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Stock-​Videos: Metadaten, Keywords und die Suche

Auf der CEPIC-​Konferenz in Berlin habe ich vie­le net­te Leute (wieder-)getroffen und eini­ge Seminare angehört.

Neben dem span­nen­den Workshop zum Thema „Google Images“ mit geball­ter Rechtsanwalt-​Power fand ich vor allem  den Vortrag von Mary Forster lehr­reich, wel­che den klang­vol­len Jobtitel „Senior Director of Search Strategy for Getty Images“ trägt.

Basierend auf ihren Informationen möch­te ich mei­ne neu­en Erkenntnisse zusammenfassen:

Welche Arten von Video-​Käufern gibt es?

Mary unter­schei­det zwi­schen „Dokumentation, „Fernsehen, Film und Werbung“. Dokumentationen sol­len eine Geschichte erzäh­len, benut­zen auch ger­ne Archiv-​Material und kau­fen sowohl Videos als auch Fotos.

Im Fernsehen müs­sen die Videos auf jeden Fall mit Model- und Property Release sein, wenn not­wen­dig. Außerdem kauft das Fernsehen sehr ger­ne Videos von „Locations“ und Hintergründen, um eine neue Szene vor­zu­stel­len. Im Filmjargon hei­ßen die „Einspieler“ und bestehen meist aus Totalen der Umgebung. Die Videos selbst müs­sen immer 1080p bei 23,98 Bildern pro Sekunde (fps) sein.

Bei Filmen hängt die benö­tig­te Auflösung und Bildrate vom Regisseur ab. Grundsätzlich ist da die höchs­te Auflösung gewünscht, ger­ne bis 4K. Dazu müs­sen die Videodauer, die Auflösung und auch das Masterformat, in dem das Video auf­ge­nom­men wur­de, bekannt sein.

In der Werbung kom­men sie mit sehr spe­zi­el­len Motivwünschen. Stockvideos wer­den hier vor allem gekauft für Aufnahmen, die selbst gedreht zu teu­er wären und um Szenen mit kur­zen Sequenzen auszufüllen.

Startseite der Videosuche auf der Webseite von Getty Images
Startseite der Videosuche auf der Webseite von Getty Images

Wie suchen Video-Käufer?

Sie fan­gen meist mit der Eingabe eines gene­ri­schen Suchbegriffs an, weil sie gelernt haben, dass zu spe­zi­el­le Suchanfrage oft zu wenig oder kei­ne Ergebnisse brin­gen. Dann benut­zen sie Filter, um die Ergebnisse nach gewünsch­ter Auflösung, Komposition, Anzahl der Personen u.ä. ein­zu­schrän­ken. Danach schau­en sie sich eini­ge Ergebnisse genau­er an. Ist das Gesuchte nicht dabei gibt es vier Möglichkeiten: Sie kli­cken auf ein Video, um mehr Details sehen, sie kon­tak­tie­ren einen Kundenberater für Hilfe, sie ver­fei­nern ihren ursprüng­li­chen Suchbegriff oder sie suchen bei einer ande­ren Agentur weiter.

Welche Video-​Metadaten sind wichtig?

Grundsätzlich las­sen sich zwei Arten von Metadaten unter­schei­den: Informationen über die Datei (Auflösung, Cliplänge, …) und Infos über die gezeig­ten Motive (Leute, Orte, Kameratechnik, etc.).

Es gibt etli­che Metadaten wie Urheber, Titel, Datum etc., die Videos mit Fotos gemein­sam haben. Zusätzlich gibt es aber noch ande­re. Die Länge des Videos, die Geschwindigkeit (Echtzeit, Zeitraffer, Zeitlupe), ob mit oder ohne Ton, in wel­chem Format mit wel­cher Bildrate und in wel­cher Auflösung das Video auf­ge­nom­men wur­de und ob es Interlaced oder Progressive ist.

Neben den Aufnahme-​Infos ist auch noch rele­vant, in wel­chem Format das fer­ti­ge Video abge­lie­fert wur­de, weil sich Medienformat, Auflösung, Bildrate und so wei­ter dabei ändern können.

Welche Video-​Metadaten inter­es­sie­ren Käufer am meisten?

Basierend auf Interviews mit Video-​Käufern ist die wich­tigs­te Information die Auflösung, also ob das Video HD oder nur SD ist. Noch bes­ser wäre eine noch fei­ne­re Aufteilung, z.B. in 480p, 720p, 1080p usw. Gleich danach fol­gen die Bildrate und die Videolänge.

Mary plä­diert hier für viel­fäl­ti­ge Filtermöglichkeiten von Agenturseite aus, weil die Käufer die­se Informationen so schnell wie mög­lich ver­füg­bar haben wol­len. Für uns Videografen ist die­se Information wich­tig, damit wir min­des­tens die Auflösung (z.B. 1920x1080) mit als Keyword in die Metadaten auf­neh­men, wenn wir mehr Videos ver­kau­fen wollen.

Danach fol­gen im Interesse der Bildkäufer Informationen zur Kamerabewegung und zum Betrachterstandpunkt (POV), zur Aufnahmegeschwindigkeit, dem Seitenverhältnis und dem Originalformat.

Tipps zur Verschlagwortung

Generell gel­ten bei Video die glei­chen Hinweise für gute Suchbegriffe wie für Fotos. Darüber hin­aus ist bei Video neben der Auflösung eine genaue Angabe der benutz­ten Filmtechnik (loo­pa­ble, Zoom, Schwenk, …) und Komposition nütz­lich (Vogelperspektive, Halbtotale, …). Auch eine gro­be Angabe der Videolänge (kür­zer als 10 Sekunden, län­ger als 10 Sekunden) wird ger­ne gese­hen, ist aber sicher auch eine Eigenheit für Gettys Kontrolliertes Vokabular.

Probleme berei­ten der­zeit noch län­ge­re Videos mit vie­len ver­schie­de­nen Themenbereichen. Es ist zwar tech­nisch mög­lich, Suchbegriffe auf einen bestimm­ten Zeitraum im Video ein­zu­gren­zen, aber die­sen Aufwand will Getty Images momen­tan nicht leisten.

Die Top 10 der Video-​Suchbegriffe 2013

Im Bereich „Creative und kom­bi­niert“ waren die belieb­tes­ten Suchbegriffe letz­tes Jahr:

  1. Sonnenaufgang
  2. New York City
  3. Wolken
  4. Feuerwerk
  5. Konzert
  6. Fußball
  7. Strand
  8. Familie
  9. Mode
  10. Hund

Damit gleicht die Liste sehr einer ähn­li­chen Analyse von mir. Die belieb­tes­ten Keywords für Fotos waren laut Mary übri­gens ähnlich.

Nur im Bereich „Editorial“ sahen die Top-​Suchen so aus:

  1. Jennifer Lawrence
  2. Tom Hiddleston
  3. Cannes
  4. One Direction
  5. Selena Gomez
  6. Kate Middleton
  7. Justin Bieber
  8. Tylor Swift
  9. Justin Bieber (fragt mich nicht, war­um der Typ dop­pelt auftaucht…)
  10. Rihanna

So, ich geh mal kurz Prominente googlen…

Bei den Suchbegriffen, sor­tiert nach video-​spezifischen Begriffen lag „Zeitraffer“ mit Abstand vor­ne und beleg­te den 33. Platz aller Suchbegriffe des letz­ten Jahres. „Zeitlupe“ lag auf Platz 170. Begriffe wie „Lockdown“ (5059), „Rack Focus“ (9564) und „loo­pa­ble“ (12.145) fol­gen weit abgeschlagen.

Es gab auch noch eine Aufschlüsselung nach den belieb­tes­ten Kategorien zu sehen und wie sich die­se im Bereich Foto und Video unter­schie­den. Das wür­de hier jetzt zu weit füh­ren, des­halb nur kurz: Landschaften und Orte ver­kau­fen sich als Videos im Creative-​Bereich etwas bes­ser, im redak­tio­nel­len Bereich fällt ca. die Hälfte der Suchanfragen in die „Prominente“-Kategorie.

Falls ihr Videos kauft: Wie sucht ihr und was ist euch dabei beson­ders wichtig?

Die meistverkauften Videos bei Pond5 im Jahr 2013

Welche Videos ver­kau­fen sich beson­ders gut? Das ist noch schwie­ri­ger zu sagen als bei Fotos, weil die abso­lu­ten Verkäufe deut­lich nied­ri­ger sind als bei Bildern, die locker mal vier­stel­li­ge Verkäufe erzie­len kön­nen. Deshalb habe ich die Bildagentur Pond5* gefragt, wel­che Videos sich bei denen im Jahr 2013 am meis­ten ver­kauft haben.

Hier die Liste der Video-​Bestseller 2013, abstei­gend nach Verkäufen sortiert:

  1. Growing Global Network Realistic
  2. Floodlights Flashing
  3. Vintage Film Projector Countdown Green Screen Transition
  4. Timelapse Sunset
  5. Young Business People Tablet Computer Café
  6. Earth Sunrise
  7. Beautiful Flight Through Space Earth
  8. Fire Burning
  9. Beautiful Earth Night Day
  10. Fireworks
  11. Plane Take

Die Bestseller haben nach eige­ner Schätzung ca. 100 bis 50 Downloads erzielt in einem Jahr, was für Videos wirk­lich eine beacht­li­che Summe ist. Fast die Hälfte der Videos sind mitt­ler­wei­le 3D-​Animationen. Schön zu sehen ist auch, dass die­se Clips sehr gene­risch sind. Ich kann mir bei jedem Video schnell vie­le ver­schie­de­ne Einsatzmöglichkeiten vorstellen.

Pond5 ist eine der weni­gen Agenturen, bei denen die Anbieter die Preise für ihre Werke selbst fest­le­gen kön­nen. Der Durchschnittspreis der 11 obi­gen Clips für die höchs­te Auflösung beträgt ca. 33 US-​Dollar und schwankt von 10 bis 70 Dollar.

Mein eige­ner Topseller bei Pond5 war 2013 genau wie die bei­den Jahre davor die­ses Video:

Young Man Smiling*

Diesen Clip konn­te ich 2013 ins­ge­samt 9x ver­kau­fen, 1x mehr als 2012. Insgesamt habe ich damit aber 365 US-​Dollar ver­dient, das ist genau das Doppelte wie im Vorjahr, was dar­an lag, dass ich den Preis des Clips von 45 Dollar auf 80 Dollar hoch­ge­setzt hat­te. Den Verkäufen scheint es nicht gescha­det zu haben, was mir auch ande­re Kollegen bestä­tigt haben.

Was war eurer Video-​Bestseller im letz­ten Jahr?

* Affiliate

Rückblick auf die Microstock Expo 2013

Die meis­ten Teilnehmer sind schon abge­reist und ich bin noch dabei, mei­ne neu getausch­ten Visitenkarten zu sor­tie­ren und mei­ne Notizen durch­zu­ge­hen. Die Rede ist von der MicrostockExpo, die letz­tes Wochenende zum zwei­ten Mal in Berlin stattfand.

Was waren die Themen, wel­che die Teilnehmer bewegt haben? Worüber wur­de gere­det? Und damit mei­ne ich nicht nur vor­ne auf der Bühne, son­dern vor allem unter den Fotografen, Bildagenturen und Journalisten?

Für mich haben sich vier Themen raus­kris­tal­li­siert, um die sich ganz vie­le Gespräche gedreht haben.

  1. Authentizität:
    Das Schlagwort der gesam­ten Konferenz war sicher „Authentizität“. Keine Agentur auf der Bühne kam um die­ses Wort her­um, wenn es dar­um ging, die von ihnen gesuch­ten Bilder zu beschrei­ben. Immer hieß es so oder ähn­lich: „Wir brau­chen authen­ti­sche, ech­te Bilder, direkt aus dem Leben gegrif­fen, ein­zig­ar­ti­ge Momente mit Seele und Gefühl“ und so wei­ter. Aber schön und ver­käuf­lich sol­len sie natür­lich wei­ter­hin sein. Ein Teilnehmer sag­te sinn­ge­mäß: „Die Macrostock-​Kunden haben end­lich Microstock ent­deckt und erwar­ten jetzt dort auch die von ihnen gewohn­te Macrostock-​Bildsprache“. Der Erfolg von Stocksy ist viel­leicht ein Indikator dafür.
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  2. Footage:
    Wie ihr viel­leicht wisst, bie­te ich seit über vier Jahren neben Fotos auch Videos zum Verkauf an. In die­ser Hinsicht konn­te ich durch die Teilnahme am Pond5-​Workshop mit Simon Krzic und einer Video-​Portfolio-​Review mit Simon und Robb Crocker viel ler­nen. Die bei­den haben gedul­dig vie­le mei­ner bis­he­ri­gen Videos ange­se­hen und mir dann wirk­lich hilf­rei­che Tipps gege­ben, wie ich die­se mit ein­fa­chen Mitteln ver­bes­sern kann. Ich hät­te sogar die Möglichkeit gehabt, mit einer RED-​Kamera Videos zu machen, aber davon habe ich lie­ber Abstand genom­men, um nicht in die Versuchung zu kom­men, mir so ein sünd­haft teu­res Teil kau­fen zu wol­len. Mir hat schon das rie­si­ge Rig um mei­ne mick­ri­ge 5D Mark III (sie­he Foto oben) den Mund wäss­rig genug gemacht.
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  3. Neue Vertriebskanäle und Einnahmequellen:
    Es wur­den eini­ge span­nen­de neue Vertriebskanäle und Einnahmequellen vor­ge­stellt. Bei den meis­ten davon bin ich skep­tisch bis sehr skep­tisch, aber allein die geball­te Häufung der neu­en Angebote zeigt mir, dass sich der Markt immer noch min­des­tens genau­so schnell dreht wie vor fünf Jahren. Zu den Neuerungen gehö­ren zum Beispiel Canva, wel­che eine Art Online-​Bildbearbeitungsprogramm mit inte­grier­ter Bilddatenbank anbie­ten. Bezahlt wird nur bei Veröffentlichung eines Werkes, wel­che dann ein US-​Dollar kos­ten soll, die Fotografen erhal­ten 35%. Über die viel­fäl­ti­gen Apps für den mobi­len Bilderverkauf habe ich ja schon hier berich­tet. Meine Skepsis ist aber kaum gerin­ger gewor­den, vor allem nach dem sinn­ge­mä­ßen Satz des Scoopshot-​Gründers Petri Rahja: „Paar Fotografen [bei Scopshot] ver­die­nen etwas Geld, der Rest ver­dient Anerkennung“. Neu ist auch der Versuch der rus­si­schen Pressfoto Group, ein Streaming-​Angebot für Stockfotos ein­zu­rich­ten. Statt Downloads bekom­men die Kunden dann HTML-​Code, den sie an pas­sen­der Stelle ein­bau­en sol­len, abge­rech­net wer­den sol­len die benutz­ten Bilder per TKP (Tausender-​Kontakt-​Preis). Darüber wer­de ich bald in einem eige­nen Blogbeitrag berichten.
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  4. Exklusivität:
    Viel gere­det wur­de auch über Yuri Arcurs‘ Entscheidung, exklu­siv zu Getty Images zu wech­seln. Auch Andres Rodriguez wech­sel­te kom­plett zu Getty Images. Meine Vermutung letz­te Woche, dass er sei­ne nicht-​exklusiven Bilder bei den ande­ren Agenturen belas­sen wür­de, was also nicht rich­tig. Besonders bri­sant war das Thema, weil auch Cathy Yeulet von Monkey Business Images auf der Bühne in einem Nebensatz erwähnt hat­te, dass sie immer mehr Druck spürt, exklu­siv zu wer­den und sich auf mei­ne Nachfrage nach Details plötz­lich sehr zuge­knöpft gab. Auch der exklu­si­ve iStock-​Anbieter Joshua Hodge nann­te auf der Bühne sei­ne aktu­el­len Produktionszahlen, die aber nicht mit sei­nem Portofolio über­ein­stimm­ten. Warum da eine gro­ße Differenz bestün­de, dar­über dür­fe er eben­falls nicht reden. Es scheint also was im Busch zu sein, ob gut oder schlecht oder ein­fach egal, das wird sich noch zei­gen müssen.

Sehr schön und lehr­reich war es auch, vie­le der bekann­ten Microstock-​Namen aus Blogs oder Fotografen, von denen ich sonst nur deren Portfolios kann­te, wie XtravaganT, Lev Dolgachov oder Sebastian Kaulitzki, per­sön­lich zu tref­fen und ihre Meinungen und Erfahrungen zu hören.

Wer nicht teil­neh­men konn­te, wird in paar Wochen die Möglichkeit bekom­men, die Videomitschnitte der gesam­ten Veranstaltung zu kau­fen. Mehr dazu dann hier.

Geplant ist die MicrostockExpo auch wie­der für 2014, wahr­schein­lich dann an einem ande­ren Ort, viel­leicht dann auch (wie­der) mit euch.

Einnahmen und Erfahrungen nach vier Jahren Footage für Video-Agenturen

Was, vier Jahre schon? Ja, seit vier Jahren lie­fe­re ich kur­ze Videos (auch Footage genannt) an Videoagenturen, um damit genau­so wie mit Fotos Geld zu verdienen.

Es lief sehr schlep­pend an. In den ers­ten bei­den Jahren erziel­te ich nur ca. 411 Dollar Umsatz mit mei­nen Videos, im drit­ten Jahr kam ich immer­hin schon auf durch­schnitt­lich ca. 338 Dollar im Monat mit den Videoverkäufen.

Jetzt wird es wie­der Zeit für einen Rückblick: Was habe ich im vier­ten Jahr Videoproduktion geschafft?

Ich betrach­te den Zeitraum Juni 2012 bis inklu­si­ve Mai 2013 und knüp­fe damit naht­los an den Artikel vom letz­ten Jahr an. Zur Zeit belie­fe­re ich aktiv sie­ben Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und – seit letz­tem Jahr dazu­ge­kom­men – 123rf*. Bei iStockphoto habe ich die meis­ten Videos gelöscht, aber da ich noch eini­ge Umsätze mit ihnen hat­te, ist die Agentur unten in der Liste mit aufgeführt.

Portfolio-​Größe

Mein Portfolio ist im letz­ten Jahr nur um ca. 100 Videos gewach­sen. Das lag haupt­säch­lich dar­an, dass ich die gesam­ten Wintermonate so gut wie kei­ne Videos gedreht habe, obwohl sich eini­ge Gelegenheiten gebo­ten hät­ten. Mein Ziel vom letz­ten Jahr, min­des­tens 350 neue Clips zu dre­hen, habe ich damit deut­lich ver­fehlt. Sechs, set­zen! Die genaue Aufschlüsselung mei­ner Video-​Portfolios fin­det ihr in der Tabelle unten. Wer sich eini­ge mei­ner Videos anschau­en will, kann das z.B. hier bei Pond5* tun.

Motive

Bei den Motiven bin ich der Linie treu geblie­ben, die ich vor zwei Jahren begon­nen habe. Kurze People-​Videos am Ende einer Fotosession mit den Models, meist im Business-​Look. Dazu kom­men paar Videos von Tulpenfeldern und Footage von Medikamenten, weil das in den ers­ten bei­den Jahren zu den best­ver­kau­fends­ten Themen gehörte.

Verkäufe und Umsätze

Hier jetzt end­lich die kom­plet­te Übersicht über mei­ne Video-​Umsätze der letz­ten zwölf Monate. Wer das mit dem vor­an­ge­gan­ge­nen Jahr ver­glei­chen will, fin­det die Tabelle dafür hier. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten Wert.

Fast alle Werte sind zu mei­ner Zufriedenheit gestie­gen, beson­ders schön ist der stark gestie­ge­ne „Revenue per Download“ (RPD) von Shutterstock, der im Vergleich zum Vorjahr über 5 $ ange­wach­sen ist. Und das trotz star­ker Konkurrenz von Pond5. Beide Agenturen lie­fer­ten sich im letz­ten Jahr einen Kampf um Umsätze und gute Videografen und es ist noch nicht ent­schie­den, wer hier gewin­nen wird. Etwas ent­täu­schend ist aktu­ell noch 123rf, die den gerings­ten Verkaufspreis erziel­ten. Aber da ich dort erst seit kur­zem Videos lie­fe­re, will ich das noch min­des­tens ein Jahr wei­ter beobachten.

Selbst Fotolia liegt beim RPD trotz star­ker Abo-​Kampfpreise fast dop­pelt so hoch beim durch­schnitt­li­chen Verkaufserlös. Aber da die­ser immer noch sehr stark unter dem Durchschnitt liegt, habe ich mich vor eini­gen Wochen ent­schlos­sen, die Abo-​Funktion für mei­ne Videos bei Fotolia zu deak­ti­vie­ren. Welche Auswirkungen das haben wird, wer­den wir im nächs­ten Jahr sehen.

Besonders freut mich, dass ich mein selbst gesetz­tes Ziel von min­des­tens 600 Dollar Umsatz im Monat über­tref­fen konn­te. Im Schnitt erziel­te ich in den letz­ten zwölf Monaten 627 Dollar pro Monat nur mit mei­nen Videos. Das sind nach aktu­el­lem Wechselkurs ca. 465 Euro und damit mehr, als ich bei vie­len klei­nen Bildagenturen im Monat bekom­me. Als Faustregel könn­te ich sagen: Ich bekom­me ca. 1 Dollar pro Video und Monat.

Technik

Ein Punkt, den ich immer noch nicht zufrie­den­stel­lend gelöst habe, sind ruck­el­freie Kamerafahrten. Trotz klei­nem Movie-​Slider und eini­gen Gimmicks ruckelt es doch hier und da. Dank eini­ger Kickstarter-​Projekte bin ich aber im Besitz eines coo­len Teils, wel­ches zumin­dest ruck­el­freie Kameraschwenks für mich erle­digt und theo­re­tisch auch Kamerafahrten machen kön­nen soll­te. Brauche ich nur etwas Zeit, mich da rein­zu­fum­meln. Einige ande­re Projekte für nütz­li­ches Videozubehör sind in der Realisierungsphase und ich kann es kaum erwar­ten, damit rumzuspielen.

Die Zukunft

Es gibt immer vie­le ande­re Baustellen, aber dies­mal will ich end­lich die 350 Videos im Jahr schaf­fen. Sind ja nur knapp 30 Videos im Monat. Außerdem wäre es super, wenn ich einen Umsatz von min­des­tens 1.000 Dollar pro Monat erzie­len könn­te. Das wie­der­um soll­te mich genug moti­vie­ren, mein Portfolio zu diver­si­fi­zie­ren und neben Fotos auch mehr 3D-​Sachen und eben Videos zu produzieren.

Wie haben sich eure Umsätze bei Video-​Agenturen ent­wi­ckelt? Wie schätzt ihr die Marktentwicklung ein?

* Affiliate

Was Bildkäufer suchen: Gefragte Foto-Motive

Für ca. vier Jahren schrieb ich im Blog kurz über die Schließung des Fotografen-​Portals „Digital Railroad“ (DRR). Die meis­ten wer­den sich kaum noch an die Firma erin­nern, aber ich weiß noch, dass DRR einen inter­es­san­ten Blog hat­te, in dem sie ab und zu Bildthemen beschrie­ben, die bei Käufern sehr gefragt sind.

Da die­se ers­tens immer noch aktu­ell sind und zwei­tens das Thema eine pas­sen­de Fortsetzung zu mei­nem letz­ten Blog-​Artikel „Die Liste der Bestseller: Welche Bilder ver­kau­fen sich am meis­ten?“ sind, möch­te ich euch eini­ge der Motive und Bereiche vor­stel­len, die bei Bildkunden beliebt sind.

  • Leute beim Wasser trinken:
    Es lohnt sich viel­leicht nicht, für die­ses Motiv ein kom­plet­tes Shooting zu pla­nen, aber auf­grund der weni­gen Requisiten, die fast immer griff­be­reit sind, lohnt es sich, das Motiv im Hinterkopf zu behal­ten. Vor allem nicht nur jun­ge Frauen beim Workou, die Wasser trin­ken, son­dern auch Kinder, Senioren (Dehydratation) und Familien.
  • Die Business-​Seite der Medizin:
    Sowohl die Geschäftswelt als auch Medizinthemen sind zwei Bereiche, die sich immer gut ver­kau­fen. Wie wäre es, bei­de mit­ein­an­der zu kom­bi­nie­ren? Ärzte behan­deln Geschäftsleute, Patienten bezah­len eine Arztrechnung, Patienten beim Einchecken ins Krankenhaus, Manager im Wartezimmer und so weiter…
  • Gleichgeschlechtliche Paar-​Freizeit:
    Es gibt hau­fen­wei­se Bilder von Hetereo-​Paaren in ihrer Freizeit und von homo­se­xu­el­len Paaren im Bett. Deutlich weni­ger Fotos gibt es von zwei Männern oder zwei Frauen (abge­se­hen von Shopping-​Fotos) in der Freizeit, zum Beispiel beim Wandern, im Kino, beim Kegeln oder ähn­li­ches. Die Bilder brau­en kei­ne ero­ti­sche Komponente, im Vordergrund soll der Spaß ste­hen, es könn­ten also auch ein­fach zwei Freunde oder Freundinnen sein, nicht unbe­dingt ein Paar. Als Fotograf soll­tet ihr den Models jedoch klar machen, dass Kunden auch den Paar-​Aspekt beto­nen könnten.
  • Anonyme Aufnahmen:
    Damit sind kei­ne Paparazzi-​Fotos aus dem Busch gemeint, son­dern Bilder von Personen, die nicht erkenn­bar sind, weil sie ent­we­der mit dem Gesicht von der Kamera abge­wandt sind oder das Gesicht durch die Hände oder ande­re Dinge ver­deckt sind. Solche Bilder wer­den ger­ne von Pharmafirmen benutzt oder in ande­ren sen­si­blen Bereichen wie Artikeln über mensch­li­che Tragödien oder ein­fach des­halb, weil sich die Betrachter mit einer anony­men Person bes­ser iden­ti­fi­zie­ren können.
  • Normale Geschäftsleute:
    In Macrostock-​Agenturen las­sen sich leicht Bilder von Managern in der Wüste, im Wasser oder auf Bergen fin­den, aber von den ganz nor­ma­len Büroszenen am Schreibtisch, beim Telefonieren oder Bearbeiten von Akten wer­den auch immer Bilder gebraucht.
  • Produktvergleich beim Einkauf:
    Oft stellt sich beim Shopping die Frage: Kaufe ich die­ses oder lie­ber jenes Produkt? Das kann gut visua­li­siert wer­den und wird von Käufern ger­ne gesehen.
  • Personen beim Hiking:
    Paare, Familien oder ein­zel­ne Personen beim Wandern, Bergsteigen, Hiking oder Trekking. Die Ausrüstung soll­te modern und ohne erkenn­ba­re Markennamen und Logos sein. Ideal wäre es, wenn neben gene­ri­schen Landschaften auch Bilder mit kla­rem Bezug zum Ort gemacht wer­den, da Reiseführer etc. ger­ne Menschen in einer bestimm­ten Gegend beim Wandern zei­gen wollen.
  • Ein Tag im Leben:
    Damit sind Aufnahmen gemeint, die eine Person, ein Paar oder eine Familie bei einem „typi­schen“ Tagesablauf zei­gen, also vom Aufstehen, Waschen, Frühstücken, zur Arbeit gehen, beim Arbeiten, bei der Mittagspause, abends mit Freunden und so wei­ter. Diese Art von Bilderserien ist in den letz­ten Jahren belieb­ter gewor­den, weil die Bildpreise gesun­ken sind und Firmen es sich jetzt im Wortsinne erst leis­ten kön­nen, mit viel mehr Bildern eine Geschichte oder Werbebotschaft zu illustrieren.

Was habt ihr fest­stel­len kön­nen? Welche Motive gehen bei euch beson­ders gut? Oder falls ihr Bildkäufer seid: Wonach sucht ihr selbst händeringend?