie­ren­den ers­ten zwei Video-​Jahren war mein drit­tes Jahr schon ein Lichtblick. Ich will jetzt mit min­des­tens 350 neu­en Videos bis zum nächs­ten Jahr auf min­des­tens 600 Dollar Umsatz pro Monat zu kom­men. Hoffentlich greift der Abo-​Wahn nicht zu schnell auf die Video-​Agenturen über, da die­ser sonst auch dort die Preise ver­mut­lich schnel­ler nach unten treibt als die Verkäufe wach­sen können.

Die Email des Videofilmers hängt immer noch neben mei­nem Schreibtisch und heu­te weiß ich, dass er recht hat­te: Mehr ist möglich.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Produktion von Videos gemacht? Welche Agenturen lau­fen bei Euch am besten?

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Die Top 10 der meistverkauften Videos bei Pond5 in 2011

Anfang des Jahres hat­te ich hier im Blog die meist­ver­kauf­ten Fotos des letz­ten Jahres bei Fotolia und istock­pho­to vorgestellt.

Da sowohl ich selbst als auch ande­re zusätz­lich immer mehr Videos ver­kau­fen, woll­te ich ger­ne wis­sen, wel­che Videos im Jahr 2011 am meis­ten ver­kauft wurden?

Tom Bennett, CEO bei der gro­ßen Video-​Agentur Pond5*, war so freund­lich, tief in die Datenbank zu tau­chen und mir die zehn Video-​Bestseller 2011 zu nennen.

Vorhang auf:

  1. Platz (120 Verkäufe): City Street Crowd*

    Souverän und mit Abstand den ers­ten Platz beleg­te die­ses Video mit einer anony­men Menschenmasse. Der Trick bei sol­chen Aufnahmen ist, ers­tens eine Stelle zu fin­den, von der so vie­le dicht­ge­dräng­te Menschen auf ein­mal gefilmt wer­den kön­nen und zwei­tens, die Kameraeinstellungen so zu wäh­len, dass die Person iden­ti­fi­zier­bar ist.
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  2. Platz (97 Verkäufe): Old 8mm Film Frame*

    Eher unspek­ta­ku­lär ist der zwei­te Platz, ein lee­rer 8mm-​Film. Solche Aufnahmen wer­den ger­ne ent­we­der als Vorspann genutzt oder in Kombination mit einer Transparenzmaske oder After Effects, um aktu­el­len Aufnahmen einen nost­al­gi­schen Touch zu geben.
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  3. Platz (96 Verkäufe): Close-​Up Heavenly Sun Rise*

    Ein beein­dru­cken­des Video ist die­ser Sonnenaufgang auf dem drit­ten Platz, da einer­seits die Kontraste sehr gut ein­ge­stellt (oder bear­bei­tet wur­den) und bei die­ser Zeitrafferaufnahme die Kamera nach oben geschwenkt wur­de – immer eine beson­de­re Herausforderung.
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  4. Platz (95 Verkäufe): Large Anonymous Crowd*

    Auf dem vier­ten Platz eine wei­te­re Version der Menschenmassen, dies­mal nur ohne Zeitlupen-Effekt.
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  5. Platz (84 Verkäufe): Clouds*

    Platz fünf hat wie­der ein Wolken-​Video erobert. Bei die­sen (und auch den unten fol­gen­den Wolken-) Videos ist die größ­te Schwierigkeit, zum einen einen Platz zu fin­den, bei dem die Sicht nicht von Häusern, Stromleitungen, Windrädern oder ande­ren Zivilisationszeichen ver­stellt ist und zum ande­ren, die Geduld oder das Glück zu haben, einen beein­dru­cken­den Sonnenauf- oder unter­gang zu erwischen.
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  6. Platz (80 Verkäufe): Vintage Film Frame*

    Den sechs­ten Platz belegt eine wei­te­re Version des alt­mo­di­schen Film-​Looks.
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  7. Platz (76 Verkäufe): Airplane Landing In Airport*

    Auf Platz sie­ben die Landung eines Flugzeugs, idyl­lisch in Abenddämmerung getaucht. Die Herausforderungen bei sol­chen Motiven sind, die rich­ti­ge Stelle zu fin­den und kei­ne Logos oder Markennamen auf dem Video zu haben.
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  8. Platz (72 Verkäufe): Clouds*

    Zeitraffer von Wolken: Immer wie­der ger­ne gesehen…
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  9. Platz (58 Verkäufe): Timelapse Blue Sky With Running Clouds In Sunrise*

    …ger­ne auch in unter­schied­li­chen Farbtönen.
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  10. Platz (58 Verkäufe): Time Lapse Stylish Manhattan Brooklyn Bridge*

    Gleichauf mit dem neun­ten Platz liegt auf Platz 10 eine Zeitraffer-​Aufnahme von der Brooklyn Bridge in Manhattan bei Nacht. Ich fra­ge mich, wie der Videograf die Kamera an genau die­ser Stelle befes­ti­gen konn­te. Genau das macht den Reiz des Videos aus. Der Autor ist übri­gens iden­tisch mit den Top-​Sellern der Menschenmassen.

Welche Video-​Motive verkaufen sich am besten?

Angesichts der Top 10 oben ist schnell ersicht­lich, wel­che fünf Szenen am gefrag­tes­ten sind: Menschenmassen, Wolkenaufnahmen, alte Filmlooks, Zeitraffer und Transportszenen, ger­ne auch meh­re­re die­ser Dinge zusam­men in einem Video. Diese Themen und oben gezeig­ten Videos haben alle zwei Dinge gemein­sam. Sie sind sehr uni­ver­sal ein­setz­bar, was unver­zicht­bar ist, wenn man vie­le Kunden anspre­chen will. Außerdem sind die Titel sehr aus­sa­ge­kräf­tig und hel­fen des­halb kräf­tig mit, die Bildkäufer zum pas­sen­den Video zu leiten.

Für die Videografen die­ser Topseller kann es durch­aus lukra­tiv sein, Videos zu erstel­len und zu ver­kau­fen, selbst wenn der Aufwand bedeu­tend höher ist als bei der Fotografie. Mit Erlösen von über tau­send Euro pro Video (nur inner­halb eines Jahres) kön­nen die Einnahmen schon mit mei­nen meist­ver­kauf­ten Fotos mithalten.

Mein Bestseller bei Pond5 ist übri­gens die­ses Video einer Frau im Rollstuhl*, mit wel­chem ich inner­halb eines hal­ben Jahres schon ca. 100 Euro ver­dient habe:

Welche Videos ver­kau­fen sich bei euch am besten?

* Affiliate

Stockfotografie-​News 2011-08-26

Es ist nicht April, son­dern August, auch wenn man beim Blick aus dem Fenster ande­res mei­nen könn­te. Und nach eini­gen Wochen Abstinenz wie­der eine Ladung Informationen von Bildagenturen und der Fotobranche. Los geht’s:

  • Shutterstock akzep­tiert jetzt auch Bilder, wel­che Text im Bild haben, der nicht in eng­li­scher Sprache ist. Das betrifft zum Beispiel eini­ge Verkehrzeichen („Achtung Baustelle“) oder Hinweisschilder wie „Haus zu ver­kau­fen“. Die Bildredaktion bit­tet jedoch um eine eng­li­sche Übersetzung des Textes im Kommentarfeld an den Bildredakteur.
  • Bei istock­pho­to gibt es eine Personaländerung: Der COO Kelly Thompson (sowas wie der Chef des Tagesgeschäfts) wech­selt ab September 2009 als Manager für Produktentwicklung zu Getty Images. Sein Nachfolger wird Rebecca Rockafellar, die eben­falls Managerin bei istock und Getty ist und war.
  • Die Video-​Agentur Pond5 hat dem Mitgliedbereich ein neu­es Layout mit eini­gen neu­en Funktionen spen­diert. So ist es end­lich mög­lich, Videos nach der Anzahl der Ansichten oder Verkäufe zu sor­tie­ren oder sich nur Dateien mit einem bestimm­ten Status (online, in Bearbeitung, …) anzei­gen zu lassen.
  • Noch mal Pond5: Die Agentur hat ange­kün­digt, bald auch 3D-​Modelle ver­kau­fen zu wol­len und ruft 3D-​Designer auf, ihre Dateien einzureichen.
  • Die Jungs von Krolop & Gerst haben ein kos­ten­lo­ses Ebook als PDF ver­öf­fent­licht, in dem sie die Leistung von Aufsteckblitzen und Lichtformern mit­ein­an­der ver­glei­chen. Sehr lesens­wert für Strobisten.
  • Dreamstime hat jetzt einen Bereich, in dem Fotografen ver­meint­lich ille­ga­le Bildnutzungen mel­den kön­nen. Das soll es der Agentur erleich­tern, schnel­ler „DMCA Takedown“-Meldungen zu ver­schi­cken, um die­se Inhalte aus dem Internet ent­fer­nen zu las­sen. Ein guter Schritt in die rich­ti­ge Richtung, da vie­le Bildagenturen die Fotografen bei Urheberrechtsverletzungen oft wenig unterstützen.
  • Die Bildagentur Panthermedia hat sich seit ca. zwei Jahren kon­ti­nu­ier­lich in Richtung Microstock bewegt. Jetzt will sie wie­der zusätz­lich „Premium Royalty Free“-Bilder und rights-​managed-​Bilder über die Webseite glowimages.de ver­kau­fen. Die Bilder schei­nen jedoch nur eine Sammlung von ver­schie­de­nen bekann­ten Kollektionen wie Westend61, Imagebroker oder Blend Images zu sein.
  • Die Microstock-​Bildagentur Pitopia geht einen ähn­li­chen Weg und bie­tet nun eben­falls in einer „Value Edition“ aus­ge­wähl­te Bilder zu höhe­ren Preisen an.
  • Es geht aber auch anders­rum: Die öster­rei­chi­sche Bildagentur Waldhäusl hat nach ca. zwei Jahren ihre Experimente im Bereich Microstock been­det und nimmt jetzt kei­ne Bilder mehr an, die auch in Microstock-​Bildagenturen ange­bo­ten werden.
  • Die renom­mier­te Macrostock-​Bildagentur Masterfile wur­de jetzt für 21,4 Millionen USD von Arius3D gekauft, einer Firma, die sich auf die Herstellung inter­ak­ti­ver 3D-​Bilder spe­zia­li­siert hat.
  • Der Stativ-​Hersteller Manfrotto steigt jetzt in die Licht-​Technik ein und ver­treibt jetzt LED-​Dauerlicht-​Leuchten. Besonders inter­es­sant ist dabei das LED-​Ringlicht „Aura“ als Dauerlicht, was wahl­wei­se auch in einen Blitzmodus mit 4facher Leistung geschal­tet wer­den kann.

So, das war’s für heute.

Wenn ich was über­se­hen habe, weist mich ein­fach dar­auf hin.

Metadaten für Videos bei Shutterstock, Pond5 und Revostock

Wer irgend­wann anfängt, nach Fotos auch Videos bei Agenturen hoch­zu­la­den, wird auf ganz neue Probleme stoßen.

Eins die­ser Probleme ist die Verschlagwortung und Beschriftung der Videos.

Dabei könn­te es so ein­fach sein: Genau wie Fotos kön­nen auch Videos Metadaten im IPTC-​Standard spei­chern, indem ein­fach bei Adobe Bridge, Lightroom o.ä. auf „Dateieigenschaften“ geklickt wird und dort die ent­spre­chen­den Felder wie Titel, Beschreibung und Keywords aus­ge­füllt wer­den. Leider kön­nen bis­her nur die Agenturen Pond5* und Revostock* die­se Daten einlesen.


Bei Shutterstock* gibt es immer­hin eine Notlösung.

Dort kön­nen die Metadaten als CSV-​Datei hoch­ge­la­den wer­den. Leider gibt es da eini­ge Stolpersteine. Shutterstock ver­langt, dass die CSV-​Datei vier Spalten hat: Filename, Description, Keywords, Model Release. Darunter ste­hen dann die Informationen der jewei­li­gen Videos. Das Feld „Model Releases“ darf nur die Eigenschaft „I want to upload a release now“ oder „No release requi­red“ enthalten.

Das Blöde ist, dass beim Speichern einer CSV-​Datei mit Excel als Trennzeichen Semikolons benutzt wer­den. Shutterstock ver­langt aber Kommas als Trennzeichen. Außerdem will Shutterstock, dass jedes Feld vor­ne und unten von Anführungszeichen begrenzt ist. Wenn ich die­se jedoch bei Excel ein­ge­be, spuckt er mir beim Speichern in einer CSV-​Datei jeweils drei statt ein Anführungszeichen aus.

Selbst die Anleitung bei Shutterstock ist nicht ganz rich­tig. Diese sieht so aus:

Richtig wäre hin­ge­gen eine CSV-​Datei, die so aussieht:

Filename,Description,Keywords,Model Release
„2011a_maria_auf_wiese_01_1259.mov“,Pensive girl daydreaming,„woman, pen­si­ve, thin­king, natu­re, mea­dow, dre­a­ming, smi­ling, happy“,„I want to upload a release now“
„2011a_mint_leaves_01_1425.mov“,„Panning over pep­per­mint leaves“,„mint, pep­per­mint, lea­ves, leaf, natu­re, herb, herbs, pan, panning“,„No release required“

Bisher expor­tie­re ich des­we­gen die Daten von einer nor­ma­len Excel-​Tabelle (.xls) in eine CSV-​Datei. Die Option fin­det ihr im „Speichern unter…“-Menü unten bei „Dateityp“. Danach öff­ne ich die CSV-​Datei mit einem Texteditor und rufe die „Suchen/Ersetzen“-Funktion auf. Damit erset­ze ich alle Semikolons durch Kommas und „““ durch „. Ist etwas umständ­lich, geht aber trotz­dem schnel­ler, als die Daten für 20 Videos bei Shutterstock per Hand in jedes Feld kopie­ren zu müssen.

In Kurzfassung: Alle Spalten müs­sen durch Kommas getrennt sein. Alle Spalten müs­sen vor­ne und hin­ten ein Anführungszeichen haben, nur die ers­te Zeile mit den Überschriften kann, muss aber kei­ne Anführungszeichen haben.

Revostock und Pond5 erlau­ben zwar auch den Import einer CSV-​Datei, was ich bis­her aber nicht not­wen­dig emp­fand, da bei­de Agenturen die Metadaten aus­le­sen kön­nen und das schnel­ler geht als erst eine auf die Agentur zuge­schnit­te­ne CSV-​Datei zu erstellen.

Damit ich nicht den Überblick über mei­ne Videos und die Metadaten ver­lie­re, habe ich eine Excel-​Tabelle, in der ich für jedes Video den Titel, die Beschreibung und die Suchbegriffe auf­lis­te und ver­mer­ke, bei wel­chen Agenturen ich das Video hoch­ge­la­den habe und ob es ange­nom­men oder abge­lehnt wurde.


Wie beschrif­tet ihr eure Videos? Kennt ihr einen bes­se­ren Weg, eine für Shutterstock pas­sen­de CSV-​Datei zu erzeugen?

Zwei Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Neben Fotos ver­kau­fe ich seit einer Weile auch Footage. Footage sind kur­ze Video-​Clips, die genau wie Bilder über Agenturen ver­kauft wer­den kön­nen. Meine ers­ten Videos mei­ner Canon 5D Mark II habe ich im Mai 2009 hoch­ge­la­den. Mittlerweile sind ca. zwei Jahre ver­gan­gen und ich will eine ers­te Bilanz ziehen.


Wie viel habe ich ver­dient, hat es sich gelohnt, was habe ich gelernt?

Zur Zeit belie­fe­re ich aktiv sechs Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas* und Clipdealer*. Bis vor zehn Monaten hat­te ich auch noch istock­pho­to* belie­fert, bis dort die Umsatzbeteiligung auf 15% gekürzt wur­de. Einige the­ma­tisch pas­sen­de Videos habe ich auch bei Stockfood.

Portfolio-​Größe

Bei den genann­ten sechs Agenturen habe ich mitt­ler­wei­le so vie­le Videos online, sor­tiert nach Menge:

Pond5: 122 (Annahmequote: 100%)
ClipCanvas: 120 (Annahmequote: 100%)
Clipdealer: 109 (Annahmequote: 90%)
Shutterstock: 97 (Annahmequote: 81%)
Fotolia: 83 (Annahmequote: 70%)
Revostock: 69 (Annahmequote: 96%)
istock­pho­to: 35 (Annahmequote: 75%)
Stockfood: 9 (Annahmequote: 100%)

Wie ihr sehen könnt, habe ich in zwei Jahren ca. 120 Motive erstellt. Das ist rela­tiv wenig und gut ein Drittel habe ich auch erst in den letz­ten Monaten gefilmt, nach­dem ich vor­her vie­le Fehler gemacht hat­te, aus denen ich ler­nen konn­te. Zu Revostock habe ich erst seit paar Wochen nach­träg­lich mein Material hoch­ge­la­den und viel ist noch in der Warteschlange, wes­halb die Zahlen hier sehr nied­rig sind. Die Annahmequoten sind rela­tiv hoch, gemes­sen dar­an, dass mei­ne ers­ten Videos noch kei­ne per­fek­te Qualität hat­ten. Hier habe ich das Glück, dass der Markt noch jung ist und vie­le Agenturen selbst noch nicht genau wis­sen, was sich gut ver­kau­fen könn­te und des­halb lie­ber etwas mehr als zuwe­nig annehmen.

Motive

Ursprünglich war mein Plan gewe­sen, die Motive als Video umzu­set­zen, die sich bei mir als Fotos am bes­ten ver­kau­fen: Schöne, glück­li­che Menschen. Bisher habe ich von 120 Videos nur ca. ein Drittel mit Personen. Das liegt vor allem dar­an, dass es zum Üben ein­fa­cher war, Naturaufnahmen oder Objekte zu fil­men, ohne sich um Regieanweisungen für das Model küm­mern zu müs­sen. Außerdem habe ich erst seit eini­gen Monaten Dauerlicht, ohne das die Ausleuchtung im Studio zu schwie­rig wäre.

Auch die Nachbearbeitung der Videos erfor­der­te eini­ges an Übung, um nach­träg­lich Weißabgleich oder Sättigung zu kor­ri­gie­ren und klei­ne Bildfehler aus­zu­bes­sern. Die Codierung der Videos in ein mög­lichst geeig­ne­tes Format für die Agenturen kos­te­te mich auch vie­le Versuche und erst vor ca. zwei Monaten habe ich end­lich zufrie­den­stel­len­de Einstellungen fin­den können.

Verkäufe und Umsätze

Wie ver­kau­fen die Agenturen nun? Hier mei­ne Liste, sor­tiert nach Umsatz:

Pond5: 9 Verkäufe, 225 $ Umsatz (RPD 25 $)
Fotolia: 18 Verkäufe, 110 Euro (RPD 6,11 Euro)
Shutterstock: 5 Verkäufe, 49,25 $ Umsatz (RPD 9,85 $)
istock­pho­to: 4 Verkäufe, 35,30 $ Umsatz (RPD: 8,83 $)
ClipCanvas: 1 Verkauf, 24,50 $ Umsatz (RPD 24,50 $)
Clipdealer: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Revostock: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Stockfood: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher

Gesamte Verkäufe: 37, Gesamtumsatz: ca. 411 US-​Dollar, Durchschnitt-​RPD: 11,10 $

411 Dollar? Wenn man die nack­ten Zahlen nüch­tern betrach­tet, könn­te man glatt den Glauben an den Footage-​Markt ver­lie­ren. Angesichts der Tatsache, dass ich über 1000 Euro Investitionskosten hat­te (Stativ, Videoneiger, LED-​Dauerlicht, LitePanels-​Dauerlicht, Hedler-​Dauerlicht, Software) und noch mehr dazu­kom­men muss, um bes­se­re Videos zu machen, ist es bis­lang ein­deu­tig ein Minusgeschäft. Hier erhof­fe ich mir durch mein neu­es People-​Material ein­deu­tig mehr. Für den Gesamtumsatz habe ich übri­gens die Euro-​Angaben von Fotolia in Dollar umge­rech­net, um eine Summe bil­den zu können.

Der nied­ri­ge RPD (Revenue per Download) bei Fotolia liegt vor allem an den dort mög­li­chen güns­ti­gen Abo-​Downloads für Videos, was vie­le Videofilmer davon abhält, dort Material hoch­zu­la­den. trotz­dem (oder viel­leicht genau des­halb), konn­te Fotolia deut­lich mehr abso­lu­te Verkäufe und auch Umsatz erzie­len als ande­re Agenturen, bei denen ich teil­wei­se deut­lich weni­ger Videos im Angebot habe.

Bei Revostock und Clipcanvas bin ich erst seit kur­zem, wes­halb die Videos dort kaum Zeit hat­ten, Verkäufe zu gene­rie­ren. Die feh­len­den Verkäufe bei Clipdealer irri­tie­ren mich immer. Ich kann nur ver­mu­ten, wor­an das liegt: Ich ver­schlag­wor­te mei­ne Videos nur in eng­lisch und die Suchbegriffe wer­den von Clipdealer ins Deutsche über­setzt. Vielleicht sit­zen die meis­ten Käufer in Deutschland und fin­den durch eine holp­ri­ge Übersetzung mei­ne Videos nicht.

Die Zukunft

Die ers­ten Ergebnisse sind sehr ernüch­ternd, aber mei­ne Anfangsinvestitionen sind getä­tigt und die gröbs­ten Fehler habe ich began­gen und kann sie nun ver­mei­den. Deshalb wer­de ich min­des­tens ein Jahr flei­ßig wei­ter Videos hoch­la­den. Ich hof­fe, dass ich in einem Jahr von 120 Videos auf min­des­tens 300 kom­me. Mal sehen, wie sich das dann auf die Downloads auswirkt.

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