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Testbericht: Loupedeck+ Mischpult für Bildbearbeitung (z.B. in Lightroom oder Capture One)

Ende Dezember 2016 gab es die­se erfolg­rei­che Crowdfunding-​Kampagne für ein neu­es Eingabegerät namens Loupedeck.

Das Loupedeck ist eine Art Mischpult, mit der ver­schie­de­ne Software-​Programme, allen vor­an Adobe Lightroom, statt mit der Maus und Tastatur mit Drehknöpfen und ande­ren Reglern bedient wer­den kön­nen. Das soll schnel­ler und intui­ti­ver gehen als mit den genann­ten Alternativen.

Ich bekam schon vor über einem Jahr die Anfrage, ob ich das Gerät tes­ten möch­te. Ich war damals inter­es­siert, muss­te aber absa­gen, da ich mei­ne Bilder nicht mit Lightroom, son­dern mit Capture One (und die­sem Workflow) entwickle.

Nun schrieb mir die Marketingfirma von Loupedeck erneut, aus zwei Gründen. Erstens ist seit eini­gen Monaten eine ver­bes­ser­te Variante des Loupedeck, das Loupedeck+ auf dem Markt, bei der die Regler und Knöpfe eine bes­se­re Haptik bie­ten sol­len und die Funktionsbelegung indi­vi­du­el­ler anpass­bar ist.

Außerdem wird seit kur­zem auch Capture One in einer Beta-​Version unter­stützt und des­halb schick­te mir die Firma ein kos­ten­lo­ses Testgerät zum Ausprobieren.

Hardware

Das Gerät kos­tet 239 Euro inklu­si­ve Versand* und ist ca. 39,5 cm breit und 15 cm lang und hat einen USB 2.0‑Anschluss. Zum Vergleich hier auf mei­nem Schreibtisch zwi­schen mei­ner
CODE MX Tastatur und dem alten Grafiktablett „Wacom Intuos Pro M“*.

Je nach Arbeitsschritt kann ich ent­we­der das Loupedeck+ (RAW-​Entwicklung), das Grafiktablett (Retusche) oder die Tastatur (Textverarbeitung) nach vor­ne holen. Es braucht aber schon etwas Platz auf dem Schreibtisch und wer die­sen nicht hat, muss Lightroom oder Capture One schon sehr häu­fig nut­zen, um das in Kauf zu nehmen.

Paradoxerweise bie­tet sich das Loupedeck trotz der Maße vor allem für Reisen mit einem Laptop an, da die Bedienung etli­cher Programme mit Drehknöpfen statt dem Trackpad deut­lich beque­mer ist.

Software

Die Installation ging ein­fach und schnell, anste­cken, Treiber laden und fer­tig. Unterstützt wer­den Windows 10 oder Mac OS 10.12 und höher. Im Loupedeck-​Setup kann ein­ge­stellt wer­den, für wel­ches Programm das Mischpult ein­ge­setzt wer­den soll, ein Wechsel ist mög­lich. Unterstützt wer­den Lightroom, Photoshop, Première Pro, After Effects, Skylum Aurora HDR, Audition, Final Cut Pro X und Capture One (Beta).

Das Loupdeck-​Setup (umran­de­te Regler kön­nen indi­vi­du­ell belegt wer­den, vari­iert je nach Programm)

Außerdem kön­nen vie­le Tasten indi­vi­du­ell kon­fi­gu­riert wer­den, es besteht auch die Möglichkeit, das Programmwechseln auf eine Taste zu legen oder mit einer Funktion Loupedeck auto­ma­tisch auf das zuletzt akti­ve Programm umzustellen.

Kleine Auswahl der vor­han­de­nen Belegungsmöglichkeiten

Ich habe mir zum Beispiel das Kopieren und Einfügen von CO-​Entwicklungseinstellungen auf L1/​L3 gelegt und die Belichtungswarnung auf C1, weil ich dann vie­le mei­ner häu­fig genutz­ten Funktionen bes­ser in Fingernähe (Daumen auf C1, Zeigefinger auf L3, ggf. L1) habe.

Die unschar­fen wei­ßen Kästchen habe ich mir selbst als Beschriftung dazu geklebt.

Hier gab es die ers­te Hürde, dass Loupedeck bei Capture One stän­dig in einen ande­ren Reiter gesprun­gen ist, wenn ich an einem Regler gedreht habe, weil Loupedeck nor­ma­ler­wei­se zu dem Reiter springt, der stan­dard­mä­ßig die­se Funktion anzeigt. Aber auch das kann im Setup ein­ge­stellt werden.

Wenn man vie­le Tasten indi­vi­du­ell belegt, kann man leicht den Überblick ver­lie­ren, wel­cher Regler was macht. Da hät­te ich mir eine Art Bildschirm-​Overlay wie beim Wacom-​Tablett gewünscht oder anpass­ba­re LED-​Displays an den Reglern, indi­vi­dua­li­sier­ba­re Tasten-​Aufkleber oder irgendsowas.

Meine Erfahrungen

In den letz­ten drei Wochen habe ich damit drei kom­plet­te Fotosessions von ca. 200–400 Fotos pro Fotoshooting in Capture One 10 ent­wi­ckelt. Bei der letz­ten Session habe ich auf die Uhr geschaut und für 360 Bilder ziem­lich genau eine Stunde gebraucht, das sind 10 Sekunden pro Bild. (Dieser Wert kann natür­lich je nach per­sön­li­chem Workflow stark schwanken.)

Für mich ist das etwas schnel­ler als mit Maus und Tastatur, aber vor allem fühl­te es sich deut­lich spie­le­ri­scher an. Die Arbeit ver­ging viel schnel­ler, ohne davon genervt zu sein, wie­der mit der Maus mehr­mals die win­zi­gen Regler tref­fen zu müs­sen, um einen Wert um 2–3 Punkte zu ändern. Kurz: Die Aufgabe, vie­le Bilder ent­wi­ckeln zu müs­sen, macht mit dem Loupedeck mehr Spaß.

Vor allem beim Einstellen des Weißabgleichs fand ich das Loupedeck+ ange­neh­mer, weil ich die­sen Wert
wegen wech­seln­den Lichtverhältnissen bei der Copy/​Paste-​Zuweisung von vor­he­ri­gen Entwicklungseinstellungen nicht berück­sich­ti­ge und ihn nun durch kur­zes Drehen am pas­sen­den Rädchen kor­ri­gie­ren kann.

Angenehm ist auch, dass das Loupedeck eine natür­li­che­re Handhaltung erlaubt und so die geplag­te rech­te Maushand mit stra­pa­zier­ten Sehnen eine Weile entlastet.

Die Drehknöpfe fin­det man nach einer Weile auch ohne Hinschauen, weil sie so ange­ord­net sind, dass man sie auch „erfüh­len“ kann. Verbesserungswürdig fand ich die Haptik der Drehtasten, da die­se sehr leicht­gän­gig und ohne hap­ti­sches Feedback sind, sodass man schnell mal wei­ter gedreht hat als man eigent­lich wollte.

Die Pfeiltasten unten rechts nutz­te ich im Test zum Blättern durch die Bilder. Das funk­tio­nier­te prin­zi­pi­ell gut, aber aus mir uner­find­li­chen Gründen wech­sel­ten die­se ihre Funktion manch­mal zum Weißabgleich-​Modus und erst wenn ich mit der Maus das nächs­te Bild aus­wähl­te, war die übli­che Funktion wie­der­her­ge­stellt. Das mag an der Beta-​Version der Capture One-​Unterstützung lie­gen und wird hof­fent­lich bald verbessert.

Preislich liegt das Loupedeck+ im Vergleich zu DIY-​Varianten, wie sie hier im Blog vor fünf Jahren vor­ge­stellt wur­den, ganz gut, zumal eben die zeit­rau­ben­de Einrichtung und der Zusammenbau ent­fällt. Auch im Vergleich zu Alternativen wie dem „Palette Gear Professional Kit“ ist es güns­ti­ger. Das Loupedeck+ kann zum Beispiel hier bei Amazon für 239 Euro* bestellt werden.

Meine Schreibtisch-​Anordnung, wenn das Loupedeck nicht benutzt wird

Disclaimer: Testgerät wur­de von der Firma kos­ten­los zur Verfügung gestellt, auf den Inhalt des Testberichts hat­te die­se kei­nen Einfluss.
* Links zu Produkten kön­nen Affiliate-​Links sein (ich erhal­te beim Kauf eine klei­ne Provision, am Preis ändert sich für euch nichts)

Details zum neuen Adobe Stock Contributor Portal

Gestern war nicht nur der ers­te Tag der Photokina 2016, son­dern in der Creative Cloud von Adobe gab es zwei Updates für Lightroom sowie Adobe Bridge.

Der Grund ist das neue Contributor Portal von Adobe Stock, mit dem Fotografen nun direkt zu Adobe Stock hoch­la­den kön­nen, mit eini­gen coo­len Features! Offiziell ist die Seite noch im Beta-​Stadium, kann aber schon rich­tig genutzt werden.

Upload-Ansicht im neuen Adobe Stock Contributor Portal
Upload-​Ansicht im neu­en Adobe Stock Contributor Portal

Ich habe mir die Details direkt vom ver­ant­wort­li­chen Produktmanager Morgan De Lossy erklä­ren las­sen (sie­he mein miss­lun­ge­nes ers­tes Facebook Live-​Video gestern).

Ganz wich­tig:
Wer sich das ers­te Mal bei der neu­en URL (https://contributor.stock.adobe.com) für das Contributor Portal ein­loggt, wird gefragt, ob er schon einen Fotolia-​Account hat.
Hier ist es sehr wich­tig, dass ihr kor­rekt vor­geht, damit ihr euren Fotolia-​Account mit dem neu­en Adobe Stock Account syn­chro­ni­sie­ren könnt. Dafür müsst ihr die­sel­be Email-​Adresse wie bei eurem Fotolia-​Account* ange­ben. Wer das nicht macht, kann es nicht nach­träg­lich ändern!

Wer zwei sepa­ra­te Accounts erstellt, also Fotolia- und Adobe Stock-​Account nicht zusam­men­führt, pro­fi­tiert zum Beispiel nicht von den Ranking-​Vorteilen der Adobe Stock-​Verkäufe und auch exis­tie­ren­de Model Releases, Steuerformulare usw. wür­den nicht beim Adobe Stock Contributor Portal ange­zeigt und so weiter.

Was ist neu?
Wie anfangs erwähnt, gab es ein Update für Adobe Bridge und Lightroom. Aus bei­den Programmen kann nun direkt zu Adobe Stock hoch­ge­la­den werden.

Für Einsteiger ist auch inter­es­sant, dass bei nicht ver­schlag­wor­te­ten Bildern nun eine Bilderkennung greift und auto­ma­tisch die fünf pas­sends­ten Suchbegriffe vor­schlägt. So ler­nen auch Leute schnell, wel­che Stock-​Keywords am rele­van­tes­ten sind. Auch kön­nen im Gegensatz zu bis­her Keywords bear­bei­tet, gelöscht oder hin­zu­ge­fügt werden.

Endlich gibt es auch eine Suchfunktion für Model- und Property-​Releases und der Upload grö­ße­re Bilder (bis zu 68 Megapixel) ist möglich.

Ebenfalls schon lan­ge gewünscht sind genaue­re Ablehnungsgründe. Die aktu­el­le Liste mög­li­cher Ablehnungsgründe fin­det ihr hier.

Kann Fotolia wei­ter­hin genutzt werden?
Ja, auch wer wie emp­foh­len sei­nen Fotolia-​Account mit dem Adobe Stock-​Account syn­chro­ni­siert, kann wei­ter­hin wie gewohnt über Fotolia dar­auf zugrei­fen. Auch eine Kombination ist mög­lich: Zum Beispiel das Hochladen über das neue Contributor Portal, aber die Ansicht der Statistiken über Fotolia.

Wie ist das mit den Kommissionen?
Für etwas Verwirrung sorg­te ges­tern bei eini­gen Kontributoren der Punkt, dass für Verkäufe über Adobe Stock eine ande­re Vergütung als über Fotolia gezahlt wird. Dabei ist s jedoch egal, ob neue Dateien über Fotolia oder das neue Adobe Stock Contributor Portal hoch­ge­la­den wer­den, da die Bilder auf bei­den Wegen in der glei­chen Datenbank lan­den. Relevant für die Kommission ist nur, auf wel­cher Plattform die Bilder gekauft werden.

Was pas­siert in Zukunft?
Da das neue Contributor Portal noch im Beta-​Stadium ist, wer­den noch eini­ge Bugs gefixt wer­den und aktu­ell sind noch eini­ge Funktionen wie das Bestimmen des Startpreises oder des EL-​Preises nicht ver­füg­bar. Das soll aber bald kom­men und basie­rend auf den Wünschen der Nutzer sol­len wei­te­re Funktionen dazukommen.

Es scheint klar, dass sich der Fokus immer mehr in Richtung Adobe Stock bewegt, wes­halb ich jedem emp­feh­le, sich mit den neu­en Möglichkeiten ver­traut zu machen und im Idealfall schon sei­nen Workflow dahin­ge­hend anzupassen.

Was sagt ihr zum neu­en Adobe Stock Contributor Portal?

* Affiliate

Verbessserungen in Adobe Photoshop CC (2014) und Lightroom CC

Seit ca. drei Jahren nut­ze ich jetzt schon die Adobe Creative Cloud, vor allem Photoshop und Bridge, aber auch Illustrator und Première.

Seit dem Wegfall der Box-​Version mit der jeweils aktu­ells­ten Version auf DVD, gibt es die­se Programme nur noch im Abonnement bei der „Creative Cloud“.

Adobe begrün­de­te das unter ande­rem damit, dass neue Features und Bug-​Fixes schnel­ler und öfter ver­öf­fent­licht wer­den kön­nen. Das funk­tio­niert fast so gut, dass ich es kaum mit­be­kom­me. Fast ein Jahr habe ich des­we­gen noch mit „Adobe Photoshop CC“ gear­bei­tet, obwohl mir längst ein mög­li­ches Update zu „Adobe Photoshop CC (2014)“ vor­ge­schla­gen wur­de. Vor zwei Monaten habe ich die­sen Schritt end­lich gewagt und er hat sich gelohnt.

Wie problemlos lief der Umstieg von „Photoshop CC“ auf „Photoshop CC (2014)“?

Einer der Gründe für mei­nen zöger­li­chen Umstieg waren die Erfahrungen der Vergangenheit, dass das Einrichten von neu­er Software viel Arbeitszeit in Anspruch nimmt, die mit „rich­ti­ger“ Arbeit lukra­ti­ver ange­legt wäre, vor allem bei Programmen, die ich viel selbst kon­fi­gu­rie­re und an mei­ne Bedürfnisse anpas­se. Dazu gehö­ren zum Beispiel Tastaturkürzel, die Ansicht der Menüs und spe­zi­ell bei Photoshop auch mei­ne gan­zen erstell­ten Pinsel, Grafikstile, Aktionen und so weiter.

Das meis­te wur­de vom Installationsprogramm auto­ma­tisch erkannt und übernommen.
Was ich noch machen muss­te: Alle selbst hin­zu­ge­füg­ten Plugins (Portraiture, Noise Ninja, etc.) manu­ell vom alten Plugin-​Ordner in den neu­en Ordner ver­schie­ben und die Dateitypzuordnung bei Adobe Bridge anpas­sen, damit mei­ne PSD- und RAW-​Dateien auch mit der neu­en „Photoshop CC (2014)“-Version geöff­net werden.

Was ist neu an „Photoshop CC (2014)“?

Ohne mich expli­zit mit den neu­en Funktionen des Programms beschäf­tigt zu haben, sind mir in der täg­li­chen Arbeit gleich vie­le klei­ne Verbesserungen auf­ge­fal­len, wel­che den Workflow deut­lich ver­bes­sern oder beschleu­ni­gen. Zum Beispiel wer­den die 7 zuletzt benutz­ten Pinsel im Pinselfenster Photoshop-letzte-Pinselund die 16 zuletzt benutz­ten Farben im Farbfelder-​Fenster sepa­rat oben ange­zeigt für einen schnel­le­ren Zugriff:

Photoshop-letzte-Farben
Außerdem wur­de die Aktionen-​Verwaltung für die Batch-​Bearbeitung von vie­len Bildern kom­for­ta­bler und über­sicht­li­cher gestal­tet. Für Stockfotografen, bei denen in der Regel vie­le Bilder bear­bei­tet oder geän­dert wer­den müs­sen, ein wah­rer Segen.

Wer nicht nur Bilder retu­schiert, son­dern mit Photoshop auch erstellt oder Kompositionen bas­telt, den wird das neue „Hilfslinienlayout“ freu­en, mit dem sehr ein­fach benut­zer­de­fi­nier­te Raster erstellt wer­den kön­nen, an denen sich Objekte im Bild aus­rich­ten lassen:

Photoshop-Hilfslinien-Layout

Die Verwendung von Schriften (Fonts) wur­de eben­falls ver­ein­facht. Endlich wer­den Schriften vor der Auswahl live im Layout ange­zeigt. Damit kann viel bes­ser über­prüft wer­den, wel­che Schrift am bes­ten für die geplan­te Verwendung passt, ohne sich durch die Mini-​Vorschau-​Bildchen zu quälen.

Photoshop-Schriften-Live-Vorschau

Außerdem las­sen sich über 1.000 Fontfamilien aus Adobe Typekit direkt im Schriftarten-​Fenster (sie­he das grü­ne Icon oben rechts) hin­zu­fü­gen. Dafür gibt es sogar einen Filter (sie­he das graue Icon oben links). Hier hät­te ich mir jedoch mehr gewünscht: Am liebs­ten wür­de ich bestimm­te Schriftarten als „Favoriten“ mar­kie­ren und mir auf Knopfdruck nur die­se Favoriten anzei­gen las­sen. Auch die Liste der zuletzt genutz­ten Fonts ist lei­der ent­fal­len. Stattdessen kön­nen Fonts mit bestimm­ter Stärke, Größe und ande­ren Attributen defi­niert wer­den, die dann als „Werkzeugvorgabe“ für den spä­te­ren Zugriff gespei­chert wer­den kön­nen. Generell wäre eine bes­se­re Fontverwaltung hilf­reich, zum Beispiel zum Zusammenfassen von iden­ti­schen Schriftfamilien (sie­he mei­ne rie­si­ge Helvetica-​Familie im Screenshot).

Für Fotografen sehr inter­es­sant ist die neue Funktion „Fokusbereich…“ (unter „Auswahl“), mit der eine Selektion basie­rend auf dem fokus­sier­ten Objekt vor­ge­nom­men wird. Das funk­tio­niert erstaun­lich gut und die Ergebnisse kön­nen noch mit dem „Kante verbessern“-Werkzeug fein­jus­tiert wer­den. Die Auswahl im Beispielbild ist ein Klick:

Photoshop-Auswahl-nach-Fokusbereich

Zusätzlich wur­den eini­ge Bugs und Ungereimtheiten wie die Arbeit der „Weichen Kante“ sinn­voll ver­bes­sert: Da wird jetzt gefragt, ob die Auswahl am Bildrand eben­falls weich sein soll oder nicht.

Einstellungen synchronisieren mit Adobe Photoshop CC 2014

Da Adobe sei­ne Produkte immer mehr in die Cloud ver­la­gert, beginnt die Firma immer­hin, auch die Vorteile der Cloud in die Software einzubauen:
Ein Killer-​Feature, was mit sicher Stunden an Arbeitszeit spa­ren wird, ist die neue Funktion „Einstellungen syn­chro­ni­sie­ren“. Hier kön­nen auf Knopfdruck alle per­sön­li­chen Einstellungen von Photoshop (Voreinstellungen, Arbeitsbereiche, Aktionen, Pinsel, Farbfelder, Stile, Verläufe, Formen, Muster, Konturen und Werkzeugvorgaben) in das eige­ne „Creative Cloud“-Konto hoch­ge­la­den wer­den und bei Bedarf wie­der run­ter­ge­la­den wer­den. Das spart enorm viel Zeit, wenn man Photoshop an einem ande­ren Rechner nut­zen will oder sei­nen Computer neu instal­liert hat.

Leider funk­tio­niert die Funktion bei mir noch nicht 100%, weil mei­ne ca. 450 MB gro­ße Pinsel-​Bibliothek die Cloud kapi­tu­lie­ren lässt. Nach eini­gen Wochen Support-​Ping-​Pong mit dem Kundendienst von Adobe haben wir immer­hin einen manu­el­len Workaround gefun­den: Auf der System-​Festplatte im Ordner

C: /​ Users /​ […] /​ AppData /​ Roaming /​ Adobe /​ Adobe Photoshop CC 2014 /​ Adobe Photoshop CC 2014 Settings“

fin­den sich alle Einstellungen, wel­che in die Cloud kopiert wer­den. Wird die­ser Ordner gespei­chert und auf einem ande­ren Computer oder einer Neuinstallation nach der Installation von Photoshop CC 2014 wie­der ein­ge­fügt, sind auch alle Einstellungen wie­der wie gewohnt in Photoshop vorhanden.

Die Fonts (wenn kei­ne Typekit-​Fonts ver­wen­det wer­den) müs­sen übri­gens wei­ter­hin per Hand syn­chro­ni­siert wer­den, weil die­se über das Betriebssystem ver­wal­tet wer­den. Auch die Plugins wer­den nicht syn­chro­ni­siert, der Ordner

C: /​ Program Files /​ Adobe /​ Adobe Photoshop CC (64 Bit)Plug-ins“

muss also wei­ter­hin manu­ell gesi­chert und wie­der ein­ge­fügt wer­den, wenn man nicht jedes Plugin neu per Hand instal­lie­ren will.

Wer übri­gens sei­ne Farben, Textstile, Bilder etc. über ver­schie­de­ne Rechner und Adobe-​Programme syn­chro­ni­sie­ren will oder die­se sogar mit ande­ren Kollegen tei­len möch­te, kann die neu­en „Creative Cloud Libraries“ nut­zen.

Es gibt sicher noch vie­le ande­re Neuerungen bei Photoshop, die ich ent­we­der nicht ent­deckt habe oder nicht benö­ti­ge. Hier des­halb die off­zi­el­le Übersicht von Adobe.

Was ist neu in Lightroom CC?

Vor weni­gen Wochen erst wur­de Lightroom CC vor­ge­stellt. Die wich­tigs­ten Neuerungen dort sind die auto­ma­ti­sche Gesichtserkennung, das auto­ma­ti­sche Zusammenfügen von HDRs oder Panoramafotos auch von RAW-​Bildern direkt in Lightroom, das nach­träg­li­che Verändern des Radial- und Verlaufsfilter-​Bereichs mit­tels Pinsel sowie etli­che ande­re klei­ne­re Änderungen und Verbesserungen.

Leider kann ich Lightroom CC immer noch nicht nutzen.
Ich blei­be bei dem – immer­hin sta­bi­len und robus­ten – Adobe Bridge zur Bilderverwaltung und Verschlagwortung, bis Lightroom es end­lich schafft, Suchbegriffe in den Metadaten nicht auto­ma­tisch alpha­be­tisch zu sor­tie­ren. Ich bin nicht der ein­zi­ge, den das stört. Da die Sortierung der Suchbegriffe bei der Bildagentur Fotolia wich­tig ist für die Verkäuflichkeit der Bilder und Fotolia erst kürz­lich von Adobe auf­ge­kauft wur­de, habe ich noch Hoffnung, dass dort jemand den Widerspruch erkennt und auf­lö­sen kann.

Was sagt ihr?
Welche neu­en klei­nen oder gro­ßen Funktionen sind bei eurer Photoshop-​Arbeit am hilfreichsten?

Beschleunigung für die Foto-​Entwicklung durch PFixer.Lr (Gastartikel)

Heute gibt als Gastartikel für die Technikfreunde und Lightroom-​Fans unter euch eine Rezension von Daniel Täger.

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Software in den Händen

Als der Computer Anfang der neun­zi­ger Jahre Einzug in die Musikstudios erhielt, wur­de die Bedienung von Bandmaschinen, Effekten und Soundprozessoren wei­test­ge­hend auf die Maus und auf einen viel zu klei­nen, schlecht auf­ge­lös­ten Bildschirm redu­ziert. Zu Beginn nur als „Fernbedienung“ und MIDI-​Sequenzer ein­ge­setzt, über­nahm der Computer mehr und mehr Aufgaben von gro­ßen und teu­ren Geräten im Regieraum. Doch selbst als eini­ge Jahre spä­ter hoch­wer­ti­ge und ernst­haft ein­zu­set­zen­de Plug-​Ins und Algorithmen mit Analogsimulationen von Effekten und Soundprozessoren erschie­nen, war die Bedienung oft nicht intui­tiv, da man „ein­hän­dig“ zum einen nicht so schnell, zum ande­ren nur ein­ge­schränkt wie gewohnt arbei­ten konn­te. Viele Eingriffe und Trial&Error-Operationen erfor­dern nun mal den Einsatz von zwei oder sogar mehr Parametern gleichzeitig.

Im Audiobereich mit LogicPro (vor dem Kauf von Apple: Emagic Logic) stell­te die Firma Emagic auf der Musikmesse in Frankfurt 2001, revo­lu­tio­när die LogicControl/​MackieControl als eine der ers­ten bezahl­ba­ren Hardwarecontroller für digi­ta­le Audio-​Workstations (DAW) vor. Plötzlich war es wie­der mög­lich, meh­re­re Parameter gleich­zei­tig zu bedie­nen und mit Motorfadern die Software in den Händen zu „füh­len“.

In der Fotografie lief es – zwar eini­ge Jahre spä­ter – doch ganz ähn­lich ab. Wer mit der Zeit ging, ersetz­te sei­ne Dunkelkammer durch den Computer und hat­te schließ­lich eine Maus in der Hand.

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Zugegeben, ich moch­te das Handling der klas­si­schen Maus noch nie und war aus die­sem Grund schon immer auf der Suche nach der bes­ten Alternative dazu. Wenn Wacom sein Intuos4L* schon 10 Jahre frü­her auf den Markt gebracht hät­te, wäre ich an Trackballs, Touchpads, etc. vor­bei gekommen.

In dem Stift-​Tablet habe ich die bes­te Lösung gefun­den, um den klei­nen schwar­zen Zeiger über den Bildschirm zu fah­ren. Und das aus­nahms­los in jeder Anwendung: Ich besit­ze seit meh­re­ren Jahren kei­ne Maus mehr!

Schaut man sich in der pro­fes­sio­nel­len Broadcast- und Film-​Postproduktion um, fin­det man kaum einen Arbeitsplatz, an dem die Maus das Hauptwerkzeug ist.

Am ver­gleich­bars­ten mit der Fotografie ist aus die­sem Bereich das Color-​Grading (die Farbkorrektur). Sie ist sozu­sa­gen der Nachfolger des Kopierwerks, in dem nicht nur das Negativ-​35mm-​Material ent­wi­ckelt wird, son­dern auch der „look“ des Positivfilms gene­riert wird, ganz ähn­lich der Dunkelkammer.

Eines der größ­ten Gradingsysteme hat die Firma Blackmagic Design mit dem DaVinci Resolve* am Markt, mit dem digi­ta­les Film-​RAW-​Material „ent­wi­ckelt“ wird. Aber fes­ter Bestandteil der Software ist das Hardware-​ControlSurface, mit dem die Software voll­stän­dig bedient wer­den kann (abge­se­hen von Beschriftungen etc.).

Mit die­sen gan­zen Hintergedanken war mein ers­ter Versuch, um auch Lightroom etwas „grif­fi­ger“ zu machen, ein iPad* zu kau­fen (tat­säch­lich war das einer Hauptgründe) und mit der App LRPad zu ver­se­hen. Damit hat man schon einen guten Zugriff auf vie­le Parameter von Lightroom.

Die intui­ti­ve Bedienung und der Geschwindigkeitszuwachs waren jedoch sehr begrenzt: Auch am iPad, wel­ches in die­sem Fall zu einem Touchpad mit Hintergrunddisplay wird, sucht man immer wie­der mit den Augen nach der Position und Lage von Reglern und Knöpfen. Jedes Mal den Blick auf das Tablet abzu­len­ken, um die Belichtung um 0,5 zu erhö­hen, dau­ert am Ende sogar län­ger als mit der Maus auf dem glei­chen Bildschirm.

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Die Lösung: PFixer.Lr

Als die zwei­te Speicherkarte voll war und ich wuss­te, dass ich aus die­sem Urlaub nicht mit weni­ger als 1500 Fotos zurück­kom­men wer­de, habe ich mich noch vor Ort wie­der auf eine Workflow-​Optimierungs-​Lösung-​Suche begeben.

Und sie­he da: PFixer.Lr kam auf den Plan!

Die recht neue Software (seit 2013 auf dem Markt) von der klei­nen Softwareschmiede Pusher Labs aus Georgia (USA) konn­te auf den ers­ten Blick alles, was ich gesucht habe: voll­stän­di­ge Kontrolle von Lightroom per Hardware-Controller.

Die Software für OSX (lei­der gibt es momen­tan kei­ne Windows-​Version) ist anfäng­lich dafür ent­wi­ckelt wor­den, um eige­ne Keyboard-​Shortcuts in Lightroom zu defi­nie­ren. Das funk­tio­niert auch sehr gut, wird nur durch die Anschaffung des Controllers fast über­flüs­sig. Grundsätzlich kann die Software jeden MIDI-Control-​Befehl in eine Lightroom-​Aktion umset­zen, sprich jedes MIDI-​fähige Keyboard, Touch-​Controller oder Fader-​Bank lässt sich in Lightroom einbinden.

Der Pusher Labs-​eigene Controller basiert auf einem Behringer BCF-​2000*, wel­cher mir aus dem Audiobereich als ers­ter „low-​budget“ Controller bekannt ist. Für den BCF-​2000 gibt es in der Software als ein­zi­ge Hardware ein vor­de­fi­nier­tes Setup. Pusher Labs ver­treibt im eige­nen Webstore die Software als stand-​alone-​Version (USD 99,99), den Behringer BCF-​2000 mit ange­pass­tem Layout (USD 299,99) und ein Bundle aus bei­dem (USD 369,99).

Im Store fin­det man jedoch recht schnell her­aus, dass Pusher Labs nicht außer­halb der USA ver­sen­det. Für alle non-​citizens gibt es die Möglichkeit, die Software per Seriennummer zu kau­fen und sich das ange­pass­te Overlay ein­zeln zu bestel­len (USD 19,99). Mit einem vor­han­de­nen BCF-​2000, der Software und dem Overlay bekom­men also auch alle ande­ren einen voll­wer­ti­ges PFixer.Lr-Panel!

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Für die­je­ni­gen, die lie­ber mehr Rotary-​Controller und kei­ne Fader haben möch­ten, gibt es auch ein adap­tier­tes Behringer BCR-​2000 mit 24 Drehreglern. Allerdings wird dafür kein ein­zeln bestell­ba­res Overlay ange­bo­ten. Laut Hersteller wird beim BCR auch das BCF-​Overlay benutzt – mit dem Unterschied, dass die drei Zeilen für die Fader-​Beschriftung aus­ein­an­der geschnit­ten und unter die Rotary-​Encoder geklebt werden.

Da die Markteinführung des Behringer BCF-​2000 in Deutschland schon eini­ge Jahre her ist, bekommt man es mitt­ler­wei­le für ca. 200 €.

Ich habe mich also für die DIY-​Variante ent­schie­den und die Software sowie das Overlay bestellt. Zurück aus dem Urlaub, war natür­lich noch kei­ne Post aus den USA da. Das hat inklu­si­ve Zollabfertigung (!) für einen A4-​Pappbriefumschlag gute drei Wochen gedau­ert. Trotzdem war ich am nächs­ten Tag im ört­li­chen Musikfachgeschäft, habe einen Behringer BCF-​2000 gekauft und mich ans Basteln gemacht – auf der Homepage von Pusher Labs gibt es ein JPG des Overlays – also Größe anpas­sen, Ausdrucken, Ausschneiden. Das sieht dann am Ende zwar nicht pro­fes­sio­nell aus, aber wenigs­tens konn­te ich schon mal testen.

Mittlerweile ist mein ech­tes Overlay natür­lich da. Wie ich befürch­tet habe, bekommt man für die 20 Dollar einen geplot­te­ten Aufkleber. Immerhin ist das recht ordent­lich gemacht und auch das Aufkleben gestal­te­te sich mehr als einfach!

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Die Installation unter OSX 10.8 (OSX 10.7 bis 10.9 sind unter­stützt!) lief auf mei­nem MacPro (MacPro 4,1, 8‑core 2,66GHz, 12GB RAM, Radeon 7950 3GB) und MacBookPro (MBP 5,1, 2,66GHz Core-​Duo, 8GB RAM) wie gewohnt problemlos.

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Funktionsbeschreibung /​ Erfahrungen

Die Software läuft als klei­ne Autostart-​App und fin­det sich neben der OSX-​Uhr am obe­ren rech­ten Bildschirmrand. Das GUI ist über­sicht­lich und ein­fach gestal­tet, ein­zig die Neuzuweisung von (MIDI-)Parametern könn­te man geschick­ter lösen.

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Nachdem man Lightroom geöff­net hat, merkt PFixer.Lr direkt, dass es etwas zu tun hat und initia­li­siert die Parameter (Bindings). Dieser Vorgang dau­ert ca. 10 Sekunden.

Jetzt kommt die ers­te und ein­zi­ge „Stolperfalle“ des Systems: Befindet man sich im Bibliotheksmodus von Lightroom, pas­siert mit den Motorfadern des BCFs erst ein­mal nichts, die ein­zi­gen funk­ti­ons­tüch­ti­gen Tasten sind „vor­he­ri­ges Foto“ und „nächs­tes Foto“.

Schaltet man in den Entwicklungsmodus von Lightroom (nur dort kom­mu­ni­zie­ren Lightroom und Panel mit­ein­an­der!), hört man zum ers­ten Mal die Motorfader des Controllers. Der syn­chro­ni­siert sich ab dann mehr­mals die Sekunde (in der Software ein­stell­bar) und reagiert auf alles, was man vom Panel an Lightroom schickt und umgekehrt.

Die Latenz, also die Verzögerung von der Änderung eines Wertes auf der BCF bis zum Reagieren der Regler in Lightroom, ist sehr kurz (eini­ge Millisekunden). Bis sich die Änderung dann auf das Bild aus­wirkt, kommt wie gewohnt auf Bildgröße, CPU und Grafikkarte an. In mei­nem Setup fühlt sich „Ursache-​Wirkung“ jedoch sehr direkt an, auch wenn man zwei oder drei Parameter gleich­zei­tig bewegt (ca. 0,2 Sekunden).

Schaltet man zum nächs­ten Foto, aktua­li­siert sich das Panel umge­hend und die Fader und Rotary-​Controller sprin­gen auf die aktu­el­le Position. Dadurch, dass Behringer bei dem Preis des Controllers kei­ne Penny+Giles oder ALPS Motorfader ver­baut hat, ist dies jedoch mit einem ordent­li­chen Geräuschpegel zu hören. Ich habe manch­mal auch den Eindruck, dass die Fader an das obe­re oder unte­re Ende „schla­gen“, weil sie nicht so genau wis­sen, wo die Schiene endet. Bei gedrück­ter „Learn“-Taste wäh­rend des Einschaltens des Panels kann man die Fader zwar kali­brie­ren, jedoch brach­te das bei mir nur mini­ma­le Besserung.

Tragisch ist die Lautstärke beim Entwickeln von Fotos nicht, aber bei der Vorstellung, den Controller für sei­ne eigent­li­chen Aufgaben in der Musikproduktion zu ver­wen­den, wür­de mich der „Lärmpegel“ wahr­schein­lich nerven.

Das 4‑stellige LED-​Display auf dem Panel ist lei­der unbrauch­bar, da es zwar immer den zuletzt benutz­ten Fader oder Rotary in Zahlen aus­drückt, jedoch lei­der in der MIDI-​Value-​Norm von „0–127“. Sprich, wenn der Exposure-​Fader in der Mitte steht, zeigt das Display einen Wert von „63“.

Das Panel ist in meh­re­ren Ebenen auf­ge­baut, um mög­lichst vie­le Funktionen unter­zu­brin­gen: Die 8 Rotary-​Controller sind in 4 Ebenen, umschalt­bar durch 4 Taster rechts, auf­ge­teilt: BASIC, HUE, SAT, LUM/B+W.

Für alle ande­ren Bedienelemente (8 Fader, 16 Tasten) gibt es eben­falls 4 Modi, wobei 4 Taster zum Wechseln der Modi reser­viert sind: BASIC, EDITING, CULLING, PRESETS.

PFixer-11

Beschriftet ist jeder Taster und Fader für BASIC in Weiß, EDITING in Gelb und CULLING hat ein klei­nes Symbol rechts neben dem Taster. Insgesamt kommt man damit dann auf über 200 Lightroom-​Funktionen im direk­ten Zugriff.

Rotary-​Controller BASIC-Mode:

  • Temperature
  • •Tint
  • •Vibrance
  • •Saturation
  • •Curves (Shadows, Darks, Lights, Highlights)

Wenn man die Rotary-​Controller drückt, hat man die Tools WB, AWB und Autowhite im Direktzugriff. Über die ande­ren 5 Taster scrollt Lightroom direkt zu den Adjustments HUE, SAT, LUM, SATURATION, CURVES und B+W um eine opti­sche Kontrolle zu bekommen.

Für die ande­ren 3 Modi (HUE, SAT, LUM/B+W) gibt es neben den Drehreglern Farbmarkierungen (Rot, Orange, Gelb, Grün, Cyan, Blau, Lila, Magenta). Im Standard-​Mapping gibt es kei­nen Zugriff auf das HSL-​Toning. Wenn man oft an den HSL-​Farben her­um­schiebt, kann sich jedoch leicht über den „Mapping“-Reiter in der PFixer.Lr-Konfiguration z.B. den B+W‑Mode ent­spre­chend anpassen.

Die Anordnung und Übersichtlichkeit der Funktionsbelegung ist logisch und nach kur­zer Zeit „blind“ zu bedienen.

Über die 8 Fader erreicht man im BASIC-Mode:

  • Exposure
  • Contrast
  • Blacks
  • Shadows
  • Highlights
  • Whites
  • Clarity
  • Post Vignette

Die Funktion des letz­ten Faders erschien mir im BASIC-​Mode zunächst fehl am Platz, jedoch nut­ze ich ihn (nicht nur, weil er da ist) mitt­ler­wei­le sogar sehr ger­ne zu bestimm­ten Gelegenheiten!

Über die Tasten bekommt man Zugriff auf fol­gen­de Funktionen:

  • ESC, ENTER
  • Copy Setting /​ Paste Setting
  • Crop-​Tool
  • Reset Image
  • Lock Image
  • Swap Image
  • Match Exposure
  • Sync Setting
  • Select left /​ Select right

Die „Select-left/right“-Taster sind beson­ders in Kombination „Match-​Exposure“ sehr praktisch.

Der EDITING-​Mode benutzt alle Fader für das Feintuning der „Post-​Vignette“ (Midpoint, Roughness, Feather, etc.) und bie­tet über die Taster u.a. Zugriff auf Tools und Funktionen wie SpotTool, GradientTool, AutoMask, VirtualCopy, Edit in PS, Blinkies, Before/​After.

Für mich sind in die­sem Modus „Blinkies“ (Über- und Unterbelichtungen) und „Before/​After“ (der Vorher-​Nachher-​Vergleich) am wichtigsten.

Der CULLING-​Modus belegt die Taster mit den Shortcuts Bewertung, Flags, Farben und Display-​Einblendungen. Die Fader steu­ern die Parameter des Split-​Tonings, also jeweils Hue/​Sat für Highlights und Shadows und Balance. Die letz­ten 3 Fader sind mit Grain, Grain-​Size, und Roughness belegt.

Im PRESET-​Mode bekommt man über die Taster Zugriff auf 8 Developement-​Presets und 4 Brush-​Presets von Lightroom. Leider ist die Zuweisung über die PFixer-​Software etwas umständ­lich. Es ist nicht mög­lich, inner­halb des Workflows ein neu­es Preset auf eine Taste zu legen. Man spei­chert wie gewohnt das Preset in Lightroom ab und muss es anschlie­ßend in der PFixer.Lr-Konfiguration einer Taste zuwei­sen. Und dann muss man raten, denn der vier­te Modus hat kei­ne Beschriftungen auf dem Panel!

Ein wei­te­rer Nachteil ist, dass die Presets, die man über die Taster auf­ru­fen will, im Presets-​Fenster sicht­bar und auf­ge­klappt im Hauptfenster sein müs­sen. Ich habe mir mei­ne 8 am häu­figs­ten benutz­ten Presets in den User-​Ordner mit einem Nummer-​Präfix gelegt (01 – Preset, 02 – Preset, usw.)

PFixer-13

Die 4 eben­so frei beleg­ba­ren Brush-​Presets befin­den sich auf die­sen Tasten:

PFixer-10

Unten rechts am Panel befin­den sich MODE-​übergreifend UNDO, pre­vious Setting und vorheriges/​nächstes Foto, wobei die letz­ten bei­den wahr­schein­lich die am stärks­ten fre­quen­tier­ten Tasten sind!

Über die Belegung der Taster und Fader lässt sich im Einzelfall zwar strei­ten, aber grund­sätz­lich liegt alles ziem­lich logisch in den Händen. Ansonsten kann man sich immer noch jeden Parameter auf belie­bi­ge Taster oder Fader legen und muss dann selbst das Overlay neu beschrif­ten. Bisher habe ich mir nur den „Before/After“-Knopf in den BASIC-​Modus, also die obers­te Ebene, gelegt.

Damit Initialisierung zwi­schen PFixer.Lr und Lightroom funk­tio­niert, muss Lightroom zwin­gend auf Englisch umge­stellt wer­den. Das war für mich erst stö­rend, da man sich ja schon an eini­ge deut­sche Vokabeln (damals auch fremd) gewöhnt hat, aber nach sehr kur­zer Zeit hat man sich dar­an gewöhnt – zumal ich beim Entwickeln nur noch sel­ten auf die Paramater als viel mehr auf das Bild selbst schaue.

Sollte mal eine Funktion nicht kor­rekt arbei­ten, oder man schal­tet das Panel erst nach dem Öffnen vom Lightroom ein, kann man die Initialisierung über das PFixer.Lr-Menü „Reinitialize Bindings“ wiederholen.

Seit Version 1.2.2 unter­stützt PFixer.Lr auch Trackpad-​Gesten. Bei gedrück­ter fn-​Taste wird das Trackpad zu 8 (2 Reihen mit jeweils 4) vir­tu­el­len Fadern, die mit 2 Fingern bedient wer­den. Mit nur einem Finger bie­tet das Trackpad 16 vir­tu­el­le Knöpfe (4 Reihen mit jeweils 4). Getestet habe ich die Gestenunterstützung noch nicht, stel­le mir das aber ziem­lich unüber­sicht­lich und eng vor – es sei denn, man bemalt sein Trackpad mit dem Filzstift!

Hat man wei­te­res MIDI-​Equipment am Rechner ange­schlos­sen (z.B. MackieControl, Keyboard, etc.), kom­men gele­gent­lich fal­sche Informationen in Lightroom an. Ich schal­te wei­te­re Geräte bei der Benutzung von Lightroom ein­fach aus. Genauso soll­te man anders her­um auch PFixer.Lr deak­ti­vie­ren (geht mit einem Mausklick), wenn man mit der MackieControl* in Logic arbei­tet, da PFixer.Lr auch dort Fehlfunktionen verursacht.

Auf der Suche nach einer Bedienungsanleitung wird man von Pusher Labs zwar auf deren Online-​FAQ ver­wie­sen, dann jedoch allein gelas­sen. Viel mehr als ein paar Tipps und Troubleshootings fin­det man dort nicht. Natürlich ist die Software und die Bedienung des Panels wei­test­ge­hend selbst­er­klä­rend, aber um die Funktionsweise u.a. der Preset-​Verwaltung zu ver­ste­hen, muss­te ich schon eini­ge Zeit suchen und herumprobieren.

Vor- und Nachteile

Die Vorteile über­wie­gen auf jeden Fall, wenn man sich mal anschaut, was einem PFixer.Lr an Zeitersparnis und intui­ti­ver Bedienung bringt. Einige Mankos gibt es aber schon:

Plus:

  • 15-​tägige Testversion
  • Zeitersparnis
  • frei zu konfigurieren
  • über 200 Lightroom-​Funktionen im Direktzugriff

Minus:

  • Hoher Preis von 100 Dollar für Software, lohnt sich aber
  • lau­te Motorfader des BCF-2000
  • Lightroom muss auf Englisch betrie­ben werden
  • kei­ne ech­te Bedienungsanleitung
  • bis­her nur Unterstützung von Lightroom

Alternativen

Pusher Labs PFixer.Lr ist lei­der nur für den Mac ver­füg­bar und Ankündigungen für eine künf­ti­ge Windows-Adaption gibt es lei­der nicht.

Die Donationware (50 Tage kos­ten­frei) Paddy for Lightroom ist die bis­lang ein­zi­ge (ver­gleich­ba­re) Alternative für das Windows-​System. Grundsätzlich kön­nen mit Paddy auch eige­ne Tastaturkürzel und MIDI-​Mappings für den Behringer BCF-​2000 (und ande­re Hardware-​Controller) erstellt wer­den, jedoch fehlt eine Möglichkeit, den BCF in meh­re­ren Modi zu pro­gram­mie­ren. Laut Website sind Lightroom-​Versionen bis 4.x unterstützt.

Knobroom ist eine wei­te­re Lösung für den Mac, bei der die Entwicklung jedoch im Herbst 2012 bei Version 0.2 ste­hen geblie­ben ist. In die­sem Stadium des Plug-​Ins ist es auch nur mög­lich, ein­zel­ne MIDI-​Controller-​Daten einem Parameter in Lightroom zuzuweisen.

moti­bo­do ver­treibt mit dem motibodoBoard (395 USD) und dem motibodoSkin (325 USD) eine tas­ta­tur­ba­sier­te Lösung. Das kom­plet­te Keyboard oder das Silikon-​Skin für die bestehen­de Tastatur mit ent­spre­chen­der Software für Lightroom bie­ten vor­de­fi­nier­te Tastaturkürzel für die wich­tigs­ten Funktionen an. Jedoch ist der Preis in mei­nen Augen in kei­ner Weise gerechtfertigt.

Fazit

Wie ein­gangs schon erwähnt, kam ich aus dem Urlaub mit knapp 1500 Bildern zurück, wel­che auch gleich als Teststrecke für PFixer.Lr und das Behringer-​Panel her­hal­ten muss­ten. In Rekordzeit waren die Bilder ent­wi­ckelt und das oft auf eine ganz ande­re Weise, als ich es gewohnt war. Wenn man erst ein­mal die Möglichkeit hat, an Belichtung, Highlights und Curves gleich­zei­tig zu schrau­ben und die Wechselwirkung sieht, löst man eini­ge Belichtungsaufgaben auf ande­rem Wege als sonst. Auch mag ich es sehr, die Parameter von Hue und Sat im direk­ten Zugriff zu haben und schnell eine selek­ti­ve Farbkorrektur zu machen.

Sicherlich gibt es an dem System Verbesserungspunkte, aber für knapp 280 € (Software, Overlay, BCF-​2000) hat man ein ordent­li­ches Hardware-​Control-​System für Lightroom.

Mittlerweile steht auch ein Behringer BCR-​2000 auf mei­nem Schreibtisch. Dafür habe ich ein eige­nes Overlay gebas­telt und habe direk­ten Zugriff auf SAT, LUM und HUE ohne zwi­schen den Modi zu wechseln.

Wünschenswert wäre es, wenn in Folgeversionen von PFixer.Lr noch die Unterstützung für wei­te­re Programme (Photoshop, CaptureOne Pro und ACR) ein­ge­baut würde.

…und mein iPad hat mitt­ler­wei­le sei­ne Berechtigung für ande­re Aufgaben.

* Affiliate

Rezension: Portraiture (Retusche-​Plugin für Photoshop, Lightroom und Aperture)

Bei der Bildbearbeitung für die Stockfotografie geht es vor allem um Schnelligkeit. Während Leute wie Calvin Hollywood oder DOCMA-​Abonnenten ger­ne 3–4 Stunden an einem Bild sit­zen und stolz dar­auf sind*, ist das kei­ne Option bei den nied­ri­gen Preisen, die im Microstock-​Bereich erzielt werden.

Deshalb wur­de ich schnell hell­hö­rig, als ich in einer Facebook-​Gruppe für Stockfotografen von einem Retusche-​Plugin für Photoshop gele­sen habe. Das nennt sich Portraiture von der Firma Imagenomic und ist als Plugin für Lightroom, Photoshop oder Aperture erhältlich.

Wenn wir uns die mög­li­chen Einstellungen anschau­en, sehen wir vie­le Regler:


Im Vorschau-​Fenster in der Mitte sind mit einem Rechtsklick noch mehr Auswahlmöglichkeiten vor­han­den, zum Beispiel ob man im Split-​Screen lie­ber das vor­läu­fi­ge Ergebnis sehen will oder lie­ber die aktu­ell selek­tier­ten Hauttöne. Die auto­ma­ti­sche Hauterkennung funk­tio­niert zuver­läs­sig und wer will, kann in den bei­den Farbfeldern links leicht den Farbraum etwas ver­schie­ben, der dann wahl­wei­se auch für die gesam­te Fotoserie bei­be­hal­ten wird.

Oben links gibt es eini­ge Presets zur Auswahl, die mir aus zwei Gründen voll­kom­men aus­rei­chen: Die Presets hei­ßen Default, Normal, Medium und High und sind im Grunde ähn­lich mit immer stär­ker anstei­gen­der Hautglättung. Dazu kom­men zusätz­li­che Einstellungen fütr Glamour, Lowkey und Highkey, die mir aber nicht zusa­gen. Wer will, kann ger­ne an allen Reglern dre­hen und eige­ne Presets abspei­chern, aber da es mir bei der Bildbearbeitung vor allem um Schnelligkeit geht, reicht mir meist das Default- oder Normal-​Preset. Hier ein Vergleich der Presets (Normal habe ich weggelassen):

Sehr kom­for­ta­bel fin­de ich auch, dass die Möglichkeit besteht, die Ergebnisse als neue Ebene, wahl­wei­se mit oder ohne Transparenzmaske abzu­spei­chern. Ich wäh­le immer „neue Ebene mit Transparenzmaske“, denn so kann ich durch eine Änderung der Ebenentransparenz in Photoshop in Sekundenbruchteilen die Stärke des Filters nach­träg­lich reduzieren.

Portraiture ist nicht das ein­zi­ge Werkzeug, wel­ches eine beque­me Hautretusche ver­spricht. Vom System her gut fin­de ich bei­spiels­wei­se auch Portrait Professional, was aber drei gewich­ti­ge Nachteile hat. Vor der Nutzung müs­sen die Koordinaten von Mundwinkeln, Augen, Nase etc. ange­ge­ben wer­den, weil das Programm auch die Kopfform nach gän­gi­gen Schönheitsidealen ver­än­dern kann. Das geht zwar sehr intui­tiv, dau­ert aber trotz­dem ca. eine Minute. Außerdem ist das Programm nicht als Plugin erhält­lich, was den Workflow umständ­li­cher macht und – sehr ner­vend – die Testversion stürz­te bei mir gele­gent­lich ab.

Genau die­se drei Punkte sind im Umkehrschluss die Dinge, die mich bei Portraiture über­zeugt haben.

Es geht super­schnell, also im bes­ten Falle bin ich mit drei Klicks (Filter/​Portraiture/​OK) fer­tig, da die auto­ma­ti­sche Hauterkennung und das Default-​Preset gute Dienste leis­ten. Das Ergebnis kann ich not­falls nach­träg­lich eben­so schnell durch eine Veränderung der Ebenentransparenz redu­zie­ren und das Programm läuft sta­bil. Genau das Richtige für Stockfotografen, die schnell vie­le Bilder einer Serie mit Models retu­schie­ren müssen.

Kleine Einschränkungen

Es gibt zwei klei­ne Einschränkungen von Portraiture, die man ken­nen soll­te, die aber wenig an der Nützlichkeit des Programms ändern. Erstens hat das Tool kei­ne „Gesichtserkennung“, son­dern die Hauterkennung funk­tio­niert über einen Farbbereich. Das bedeu­tet, dass Motivteile im Bild wie Wände oder Kleidung, die ähn­li­che Farbbereiche wie die Haut auf­wei­sen, eben­falls von Portraiture bear­bei­tet wer­den. Hier kommt wie­der der Vorteil der neu­en Ebene mit Transparenzmaske zum Tragen, denn mit dem Radiergummi-​Werkzeug kann ich schnell Bildbereiche ent­fer­nen. Bei unschar­fen Dingen im Hintergrund habe ich jedoch den Eindruck, dass Portraiture durch die Weichzeichnung wie eine Art Rauschreduzierung wirkt, wes­halb ich den Effekt manch­mal sogar ganz hilf­reich finde.

Die zwei­te Einschränkung ist, dass Portraiture kei­ne gro­ßen Pickel, Muttermale, Leberflecke oder ins Gesicht hän­gen­de Haare ent­fernt, wie man im zwei­ten Beispielbild gut sehen kann. Deshalb ent­fer­ne ich die­se „gro­ben Makel“ vor der Anwendung von Portraiture.

Unterm Strich

Portraiture ist auch trotz des hap­pi­gen Preises von ca. 200 Dollar eine gute Empfehlung für Stockfotografen. Auch wer Auftragsportraits, Hochzeiten oder Akt foto­gra­fiert, wird das Plugin zu schät­zen ler­nen, da es im Gegensatz zu eini­gen ande­ren Hautglättungswerkzeugen sehr schnell und leicht ein trotz­dem rea­lis­ti­sches Ergebnis liefert.

Wie retu­schiert ihr die Haut bei Stockfotos und wel­che Hilfsmittel nehmt ihr dafür?

(* Die Ergebnisse sehen dann oft auch sehr beein­dru­ckend aus, aber für Stock dau­ert es eben zu lange.)