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Probleme mit Sonderzeichen in IPTC-​Feldern beim Bildagentur-Import

Mit jeder neu­en Version von Adobe Photoshop gibt es nicht nur neue Funktionen, son­dern auch neue Bugs und neu­en Ärger. Manchmal ent­steht der Ärger nicht mal durch die Bugs, son­dern die kor­rekt arbei­ten­den Funktionen.

Was ist das Problem?

Mit Photoshop CS5 hat Adobe die Behandlung von IPTC-​Daten geän­dert. Das betrifft auch Adobe Bridge CS5 und viel­leicht Adobe Lightroom 3)

Diese IPTC-​Informationen (IPTC CORE, IPTC-​IIM, Legacy) wer­den bei CS5 jetzt im UTF‑8 Zeichensatz statt als 8Bit-​ISO-Zeichensatz gespei­chert. Im Grunde kein Problem. Schwierig wird es nur, wenn Sonderzeichen wie im Deutschen vor allem Umlaute wie ä,ö, ü oder das ß hin­zu­kom­men. Das Problem ist, dass Sonderzeichen in jedem Zeichensatz an einer ande­ren Stelle abge­spei­chert werden.

Wenn ein Programm oder eine Datenbank die Titel, Bildbeschreibungen oder Suchbegriffe aus den IPTC-​Feldern aus­liest, aber den benutz­ten Zeichensatz nicht abfragt, erkennt oder nut­zen kann, führt das zu krpy­ti­schen Zeichen. In der Praxis sieht das dann zum Beispiel so aus:

Häßlich, nicht wahr? Außerdem führt das dazu, dass Bildkäufer die eige­nen Fotos nicht fin­den, weil die­se nie die kryp­ti­schen Zeichen ein­ge­ben werden.

Wer hat Schuld?

Wer hat Schuld am Problem? Adobe, weil es frü­her funk­tio­niert hat­te? Oder die Bildagenturen, weil sie die Daten nicht rich­tig importieren?

Technisch gese­hen hat Adobe kei­ne Schuld. Laut IPTC-​Standard dürf­ten für den alten Legacy IPTC-​IIM-​Standard nur ASCII-​Zeichen ver­wen­det wer­den, da sind nun mal kei­ne Sonderzeichen dabei. Laut dem neu­en XMP-​Standard, in dem Adobe die Metadaten spei­chert, dür­fen Sonderzeichen aus­drück­lich benutzt wer­den und bei den meis­ten Bildagenturen klappt der Import auch.

Probleme machen vor allem eini­ge deut­sche Bildagenturen. Bei mir tritt das Problem bei die­sen Agenturen auf:

  • Bildmaschine
  • Bildunion
  • ImagePoint
  • Digitalstock

Das bedeu­tet oft, dass deren Agentursoftware nicht die neu­en XMP-​Metadaten aus­liest, son­dern die eben­falls immer auto­ma­tisch mit­ge­lie­fer­ten alten IPTC-​Core-​Metadaten.

Ich habe bei jeder Agentur nach­ge­fragt und fol­gen­de Antworten bekommen:

  • Bildmaschine kennt das Problem und ver­sucht, mit der Einführung des neu­en Fotografen-​Backends auch den Metadaten-​Import zu aktua­li­sie­ren. Die Umstellung auf den neu­en Fotografen-​Bereich ist aktu­ell für Mai 2011 geplant.
  • Bildunion ant­wor­te­te kurz: „Wir ken­nen das Problem und wer­den das schnellst­mög­lich korrigieren.“
  • Bei ImagePoint scheint zwar der Import die fal­schen Sonderzeichen anzu­zei­gen (sie­he Screenshot oben), aber beim Durchlaufen des inter­nen Prüfsystems wer­den die Daten neu berech­net und die Umlaute danach wie­der kor­rekt ange­zeigt. Wir haben das mit eini­gen mei­ner Fotos getes­tet und es funktioniert.
  • Digitalstock hat das Problem zur Kenntnis genom­men, ist aber mehr damit beschäf­tigt rei­hen­wei­se Bilder abzu­leh­nen als sich um das Problem zu küm­mern. Scherz bei­sei­te: Digitalstock ist infor­miert und will sich dar­um küm­mern. Viel Hoffnung habe ich jedoch nicht, dass es schnell gesche­hen wird.

Was ist die Lösung?

Naheliegend wäre, die Verschlagwortung ein­fach mit einem ande­ren Programm zu machen. Das ist aber kei­ne Lösung, weil Photoshop bei einer nach­träg­li­chen Bearbeitung einer Datei wie­der alle Metadaten im UTF8-​Zeichenformat spei­chern wür­de. Im Idealfall wür­den alle betrof­fe­nen Bildagenturen den neu­en XMP-​Standard benut­zen. Der kann übri­gens theo­re­tisch sogar die Model- und Property-​Releases auto­ma­tisch zuord­nen. Den obi­gen Antworten nach soll­te das bald gesche­hen sein. Bis dahin hilft nur ein Umweg.

Was ist die Notlösung?

Das klei­ne kos­ten­lo­se Freeware-​Programm ExifTool erlaubt zahl­rei­che Eingriffe in IPTC-​Daten. Zum Beispiel kann damit vor­ge­gau­kelt wer­den, ein Foto wäre mit einer Hasselblad gemacht wor­den, obwohl es nur eine Canon war und ähn­li­ches. In unse­rem Fall brau­chen wir aber das Feature, was uns erlaubt, Zeichensätze umzu­wan­deln, genau­er beschrie­ben in FAQ 10.

Bei mir sieht das kon­kret so aus: Ich habe mir das Programm exiftool.exe run­ter­ge­la­den. Da es ein Kommandozeilen-Programm ist, kann ich eine Batch-​Datei anlegen.Wie das geht? Ihr erstellt eine .txt-​Datei, die genau­so wie das Hauptprogramm heißt (also exiftool.txt) und schreibt darin:

exif­tool ‑tags­from­file @ ‑iptc:all ‑coded­cha­rac­ter­set= %*
pause

Danach spei­chert ihr die Textdatei und benennt sie in „exiftool.bat“ um. Die bat-​Datei und exe-​Datei müs­sen im glei­chen Ordner lie­gen. Wenn ihr jetzt eure JPG-​Dateien im glei­chen Ordner habt, müsst ihr sie nur auf die bat-​Datei zie­hen und das Programm wan­delt den Zeichensatz zurück in das alte ISO-​Format, mit dem alle Agenturen klar­kom­men. Wer etwas fit­ter mit Kommandozeilen ist, kann sich das Ganze auch anders oder beque­mer pro­gram­mie­ren. Den obi­gen „Pause“-Befahl habe ich nur ein­ge­fügt, damit ihr eine Bestätigung seht, dass alles kor­rekt kon­ver­tiert wur­de. Wer Ahnung hat, kann das weg­las­sen. Exiftool erstellt übri­gens eine Sicherheitskopie von jeder umge­wan­del­ten Datei, ihr braucht also kei­ne Angst zu haben, etwas unwi­der­ruf­lich falsch zu machen.

Wie sieht es bei euch aus? Welche Erfahrungen habt ihr mit Umlauten gemacht? Welche Agenturen berei­ten Probleme? Welche Lösungen habt ihr für euch gefunden?

(Danke an ManfredG für sei­ne Hinweis in die­sem Thread)

Die perfekte Bildagentur – Teil 2: Bilder hochladen

Auf der Suche nach der „per­fek­ten Bildagentur“ wol­len wir uns in die­sem Teil dem ers­ten logi­schen Schritt aus Fotografensicht wid­men. Das Hochladen der fer­tig bear­bei­te­ten und ver­schlag­wor­te­ten Bilder.

FTP und IPTC

Die meis­ten Bildagenturen bie­ten als Möglichkeiten das Hochladen per Webseite, Java-​Formular oder FTP an, eini­ge auch über Software-​Tools, die meist nur auf­ge­hübschte Java-​Skripte sind.

Die Java- oder Webseiten-​Option eig­net sich nur für ein­zel­ne spo­ra­di­sche Uploads und ist gene­rell kaum emp­feh­lens­wert, vor allem, weil es sehr zeit­auf­wän­dig ist. Wer ein­mal FTP pro­biert hat, will es nicht mehr missen.

FTP steht für „File Transfer Protocol“ und ist eine sehr beque­me Möglichkeit, vie­le Daten auf ein­mal einer oder sogar meh­re­ren Agenturen zu sen­den. Einfach in einer Art Dateibrowser (erin­nert ihr Euch an den „Norton Commander“?) die Daten von links nach rechts zie­hen und das Programm arbei­tet die so ent­stan­de­ne Warteschlange nach­ein­an­der ab. Ich begin­ne meist vor dem Schlafengehen den Ladevorgang einer fer­ti­gen Fotosession an alle betref­fen­den Agenturen, das sind ins­ge­samt ca. 2–4 Gigabyte. Morgens ist dann alles erle­digt, ein Fehlerprotokoll des FTP-​Programms mel­det even­tu­el­le Fehler und ich kann zum Import der Bilder auf der Agenturseite über­ge­hen. Etwas aus dem Rahmen fällt die Agentur Bildunion, wel­che zwar FTP-​Uploads unter­stützt, aber vor­her eine bestimm­te Ordnerstruktur ver­langt, die für jede Fotosession vor­her im Fotografenbereich ein­zeln ein­ge­rich­tet wer­den muss. Auch das ist unnö­ti­ger Aufwand.

Halten wir kurz fest: Eine per­fek­te Bildagentur unter­stützt den Dateiupload per FTP. Die meis­ten machen das auch, eine berühm­te Ausnahme ist istock­pho­to und man­che neu­ge­grün­de­ten Agenturen, wel­che befürch­ten, dem gewal­ti­gen Ansturm an Datenmengen nicht gewach­sen zu sein.

Manche Agenturen kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig ihren FTP-​Eingang. Einige alle paar Minuten, ande­re nur jede 24 Stunden (z.B. Pitopia oder Adpic). Praktisch ist es, wenn dann wie bei Pitopia ein Knopf zum „manu­el­len Einlesen“ vor­han­den ist, mit dem das Einlesen selbst gestar­tet wer­den kann. Andere Agenturen wie­der­um erfor­dern immer das Starten des Einlesens durch den Fotografen. Das ist aus mei­ner Sicht ein unnö­ti­ger Schritt, da es Ziel jeder Agentur sein soll­te, das Hochladen der Bilder so kurz und mit so wenig Eingaben wie mög­lich zu gestalten.

Fast alle Agenturen unter­stüt­zen auch das Einlesen der IPTC-​Daten. IPTC bedeu­tet, dass der Fotografen den Bildtitel, Bildbeschreibung und Schlagworte als Metadaten dem Bild hin­zu­fügt. Das hat den gro­ßen Vorteil, dass der Fotograf nicht bei jeder Agentur die glei­chen Daten per Hand ein­tra­gen muss. Das spart viel Zeit. Leider gibt es bis­her kei­nen Standard für mehr­spra­chi­ge Verschlagwortung, die von meh­re­ren Agenturen unter­stützt wür­de. Deshalb lege ich zwei Foto-​Sets an: Einmal mit deut­scher und ein­mal mit eng­li­scher Verschlagwortung, je nach zu belie­fern­der Agentur.

Kommunikation

Kommunikation ist ein Modewort, wel­ches sich vie­le Firmen auf die Fahnen schrei­ben. In der Praxis sieht das jedoch auch bei Bildagenturen ganz unter­schied­lich aus. Ideal ist aus mei­ner Sicht immer, wenn eine Bildagentur für jede erdenk­li­che Information anbie­tet, eine pas­sen­de Email zu schi­cken. Das soll­te aber nur eine Option sein, die der Fotograf ein­zeln akti­vie­ren oder deak­ti­vie­ren kann, je nach­dem, was er für sei­nen Workflow braucht.

Dazu gehö­ren zum Beispiel fol­gen­de Informationen: Wenn das Importieren der Fotos zeit­ver­zö­gert erfolgt, ist eine Nachricht hilf­reich, wenn die Bilder fer­tig impor­tiert wur­den. Wenn Bilder nicht ange­nom­men oder nach­träg­lich gelöscht wur­den, soll­te eine Nachricht mög­lich sein, idea­ler­wei­se auch eine Art Archiv im System hin­ter­legt sein, wie das zum Beispiel sehr gut bei Shutterstock oder Fotolia ersicht­lich ist. Einige Agenturen bie­ten nur eine kom­bi­nier­te Mail an, wel­che zusam­men über ange­nom­me­ne und abge­lehn­te Bilder infor­miert. Ich fin­de zwei sepa­ra­te Mails bes­ser, weil mich mehr inter­es­siert, was abge­lehnt wurde.

Thumbnails und Dateinamen

Ein Unding, was sich lei­der zu vie­le Bildagenturen erlau­ben: Der Fotograf ist nicht in der Lage, den Original-​Dateinamen eines Fotos zu sehen, wel­chen er ver­ge­ben hat. Dabei sind die­se bei rou­ti­nier­ten Stockfotografen der bes­te Weg, eine ein­wand­freie Zuordnung zu ermög­li­chen. Zum Beispiel ver­schickt Digitalstock zwar Emails, wenn Bilder abge­lehnt oder gelöscht wur­den, gibt in der Mail aber nur den Bildtitel (aus den IPTC-​Daten) an. Wenn ich dann mehr­mals „Manager hält Daumen hoch“ lese, hilft mir das sehr wenig. Die Annahme/​Ablehnungsmails von Shutterstock sind dage­gen sehr über­sicht­lich mit Original-​Dateinamen und Thumbnail, wobei die Thumbnails der abge­lehn­ten Bilder lei­der nach paar Wochen gelöscht wer­den. Bei Fotolia hin­ge­gen blei­ben die Thumbsnails auch von gelösch­ten Bildern immer im System, was ich als hilf­rei­cher empfinde.

Merke: Die per­fek­te Bildagentur zeigt dem Fotografen im Fotografenbereich und bei jeder Kommunikation über kon­kre­te Bilder immer den Original-​Dateinamen und ein Thumbnail des Bildes.

Logische Upload-​Reihenfolge

Manche Agenturen wol­len, dass die Fotografen erst alle Bilder fer­tig ver­schlag­wor­ten und ent­schei­den dann, wel­che sie neh­men. Andere Agenturen wie Pitopia oder ImagePoint tren­nen die Bildkontrolle von der Kontrolle der Suchbegriffe. Dann müs­sen nur die ange­nom­me­nen Bilder wei­ter „ver­ar­bei­tet“ wer­den. Diese Herangehensweise ist umso sinn­vol­ler, je höher die Ablehnungsquoten einer Bildagentur sind. Vor allem bei Shotshop ärgert mich das oft, da sie ziem­lich vie­le mei­ner Bilder ableh­nen, gleich­zei­tig aber eins der auf­wän­digs­ten Annahmeverfahren haben. Käme die Bildkontrolle vor­her, wür­de ich viel Zeit sparen.

Piopia bie­tet aus­ge­wähl­ten Fotografen sogar an, die tech­ni­sche Bildkontrolle auto­ma­tisch zu über­sprin­gen, wenn sich alle Bilder in der Vergangenheit durch­ge­hend als qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig ein­ge­stuft wurden.

Fast in Vergessenheit gera­ten ist die Möglichkeit, dass die Bildagentur selbst die Verschlagwortung über­nimmt. Das bie­ten heu­te fast nur noch Macrostock-​Agenturen an, wäh­rend eini­ge Microstock-​Agenturen wie Dreamstime oder Adpic die­sen Service gegen Gebühr anbie­ten – mit schwan­ken­den Ergebnissen.

Nervtötend fin­de ich, wenn Bildagenturen den Annahmeprozess eines Bildes unnö­tig in die Länge zie­hen, indem sie die erfor­der­li­chen Informationen auf meh­re­re Seiten auf­tei­len. Erst eine Seite mit Model Release- und Property Release-​Informationen, dann eine für die Kategorien, dann für die Eingabe oder Kontrolle von Titel, Beschreibung und Suchbegriffen, manch­mal sogar noch ein voll­kom­men nutz­lo­se Bestätigungsseite, dass der Upload been­det ist, anstatt wie bei den meis­ten Agenturen direkt das nächs­te unfer­ti­ge Bild anzu­zei­gen. Schuldig in die­sem Sinne sind zum Beispiel Digitalstock, Dreamstime oder Shotshop. Immerhin lässt sich bei Dreamstime eine frei gewähl­te Zeit ange­ben, wie lan­ge die Bestätigungsseite ange­zeigt wird, bevor das nächs­te Bild an die Reihe kommt. So wird ein Klick gespart, aber Zeit ver­schwen­det es trotzdem.

Deshalb: Die per­fek­te Bildagentur bün­delt die Informationen, die sie für die Freigabe von Bildern braucht, so kom­pakt und über­sicht­lich wie mög­lich. So oft es geht, soll­ten auch Batch-​Funktionen ange­bo­ten wer­den, bei der Fotografen iden­ti­sche Infos für meh­re­re Bilder gleich­zei­tig zuord­nen kön­nen. Das klappt zum Beispiel bei Shutterstock oder Bigstock sehr gut, Fotolia oder Clipdealer hin­ge­gen haben lei­der so gut wie kei­ne Batch-​Funktionen, Dreamstime erlaubt zwar die Übernahme von Infos aus vor­he­ri­gen Bildern, die­se müs­sen jedoch vor­her noch mal umständ­lich aus­ge­wählt wer­den. Panthermedia hat mit der Einführung eines neu­en Anbieter-​Portals jetzt eben­falls vie­le Batch-​Funktionen für Fotografen im Angebot.

Upload-​Limits

Die Kurzform: Upload-​Limits gibt es oft, aus Fotografensicht sind sie unnö­tig und behin­dern den Workflow.

Aber auch hier gibt es Unterschiede im Detail. Einige Agenturen wie istock­pho­to erlau­ben umso mehr Uploads pro Woche, je mehr der Fotograf bis­her ver­kauft hat. Andere Agenturen wie Dreamstime oder Shotshop machen das Upload-​Volumen von der Annahmequote abhän­gig. Je weni­ger Fotos des Fotografen abge­lehnt wer­den, des­to mehr darf er regel­mä­ßig hoch­la­den. Das hal­te ich für einen fai­ren Kompromiss.

Einen ande­ren Weg geht bei­spiels­wei­se ImagePoint. Dort wird Fotografen eine bestimm­te Bildmenge zuge­wie­sen, die sie hoch­la­den dür­fen. Wenn die­se erreicht ist, muss der Fotograf per Kontaktformular um eine Erhöhung des Kontingents bit­ten, die je nach Qualität sei­nes Portfolios grö­ßer oder klei­ner aus­fällt. Klingt unbe­quem, ist zumin­dest bei mir in der Praxis jedoch unkompliziert.

Fassen wir kurz die Punkte zusam­men, die eine per­fek­te Bildagentur erfül­len soll­te:

  • Übernahme von IPTC-Daten
  • Unterstützung von FTP-Uploads
  • Automatischer, kurz­fris­ti­ger Import der FTP-Daten
  • Beibehaltung des Original-Dateinamens
  • Beibehaltung des Bild-​Thumbnails auch nach Löschung
  • Angabe des Original-​Dateinamen bei jedem Bilds und in jeder Mail
  • Viele Auswahlmöglichkeiten für Email-Benachrichtungen
  • So vie­le Batch-​Funktionen wie möglich
  • Erst Bildkontrolle, danach Ablehnung oder Annahme Suchbegriff-Kontrolle
  • Bequeme MR/​PR-​Verwaltung (auch per Batch)
  • Annahmeprozess auf einer Seite ohne Bestätigungsseite
  • Keine oder groß­zü­gi­ge Upload-Limits

Der größ­te Zeitfresser beim Hochladen ist bei vie­len Agenturen das Zuweisen der pas­sen­den Modelverträge und Eigentumsfreigaben, vor allem bei Gruppenfotos. Deshalb wid­me ich mich die­sem Bereich im fol­gen­den drit­ten Teil die­ser Serie.

Welche Punkte sind für Euch beim Hochladen beson­ders wich­tig? Was ver­misst ihr? Was stört Euch am meisten?

Rätsel um verschwundene IPTC-​Daten in Photoshop und Bridge gelöst?

Im Juli hat­te ich einen Artikel ver­öf­fent­licht, in dem ich nach den Ursachen für feh­len­de IPTC-​Daten in Fotos gesucht habe, wenn die­se auf eine bestimm­te Art in Adobe Photoshop oder Bridge bear­bei­tet wer­den. Die Metadaten kön­nen mit Photoshop selbst meist aus­ge­le­sen wer­den und ich mer­ke die­sen Fehler erst, wenn ich mei­ne Fotos zu Bildagenturen hoch­la­de und dort kei­ne oder nicht alle IPTC-​Daten ange­zeigt wer­den. Auf mei­nem Rechner kann ich es über­prü­fen, indem ich schaue, ob IrfanView die IPTC-​Daten aus­le­sen kann.

Mittlerweile weiß ich, wie das Problem gelöst wer­den kann. Der Leser Peter hat in einem Kommentar unter dem Artikel eine mög­li­che Ursache genannt und in der STOCKPHOTO-​Yahoo Group bin ich auf eine wei­te­re gesto­ßen. Deswegen hier vier Gründe, die unter Umständen zu feh­len­den IPTC-​Daten führen.

  1. Die simp­le Variante: Wer sei­ne Bilder mit der Funktion „Für Web und Geräte spei­chern“ sichert, ver­liert die Metadaten. Das lässt sich leicht behe­ben, indem auch Bilder für das Internet mit der Funktion „Speichern unter…“ gesi­chert wer­den, nur in gerin­ge­rer JPG-Qualität.
  2. Einige älte­re Versionen von Adobe Bridge kön­nen unter Umständen die Metadaten nur als XMP abspei­chern statt als „lega­cy“ IPTC. Wenn ande­re Software dann nur IPTC, aber nicht XML-​Metadaten aus­le­sen kann, sieht es schlecht aus. Das ist ein Ansatz aus dem genann­ten Forum und er klingt ver­wandt mit dem dort eben­falls als nächs­tes beschriebenen.
  3. Jetzt kommt der Punkt, der mein Problem am wahr­schein­lichs­ten beschreibt: Es scheint, dass man­che Software die Metadaten nur aus­le­sen kann, wenn sie „an einem Stück“ geschrie­ben wur­den oder nur, wenn sie zusam­men beim Speichern geschrie­ben wur­den. Wer ein gespei­cher­tes Bild z.B. in Bridge bear­bei­tet, muss es ja nicht zwangs­wei­se neu spei­chern, nach­dem er neue Metadaten ein­ge­tra­gen hat. Das wäre dann etwas, was eini­ge Programme nicht rich­tig inter­pre­tie­ren kön­nen. Die Lösung hier heißt: Ein wei­te­rer Speicherschritt muss her, am bes­ten nach der Verschlagwortung eines Ordners als gespei­cher­te Aktion. Beim neu­en Speichern wer­den auch die Metadaten „syn­chro­ni­siert“ und die Bildagenturen kön­nen die Daten aus­le­sen. So mache ich das jetzt und seit­dem habe ich kei­ne Probleme.
  4. Peter hat ver­mut­lich das Gleiche Problem auf eine ähn­li­che Weise beschrie­ben: „Es gibt wohl zwei IPTC-​Standards und die meis­ten Programme arbei­ten mit dem Standard‑1. Photoshop (hier: CS3 für Mac, aber auch Elements 6.0 für Windows) über­nimmt vor­han­de­ne IPTC-​Daten nach Standard‑1 meist pro­blem­los auch in den Standard‑2. Damit kom­men die Agenturen meist auch klar. Problematisch wird es, wenn man zwi­schen den Standards wech­selt, also mit einem Programm nach Standard‑1 nach­bes­sern will, aber schon Standard‑2 im Bild steht. Manche Agenturen lesen dann trotz­dem Standard‑2 aus, ande­re wie­der nach Standard‑1. Und wenn man – wie Du – gera­de die ande­re Variante zum Verschlagworten hat­te, kommt bei der Agentur womög­lich nichts mehr an oder es sind ver­al­te­te Daten, wenn im fal­schen Standard nach­ge­bes­sert wur­de. Ich hab das Problem gera­de bei Veer.“

Etwas frus­trie­rend war, dass auch ein wochen­lan­ger Mail-​Wechsel mit dem Adobe-​Kundendienstnichts nicht zu die­sen Ergebnissen geführt hat, da der Support-​Mitarbeiter das Problem weder nach­voll­zie­hen konn­te, weil er kei­ne Fremdprogramme benut­zen woll­te. Ich zitiere:

Guten Tag,

anbei eine Beispieldatei, bei der ich die Metadaten mit Bridge und Photoshop aus­le­sen kann, aber alle ande­ren Programme (z.B. IrfanView) und auch Bildagenturen die IPTC-​Daten nicht lesen können.

Sehr geehr­ter Herr Kneschke, vie­len Dank für Ihre Anfrage.

Leider kann ich das Problem nicht nach­stel­len da mir die von Ihnen genann­ten Programme dazu feh­len. So wie bei Ihnen wer­den mir in den Adobe Programmen die IPTC-​Daten voll­stän­dig ange­zeigt. Das heisst, ein Bildfehler kann nicht vorliegen.“

Leider scheint der Mitarbeiter inso­fern recht zu haben, dass das Problem nicht auf der Seite von Adobe liegt, denn die defi­nier­ten Standards für Metadaten las­sen ein nach­träg­li­ches Schreiben von Metadaten zu. Hier eine Übersicht über die fest­ge­leg­ten Definitionen für ITPC- und XML-​Metadaten. Trotzdem wäre es doch für Adobe ein Leichtes, in den Voreinstellungen eine Funktion anzu­bie­ten, die auto­ma­tisch ein Bild kom­plett in iden­ti­scher Qualität spei­chert, wenn ein Teil der Metadaten geän­dert wird. Die Funktion wäre mäch­tig, da beim Speichern als JPG Verluste auf­tre­ten, aber wer wie ich in der bes­te Qualitätsstufe spei­chert, kann frei­wil­lig 1–2 zusätz­li­che Speicherungen verkraften.

Kurz zusam­men­ge­fasst: Wer Probleme mit ver­schwun­de­nen IPTC-​Daten hat, die sich nicht auf Punkt 1 zurück­füh­ren las­sen, soll­te die betref­fen­den Bilder noch mal neu abspeichern.

Hat Euch das gehol­fen? Oder ist jetzt mehr unklar als vorher?

Kategorien in IPTC-​Feldern für Fotolia eintragen

Gestern habe ich über den „Sinn von Kategorien in Bildagenturen“ geschrieben.

Dabei hat mir Martin Ruge, der Leiter der Microstock-​Bildagentur Fotolia in Deutschland, noch einen Tipp verraten.

Er zeigt, wie Fotos Kategorien schon in den IPTC-​Feldern zuge­wie­sen wer­den kön­nen, damit das Hochladen bei Fotolia dann schnel­ler geht.

Dazu muss im IPTC-​Feld „Zusätzliche Kategorien“ (Supplemental Categories) nur die Kategorie-​ID der betref­fen­den Kategorie ein­ge­tra­gen wer­den. Mehrere Kategorien wer­den durch Komma getrennt. Da Fotolia so vie­le Kategorien anbie­tet, dass eine Auflistung 16 Seiten benö­tigt, habe ich mich ent­schie­den, die Kategorie-​Liste mit den Kategorie-​IDs hier als PDF-​Download anzu­bie­ten. Das Eintragen kann z.B. mit Photoshop, IrfanView oder ande­ren Grafikprogrammen erfolgen.

So könn­te beim Foto eines Geschäftsmanns bei­spiels­wei­se „3001001, 1010010“ im IPTC-​Feld „Zusätzliche Kategorien ste­hen. 3001001 steht für „Mann“ in der „reprä­sen­ta­ti­ven Kategorie“, das „1010010“ steht für „Geschäftsmann“ in der kon­zep­tua­len Kategorie.

Stockfotografie-​News 2009-05-15

Diese Woche habe ich nicht vie­le Neuigkeiten gefunden.

  • Es wer­den mehr Details über das neue Microstock-​Portal der Deutschen Telekom bekannt. Die Telekom wird mit der Bildagentur Zoonar zusam­men­ar­bei­ten, der Fotografenanteil wird 35% betra­gen, es wer­den beim Start über 100.000 Bilder bereit ste­hen und „umsatz­star­ke Webseiten“ wie t‑online wer­den auf das Angebot ver­lin­ken. Eine aus­führ­li­che Mail von Zoonar gibt es hier und eine Diskussion dazu hier.
  • Alamy, eine der welt­weit größ­ten Bildagenturen, ver­öf­fent­lich­te die Geschäftszahlen für das ers­te Quartal 2009. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsätze um 11% gesun­ken, was nur zum Teil auf die schwan­ken­den Wechselkurse (= sin­ken­der US-​Dollar) zurück­zu­füh­ren ist. Interessant ist, dass die Verkäufe ins­ge­samt zuge­nom­men haben, aber der Preis pro Bild gesun­ken ist. So sank der Preis für ein RF-​Bild inner­halb von zwei Jahren von 222 USD aus 172 USD, bei RM-​Fotos von 155 auf 105 USD. Die RM-​Verkäufe haben gut zuge­legt, die RF-​Verkäufe sind leicht gesunken.
  • istock­pho­to schafft es seit Monaten nicht mehr, IPTC-​Informationen bei hoch­ge­la­de­nen Bildern zu impor­tie­ren. Ich weiß nicht, was dar­an so schwer sein soll?
  • Die fran­zö­si­sche Bildagentur PhotoAlto hat einen „Assignment Service“ gestar­tet, bei der Kunden Bilder nach Wunsch in Auftrag geben können.
  • Die kali­for­ni­sche Bildagentur PhotoEdit hat einen neu­en Blog gestar­tet, der Blicke hin­ter die Kulissen bie­tet und Tipps für Fotografen.
  • Nach meh­re­ren Monaten Auszeit ist auch der Blog von Imagebroker wie­der aktiv und hat einen neu­en Namen.

Na gut, waren ja doch eini­ge News.