Schlagwort-Archive: Fehler

Mögliche Fehler in der Modelfreigabe (Model Release)

Schon lan­ge bie­te ich hier im Blog mei­nen Model Release zum Download an. In mei­nem Buch „Stockfotografie“* ist zusätz­lich auch mein Property Release sowie ein Modelvertrag für Minderjährige abgedruckt.

shs-model-release-16-11-_2016_11-59-39Diesen Release nut­ze ich seit Jahren und bis­her wur­de er von jeder Agentur als gül­tig akzeptiert.

Nun errei­chen mich immer wie­der Mails von Fotografen, denen die­ser aus­ge­füll­te Vertrag trotz­dem von einer Bildagentur abge­lehnt wurde.

Auch bei mir wird manch­mal ein Modelvertrag abge­lehnt, aber das liegt eigent­lich nie am Vertrag selbst, son­dern immer nur dar­an, wie er aus­ge­füllt wur­de. Oder anders for­mu­liert: Wenn der Modelvertrag abge­lehnt wird, ist er nicht kor­rekt aus­ge­füllt. Das sind meist nur Kleinigkeiten, die in der Eile vom Fotografen oder vom Model über­se­hen wurden.

Die Agenturen schrei­ben als Begründung lei­der meist nur „Probleme mit dem Model Release“ oder „ein voll­stän­di­ger Modelvertrag wird benö­tigt“, was im Detail wenig hilft.

Hier des­halb eine Auflistung der häu­figs­ten Ablehnungsgründe, war­um ein Model Release zurück­ge­wie­sen wird von einer Bildagentur zurück­ge­wie­sen wer­den kann.

Probleme mit den Zahlen:
Das häu­figs­te Problem ist, wenn Jahreszahlen zwei­stel­lig statt vier­stel­lig geschrie­ben wer­den, zum Beispiel 07.11.16 (statt 07.11.2016).
Auch unle­ser­lich geschrie­be­ne Zahlen kön­nen zu Problemen füh­ren, zum Beispiel weil eine 7 wie eine 9 aus­sieht oder eine 1 wie eine 7. Das ist rele­vant, weil die Unterschrift des Zeugen am glei­chen Tag wie die des Models erfol­gen soll­te. Generell ist es auch sehr emp­feh­lens­wert, dass alle Datumsangaben iden­tisch sind, also die Unterschrift von Fotograf, Model, Zeuge iden­tisch mit dem Shootingdatum sind.

Fehlende Daten:
Auf mei­nem Modelvertrag über­se­hen vie­le Models oft, dass beim Feld für ihre Unterschrift auch noch­mal das aktu­el­le Datum ste­hen muss. Manche tra­gen aber das Datum ein und ver­ges­sen dann ihre Unterschrift.

Auch alle Namen müs­sen voll­stän­dig im Vertrag ste­hen. Nur der Nachname (ohne Vorname) reicht nicht und auch Abkürzungen, vor allem vom Vornamen füh­ren regel­mä­ßig zu Ablehnungen (zum Beispiel H.-J. Schmidt oder V. Meier).

Langsam soll­te es sich her­um­ge­spro­chen haben, aber ich erwäh­ne es trotz­dem noch mal: Ein Zeuge soll­te eben­falls immer im Modelvertrag ste­hen, selbst wenn nach deut­schem Recht ein Vertrag ohne Zeuge gül­tig wäre.

Falscher Vertrag:
Es kann manch­mal vor­kom­men, dass ein fal­scher Vertrag ver­wen­det wird. Zum Beispiel, weil das Model „bald“ 18 Jahre alt wird, aber trotz­dem schon ein Model Release für Erwachsene ver­wen­det wird. Umgekehrt gilt das Gleiche.

Für Haustiere o.ä. hin­ge­gen wird eine Eigentumsfreigabe (Property Release) ver­langt, kein Model Release.

Unzureichende Daten:
Das Feld „Shootingbeschreibung“ ist eben­falls ein heik­les Feld. Wird dort das Thema des Shooting zu all­ge­mein gehal­ten (z.B. ein­fach „Shooting“ ein­ge­tra­gen oder „Photos“) kann der Vertrag abge­lehnt wer­den. Wird das Feld jedoch zu spe­zi­ell aus­ge­füllt („body­buil­ding images in gym“) und man macht noch am Rande eini­ge ande­re Fotos, kann es eben­falls Probleme geben. Bewährt hat sich bei mir „Lifestyle por­traits w/​ props“, ggf. etwas spe­zi­el­ler „Business shoot“ oder „Fitness shoot“ o.ä. Ich ver­mei­de dort das Wort „images“, falls ggf. auch Videos beim Shooting gemacht werden.

Meist meckert eine Agentur auch, wenn die Models aus Bequemlichkeit das Land (sei es „Country“ oder „Shooting Country“) abkürzt, also z.B. „D“ statt Deutschland schreibt, wobei die offi­zi­el­len Country-​Codes (also z.B. „GER“ für Deutschland) meist durch­ge­hen. Wer auf Nummer sicher gehen will, schreibt natür­lich „Germany“.

Daten schlecht lesbar:
Manchmal sind alle Daten kor­rekt aus­ge­füllt, aber Model, Zeuge oder Fotograf haben eine so unle­ser­li­che Handschrift, dass der Bildredakteur etwas ande­res liest als dort steht, was dann als einer der obi­gen Fehler inter­pre­tiert wird.

Falscher Zeuge:
Im Feld „Zeuge“ dür­fen weder der Fotograf selbst, das Model selbst oder die Eltern des Models unter­schrei­ben. Mögliche Zeugen wären bei­spiels­wei­se eine Visagistin, ein Assistent oder ande­re Models.

Andere Fotografen:
Generell akzep­tie­ren Agenturen nur Modelverträge, bei denen der Fotograf den glei­chen Namen trägt wie der hin­ter­leg­te Accountname bei der Agentur. Wer jedoch auch ande­re Fotografen für sich arbei­ten lässt und deren Modelverträge hoch­la­den will, muss bei eini­gen Agenturen zusätz­lich nach­wei­sen, dass er im Besitz aller erfor­der­li­chen Rechte ist (z.B. mit­tels eines Buy-​Out-​Vertrags), um eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten.

Spezialfälle:
Bei Selbstportraits muss der Fotograf sowohl als Fotograf als auch als Model unter­schrei­ben. Zeuge muss jemand ande­res sein, sie­he oben.
Wenn das Model auf den Bildern schon ver­stor­ben ist, muss der Modelvertrag von einem der Erben aus­ge­füllt werden.
Bei Models für Aktaufnahmen muss in der Regel nach­ge­wie­sen wer­den, dass das Model zum Zeitpunkt der Aufnahmen über 21 Jahre alt war, zum Beispiel durch ein Ausweisdokument mit Foto und Geburtsdatum im Bild-​Feld des Model-Vertrags.

Korrekte Modelverträge erhalten
Ihr seht, dass eini­ge Hürden zu umschif­fen sind, um kor­rekt aus­ge­füll­te Verträge zu erhal­ten. Deswegen lege ich gro­ßen Wert auf Gründlichkeit beim Ausfüllen der Modelverträge. Meine Assistentin füllt meist vor­her schon in aller Ruhe alle Felder aus, die fest­ste­hen (Shooting Country, Datum, ihre Daten als Zeugin usw.). Wenn die Models ihren Vertrag unter­schrei­ben sol­len, beto­ne ich als ers­tes, dass sie wirk­lich deut­lich schrei­ben, die Jahreszahlen aus­schrei­ben und nichts abkür­zen sollen.

Wenn der Vertrag aus­ge­füllt ist, kon­trol­liert mei­ne Assistentin jeden Vertrag noch mal auf die oben genann­ten häu­fi­gen Fehlerquellen, damit wir not­falls noch etwas kor­ri­gie­ren kön­nen, bevor das Model nach Hause geht.

Digitale Verträge über Apps wie zum Beispiel „Easy Release“ eli­mi­nie­ren auch eini­ge Fehlerquellen wie Unleserlichkeit oder ver­ges­se­ne Daten.

Aus wel­chen Gründen wur­den euch schon Modelverträge abgelehnt?

Wie man sich als Bildagentur den Start versaut am Beispiel von Zoomyimages

Ich weiß, dass neben Fotografen, Designern und Models auch vie­le Bildagentur-​Mitarbeiter mei­nen Blog lesen, des­halb heu­te eini­ge Tipps, wie man eine Agentur nicht füh­ren sollte.

Praktischerweise habe ich ein brand­neu­es Beispiel zur Hand, die Bildagentur „Zoomyimages“.

Gegründet wur­de die Agentur im Oktober 2012 von dem Manager Joey Separzadeh, CEO der Optimal Investment Group (wür­den sie einer Investmentfirma mit so einer Webseite ihr Geld anver­trau­en?), in Los Angeles. Ende April 2013 wur­de dann der Start der Bildagentur bekannt gege­ben.

In den sechs Monaten dazwi­schen schien die Agentur an einem Deal mit der klei­nen Bildagentur YAY Images gear­bei­tet zu haben, um deren Bilder in ihre Datenbank auf­neh­men zu kön­nen. YAY bie­tet ihren Fotografen an, selbst zu wäh­len, an wel­che „Partner-​Agenturen“ deren Bilder wei­ter­ge­ge­ben wer­den sol­len oder nicht.

So weit, so gut. Jetzt fan­gen die Fehler an:

  1. Schnell mel­de­ten sich Fotografen, die ihre Bilder bei der Agentur gefun­den haben, aber kei­ne Ahnung hat­ten, woher die Bilder kamen. Es stell­te sich bald her­aus, dass die betref­fen­den Fotografen zwar bei YAY Images aktiv waren, dort aber Zoomyimages nicht als Partner akti­viert hat­ten. Auch beim Löschungswunsch eines Fotografen wur­de an YAY ver­wie­sen, statt die Bilder ein­fach direkt zu löschen.
    .
  2. In mei­nen Augen der größ­te Fehler ist, dass der­zeit alle Bilder auf der Webseite ohne Nennung der Urheber gezeigt wer­den. Nachdem vie­le Fotografen sich dar­über in der Microstock Group beschwer­ten, stän­kert Zoomyimages auch noch rum und meint, dass sie weder recht­lich und ver­trag­lich ver­pflich­tet wären, die Urheber zu nen­nen. Angesichts der Diskussion um „ver­wais­te Werke“ kei­ne zufrie­den­stel­len­de Einstellung. Ich habe sogar etwas Geld aus­ge­ge­ben und test­wei­se ein Bild gekauft, wel­ches sehr wahr­schein­lich IPTC-​Daten nutzt: Auch in der gekauf­ten Bilddatei waren kei­ner­lei IPTC-​Daten zu sehen, weder der Name des Fotografen, der Bildagentur, Bildtitel oder Keywords. [Update: Ich schrieb die­sen Artikel am Dienstag, nach der Kritik imple­men­tier­te die Bildagentur am Mittwoch die Anzeige des Urhebers neben den Bildern. Einen wei­te­ren Testkauf will ich jedoch nicht machen, um zu über­prü­fen, ob Metadaten in den Download-​Bildern ent­hal­ten sind.]
    .
  3. Eine wei­te­re Fehlentscheidung ist mei­nes Erachtens, dass die Agentur nur exklu­si­ve Bilder (für 40% Fotografenanteil) direkt anneh­men will. Das an sich wäre nicht schlimm, das machen vie­le Agenturen. Aber: Wenn man zeit­gleich hun­dert­tau­sen­de nicht-​exklusive Bilder aus ande­ren Quellen in die Agentur spült, kann man das nur als Abwertung der direkt lie­fern­den Fotografen bezeich­nen. Spätestens seit der Bilderflut aus der Agency Collection wis­sen vor allem exklu­si­ve iStock-​Fotografen, dass ihnen damit nicht gehol­fen ist.
    .
  4. Lobenswert ist es, dass die Agentur ver­sucht, ihre Preisstruktur so ein­fach wie mög­lich zu hal­ten: Es gibt nur „royal­ty free“, „pre­mi­um royal­ty free“ und „rights mana­ged“, wel­che sich in der Preisstruktur ähn­lich hoch wie die Premium-​Bilder bewe­gen. Die Premium-​RF und die RM-​Bilder stam­men anschei­nend von Corbis, sind aber offen­sicht­lich älte­ren Datums. Ob sich die Agentur damit bei den Bildkäufern beliebt macht, bezweif­le ich. Blöd ist auch, wenn für die RM-​Kollektion mit einem RF-​Bild gewor­ben wird, wel­ches es gar nicht bei der Agentur zu kau­fen gibt.

Das war’s. Und das reicht schon.

Im Grunde kann eine Bildagentur ver­su­chen, ent­we­der durch Masse oder Klasse zu punk­ten. Masse macht zum Beispiel Shutterstock, Stocksy ver­sucht aktu­ell Klasse.

Aber Masse wird Zoomyimages nicht bekom­men, wenn sie gleich am Anfang so ihre Fotografen ver­schre­cken und nach Klasse sieht es auch nicht aus, wenn unge­fil­tert uralte Analogfotos zu „Premium-​Preisen“ auf­ge­nom­men wer­den, nur weil ein Mitarbeiter von denen frü­her mal bei Corbis gear­bei­tet hat. Blöd ist auch, wenn der ers­te Kontakt zur Bildagentur über die Kritik ande­rer Fotografen statt­fin­det. Kein guter Start.

Was ich jedoch für halb­wegs inno­va­tiv und nütz­lich hal­te, ist die Möglichkeit, eine Bildersuche mit einem exis­tie­ren­den Bild statt mit Suchbegriffen zu star­ten, wie es seit zwei Jahren mit der Google Bildersuche geht. Dass es so kom­men wird, habe ich übri­gens vor vier Jahren schon ver­mu­tet. Wenn jedoch die Platzhirsche Shutterstock, Fotolia oder iStock die­se Funktion anbie­ten, ist auch die­ser klei­ne Vorteil schnell wie­der futsch.

Was meint ihr? Welche Fehler neu­er Bildagenturen hal­ten euch davon ab, dort anzu­bie­ten oder zu kaufen?

Welche Fehler Fotografen bei ihren Portfolios machen

Heute leh­ne ich mich etwas aus dem Fenster.

Ich bekom­me oft Mails von ande­ren Fotografen oder Hobby-​Fotografen, die den Sprung in die Profiliga schaf­fen wol­len. Fast jeder von Ihnen hat eine  auf­wän­dig gestal­te­te Webseite mit eige­nen Fotos, wel­che Kunden, Bildedakteure und Models über­zeu­gen sollen.

Dabei sehe ich oft die glei­chen Fehler bei der Bildauswahl für das Portfolio. Egal, ob sich das Portfolio als Galerie auf einer Webseite oder gedruckt in einer Mappe befindet.

Hier kommt auch der Punkt, wo ich mich aus dem Fenster leh­ne: Da ich sehr sel­ten Bildkäufer bin und auch kei­ne Aufträge an Fotografen ver­ge­be, steht es jedem frei, mei­ne Tipps für die Verbesserung des eige­nen Portfolios anzu­neh­men oder in den Wind zu schie­ßen. Doch ich hof­fe, dass mei­ne Begründungen für sich sprechen.

Zuviele Themen im Portfolio
Häufig bege­hen Hobby-​Fotografen die­sen Fehler. Auf ihrer Webseite haben sie Galerie-​Ordner zu den Themen „Natur, Autos, Portraits, Hochzeit, Tiere, Akt, Blumen, …“ Die Fotografen den­ken, mit vie­len Themenbereichen kön­nen sie zei­gen, wie viel­sei­tig und talen­tiert sie sind.

Das Gegenteil ist lei­der der Fall: Zuviele Themen im Portfolio erzeu­gen unge­fähr den glei­chen Effekt wie die Antwort „Eigentlich alles“ auf die Frage, wel­che Musik man möge: Sie zeigt, dass man kei­ne Ahnung hat. Wie auch? Für jeden Themenbereich gibt es spe­zi­el­le Anforderungen und kein Art Director erwar­tet von einem Fotografen, alle zu beherr­schen. Der Kunde möch­te einen Fotografen für eine bestimm­te Arbeit buchen. In der Regel wird dann jemand bevor­zugt, der sich auf sol­che Motive spe­zia­li­siert hat. Einen „Allround-​Fotografen“ sucht kaum jemand.

Dabei wäre es nur halb so schlimm, wenn der Allround-​Fotograf zu jedem Thema gleich vie­le Bilder ähn­li­cher Qualität zei­gen könn­te, um zu bewei­sen, dass er wirk­lich alles kann. In der Praxis befin­den befin­den sich in jedem Ordner jedoch nur 3–4 ähn­li­che Bilder, nur in 1–2 der Ordner sind der Mehrzahl der Bilder zu sehen.

Deshalb: Mut zur Lücke. Erkenne Deine Stärke und kon­zen­trie­re Dich darauf.

Zu ähn­li­che Fotos
Google hat bewie­sen, dass Schlichtheit zu Erfolg führt. Das kann auch auf Portfolios über­tra­gen wer­den. Da Anfänger anfangs erst weni­ge Fotos haben, zei­gen sie para­do­xer­wei­se so viel wie mög­lich, um zu bewei­sen, dass sie ja doch schon lan­ge foto­gra­fie­ren und sehr erfah­ren sind.

Das führt dazu, dass die Bilder sich sehr ähn­lich sehen. 3x die glei­che Blume aus drei ver­schie­de­nen Blickwinkeln, 3x die glei­che Landschaft, 1x in Farbe, 1x in Sepia, 1x in Schwarzweiß. Das ist ein No-​Go: Zeige nie­mals iden­ti­sche Bilder auf Deiner Webseite! Was soll ein Kunde davon haben, das glei­che Foto in Farbe und S/​W zu sehen? Soll er den­ken: Oh, der kann aber gut Bilder in Photoshop umwan­deln? Oder soll sich der Kunde selbst ent­schei­den, wel­che Variante bes­ser passt? Das ist die Aufgabe des Fotografen. Wer sich die­ses Urteilsvermögen nicht zutraut, dem wer­den auch Kunden nicht ver­trau­en. Denn Bildkompetenz ist doch der Grund, war­um sie einen Fotografen bezah­len wol­len, anstatt selbst die Bilder zu machen.

Sonderfall People: Zu oft die glei­chen Models
Im Grunde ist die­ser Tipp eine Variante des vori­gen. Im Portrait-​Bereich des Portfolios haben Anfänger oft nur ein oder zwei Personen, von denen sie dann zehn oder mehr Fotos zei­gen. Auf den Betrachter wirkt das aber ermü­dend und unbe­wußt leuch­tet in des­sen Gehirn die Frage auf: „Warum sind das so wenig Models? Ist der Fotograf zu schüch­tern, um Models anzu­spre­chen? Vergrault er die Models mit per­ver­sen Sprüchen? Hat er noch nicht oft mit Models gear­bei­tet?“ In allen Fällen wäre so ein Fotograf nicht der rich­ti­ge für den Job, den Auftrag, die gro­ße Kampagne.

Aber was tun? Woher mehr Models zau­bern? Im Grunde ist es ein­fach: Weitermachen! (Wem die­se Antwort nicht reicht, der sei damit getrös­tet, dass ich gera­de einen wei­te­ren Artikel über die Arbeit mit Models schrei­be.) Mit der Zeit kom­men mehr Bilder, mehr Models, mehr Übung, mehr Erfahrung. Trotzdem soll­ten auch am Anfang 2–3 Fotos des glei­chen Models im Portfolio reichen.

Auch Profis zei­gen aus einem Shooting höchs­tens 1–3 Fotos in ihren Portfolio. Einzige Ausnahme sind the­ma­ti­sche Fotostrecken, die eine Geschichte erzäh­len oder eine Serien erken­nen las­sen sol­len und doku­men­ta­ri­sche Arbeiten.

Zuviel Style, zuwe­nig Komfort
Manchmal haben Hobby-​Fotografen eine schi­cke­re Web-​Galerie als Profis. Nur: Oft wird vor lau­ter Stil der Nutzen ganz ver­ges­sen: Wenn jemand 40 Sekunden der Flash-​Webseite beim Laden zuse­hen muss, klickt der Kunde wei­ter, bevor er ein Bild gese­hen hat. Wenn die Navigation durch die Bilder zu umständ­lich oder unkom­for­ta­bel ist, erreicht der Betrachter nur sel­ten das Ende der Galerie.

Deswegen: Immer den alten Design-​Spruch „Form fol­lows Function“ beherzigen.

Keine Kontaktdaten
Für mich unbe­greif­lich, aber Realität: Auf der gan­zen Webseite steht nur ein offen­sicht­li­cher „Künstlername“ und eine Freemail-Adresse(z.B. superknipser85@yahoo.de), aber kei­ne wei­te­ren Angaben zur Person. Egal, ob es wegen der Angst vor dem Finanzamt, der eifer­süch­ti­gen Freundin oder hämi­schen Arbeitskollegen ist: So wird Euch kei­ner buchen. Kunden wol­len Transparenz, sie wol­len sehen, mit wem sie es zu tun haben, wo die Person wohnt und sie auch tele­fo­nisch errei­chen können.

Bonus
Wer nun auf den Geschmack gekom­men ist und sei­ne Fotografen-​Webseite über­ar­bei­ten will, dem emp­feh­le ich auch die „5 Tipps für Webseiten von Fotografen“, die ich als Gastartikel für Fotografr geschrie­ben habe.

Welche Tipps habt ihr für die Verbesserung von Fotografen-​Portfolios? Oder anders­rum: Was stört Euch am meis­ten, wenn ihr Portfolios durchschaut?

Rezension: „HD-​Filmen mit der Spiegelreflex“ von Helmut Kraus

Kaum eine neue Kamera kommt heu­te ohne ene Filmfunktion aus. Auch immer mehr Bildagenturen ver­kau­fen mitt­ler­wei­le nicht nur Fotos, son­dern auch Videos. Da erscheint es logisch, wenn Fotografen den Umgang mit dem Medium „Film“ ler­nen wollen.

Eins der Bücher, das dabei hel­fen soll, ist „HD-​Filmen mit der Spiegelreflex“* (ISBN 978–3898646369) von Helmut Kraus. Im Klappentext wird der Autor als Leiter eines Designbüros und Autor von Fachbüchern genannt, ohne dass ich her­aus­fin­den konn­te, wie viel Praxiserfahrung er hat. Vielleicht wirkt des­halb das Buch etwas ober­fläch­lich. Alles wird kurz ange­ris­sen, wie Film- und Dateiformate, Speichermedien, Sensortypen, die Ausrüstung, mög­li­ches Zubehör und so wei­ter. Der Teil „Aufnahmepraxis“ umfasst jedoch nur knapp 50 Seiten, von denen min­des­tens ein Drittel für Fotografen nichts Neues bie­ten, da sie Altbekanntes wie den Zusammenhang von Blende und Tiefenschärfe, die Auswirkung von Objektiv und Brennweite auf den Bildausschnitt etc. wiederholen.

hd-filmen-mit-der-spiegelreflex-helmut-kraus

Mitnehmen konn­te ich aus dem Buch immer­hin eini­ge Details. So weiß ich jetzt, wor­an ich Variofokalobjektive erken­ne, was ein wich­ti­ges Kriterium für das Fokussieren beim Filmen ohne Autofokus ist. Interessant am Rande fand ich die Bemerkung, dass erst Oskar Barnacks der Fotografie zum Durchbruch als Massenmedium ver­half, indem er auf die Idee kam, den „ver­hält­nis­mä­ßig preis­wer­ten 35-​mm-​Kinofilm für Fotoapparate zu ver­wen­den“. Gut fand ich auch die im Vergleich zum Rest detail­lier­ten Beschreibungen von mög­li­chen Fehlerquellen beim Filmen, wie den Rolling-​Shutter-, den Blooming- und den Moiré-​Effekt oder Blendenflecken, Smearing und Flackern. Hilfreich ist auch der Hinweis, dass Filmaufnahmen mit einer DSLR auf Stativ immer klei­ne­re Dateigrößen erzeu­gen als das Freihand-​Filmen. Das liegt an der Komprimierung der Film-​Codecs, die bei iden­ti­sche­ren Bildern effek­ti­ver arbei­ten kann.

Gefehlt haben mir hin­ge­gen für mei­ne geplan­te Filmpraxis ele­men­ta­re Dinge. Der Bereich Beleuchtung wird nur sehr grob auf einer Seite abge­han­delt. Da hät­te ich mir mehr Informationen über die Wirkungsweisen und Vor- und Nachteile ver­schie­de­ner Beleuchtungsmittel wie Flächenleuchte, Weichstrahler, PAR oder LED-​Lampen gewünscht. Glücklicherweise lese ich dazu par­al­lel ein aus­führ­li­che­res Buch, wel­ches ich hier auch bald rezen­sie­ren wer­de. Da ich im Fotobereich viel mit Freistellern arbei­te, hät­te ich mir eben­falls mehr Hinweise gewünscht, wie mit­tels der Bluescreen-​Technik (bzw. heu­te häu­fi­ger der Greenscreen-​Variante) ein Motiv vom Hintergrund iso­liert wer­den kann.

Insgesamt ist das Buch nur für wirk­li­che Anfänger hilf­reich. Wer schon eine Weile foto­gra­fiert, wird die meis­ten der ange­schnit­te­nen Inhalte schon kennen.

* Affiliate-​Link

Wie plane ich ein Foto-​Shooting? Ein Praxisbeispiel

Ein Studioshooting mit einem Model ist ein­fach. Habe ich hun­dert­fach gemacht. Ein Shooting vor Ort mit fünf Models ist anders. Deswegen möch­te ich beschrei­ben, wie ich ein sol­ches Shooting geplant habe.

Heitere Lerngruppe

1. Location
Am Anfang stand die Idee, Fotos zum Thema Bildung zu machen. In einer Universität oder einer Bibliothek viel­leicht. Oder in einer Uni-​Bibliothek? Da ich wäh­rend mei­nes Studiums an der FU Berlin in der Uni-​Bibliothek eine Ausstellung zum Thema „Berlin“ hat­te, kann­te ich eine ers­te Ansprechpartnerin. Diese arbei­te­te zwar nicht mehr dort, emp­fahl mich jedoch ihrer Nachfolgerin. Ich erklär­te ihr kurz per Email mein Anliegen und ver­ein­bar­te ein Treffen, bei dem ich ihr mei­ne bis­he­ri­gen Fotos und Veröffentlichungen zeig­te, den „Property Release“ erklär­te und einen Termin absprach. Es pass­te gut, dass bald die Semesterferien waren, denn dort ist die Bibliothek deut­lich weni­ger besucht. Die Bibliotheksmitarbeiterin muss­te den Vertrag noch mit ihren Chef abspre­chen und gab dann grü­nes Licht. Hilfreich war auch, dass ich eine Berufshaftpflicht hat­te, die even­tu­el­le Schäden abde­cken würde.

Hilfe am Computer

2. Recherche
Mir war außer­dem klar, dass ich eine Gruppe von Models haben woll­te. So wür­de ich viel mehr Varianten foto­gra­fie­ren kön­nen und die kur­ze Zeit in der Bibliothek bes­ser nut­zen kön­nen. Außerdem habe ich die Mitarbeiterin gefragt, wel­che Fotos sie sich wün­schen wür­de. Sie klär­te mich auf, dass die Bibliotheken im Zeitalter des Internets ihre Rolle weg vom „Buchlieferanten“ hin zu einer dienst­leis­tungs­ori­en­tier­te­ren „Recherche-​Quelle mit Lernmöglichkeiten“ defi­nie­ren wür­den. Sie woll­te ger­ne Fotos von Lerngruppen am Tisch haben, von Studenten an der Info-​Theke und bei der Suche im Internet haben. Damit hat­te ich auch gleich mei­ne Trend-Recherche.

Außerdem habe ich die Begriffe „Student Universität“ bei eini­gen Bildagenturen ein­ge­ge­ben und geschaut, was für Bilder schon im Angebot waren und wel­che Motive sich davon am bes­ten ver­kauf­ten. ich erstell­te mei­ne Themenliste und ein Moodboard, das ist ein Blatt mit Beispielbildern, damit sich die Models (und in mei­nem Fall auch die Bibliotheksmitarbeiter) vor­stel­len kön­nen, was ich vorhabe.

Jubel in der Bibliothek

3. Models
Ich schrieb bei der Model-​Kartei eine Shooting-​Anfrage aus. Leider weiß ich den genau­en Wortlaut nicht mehr, aber ich defi­nier­te auf jeden Fall die Model-​Kriterien (Alter 18–28 Jahre, männ­lich und weib­lich, ger­ne auch asia­ti­sche oder afri­ka­ni­sche Models, schö­nes Lachen), erklär­te die geplan­te Nutzung der Fotos, ver­link­te mei­nen Vertrag und erwähn­te die Bezahlung. Für ca. 3–4 Stunden habe ich 60 Euro pro Model plus die fer­ti­gen Bilder auf CD gezahlt, bei fünf Leuten ins­ge­samt 300 Euro.

Es mel­de­ten sich knapp 30 Models, nur weni­ge Männer, fast nur Frauen, teil­wei­se deut­lich über 35, wo ich mich gefragt habe, ob sie auch gele­sen haben, dass sie als „Studierende“ durch­ge­hen soll­ten. Im Zuge des Bologna-​Prozesses wer­den die Studienzeiten ja eher kür­zer als län­ger. Ich rich­te­te in mei­nem Email-​Account einen eige­nen Ordner für die Bewerbungen ein. Die bei­den Männer waren schnell aus­ge­sucht, bei den Frauen war es schwie­ri­ger. Ich woll­te sowohl eine gute Mischung an Haarfarben (blond, brü­nett, schwarz­haa­rig) als auch inter­kul­tu­rell. Im Zuge des „Castings“ stell­te sich her­aus, dass eine Frau die Partnerin von einem der männ­li­chen Models war. Das war ein guter Vorteil, weil ich mir sicher sein konn­te, dass zumin­dest bei einem Teil der Models „die Chemie stim­men“ würde.

Ich ent­schied mich für fünf statt wie anfangs geplant für vier Models, da die Absage-​Quote der Model-​Kartei rela­tiv hoch ist und ich einen Ausfall von ein bis zwei Models ein­pla­nen müss­te. Bei vier Models hät­te es dadurch pas­sie­ren kön­nen, dass nur zwei erschei­nen wür­den. Das wäre für eine Gruppe zu wenig. Außerdem ach­te­te ich bei den Models dar­auf, dass sie eini­ge Referenzen vor­wei­sen konn­ten und schon vie­le Shootings und gute Shootingbewertungen hat­ten. Das alles ist kei­ne Garantie für gute Models, zeugt aber von Ehrgeiz und zum Teil auch von Zuverlässigkeit. Ich leg­te einen Tag fest, an dem alle Models Zeit hat­ten und schick­te den Models vor­ab eine Liste mit gewünsch­ter Kleidung, die Motivliste, das Moodboard, den Model-​Vertrag und unse­ren Treffpunkt.

Gemeinsam lernen

4. Requisiten
Am Tag vor dem Shooting galt es für mich noch Vorbereitungen zu tref­fen. Ich traf mich mit einem Bibliotheks-​Mitarbeiter, bei dem ich schon einen Teil mei­ner Ausrüstung lager­te (nicht die teu­ren, aber die sper­ri­gen Sachen). Er stell­te mich den Angestellten vor, die am nächs­ten Tag im Lesesaal Dienst haben wür­den und ich erklär­te noch mal mein Vorhaben und ver­sprach, so lei­se und so wenig stö­rend wie mög­lich zu sein. Außerdem ging ich mit der Kamera umher, um Plätze inner­halb des Lesesaals und Archivs zu fin­den, die am foto­gens­ten sind. Diese Stunde war eine loh­nen­de Investition, da ich eini­ge Blickwinkel ent­deck­te, die mir am hek­ti­schen Shooting-​Tag viel­leicht ent­gan­gen wären.

Außerdem nahm ich mir die Zeit, die ande­ren Besucher der Bibliothek zu beob­ach­ten, vor allem jene, die dort lern­ten. Was hat­ten sie bei sich? Laptop, Schreibblock, eini­ge Stifte, paar Bücher dane­ben gesta­pelt. Also pack­te ich mir Schreibblöcke, Stifte und mein Laptop ein, Bücher gab es ja genug vor Ort. Eins der Models bat ich auch, ihr neu­es Netbook mit­zu­brin­gen. Das wäre etwas, was auf älte­ren Bibliotheksfotos fehlt und mei­ne Fotos davon abhe­ben wür­de. Am Computer druck­te ich alle benö­ti­gen Model-​Verträge noch mal aus (wie erwar­tet hat­ten eini­ge Models ihren Vertrag ver­ges­sen) und einen gro­ßen Zettel mit der Aufschrift „Aufgrund eines Fotoshootings kann es heu­te in der Bibliothek vor­über­ge­hend zu eini­gen Beeinträchtigungen kom­men. Wir bit­ten um ihr Verständnis. Vielen Dank.“). Den kleb­te ich vor dem Shooting an den Eingang der Bibliothek.

Warteschlange

5. Shooting
Der gro­ße Tag war da. Ein Shooting in die­ser Größenordnung – neue Location mit Publikumsverkehr und fünf mir unbe­kann­ten Models – hat­te ich noch nie umge­setzt. Rekord war bis­her fünf Models im Studio oder drei Models in neu­er Location. Als ich zur ver­ein­bar­ten Zeit am Treffpunkt vor der Bibliothek ankam, waren schon zwei der fünf Models anwe­send. Die Uhrzeit war 8:30 Uhr, eine hal­be Stunde vor Öffnung des Lesesaals. Kurz dar­auf kamen zwei wei­te­re Models. Während wir auf das letz­te Model war­te­ten, ließ ich mir die mit­ge­brach­te Kleidung zei­gen und wähl­te für jede Person etwas aus, was halb­wegs mit der Kleidung der ande­ren har­mo­nie­ren wür­de. Dazu bestimm­te ich ein zwei­tes Outfit, in das die Models wäh­rend einer Pause wech­seln soll­ten. Die Models schmink­ten sich in der Toilette und schlos­sen ihre Sachen in die Schließfächer.

Ich schraub­te einen Aufsteckblitz auf ein Stativ (ähn­lich wie hier beschrie­ben, nur mit Durchlichtschirm statt Mini-​Softbox) und ver­band das Ganze mit Pocket Wizards mit mei­ner Kamera. Der Blitz kam in die Nähe der Models, auf die ande­re Seite stell­te ich einen California Sunbounce Pro als Diffusor auf. Wem der zu teu­er ist, fin­det hier übri­gens einen güns­ti­ge Bastel-​Anleitung. Nach kur­zer Licht-​Einstellung foto­gra­fier­te ich die geplan­ten Motive der Shooting-​Liste zügig ab. Als Objektiv nutz­te ich abwech­selnd das 85mm f1.2 und das 50mm f1.8 bei ca. Blende 2.2 bis 2.8. Das war schon sehr gering von der Schärfentiefe, ging aber nicht anders, da ich die gan­ze Halle nicht mit Blitzen aus­ge­leuch­tet bekom­men hät­te und sie nicht im Dunkeln ver­schwin­den las­sen wollte.

Beim Fotografieren ach­te­te ich dar­auf, dass ich abwech­selnd ver­schie­de­ne Konstellationen der Models hat­te (ein­zeln, Paare, Dreier-​Gruppen, alle). Nach ca. zwei Stunde ließ ich zwei Models eine Pause machen, foto­gra­fier­te die ande­ren und so wei­ter, bis alle eine Pause hat­ten. Während der Pause soll­ten die Models auch in das zwei­te vor­her bestimm­te Outfit wech­seln, damit sie nicht auf allen Bildern die glei­che Kleidung tra­gen. Am Ende des Shootings unter­schrie­ben wir die Verträge, ich mach­te je ein Foto von den Models mit ihrem Personalausweis und zahl­te das Geld gegen eine Quittung aus. Außerdem hat­te ich spon­tan die Idee, auf dem Rückweg zur U‑Bahn im dane­ben gele­ge­nen Park eini­ge Gruppen-​Fotos im Park zu machen. Alle Models stimm­ten zu und es sind zusätz­lich zu den Bildungsfotos eini­ge net­te Fun-​Fotos entstanden.

Gemeinsame Umarmung

6. Nachbearbeitung
Das größ­te Problem bei der Retusche waren trotz gerin­ger Tiefenschärfe eini­ge Buchrücken, die ich in Fleißarbeit weg­stem­peln muss­te. Aufgrund der ähn­li­chen Motive konn­te ich einen gro­ßen Grundwortschatz für alle Bilder über­neh­men und muss­te vor allem bei den Personenbeschreibungen je nach Anzahl, Geschlecht etc. Anpassungen vor­neh­men. Inklusive Pausen und Vertragsunterzeichnung (immer­hin ins­ge­samt 20 Blatt Papier: 2x Vertrag und 2x Quittung x 5 Models) haben wir ca. vier Stunden foto­gra­fiert und ich habe an dem Tag 100 Fotos erhal­ten. Die fer­ti­gen Fotos schick­te ich jedem Model auf CD mit 1–2 Abzügen in einer schö­nen Präsentationsmappe. Auch die Universitätsmitarbeiterin bekam eine sol­che CD und ein Dankesschreiben per Mail.

Die Annahmequote bei den Microstock-​Bildagenturen betrug zwi­schen 83% und 100%, durch­schnitt­lich ca. 94%. Mir war klar, bei wel­chen 5–10 Fotos die meis­ten Ablehnungen erfol­gen wür­den. Da wer­de ich nächs­tes Mal stren­ger bei der Auswahl sein müs­sen. Bei über der Hälfte der Bildagenturen waren die Bilder noch nicht online, da haben die ande­ren Bildagenturen inner­halb der ers­ten Woche min­des­tens die Kosten für ein Model wie­der ein­ge­spielt. Ich bin zuver­sicht­lich, dass sich das Shooting bald ren­tiert haben wird.

Hände fassen sich an

7. Aus Fehlern lernen
Einige groß­ar­ti­ge Motive konn­te ich nicht gebrau­chen, weil sie schlicht zu ver­wa­ckelt waren. Bei Belichtungszeiten zwi­schen 1/​30 und 1/​80 hät­te ich auf jeden Fall mein Einbeinstativ mit­neh­men müs­sen. Das hat­te ich in Köln gelas­sen, weil es mir neben der Kameraausrüstung, zwei Lichtstativen und dem rie­si­gen Reflektor zu viel war. Ein deut­li­cher Fehler. Ein wei­te­rer Fehler war, dass ich die gan­ze Zeit mit ISO 100 foto­gra­fier­te. Einige der ver­wa­ckel­ten Bilder wären sicher zu ret­ten gewe­sen, wenn ich auf ISO 200 gegan­gen wäre. Selbst wenn mei­ne Belichtungszeiten kurz genug gewe­sen wären, hät­te ich etwas mehr Tiefenschärfe erhal­ten und eini­ge Ablehnungen wegen zu gerin­ger Schärfe vermieden.

Lerngruppe im Archiv

Was war Euer auf­wän­digs­tes Shooting bis­her? Und was habt ihr dar­aus ler­nen können?