Es geht mit den Rezensionen von Büchern, die für die Stockfotografie interessant sind. Diesmal ist das Buch einer Kollegin an der Reihe, die für ähnliche Agenturen wie ich arbeitet, sich aber nicht auf Menschen, sondern auf Food- und Makro-Aufnahmen spezialisiert hat.
Der Buchtitel „Wie sie mit eigenen Fotos Geld verdienen“ ist Programm und klingt nicht zufällig fast genau so wie das Buch von Lee Frost (siehe bisherige Rezensionen). Die beiden größten Unterschiede sind, dass sich das Buch von Helma Spona auf Bildagenturen konzentriert, während Lee Frost auch andere Wege der Fotovermarktung erklärt. Das finde ich jedoch nicht schlimm, da so der mir wichtige Agenturbereich ausführlicher behandelt werden kann.
Der zweite Unterschied ist die Aktualität. Hier ist nichts mehr von Film, Dias oder Postversand zu lesen. Der Vertrieb über das Internet wird wie selbstverständlich betrachtet und nicht wie eine exotische Kuriosität. In einem schnelllebigen Markt wie der Stockfotografie ist das sehr bedeutsam. Die Autorin plant auch weitere Erneuerungen und veröffentlicht auf ihrer Webseite ständig den Buchinhalt betreffende Änderungen.
Dem fotografischen Profil der Autorin entsprechend gibt es im Buch hauptsächlich Tipps für gelungene Food-Fotos und Makroaufnahmen. Die sind stellenweise sehr detailliert und für Stockfotografie-Anfänger auch deshalb gut hilfreich, weil der Einstieg leichter fällt als bei der People-Fotografie.
Diesen sehr lukrativen Bereich erläutert Helma Spona leider nur auf vier Seiten. Komplett fehlen Informationen über die richtige Vermarktung der Fotos. Auch die Verschlagwortung der Bilder kommt etwas zu kurz. Diese beschränkt sich in dem Buch auf die technischen Details wie das Massen-Zuweisen von IPTC-Daten. Die inhaltliche und für den Verkauf lebensnotwendige Seite wird komplett ausgespart.
Für den Einstieg ist das Buch dennoch geeignet. Fortgeschrittene Fotografen werden aber kaum Neues entdecken.
Bisherige Rezensionen:
„Fotos sehen, verstehen, gestalten“ von Martin Schuster
“Mit eigenen Fotos Geld verdienen” von Lee Frost