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Stockfotografie-​News 2009-06-26

Es ist der letz­te Freitag im Juni und die Bildagenturen waren wie­der flei­ßig. Fangen wir an.

  • Die Bildagentur Moodboard ver­öf­fent­licht die zwei­te Ausgabe ihres PDF-​Magazin. Wer wie ich als Bilderjunkie stän­dig fri­sche Fotos braucht und neben­bei noch paar Tipps bekom­men will, soll­te mal reinlesen.
  • Die Microstock-​Agentur istock­pho­to war­tet die­se Woche mit einer gan­zen Palette an Neuigkeiten auf. Zuerst wei­sen sie dar­auf hin, dass ihr „Best Match 2.0″-Suchalgorithmus nun aktiv ist. Ich dach­te zwar, der wäre vor­her schon aktiv gewe­sen, aber kann sein, dass es nur die Testphase war. Neu ist ein „Regler“, mit dem bestimmt wer­den kann, wie stark die Suchbegriffe berück­sich­tigt wer­den sol­len. Außerdem wird dar­an gear­bei­tet, loka­le Besonderheiten der Bildkäufer bes­ser zu berück­sich­ti­gen. Außerdem haben sie die „Vetta“-Bildkollektion mit über 35.000 Fotos gestar­tet, die ähn­lich wie bei Fotolia die „Infinite“-Kollektion nur das Beste der Bildagentur ent­hal­ten soll. Das hat auch sei­nen Preis: 20–70 US-​Dollar kos­tet dort ein Bild.
  • Google ist wei­ter dabei, sei­ne Bildersuche mit neu­en Technologien zu ver­fei­nern und sorgt dafür, dass sich die Bildagenturen nicht aus­ru­hen kön­nen. In einem „White Paper“ erklärt Google, wie sie zukünf­tig auto­ma­tisch Inhalte auf Fotos erken­nen wol­len – ohne Suchbegriffe.
  • Die deut­sche Bildagentur Pitopia will bald Credits ein­füh­ren.
  • images.com ver­kauft jetzt auch knapp 1.000 Illustrationen aus dem Lexikon „Encyclopaedia Britannica“.
  • In eige­ner Sache: Wegen eines tech­ni­schen Fehlers ging bis­her das Email-​Abo mei­nes Blogs nicht. Nun aber: Wer regel­mä­ßig die Blog-​Artikel per Email erhal­ten will, dann die­se nun in der rech­ten Spalte abonnieren.

Wenn ihr noch was habt, wie immer rein in die Kommentare damit. Ansonsten: Schönes Wochenende!

Google-​Bildersuche verändert Stockfotografie

Seit gut vier Wochen gibt es von Google eine Bildersuche, mit der auch nach ähn­li­chen Fotos gesucht wer­den kann. Mit einem Klick auf ein Bild, was dort als Suchergebnis ange­zeigt wird, kön­nen nun bequem poten­ti­ell ver­wan­de­te Fotos ange­schaut werden.
Google Similar Images Logo
Auch wenn Google selbst kei­ne Fotos ver­kauft, bie­tet die­se Bildersuche einen Anlass, über die Roole von Google in der Stockfotografie nachzudenken.

Die Google-​Bildersuche names Google Images exis­tiert schon seit Jahren, wur­de lan­ge aber von den Bildagenturen stief­müt­ter­lich behan­delt. Zwar wis­sen die Bildagenturen mitt­ler­wei­le, das Suchmaschinenoptimierung not­wen­dig ist, aber bis­her wird sich dar­auf kon­zen­triert, dass die Agenturwebseite bei Suchanfragen wie „Bildagentur“, „Fotos kau­fen“, „lizenz­freie Bilder“ oder „Stockfotografie“ etc. weit oben steht.

Nur weni­ge Bildagenturen las­sen zu, dass deren Fotos dort als Suchergebnis ange­zeigt wer­den kön­nen, denn die Furcht vor dem Bilderklau war und ist groß. Immerhin ist in vie­len Köpfen noch ver­an­kert: „Was Google lie­fert, ist kostenlos“.

Das führ­te dazu, dass der Großteil der ange­zeig­ten Bilder als öffent­li­chen Foto-​Communities wie Flickr stammt oder aus den unzäh­li­gen Blogs, Webseiten und Marktplätzen mit ihren klei­nen Produktfotos, Vorschaubildern oder Schnappschüssen.

Das Hauptproblem der Google-​Bildersuche war lan­ge, dass die gezeig­ten Ergebnisse davon abhin­gen, wel­che Bildbeschreibung zum Foto und wel­cher Text beim Foto stand. Diese Texte genüg­ten sel­ten den Anforderungen einer pro­fes­sio­nel­len Verschlagwortung und ent­spe­ch­end zufäl­lig sahen auch die Suchtreffer aus.

Für die Stockfotografie kam hin­zu, dass vie­le wei­te­re Suchmöglichkeiten fehl­ten – wie nach Ausrichtung, Exklusivität, Preis – oder nicht genau genug waren – wie bei der Größenangabe.

Die Ablehnung der Fotoanbieter weicht jedoch auf. Da eini­ge Microstock-​Agenturen stark dar­auf bedacht sind, ihre Suchbegriffe such­ma­schi­nen­op­ti­miert in ihren Webseiten zu plat­zie­ren, nimmt auch die Menge von Agenturmaterial bei der Google Bildersuche zu.

Dass Suchtreffer bei Google Images nicht nur Foto-​Diebstahl, son­dern auch Bildverkäufe ermög­li­chen, mer­ke ich immer, wenn ich per Email Anfragen bekom­me von Leuten – meist frei­be­ruf­li­chen Grafikdesignern – die eins mei­ner Fotos (mit mei­ner Webadresse als Wasserzeichen) über Google Images oder die Suchfunktion von Flickr gefun­den haben und nun wis­sen wol­len, wie viel eine bestimm­te Verwendung kos­ten würde.

Vom Finanzvolumen über­wie­gen sicher noch die tra­di­tio­nel­len Käuferkreise wie Verlage oder Werbeagenturen, aber durch die Einführung von Microstock ist die rei­ne Anzahl von neu­en Käufern viel grö­ßer gewor­den – und die sind gewohnt, mit Google zu suchen, weil es ihnen bekannt ist.

Wenn Google nun eine Suche nach Farben in einem Foto oder ähn­li­chen Motiven anbie­tet, wird damit kei­ne neue bahn­bre­chen­de Technologie genutzt. Die hat­ten Bildagenturen frü­her. Aber was Google anbie­tet, wird schnell zum Standard und Bildagenturen, die in einem Jahr noch kei­ne Farbsuche oder eine Funktion „Ähnliche Fotos anzei­gen“ haben, wer­den schnell ins Hintertreffen geraten.

Außerdem zeigt es, dass Google in der Bildbranche so viel Potenzial sieht, dass sie in die­sem Bereich auch finan­zi­ell inves­tiert. Der Schritt zu einer „Google Bildagentur“, die nach dem Prinzip von Fotofinder funk­tio­nie­ren könn­te, ist noch wahr­schein­li­cher geworden.

Stockfotografie-​News 2009-04-24

Oh, die­se Woche ist der Markt am Brodeln. Noch blub­bert es nur unter der Oberfläche, aber ich bin gespannt, was pas­siert, wenn die ers­ten Taten sicht­bar werden.

  • Die Deutsche Telekom star­tet sehr bald ein eige­nes Microstock-​Portal. Damit gäbe es die ers­te rich­ti­ge Microstock-​Bildagentur in Deutschland, die auch von einer finanz­star­ken Firma gelei­tet wird. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Durststrecke der ers­ten Jahre durch­lau­fen wer­den kann. Mit der Telekom als größ­ten Anbieter von DSL-​Leitungen böten sich auch zahl­rei­che Kooperationen an.
  • Auch von ande­rer Seite weht ein fri­scher Wind. Google star­tet eine Bildsuche, die nach ähn­li­chen Bildern sucht. In der Stockfotografie-​Branche wird schon dis­ku­tiert, was das für Auswirkungen auf den Bildermarkt haben könnte.
  • Die Bildagentur medi­cal­pic­tures hat einen neu­en Leiter. Der Gründer und bis­he­ri­ge Geschäftsführer Thomas Schmidt ver­lässt das Unternehmen und macht Platz für Oliver Marquardt, vor­her Vorstand bei Imagesource in Köln.
  • Die Firma Imense ver­öf­fent­licht mit „Annotator“ ein halb­au­to­ma­ti­sches Keyword-​Tool, wel­ches Personen und ande­re wich­ti­ge Eigenschaften eines Fotos erken­nen soll und hilft, wei­te­re pas­sen­de Suchbegriffe zu vergeben.

Frag den Fotograf: Tipps zur Verschlagwortung

Durch die­sen Blog häu­fen sich Anfragen von Fotografen in mei­nem Postfach, die Fragen an mich haben. Da die­ser Blog nur ein klei­ner Teil mei­ner Arbeit als Fotoproduzent ist, fin­de ich lei­der nicht immer die Zeit, jedem aus­führ­lich zu ant­wor­ten. Deswegen picke ich mir für die Rubrik „Frag den Fotograf“ ab und zu eini­ge Fragen her­aus, die ich in grö­ße­rer Runde beant­wor­ten möch­te, damit gleich alle Leser (und Leserinnen) an der Antwort teil­ha­ben kön­nen. Und bit­te, scheut euch nicht. Wer zusätz­lich Antworten hat, kann sie ger­ne in den Kommentaren hin­ter­las­sen. Der Fragesteller wird die­se eben­falls lesen.

Mit Lupe im Internet

Dieses Mal schrieb mir ein Fotograf aus Mannheim:

Hallo Robert,
habe mal eine Frage zu Deiner Stock-​Fotografie, vor­aus­ge­setzt, Du möch­test mir antworten:
Wie sind Deine Erfahrungen im Bereich Verschlagwortung?
Kann man ohne wei­te­res alles in Deutsch bear­bei­ten, oder bringt es Vorteile, das gan­ze von vor­ne­her­ein in Englisch durchzuführen.
Wie viel Anlaufzeit hat­test Du, bis Du eini­ger­ma­ßen zufrie­den warst mit den Verkaufsergebnissen?“

Ich ver­schlag­wor­te grund­sätz­lich alle mei­ne Fotos in deut­scher Sprache. Zum einen des­halb, weil die meis­ten mei­ner Bildagenturen deut­sche Suchbegriffe akzep­tie­ren und eini­ge Agenturen ver­schlag­wor­ten die Fotos sowie­so selbst. Bei den weni­gen Agenturen, die eng­li­sche Schlagworte ver­lan­gen, bedie­ne ich mich eines Tricks. Ich nut­ze die Übersetzungsfunktion für das kon­trol­lier­te Vokabular einer gro­ßen Bildagentur und kopie­re mir die­se Suchbegriffe.

Wichtiger als die Sprache der Suchbegriffe ist jedoch die Wortwahl. Meine Tests haben bei­spiels­wei­se erge­ben, dass ein Wort in sei­ner urspr­ung­lü­chen Wortart, vor allem bei Verben und Substantiven, am meis­ten gesucht wird. Deshalb ist  „lau­fen“ als Suchbegriff sinn­vol­ler als „Lauf“ oder „Haus“ nütz­li­cher als „häus­lich“. Bei Adjektiven ist ent­ge­gen die­ser Regel lie­ber nach dem Substantiv gesucht, also z.B. „Stärke“ statt „stark“ oder „Größe“ statt „groß“.

Vor weni­gen Tagen habe ich bei einer Bildagentur die Suche eines Kunden ver­fol­gen kön­nen. Dieser such­te erst nach „Größenverhältnis“, fand nur 6 Fotos, ver­such­te es danach mit „Größen“ und erhielt 33 Treffer und erst bei der Suchkombination „groß klein“ erhielt er 353 Bilder zur Auswahl, auf denen es genug Beispiele für das ursprüng­lich gesuch­te „Größenverhältnis“ gab.

Auch ande­re Ergebnisse sind inter­es­sant: So ver­kau­fen sich Fotos mit dem Suchbegriff „Flagge“ bes­ser als „Fahne“. Mehr Leute suchen nach „Fotografie“ als nach „Fotograf“. Je län­ger ein Suchbegriff ist, des­to sel­te­ner wird er genutzt. Trotz aller Konzeptwörter soll­te die kon­kre­te Beschreibung der Gegenstände auf einem Foto nicht ver­ges­sen wer­den. Wenn ein Verkehrsschild auf einem Foto zu sehen ist, reicht nicht der Begriff „Verkehrsschild“, son­dern auch die dar­ge­stell­te Verkehrsregel soll­te als Suchbegriff genutzt wer­den, z.B. „Parkverbot“, „Vorfahrt beach­ten“ etc.

Einige Bildagenturen hel­fen den Fotografen, indem sie z. B. wie Dreamstime ange­ben, wel­che Suchbegriffe zum Verkauf eines Fotos führ­ten. Ich weiß, dass eini­ge ande­re Agenturen die­se Daten eben­falls intern aus­wer­ten. Es wäre hilf­reich, wenn die­se mit den Fotografen geteilt wer­den wür­den. Shutterstock, Panthermedia, Digitalstock und eini­ge ande­re Bildagenturen zei­gen bei­spiels­wei­se Listen der Suchbegriffe, die am häu­figs­ten von den Kunden genutzt werden.

Dreamstime-Keyword-Sales
Regelmäßige Zeitschriftenlektüre trai­niert auch die Sensibilität für die rich­ti­gen Suchbegriffe. Wer sich in einer bun­ten Zeitschrift die Fotos nicht nur anschaut, son­dern über­legt, war­um das Foto gekauft wur­de, fin­det vie­le Informationen. Vor allem im Titel des Textes, Untertitel  oder in der Bildunterschrift ste­hen oft die Worte, nach denen der Bildredakteur gesucht hat, um das Foto zu finden.

Im Internet gibt es vie­le hilf­rei­che Programme, die bei der Erstellung oder der Analyse von Suchbegriffen nütz­lich sind, zum Beispiel:

  • Photo/​Image Keywording Tool erlaubt das Verschlagworten anhand belieb­ter ähn­li­cher Fotos
  • Stocktagger schlägt ähn­li­che Suchbegriffe anhand des „kon­trol­lier­ten Vokabulars“ von Getty Images und istock­pho­to vor
  • Photokeywords erlaubt eben­falls die Suche nach ähn­li­chen Fotos und schlägt pas­sen­de Suchbegriffe vor
  • Findphotokeywords wie das vori­ge Programm, nur viel aus­führ­li­cher, dafür aber häu­fi­ge Nutzung nur gegen Entgelt
  • PicNiche ana­ly­siert Angebot und Nachfrage bestimm­ter Suchbegriffe

Darüber hin­aus gibt es Programme, die zwar nicht für die Stockfotografie erfun­den wur­den, aber hel­fen, das Suchverhalten der Menschen bes­ser zu verstehen:

Nach die­ser Informationsflut soll­te der Verschlagworter noch mal sein Werk begut­ach­ten und einen Schritt zurück tre­ten. Ist wirk­lich jedes der gewähl­ten Suchbegriffe für mein Foto rele­vant? Wenn Dich ein Bildredakteur anru­fen wür­de und jedes Wort mit Dir durch­ge­hen wür­de, könn­test Du jeden Deiner Begriffe glaub­haft ver­tei­di­gen? Wenn nicht, fällt Dein Foto viel­leicht dem „Keyword-​Spam“ zum Opfer. Keyword-​Spam bedeu­tet, dass sehr belieb­te Suchbegriffe für ein Foto benutzt wer­den, damit es bei Suchen häu­fig ange­zeigt wird, obwohl die­se Wörter nicht zum Foto pas­sen. Das ist bei vie­len Bildagenturen ein Ablehnungsgrund. Vor allem istock­pho­to und Alamy sind in die­ser Hinsicht sehr streng.

Meine Art der Verschlagwortung ist bestimmt nicht die bes­te, aber bis­her bin ich damit klar gekom­men. In regel­mä­ßi­gen Abständen schaue ich in mei­ne und die Statistiken der Bildagenturen, wel­che Suchbegriffe beson­ders beliebt sind und rich­te mei­ne Fotosessions danach aus. Danach nut­ze ich eini­ge der oben ange­ge­be­nen Webseiten, um bei unsi­che­ren Keywords her­aus­zu­fin­den, wel­che Variation am gelun­gends­ten wäre. Danach ver­schlag­wor­te ich das Foto nach sicht­ba­ren Motivteilen (Mann, Tisch, Akte, Telefon, Anzug, …), dann fol­gen die Konzeptwörter (Business, Arbeit, Hektik, Bürokratie, …) und zum Schluss tech­ni­sche Beschreibungen (Freisteller, Studioaufnahme, iso­liert, Textfreiraum, …). Zum Schluß wer­den alle Wörter nach Relevanz geord­net, also die wich­tigs­ten nach vorn, der Rest nach hinten.

Nach einer Weile habe ich so einen kom­pak­ten Satz an Suchbegriffen, die ich für neue Fotos schnell über­neh­men kann. Ich mache das mit Copy & Paste in einem Textprogramm, wer will, kann auch Adobe Bridge kom­for­ta­ble dafür ein­rich­ten. Hier eine Anleitung. Wer bequem ist, kann sich sogar fer­ti­ge Keyword-​Listen dafür kau­fen.

Puh, das war eine lan­ge Antwort. Jetzt inter­es­siert mich, wie ihr Eure Fotos ver­schlag­wor­tet. Wie ist Eure Vorgehensweise? Was für Erfahrungen habt ihr mit unter­schied­li­chen Methoden gemacht?

10 Tipps zum Finden der eigenen Fotos

Wer sei­ne Fotos über Bildagenturen ver­kauft, muss heut­zu­ta­ge lei­der oft damit leben, dass der Verwendungszweck der Bilder nicht genannt wird. Trotzdem bestehen gute Chancen, eini­ge sei­ner Fotos in Aktion zu sehen, wenn eini­ge Tipps berück­sich­tigt werden.

Auch Fotos, die nicht ver­kauft wur­den, las­sen sich manch­mal fin­den. Dann kann ent­we­der nach­träg­lich Geld gefor­dert wer­den und/​oder es kön­nen recht­li­che Schritte ein­ge­lei­tet werden.

Generell gilt, dass nur ein Teil der Fotos gefun­den wer­den kann. Je mehr Fotos ver­kauft wur­den, des­to ein­fa­cher wird die Suche. Da zwi­schen dem Kauf und der Verwendung bzw. Erscheinung eines Fotos meh­re­re Monate lie­gen kön­nen, bedeu­tet das am Anfang oft Warten. Danach aber kann es losgehen.

1. Suchmaschinen rich­tig nut­zen – Tipp 1
Das ist die nahe­lie­gends­te Lösung und wird von vie­len erfolg­reich genutzt. Die meis­ten tip­pen ein­fach ihren Namen bei Google ein und schau­en sich die Ergebnisse an. Wer aber bei­spiels­wei­se Hans Müller heißt, wird öfter auf Personen tref­fen, die wie er hei­ßen, aber nichts mit ihm zu tun haben. Eine klei­ne Hilfe ist es, sei­nen Vor- und Nachnamen in Anführungszeichen zu set­zen, denn dann sucht Google nach die­sen Wörtern in genau die­ser Reihenfolge. Bei „Harald Schröder“ wür­den dann kei­ne Ergebnisse ange­zeigt wer­den, wel­che die Namen Gerhard Schröder und Harald Schmidt auf einer Seite ste­hen haben.

2. Suchmaschinen rich­tig nut­zen – Tipp 2
Wer im Internet sehr aktiv ist, fin­det auch vie­le Ergebnisse, die nichts mit sei­nen Fotos zutun haben. Abhilfe schafft da eine Suche nach dem eige­nen Nachnamen und der Bildagentur, die vie­le Fotos von einem ver­kauft, z.B. Kliwotschki Fotolia. Wer min­des­tens hun­dert Fotos über die Agentur ver­kauft hat, soll­te min­des­tens ein oder zwei Webseiten fin­den, die so freund­lich waren, einen Bildcredit zu hin­ter­las­sen, der z.B. „Foto: U. Kliwotschki/​Fotolia“ lau­tet. Ich habe allein ges­tern mit die­ser Methode drei PDFs mit Fotos von mir gefunden.

3. Suchmaschinen rich­tig nut­zen – Tipp 3
Statt des Agenturnamens kann es auch hel­fen, nach sei­nem eige­nen Namen und dem Wort Foto davor zu suchen, also z.B. Foto Hans Eggischeck. Denn eini­ge Bildnutzer erwäh­nen nur den Fotografen ohne die Agentur und schrei­ben z.B. „Foto: Hans Eggischeck“. Da eini­ge Nutzer den Vornamen abkür­zen, soll­te auch nach Foto H. Eggischeck gesucht werden.

4. Bildersuche nutzen
Die ers­ten drei Tipps hel­fen nur, wenn Fotos gekauft wur­den. Bei gestoh­le­nen Fotos brin­gen sie kaum Ergebnisse, da die meis­ten Diebe nicht dumm genug sind, den Namen neben das geklau­te Bild zu schrei­ben. Fotografen, die sich auf bestimm­te Themen spe­zia­li­siert haben, kön­nen dann die Google-​Bildersuche nut­zen, um Fotos zu finden.
Wer z.B. auf Reise-​Fotografie spe­zia­li­siert ist, sucht sich Fotos, die in den Bildagenturen häu­fig ange­klickt wer­den und gibt Stichwörter ein, wel­che die Bilder gut beschrei­ben, z.B. Tutankhamun, die Büste des alt­ägyp­ti­schen Königs.

5. Daten der Bildagenturen nutzen
Einige Bildagenturen wie z.B. PantherMedia, Fotolia, Bildmaschine, Pitopia geben bei (eini­gen) Verkäufen den Namen des Käufers an. Es ist jedoch nicht bran­chen­üb­lich, bei die­sen Firmen anzu­ru­fen und nach­zu­fra­gen. Deshalb emp­fiehlt sich auch hier eine Internet-Suche nach der Firma. Vor allem bei Fotos, die in klei­nen Auflösungen (XS, X, Web-​Auflösung, Präsentation, und wie sie alle hei­ßen) ver­kauft wur­den, ist die Wahrscheinlichkeit höher, die­se auf einer Webseite zu fin­den, da sie nicht groß genug für den Druck in einer Broschüre o.ä. sind.
Wen sich her­aus­stellt, dass der Kunde eine Werbeagentur ist, hilft das lei­der auch nicht weiter.

6. Ein System erkennen
Bei einer mei­ner Bildagenturen wer­den von mir regel­mä­ßig Fotos zu medi­zi­ni­schen Themen an einen Verlag ver­kauft. Eher zufäl­lig hat­te ich her­aus­ge­fun­den, dass eins der Fotos in einer Fachzeitschrift für Krankenpfleger des Verlags benutzt wur­de. Das Datum des Verkaufs habe ich mit dem Datum der Zeitschriftenausgabe ver­gli­chen. Seitdem weiß ich, dass ein von die­sem Verlag gekauf­tes Foto immer in der Zeitschrift sein wird, die ca. drei Monate spä­ter erscheint.

7. Netzwerke nutzen
Ich ver­su­che, mit mei­nen Models regel­mä­ßig Kontakt zu hal­ten und erin­ne­re alle ab und zu dar­an, dass ich und die ande­ren Models sich sehr freu­en, wenn mir mit­ge­teilt wird, wo jemand Fotos von mir gefun­den hat. Meist mel­den Models, wenn sie sich selbst irgend­wo fin­den, aber oft sind in der glei­chen Zeitschrift oder Broschüre noch mehr Fotos von mir.
Hier hilft es, eini­ge Beispiele von jedem Model regel­mä­ßig auf sei­ner Webseite oder sei­nem Blog zu ver­öf­fent­li­chen, damit die Models die ande­ren Models über­haupt erkennen.
Auch befreun­de­te Kollegen wie z.B. Omori vom Studio-​Blog hat mich schon auf Veröffentlichungen auf­merk­sam gemacht und man­che Freunden schi­cken mir regel­mä­ßig Mails, wenn mei­ne Fotos auf GMX oder bei ande­ren Mail-​Anbietern erscheinen.
Manchmal stellt sich sogar her­aus, dass Fotos nach Monaten noch nicht bezahlt oder gar nicht erst gekauft wur­den. In die­sen Fällen konn­te ich nach­ha­ken und ggf. eine Rechnung schicken.

8. Bildersuchdienste nutzen
Über die Vor- und Nachteile von Bildersuchdiensten wie PicScout oder TinEye habe ich hier des öfte­ren berich­tet. Vor allem mit TineEye habe ich meh­re­re Fotos fin­den kön­nen. Einige Verwendungen waren erlaubt, ande­re Fotos wur­den ein­fach von Agentur-​Webseiten kopiert und die Wasserzeichen entfernt.

9. Die Bildagenturen um Hilfe bitten
Am bes­ten wis­sen natür­lich die Bildagenturen, wer wel­che Fotos gekauft hat. Je nach­dem, wie per­sön­lich eine Agentur geführt wird, hilft manch­mal auch die freund­li­che Bitte an die Agentur, bei beson­ders gro­ßen oder pres­ti­ge­träch­ti­gen Veröffentlichungen Bescheid zu geben.
Das führt in der Regel jedoch nur bei Macrostock-​Agenturen zum Erfolg und dann, wenn die Agentur einen Fotografen gut kennt – zum Beispiel, weil er sehr vie­le Fotos im Archiv hat und viel verkauft.

10. Selbst die Augen offen halten
Ich gebe zu, bis­her ist es mir nur ein­mal pas­siert: Ich blät­te­re durch eine Zeitschrift und auf ein­mal strah­len mich zwei mei­ner Models an. Die freu­ten sich dann auch, als ich Ihnen die Zeitschrift schi­cken konn­te. Trotzdem hilft es natür­lich, die pas­sen­den Zeitschriften regel­mä­ßig zu lesen. In mei­nem Fall wer­den Fotos ger­ne von Frauenzeitschriften wie Lisa, Freundin oder Woche der Frau genutzt. Das sorgt amü­sier­te Blicke, wenn Besuch mei­nen Wohnzimmertisch ent­deckt. Meiner Oma habe ich ein Abo einer Frauenzeitschrift geschenkt. Sie freut sich und ich kann nun eben­falls gra­tis dar­in rumblättern.

Und Ihr? Wie sucht oder fin­det Ihr Eure Fotos? habe ich eini­ge Tipps ver­ges­sen? Was war Euer tolls­ter Fund? Ich freue mich auf Eure Kommentare.

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