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Stockfotografie-​News 2013-02-08

Schnell dreht sich wie immer die Stockfotografie-​Welt. Damit ihr noch unge­fähr erken­nen könnt, auf wel­chem Teil der wil­den Reise wir uns befin­den, hier wie­der eini­ge hand­ver­le­se­ne Info-​Häppchen zwi­schen­durch, bevor das „Bitte anschnallen“-Zeichen über euren Köpfen erscheint:

  • Die Agentur Envato, die über ver­schie­de­ne Webseiten Fotos, Videos, Audio, Illustrationen, WordPress-​Themes und so wei­ter ver­kauft, hat ihre Lizenzbedingungen geän­dert. Wichtigste Änderung: Ab sofort fal­len zwei Regelungen weg, die es bis­her Leuten ermög­licht haben, Envato-​Produkte für den Weiterverkauf bei Bildagenturen zu nutzen.
  • Nach der Aufregung um den Google Drive Deal, ver­är­gert Google Fotografen und ande­re Urheber mit einer wei­te­ren Änderung: Die Bildersuche wird so umge­stellt, dass die Fotos in Originalgröße ange­zeigt wer­den und es weni­ger Gründe gibt, die Originalseite des Fotos zu besu­chen. Bisher hat­te Google bei der Nutzung urhe­ber­recht­lich geschütz­ter Inhalte eine Ausnahmestellung, weil sie als „Suchmaschine“ gal­ten, aber mit der neu­en Änderung prä­sen­tiert Google die Ergebnisse so, dass von einer „fai­ren Nutzung“ kaum noch gespro­chen wer­den kann. Der Widerstand dage­gen for­miert sich momen­tan auf der Webseite „Verteidige dein Bild“.
  • Die Microstock-​Webseite Allyoucanstock hat zum Anfang des Jahres ihre Pforten wegen zu gerin­ger Umsätze geschlos­sen.
  • Der iStockphoto-​Gründer Bruce Livingstone und damit Erfinder des Microstock-​Modells plant eine neue „nach­hal­ti­ge“, genos­sen­schaft­lich orga­ni­sier­te Bildagentur namens Stocksy. Bei dem gan­zen Frust, der unter iStock-​Exklusives herrscht, kommt das zur rech­ten Zeit. Es scheint, als sei eine RF-​Agentur geplant, die vor allem bildex­klu­siv arbei­ten will. Mit an Bord sind unter ande­rem eini­ge bekann­te (Ex-)Mitarbeiter von iStockphoto. Ob Stocksy sich damit jedoch gegen die ande­ren Platzhirsche Shutterstock und Fotolia behaup­ten kön­nen wird, muss sich erst zeigen.
  • Bei iStockphoto und Getty Images bahnt sich unter­des­sen der nächs­te Versuch an, die Honorare nach unten zu drü­cken: Getty Connect heißt eine neue Methode, mit der Bilder kos­ten­los „ver­mie­tet“ wer­den und die Fotografen per Klick auf die Bilder bezahlt wer­den. Das gro­ße Mysterium ist jedoch, wie hoch (bzw. genau­er: wie nied­rig) die­se Honorare sein wer­den. Auch die Anzahl der Klicks für die gezahl­te Summe will Getty bis­her nicht nen­nen. Alles sehr ominös.
  • Immerhin eine gute Nachricht noch von iStockphoto: Die Bilder, die im Rahmen eines „Promotion-​Deals“ mit Microsoft ver­schenkt wur­den, sind jetzt ent­fernt worden.
  • Nutzt ihr schon den neu­en Canon-Blitz 600EX in Deutschland, der Schweiz oder Österreich (und ggf. ande­ren Ländern)? Das könn­te die­sem Artikel nach ille­gal sein. Meine Anfrage an Canon ist raus, sobald ich mehr weiß, wer­de ich das im Blog pos­ten. [Update 14.02.2013: Wer gründ­li­cher liest, ist klar im Vorteil. In Deutschland, Schweiz, Österreich etc. ist die Nutzung des Blitzes aus­drück­lich erlaubt.]
  • Fotolia bie­tet Abo-​Kunden jetzt die Möglichkeit, ihr Abo kurz­fris­tig auf­zu­sto­cken, wenn sie in einem Monat mehr Bilder brau­chen als es das Abonnement nor­ma­ler­wei­se erlaubt. Außerdem ist heu­te der kos­ten­lo­se Download der nächs­ten Photoshop-​Datei im Rahmen der TEN Collection möglich.
  • Noch mal Fotolia: Ab sofort wer­den alle Fotolia-​Fotos, die per Link oder „Pin It“-Button auf Pinterest gezeigt wer­den, auto­ma­tisch als Fotolia-​Bilder gekenn­zeich­net und mit allen wich­ti­gen Informationen ver­se­hen. Auf jeden Fall eine Verbesserung gegen­über den Wild-​West-​Sitten, die bis­her bei Pinterest herrschen.
  • Shutterstock erhöht die Zahlung pro Referral-​Download von 3 auf 4 US-​Cent. Dafür wer­den die­se emp­foh­le­nen Fotografen und Kunden nur zwei Jahre lang abge­rech­net, statt wie bis­her unbegrenzt.
  • Die Bildagentur Bigstock, die vor ca. drei­ein­halb Jahren von Shutterstock auf­ge­kauft wur­de, führt jetzt eben­falls ein Abo-​Modell ein. Für mich etwas unver­ständ­lich, war­um sich Shutterstock damit selbst Konkurrenz machen will, zumal die Bilder im Grunde größ­ten­teils die glei­chen sind. Der geplan­te Fotografenanteil an den Bildhonoraren star­tet bei 25 US-​Cent und steigt in sie­ben Stufen auf bis zu 38 US-​Cent pro Download, wenn mehr als 50.000 Downloads inner­halb der letz­ten 12 Monate erzielt wur­den. Unter dem Strich scheint die Vergütungsstruktur damit weni­ger attrak­tiv als bei Shutterstock zu sein, weil die­se bei Bigstock nur vom aktu­el­len Erfolg abhängt, wäh­rend Shutterstock den Gesamterfolg berück­sich­tigt. Vielleicht ist das der Beginn einer neu­en – nach­tei­li­ge­ren – Honorarstruktur auch bei Shutterstock? Bigstock als Testballon, wie die Umsätze und die Reaktionen der Fotografen dar­auf sind?
  • Die Video- und Bildagentur Pond5 hat jetzt eine neue Webseite. Neu sind unter ande­rem grö­ße­re Thumbnails, eine deut­lich mehr Suchfilter, unbe­grenz­tes Scrollen und Künstler-Profilseiten.
  • Zum Abschluss heu­te noch ein kos­ten­lo­ses Video von FotoTV*, in dem der Fotograf Jérôme Gravenstein Tipps für gelun­ge­ne Bewerbungsfotos gibt. Viel Spaß beim Anschauen:

Habe ich etwas über­se­hen? Dann bit­te ger­ne in den Kommentaren ergänzen…

* Affiliate

Reaktionen auf den Getty Images/​Google Drive Deal

Vor eini­gen Tagen habe ich an die­ser Stelle über einen Deal zwi­schen Getty Images und Google geschrie­ben, der sehr zum Nachteil der betei­lig­ten Fotografen und Agenturen war.

Mittlerweile haben sich eini­ge der betrof­fe­nen Agenturen und Interessenverbände zu Wort gemel­det. Damit ihr auf dem Laufenden bleibt, stel­le ich die­se Reaktionen hier zusammen:

Wie reagiert Google?

Stillschweigen. Als wäre nichts gewe­sen. Allerdings ist die Webseite, mit der Google sei­ne Benutzer bat, aus der Bildagentur Thinkstock (eine Abo-​Tochter von Getty Images und iStockphoto) Bilder aus­zu­wäh­len, die gra­tis ange­bo­ten wer­den sol­len, immer noch online und funktionsfähig.

Wie reagiert iStockphoto?

Wie der Schläger auf dem Schulhof. Der Anwalt von iStockphoto, Ronald Lo, schick­te der Webseite kga.me, wel­che eine Übersicht der betrof­fe­nen Bilder zeig­te, eine Abmahnung und sorg­te dafür, dass die Übersicht und die Bilder ver­schwin­den muss­ten. Dabei dach­te ich, der Anwalt wäre damit beschäf­tigt, die immer noch exis­tie­ren­de Fake-​Seite zu bekämp­fen. Die Abmahnung ist umso iro­ni­scher, weil die glei­chen Bilder bei Google Drive ver­schenkt wer­den. Wer die betrof­fe­nen Bilder und dazu­ge­hö­ri­gen Infos sehen will, kann das in die­sen drei Tabellen direkt auf Google Drive nachschauen.

Danach ver­schick­te iStockphoto einen Newsletter an deren Fotografen, in dem steht:

You may have alre­a­dy read our last update in the forums but once again, we’d like to thank you for your con­tin­ued pati­ence. To rei­te­ra­te from pre­vious posts, royal­ties have been paid in con­nec­tion with the Google Drive usa­ge based on all con­side­ra­ti­on recei­ved by Getty Images under the licen­sing agree­ment. We under­stand your con­cerns rela­ting to the deal and we are making pro­gress in a pro­duc­ti­ve dia­lo­gue with Google about the­se con­cerns and poten­ti­al solu­ti­ons. As many of you have poin­ted out Google is a big com­pa­ny, much big­ger than Getty Images, and coör­di­na­ting across the teams the­re that will help with any modi­fi­ca­ti­ons is taking lon­ger than we might have hoped, but things are still proceeding.“

Das heißt, sehr grob über­setzt: Bisher hat sich nichts getan, weil Google die bes­se­re Verhandlungsposition hat.

Wie reagiert die betrof­fe­ne Agentur Blend Images?

Der CEO der Agentur, Rick Becker-​Leckrone, schrieb hier im Yahoo Stockphoto-​Forum einen – sehr arro­gan­ten, wie ich fin­de – Beitrag, in dem er den Deal für „nor­mal“ hielt und nicht ver­stand, war­um sich Microstock-​Fotografen über die 6–12 Dollar auf­re­gen wür­den, wo sie doch sich sonst mit Cents zufrie­den gäben. Im PS am Ende erwähnt er übri­gens auch, dass Blend Images mal als nied­rigs­tes Honorar 3 Cent an den Fotografen John Lund gezahlt habe. Hier der vol­le Text:

Sean, et al.

Yes, the deal is for images in „pre­mi­um access“ which licen­ses bulk con­tent deals lar­ge­ly for new-​media, non tra­di­tio­nal, usa­ges. In this case it look like Google licen­sed about 2000 images for bet­ween $60-$100 each to allow for use in their Drive /​ Docs pro­gram. Images can be used to terms of Google’s EULA. This deal is exact­ly like any of the other deals that have been done in the past when a soft­ware manu­fac­tu­rer wants to have some clip art images in the box for use in demo­ing the soft­ware. I’m not a big fan of micro pri­ced sales. But I do under­stand both the cli­ent and agen­cy per­spec­ti­ve. Google needs imagery to show off their soft­ware. It has to be some­what up to date and rele­vant, but not neces­s­a­ri­ly the best con­tent available. Due to the small num­ber of images it’s not likely the coll­ec­tion will be that useful for cli­ents for actu­al end use, but does show off the tech­no­lo­gy nice­ly. From Getty’s per­spec­ti­ve it’s a $150,000 sale whe­re the imagery is not likely to get a lot of expo­sure or end-​use by poten­ti­al­ly pay­ing clients.

I under­stand the fee­ling that the images could be down­loa­ded in bulk and put into an image libra­ry and used fore­ver. But, in gene­ral, the pro­fes­sio­nal image user – tho­se who WILL buy imagery (even if they’­re a grand­ma working in a church office) would like to search for and find the most rele­vant con­tent for their needs, and with micros­tock available, it’s unli­kely that the dif­fe­rence bet­ween free and 5 „cre­dits“ would be a deter­rent. For tho­se hell bent on using images out­side of licen­se agree­ments, sure, they’ll have at it.

The truth of the mat­ter is that micro pho­to­graph­ers are extre­me­ly com­for­ta­ble licen­sing imagery for pen­nies on the dol­lar. This is an indus­try that they pio­nee­red through their efforts to shoot the hig­hest qua­li­ty pro­duct for sales that are, well, micro. 🙂 If you’­re a micro pho­to­grapher, you’­re used to sale state­ments with royal­ties for .05 cents, .22 cents, .67 cents and the like. Every image in this deal net­ted pho­to­graph­ers about $12.00. So the way to look at this licen­se is that YES, you’­re get­ting paid. As much as $12.00 for no cli­ent usa­ge. A huge win, I assu­me. If nobo­dy down­loads and uses the shot com­mer­ci­al­ly, you’­re aces. Now as more peo­p­le down­load – and USE – the image, your royal­ty decrea­ses. If the images are used twice, you made $6.00, still very good in the micro and sub­scrip­ti­on space. But yes, sad­ly, at 1,200 USES of the image you’­re at .01per use. And at 2,400 USES, even less. But even at 10,000,000 uses, you got paid. It’s just a VERY MICRO licen­se. I guess the ques­ti­on for micro pho­to­graph­ers is at what licen­se pri­ce does the outra­ge begin? We know that 0 is unac­cep­ta­ble, but .05 cents?, .03 cents? Not sure. I guess its dif­fe­rent for every shoo­ter. But Sean, serious­ly, you got to have a litt­le sen­se of humor about this stuff. Take a look at your last micro sales
state­ments. Any .10 cen­ters on the­re? Maybe you don’t, but many do. Especially when you get into sub­scrip­ti­on. Just the natu­re of the beast (that YES, micro pho­to­graph­ers lar­ge­ly crea­ted.) In fact, micro star­ted out with desi­gners swap­ping gra­phics and pho­tos for 0 licen­sing fees. So may­be I’m wrong – 0 is also OK. 😉

The truth is it’s enti­re­ly likely that the end result of this Google expe­ri­ment will net the pho­to­grapher some­whe­re in the ran­ge of many tra­di­tio­nal micro sales. Ultimately, I think it’s a red her­ring. We just clo­sed a sale for $60,000 a few days ago. We try to look at the big picture.

And, yes, we have Blend Images mate­ri­al in this deal. I’m not a big fan of „pre­mi­um access“, but then it’s incre­men­tal reve­nue. I think it very likely that someone using Google docs was going to go to gettyimages.com and licen­se one of our images. So, then is a $12.00 in incre­men­tal inco­me worth it if the other opti­on was 0? I know what the MBA’s would say. Hell, I bet Carlyle Group has got ple­nty of MBAs. 🙂

RBL

P.S. At our last pho­to­grapher crea­ti­ve mee­ting in Palm Springs, we gave out a num­ber of awards. Some serious, most not. The best one of all was lowest royal­ty for a sin­gle image – I think it was .03 cents. John Lund. We also gave an award for hig­hest sale. If memo­ry ser­ves it was $55,000 for a sin­gle shot.  We’re going to beat that this year.

Rick Becker-​Leckrone
CEO“

Der Fotograf und Miteigentümer von Blend Images, Jonathan Ross, äußer­te sich hier im Microstockgroup-​Forum so:

Thank you Sean for sha­ring whe­re you got the post it was a big help when I spo­ke with Rick at Blend. I see so many dif­fe­rent reasons on this post for why peo­p­le are pul­ling their images from Istock but the one I see the most is “ they are­n’t making me the money I used to “ That unfort­u­na­te­ly is what hap­pens when the­re are more pho­to­graph­ers then their are buy­ers, it is sad but true. I can all app­re­cia­te your con­cern for the loss of inco­me, I lost 90% of my Macro inco­me when Istock was 2 years into sales so I under­stand what it feels like to lose a gre­at deal of your inco­me from some­thing you belie­ve is a bad idea ( the reduc­tion of avera­ge sales from $138 per image sold at Getty each to a dol­lar back when Istock star­ted sales ) that was what took place when Micro hit the mar­ket but we had to evol­ve to sur­vi­ve and keep our fami­lies with food on the table.

I would sug­gest that for the few that will pull their enti­re con­tent and I say few becau­se of the mil­li­ons of images Istock has in it’s coll­ec­tion, I admi­re anyo­ne that stands by their beliefs enough to stop their fami­lies inco­me and stop being exclu­si­ve that takes real strength to stick to your prin­ci­ples no mat­ter what the cost. I know I would never pull my con­tent from a com­pa­ny that can replace me over­night and put my fami­ly in finan­ci­al­ly jeo­par­dy but that is me once again my hat is off to tho­se that want to stand behind a belief and try to make a change.
Unfortunately I don’t think you pul­ling your con­tent from Istock is going to hurt anyo­ne but your­sel­ves but once again I respect everyone’s right to do as they choo­se and tho­se that do pull their enti­re coll­ec­tion I applaud.

I have spo­ken direct­ly with Blend about our images that were used. They were from our Legacy coll­ec­tion images that have been with us from the start and are no lon­ger making sales. For our com­pa­ny to sell 62 images that were no lon­ger sel­ling from our 100,000+ coll­ec­tion is a good ges­tu­re and a strong buil­ding block in our future rela­ti­ons with the big­gest resel­ler of imagery in the world. Do I like the situa­ti­on No, I would pre­fer it did­n’t hap­pen this indus­try is under enough pres­su­re alre­a­dy. I think it is busi­ness that needs to take place for Blend espe­ci­al­ly during such tur­bu­lent times in our indus­try to streng­then our rela­ti­ons with such a giant in the busi­ness for a small offe­ring of 62 images sold for $12 each. If this was to con­ti­nue fur­ther I would have gre­at con­cern espe­ci­al­ly if it were images of mine that were making solid sales but for Blend this was not the case.

I have no pro­blem with the deal Blend made but that does not mean I agree with what took place else­whe­re. If Istock pul­led your top sel­lers for this deal then I can under­stand the issue but I can­not speak from the Micro side espe­ci­al­ly Istock. Please I am only the mes­sen­ger here so keep that in mind. I like to share infor­ma­ti­on at MSG but if I am atta­cked for my posi­ti­on I hope you under­stand why I will not rep­ly, it just takes to long and does­n’t resol­ve any­thing. Open ques­ti­ons and respon­ses I would love feed­back from all that have their fin­ger on the true pul­se of this mat­ter. I have seen a lot of emo­ti­ons get in the way of smart busi­ness decis­i­ons and I hope you are all thin­king this through in gre­at detail for what works best for you at this time for your own business.

I wish you all the best on your decis­i­on and sup­port ever­yo­ne that choo­ses to do wha­te­ver they want I under­stand it is your inco­me we are spea­king of and that can be devas­ta­ting so plea­se think this through in gre­at detail. As for peo­p­le pul­ling a few hundred of your images from Istock I say eit­her go for it and make your stand and lea­ve Istock or just lea­ve your images up. Taking a few hundred of your non sel­lers is not real­ly sup­port­ing what is being asked of in this group sup­port con­cept “ to pull your enti­re coll­ec­tion from Istock“.

Thanks for taking the time to read,
Jonathan“

Wie reagiert die betrof­fe­ne Agentur Westend61?

Der Agentur-​Mitinhaber, Gerald Staufer, erläu­tert die Sicht sei­ner Agentur in die­sem Blog-​Beitrag „Der Getty-​Google-​Deal und sei­ne Konsequenzen“ und deu­tet dar­in an, ver­stärkt wie­der auf RM-​Material zu set­zen, nach­dem das vie­le Agenturen jah­re­lang im RF-​Rausch ver­nach­läs­sigt haben. Außerdem schreibt er unter anderem:

[…] Aus mei­ner Sicht ist das eine kom­plet­te Entwertung die­ser Bilder und fast eine Art Enteignung. Wer will die noch ver­wen­den, wenn sie mil­lio­nen­fach von Google-​Nutzern her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen? Wer soll noch für die­se Bilder bezah­len, wenn sie kos­ten­los zu haben sind? Wer liest schon die Lizenzbedingungen und wird sich dar­an hal­ten? Wer kann dann noch kon­trol­lie­ren, ob die­se Bilder künf­tig alle legal ver­wen­det wer­den, wenn sie mil­lio­nen­fach auf irgend­wel­chen Internetseiten her­um­schwir­ren? Ganz zu schwei­gen übri­gens von dem Signal, das davon aus­geht: Gute Bilder gibt es kos­ten­los. Warum dafür bezah­len? Urheberrecht? Ist doch sowie­so ein Relikt aus der Vergangenheit.

Auch wir sind betrof­fen. 19 Westend61-​Bilder sind auf Google Drive zu fin­den. Was tun? Viele Microstockfotografen haben ange­kün­digt, ihre Bilder bei iStockphoto zu löschen, um sol­chen Verkäufen künf­tig vor­zu­beu­gen und ein Zeichen zu set­zen. Ich habe gro­ßen Respekt davor, fürch­te aber, das wer­den dann am Ende ein paar zehn­tau­send Bilder sein und es wird nicht wei­ter auf­fal­len. Andererseits ent­steht Getty und iStock gera­de ein gro­ßer Imageschaden, den sie sicher nicht jeden Monat haben wol­len. Ein Microstocker sag­te mir, iStock wird künf­tig nicht mehr von der crowd emp­foh­len wer­den und das ist ein­fach ein lang­fris­ti­ger Schaden, den Getty hier anrich­tet. Ich weiß es nicht, weiß aber, dass wir mit sol­chen Verkäufen nicht ein­ver­stan­den sind. Es müss­te ent­we­der einen ver­nünf­ti­gen finan­zi­el­len Ausgleich dafür geben oder eine Opt Out Möglichkeit. […]“

Wie reagiert die betrof­fe­ne Agentur Zoonar?

Der Inhaber von Zoonar, Michael Krabs, stand mir per Email Rede und Antwort, die Teile mit einem > davor sind mei­ne Passagen:

> Hallo Herr Krabs,
> ich recher­chie­re gera­de etwas wei­ter wegen der Getty/​Google-​Sache, sie­he hier:

Zunächst ein all­ge­mei­ner HInweis: Da wir einen Vertrag mit Getty haben, dür­fen wir in der Öffentlichkeit nichts Negatives über unse­ren Vertragspartner ver­lau­ten las­sen (umge­kehrt wäre es genau so). Das sind übli­che Vertragsbestandteile, des­halb gibt es auch kei­ne offi­zi­el­len Stellungsnamen von Getty-​Partnern. Es wer­den sonst Vertragsstrafen fäl­lig. Wie gesagt: Solche Klauseln sind nor­mal und gel­ten umge­kehrt genau­so. Inoffiziell kann ich mit­tei­len, dass wir von die­sem „Deal“ nichts wuss­ten und bis­her auch kei­ne Abrechnung dazu erhal­ten haben. Deshalb wis­sen wir nicht mehr, als in den Foren zu lesen ist. Wir sind jeden­falls nicht glück­lich über sol­che Verkäufe und prü­fen, wie wir die­se künf­tig ver­hin­dern kön­nen, bzw. ob sie über­haupt ver­trag­lich gese­hen zuge­las­sen waren (was ich bezweifle).

> Dort sind ja auch eini­ge RF-​Bilder von Zoonar betrof­fen, sie­he:

Wenn die Forum-​Berichte stim­men, dann sind 20 Fotos von Zoonar betroffen.

> Meine Frage deshalb:
> Wie sind die­se Bilder zu Google Drive gelangt und was haben die betrof­fe­nen Fotografen dabei eingenommen?

Google hat Photolibrary gekauft und die Zoonar Fotos von Photolibrary inte­griert. Wir haben vor­her alle Fotografen gefragt, ob Sie möch­ten, dass die Fotos über­nom­men wer­den. Darüber hin­aus spie­len wir seit ca. einem Monat auch direkt Fotos bei Getty ein, die von den Fotografen für die­sen Partner frei­ge­schal­tet wur­den. (Hinweis: Der Partner Getty ist schon lan­ge vor­han­den, jedoch hat es lan­ge gedau­ert, bis wir die Getty Keyword Guidelines pas­send umset­zen konn­ten. Wir müs­sen bei jedem ein­zel­nen Foto die Keywords löschen und neu ver­ge­ben, wes­halb nur weni­ge Fotos pro Monat bis­her bear­bei­tet wurden.)

> Wie kön­nen ande­re Fotografen aus­schlie­ßen, dass deren Bilder auf die­se Weise über Google Drive ange­bo­ten werden?

Keine Fotos für Getty freigeben.“

Was sagt der us-​amerikanische Branchenverband PACA (Picture Archive Council of America)?

Der Fotograf Sean Locke frag­te dort nach und ver­öf­fent­lich­te hier deren Antwort:

Thanks for rea­ching out to PACA. I have been rea­ding the recent artic­les and threads about the Getty/​Google/​Photographer problem.

Unfortunately, I have been caught up in con­fe­rence calls all day on a cou­ple of urgent things, so I haven’t had the time to devo­te to your situa­ti­on that I would have lik­ed to, but I can give you a brief out­line of whe­re we can be of help to you and your group.

1. PACA has an Ethics and Grievance Committee alre­a­dy set up to hand­le grie­van­ces against its mem­bers. The pro­cess starts with a simp­le let­ter of grie­van­ce sent to: ethics@pacaoffice.org.
2. The suc­cess of your com­plaint will depend a lot on the con­tracts you signed, so the grie­van­ce com­mit­tee will want to see a copy of your con­tract with iStock with your complaint.
3. Nancy Wolff is an excel­lent att­or­ney, but she is unable to repre­sent you. She is our PACA Counsel and it would be a con­flict of inte­rest. However, I can get her to recom­mend ano­ther good att­or­ney for you.

It goes wit­hout say­ing that PACA does not pro­mo­te any kind of une­thi­cal busi­ness prac­ti­ces bet­ween our mem­bers and pho­to­graph­ers. However, sin­ce we are­n’t pri­vy to the con­tracts that are being signed bet­ween pho­to­graph­ers and agen­ci­es, we are­n’t awa­re that are pro­blems unless we hear about them. It always takes just one per­son to unco­ver an issue and then the work can begin.

I hope this is hel­pful. Please let me know if the­re is any­thing else I can do to help.

Best wis­hes,
Cathy Aron
PACA Executive Director“

Was sagt der deut­sche Branchenverband BVPA (Bundesverband der Pressebild-​Agenturen und Bildarchive e.V.)?

Auf mei­ne Anfrage ver­öf­fent­lich­te der BVPA eine Stellungnahme auf deren Webseite als PDF, die hier nach­zu­le­sen ist. Darin steht unter anderem:

Eine Umfrage bei den BVPA-​Mitgliedsagenturen hat erge­ben, dass die­se allen­falls mit­tel­bar betrof­fen sind. Die Betroffenen wol­len sich des­we­gen an Getty wen­den. Die Vereinbarung lässt aber einen wei­te­ren Schritt in Richtung Pauschalierung foto­gra­fi­scher Leistungen auf dem Bildermarkt befürch­ten. Bezeichnend ist, dass gera­de Microstock-​Fotografen hier ihren Unmut äußern. Weil aber Google kei­ne auf den deut­schen Markt
über­trag­ba­ren Nutzungsbestimmungen erken­nen lässt, ist zunächst zu klä­ren, wel­che Nutzungen mit der ein­ma­li­gen Zahlung für ein Foto abge­gol­ten werden.

Auch in prak­ti­scher Hinsicht ist zu klä­ren, wel­che Nutzungen als inner­halb von Google gel­ten. So bie­tet Google Drive Office-​Lösungen wie eine Präsentationssoftware an, die ja von unter­schied­li­chen Orten abge­ru­fen wer­den kann.

Problematisch ist, dass Google Drive kei­ne Vorkehrungen für den Erhalt der Meta-​Daten getrof­fen hat. So fehlt jeg­li­cher Bezug zu den Fotografen und den ursprüng­li­chen Bildanbietern.

Zweifel bestehen vor allem an einer Kompatibiltät zu kontinental-​europäischem Recht. Google teilt sei­nen Usern mit, dass sie die Bilder im Rahmen von Fair Use nut­zen kön­nen. Hierunter fal­len nicht­kom­mer­zi­el­le Nutzungsformen, die auf die Weiterentwicklung und Bearbeitung vor­han­de­ner Werke zie­len. In der deut­schen Rechtspraxis wer­den die Urheberrechtsschranken restrik­ti­ver aus­ge­legt. Bedenken bestehen zudem, ob eine ein­ma­li­ge Zahlung eines nied­ri­gen Betrages noch dem zwin­gend gel­ten­den Grundsatz der ange­mes­se­nen Vergütung gerecht wird.

Eine Stellungnahme sei­tens Google ist nicht bekannt. Es bleibt abzu­war­ten, ob und in wel­cher Form Getty Images und Google die­se Praxis fort­set­zen werden.“

Was sagt der euro­päi­sche Branchenverband CEPIC (Coördination of European Picture Agencies Stock, Press and Heritage)?

Trotz mehr­ma­li­ger tele­fo­ni­scher und Email-​Anfragen konn­te ich bis­her lei­der kei­ne Antwort von der CEPIC erhal­ten. Eine Stellungname soll jedoch bald erfol­gen. [Update 13.2.2013: Die CEPIC hat sich jetzt mit die­ser Stellungnahme bei mir gemeldet.]

Geheimer Deal zwischen iStockphoto, Getty Images und Google regt Fotografen auf

Ich woll­te schon lan­ge wie­der etwas über die Bildagentur iStockphoto schreiben.

Themen gab und gibt es mehr als genug:

Mal war es deren fal­sche Berechnung von Fotografen-​Anteilen beim Fotoverkauf, dann die hohen Gebühren bei der Währungsumrechnung, eine unbrauch­ba­re Best-​Match-​Suche, die statt Bildqualität vor allem Exklusivität berück­sich­tigt, dann viel­leicht als Entschädigung ein neu­er Preisfilter, der exklu­si­ve Bilder aus­schließt, eine Fake-​Seite, wel­che iStock-​Fotos bil­li­ger anbie­tet, dann ein Deal mit Microsoft, der ca. 6000 exklu­si­ve iStock-​Bilder ver­schenkt, ohne den Fotografen etwas zu zah­len und so weiter.

Über jeden ein­zel­nen die­ser Punkte hät­te ich lan­ge Artikel schrei­ben kön­nen. Aber ehr­lich: Jedes Mal, wenn ich ange­fan­gen habe, kam ein neu­er Skandal aus dem Hause iStockphoto und ich wur­de über­rannt von den Ereignissen, bis der vori­ge Aufreger lächer­lich schien im Vergleich zum neus­ten Fehler, Patzer oder absicht­li­chen unvor­teil­haf­ten Geschäftsgebaren von iStockphoto. So auch dies­mal wie­der. Während ich noch nach Details zum Microsoft-​Deal recher­chier­te, platz­te die nächs­te Bombe:

Es scheint, als habe die Bildagentur Getty Images, von denen iStockphoto eine Tochterfirma ist, einen Deal mit Google geschlos­sen, der es Google erlaubt, über 11.700 Bilder kos­ten­los im Rahmen von deren Cloud-​Dienst Google Drive anzubieten.

Screenshot einer Auswahl der betrof­fe­nen Stockfotos bei Google Drive

Schauen wir uns eini­ge Details des Deals genau­er an.

Sind nur iStock-​Bilder sind betroffen?

Nein. Eine unvoll­stän­di­ge Auflistung der Stockfotos, die von Google Drive ange­bo­ten wer­den, fin­det sich hier. Schätzungsweise 2000 der Bilder besitzt Getty Images direkt, ca. 700 Bilder schei­nen von ca, 490-​iStock-​Fotografen zu kom­men, aber auch ande­re Macrostock-​Agenturen, die ihre Bilder über Getty Images ver­trei­ben, sind betrof­fen, zum Beispiel Blend Images, PhotoAlto, Image Source, Westend61, Zoonar, Tetra Images, Moodboard, Sodapix und so wei­ter. Es betrifft also nicht nur zweit­klas­si­ge „Ramschbilder“, son­dern in der Regel durch­weg hoch­wer­ti­ges Material, zum Beispiel auch über 140 Bilder aus der hoch­prei­si­gen Vetta-​Kollektion von iStockphoto.

Was haben die Fotografen bekommen?

Vermutlich (weder iStockphoto noch Getty Images äußern sich dazu) wur­den pro Bild ca. 30 bis 60 US-​Dollar gezahlt, davon gin­gen – je nach Vertrag – ca. 6 bis 12$ an den jewei­li­gen Fotografen. Die Bildhonorare wur­den über Getty Images im Oktober und November 2012 aus­ge­zahlt. Die Honorare sind unge­fähr in dem Bereich, den iStock-​Fotografen für einen nor­ma­len S‑Verkauf eines ihrer Vetta-​Bilder erhal­ten hät­ten. Für einen Verkauf! Die Erfahrungen aus dem eben­falls unsäg­lich unvor­teil­haf­ten Microsoft-​Deal (sie­he oben) haben gezeigt, dass die­se kos­ten­los ange­bo­te­nen Bilder sehr leicht zehn­tau­sen­de Downloads in kur­zer Zeit erzie­len, teil­wei­se sogar mil­lio­nen­fa­che Downloads und da Google Drive von über zehn Millionen Leuten genutzt wird, sind die­se Schätzungen sehr rea­lis­tisch. Dafür sind 6 bis 12 Dollar, selbst unter Berücksichtigung microstock-​üblicher Bedingungen, gelin­de gesagt eine Frechheit. In der Praxis wer­den die benutz­ten Bilder damit regel­recht ent­wer­tet, denn wer soll­te noch Geld aus­ge­ben für ein Foto, was einer­seits kos­ten­los zu haben ist und ande­rer­seits schon von unzäh­li­gen ande­ren – auch kom­mer­zi­ell – genutzt wurde?

Wofür dür­fen die Bilder in wel­cher Größe genutzt werden?

Sehr vie­le die­ser Bilder bei Google Drive sind in einer Auflösung von ca. 3200 x 2100 Pixel erhält­lich, also ca. 6,7 Megapixel. Das reicht locker für einen guten DinA4-​Druck, also auch für die Titelseite einer Zeitschrift, ein Poster oder für alle denk­ba­ren Web-​Anwendungen. Eine Verwendung der Bilder außer­halb der Google-​Anwendungen ist zwar offi­zi­ell nicht erlaubt, wird tech­nisch aber leicht ermög­licht und lässt sich in der Praxis kaum kon­trol­lie­ren. Während beim Deal mit Microsoft nur eine pri­va­te Nutzung erlaubt war, erlaubt Google aus­drück­lich die kom­mer­zi­el­le Nutzung der Bilder und eine Bearbeitung:

Wenn Sie die Funktion für die Google Bildsuche in Google Docs ver­wen­den, wer­den die Ergebnisse so gefil­tert, dass Bilder mit einer Lizenz ein­ge­schlos­sen wer­den, die das Kopieren des Bilds für kom­mer­zi­el­le Zwecke und das Ändern des Bilds gemäß den Angaben in der Lizenz zulässt.“ (Quelle)

Unklar ist jedoch, ob das rech­tens ist, denn eine Weitergabe z.B. von iStock-​Bildern unter solch weit­rei­chen­den Bedingungen sei­tens Getty Images ist weder durch die Standardlizenz noch die Erweiterte Lizenz bei iStockphoto abge­deckt. Auch ist kein kon­kre­ter Endbenutzer-​Lizenzvertrag (EULA) für die Bilder bei Google Drive ein­seh­bar, nur die oben ver­link­ten Lizenzbedingungen, die all­ge­mein für Google-​Dienste gelten.

Wie genau fin­de ich die Bilder bei Google Drive?

Wer sich mit sei­nem Google-​Account bei Google Drive ein­ge­loggt hat, fin­det links einen roten Knopf mit dem Titel „Erstellen“. Dort kann gewählt wer­den, ob man ein Textdokument, eine Präsentation, eine Tabelle oder etwas ähn­li­ches erstel­len will. Das neue Dokument wird geöff­net und oben in der Leiste wählt man „Einfügen“ und danach „Bild…“. Im neu geöff­ne­ten Fenster klickt man dann links unten auf „Suche“ und dann in der Mitte auf „Stockfotos“. Nun kön­nen im Suchfeld Begriffe ein­ge­ge­ben wer­den, wel­che die gewünsch­ten Bilder beschrei­ben (sie­he Screenshot oben).

Was regt die Fotografen an dem Deal außer­dem auf?

Zwei Dinge: Metadaten und dif­fa­mie­ren­de Nutzung. Bei der Nutzung der Bilder wer­den kei­ne Metadaten bei­be­hal­ten, die im Bild ent­hal­ten sind. Das heißt, weder der Fotograf noch die Bildagentur noch ande­re rele­van­te Copyright- oder Urheberrechtsinformationen blei­ben erhal­ten. Damit erhö­hen sich die Chancen stark, dass das Bild zu einem „ver­wais­ten Werk“ wird, wel­ches leicht den Urheberrechtsschutz ver­lie­ren kann. Hier habe ich als Beispiel ein Foto von Yuri Arcurs über Google Drive in einem Grafik-​Dokument abge­spei­chert. Wer will, könn­te das Bild unter „Datei/​Herunterladen als/​JPG“ auf sei­nem Rechner abspei­chern und sehen, dass kei­ne Metadaten ent­hal­ten sind. Das Original bei iStockphoto wür­de in der mitt­le­ren Größe min­des­tens 18 Euro kosten.

Das ande­re Dilemma: iStock-​Fotografen, wel­che deren Standard-​Model-​Release für ihre Fotos ver­wen­det haben, garan­tie­ren dar­in dem Model, dass die Bilder nicht für por­no­gra­fi­sche oder dif­fa­mie­ren­de Zwecke genutzt wer­den dürfen:

Gegen eine Vergütung, deren Erhalt hier­mit bestä­tigt wird, und durch die Unterzeichnung die­ser Freigabeerklärung (Model-​Release) ertei­le ich dem Fotografen/​Filmemacher und des­sen Rechtsnachfolgern das aus­schließ­li­che Recht, das Aufnahmematerial zu nut­zen und zu ver­wer­ten, ins­be­son­de­re es zu lizen­zie­ren und in belie­bi­gen Medien für belie­bi­ge Zwecke zu ver­wen­den (aus­ge­nom­men por­no­gra­fi­sche oder dif­fa­mie­ren­de Zwecke); dies schließt unter ande­rem Werbung, Werbeaktionen und Marketing für ein Produkt oder eine Dienstleistung sowie Produktverpackungen ein.“

Auch in den Lizenzbedingungen bei iStockphoto oder Getty Images gibt es die­se Einschränkung. Bei der Verwendung von Google Drive fin­det sich momen­tan kei­ne die­ser Einschränkungen, es wäre dem­nach mög­lich, die­se Bilder auf dif­fa­mie­ren­de Weise ein­zu­set­zen, ohne dass der Fotograf etwas dage­gen unter­neh­men könn­te. Das ist einer der Punkte, die auf jeden Fall von Getty Images nach­ver­han­delt wer­den müssen.

Wie reagie­ren die betrof­fe­nen Fotografen und Agenturen?

Bei den meis­ten Betroffenen steht noch der Mund weit offen vor Staunen über soviel Inkompetenz. Vor allem die Microstock-​Fotografen haben sich jedoch schon auf­ge­rap­pelt und über­le­gen ihre nächs­ten Schritte. Einige haben ihre Exklusivität bei iStockphoto auf­ge­ge­ben, weil para­do­xer­wei­se die­se stär­ker betrof­fen waren als nicht­ex­klu­si­ve Fotografen, obwohl die Exklusivität doch laut iStock-​Werbung die­se bei der Wahrung ihrer Interessen hel­fen sollte:

Durch das Exklusivitätsprogramm kön­nen wir unse­re Anbieter bes­ser schüt­zen. Wir kön­nen die Einhaltung ver­trag­li­cher Vereinbarungen bes­ser durch­set­zen, wenn wir wis­sen, dass ein Bild von unse­rer Website stammt und unse­rer Lizenzvereinbarung unter­liegt.“ (Zitat aus der iStock-​Werbung für deren Exklusivitätsprogramm)

Andere Fotografen keh­ren iStockphoto kom­plett den Rücken. Für den 2.2.2013 haben vie­le Fotografen einen „D‑Day“ (Deactivation-​Day) ange­kün­digt, an dem mas­sen­haft Bilder bei iStockphoto deak­ti­viert wer­den sol­len. Bisher wol­len Fotografen über 25.000 ihrer Bilder deak­ti­vie­ren und es wer­den täg­lich mehr. Sean Locke, der den Skandal auf­ge­deckt hat und in sei­nem Blog aus­führ­lich dar­über berich­tet, bie­tet als Service ein kos­ten­lo­ses Greasemonkey-​Skript an, mit dem sich vie­le Bilder leich­ter deak­ti­vie­ren las­sen. Einige Fotografen behal­ten sich auch recht­li­che Schritte vor.

Wenn eine Agentur ihre Fotografen so sehr ver­är­gert, wit­tern deren Konkurrenten eine Chance. Deshalb hat Shutterstock eine Art Hotline für exklu­si­ve Fotografen ein­ge­rich­tet, die zu Shutterstock wech­seln wol­len und auch Graphic Leftovers spart in deren Blogeintrag nicht mit Häme.

Wie reagiert iStockphoto?

Am 15. Januar schrieb Erin Sullivan, Vizepräsident für Content Development für Getty und iStock, im iStock-​Forum, dass zur Zeit mit Google am Fall gear­bei­tet wer­de. In der Zwischenzeit wer­den jedoch Fakten geschaf­fen und allein von Samstag auf Montag stieg die Zahl der Stockfotos bei Google Drive von 7000 um über 4500 auf über 11.700 Dateien. Außerdem gab Sullivan zu Protokoll, dass man beab­sich­ti­ge, in Zukunft noch mehr sol­cher Deals mit Google abzuschließen.

Kostenlos ist nicht gleich kostenlos

Es mag für Agenturen und Fotografen manch­mal gute Gründe geben, Fotos kos­ten­los abzu­ge­ben. Es macht aber einen Unterschied, ob das mit aus­ge­wähl­ten Dateien für einen kur­zen Zeitraum unter bestimm­ten Bedingungen oder in klei­ner Auflösung geschieht oder mas­sen­haft Bilder ohne nen­nens­wer­te Einschränkungen in vol­ler Größe ohne Namensnennung ver­schenkt wer­den. Eine mir bekann­te Fotografin war beim oben erwähn­ten Microsoft-​Deal mit meh­re­ren ihrer Bilder betrof­fen, die über eine Million kos­ten­lo­se Downloads erziel­ten. Ein Bild erreich­te allein über 650.000 Downloads, wur­de bei iStockphoto aber kein ein­zi­ges Mal ver­kauft. Der Werbeeffekt sol­cher Deals für die Fotografen ist prak­tisch nicht gegeben.

Die Demontage des eige­nen Geschäftsmodells

Es kommt sel­ten vor, dass eine Firma so kon­se­quent und ohne Not und Alternativen gegen ihre eige­nen Geschäftsinteressen han­delt. Noch kürz­lich hat iStockphoto damit gewor­ben, dass Grafikdesigner für ihre Präsentationen güns­ti­ge Bilder bei ihnen fin­den. Jetzt kön­nen sich die Grafikdesigner die glei­chen Bilder bei Google Drive in ihre Präsentation zie­hen – legal und kos­ten­los. Wo da der Mehrwert für die Agentur und die Fotografen lie­gen soll, ist unklar.

Meine Einschätzung und Zusammenfassung

Ich bin immer noch fas­sungs­los, was eine so erfah­re­ne Bildagentur wie Getty Images dazu bewo­gen haben muss, solch einem unvor­teil­haf­ten Deal zuzu­stim­men. Setzen da die neu­en Getty-​Eigentümer die Daumenschrauben an, um kurz­fris­tig so viel Kapitel wie mög­lich aus der Firma zu pres­sen, ohne Rücksicht auf lang­fris­ti­ge Geschäftsinteressen? Oder hat Google Details zur geplan­ten Nutzung der Bilder ver­schwie­gen? iStockphoto hat sich in der Vergangenheit (sie­he die lan­ge Liste oben) sehr vie­le Fehler geleis­tet, bei denen die Aufklärung oder Kommunikation man­gel­haft bis nicht vor­han­den war. Der Deal mit Google könn­te nun der end­gül­ti­ge Schubs sein, wel­cher der ers­ten Microstock-​Agentur der Welt das Genick bre­chen wird.

Was sagt ihr dazu? Wie wür­det ihr reagieren?

Stockfotografie-​News 2012-09-14

Bevor uns die größ­te Fotomesse der Welt, die Photokina, am Dienstag wie­der mit Neuigkeiten über­schüt­tet, will ich kurz die Nachrichten der letz­ten Wochen abar­bei­ten, damit ihr mit einem kla­ren Kopf neue Produkte, Dienstleistungen und Anbieter bewer­ten könnt.

Fangen wir an:

  • Der Trend scheint bei Fotos immer mehr Richtung Handy zu gehen. Mit Plusgram gibt es jetzt eine wei­te­re Seite, die Instagram-​Fotos ver­kau­fen will. Ich habe mal gezählt: Bisher gibt es genau 15 Verkäufe, davon vier Käufe inner­halb der letz­ten fünf Wochen.
  • Auch iStockphoto bie­tet jetzt die Möglichkeit, Fotos zu ver­kau­fen, die mit einem Smartphone auf­ge­nom­men wur­den. Was dabei alles zu beach­ten ist, zeigt iStock in einem lesens­wer­ten PDF mit visu­el­len als auch tech­ni­schen Tipps.
  • Ich habe es mehr­mals betont: Wenn Google sich ent­schei­det, in den Bildermarkt ein­zu­stei­gen, könn­ten die Zeiten für uns alle noch viel tur­bu­len­ter als jetzt schon wer­den. Ist es soweit? Google koope­riert mit dem Abo-​Portal Thinkstock von Getty Images, um Bilder für sei­nen Cloud-​Dienst Google Drive anbie­ten zu können.
  • Mit Bildagenturen ist immer noch rich­tig Geld zu ver­die­nen. Deshalb kauft der InvestorCarlyle auch die welt­weit größ­te Bildagentur Getty Images für mehr als 3 Millarden US-​Dollar von der Investorfirma Hellman & Friedman, wel­che die Agentur vor vier Jahren für 2,4 Milllarden US-​Dollar gekauft hat­ten. Für die Fotografen bei Getty und iStock wird es damit wohl nicht leich­ter, denn auch der nächs­te Investor wird eine saf­ti­ge Rendite erwarten…
  • Und noch mal iStockphoto: Nachdem eini­ge neue, klei­ne Bildagenturen die direk­te Bezahlung von Bildern pro­pa­giert haben, ohne vor­her die Kunstwährung „Credits“ kau­fen zu müs­sen, hat iStockphoto nach­ge­zo­gen und bie­tet jetzt eben­falls an, Bilder direkt bezah­len zu können.
  • Photoshopper auf­ge­passt: Die Bildagentur Fotolia star­tet den „TEN Contest“. Nachdem die Agentur die Photoshop-​Dateien zehn berühm­te Grafikkünstler ver­öf­fent­licht hat, könnt ihr euch jetzt selbst an die­sen Themen pro­bie­ren und Preise im Gesamtwert von 200.000 Euro gewinnen.
  • Die deut­sche Bildagentur Panthermedia legt es wohl dar­auf an, istockPhoto als Agentur mit dem kom­ple­xes­ten Preismodell abzu­lö­sen und führt des­halb drei neue Preisstufen ein, die das alte Modell ablö­sen sol­len. Inhaltlich ori­en­tiert sich das System am Modell von Dreamstime, bei dem ein Foto teu­rer wird, je öfter es ver­kauft wur­de. Prinzipiell eine gute Sache, fin­de ich, wenn es die Kunden nicht zu sehr verwirrt.
  • Die Food-​Agentur Stockfood erklärt, bei Lebensmittelfotos den neu­en Trend „Mystic Light“ ent­deckt zu haben, der auf dunk­le Hintergründe, dif­fu­ses Licht und gra­fi­sche Strukturen setzt. Erinnert mich ein biß­chen an den 80er Jahre-​Food-​Look, nur in kühl.
  • Die Keyword-​Agentur DokFünf hat ihren Fotowettbewerb um zwei Monate bis zum 31.10.2012 ver­län­gert. Thema ist „Schlagwort Copy Space: Wer hat das Blaue vom Himmel ver­kauft?“ Bei dem Wettbewerb kön­nen (nicht nur Stock-)Fotografen Fotos ein­rei­chen, auf denen auf eine beson­ders gute oder ori­gi­nel­le Weise Textfreiraum vor­han­den ist. Strengt euch an, denn ich sit­ze auch in der Jury… 🙂
  • Die Fotografenagentur vor-ort-foto.de hat eine klei­ne Studie über die Verbreitung von Microstock-​Agenturen in Deutschland ver­öf­fent­licht. Für mich stand nichts wirk­lich Neues drin, aber da aktu­el­le Marktübersichten mit kon­kre­ten Zahlen immer schwer zu bekom­men sind, hilft die Studie viel­leicht dem ein oder ande­ren. (Danke an Karl-​Heinz Hänel für den Hinweis.)
  • Kämpft da wirk­lich jemand gegen zu nied­ri­ge Microstock-​Abo-​Preise? Oder ver­sucht die neue Agentur Pocketstock nur, Fotografen gegen die bestehen­den gro­ßen Agenturen aus­zu­spie­len, um selbst als lachen­der Dritter Profit zu machen? Ich ver­mu­te letz­te­res, vor allem, weil sie auf der Webseite Stimmung gegen Shutterstock machen, aber was meint ihr?

Wenn ich etwas über­se­hen haben soll­te, ergänzt es in den Kommentaren.

Tutorial: Lichtaufbauten für Stockfotos (Leseprobe von „Light & Shoot“)

Viele Leser mei­nes Blogs inter­es­sie­ren sich für kon­kre­te Lichtaufbauten mit Skizzen und den fer­ti­gen Fotos, damit sie mehr über Beleuchtung ler­nen kön­nen. Einige Artikel habe ich dazu hier, hier oder hier im Blog, aber es gibt auch eini­ge Bücher, die nur sol­che Setups vor­stel­len. Aus dem jüngst erschie­ne­nen Buch „Light & Shoot – Fashionfotografie in der Praxis“* von Chris Gatcum (mitp Verlag, 2012) möch­te ich euch des­we­gen heu­te zwei der Kapitel als Leseprobe vorstellen:

Kapitel: Stock (Seite 30–31)

Vermutlich denkt man im Zusammenhang mit Modefotografie nicht auto­ma­tisch an Stock-​Fotografie – zumal nicht, wenn man sich wirk­lich krea­ti­ve Modeaufnahmen vor­stellt – aber genau damit bestrei­tet Fotograf und iStockphoto-​Prüfer Alexey Ivanov sei­nen Lebensunterhalt.

Mit nahe­zu 20.000 Downloads aus sei­nem Portfolio in den letz­ten drei Jahren und ein­zel­nen Bildern, die sich Hunderte Male ver­kauf­ten, kann man leicht erken­nen, wie­so die­ser rus­si­sche Profi gern auf dem Stock-​Fotografiemarkt mit­mischt. Viele von Alexeys Modeaufnahmen zei­gen einen ähn­li­chen Stil wie das hier abge­bil­de­te Foto mit einem dunk­len Hintergrund und einer schein­bar har­ten Beleuchtung. Auch wenn die Anordnung des Lichts von Aufnahme zu Aufnahme wech­selt, beruht sie doch oft auf der glei­chen fun­da­men­ta­len Technik: sil­ber­ne Reflektoren und reflek­tier­tes Licht.

»Diese Studioanordnung besteht aus zwei Lichtquellen und einem sil­ber­nen Reflektor. Das ers­te Licht ist ein sil­ber­ner Beauty-​Dish links neben der Kamera, der direkt auf das Motiv gerich­tet ist. Obwohl der Beauty-​Dish ein dif­fu­ses Licht lie­fert, maxi­miert der sil­ber­ne Reflektor den Blitz. Die Nähe zum Model ver­hin­dert, dass das Licht zu weich wirkt, wie es bei einer Softbox der Fall wäre. Das zwei­te Licht ist ein Blitz mit Barndoors, der rechts vor dem Model posi­tio­niert wird. Mithilfe der Barndoors kann ich die Kamera und das Model vor dem Licht abschir­men und es in den sil­ber­nen Reflektor len­ken, der dadurch zur Lichtquelle wird. Die Barndoors geben mir außer­dem Kontrolle über das Licht im unte­ren Teil des Bildes, so dass ich wei­che­re Schatten vor dem Hintergrund haben und eine wei­che Vignette erzeu­gen kann.«

Draufsicht des Setups

Get The Look

Mit nur zwei mäßig leis­tungs­star­ken Monolights zum Ausleuchten sei­nes Models scheint Alexeys Beleuchtung wider­sprüch­lich zu sein: Sie zeigt har­te Kanten, kommt aber von dif­fu­sen Lichtquellen. Der Grund dafür liegt in der Nähe der Lichter und des Reflektors zum Model. Wenn das Licht von sei­ner Quelle kommt, wird es durch die Atmosphäre, die es pas­siert, auf natür­li­che Weise gestreut. Je grö­ßer die zurück­ge­leg­te Strecke ist, umso wei­cher wird das Licht. Ist der Abstand zwi­schen Model und Beauty-​Dish nur kurz und befin­det sich der Reflektor auf der ent­ge­gen­ge­setz­ten Seite, reist das Licht nicht beson­ders weit, so dass es kaum Möglichkeiten hat, sich zu zer­streu­en und wei­cher zu wer­den. Beauty-​Dish und Reflektor von Alexey erzeu­gen zwar ein natür­lich dif­fu­ses Licht, ihre sil­ber­ne Farbe und die dich­te Positionierung ver­hin­dern aber, dass das Licht zu dif­fus wird, wodurch sich das fas­zi­nie­ren­de Paradoxon vom „har­ten, aber den­noch wei­chen Licht im Bild ergibt.

Perspektive des Setups

FOTOGRAF: Alexey Ivanov
KAMERA:
Canon EOS 5D Mk II
OBJEKTIV:
Canon EF 70 – 200 mm ƒ/2,8L USM @ 180 mm Brennweite
BLENDE:
ƒ/​10
VERSCHLUSSZEIT:
1⁄125 s
ISO:
100
BELEUCHTUNG:

Bowens Gemini 500-​Ws-​Monolight mit sil­ber­nem Beauty-Dish
Bowens Gemini 500-​Ws-​Monolight mit Barndoors
Silberner Reflektor

Kapitel: Winterzauber (S. 106–107)

Für CT Pham – aka Phamster“ – hat der krea­ti­ve Einsatz von Blitzgeräten Vorrang in der Mode- und Porträtfotografie. Dazu unter­such­te er die Fotografen und Fotos, die ihn inspi­rier­ten, genau­es­tens, ana­ly­sier­te den Lichtaufbau ande­rer Fotografen und über­leg­te, wie er dies selbst nach­emp­fin­den könnte.

Diese Aufnahme war die ers­te für eine Serie basie­rend auf den vier Jahreszeiten – geplant hat­te ich die schon lan­ge. Inspiriert hat­te mich der Fotograf Oleg Igorin, der etwas ähn­li­ches geschaf­fen hat­te, ein­fach kopie­ren woll­te ich ihn jedoch nicht. Ich nahm das eher als Katalysator für mei­ne eige­nen Bilder.“

Das Foto ent­stand in einer Tiefgarage. Eines Abends rück­te ich dort mit einem Model, zwei Assistenten, drei Nikon Speedlights und einem ein­zi­gen AlienBees AB1600-​Blitz mit Vagabond- Akkupack an. Ich ver­wen­de­te den AB1600 als Hauptblitz mit einem 64-​Zoll-​Schirm und füg­te zwei Speedlights hin­zu – auf jeder Seite des Models eins – um den Glitter von bei­den Seiten anzu­strah­len. Beide Speedlights blitz­ten durch klei­ne Softboxen, eine mit Blau‑, die ande­re mit Grünfi lter, um etwas Farbe ins Bild zu brin­gen. Ein drit­tes Speedlight stell­te ich hin­ter dem Model auf und blitz­te damit durch einen trans­pa­ren­ten Schirm, um die Wand auf­zu­hel­len und etwas Seitenlicht hin­zu­zu­fü­gen. Wegen des Unterschieds zwi­schen Zubehörschuh-​Blitzen und Monolight muss­te ich den AB1600 auf 1/​4 der Leistung redu­zie­ren, wäh­rend die Speedlights bei vol­ler Leistung blitz­ten. Dann muss­te das Model nur noch den Glitter von sei­nen Händen pus­ten, wäh­rend ich blitz­te. Wir sind damals ganz schön viel Glitter losgeworden!“

Draufsicht des Setups

Get The Look

Vor Ort ist es sinn­voll, alle Blitzgeräte mit Batterien zu betrei­ben, wenn es kei­ne Steckdose gibt –sofern Sie kei­nen Generator dabei­ha­ben. Immer mehr Studio-​Packs haben ein bat­te­rie­be­trie­be­nes Äquivalent, das Sie her­um­tra­gen kön­nen, es gibt sogar Akku-​Packs für Monolights. Schreiben Sie jedoch den guten alten Zubehörschuh-​Blitz nicht ab. Er bie­tet zwar weni­ger Leistung als Studioblitzgerate, aber in dunk­ler Umgebung ist das kein Problem – der Blitz wird auch dann noch das Umgebungslicht über­strah­len. Auch bie­ten immer mehr Unternehmen Zubehör für klei­ne Blitze an, so dass Sie mit Softboxen und Snoots arbei­ten oder ein Stativ und einen Schirm als Reflektor ver­wen­den kön­nen. Und Ersatzbatterien las­sen sich auch leich­ter mitnehmen.

Perspektive des Setups

FOTOGRAF: CT Pham
KAMERA:
Canon EOS 5D Mk II
OBJEKTIV:
Canon 85 mm L
BLENDE:
ƒ/​9
VERSCHLUSSZEIT:
1⁄160 s
ISO:
500
BELEUCHTUNG:

AlienBees AB1600 Monolight mit 64-Zoll-Schirm
Zwei Nikon Speedlights aus klei­nen Softboxen (eine mit blau­em, eine mit grü­nem Filter)
Nikon Speedlight in trans­pa­ren­ten Schirm geblitzt

Haben euch die bei­den Kapitel gefal­len? Das gan­ze Buch kann zum Beispiel hier* für 24,95 Euro bestellt werden.

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