Nach einer langen corona- und umzugsbedingten Pause starten wir wieder frisch durch mit einer neuen Folge vom „Podcast eines Fotoproduzenten“.
Mein aktueller Gast ist der gebürtige New Yorker Willie B. Thomas, der seit vielen Jahren exklusiv erst für iStock und dann für Getty Images arbeitet.
Wir reden ausführlich über seinen Anfang als Inhaber mehrerer Portraitstudios, seine Herangehensweise an Stock-Shootings, was für ihn ein gutes Model ausmacht, die Idee hinter der Produktionsfirma Hinterhaus Productions und warum er glaubt, dass analoge Fotografie ein Revival erleben wird.
Gestern hat die größte Bildagentur der Welt, Getty Images, die Plattform Unsplash zu einem nicht näher benannten Betrag gekauft.
Unsplash ist eine Webseite, welche ca. 2,7 Mio kostenlose Bilder zum Download anbietet und damit über 100 Mio. Gratis-Downloads im Monat generiert.
„This is not one of those tech acquisitions where the company is bought to be shut down. Unsplash will continue to operate as a standalone brand and division of Getty Images. The entire Unsplash team will be staying and building Unsplash in the direction we have been. The main difference now is we have access to the resources and experience of Getty Images to help accelerate our plans to create the world’s most useful visual asset library.“
Mit anderen Worten: Getty Images soll Unsplash helfen, mehr Gratis-Bilder zu verteilen? Wer’s glaubt, wird selig. Aber halten wir uns an bekannte Fakten.
Zu welchem Zeitpunkt kam die Übernahme?
Wie in diesem Artikel vorgerechnet verbrennt Unsplash seit Jahren regelmäßig Geld und wird hauptsächlich durch Finanzinvestoren am Leben gehalten. Diese sind nach der Übernahme vermutlich mit Gewinn aus der Sache rausgekommen.
Während bisher die monatlichen Downloads bei Unsplash stiegen und stiegen, haben diese seit ca. einem halben Jahr ein Plateau erreicht und sinken wieder: Von ca. 113 Mio. Gratis-Downloads im November 2020 auf ca. 105 Mio. Downloads im März 2021. Das sind immer noch wahnsinnig hohe Zahlen, verglichen zum Beispiel mit den ca. 15 Mio. monatlichen bezahlten Downloads von Shutterstock im Jahr 2020. Trotzdem hat Unsplash einen Rückgang der Downloads um ca. 7% vorzuweisen, und damit eine negative Kennzahl, die Finanzinvestoren gar nicht mögen.
Positionierung von Getty Images durch die Unsplash-Übernahme
Die beiden größten Konkurrenten von Getty Images, Adobe Stock und Shutterstock, haben einige Vorteile, welche Getty bisher nicht gut ausgleichen konnte.
Bei Adobe Stock wäre das eine professionelle Kollektion von Gratis-Bildern, Shutterstock hat eine gut funktionierende und finanziell lukrative API (Datenbankanbindung an das Portfolio).
Mit der Unsplash-Übernahme hat Getty Images nun plötzlich ein deutlich größeres Angebot an Gratis-Bildern, mit denen Getty nun versuchen kann, durch Upselling neue Käuferschichten zu erschließen. Die Motivvielfalt ist zwar deutlich geringer als bei der kostenlosen Adobe Stock Kollektion, dafür muss Getty die Fotografen im Gegensatz zu Adobe auch nicht bezahlen. (Ironischerweise wurde sogar das ImageGrid Layout von Getty Images mit Unsplash-Bildern getestet.)
So ist es wohl auch kein Zufall, dass nur zwei Wochen vor der Übernahme durch Getty Images keine Unsplash-Fotos mehr via API in der Adobe App „Spark Post“ genutzt werden können.
Die API ist ja auch der deutlich spannendere Teil des Einkaufs: Mit einem Schlag hat Getty Images Zugriff auf über 11.000 API-Apps mit über 8,5 Milliarden (!) API-Zugriffen pro Monat.
Unter den Unsplash API-Nutzern sind so bekannte und finanzstarke Firmen wie Dropbox, BuzzFeed, Wix, WeTransfer, Zoom, Mailchimp und viele andere. Diese könnten sich durchaus auch einen bezahlten API-Zugriff leisten.
Dazu ein spannendes Rechenbeispiel: Würde Getty Images die API-Zugriffe monetarisieren und dabei 1) die Hälfte der API-Zugriffe verlieren (bleiben ca. 4,35 Mrd. Zugriffe) und nur ein Zehntel des günstigsten Shutterstock-Preises pro API-Abruf (0,182 USD statt 1,82 USD) verlangen, blieben pro Monat immer noch ca. 791 Mio. USD Umsatz.
Selbst wenn wir anders rechnen würden, und Getty für jeden API-Zugriff nur 1 US-Cent berechnen würde, wären das auch noch über 8,7 Mio. USD Umsatz pro Monat. Zum Vergleich: Shutterstock erzielt knapp 24 Mio. USD Umsatz pro Monat.
Welche Änderungen werden kommen?
Offiziell soll sich bei Unsplash nichts ändern, aber wer das glaubt, muss schon sehr naiv sein. Immerhin gab es schon mal die Übernahme einer Gratis-Bilderplattform durch Getty Images. 2009 übernahm Getty die HAAP Media Ltd. mit der Bildagentur Stockxpert sowie der Gratis-Plattoform Stock xchng, welche daraufhin schnell zu iStock weitergeleitet wurde. 2014 wurde Stockxchng zu freeimages.com umbenannt und fungiert als spärlich gepflegtes Lockmittel für neue Kunden.
Wer Unsplash bisher als Bildnutzer besucht hat, sollte sich einige wichtige Fragen stellen, welche die Bildbeschaffer hier aufgeführt haben.
Auch unter den Fotografen, welche Unsplash bisher beliefert haben, gibt es nicht nur Glückwünsche zur Übernahme, sondern auch kritischeStimmen, die mit ihren kostenlosen Fotos keine Firma wie Getty subventionieren wollen:
Unsplash selbst betont ständig, dass durch die Übernahme Bereiche wie „Unsplash Hire“, also eine Auftragsvermittlung für Fotografen, gestärkt werden könnten. Übersetzt wird das aber vermutlich nur heißen: Die besten Unsplash-Fotografen dürfen auch für Getty fotografieren.
Ich sehe das Engagement von Getty Images zwiegespalten: Einerseits hat Getty Images keinen gute Erfolgsbilanz, wenn es um die Umsätze von Fotografen geht. Andererseits hatte Unsplash das noch viel weniger, insofern finde ich dieses Zitat eines Getty-Fotografen sehr passend:
„Getty knows how to destroy things. Now they will destroy a bad thing.“
Man kann von Getty Images halten, was man will, aber eins trauen sie sich: Entscheidungen zu treffen. Auch wenn diese nicht immer so richtig durchdacht wirken.
Im November 2019 beendete Getty Images das „right managed“-Lizenzmodell, mit dem Bildkäufer sich unter anderem exklusive Bildrechte für bestimmte Regionen, Branchen etc. kaufen konnten, was sie als Feature „Market Freeze“ nannten.
Paul Banwell (Senior Director, Contributor Relations von Getty Images) pries noch im März 2019 „Market Freeze“ so an:
„We will soon begin including a base level of Exclusivity into RM licenses called Market Freeze, which will allow customers exclusive use of an image for the combination of use, industry, geography, and duration of any commercial use license. This is sometimes known as “spot” Exclusivity but we’re calling it Market Freeze since this term is well understood in the industry. Market Freeze would not apply to editorial use licenses.“
Nun gibt es keine RM-Bilder bei Getty Images mehr, aber den saftigen Aufpreis für die Möglichkeit, Bilder vom Verkauf zu sperren, wollte sich Getty nicht entgehen lassen und führt deshalb „Market Freeze“ auch für „royalty free“-Bilder (RF) ein:
Wer das Feature aktiviert, bekommt einen großen lilafarbenen „Mehr erfahren“-Button zu sehen und wer da draufklickt, kann folgendes lesen:
Wer sich in der Bilderbranche auskennt, beginnt das Problem zu ahnen: Wie kann Getty Images „Exklusivität“ für RF-Bilder garantieren, die gar nicht exklusiv sind? Bestes Beispiel sind die mehr als 7 Mio. Bilder aus der EyeEm-Collection, wie im Screenshot oben zu sehen. Getty Images hat ja anscheind schon Probleme, Duplikate auf ihrer eigenen Webseite zu filtern.
Die korrekte Antwort ist deshalb: Getty kann KEINE Exklusivität für alle Bilder garantieren!
Deswegen wird auch tunlichst das Wort „Exklusivität“ vermieden, sondern nur davon gesprochen, dass das Bild auf DEREN (also der Getty-)Webseite nicht mehr erhältlich ist. Das tröstet Bildnutzer aber nur wenig, wenn die Konkurrenz das gleiche Material weiterhin auf etlichen anderen Webseiten erhält. Besonders weh tut das beim Preis, den Getty Images für den „Market Freeze“ aufruft:
Ein „Buyout“ soll 25.000 Euro kosten, die Sperrung für ein ganzes Jahr immerhin 9.000 Euro. Auch für Bilder wohlgemerkt, die weiterhin über andere Bildagenturen käuflich erhältlich sind.
Natürlich könnte Getty Images das Problem ganz einfach lösen, indem sie das „Market Freeze“-Feature nur für Material anbieten, welches sie exklusiv anbieten. Dass sie darauf verzichten, zeigt, für wie klug sie ihre Kunden halten.
Immerhin behalten sie den Namen eines Features bei, welches bei RM-Material damals von Paul Banwell noch so beworben wurde:
„By embedding exclusivity into RM, we are taking advantage of usage histories and limited licensing volumes to provide distinct reasons why certain customers would choose rights-managed over royalty-free and commissioned shoots.
Market Freeze will showcase content which is ready for exclusive, commercial licensing. Creative content where we are unable to offer Market Freeze will continue to be available, but only to customers with Premium Access agreements.“
Während bei RM-Material noch offensiv von Exklusivität geredet wurde, wird nun bei RF-Material darauf verzichtet, nur der Name „Market Freeze“ bleibt.
Für die Kunden bleibt unter dem Strich: Sie kaufen mit dem Feature für viel Geld eine wertlose Garantie, wenn sie nicht selbst aktiv kontrollieren, ob ihr gewünschtes Bild wirklich exklusiv bei Getty Images angeboten wird.
Wie Getty Images einen „Buyout“, also eigentlich den Komplettverkauf eines Bildes, welches es nicht exklusiv anbietet, durchsetzen will, bleibt das große Geheimnis von Getty Images.
Mitte Mai bekamen einige „ausgewählte Fotografen“ von der Bildagentur EyeEm diese Email:
„Getty Images has informed us that they will be removing all duplicate assets from the EyeEm Getty collection, where the contributor provides the content directly to Getty (or iStock), as well. We know that many photographers, including yourself, also hold accounts with iStock.
Why is Getty Images taking this step?
There are currently many duplicates of images available on Getty Images at different price points due to contributors submitting images via partners such as EyeEm or via iStock. This damages the buying experience and leads to confusion on behalf of clients.
What options do you have now as an EyeEm Contributor?
If you do not take any further action, all your images will be removed from the EyeEm Getty Collection. Alternatively, should you wish to delete your iStock account and not supply images via iStock, you can continue to supply images via EyeEm to Getty.
What is the timeline?
The changes will happen asap hence we are relaying this information to you now.“
Kurz zusammengefasst und übersetzt heißt das, dass Getty Images bemerkt hat, dass es viele doppelte Bilder in deren Portfolio zu unterschiedlichen Preisen gibt, die einmal hochpreisig über die EyeEm Kollektion zu Getty Images kommen (aktuell insgesamt ca. 28,5 Mio. Bilder in den beiden EyeEm-Kollektionen) und einmal niedrigpreisig über die Getty-Tochter iStock.
In der ersten Mail hieß es noch, dass die Fotografen die Wahl haben, ob sie ihren iStock-Account löschen wollen, um der Löschung des EyeEm-Portfolios bei Getty Images zuvorzukommen.
In der zweiten Mail von EyeEm vom 5.6.2020 hieß es dann jedoch schon:
„Dear EyeEm Contributor,
We hope you are well and healthy. As one of our most valued photographers and EyeEm contributors, we are reaching out to you today to let you know about some changes we have been made aware of, concerning a limited number of accounts, including yours.
Getty Images has informed us that they will be deleting your portfolio within the EyeEm Getty collection. Getty have informed us that they will be removing high volume accounts with duplicate assets from the EyeEm Getty collection, where the contributor provides the content directly to Getty (via iStock), as well. As you are one of the comparably few EyeEm users who also holds an iStock account with a significant volume, you are also affected.
We understand the difficulty this might put you in and regret the decision that Getty Images has taken. Of course this affects us in the same ways as it does affect you.
Who is affected?
This is the second round of communication we are doing to let affected contributors know about the changes. Only a small portion of high volume accounts from EyeEm’s contributor base is affected.
Why is Getty Images taking this step?
There are currently many duplicates of images available on Getty Images at different price points due to contributors submitting images via partners such as EyeEm or via iStock. This damages the buying experience and leads to confusion on behalf of their clients.
What is the timeline?
The changes will happen within a few days, hence we are relaying this information to you right now. Remember that only a few people, who we are reaching out with this email directly, are affected.
Here to support.
Feel free to ping me directly by replying to this email. I’ll keep you updated, should we have news from our conversations with Getty. For further information and questions please reach out to your iStock or Getty Images support team.“
Wer sich also innerhalb dieser drei Wochen nicht entschieden hatte, sein iStock-Account zu löschen, verliert nun sein EyeEm-Portfolio auf Getty Images.
Relevant ist diese Nachricht deshalb, weil wie in der Email geschrieben nur eine kleine Gruppe von Leuten informiert wurde, obwohl das Problem im Grunde alle EyeEm-Lieferanten betrifft.
Wer Bilder nicht-exklusiv zu EyeEm hochlädt und diese ebenfalls bei iStock anbieten will, riskiert demnach, sein EyeEm-Portfolio bei Getty Images gelöscht zu bekommen.
Etwas weiter gedacht kann das Problem auch an weiteren Ecken auftauchen, da zum Beispiel auch 500px eine Partnerschaft mit Getty Images hat. Wer also seine Bilder sowohl zu 500px als auch zu iStock schickt, sollte aufpassen.
Ähnliches gilt für die Zusammenarbeit von EyeEm und Adobe Stock: Wer seine Bilder sowohl bei EyeEm als auch bei Adobe Stock hochlädt, sollte sich Gedanken machen. Leider blieb meine Anfrage an Adobe Stock, wie diese mit Duplikaten im Portfolio umgehen, bisher unbeantwortet. Wer sehen will, welche Bilder von EyeEm aktuell in der Premium Collection von Adobe Stock mit knapp 900.000 Bildern sind, kann hier schauen.
Persönlich habe ich übrigens auch Videos bei Adobe Stock gefunden, die (immerhin zum selben Preis) doppelt dort vorhanden waren, weil sie einmal direkt und einmal über Pond5 hochgeladen wurden.
Auch bei Alamy finden sich über 4,2 Millionen Bilder von EyeEm, die ebenfalls doppelt vorhanden sein könnten, wenn Fotografen Alamy direkt beliefern.
Was sagt diese Aktion über die Bildagenturen?
Technologisch ist es heutzutage kein Problem, identische Bilder aufzuspüren. Getty Images warb schon vor fünf Jahren mit „seiner fortgeschrittenen Such- und Image-Recognition-Technologie“. Da wirkt es einfach nur peinlich, dass sie nun nicht in der Lage zu sein scheinen, zu überprüfen, ob ein neues Bild schon im Portfolio vorhanden ist und es automatisiert abzulehnen.
Seitens EyeEm kann sich die Aktion zu einem Imageschaden auswachsen, wenn sie nicht in kurzer Zeit angemessen darauf reagieren.
Im Januar 2016 hat EyeEm ihre Nutzungsbedingen geändert und ist von der vormalig geforderten Exklusivität abgerückt, vermutlich um das gleiche Material auch anderen „Premium-Partnern“ anbieten zu können.
Wenn sich nun herausstellt, dass diese „Nicht-Exklusivität“ vergiftet ist, weil sie bedeuten kann, dass der gesamte Account gelöscht wird, hat EyeEm meines Erachtens die Pflicht alle Fotografen darüber öffentlich zu informieren, um sie davor zu bewahren.
Wohlgemerkt: Es geht bei der Löschung nicht um einzelne Bilder, sondern Getty Images löscht gleich den gesamten Account der betroffenen Fotografen, ohne abzugleichen, wie viele Bilder davon doppelt vorhanden sind.
Außerdem sollte EyeEm dringend abklären, ob andere Premium-Partner wie Adobe Stock oder Alamy ebenfalls doch eine Exklusivität verlangen. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen, dass Adobe erfreut darüber wäre, EyeEm-Premium-Material auch in der günstigeren Core-Collection wiederzufinden.
Wie lösche ich betroffene Bilder bei iStock?
Seit vier Jahren kann man bei iStock leider keine individuellen Bilder mehr selbst löschen. Wer nun sicherheitshalber einige Dubletten aus seinem Portfolio bei iStock löschen will, weil sie bei Getty Images in der EyeEm Collection sind, muss wie folgt vorgehen:
In den Contributor-Account von iStock via ESP einloggen.
Oben in der Mitte auf „Contact us“ klicken.
Auf der nächsten Seite im Dropdown-Menü „File Editing“ wählen.
Danach „remove a file“ anklicken.
Dann bei „Has your file been accepted/published?“ auf „yes“ klicken.
Dann auf „remove som files“ klicken.
Im nächsten Feld die Bildnummern kommagetrennt eingeben.
Danach auf „other reason“ klicken.
Bei „Please provide a reason for removing the file(s):“ eingeben: „Duplicate images that already have been published through the EyeEm/Getty Images Partnership“. (Danke an Michael Zwahlen für den Walk-Trough hier in der EyeEm Market Worldwide Facebook-Gruppe)
Habt ihr auch diese Emails von EyeEm erhalten? Wie reagiert ihr darauf?
Es wird immer schwieriger für Fotografen, höhere Lizenzgebühren für ihre Bilder in der iStock Signature Collection zu erhalten. Die Tantiemen steigen in Abhängigkeit von der Gesamtzahl der Downloads der Bilder eines Anbieters während des Jahres.
Download-Ziele für exklusive Anbieter gibt es seit 2017. Zu Beginn des Jahres beginnt der Anbieter mit dem Lizenzsatz des Vorjahres. Am 1. Januar beginnt iStock mit der Zählung der Downloads für das Jahr. Bild-Downloads aus der „Essential Collection“ werden als einer gezählt, während „Signature Plus“-Downloads als zwei gezählt werden. Einige, aber nicht alle Downloads von Signature-Bildern über Gettyimages.com zählen ebenfalls als zwei. Andere, wahrscheinlich hauptsächlich Premium Access Verkäufe, zählen nur als einer.
Wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr die Downloads des Beitragenden die Zielvorgabe für die bereits erhaltenen Tantiemen überschreiten, dann steigt seine Tantiemenrate im folgenden Monat. Überschreitet er beispielsweise am 5. Juni die Zahl, so erhöht sich seine Lizenzgebühr am 1. Juli.
Beginnt der Beitragszahler hingegen das Jahr mit 35% und erreicht er das neue Ziel bis zum Jahresende nicht, sinkt sein Satz am 1. Januar des Folgejahres auf 30%.
Diese Grafik zeigt, wie die Download-Ziele für Fotos in den letzten 3 Jahren gestiegen sind. iStock hat unterschiedliche Ziele für Illustrationen und Video, die die gleichen Trends aufweisen.
Jahr
25% Anteil
30% Anteil
35% Anteil
40% Anteil
45% Anteil
2017
Default
500
5,000
20,000
300,000
2018
Default
550
5,500
22,000
330,000
2019
Default
650
6,500
26,500
396,000
2020
Default
800
8,500
34,500
515,000
Man könnte meinen, dass dies ein Hinweis darauf ist, dass sich iStock-Bilder besser verkaufen als in der Vergangenheit, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass diese Verkäufe mehr Einnahmen für den Fotografen oder für Getty Images generieren.
Die iStock Preistabelle für U.S.-Lizenzen zeigt, dass die Preise für Signature-Bilder 3 Mal höher sind als die für Essentials-Bilder. In einigen Ländern hat iStock jedoch den Preis für Signature-Bilder auf den Preis von Essentials reduziert.
Darüber hinaus werden viele Bilder aus der Signature-Sammlung von iStock jetzt im Rahmen von Premium-Access-Angeboten lizenziert, bei denen der Preis pro Nutzung sogar niedriger sein kann als der Preis für Essentials auf iStock.
Dadurch ist es möglich, viel mehr Nutzungen zu lizenzieren, während der Gesamtumsatz im Laufe des Jahres noch immer zurückgeht. Wahrscheinlich hat Getty deshalb festgestellt, dass die Anzahl der Downloads, die notwendig sind, um eine höhere Lizenzgebühr zu erreichen, im Jahr 2019 um 20% gegenüber 2018 und im Jahr 2020 um weitere 30% gegenüber 2019 erhöht werden muss.
Sie haben entdeckt, wie sie mehr Bilder verkaufen können, nur nicht, wie sie mehr Geld für die Bilder, die sie verkaufen, verdienen können.
Könnten alle Fotografen bitte härter arbeiten, mehr von ihrer Zeit und ihrem Geld ausgeben und mehr Bilder produzieren, nur damit Getty den gleichen Betrag – oder vielleicht etwas weniger – als in der Vergangenheit verdienen kann?
Das ist ein übersetzter Beitrag von Jim Pickerell, mit freundlicher Genehmigung des Autors, zuerst veröffentlicht hier auf selling-stock.com.