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Warum Pinterest Fotografen eher schaden als helfen wird

In der bun­ten Welt der Bilder gibt es einen neu­en Hype: Pinterest!

Für alle, die davon noch nichts gehört haben: Pinterest ist ein Web-​Service, mit dem Leute belie­bi­ge Fotos aus dem Internet an ihre eige­ne Pinterest-​Seite „pin­nen“ kön­nen. Es ist also – wie der Name ver­mu­ten lässt – eine Art digi­ta­le Pinnwand, auf der Leute ihre Webfundstücke prä­sen­tie­ren kön­nen. Vor allem Fotografen ken­nen das sicher, dass sie ger­ne inspi­rie­ren­de Motive aus dem Netz in einem Ordner auf der Festplatte sammeln.

Das Besondere – und mei­nes Erachtens auch das Riskante – an Pinterest ist nun, dass die gepinn­ten Bilder für alle sicht­bar sind – nicht nur für Mitglieder, son­dern alle Internet-​Nutzer. Die „Pins“, also die mar­kier­ten Fotos, kön­nen die Nutzer in „Boards“ anle­gen, ver­gleich­bar mit ver­schie­de­nen Ordnern, um die Motive zum Beispiel nach Themen, Farben oder ande­ren Kriterien zu sor­tie­ren. Das Ganze kann dann zum Beispiel so aussehen:

oder auch so:

 


Wird die Maus auf eins der Bilder gehal­ten, erscheint gleich ein klei­nes Pop-​Up-​Fenster, mit dem Pinterest-​Nutzer das Bild sofort auf ihre eige­ne Pinnwand „re-​pinnen“ kön­nen. Wird auf eins der Bilder geklickt, erschei­nen Detailinformationen, Kommentare ande­rer Nutzer zum Bild, und ähn­li­che Bilder etc. Das sieht zum Beispiel so aus:

Klingt doch alles super? Vielleicht. Das Problem wird aber schnell sicht­bar.  Das Foto des jun­gen Geschäftsmann oben ist bei­spiels­wei­se ist ein Bild des Stockfotografen Yuri Arcurs und es wur­de von der ita­lie­ni­schen Fotolia-​Webseite kopiert, ohne es zu kau­fen – ein Verstoß gegen das Urheberrecht.

Aber gehen wir einen Schritt zurück und nähern uns dem Problem anders.

Einige Fotografen pro­pa­gie­ren Pinterest als krea­ti­ven neu­en Weg zum Selbst-​Marketing. Durch das Pinnen eige­ner Bilder wür­den Fotografen einen gro­ßen Kundenstamm errei­chen kön­nen, der sonst viel­leicht nie von dem jewei­li­gen Fotografen gehört hät­te oder sie erzeu­gen Traffic auf die eige­ne Webseite oder den Blog. Andere sehen das eher mit Einschränkungen so und wie­der ande­re raten Fotografen strikt von der Pinterest-​Nutzung ab. Ich ten­die­re eher zur letz­te­ren Meinung und kann die Ablehnung auf drei Ebenen begründen.

1. Ebene: Das Pinterest-​Problem der Quellenangaben

Nehmen wir an, dass ein Fotograf nur sei­ne eige­nen Fotos dort ver­öf­fent­licht. Die „Pinterest-​Etikette“ besagt, dass die Originalquelle immer ange­ge­ben wer­den soll­te. Das ist aber kei­ne Pflicht. Wenn jemand ein Foto ohne Quellenangabe hoch­lädt und es von dort oft wei­ter gepinnt wird oder jemand das Fotografenfoto nimmt, aber die Quelle nicht mehr erwähnt, führt das schnell dazu, dass mas­sen­haft Fotos des Fotografen im Netz her­um­schwir­ren, ohne dass der gewünsch­te Werbeeffekt ein­tre­ten kann. Von Pinterest schwappt es dann nach Tumblr, Weheartit oder Flickr und irgend­wann gilt das Bild als „ver­wais­tes Werk“ (orphan work), wel­ches legal genutzt wer­den kann, ohne den Fotografen zu fra­gen, weil der Urheber nicht mehr zu ermit­teln sei.

Deshalb gilt: Wer unbe­dingt eige­ne Bilder bei Pinterest ein­stel­len will, soll­te das immer nur mit sicht­ba­ren Wasserzeichen und Urheberhinweis in den Metadaten machen.

Die Macher von Photoshelter haben in einem lesens­wer­ten Blogbeitrag auch fest­ge­stellt, dass die Hauptnutzer von Pinterest jun­ge Frauen mit wenig Geld sind, wel­che „Design“ oder „Handarbeit“ als ihr Hobby ange­ben. Das ist meist nicht die Zielgruppe, die Fotografen bucht. Und war­um soll­ten die­se Leute Fotos kau­fen, wenn sie die­se doch kos­ten­los bei Pinterest ver­öf­fent­li­chen kön­nen? Das führt lang­fris­tig zum Problem auf der drit­ten Ebene, aber zuerst kommt die zwei­te Ebene:

2. Ebene: Das Pinterest-​Problem der Urheberrechte

Wer sich mit Medienrecht oder Fotografie etwas aus­kennt, wird beim Blick auf Pinterest inner­halb von Sekunden vie­le Urheberrechtsverstöße erken­nen. Anders for­mu­liert: Viele Bilder wer­den dort ille­ga­ler­wei­se gezeigt. Im ver­klau­su­lier­ten Kleingedruckten der Nutzungsbedingungen schreibt Pinterest, dass ver­öf­fent­lich­te Bilder frei von Rechten Dritter sein müssen:

You agree not to do any of the fol­lo­wing: Post, upload, publish, sub­mit, pro­vi­de access to or trans­mit any Content that: (i) inf­rin­ges, mis­ap­pro­pria­tes or vio­la­tes a third party’s patent, copy­right, trade­mark, trade secret, moral rights or other intellec­tu­al pro­per­ty rights, or rights of publi­ci­ty or privacy“

Viele Nutzer hal­ten sich jedoch nicht dar­an. So brauch­te ich wie­der nur Sekunden, um für jede der gro­ßen Bildagenturen hun­der­te von Fotos zu fin­den, die dort gezeigt wer­den, fast immer noch mit dem Wasserzeichen der Bildagentur, ver­mut­lich oft ohne Erlaubnis des Fotografen: Hier von Fotolia, von Shutterstock,  von istock­pho­to oder Dreamstime, aber auch von Getty Images, Corbis oder Alamy.

Zusammen sind das schnell tau­sen­de ille­ga­le Bilder, gefun­den inner­halb von weni­ger als paar Minuten.

Auf mei­ne Email an Pinterest, was die Firma aktiv gegen sol­che mas­si­ven Urheberrechtsverstöße mache, kam nur die lapi­da­re Antwort, dass ein Urheber ers­tens sein Werk nach dem DMCA-​Gesetz ger­ne mel­den kön­ne, wenn er es irgend­wo auf Pinterest fin­de. Zweitens kön­nen Webseiten-​Betreiber auf ihren Seiten die­sen Meta-​Tag ein­bin­den, damit die Inhalte nicht auf Pinterest gepinnt wer­den können:

<meta name=„pinterest“ content=„nopin“ /​>“

Ein Schweigen der Urheberrecht-​Inhaber wird so als auto­ma­ti­sche Zustimmung gewer­tet. Außerdem hilft das Meta-​Tag nicht, wenn Leute ein Foto erst von der gesperr­ten Webseite auf ihren Computer laden und von dort auf Pinterest veröffentlichen.

Besonders per­fi­de klingt das ange­sichts der Tatsache, dass sich Pinterest auch das Recht her­aus­nimmt, die ver­öf­fent­lich­ten Bilder ver­kau­fen zu dürfen:

By making available any Member Content through the Site, Application or Services, you her­eby grant to Cold Brew Labs a world­wi­de, irre­vo­ca­ble, per­pe­tu­al, non-​exclusive, trans­fera­ble, royalty-​free licen­se, with the right to sub­li­cen­se, to use, copy, adapt, modi­fy, dis­tri­bu­te, licen­se, sell, trans­fer, publicly dis­play, publicly per­form, trans­mit, stream, broad­cast, access, view, and other­wi­se exploit such Member Content only on, through or by means of the Site, Application or Services“ [Hervorhebung von mir]

Einige Leute argu­men­tie­ren, dass Pinterest sich auf die „Fair Use“-Klausel beru­fen kön­ne, nach der die urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Bilder bei Pinterest zu einem „neu­en Werk“ trans­for­miert wer­den, ähn­lich wie es damals bei einer Klage gegen die Thumbnails von Google Images argu­men­tiert wur­de, aber der Rechtsanwalt Itai Maytal wider­spricht dem jedoch, der deut­sche Rechtsanwalt Christian Solmecke nennt Pinterest sogar „eine ein­zi­ge Urheberrechtsverletzung“. Das alles führt uns zur drit­ten und lang­fris­tig gefähr­lichs­ten Ebenen für Fotografen.

3. Ebene: Das Fotografen-​Problem des Gewöhnungseffekts

Es hilft nichts, wenn Fotografen sich jetzt nur hin­stel­len und auf ordent­li­che Quellenangaben pochen und not­falls ihren Anspruch mit teu­ren Abmahnungen ein­kla­gen. Angesichts der oben auf­ge­zeig­ten tau­sen­den Fälle bleibt das alles nur ein Tropfen auf den hei­ßen Stein. Schlimmer noch ist der Gewöhnungseffekt, der sich bei den Internet-​Nutzern ein­stellt. Fotografen ver­die­nen ihr Geld haupt­säch­lich damit, dass Leute sie für ihre Bilder bezah­len. Internetnutzer glau­ben jedoch sehr häu­fig, dass Bilder im Internet kos­ten­los sind. Dazu tra­gen Web-​Services wie Pinterest, Tumblr und Weheartit, aber auch  Facebook und Konsorten stark bei.

Je mehr Privatpersonen die­se Dienste nut­zen, des­to eher nut­zen auch Firmen und ande­re kom­mer­zi­el­le Anbieter sol­che Seiten. Diese wie­der­um wer­ben dann auch mit urhe­ber­recht­lich geschütz­ten Fotos, ohne sie gekauft zu haben. Damit gehen Fotografen ganz kon­kret auch Einnahmen und Folgeaufträge ver­lo­ren. Kleines Beispiel? Gefunden inner­halb einer Minute: Auf der Pinterest-​Seite des Hotel München zeigt das Hotel ein Foto eines Fahrrads aus Gemüse. Der Bildqualität nach zu urtei­len, wur­de es nicht bei Fotolia gekauft, von wo es ursprüng­lich kommt, son­dern ein­fach das Layoutbild verwendet:


Wenn Fotografen nicht auf­pas­sen, kommt irgend­wann der Moment, an dem die Macht der Gewohnheit so stark und die Menge der unwis­sen­den Internet-​Nutzer so groß ist, dass sich die Gesetze dem neu­en „Lebensstil“ anpas­sen müs­sen und ein­fach geän­dert wer­den. Die Piratenpartei arbei­tet schon dar­auf hin und da sie vor allem von jun­gen Leuten gewählt wird, stei­gen deren Chancen.

Eine Lösung habe ich nicht: Wie macht man Leuten klar, dass Bilder und Fotos kein kos­ten­lo­ses Treibgut im Internet sind, dass jeder auf­sam­meln und aus­stel­len kann? Am bes­ten, ohne Privatpersonen ver­kla­gen zu müssen?

Was sagt ihr? Welche Chancen und Risiken seht ihr bei Pinterest?

Die Fotografen mit den größten Portfolios bei Shutterstock (und andere Statistiken)

Wer kann aus dem Stehgreif sagen, wel­che Fotografen die meis­ten Bilder bei der Microstock-​Bildagentur Shutterstock* haben?

Nein, es sind nicht die übli­chen Verdächtigen.

Hier mal die Top 15 Fotografen mit den meis­ten Bildern bei Shutterstock:

  1. Helga Esteb: 67.798 Dateien (Celebrity)
  2. John T Takai: 67.272 Dateien (Illustrationen)
  3. Netfalls: 53.646 Dateien (People, Lifestyle)
  4. Yuri Arcurs: 53.388 Dateien (People, Lifestyle)
  5. wave­break­me­dia: 52.062 Dateien (People, Lifestyle)
  6. P.Uzunova: 47.320 Dateien (Hintergründe, Reisen)
  7. Featureflash: 43.734 Dateien (Celebrity)
  8. line­ar­test­pi­lot: 41.395 Dateien (Illustrationen)
  9. Gregory Gerber: 40.824 Dateien (Food)
  10. Elnur: 39.780 Dateien (Freisteller)
  11. Shebeko: 38.168 Dateien (Food)
  12. High Leg Studio: 37.632 Dateien (Illustrationen)
  13. Kheng Guan Toh: 37.349 Dateien (Illustrationen)
  14. ilo­lab: 36.373 Dateien (Hintergründe, Texturen)
  15. Vit Smolek: 35.684 Dateien (Abstrakt)

Diese Liste ist nur ein win­zi­ger Ausschnitt aus den Daten, die der rus­si­sche Fotograf Serge Black auf sei­ner Seite Microstock time zur Verfügung stellt. Die Liste umfasst bei ihm alle Shutterstock-​Mitglieder, die min­des­tens ein Bild hoch­ge­la­den haben, das sind ca. 33.200 Leute. Außerdem schlüs­selt er das Verhältnis von Fotos/​Illstrationen im Portfolio auf, von vertikalen/​horizontalen Bildern und so weiter.

Es gibt des­wei­te­ren eine Übersicht, wie das Verhältnis ins­ge­samt zwi­schen Fotografen und Illustratoren gewich­tet ist und über die Entwicklung der Neuanmeldungen von Fotografen. Ich habe letz­te­res mal gra­fisch aufbereitet:

Das Boomjahr war dem­nach 2009, beim Rückgang der Anmeldungen für 2011 muss jedoch berück­sich­tigt wer­den, dass die vor­lie­gen­den Zahlen noch vom Oktober 2011 sind, aber selbst bis zum Jahresende wird der Wert von 2010 sicher nicht wie­der auf­ge­holt werden.

Hier noch die gra­fi­sche Übersicht über die Verteilung der Portfoliogrößen unter allen Mitgliedern:


Ca. 49% der Fotografen haben dem­nach weni­ger als 100 Bilder im Portfolio. Die 25 Kontributoren mit den größ­ten Portfolios hin­ge­gen haben zusam­men ca. eine Million Dateien im Angebot. Ein Hinweis zum Lesen des Diagramms. Es ist logisch, dass die Zahl nach oben hin immer wei­ter abnimmt, weil jeder der Fotografen einer höhe­ren Portfolio-​Größe auto­ma­tisch auch bei den gerin­ge­ren Portfolio-​Größen mit­ge­rech­net wird (abge­se­hen von der ers­ten „weni­ger als 50 Dateien“-Kategorie). Ich selbst habe ca. 600 Fotografen vor mir, die ein grö­ße­res Portfolio haben als ich.

Und wie steht ihr da? Was für span­nen­de Rückschlüsse las­sen sich aus die­sen Daten noch ziehen?

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Die 11 hilfreichsten (Weihnachts-)Geschenke für Fotografen

Jedes Jahr wie­der: Was schen­ke ich zu Weihnachten? Was wür­de ich als Fotograf ger­ne geschenkt bekommen?

Im Internet gibt es unzäh­li­ge Listen mit Geschenkideen für Fotografen und auch ich hat­te letz­tes Jahr „20 Geschenkideen von und für Fotografen“ ver­öf­fent­licht.

Wirklich hilf­rei­che Geschenke sind da jedoch nur sel­ten dabei. Deshalb habe ich die­ses Jahr Geschenke raus­ge­sucht, über die sich die meis­ten Fotografen freu­en, aber auch etwas damit anfan­gen kön­nen. Als Preislimit habe ich mir knapp 100 Euro gesetzt.

1. Colorchecker Passport* von X‑Rite (ca. 90 Euro)

Der Colorchecker ist eine ca. DinA6 gro­ße Plastikschachtel, die auf­ge­klappt dop­pelt so groß ist. Darauf fin­den sich ver­schie­de­ne Farben und Grautöne, die bei einem Fotoshooting 1x mit foto­gra­fiert wer­den und dann am Rechner den Farbabgleich im RAW-​Konverter deut­lich erleich­tern. Wem 90 Euro zu teu­er sind, der kann auch den „ColorChecker Graustufen Mini“* für ca. 28 Euro schen­ken, der nur einen Weiß-​Schwarz und 18%-Grau-Punkt anzeigt.

2. FlashBender* von Rogue (ca. 35 Euro)

Der FlashBender ist ein klei­ner, bieg­sa­mer Reflektor, der an einem Aufsteckblitz befes­tigt wird, um das Blitzlicht bes­ser kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Ideal für Strobisten-​Fans, da er an ver­schie­de­ne Blitz-​Modelle passt und leicht und gut trans­por­tal ist.

3. GorillaPod* von Joby (ca. 20–40 Euro)

Seien wir ehr­lich: Ein rich­ti­ges Stativ mit­zu­schlep­pen, wenn man nur mal mit der Kamera spa­zie­ren gehen will, ist läs­tig. Die bieg­sa­men, fle­xi­blen GorillaPod-​Stative sind da eine hilf­rei­che Alternative, da sie ihre Beine um fast alles schlin­gen kön­nen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Beim Kauf gilt es, dar­auf zu ach­ten, wie groß die Kamera des zu Beschenkenden ist, da es ver­schie­de­ne Stativ-​Größen gibt. Neulich erst habe ich jeman­den gese­hen, der sein GorillaPod über die Schulter geschlun­gen hat, um es als Schulter-​Rig für Videoaufnahmen zu nutzen.

4. Mini-​Stativ* von Manfrotto (ca. 70 Euro)

Das GorillaPod ist ja eher für Kameras gedacht. Wer unter­wegs noch ein Stativ für Blitz-​Setups braucht, dem emp­feh­le ich das Manfrotto-​Stativ „Mini Compact AC“, weil es wirk­lich unschlag­bar trans­por­ta­bel ist und trotz­dem aus­ge­klappt sta­bil und hoch genug ist. Ideal zum Beispiel in Kombination mit einer Ezybox* und einem Schirmneiger*. Auch wenn das Stativ für Licht gedacht ist, habe ich es auch schon des öfte­ren als Notbehelf mit Kugelkopf genutzt, um Videoaufnahmen zu machen.

5. Reinigungsset* für Displays von iKlear (ca. 30 Euro)

Für Kamerasensor und Objektiv haben die meis­ten Fotografen ihre Reinigungspinsel, Tücher oder Blasebalge. Aber auch Monitore, iPhone-​Displays etc. müs­sen mal gerei­nigt wer­den. dafür eig­net sich die­ses Reinigungsset, was sich expli­zit auch für iPod, iPad, iMac etc. eignet.

6. Handreflektor* von Delamax (ca. 10 Euro)

Die bes­ten Reflektoren kom­men immer noch von California Sunbounce, aber ohne Assistenten oder Stativ sind die­se nur umständ­lich ein­zu­set­zen. Wer ger­ne Makrofotos macht, aber kei­nen Ringblitz hat, dem hilft der klei­ner Handreflektor  mit Griff. Auf der einen Seite sil­ber­far­ben, auf der ande­ren gold­far­ben, kann gewählt wer­den, ob eine kal­te oder war­me Farbstimmung erzielt wer­den soll.

7. Aufsteck-​Blitz YN560* von Yongnuo (ca. 70 Euro)

Was nüt­zen einem die tol­len Stative und Lichtformer oben, wenn man noch kei­nen Blitz hat? Jeder Fotograf freut sich über einen zusätz­li­chen Blitz und für den Anfang sind die sehr güns­ti­gen, aber leis­tungs­fä­hi­gen Blitze von Yongnuo eine gute Wahl. Meine Kollegen Krolop & Gerst haben dar­über lan­ge Lobeshymnen geschrie­ben, des­we­gen spa­re ich mir das an die­ser Stelle.

8. Funkauslöser RF-​602 C3* von Yongnuo (ca. 40 Euro)

Wenn ihr wisst, dass der zu Beschenkende schon Aufsteckblitze hat oder Euch die 70 Euro zuviel sind, könnt ihr ihm auch ein Set Funkauslöser der glei­chen Firma schen­ken. Da ich selbst mit ande­ren Geräten arbei­te, ver­wei­se ich wie­der auf die Erfahrungsberichte der Kollegen.

9. Eneloop-​Akkus* von Sanyo (ca. 15–20 Euro)

Zugegeben, Batterien zu schen­ken, ist nicht son­der­lich sexy. Aber Fotografen brau­chen Unmengen an Batterien für Blitze, Funkauslöser und ande­re Geräte, wes­halb man davon nie genug haben kann. Ich schö­re auf die Eneloop-​Akkuserie. Die gibt es auch in bunt, was beim Auspacken immer­hin etwas schö­ner aus­sieht. Tipp: Bei Amazon gibt es auch eini­ge Anbieter, wel­che die Akkus gleich mit 4er-​Plastikboxen* ver­kau­fen, was ich sehr prak­tisch fin­de, da man leich­ter den Überblick über ver­brauch­te und neue Akkus behält.

10. Abo für FotoTV* (ab 45 Euro je nach Laufzeit)

Auf der Webseite fototv.de gibt es regel­mä­ßig vie­le neue Videos rund um das Thema Fotografie: Von Interviews mit berühm­ten Fotografen, über Praxisworkshops bis hin zu Digitaler Bildbearbeitung und Nachrichten gibt es genug zu sehen. Ihr könn­tet ein Abo für die Webseite ver­schen­ken, die je nach Laufzeit des Abos unter­schied­lich viel kos­tet. Die Pakete begin­nen bei drei Monaten Mitgliedschaft für knapp 45 Euro gesamt.

11. Kameragurt Sniper-​Strap Pro* von California Sunbounce (ca. 60 Euro)

Wer regel­mä­ßig schwe­re Kameras mit noch schwe­re­ren Objektiven schlep­pen muss, wird die­sen Kameragurt zu schät­zen wis­sen, der das Gewicht bes­ser aus­gleicht als die mit­ge­lie­fer­ten Kameragurte. Wer jedoch oft mit Stativen arbei­tet, wird damit nicht glück­lich wer­den, weil dann jedes­mal der Gurt abge­schraubt wer­den muss vor dem Stativeinsatz.

Bonustipps:
Wem aus der obi­gen Liste nicht gefällt kann immer noch Gutscheine schen­ken für Fotoentwicklungen oder Fotoleinwände etc. Außerdem wer­de ich hier in paar Tagen tol­le Passpartout-​Rahmen zum Verschicken vor­stel­len, die ich selbst ger­ne nut­ze und die immer gut ankommen.

Über wel­che Geschenke (bis 100 Euro) wür­det ihr euch als Fotograf am meis­ten freuen?

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Der Wandel im Angebot von Foto-​Collagen bei Bildagenturen

Ich erin­ne­re mich an einen Fotografenstammtisch vor ca. drei Jahren. Die dort anwe­sen­den Stockfotografen debat­tier­ten lei­den­schaft­lich dar­über, war­um eini­ge Fotografen ange­fan­gen haben, Foto-​Collagen zu ver­kau­fen. Da wür­den sie doch vie­le Bilder auf ein­mal zum Preis von einem ver­schleu­dern. Und das zu den ohne­hin schon nied­ri­gen Microstock-Preisen.

Aber einen Schritt zurück: Was mei­ne ich mit „Foto-​Collagen“?

Foto-​Collagen im Sinne die­ses Artikels sind ver­schie­de­ne Fotos, die the­ma­tisch (und meist auch farb­lich) zusam­men pas­sen und ver­schie­de­ne Aspekte eines Themas abde­cken und zusam­men als ein­zel­ne Datei bei Bildagenturen ange­bo­ten wer­den. Ein klas­si­sches Beispiel ist so eine Collage:

© Fotolia /​ Anna Subbotina

Die ers­ten Collagen, die rich­tig in das genann­te Schema pas­sen und über 100 Downloads erziel­ten, waren – von eini­gen Blumen-​Collagen abge­se­hen – Hochzeitsstillleben wie das hier von Anne Kitzman oder das hier* von Esther Hildebrandt, die Anfang 2006 auf­tauch­ten. Als dann Ende 2007 der bekann­tes­te und erfolg­reichs­te Stockfotograf Yuri Arcurs eben­falls im gro­ßen Stil anfing, Foto-​Collagen mit Business-​Themen* zu erstel­len, gab es kein Halten mehr und zahl­rei­che Fotografen erstell­ten Collagen, von denen sich vie­le auch hun­dert­fach verkaufen.


Die Vorteile von Foto-Collagen

Was für Beweggründe gab es für Fotografen, vie­le Fotos zum Preis von einem anzu­bie­ten? Aus Sicht der Käufer ist das Angebot ver­lo­ckend: Ein Foto kau­fen, aber gleich meh­re­re nut­zen kön­nen, zum Beispiel für eine Broschüre oder Webseite. Viele Käufer set­zen das Bild aber auch direkt als Collage ein und erspa­ren sich die Bildmontage. Doch wo liegt der Vorteil für die Fotografen? Verlieren sie nicht Geld im Vergleich zum ein­zel­nen Verkauf der Bilder?

Die meis­ten Bildagenturen beloh­nen Bilder mit vie­len Downloads durch bes­se­re Platzierung bei den Suchergebnissen. Vor allem bei Themen mit einem sehr gro­ßen Bildangebot wie Business oder Wellness ist es wich­tig, über­haupt gese­hen zu wer­den. Das klapp­te lan­ge sehr gut mit den Collagen, weil die Käufer ein Schnäppchen mach­ten und das Bild öfter ver­kauft wur­de. Außerdem erre­gen die wuse­li­gen „Suchbilder“ Aufmerksamkeit und wer­den öfter ange­klickt, damit der poten­ti­el­le Käufer sich die Bilder grö­ßer anschau­en kann. Wenn er dann erst mal auf der Detailseite ist, besteht die Möglichkeit, sich ähn­li­che Bilder, Bilder der glei­chen Serie, Bilder mit dem glei­chen Model oder ande­re Bilder des Fotografen anzei­gen las­sen. Alles Optionen, die in der Regel zu zusätz­li­chen Verkäufen für den Fotografen führen.

Außerdem lohnt es sich für die Käufer, das Bild eine Nummer grö­ßer zu kau­fen, wenn sie ein­zel­ne Motive aus der Collage aus­schnei­den wol­len. Da die Preise für ver­schie­de­ne Größen aber nicht line­ar, son­dern eher expo­nen­ti­ell anstei­gen, ver­dient der Fotograf dann eben­falls mehr. Beispiel: Wenn der Kunde bei Fotolia in Größe S ein Bild kauft, erhal­te ich soviel Geld wie für drei Verkäufe einer XS-​Lizenz, der nächst­klei­ne­ren Größe. Eine XXL-​Größe ist schon zehn XS-​Verkäufe wert. So wird die Collage viel­leicht ins­ge­samt weni­ger ver­kauft als sich die ein­zel­nen Motive zusam­men­ge­rech­net ver­kauft hät­ten, aber dafür ist der Erlös pro Verkauf höher und ent­schä­digt für ent­gan­ge­ne Downloads. Bei der Bildagentur Dreamstime ist die­ses Verhältnis noch stär­ker aus­ge­prägt, weil ein Bild umso teu­rer wird, je öfter es ver­kauft wur­de. Dazu kommt die bes­se­re Suchmaschinenplatzierung, die eben­falls Gold wert ist, auch wenn sie nur schwer zu bezif­fern ist.

Zusätzlich kön­nen die Fotografen auch leich­ter „min­der­wer­ti­ge“ Motive in eine Collage schmug­geln, die bei Bildkäufern sonst viel­leicht kaum Anklang gefun­den hätten.

 Die Nachteile von Foto-Collagen

Wenn Collagen so toll sind, war­um machen das dann nicht alle Fotografen? Zum einen wer­den natür­lich genug pas­sen­de Motive als Ausgangsmaterial benö­tigt. Eine ande­re Entwicklung ist jedoch viel gra­vie­ren­der, die mei­nes Erachtens zu einem Rückgang neu­er Foto-​Collagen füh­ren wird. Alle Microstock-​Agenturen ver­kau­fen mehr und mehr Abonnements an Bildkäufer. Damit kön­nen die­se meist zu einem Festpreis eine bestimm­te Bildanzahl in vol­ler Auflösung runterladen.

Die Rechnung, dass der Fotograf für höhe­re Auflösungen mehr Geld bekommt, geht dann nicht mehr auf und es gibt – bis auf die Platzierung in den Suchergebnissen – kei­ne Motivation für Fotografen mehr, hoch­auf­lö­sen­de Collagen zu erstel­len, wenn sie dafür das glei­che Honorar bekom­men wie für das Einzelbild.

Bis vor eini­gen Wochen hat­te Fotolia Abo-​Downloads in XL-​Größe immer­hin höher ver­gü­tet als Downloads in L‑Größe, aber nach­dem das abge­schafft wur­de, gibt es kaum noch Gründe, höhe­re Auflösungen anzu­bie­ten. Selbst bei Dreamstime mit der pro­gres­si­ven Preissteigerung gilt das in gewis­sen Maßen, weil die Vergütung für Abo-​Downloads nur gering­fü­gig ansteigt. Bei Shutterstock als rei­ner Abo-​Agentur hand­ha­ben das vie­le Fotografen seit Jahren so, dass sie nur in der kleins­ten erlaub­ten Auflösung hoch­la­den (momen­tan 4 MP), damit die Bildkäufer das Motiv in höhe­rer Auflösung bei Bedarf gefäl­ligst zu einem höhe­ren Preis bei ande­ren Agenturen einkaufen.

Anhand mei­ner eige­nen Verkaufsabrechnungen sehe ich, dass Abo-​Verkäufe bei allen Microstock-​Agenturen stän­dig an Bedeutung gewin­nen. Damit sinkt gleich­zei­tig immer mehr der Anreiz, Foto-​Collagen zu verkaufen.

Wie seht ihr das? Was ist eure Motivation, Foto-​Collagen anzu­bie­ten oder es blei­ben zu las­sen? Und wel­che Entwicklung beob­ach­tet ihr?

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Die Top-​20-​Fotografen bei istockphoto

Welche Fotografen ver­kau­fen bei der Microstock-​Bildagentur istock­pho­to am meis­ten Bilder? Diese Frage ist nicht so leicht zu beant­wor­ten. Während Fotolia hier und Dreamstime hier eine über­sicht­li­che Tabelle zei­gen, gibt es bei istock­pho­to nichts der­glei­chen. Zwar gibt es eine Statistik bei istockcharts.de, aber die Hälfte der Fotografen sind dort nur in anony­mi­sier­ter Form zu finden.

Deshalb ich ich per Hand (und Google) die 20 istock-​Fotografen raus­ge­sucht, die ins­ge­samt am meis­ten Dateien ver­kauft haben:

  1. Yuri Arcurs (über 1,2 Millionen Downloads)
  2. Lise Gagne* (über 1,1 Millionen Downloads)
  3. DNY59* (über 0,9 Millionen Downloads)
  4. Sean Locke* (über 760.000 Downloads)
  5. hide­sy* (über 600.000 Downloads)
  6. jhor­rocks* (über 480.000 Downloads)
  7. alexsl* (über 420.000 Downloads)
  8. urban­cow* (über 340.000 Downloads)
  9. duncan1890* (über 320.000 Downloads)
  10. Nikida* (über 320.000 Downloads)
  11. nico_​blue* (über 320.000 Downloads)
  12. spxChrome* (über 320.000 Downloads)
  13. Liliboas* (über 310.000 Downloads)
  14. black­red* (über 310.000 Downloads)
  15. mon­key­busi­nessimages (über 300.000 Downloads)
  16. soda­fi­sh* (über 300.000 Downloads)
  17. dra_​schwartz* (über 290.000 Downloads)
  18. carac­ter­de­sign* (über 280.000 Downloads)
  19. track5* (über 270.000 Downloads)
  20. web­pho­to­gra­pheer* (über 270.000 Downloads)

Das Sternchen bedeu­tet, dass die­se Fotografen exklu­siv bei istock­pho­to sind. Wir sehen, dass 18 Fotografen oder 90% der Top-​Fotografen bei istock exklu­siv sind. Sind die hier genann­ten Download-​Zahlen iden­tisch, erfolg­te die Sortierung der Liste nach Portfoliogröße.

Die Liste ist übri­gens ein Nebenergebnis mei­ner Recherche für eine inter­es­san­te Frage, die in den Kommentaren mei­nes Artikels „Die sechs Nachteile von Exklusivität für Fotografen in Bildagenturen“ auf­kam, und die ich in Kürze hier beant­wor­ten will: Für wie vie­le Bilder in Microstock-​Agenturen sind Profis ver­ant­wort­lich? Meine Vermutung, die auch von Walter in den Kommentaren geäu­ßert wird, ist, dass die Pareto-​Regel auch in der Stockfotografie Anwendung fin­det, die besagt, dass 80% des Inhalts von 20% der Fotografen gelie­fert wird. Ich bin am Auszählen, das Ergebnis kommt bald.