Gestern habe ich die erste Hälfte der riesigen Portion Stockfotografie-News serviert. Heute gibt es die zweite Hälfte als nicht minder schmackhaften Nachschlag:
- Shutterstock stellt ein neues Keyword-Tool vor, was sehr intuitiv funktioniert und von vielen besser als das altbekannte von Yuri Arcurs eingeschätzt wird. Dafür tippt man 2–3 Begriffe ein und erhält eine Bildauswahl. Dann klickt man mindestens drei Bilder an, die dem zu verschlagwortenden Motiv am ähnlichsten sehen und bekommt dann einige Vorschläge für passende Suchbegriffe.
- Außerdem feiert Shutterstock das 10jährige Jubiläum und vergibt sieben „Stipendien“ zu insgesamt 75.000 USD. Details zur Teilnahme gibt es hier.
- Shutterstock zum Dritten: Die Agentur verkauft jetzt nicht nur Bilder und Videos, sondern unter der Domain skillfeed.com auch Video-Tutorials im Abo. Der Unterschied zu Tutorial-Seiten wie video2brain ist, dass auch diese Tutorials mittels „Crowdsourcing“ gesammelt werden, sprich: Jeder kann sich bewerben und eigene Videos einreichen.
- Die Bildagentur Panthermedia führt jetzt nach Clipdealer ebenfalls eine „Social Media“-Lizenz ein. Der Aufpreis beträgt 10 Euro pro Bild. Außerdem wird die „Social Media“-Lizenz automatisch mit der Erweiterten Lizenz verknüpft, ist dort also im Preis inbegriffen. Wer daran nicht teilnehmen will, muss die entsprechenden Felder hier in der Rechteverwaltung deaktivieren.
- Parallel dazu kürzt Panthermedia die Honorare für Abo-Downloads auf 0,23 Euro bzw. 0,46 Euro für die konzernweite Nutzung.
- Kürzlich hatte ich berichtet, dass Yuri Arcurs jetzt exklusiv bei Getty Images ist. Heute erzähle ich euch, dass er eben 1,2 Millionen USD in die Startup-Firma Scoopshot gesteckt hat. Die Firma will Auftragsfotografie crowdsourcen. Ich habe schon vor vier Jahren die deutlichen Nachteile aufgezählt und ich sehe nicht, warum das diesmal mehr Erfolg haben sollte. Vielleicht ist es aber auch nur ein cleverer Versuch, eine Bilddatenbank mit Smartphone-Bildern aufzubauen.
- Wo wir dabei sind: Mit „Smart Photo Digest“ gibt es jetzt die erste (?) deutsche Zeitschrift für Smartphone-Fotografen. Etwas unverständlich ist nur, wieso man als Titelbild trotzdem ein DSLR-Foto nutzt, wenn man so von den Fähigkeiten der Smartphone-Kameras überzeugt ist.
- Die drei Macrostock-Agenturen Stockfood, Alamy und Westend61 haben beide ihre Webseiten komplett neu gestaltet.
- Corbis hat jetzt mit „Crave“ ebenfalls eine kostenlose iPad-App, welche ausgewählte beste Bilder der Agentur zur Schau stellt. Viele Funktionen funktionieren jedoch nur nach Login.
- Das Start-Up Dotspin zeigt eine kreative Möglichkeit auf, wie man mit kostenlosen Creative Commons-Bildern trotzdem Geld verdienen könnte. Der größte Haken daran: Bisher hat es Creative Commons-Fotografen auch nicht gestört, dass es keine Honorare gibt.
- Noch weiter geht der Blick über den Tellerrand bei Audiam. Diese Firma will Musikern helfen, Geld bei Youtube mittels der vorgeschalteten Werbung zu verdienen. Leicht problematisch dabei ist nur, dass versucht wird, anhand unlizenzierter Inhalte Geld zu verdienen und diese somit nachträglich zu legalisieren und den Musiker mit einem Teil der Werbeeinnahmen abzuspeisen.
- Für die Food-Fotografen unter euch: Die Inhaber der Namensrechte der „Pink Lady“-Apfelsorte suchen den Foodfotografen 2014. Hier mehr Details.
- Noch etwas Lustiges und Lehrreiches zum Schluss: Ihr erinnert euch sicher alle an Awkward Stock Photos? Dort werden schreckliche, seltsame oder komische Stockfotos gezeigt. Ähnlich geht es bei Getty Critics zu. Mit dem großen Unterschied, dass dort wirklich kritisiert wird und Stockfotografen noch etwas lernen können. Zum Beispiel, dass es unrealistisch aussieht, wenn Spielzeug im Kamin liegt, die neunjährige Tochter Kaffee zum Frühstück trinkt und der Käse mit der Grillzange serviert wird.
Was sagt ihr zu den Neuigkeiten? Und wenn ich etwas übersehen habe, dann bitte in den Kommentaren nachtragen.