Vor einer Weile wies mich der Schweizer Texter Aurel Gergey auf sein kürzlich veröffentlichtes kostenloses PDF „Keyword-Analyse: Was Kunden wollen“ hin.
Normalerweise landen solche unangefragten Vorschläge von SEO-Marketing-Leuten schnell im digitalen Papierkorb, aber der Untertitel der Analyse „Keyword-Tools ausreizen und profitable Suchbegriffe finden“ lies mich als Fotoproduzent doch aufhorchen. Profitabel? Als Vollzeit-Stockfotograf ist mir die Wichtigkeit treffender Suchbegriffe bewußt und nahm mir die Zeit, die ca. 50 Seiten zu lesen.
Eine gute Entscheidung. Aurel Gergey erklärt in klarer Sprache und mit vielen Beispielen, wie man vorgehen sollte, um gute Suchbegriffe zu finden. Seine Analyse bezieht sich zwar auf die Keywords für Webseiten und Google Adwords und andere Werbeprogramme, damit diese Seiten bei Google prominenter angezeigt werden. Aber egal, ob Webseiten oder Stockfotos: Der Mechanismus bleibt der Gleiche.
Auf Seite 12 zeigt Gergey beispielsweise, dass ca. 25% aller Leute bei Suchen nur einen Suchbegriff verwenden, über 29% nutzen zwei Wörter, gefolgt von gut 24%, die drei Wörter eingeben. Das bedeutet, dass 80% aller Suchanfragen mit höchstens drei Wörtern erfolgen. Das Wissen wird wieder auf Seite 21 interessant, wenn er die Vorteile von Getrenntschreibung erläutert, weil damit mehr Chancen bestehen, bei Suchanfragen angezeigt zu werden.
Hilfreich sind auch die Ausführungen auf Seite 18 über die Gründe und Möglichkeiten unterschiedlicher Schreibweisen. Zum Beispiel werde der Arzneistoff Cortison von Ärzten und Fachpersonal mit C geschrieben, von Laien jedoch „Kortison“. Je nachdem, welche Zielgruppe ein Foto ansprechen soll, kann hier bei der Auswahl des geeigneteren Begriffs helfen.
Generell finde ich die PDF hilfreich, weil sie völlig unabhängig von der Stockfotografie die Nützlichkeit von guten Suchwörtern erklärt und auch eine ganz andere Herangehensweise aufzeigt, um auf eben diese Begriffe zu kommen. Und da die PDF kostenlos ist, kann man nichts falsch machen…
Welche Erkenntnisse habt ihr beim Lesen gewinnen können?
Stockfotografie bedeutet, dass ein Fotograf Fotos macht, ohne dass er einen Auftrag von einer Werbeagentur oder anderen Kunden hat. Er macht Fotos von Motiven, von denen er glaubt, dass es genug Kunden geben wird, die ihm dafür Geld geben wollen. Diese Fotos kommen dann online in Archive, vergleichbar mit Wikimedia-Commons, Flickr oder Youtube, nur dass diese Inhalte über die Agenturen gekauft werden müssen, wenn Kunden diese benutzen wollen.
Microstock ist eine Teilbereich der Stockfotografie. Wie der Name anklingen lässt, sind die Preise „micro“, also niedrig. Dort kostet ein Bild ab ein Euro bis durchschnittlich 50 Euro, während es im Macrostock-Bereich üblich ist, Fotos für 50 Euro bis zu vierstelligen Summen zu verkaufen. Neben Fotos werden auch Illustrationen, Vektorgrafiken, Videos, Audiodaten oder 3D-Bilder angeboten. Die bekanntesten Anbieter in diesem Bereich sind beispielsweise Fotolia*, Shutterstock* oder iStockphoto.
Die Vorteile von Bezahlangeboten gegenüber kostenlosen Inhalten
Kostenlose Angebote sind nicht nur freie Lizenzen wie sie bei Wikipedia oder Wikimedia verfügbar sind, sondern zum Beispiel auch bei Flickr, wo ebenfalls zum Teil Creative-Commons-Bilder zu finden sind, oder bei anderen Datenbanken wie beispielsweise Pixelio oder AboutPixel, wo auch Fotos kostenfrei lizenziert werden können. Die Lizenzen den Creative-Commons-Lizenzen ähnlich, meist aber nicht identisch.
Vorteil 1: Mehr Motive
Stellen sie sich gedanklich ein Bild von einer Frau vor. Sie haben einen Artikel und brauchen dafür ein Bild einer jungen, hübschen Frau zur Illustration. Sie können nun in verschieden Datenbanken danach suchen. Wenn ich bei der kostenlosen Agentur Pixelio suche, erhalte ich zirka 5.100 Treffer. Wenn ich auf englisch bei Wikimedia nach „woman“ suche, erhalte ich knapp 16.000 Treffer. Dort gibt es sogar noch mehr passende Inhalte, aber diese sind so unzureichend verschlagwortet, dass sie nicht mit diesem Begriff gefunden werden.
Bei Flickr unter der Creative-Commons-BY-Lizenz finde ich 0,75 Millionen Frauenfotos. Davon sind 200.000 ausdrücklich kommerziell nutzbar. Bei der kommerziellen Microstock-Agentur iStockphoto erhalte ich jedoch schon 1,2 Millionen Treffer, bei Fotolia 1,9 Millionen und bei Shutterstock 2,2, Millionen.
Brauche ich so viel Auswahl? Ja. Sie suchen ja meist nicht irgendeine Frau, sondern sie wollen entweder eine blonde, eine alte oder eine Frau, die gerade Mangos isst. Durch diese zusätzlichen Einschränkungen werden aus den mehreren Millionen Treffern auf einmal nur ein paar hundert. Wenn man zu Beginn nur ein paar tausend hat, bleibt am Ende vielleicht gar kein passendes Bild übrig.
Bei allen Bildern, für die Erlaubnisse in irgendeiner Art benötigt werden, empfiehlt es sich, bei den kommerziellen Bildagenturen zu suchen, da dort die Rechte im Vorfeld geklärt wurden.
Bei Personenfotos beispielsweise haben sowohl der Fotograf als auch die abgebildete Person Rechte an der Aufnahme. Wenn der Fotograf das Bild unter eine „freie Lizenz“ stellt, erklärt er sich damit einverstanden, auf seine Rechte an dem Bild zu verzichten. Das heißt aber nicht, dass die gezeigte Person damit ebenfalls einverstanden ist. Das betrifft vor allem Gruppenfotos, wo viele Personen darauf sind oder Kinder, weil dann noch der Schutz Minderjähriger dazu kommt. Das heißt: Wenn sie Gruppen- oder Kinderfotos brauchen, ist es einfacher und durch die Zeitersparnis günstiger, diese Motive bei kommerziellen Anbietern zu suchen.
Andere Beispiele sind Aufnahmen von einem Privatgelände, wie Innenaufnahmen einer Fabrik, auf dem Golfplatz, Freizeitpark und so weiter. Da können noch Rechte (Markenrecht, Designschutz, etc.) in einem Bild stecken, die nicht ohne weiteres erkennbar sind.
Außerdem ist bei den kommerziellen Anbietern immer eine bestimmte technische Qualität gegeben, die vorher geprüft wurde. Sie können sich sicher sein, dass ein Bild in Postergröße XXL gedruckt werden kann, wenn die Bildagentur das anzeigt, während bei den freien Lizenzen die Bildgröße oft kleiner, schlechter oder das Foto verrauschter und unschärfer ist.
Vorteil 2: Bessere Verschlagwortung und Suchmöglichkeiten
Weil sie oft Millionen von Suchergebnissen bei einer Bildagentur haben, bekommen sie bei kommerziellen Agenturen viel mehr Suchmöglichkeiten an die Hand, um trotzdem ein geeignetes Bild zu finden.
Bleiben wir bei dem Beispiel Frau. Das sind die Ergebnisse der Webseite von Pixelio, sortiert nach Relevanz. Sie sehen ganz oben die drei Bilder. Das sind schon Frauenbilder, wie man sie sich vorstellen würde, aber es sind auch Hochzeitsringe, Aktaufnahmen, Wolkenfotos oder einfach Nahaufnahmen von einem Auge zu sehen, die weniger passen.
Das ist ein Screenshot von Wikimedia-Commons, wo ich nach „woman“ gesucht habe. Da gibt es keine Sortierfunktion, was die Suche schwieriger macht, wenn man etwas Spezielles sucht. Bei den Beispielen sehen sie Frauen, aber auch Gemälde, wieder Nahaufnahmen von Augen oder ganz unten irgendeinen Text, den eine Frau geschrieben hat oder eine Kleidung, die von einer Frau getragen wurde, was sie aber als Ergebniss nicht unbedingt erwarten, wenn sie nach Frau suchen (Nachtrag: Der Text entstand im November 2011, im Februar 2012 wurde die Bildanzeige bei Wikimedia etwas verbessert, der Screenshot unten ist vom Mai 2012).
Das ist jetzt die Seite bei Flickr. Angezeigt werden nur offiziell kommerziell nutzbare Bilder unter einer CC-Lizenz. Sie sehen, vor allem sind das Urlaubsfotos, Reisefotos, private Familienfotos und so weiter, wo nicht immer automatisch klar ist, ob sie diese Fotos wirklich kommerziell nutzen dürfen.
Das hingegen ist der Screenshot bei Fotolia, wenn sie nach dem Suchbegriff Frau suchen. Sie sehen, die Bildqualität ist deutlich professioneller mit einer großen Vielfalt. Sie erhalten klassische Frauenportraits, Bilder von jungen Frauen, alten Frauen, Gruppenaufnahmen, Innenaufnahmen, Außenaufnahmen und so weiter.
Das sind die Suchergebnisse der Bildagentur Shutterstock. Auch hier sehen sie viele klassische Frauenportraits, wie man sie sich bei der Suche nach einem Frauenbild vorstellen würde. Es gibt dazu viele Beauty-Aufnahmen und auch wieder sehr professionelle Qualität.
Um in diesem Wust aus Bildern nicht erschlagen zu werden, gibt es Sortier- und Filtermöglichkeiten. Die üblichsten sind nach Ausrichtung (horizontal, vertikal, quadratisch) , Farbe und nach der Bildgröße, was zum Beispiel wichtig ist, wenn sie große Poster drucken wollen.
Weitere Filtermöglichkeiten: Nach Bildart (Foto, Vektorgrafik, Illustration), mit oder ohne Personen, die genaue Anzahl der Personen, das Alter der Person, das Geschlecht der Person und man kann danach suchen, ob auf dem Bild irgendwo Textfreiraum sein soll, wo Text oder ein Logo platziert werden kann.
Es gibt auch Sortierungsmöglichkeiten nach dem Alter der Bilder, nach der Anzahl der Verkäufe, nach dem Preis oder nach der Relevanz, was meistens eine Kombination aus verschiedenen Faktoren ist. Das werden sie bei vielen nicht-kommerziellen Anbietern nicht finden. Manchmal lohnt es sich deshalb schon, bei Microstock-Agenturen zu kaufen, weil die gesparte Zeit das ausgegebene Geld mehr als kompensiert.
Zwischendurch ein Einwurf: Es kommt immer auf die Motive an. Wenn sie was ganz Historisches suchen, zum Beispiel Fotos vom zweiten Weltkrieg oder von Albert Einstein, wie er die Zunge rausstreckt, dann ist es möglich, in Bildarchiven von Museen oder bei Wikimedia Commons zu suchen. Aber wenn sie eher kommerziell orientierte Bilder brauchen, weil sie zum Beispiel eine Vereinbroschüre gestalten wollen, dann lohnen sich eher die kommerziellen Anbieter.
Vorteil 3: Rechtliche Absicherung
Hobbyfotografen oder Amateurfotografen, die bei Flickr oder einer anderen kostenfreien Bilddatenbank Fotos unter eine CC-Lizenz stellen, sind sich oft gar nicht bewusst, was bei dieser Vielfalt an Lizenzen alles erlaubt ist oder nicht. Deshalb sind oft Bilder unter einer kostenfreien CC-Lizenz zu finden, bei der nicht alle Rechte geklärt sind. Als Beispiel drei Fotos bei Flickr.
Erstes Szenario: Ein Fotograf lädt bei Flickr Bilder hoch unter einer CC-BY-Lizenz, das heißt, ein kommerzielle Nutzung ist erlaubt, Namensnennung erforderlich. Sie sehen hier drei Frauen. Links eine Frau von den Philippinen, in der Mitte aus Madagaskar, rechts aus Indien. Die Fotografen sitzen meist in den USA oder Großbritannien, was nahe legt, dass das Reisefotos oder Urlaubsfotos sind. Bei dem Foto in der Mitte stand als Kommentar bei Flickr sogar sinngemäß: „Unser Fahrer hielt kurz an, damit wir ein Foto der Familie auf dem Ochsenkarren machen konnten.“ Deshalb vermute ich, dass die Person nicht um Erlaubnis gefragt wurde, ob sie jetzt auf dem Foto sein will. Kann sein, muss nicht sein: Deswegen ist der Bildnutzer in der Pflicht, beim Urheber nachzufragen, ob wirklich alle Rechte für dieses Bild geklärt sind. Wer für ein Projekt risikofrei Bilder nutzen will, hat dadurch unter dem Strich mehr Aufwand und Kosten als ursprünglich gedacht, wenn es heißt: „Ich google mal schnell paar kostenlose Fotos“.
Ein anderes Beispiel direkt von der Wikimedia-Commons-Seite. Sie sehen einen us-amerikanischen Rapper. Unten bei der Lizenzierung steht ausdrücklich: Das Foto darf für jeden Zweck und auch kommerziell benutzt werden. Cool! Ich kann das als Poster drucken und beim Konzert der Band verkaufen und damit Geld verdienen. Sicherheitshalber habe ich beim Management des Rappers nachgefragt, der sofort meinte, das sei nicht erlaubt. Hier sind wir wieder beim Widerspruch zwischen den Rechten des Fotografen, der darauf verzichtet und den Rechten der abgebildeten Person, der die Nutzung nicht erlaubt. Dieser Widerspruch kann bei freien Lizenzen schnell auftreten. Die angegebene freie Lizenz ist deshalb in der Praxis manchmal wertlos (Nachtrag: Das Bild wurde mittlerweile bei Wikimedia entfernt).
Drittes Beispiel: Das ist eine us-amerikanische Band namens Birdeater. Die haben ihr Bandfoto sogar unter eine Public-Domain-Lizens gestellt und damit das Bild gemeinfrei gemacht. Kurz gefasst heißt es, ihr dürft mit dem Bild machen, was ihr wollt. Ich bezweifle auch hier stark, dass die Band einen Posterverkauf gutheißen würde. Deswegen habe ich wieder per Email nachgefragt. Seit sechs Wochen habe ich keine Antwort erhalten. Wer einen engen Terminplan hat, könnte dieses Bild deshalb ebenfalls nicht nutzen, wenn er auf der rechtlich sicheren Seite sein will.
Wie handhaben das im Gegensatz Microstock-Agenturen? Jeder Fotograf muss zu jedem Foto schriftlich die dazugehörigen Modelverträge und Eigentumsfreigaben hochladen. Das führt bei mir teilweise dazu, dass ich zu einem Gruppenfoto zehn Verträge mit zwölf Unterschriften habe, nur um nachweisen zu können, dass ich alle Rechte an diesem Foto habe. Als Bildkäufer kann man sich dann sicher sein, das die Rechtefreigabe vorher durch mich geklärt wurde.
Einige Agenturen wie zum Beispiel Shutterstock, iStockphoto oder Vivozoom bieten sogar eine „Rechtegarantie“ an für rechtliche Unbedenklichkeit und haften selbst als Agentur bis zu 10.000 US-Dollar, falls doch mal etwas schief gehen sollte. Gegen Aufpreis kann diese Summe auf bis zu 250.000 US-Dollar erhöht werden. Falls man zum Beispiel eine Millionen Flyer druckt und diese müssen eingestampft werden, weil irgendwo ein unerlaubtes Logo zu sehen ist, was weder vom Fotograf noch von der Agentur entdeckt wurde, dann bezahlt die Bildagentur das.
Deshalb: Bilder bei Bildagenturen kosten zwar etwas, dafür spart man Zeit und Nerven und bekommt für das Geld auch Rechtssicherheit und eine größere Auswahl.
Hinweis: Dieser Artikel ist die verschriftlichte Form meines Vortrags vom Mai 2011 auf der Frühjahrstagung “Mediale Werte” des Verein für Medieninformation und Mediendokumentation (vfm) in Dresden. Die Zahlen sind demnach ca. ein Jahr alt, die Screenshots wurden teilweise erneuert.
Die Verschlagwortung ist für Stockfotografen meist eine lästige Sache. Dabei sind vor allem die Suchbegriffe ausschlaggebend, ob sich ein Foto oft oder gar nicht verkauft.
Gute Fotografen wissen deshalb den Wert einer genauen, gründlichen Verschlagwortung zu schätzen. Ich hatte vor einigen Jahren schon einige hilfreiche Programme und Webseiten für die Verschlagwortung zusammengetragen, aber da das im Internet Lichtjahre sind, gibt es heute eine aktualisierte Übersicht.
Welche kostenlosen Tools helfen bei der Suche nach den richtigen Keywords oder der besseren Verschlagwortung?
1. Tag Editor
Der Tag Editor ist ein ganz neues Programm der Designerin Jacqueline Böttcher, die es in erster Linie für sich selbst programmiert hat, um ihre eigenen Bilder schneller zu verschlagworten.
Der Grundgedanke beim „Tag Editor“ ist, dass der Nutzer sich Wortgruppen zu einem Oberbegriff anlegen kann, die dann alle als Suchbegriffe zum Foto hinzugefügt werden, wenn der Oberbegriff ausgewählt wird. Es können auch verschiedene „Tag-Listen“ angelegt werden, damit zum Beispiel bei verschiedenen Themen der gleiche Oberbegriff andere Unterbegriffe enthalten kann. Diese Listen können auch exportiert und importiert werden.
Das Programm ist noch in der Beta-Phase und kann Bugs enthalten, aber die Programmiererin stellt es trotzdem schon hier kostenlos zum Download zur Verfügung (nur für Win). Geplant sind im Programm noch ein Thesaurus und eine Übersetzung ins Englische.
2. Picniche
Die Picniche-Webseite von Rob Davis ist ein Tool, mit dem Stockfotografen analysieren können, wie groß Angebot und Nachfrage von Bildern mit bestimmten Suchbegriffen sind. Das ganze funktioniert in mehreren Sprachen, auch deutsch und der Clou: Es wird angezeigt, welche anderen Suchbegriffe die Fotos mit den eingegebenen Begriffen zusätzlich am meisten enthalten. Picniche gibt es auch für den Browser Firefox als „Picniche Contributor Toolbar“, bei der – unter anderem diese Begriffe auch gleich angeklickt und in die Zwischenablage exportiert werden können.
3. Keyword Compare
Tyler Olson von der Microstockgroup hat ein ganz praktisches Tool entwickelt, mit dem sich die Suchbegriffe von zwei Bildern vergleichen lassen: Welche Wörter sind identisch, welche nur in dem einen oder anderen Bild enthalten und wie sähe die kombinierte Liste aus? Außerdem zählt es auch gleich die Suchbegriffe. Das funktioniert in jeder Sprache und ich benutze es manchmal, wenn ich ein Bild mit einem Motiv habe, welches sich aus zwei Elementen zusammensetzt, die ich schon in anderen Fotos beschrieben habe.
4. Microstock Keyword Tool
Ebenfalls von der Microstockgroup bereitgestellt wurde ein Keyword-Tool, welches basierend auf ähnlichen Bildern die relevantesten Suchbegriffe für das eigene Bild raussucht. Dafür werden in ein Suchfeld einige Begriffe eingegeben, die Sprache definiert (neun Sprachen stehen zur Auswahl) und angeben, ob man in Fotos, Illustrationen oder Vektoren suchen will. Dann wird einem angezeigt, welche Agenturfotos die genannten Begriffe enthalten. Daraus wählt man die Motive aus, die dem eigenen Foto am ähnlichsten sehen und bekommt dann eine Liste mit häufigsten verwendeten Suchbegriffen. Gesucht wird in der Datenbank der Bildagentur Shutterstock.
5. Arcurs‘ Keywording Tool
Das kostenlose Tool des Fotografen Yuri Arcurs funktioniert genauso wie das „Microstock Keyword Tool“ und war genaugenommen sogar eher online. Der größte Unterschied ist, dass hier nicht nur bei Shutterstock, sondern auch in den Bildern der Agentur Crestock gesucht werden kann. Dafür kann nicht nach Foto, Illustration oder Vektor gefiltert werden.
6. Findphotokeywords
Die Webseite mit dem klaren Namen Findphotokeywords.com des slowakischen Fotografen Maros Markovic nutze ich am häufigsten. Vom Prinzip her funktioniert sie wie das Microstock Keyword Tool oder das von Yuri Arcurs. Man kann Suchbegriffe in neun Sprachen eingeben, aussuchen, ob in Fotos, Illustrationen oder Vektoren gesucht werden soll und angeben, wie viele Treffer angezeigt werden sollen Der kleine, aber wichtige Unterschied ist, dass nicht nur eine oder zwei Agenturen durchsucht werden, sondern fünf! Fotolia, Shutterstock, Dreamstime, istockphoto und Getty Images. Damit sind sehr viele wichtige Webseiten abgedeckt und selbst wer nicht in englisch, sondern in deutsch verschlagwortet, bekommt bei drei Agenturen (Fotolia, istockphoto und Getty) immer noch viele relevante Treffer.
7. StockPhoto Keyworder
Beim Stockphoto Keyworder muss der Nutzer erst fünf englische Begriffe in der linken Spalte eingeben, dann erscheinen auf Knopfdruck in der rechten Spalte häufig dazu passende Begriffe, die durch einen Klick in die linke Liste übernommen werden können. Wenn die Auswahl nicht ausreicht, kann der mittlere Knopf erneut gedrückt werden und so weiter. Anschließend kann die fertige Liste in die Zwischenablage kopiert werden.
8. MyKeyworder
Die Webseite Mykeyworder.com funktioniert ebenfalls ähnlich wie die Tools 4–6, jedoch wieder mit einigen Unterschieden. Hier können zum einen endlich auch Begriffe ausgeschlossen werden und außerdem kann Flickr mit in die Suche einbezogen werden, was meist jedoch nicht so hilfreich ist. Nachteilig ist wieder, dass nur Shutterstock untersucht wird. Dafür gibt es als nettes Gimmick den „Shutterstock Keyword Optimizer“, bei dem ein Nutzer seine Mitgliedsnummer bei Shutterstock angeben kann und sich dann anzeigen lassen kann, welche seiner Fotos weniger als eine vom Nutzer definierte Anzahl an Suchbegriffen aufweisen. Wer will, kann sich auch eine Tagwolke ausgeben lassen.
9. Stocktagger
Der Stocktagger wurde vom Österreicher Marcus Irsigler entwickelt, hauptsächlich für die Nutzung bei istockphoto, aber es funktioniert genausogut für andere Agenturen. Nach einer – leider notwendigen – Registrierung kann man ein Wort eingeben, zu dem Synonyme und andere ähnliche Wörter angezeigt werden. Diese können durch einen Klick auf ein Plus-Symbol in die eigene Liste übernommen werden oder durch einen Klick auf das Wort selbst werden zu dem neuen Wort wiederum Synonyme und ähnliche Wörter gesucht.
10. Photo Keywording Tool
Der Vollständigkeit halber gilt es noch das schwedische Photo/Image Keywording Tool zu erwähnen. Das Prinzip ist identisch mit dem von Tool 4, es unterscheidet sich nur in der Anzeige der Keywords. Ist demnach Geschmackssache, was bequemer zu nutzen ist.
11. Semanger Keywords
Semanger ist eine semantische Suchmachine, welche nicht explizit für das Verschlagworten von Fotos gedacht ist, aber aus verschiedenen Gründen trotzdem gut dafür funktioniert. Es wird in ein Suchfeld ein deutscher Begriff eingegeben und man erhält eine Liste verwandter Wörter, Synonyme und passende Assoziationen. Die Daten kommen von der Suchmachine Yahoo/Bing und einem eigenen Index mit vielen .de- und .org-Domains. Da das Tool nicht für die Bildbranche gedacht ist, gibt es auch viele unpassende Treffer. Der Vorteil ist jedoch im Gegensatz zu den Tools, welche auf eine oder mehrere Bildagenturen als Datenbasis zurückgreifen, dass man keinen „Keyword-Inzest“ betreibt, also immer die ewig gleichen Begriffe benutzt werden, während Bildkäufer vielleicht ganz andere Suchbegriffe verwenden.
12. ProStockMaster
Die kostenlose Software ProStockMaster (für Win und Mac) bietet eine Art Rumdum-Sorglos-Paket für Stockfotografen, mit der diese ihre Fotos verwalten, sortieren, hochladen und vorher eben auch verschlagworten können. Nach Eingabe einiger Begriffe werden ähnliche Wörter vorgeschlagen. Die Besonderheit: Die fertigen Suchbegriffe können auf Knopfdruck in viele verschiedene Sprachen übersetzt werden.
13. Google Adwords Keyword Tool
Das kostenlose Keyword-Tool von Google Adwords kann man – ähnlich wie bei Semanger – ähnlich gut als Stockfotograf zweckentfremden. Gedacht ist das Tool für Werbetreibende, welche wissen wollen, welche Suchbegriffe sie buchen sollten, damit ihre Online-Werbung am meisten geklickt wird. Dafür stellt Google sehr wertvolle Daten zur Verfügung: Die tatsächlichen Suchbegriffe, welche Leute wie Du und ich täglich bei Google eingeben. nach Eingabe eines oder mehrerer Begriffe schlägt das Tool weitere Wörter vor, die dazu passen könnten. Das beste: Diese lassen sich danach sortieren, wie häufig sie bei Google eingegeben werden. das heißt, dass ich wirklich die Begriffe nutzen kann, welche meine potentiellen Kunden ebenfalls in der Realität verwenden. Das ist auch der Grund, weshalb ich dieses Tool sehr gerne nutze.
Ich bin mir nicht sicher, aber es kann sein, dass man mehr Informationen erhält, wenn man sich vorher mit seinem kostenlosen „Google Adwords“-Konto einloggt.
14. Shutterstock Keyword Trends
Über das Keyword Trends Tool der Bildagentur Shutterstock hatte ich schon hier im Blog ausführlicher berichtet. Damit lässt sich vergleichen, welche Suchbegriffe wann von Bildkäufern am meisten genutzt werden und welche Suchbegriffe häufiger eingetippt werden. Das Tool ist deshalb sehr wertvoll, weil wieder Daten von echten Bildkäufern genutzt werden.
15. Suchbegriffe, die zu Verkäufen führen
Das ist der Traum eines jeden Stockfotografen: Schon vorher zu wissen, welche Suchbegriffe wie oft tatsächlich zu Verkäufen führen. Mittlerweile bieten einige Bildagenturen diese Daten ihren Fotografen an, auf verschiedene Weisen. Die erste Agentur war Dreamstime, welche schon lange in der Verkaufsauflistung zeigt, welche Begriffe der Käufer verwendet hat. Wird dann auf das Bild geklickt, erscheinen alle Begriffe untereinander.
Shutterstock bietet in deren Beta-Testraum neue „Image Gallery Stats“ an, in denen prozentual angezeigt wird, welche Suchbegriffe bei einem Foto am häufigsten zu einem Verkauf führten.
Still und leise hat auch die Bildmaschine umfangreiche neue Statistikfunktionen eingeführt. Eine sehr nützliche ist die Funktion, bei der angezeigt wird, wie häufig die Suchbegriffe eines Fotos zu einer Anzeige des Fotos führten.
Diese Daten der Bildagenturen helfen vor allem dann, wenn man schon viele Fotos online hat und ähnliche Motive verschlagworten will.
Hilfe, so viele Tools! Wie nutze ich die richtig?
Doch vorher würde ich gerne wissen: Welche (kostenlosen) Keyword-Tools nutzt ihr am meisten und warum? Oder kennt ihr gar welche, die ich vergessen habe?
Update: 16. FlemishTagger
Der FlemishTagger erlaubt das Sortieren von fertigen Keyword-Listen, sowie eine Längenbegrenzung auf eine bestimmte Wortzahl sowie eine Rechtschreibprüfung. Außerdem werden Template-Listen für besonders häufig vorkommende Wortgruppen unterstützt.
Seit einer Weile biete ich schon kostenlose Foto-Kritiken in meiner Rubrik „Pimp My Stock!“ an.
Bisher hatte ich noch keine offizielle Anleitung geschrieben, wie die Teilnahme funktioniert, deswegen hole ich das heute nach.
Was ist „Pimp My Stock!“?
In dieser Serie bespreche ich gratis eingesandte Leserfotos und bewerte sie basierend auf meiner professionellen Erfahrung. Dabei geht es weniger darum, ob ein Foto „schön“ oder „gelungen“ ist, sondern vielmehr darum, ob das Foto Verkaufschancen bei Bildagenturen (oder auf anderen Wegen) hätte und was der Fotograf tun könnte, um diese Verkaufschancen zu erhöhen, zum Beispiel durch andere Motive, Aufnahmetechnik oder Bildbearbeitung.
Je nachdem, was der Fotograf wünscht, kann ich mein Augenmerk auf gezielt auf bekannte Probleme richten, zum Beispiel, warum bestimmte Fotos von Bildagenturen abgelehnt wurden.
Ich werde bei den Bildbesprechungen nicht nur „Honig ums Maul“ schmieren, sondern ehrlich Kritikpunkte aufzeigen, aber natürlich auch bisher gelungene Elemente erwähnen.
Das Ganze kann als eine Art kostenlose Portfolio-Sichtung gesehen werden, für die andere Experten hohe Summen verlangen oder bei denen lange Wartezeiten entstehen.
Wie kann ich an „Pimp My Stock!“ teilnehmen?
Wer mitmachen will, schickt mir am besten eine Email, in der ihr Euch vorstellt, z. B. wie lange ihr Fotos macht, mit welcher Ausrüstung, ob und wo ihr schon Fotos verkauft und was ihr in Zukunft in der (Stockfotografie-)Branche vorhabt. Es sollte auch deutlich hervorgehen, dass ihr Eure Bilder für „Pimp My Stock!“ einreichen wollt. Im Anhang schickt bitte 5–10 (nicht mehr!) Fotos in kleiner Auflösung (ca. 600x800 Pixel).
Wer will, kann seine Bilder gerne mit Wasserzeichen versehen.
Was ist sonst noch zu beachten?
Eine anonyme Teilnahme ist auch möglich, jedoch solltet ihr mir gegenüber auch euren Namen nennen und darauf hinweisen, dass dieser dann nicht im Blog erscheinen soll. Die Angabe eines Pseudonyms oder Künstlernamens ist ebenfalls möglich. Wenn ihr wollt, verlinke ich auch auf Eure Webseite oder Euer Portfolio.
Mit der Bewerbung für die Serie „Pimp My Stock!“ erklärt ihr Euch damit einverstanden, dass ich Eure Fotos in meinem Blog in der Rubrik „Pimp My Stock!“ veröffentlichen darf.
Wenn ihr erkennbare Personen fotografiert habt, müsst ihr vor der Teilnahme die Erlaubnis der Personen zur Veröffentlichung einholen.
Was habe ich von der Teilnahme?
Wenn ihr Eure Fotos für die „Pimp My Stock!“-Serie einsendet, erhaltet ihr ehrliches, kostenloses und konstruktives Feedback, mit dem ihr viel besser einschätzen könnt, ob Eure Fotos realistische Chancen im Bildermarkt haben als wenn ihr nur Freunde und Verwandte fragen würdet. So vermeidet ihr unnötige Ablehnungen bei Bildagenturen, spart Geld und verbessert Eurer Können.
Ein netter Nebeneffekt: Ab und zu bekomme ich auch Anfragen, ob die gezeigten Fotos verkäuflich sind, welche ich dann an die jeweiligen Fotografen weiterleite.
Vor paar Monaten erhielt ich das Buch „Honorare und Recht für Models“*. Ich staunte nicht schlecht, dass dort als Tagesgage für ein Stockmodel 800 Euro oder mehr aufgeführt wurden. Zwar weiß ich, dass das die Preise sind, die klassische Model-Agenturen verlangen, aber genau das ist einer der Gründe, warum ich nicht mit diesen Model-Agenturen arbeiten kann. Weil das Buch den Anschein erweckt oder die Hoffnung hat, analog zur MFM-Liste für Bildhonorare ein Standard-Nachschlagewerk zu sein und behauptet, nur die tatsächlichen Marktpreise wiederzugeben, wollte ich es genauer wissen.
Ich schrieb 50 Fotografinnen und Fotografen an, die ich kannte und von denen ich wusste, dass sie des öfteren Models für Bildagenturen fotografieren. Davon haben 30 geantwortet. Basierend auf dieser Umfrage habe ich ein kleines Ebook als PDF mit dem Titel „Analyse: Modelhonorare für Stockfotos – Aktuelle Marktwerte für Deutschland“ verfasst, was ich hier als kostenloser Download anbiete:
(auf das Bild klicken zum Downloaden oder auf dem Bild rechte Maustaste und „Ziel speichern unter…“ wählen)
In dieser PDF findet ihr alle meine Fragen zu Model-Honoraren und die jeweiligen Antworten der Kollegen darauf. Neben einer grafischen Übersicht habe ich versucht, die Antworten zu analysieren und zum Beispiel geschaut, welche Kriterien die Höhe des Modelhonorars beeinflußen. Wie erwartet liegen die tatsächlichen Honorare für Stockmodels deutlich unter den zitierten Summen des Buches.
Da in Deutschland nicht so gern über Geld geredet wird, bevorzugten es die meisten Fotografen, anonym zu bleiben. Da ich jedoch die Arbeiten aller angeschriebenen Fotografen kenne, kann ich mir zumindest sicher sein, dass alle Teilnehmer genug Model-Erfahrung hatten, um die Umfrage fundiert zu beantworten.
Ein kleines Manko bisher ist, dass die meisten Fotografen nur im Microstock-Bereich ihre Bilder anbieten. Hier wäre es langfristig interessant zu sehen, ob im Macrostock-Bereich höhere Model-Honorare gezahlt werden und in welchen Bereichen sich diese bewegen.
Deswegen bin ich auch auf Eure Kommentare gespannt. Ist das Ebook hilfreich für Euch? Wie viel zahlt ihr Euren Stockmodels?