Schlagwort-Archive: Kamera

(K)eine Kaufempfehlung für Kameras und Objektive

Häufig wer­de ich gefragt, wel­che Kamera oder wel­ches Objektiv ich emp­feh­len könne.

Manchmal habe ich in Artikeln wie die­sem hier oder die­sem ver­sucht, dar­auf eine Antwort zu geben. Aber die­se Antworten sind nie rich­tig zufrie­den­stel­lend und das hat einen Grund.

Ich bin kein Kameratester! Ich bin auch kein Objektivtester. Ich bin pro­fes­sio­nel­ler Fotograf. Das ist ein gro­ßer Unterschied.

In Foto-​Fachzeitschriften mag es Leute geben, die den gan­zen Tag nichts ande­res tun als Pakete aus­zu­pa­cken, Bedienungsanleitungen von Kameras und Objektiven zu lesen, die­se auf ein Stativ zu schrau­ben und mit bun­ten Farbtafeln und kom­pli­zier­ten Testverfahren unter die Lupe zu neh­men, um die Qualität zu vergleichen.

Ich habe mei­ne Canon-​Kamera und eini­ge dazu pas­sen­de Objektive, mit denen ich arbei­te. Das reicht für mei­ne Arbeit aus und ich bin halb­wegs zufrie­den damit, denn sonst hät­te ich mir längst etwas ande­res gekauft.

Aber: Ich weiß nicht, ob zum Beispiel eine Nikon-​Kamera, eine von Sony oder Panasonic viel­leicht bes­ser wäre, weil ich nie mit die­sen Kameras foto­gra­fiert habe. Selbst von Canon mag es ande­re Kameras geben, die viel­leicht bes­ser oder schlech­ter wären, ich weiß es schlicht nicht.

Dazu kommt, dass ich vor allem im Studio oder mit Blitzlicht arbei­te. Das heißt, ich kann bei Studioaufnahmen zum Beispiel die Qualität eines Objektivs bei Offenblende meist igno­rie­ren, dafür ist mir die Auflösung der Kamera wich­tig, weil ich mei­ne Bilder nach Größe ver­kau­fe. Sportfotografen hin­ge­gen legen mehr Wert auf einen schnel­len Autofokus und Auslöser und vie­le Serienbildaufnahmen. Street-​Fotografen wol­len eine klei­ne, lei­se unauf­fäl­li­ge Kamera und Reisefotografen bevor­zu­gen leich­te Kameras mit guten Zoomobjektiven.

Da ich beruf­lich mit mei­nem Kamerazubehör arbei­te, wird es rela­tiv häu­fig benutzt und ich muss mich dar­auf ver­las­sen kön­nen. Wer nur als Hobby foto­gra­fiert, kann manch­mal auch eini­ge hun­dert Euro spa­ren, indem er eine güns­ti­ge­re Version kauft, die viel­leicht eine ähn­li­che Bildqualität hat, aber dafür weni­ger robust ist (z.B. Plastikgehäuse statt Metall, weni­ger Spritzwasserschutz etc.). Auch bei sol­chen Fragen kann ich lei­der kei­ne Tipps geben, weil ich nicht meh­re­re Versionen einer Kamera oder eines Objektivs ver­glei­che, son­dern meist gleich zur Profi-​Variante greife.

Wer sich für eine Kamera oder ein Objektiv ent­schei­den will, muss dem­nach ers­tens wis­sen, was er haupt­säch­lich foto­gra­fie­ren will und sich – falls mein Rat gesucht wird – zwei­tens klar machen, dass ich nicht stän­dig von Firmen neue Kameras und Objektive gra­tis zuge­schickt bekom­me, um die in mei­ner Arbeitszeit aus­pro­bie­ren zu kön­nen. Es gibt Fotografen wie Bob Atkins, Michael Reichmann, Stefan Gross oder Ken Rockwell, die tat­säch­lich stän­dig neue Technik bewer­ten, des­halb emp­feh­le ich, lie­ber den Links auf deren Review-​Seiten zu fol­gen, um sich ein Urteil über neue Kameras und Objektive bil­den zu kön­nen. Eine wei­te­re gute Möglichkeit, Kameras oder ande­res Fotozubehör zu ver­glei­chen, ist die Seite Digital Photography Review.

Dieser Artikel soll den­je­ni­gen Leuten hel­fen, die mir per Mail Fragen zum Kamerakauf oder Objektivkauf schi­cken, damit ich ihnen den Link zu die­sem Text hier schi­cken kann und sie neben mei­ner Erklärung trotz­dem eini­ge hilf­e­i­che Links zum Thema finden.

Wie geht ihr vor, wenn ihr eine Kamera kau­fen wollt? Was ist euch wich­tig und wie infor­miert ihr euch? 

20 Geschenkideen von und für Fotografen

Alle Jahre wie­der: Fotografen kra­men in ihren Fotos des letz­ten Jahres, um schnell vor der Bescherung noch einen Foto-​Kalender als Geschenk fer­tig­zu­stel­len und sto­ßen beim Entpacken der eige­nen Gaben auf einen Berg von Objektiv-​Reinigungstüchern und eine neue Multifunktionsweste.

Deswegen die­ses Jahr recht­zei­tig vor Weihnachten eini­ge Geschenktipps VON und FÜR Fotografen, zum Schenken und Beschenktwerden.

  • Wer als Fotograf sei­ne Hände kaum von der Kamera las­sen kann, ist eher zu einer Pause zu bewe­gen, wenn er die Hände um ein Objektiv(-Becher) von Canon oder Nikon legen kann, um dar­aus sei­nen Kaffee zu schlürfen.
  • Damit der Nachwuchs recht­zei­tig auf die rich­ti­ge Fährte gesetzt wird, emp­feh­le ich die­se Plüschkamera für Babies: Ein Spiegel im Objektiv und Display sor­gen für die Aufmerksamkeit der klei­nen Krabbler, beim Auslösen quietscht es und die Kamera klap­pert beim Schütteln. Pure Handarbeit ist die­se indi­vi­dua­li­sier­ba­re Filzkamera als Spielzeug für die Kleinsten.
  • Wenn das Kind grö­ßer wird, gibt es Kinderkameras*, mit denen schon ech­te Bilder ent­ste­hen. Auf fotografr.de gibt es einen Erfahrungsbericht.
  • Wer es eine Spur krea­ti­ver liebt, kann die Kinder ihre LEGO-​Kamera* selbst zusam­men­bau­en lassen.
  • Als Schlüsselanhänger gibt es auch die­se Kamera*, die sogar mit einem Klicken aus­löst und dabei eine LED leuch­ten lässt.
  • Für die Falz- und Faltfreunde gibt es die Canon 5D Mark II als Papierversion zum Nachbauen – sogar kostenlos
  • Wer statt­des­sen mit einer imi­tier­ten Nikon D3 ange­ben will, zieht sich die­ses T‑Shirt mit dem pas­sen­den Aufdruck an.
  • Hier gibt es noch 20 wei­te­re Vorschläge für Fotografen-​Shirts.
  • Damit Fotografen im Winter nicht frie­ren gibt es die­se Handschuhe mit abge­schnit­te­nem Daumen und Zeigefinger. So bleibt der Finger auf dem Auslöser.
  • Weibliche Fotografen erfreu­en sich ent­we­der an die­sen Kamera-​Ohrringen, dem rosa Kamera-​Ring oder der coo­len Kamera-​Brosche aus Leder zum Anstecken. Alternativ gibt es auch einen Filz-​Anstecker.
  • Besonders für Hochzeitsfotografen eig­nen sich die­se Kamera-​Manschettenknöpfe .
  • Retro-​Fans schen­ken die­se Teller+Becher-Kombination mit Polaroid-​Motiven. Das Ganze gibt es übri­gens auch mit Kassetten oder Schallplatten.
  • Wer etwas mehr Geld in der Tasche hat, macht einem Fotografen Freude mit die­sem selbst­auf­blas­ba­ren Fotostudio zum Mitnehmen.
  • Ebenfalls teu­er, aber defi­ni­tiv ein Hingucker sind die­se Fotopapiere, die selbst leuch­ten. Eignen sich beson­ders für Nachtaufnahmen…
  • Ein Geschenk, was sich selbst ren­tiert, ist *hüs­tel* mein eige­nes Buch „Stockfotografie. Geld ver­die­nen mit eige­nen Fotos“*. Aber schaut vor­her, ob es der Beschenkte nicht schon im Regal ste­hen hat.
  • Auf der Photojojo-​Seite gibt es noch vie­le wei­te­re Geschenkideen spe­zi­ell für Fotografen (zum Beispiel die Photoshop-​Kühlschrankmagneten), jedoch recht teu­er und mit hohen Versandkosten.
  • Wer sich rich­tig Mühe machen will, schenkt sei­nem gelieb­ten Fotografen einen per­sön­lich zusam­men­ge­stell­ten Geschenkkorb.

Hinweis: Wer sich Geschenke aus dem Ausland bestellt, soll­te dar­auf ach­ten, ob die Produkte recht­zei­tig zu Heiligabend ankommen!

Was für Geschenke wür­det ihr Euch als Fotograf wün­schen bzw. was schenkt ihr als Fotograf anderen?

* Affiliate-​Link

Meine ersten Erfahrungen mit meiner Kameraversicherung

Fotozubehör ist teu­er. Deshalb hat­te ich Mitte letz­ten Jahres eine Kameraversicherung abge­schlos­sen. Die umfasst mei­ne Kamera, Objektive, Laptop, Blitzgeräte, Studiozubehör und so wei­ter. Versicherungssumme sind 10.000 Euro. Abgeschlossen habe ich sie bei kameraversicherung.de, die Leistung erbringt die Allianz AG.

Vor weni­gen Wochen war es dann soweit. Bei einem Shooting lehn­te ich mein Einbeinstativ mit Kamera und dem Pocketwizard-​Funkauslöser an eine Wandecke, das Stativ rutsch­te, alles fiel mit einem lau­ten Krachen und der Funkauslöser sprang aus dem Blitzschuh. Die Kamera funk­tio­nier­te glück­li­cher­wei­se tadel­los, aber beim Pocketwizard ist der Blitzfuß abge­bro­chen und hielt nicht mehr. Kein Problem, dach­te ich, bin ja versichert.

Kaputtes Sparschwein

Ein Anruf bei mei­nem Versicherungsmakler und er schick­te mir die Unterlagen für die Schadensregulierung. Ich sol­le das Gerät ein­fach zur Reparatur schi­cken und die Unterlagen zusam­men mit der Reparaturrechnung ein­rei­chen. Gesagt, getan.

Profoto in Hamburg repa­rier­ten mir den Pocketwizard und nah­men 100,34 Euro (inkl. Umsatzsteuer) dafür. Happig, aber was soll’s.

Vor paar Tagen erhielt ich nun von der Versicherung den Bescheid.

Sehr geehr­ter Herr Kneschke,

aus den ein­ge­reich­ten Unterlagen ist zu erse­hen, daß die Schadensbehebungskosten unter dem ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Selbstbehalt lie­gen. Eine Entschädigung für den gemel­de­ten Schaden ergibt sich somit nicht.“

Tatsächlich: Ich blät­ter­te in mei­nen Versicherungsbestimmungen und da stand, dass es einen Selbstbehalt von 250 Euro gebe. Ärgerlich…

Welche Versicherungen habt ihr als Fotograf und wel­che Erfahrungen, sowie posi­ti­ve als auch nega­ti­ve, habt ihr damit schon gemacht?

Werbegeschenke von Bildagenturen

Durch Zufall lan­de­te vor paar Wochen ein Päckchen mit Werbematerial ver­schie­de­ner Bildagenturen auf mei­nem Schreibtisch. Okay, nicht zufäl­lig, son­dern weil ich im fotos-​verkaufen-​Blog von Amos an einem Gewinnspiel teil­ge­nom­men hat­te. Das Zeug liegt jetzt hier und da ich nicht recht weiß, was ich sonst damit anfan­gen soll, schrei­be ich darüber.

Nicht bier­ernst, aber viel­leicht trotz­dem hilf­reich für ande­re Agenturen, die sich bei ihren Werbegeschenken nicht zwi­schen Kugelschreiber, Schlüsselanhänger und Thermoskanne ent­schei­den kön­nen. Auf einer Skala von 0 bis 5 bewer­te ich auch den Hipness-​Faktor und die Nützlichkeit.

fotolia-gimmick-01

Fotolia ver­teilt an Kunden und Geschäftspartner Brillenputztücher. Als Vegetarier fin­de ich das Motiv nicht so gut gewählt. Hier wird gleich eine Tücke von Give-​Aways deut­lich: Die auf dem Tuch erwähn­ten 5 Millionen sind schon längst pas­sé. Mittlerweile hat die Agentur über 8 Millionen Bilder. Da ich als ech­ter Nerd eine Brille tra­ge, kommt das Tuch wirk­lich ab und zu zum Einsatz und auch in mei­ner Fototasche ste­cken zwei der Tücher, die auch eben­falls schon benutzt habe. Auf eini­gen der Tücher ist auch ein Aufkleber, mit dem Bildkäufer fünf Credits geschenkt bekom­men kön­nen. Das nen­ne ich Mehrwert.

Hipness-​Faktor: 1
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 5

shutterstock-gimmick-02

Beim Werbegeschenk von Shutterstock muss­te ich erst grü­beln, was das sein soll. Erkennt ihr es? Es ist Lippenbalsam mit Minzgeschmack! Mit Vitamin E, Aloae Vera und Sonnenschutzfaktor 15. Da muss man erst mal drauf kom­men. Mit Fotografie hat das wenig zu tun, aber ich gebe zu, dass ich es im Winter aus­pro­biert habe. Schmeckt echt gut und damit küsst es sich bes­ser als mit die­sen fet­ti­gen Labello-Dingern.

Hipness-​Faktor: 2
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 0

istockphoto-gimmick-01

istock­pho­to hat mich ent­täuscht. Schon als Kind haben mich die­se Schiebe-​Puzzles frus­triert und gelang­weilt. Dazu kommt, dass ich kei­nen Zusammenhang zwi­schen dem Werbeslogan „Finde das Richtige“ und den Bildern erken­nen kann. Auch die Bildwahl wür­de mich als Kunde nicht zur Agentur locken. Aber da die­se Puzzles in Zeiten von Handy und Java-​Games total retro sind, bekom­men sie paar Coolness-Punkte.

Hipness-​Faktor: 3
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 0

shutterstock-gimmick-01

Richtig hip sind jedoch die Ansteck-​Buttons von Shutterstock. Ich sehe schon, wie sich die Designer prü­geln, wenn Shutterstock-​Mitarbeiter die Dinger bei der Photokina in die Menge schmeißen… 🙂
Einige der Motive eig­nen sich für Fotografen auch gut als Accessorie, um Models den jugend­li­chen oder Punker-​Look zu ver­pas­sen. Etwas kri­tisch sind höchs­tens die Slogans „More white space“. Das könn­te glatt als ras­sis­tisch gelten.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 1
Nützlichkeit für Fotografen: 3

fotolia-gimmick-02

Zuerst dach­te ich, Fotolia hät­te sich nicht lum­pen las­sen und mir eine Mini-​Kamera geschenkt. Aber wer durch den Sucher des ca. zehn Zentimeter brei­ten Apparats schaut und auf den Auflöser drückt, bekommt eine Dia-​Show mit zehn Motiven aus der Bildagentur zu sehen. Ich war mir erst nicht sicher, was ich damit anfan­gen soll, aber dann dach­te ich mir, dass die klei­ne Kamera eine gute Requisite abgä­be. Sie geht nicht kaputt (bzw. und selbst wenn, wäre es nicht so tra­gisch) und nicht nur kind­li­che Models schau­en bestimmt eine Weile inter­es­siert durch den Sucher.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 0
Nützlichkeit für Fotografen: 5

Aus ande­ren Quellen ken­ne ich noch eini­ge wei­te­re Gimmicks von Agenturen, die eben­falls erwäh­nens­wert sind.

Cover_Getty_Images
Foto: Getty Images

Getty Images ver­schickt an sei­ne Kunden ein klei­nes Taschenbuch im DinA6-​Format mit dem Titel „Der Doppelmord in der Rue Morgue“. Literatur-​Kenner mer­ken jetzt, dass das doch der Krimi von Edgar Allan Poe ist, abge­druckt lei­der nur in einer gekürz­ten Fassung. Auch das Ende fehlt. Das kön­nen die Krimi-​Fans dann auf der Webseite von Getty Images lesen. Das ist cle­ver gemacht und erfüllt das Kriterium eines guten Werbegeschenks: Den Kunden an die Firma zu bin­den und idea­ler­wei­se zu einem Kauf anzuregen.

Hipness-​Faktor: 4
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 0

Die klei­ne Bildagentur Apply Pictures ver­schick­te vor­letz­te Weihnachten an Bestandskunden ech­te Handschellen. Der bei­lie­gen­de Flyer erklär­te den Grund: „Unsere Bilder wer­den sie fes­seln“. Die Materialkosten für so ein Geschenk sind hoch, aber die Agentur bleibt in Erinnerung. Und hät­te ich nicht nur ein Bild der Handschellen, son­dern gleich die ech­ten Handschellen bekom­men, wür­den sie jetzt in mei­nem Requisitenschrank lie­gen und des öfte­ren zum Einsatz kommen.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 5

mauritius-lineal

Mauritius Images ver­schick­te vor einer Weile ein Lineal an eini­ge Kunden. Nicht irgend­ein Lineal, son­dern ein 30cm-​Teil aus Aluminium und mit drei Seiten, auf denen ins­ge­samt 5 ver­schie­de­ne Maßstäbe ange­bracht waren (1:10, 1:25, 1:100 usw.) Das ist für die Zielgruppe Fotografen und noch mehr für Designer sehr prak­tisch und ich habe es schon benutzt, um ver­klei­ner­te Skizzen zu zeichnen.

Hipness-​Faktor: 0
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 5

Welche Werbegeschenke wel­cher Agenturen sind Euch am meis­ten in Erinnerung geblie­ben. Und warum?

11 hilfreiche Einstellungen für eine neue Kamera

Tadaaa, Deine neue Kamera ist da. Du packt sie aus, freust Dich und willst die ers­ten Fotos machen. Mist, jetzt musst Du vor­her die Batterie auf­la­den. Dann aber kann es losgehen.

Doch Stopp! Bevor Du die ers­ten Fotos mit Deiner neu­en digi­ta­len Spiegelreflexkamera machst, emp­feh­le ich elf Einstellungen, die Du vor­neh­men soll­test, damit Du bes­ser foto­gra­fie­ren kannst. Einige Anmerkungen bezie­hen sich vor allem auf Canon-Kameras, da ich die­se seit Jahren nut­ze, aber es kann sein, dass es ver­gleich­ba­re Funktionen bei Nikon-​DSLRs gibt.

Blick ins Objektiv

  1. Datum ein­stel­len
    Die Fotos wer­den dadurch nicht bes­ser, aber auf jeden Fall kannst Du dann auch in zig Jahren anhand der EXIF-​Daten noch erken­nen, wann Du ein Foto gemacht hast.
  2. ISO-​Werte erweitern
    Bei den Canon-​Kameras gibt es in dem „Custom Functions“-Menü eine Funktion namens „ISO Expansion“, die akti­viert wer­den soll­te. Damit wer­den nicht nur die hohen ISO-​Werte zugäng­lich, son­dern auch der ISO-​Wert 50 statt ansons­ten erst ISO 100. Bei knal­len­dem Sonnenschein kann das manch­mal den Ausschlag geben, wenn Du Blende nicht wei­ter geöff­net wer­den kann oder Du eine län­ge­re Belichtungszeit wünschst.
  3. Speicherkarte for­ma­tie­ren
    Auch dadurch wer­den die Fotos nicht bes­ser, aber wer Speicherkarten nutzt, die vor­her in ande­ren Kameramodellen waren, kann unter Umständen das Zählsystem der Kamera ver­wir­ren, was Ddazu führt, dass Du auf Deiner Festplatte ver­schie­de­ne Fotos mit dem glei­chen Dateinamen erhältst. Ein hohes Datenverlustrisiko!
  4. Piep-​Töne ausschalten
    Die Kameras sind so vor­ein­ge­stellt, dass ein Piepton nach erfolg­ter Fokussierung zu hören ist. Einige Fotografen mögen das, weil sie dann wis­sen, dass die Kamera mit dem Fokussieren fer­tig ist. Ich hal­te das ers­tens für unnö­tig, weil ich beim Fokussieren sowie­so durch den Sucher oder auf den Display schaue und mir dort die been­de­te Fokussierung durch einen durch­ge­hend leuch­ten­den Punkt ange­zeigt wird. Zweitens ver­hin­dert das Piepen Schnappschüsse und ver­schreckt viel­leicht scheue Tiere. Zwei Gründe für mich, das Geräusch zu deaktivieren.
  5. AdobeRGB ein­schal­ten /​ Update: RAW einschalten
    Für Macrostock-​Bildagenturen und den Druck von Bildern ist der AdobeRGB-Farbraum statt des vor­ein­ge­stell­ten sRGB-​Farbraums die ers­te Wahl, da die­ser mehr Farbinformationen auf­neh­men kann. Unter dem Strich wer­den die Farben dann bes­ser. Wer sei­ne Bilder vor allem im Internet zei­gen will, kann sie spä­ter per Photoshop-​Aktion schnell wie­der in sRGB umwan­deln, behält aber in der RAW-​Datei mehr Farbwerte. Ein Leser merk­te rich­ti­ger­wei­se an, dass der Farbraum einer RAW-​Datei erst bei der Umwandlung zuge­wie­sen wird. Demnach bezieht sich der ein­ge­stell­te Farbraum vor allem auf die JPG-​Dateien einer Kamera und wird damit irrele­van­ter. Wichtiger wird damit aber, an sei­ner Kamera die Aufnahme im RAW-​Format ein­zu­stel­len. Ich akti­vie­re par­al­lel auch eine Aufnahme als klei­nes JPG, weil ich damit schnel­ler Bildauswahlen tref­fen kann.
  6. Neutralen Bilderstil einstellen
    Heutzutage erlau­ben die Kameras schon die Grundfunktionen der Bildbearbeitung: Farbton, Schärfung, Farbsättigung. Diese soge­nann­ten Bilderstile sind nett, aber vor allem für Stockfotografen nicht so nütz­lich, da die genaue­re Bearbeitung lie­ber am Computer erfol­gen soll­te. Hilfreich sind sie eher für Fotografen, die auf Veranstaltungen direkt gedruck­te JPGs an Kunden ver­kau­fen, zum Beispiel in Zoos oder Vergnügungsparks. Ich stel­le den stan­dard­mä­ßig rela­tiv stark geschärf­ten Look auf Null, damit ich eine neu­tra­le RAW-​Datei erhal­te, bei der ich zum Schluss selbst die Schärfe bestim­men kann.
  7. Auto-​Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung ein
    Das Gegenteil nut­ze ich bei der Rauschreduzierung. Im schon erwähn­ten „Custom Functions“-Menü akti­vie­re ich die Rauschreduzierung, die bei Aufnahmen, die län­ger als eine Sekunde belich­ten, Hotpixel und Nebelbildung redu­zie­ren, damit ich eben das nicht am Computer machen muss. Der gro­ße Nachteil: Die Technik funk­tio­niert, indem die Kamera ein zwei­tes Bild mit der glei­chen Belichungszeit, aber geschlos­se­nem Kameraverschluss macht, um die dort auf­tre­ten­den Fehler im Originalbild zu behe­ben. Das führt logi­scher­wei­se dazu, dass eine 30 Sekunden-​Belichtung erst nach einer Minute fer­tig ist. Nix für Ungeduldige.
  8. Netzgitter ein­blen­den
    Bei mei­ner Canon 5D Mark II kann ich wäh­len, ob ich bei Video-​Aufnahmen dün­ne hori­zon­ta­le und ver­ti­ka­le Linien ein­ge­blen­det haben möch­te oder nicht. Die Funktion heißt „Netzgitter“. Ich wäh­le immer der ers­te Netzgetter mit je 2 waa­ge­rech­ten und senk­rech­ten Linien. Das ist sehr hilf­reich, um den Horizont gera­de aus­zu­rich­ten oder die Komposition zu verfeinern.
  9. Focusing Screen auswechseln
    Wer die­se prak­ti­sche Funktion auch für Foto-​Aufnahmen haben möch­te, kann sich eine ande­re „Sucherscheibe“, im Original „Focusing Screen“ genannt, ein­bau­en. Seit eini­gen Jahren habe ich bei mir den Focusing Screen EG‑D* drin und will ihn nicht mehr mis­sen. Die Anordnung der Linien ist mit dem Netzgitter der Video-​Aufnahmen iden­tisch, aber die Linien selbst sind so dünn, dass sie nie stö­ren, aber immer sicht­bar, wenn ich sie brauche.
  10. Copyright set­zen mit EOS Utility
    Wer sei­ne Fotos öffent­lich zei­gen will, risik­iert schnell, dass die Bilder uner­laubt im Internet auf­tau­chen. Da ist es prak­tisch, wenn in den Metadaten jeden Fotos auto­ma­tisch ein Copyright-​Vermerk hin­zu­ge­fügt wird. Das kann bei vie­len Canon-​Kameras mit dem mit­ge­lie­fer­ten Programm EOS Utility ein­ge­stellt wer­den. Das ist zwar kei­ne allein aus­rei­chen­de Methode, um sei­ne Bilder zu schüt­zen, aber bes­ser als gar nichts.
  11. Firmware über­prü­fen
    Je nach­dem, wie lan­ge Dein Kameramodell auf dem Markt ist, kann es sein, dass es neue Firmware für den kame­rain­ter­nen Chip gibt. Meistens ver­bes­sern sie die Kamerafunktionen oder behe­ben Fehler. Bei dem letz­ten Firmware-​Update für die 5D Mark II wur­de bei­spiels­wei­se die Funktion ergänzt, Videos im manu­el­len Modus zu drehen.

Jetzt bist Du dran: Wie stellst Du Deine Kamera ein und warum?

* = Affiliate-​Link (Du zahlst nicht mehr, ich erhal­te eine klei­ne Provision beim Kauf)