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In der Jury – Die Sieger des Stockfotografie-​Wettbewerbs von Dokfünf

Wie ich hier erwähnt habe, saß ich kürz­lich in einer Jury eines Fotowettbewerbs, wel­che von der Keyword-​Firma Dokfünf aus Hamburg ver­an­stal­tet wurde.

Thema des Wettbewerbs war „Schlagwort Copyspace: Wer hat das Blaue vom Himmel geholt?“. Spannend am Wettbewerb fand ich, dass es im Grunde genau das Thema abdeckt, was sich Stockfotografen bei jedem Foto stel­len soll­ten: Wo kommt der Textfreiraum hin, damit Designer etwas zum Arbeiten haben? Hier ging es also nicht (nur) um künst­le­ri­sche Freiheiten, son­dern auch um kon­kre­te Rahmenbedingungen, die ein­ge­hal­ten wer­den müssen.

Wie sich zeig­te, was das kei­ne leich­te Aufgabe. Insgesamt nah­men 48 Fotografinnen und Fotografen mit 178 Bildern am Wettbewerb teil.

In der Jury saßen neben mir  Axel Bergk (Manager Business Graphics Germany bei Roland Berger Strategy Consultants), Dr. Stefan Hartmann (Chefredakteur vom Pictorial Magazin), Klaus Plaumannn (Vize-​Präsident der CEPIC) und Peter Raffelt (Leiter der Fotoredaktion der G+J Wirtschaftsmedien). Roman Härer (Creative Director bei plain­pic­tu­re) war kurz­fris­tig erkrankt und gab nur eine Vorauswahl der Bilder ab und wur­de ange­mes­sen von Klaus Plaumann vertreten.

Als Vorbereitung für unse­re Jury-​Sitzung wähl­te jeder Juror ca. 10–15 Bilder aus, die ihm zusag­ten, sodaß wir am Tag des Treffens ca. 50 Bilder hat­ten, über die wir reden konnten.


Bei der Auswahl der drei Sieger nut­zen wir ein K.O.-Verfahren, bei dem in der ers­ten Runde alle Bilder aus­sor­tiert wur­den, wel­che nicht von min­des­tens einem Jury-​Mitglied ein Veto beka­men. So blie­ben ca. 30 Bilder übrig. Diese dezi­mier­ten wir nach und nach, indem wir über die ein­zel­nen Bilder dis­ku­tier­ten. Für mich als „typi­scher“ Microstocker war es sehr span­nend zu sehen, wie Leute aus der Kundensicht Bilder betrach­ten und nach wel­chen – manch­mal ganz ande­ren – Kriterien die­se entscheiden.

Am Ende blie­ben fünf Bilder, die alle sehr ver­schie­den waren und bei denen wir uns par­tout nicht eini­gen konn­ten, wel­che drei davon in wel­cher Reihenfolge gewin­nen soll­ten. ich schlug eine mathe­ma­ti­sche Lösung vor. Wir gaben den fünf Bildern die Buchstaben A bis E und jeder Juror bekam einen Zettel, auf dem er die Bilder nach Punkten sor­tie­ren konn­te. Das bes­te Bild bekommt fünf Punkte, das zweit­bes­te 4 Punkte und so wei­ter. Am Ende zähl­ten wir die Punkte für die Bilder zusam­men und sor­tier­ten sie entsprechend.


Und sie­he da: Mit der Reihenfolge konn­ten wir uns alle anfreun­den. Hier nun die ers­ten drei Sieger und die bei­den ande­ren Bilder als „loben­de Erwähnung“.

Den ers­ten Platz gewann Martin Wagenhan mit den drei coo­len Männern und ihren Kartons über dem Kopf. Das Bild hat viel Copyspace, ist viel­sei­tig ver­wend­bar und sowohl für den werb­li­chen als auch redak­tio­nel­len Gebrauch einsetzbar:

Der zwei­te Platz mit einem Foto von Martin Konopka wirkt auf den ers­ten Blick viel­leicht schlicht, aber irgend­wie fasst das lee­re Einmachglas gut die Essenz des Begriffs „Copyspace“ zusam­men: Leere und Raum zum Füllen mit eige­nen Ideen. Technisch gut umge­setzt und in der Praxis schon häu­fig auf Titelbildern von gro­ßen Nachrichtenmagazinen verwendet.

Okay, beim drit­ten Platz, dem Foto von Sabine von Bassewitz muss ich zuge­ben, dass ich kein gro­ßer Verfechter davon war, auch wenn ich die gro­ßen Freiflächen und die Symbolkraft der Deutschlandfahne sehe.


Besser hin­ge­gen fand ich die loben­de Erwähnung, das Bild von Johannes Caspersen, was sowohl im Microstock- als auch im Macrostock-​Bereich ein Bestseller sein wür­de, viel Copyspace und sehr uni­ver­sel­le Verwendungsmöglichkeiten inklusive.


Das letz­te Foto von Ralf Burkart, eben­falls eine loben­de Erwähnung über­zeug­te durch sei­ne star­ke Symbolwirkung und die gelun­ge­ne Fotomontage, lei­der fehl­te uns da der Copyspace, um es zu einem der drei Sieger zu küren.

Gratulation an die Gewinner!

Stockfotografie-​News 2012-09-14

Bevor uns die größ­te Fotomesse der Welt, die Photokina, am Dienstag wie­der mit Neuigkeiten über­schüt­tet, will ich kurz die Nachrichten der letz­ten Wochen abar­bei­ten, damit ihr mit einem kla­ren Kopf neue Produkte, Dienstleistungen und Anbieter bewer­ten könnt.

Fangen wir an:

  • Der Trend scheint bei Fotos immer mehr Richtung Handy zu gehen. Mit Plusgram gibt es jetzt eine wei­te­re Seite, die Instagram-​Fotos ver­kau­fen will. Ich habe mal gezählt: Bisher gibt es genau 15 Verkäufe, davon vier Käufe inner­halb der letz­ten fünf Wochen.
  • Auch iStockphoto bie­tet jetzt die Möglichkeit, Fotos zu ver­kau­fen, die mit einem Smartphone auf­ge­nom­men wur­den. Was dabei alles zu beach­ten ist, zeigt iStock in einem lesens­wer­ten PDF mit visu­el­len als auch tech­ni­schen Tipps.
  • Ich habe es mehr­mals betont: Wenn Google sich ent­schei­det, in den Bildermarkt ein­zu­stei­gen, könn­ten die Zeiten für uns alle noch viel tur­bu­len­ter als jetzt schon wer­den. Ist es soweit? Google koope­riert mit dem Abo-​Portal Thinkstock von Getty Images, um Bilder für sei­nen Cloud-​Dienst Google Drive anbie­ten zu können.
  • Mit Bildagenturen ist immer noch rich­tig Geld zu ver­die­nen. Deshalb kauft der InvestorCarlyle auch die welt­weit größ­te Bildagentur Getty Images für mehr als 3 Millarden US-​Dollar von der Investorfirma Hellman & Friedman, wel­che die Agentur vor vier Jahren für 2,4 Milllarden US-​Dollar gekauft hat­ten. Für die Fotografen bei Getty und iStock wird es damit wohl nicht leich­ter, denn auch der nächs­te Investor wird eine saf­ti­ge Rendite erwarten…
  • Und noch mal iStockphoto: Nachdem eini­ge neue, klei­ne Bildagenturen die direk­te Bezahlung von Bildern pro­pa­giert haben, ohne vor­her die Kunstwährung „Credits“ kau­fen zu müs­sen, hat iStockphoto nach­ge­zo­gen und bie­tet jetzt eben­falls an, Bilder direkt bezah­len zu können.
  • Photoshopper auf­ge­passt: Die Bildagentur Fotolia star­tet den „TEN Contest“. Nachdem die Agentur die Photoshop-​Dateien zehn berühm­te Grafikkünstler ver­öf­fent­licht hat, könnt ihr euch jetzt selbst an die­sen Themen pro­bie­ren und Preise im Gesamtwert von 200.000 Euro gewinnen.
  • Die deut­sche Bildagentur Panthermedia legt es wohl dar­auf an, istockPhoto als Agentur mit dem kom­ple­xes­ten Preismodell abzu­lö­sen und führt des­halb drei neue Preisstufen ein, die das alte Modell ablö­sen sol­len. Inhaltlich ori­en­tiert sich das System am Modell von Dreamstime, bei dem ein Foto teu­rer wird, je öfter es ver­kauft wur­de. Prinzipiell eine gute Sache, fin­de ich, wenn es die Kunden nicht zu sehr verwirrt.
  • Die Food-​Agentur Stockfood erklärt, bei Lebensmittelfotos den neu­en Trend „Mystic Light“ ent­deckt zu haben, der auf dunk­le Hintergründe, dif­fu­ses Licht und gra­fi­sche Strukturen setzt. Erinnert mich ein biß­chen an den 80er Jahre-​Food-​Look, nur in kühl.
  • Die Keyword-​Agentur DokFünf hat ihren Fotowettbewerb um zwei Monate bis zum 31.10.2012 ver­län­gert. Thema ist „Schlagwort Copy Space: Wer hat das Blaue vom Himmel ver­kauft?“ Bei dem Wettbewerb kön­nen (nicht nur Stock-)Fotografen Fotos ein­rei­chen, auf denen auf eine beson­ders gute oder ori­gi­nel­le Weise Textfreiraum vor­han­den ist. Strengt euch an, denn ich sit­ze auch in der Jury… 🙂
  • Die Fotografenagentur vor-ort-foto.de hat eine klei­ne Studie über die Verbreitung von Microstock-​Agenturen in Deutschland ver­öf­fent­licht. Für mich stand nichts wirk­lich Neues drin, aber da aktu­el­le Marktübersichten mit kon­kre­ten Zahlen immer schwer zu bekom­men sind, hilft die Studie viel­leicht dem ein oder ande­ren. (Danke an Karl-​Heinz Hänel für den Hinweis.)
  • Kämpft da wirk­lich jemand gegen zu nied­ri­ge Microstock-​Abo-​Preise? Oder ver­sucht die neue Agentur Pocketstock nur, Fotografen gegen die bestehen­den gro­ßen Agenturen aus­zu­spie­len, um selbst als lachen­der Dritter Profit zu machen? Ich ver­mu­te letz­te­res, vor allem, weil sie auf der Webseite Stimmung gegen Shutterstock machen, aber was meint ihr?

Wenn ich etwas über­se­hen haben soll­te, ergänzt es in den Kommentaren.

Stockfotografie-​News 2012-04-13

Nach eini­gen Wochen wird es mal wie­der Zeit, mei­ne Notizen zusam­men­zu­su­chen und Euch einen Überblick über die Bilderbranche zu verschaffen.

Seltsamerweise gibt es seit Jahresbeginn kaum wirk­lich wich­ti­ge Nachrichten, was mir etwas Angst macht, da die Ruhe vor dem Sturm bis­her kein gutes Zeichen war.

Aber freu­en wir uns bis dahin, dass mal für paar Wochen alles beim Alten bleibt und schau­en uns an, was es trotz­dem Neues gibt:

  • Die Firma PocketWizard hat ihre bei Profifotografen belieb­ten Funkauslöser Plus II ver­bes­sert: Die neue „Plus III“-Reihe hat mehr Funktionen und ist sogar bil­li­ger. Einziger Haken: E‑TTL wird nicht unter­stützt, wer dar­auf ver­zich­ten kann, soll­te zugreifen.
  • Getty Images ver­treibt jetzt über 800.000 Videos über die Mediensuchmaschine my-picturemaxx.
  • Fotolia-Fotos kön­nen mit dem neu­en Adobe-​Plugin jetzt auch direkt aus der Adobe Creative Suite CS5 abge­ru­fen werden.
  • Noch mal Fotolia: Die Bildagentur hat jetzt die Crowdsourcing-​Logo-​Webseite wilogo.com auf­ge­kauft. Damit dehnt die Agentur das „User Generated Content“-Modell auf einen wei­te­ren Geschäftsbereich aus.
  • Fotolia die drit­te: Heute am Freitag, den 13.4. fin­det in Berlin die Vernissage um 18 Uhr für die Ausstellung „Me Myself & I. Stockfotografen im Selbstportrait“ statt, wel­che bis zum 13. Juli 2012 im FotoliaLAB zu sehen ist. Ich bin dort eben­falls mit einem amü­san­ten Selbstportrait zu sehen.
  • Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt jetzt sei­ne Fotos und Videos, zum Beispiel Weltraumaufnahmen, unter einer Creative Commons CC-​BY 3.0‑Lizenz gra­tis zur Verfügung. Über die Erfahrungen des Bundesarchivs mit einer ähn­li­chen Entscheidung habe ich hier berich­tet.
  • Für Android-Smartphones gibt es jetzt eine App namens „Microstock Report“, wel­che die Fotografen-​Einnahmen bei 29 Microstock-​Bildagenturen anzeigt und auswertet.
  • Dreamstime expe­ri­men­tiert gera­de mit Preisänderungen.
  • Zoonar bie­tet jetzt Getty Images als Partneragentur an. Fotografen soll­ten sich jedoch nicht der Illusion hin­ge­ben, ihre Bilder in eine hoch­wer­ti­ge Getty-​Kollektion zu bekom­men, viel wahr­schein­li­cher ist es, dass die Bilder für Abo-​Verkäufe via Thinkstock und photos.com genutzt werden.
  • Außerdem kün­dig­te Zoonar an, dass die Kommissionen für Partnerverkäufe von 60% auf 50% redu­ziert wer­den. Damit scheint lei­der auch bei Zoonar das Rennen nach unten zu beginnen.
  • Panthermedia hat jetzt ein Vertriebsbüro in Mailand, Italien, auf­ge­macht und deren Webseite gibt es nun auch in italienisch.
  • Bei Birgit Engelhardt gibt es ihre Hausarbeit zum Thema „Urheberrecht und Fotografie“ zum kos­ten­lo­sen Download.
  • Wo wir beim Thema Recht sind: Bildersuchmaschinen wie Google Images dür­fen nun auch wider­recht­lich ver­öf­fent­lich­te Fotos anzei­gen. Das Internet sorgt schon für selt­sa­me Rechtssprechungen…
  • Ebenfalls lesens­wert ist der Beitrag im Blog des Journalisten-​Verbands DJV, der sich in der aktu­el­len Debatte zum Urheberrecht für letz­te­res stark macht.
  • Die Keywording-​Firma DokFünf ver­an­stal­tet gera­de einen Fotowettbewerb zum Thema „Schlagwort Copy Space: Wer hat das Blaue vom Himmel ver­kauft“. Ich sit­ze mit in der Jury, also strengt euch an.
  • Die Statistik-​Seite istockcharts.de wur­de lei­der ein­ge­stellt, weil immer mehr Fotografen nur anony­mi­siert ange­zeigt wer­den woll­ten, was einer­seits die Anzeige immer nutz­lo­ser mach­te und ande­rer­seits unfair gegen­über den Fotografen war, die ihre Daten wei­ter­hin öffent­lich anzei­gen las­sen haben. Details gibts hier in der Facebook-​Gruppe „United Stock Artists“.
  • Als Erinnerung: Ich habe mei­nen Facebook-Account radi­kal auf­ge­räumt und akzep­tie­re jetzt nur noch Leute, die ich per­sön­lich ken­nen­ge­lernt habe und wer­de dort auch eher pri­va­te Dinge pos­ten. Wer wei­ter­hin über Facebook über mei­ne beruf­li­chen Aktivitäten infor­miert wer­den will, dem emp­feh­le ich, mei­ner „Facebook-​Seite“ zu folgen.
  • Das deut­sche Foto-​Forum „Foto-​Talk Relota“ hat „wegen eines amts­mü­den Administrators“ end­gül­tig die Pforten geschlos­sen. ursprüng­lich hat­te Thomas Seegers geplant, das Forum jemand ande­rem anzu­ver­trau­en, aber er hat sich aus Datenschutzgründen anders ent­schie­den. Ich bast­le bereits an einem neu­en deut­schen Microstock-​Forum, wel­ches ich in paar Tagen im Blog vor­stel­len werde.
  • Übrigens: Ich habe gera­de eine Teilzeit-​Stelle als Produktions-​Assistenz in Köln zu ver­ge­ben. Bewerbungen sind willkommen.

Habe ich etwas ver­ges­sen? Dann tragt das ger­ne in den Kommentaren nach.