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Datensicherung vor Neuinstallation eines Computers

Jedes Mal, wenn ich mir einen neu­en Rechner kau­fe, mache ich das mit einem lachen­den und einem wei­nen­den Auge. Einerseits stei­gert jeder neue Rechner mei­ne Produktivität und ich freue mich wie ein Kleinkind, wenn die ner­vi­gen „bit­te warten“-Anzeigen oder die Ladebalken ver­schwin­den. Auf der ande­ren Seite graust es mich davor, mein Betriebssystem neu zu instal­lie­ren und mei­ne gesam­ten Daten trans­fe­rie­ren zu müs­sen, weil es vie­le klei­ne Dinge gibt, die über­se­hen wer­den können.

Deshalb gibt es heu­te – nur leicht fach­fremd – eini­ge Tipps aus mei­nen teils leid­vol­len Erfahrungen zur Installation neu­er Computer.

Für die Nerds: Cinebench-​Wert 12,6!

Es gibt eini­ge Faustregeln zu beachten:

Regel Nummer 1

Die obers­te und wich­tigs­te Regel, die ich allen mei­nen Freunden pre­di­ge, ist eine strik­te Trennung von Systemdateien und per­sön­li­chen Dateien. Systemdateien sind vor allem das gesam­te Betriebssystem, sowie alle instal­lier­ten Programme, Plugins und Tools. Persönliche Daten sind alles ande­re, also zum Beispiel Textdokumente, Excel-​Tabellen, Fotos, Musik, Videos und so wei­ter. Mit Trennung mei­ne ich nicht nur ver­schie­de­ne Ordner, son­dern zwei ver­schie­de­ne Festplatten. Um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, emp­feh­le ich wirk­lich zwei ver­schie­de­ne Platten und nicht nur zwei ver­schie­de­ne Partitionen (die ja auf einer Platte lie­gen kön­nen), damit im Falle einer not­wen­di­gen Formatierung nur das Betriebssystem gelöscht wer­den muss, die pri­va­ten Daten aber erhal­ten blei­ben. Ich gebe jedoch zu, dass dies seit Windows XP nicht mehr so wich­tig ist wie vorher.

Die Trennung der Daten erleich­tert es aber trotz­dem, eine Datensicherung zu machen, denn die Systemdateien müs­sen nicht gesi­chert wer­den (bis auf eini­ge Ausnahmen sie­he unten), denn fast alle Programme gibt es als kos­ten­lo­sen Download im Internet. Selbst die kos­ten­pflich­ti­gen Programme sind meist als Trial-​Version zum Runterladen erhält­lich und man muss ich beim Kauf nur die Seriennummer oder den Registrierungsschlüssel in sei­nen pri­va­ten Daten aufheben.

Regel Nummer 2

Datensicherung, Datensicherung, Datensicherung. Nicht immer ist eine blo­ße Leistungssteigerung der Grund für einen Computerwechsel. Zu oft ist es auch ein kaput­ter alter Computer, der ein­fach nicht mehr star­ten will oder eine Festplatte, die nicht mehr funk­tio­niert. Dann hilft der neue Rechner nicht viel, wenn die bis­he­ri­gen Daten ver­schwun­den sind. Deshalb: Datensicherung. Die Mindestanforderung ist Redundanz, das heißt, alle Daten müs­sen min­des­tens dop­pelt vor­han­den sein. Fällt eine Festplatte aus, sind die Daten auf der zwei­ten Platte gesi­chert. Dabei gibt es jedoch zwei Probleme. Erstens kann ein Laie nicht immer sofort erken­nen, ob eine Festplatte (oder ein ande­rer Datenträger) defekt ist und zwei­tens kön­nen auch bei­de zeit­nah kaputt gehen, zum Beispiel, weil sie bei einem Einbruch gestoh­len wer­den oder bei einem Wohnungsbrand zer­stört werden.

Ich kopie­re die Daten manu­ell auf eine exter­ne Festplatte, aber es gibt auch Tools wie Norton Ghost*, Windows Sichern und Wiederherstellen oder für Apple Time Machine.

Deshalb ist es sinn­voll, in regel­mä­ßi­gen, nicht zu gro­ßen Abständen eine wei­te­re Festplatte außer­halb der eige­nen Wohnung zu lagern. Ich gebe zu, dass ich das aus Bequemlichkeitsgründen nicht so oft mache, wes­halb ich mich für einen Online-​Backup-​Service ent­schie­den habe, der täg­lich voll­au­to­ma­tisch alle Daten mei­nes Computers online spei­chert und ich im Falle eines Computerverlustes dar­auf zugrei­fen kann. Ich nut­ze Backblaze*, aber es gibt auch ande­re gute Anbieter wie Crashplan usw.

Wer es noch eine Nummer siche­rer haben will, der nutzt zwei Raid5/​6‑Systeme, die ein­mal am Arbeitsplatz und ein­mal woan­ders instal­liert wer­den. Aber das führt hier zu weit.

Regel Nummer 3

Kommen wir zu den Ausnahmen. Die Trennung von System und Arbeitsdaten ist schön und gut, aber in der Praxis reicht das nicht aus. Ich habe vie­le kom­ple­xe Programme wie Photoshop, Capture One, Cinema 4D und so wei­ter, die ich mir per­sön­lich kon­fi­gu­rie­re, mit eige­nen Tastaturkürzeln ver­se­he, vie­le Plugins instal­lie­re und so wei­ter. Je nach Programm ist es ein­fa­cher oder schwie­ri­ger, die­se Voreinstellungen auf einem neu­en System wie­der­her­zu­stel­len. Leider gibt es nur weni­ge Programme wie den FTP-​Client FileZilla, die eine sehr beque­me Import/​Export-​Funktion der Voreinstellungen anbieten.

Fotografen soll­ten vor allem dar­auf ach­ten, dass sie ihre Arbeitsfläche in Photoshop spei­chern, die dor­ti­gen Tastaturkürzel, even­tu­ell ange­leg­te Aktionen, Pinsel, Farbverläufe etc. Ähnliches gilt für Lightroom. Auch in MicrosoftOffice oder OpenOffice sind vie­le Voreinstellungen mög­lich, die man sich sichern oder min­des­tens mer­ken sollte.

Auch eini­ge Firewalls erlau­ben den Import/​Export der Voreinstellungen, damit nicht einen Monat lang bei jeder Netzwerkverbindung ner­ven­de Hinweisfenster aufploppen.

Wer wie ich fast stän­dig im Internet arbei­tet, wird eine lan­ge Liste an Login-​Daten und Passwörtern für unzäh­li­ge Webseiten, Bildagenturen und Foren haben. Es ist deut­lich siche­rer, ver­schie­de­ne Passwörter für jeden Account zu neh­men, aber wer soll sich die alle mer­ken. Dafür nut­ze ich einen Service namens Lastpass. Der ist als Plugin für fast alle Betriebssysteme (inklu­si­ve Apps für iOS und Android) erhält­lich und spei­chert einer­seits mei­ne Login-​Daten aller Webseiten und auch wei­te­re wich­ti­ge Daten wie Software-​Lizenzen, Reisepass-​Nummern etc.

Meine Lesezeichen (vie­le hun­dert) habe ich ähn­lich syn­chro­ni­siert, mit einem Partnerdienst von Lastpass, Xmarks. Damit kann ich von jedem Rechner auf alle mei­ne Lesezeichen zugrei­fen. Wer sei­ne Lesezeichen nicht online sichert, soll­te die­se eben­falls vor­her exportieren.

Ich gehö­re auch zu den Leuten, die mit Firefox ins Internet gehen und sich den Browser mit vie­len hilf­rei­chen Plugins anpas­sen. Glücklicherweise ist es sehr ein­fach, bei einer Neuinstallation die­sen Zustand wie­der her­zu­stel­len, indem ich den Ordner „C:UsersRobertAppDataRoamingMozilla“ (das „Robert“ ist bei eurem System logi­scher­wei­se mit eurem Nutzernamen zu erset­zen) ein­fach kopie­re und nach der Neuinstallation von Firefox wie­der an die­se Stelle kopiere.

Ähnlich siche­re ich mei­ne Emails. Ich kopie­re ein­fach den Thunderbird-​Ordner (C:UsersrobertAppDataRoamingThunderbird) und nach der Neuinstallation habe ich mei­ne Emails, Plugins und Einstellungen wie­der als wäre nichts gewe­sen. Übrigens siche­re ich die­sen Ordner alle sechs Monate und archi­vie­re ihn als gepack­te Zip-​Datei, bevor ich älte­re Emails in Thunderbird lösche, weil ich als Unternehmer gesetz­lich ver­pflich­tet bin, mei­nen Geschäftsverkehr zu archi­vie­ren. Außerdem habe ich so Zugriff auf mei­ne jahr­lan­ge Email-​Korrespondenz, ohne hun­dert­tau­sen­de Mails aktiv im Postfach zu haben, was zu einer deut­lich lang­sa­me­ren Verarbeitung füh­ren würde.

Wer ungern in den Tiefen der Verzeichnisstrukturen stö­bert, kann auch das Tool MozBackup nut­zen, um sei­ne Firefox- und Thunderbird-​Daten zu expor­tie­ren und importieren.

Von Windows gibt es sogar ein Tool namens „Windows Easy Transfer“, wel­ches Dateien und Windows-​Einstellungen expor­tie­ren soll, aber das habe ich noch nicht getestet.

Zwei Tipps zum Ende

Einige Programme nutzt man sel­te­ner als ande­re. Damit ich nicht ver­ges­se, bestimm­te Programme zu instal­lie­ren, mache ich mir vor der Neuinstallation vom alten System eine Liste der benö­tig­ten Programme. Das geht bei­spiels­wei­se ent­we­der mit einem Screenshot des Startmenüs oder einem Tool wie MaxLister oder CCleaner.

Bei der Neuinstallation gibt es eine pri­ma Hilfe namens Ninite. Das ist ein prak­ti­sches Tool, wel­ches für einen frei kon­fi­gu­rier­bar zig Programme auf ein­mal instal­liert, z.B. Firefox, Thunderbird, IrfanView, Dropbox, Spotify, WinAmp, OpenOffice, VLC Player und vie­le andere.

Habt ihr wei­te­re Tipps für die Neuinstallation?

* Affiliate

Datensicherung: Lieber zuviel als zuwenig

In den letz­ten Tagen habe ich ca. 100 Gigabyte Rohmaterial (also unbe­ar­bei­te­te Fotos) mei­ner Kamera auf DVD gebrannt.

Damit habe ich end­lich wie­der mei­nen inter­nen Standard wie­der­her­ge­stellt, nach dem ich alle wich­ti­gen Fotodaten min­des­tens drei Mal gespei­chert haben müsse.
Als wich­ti­ge Fotodaten gel­ten bei mir:
– das Rohmaterial (die unbe­ar­bei­te­ten Fotos aus der Kamera als RAW und Vorschau-JPG)
– die bear­bei­te­ten Fotos gross (als 48-​Bit, unkom­pri­mier­tes TIFF, AdobeRGB)
– die bear­bei­te­ten Fotos für die Agenturen (als 24-​Bit, unkom­pri­mier­tes JPG, Adobe RGB)
– Verträge (Model-​Releases, Property Releases, Agentur-Verträge)

Ich spei­che­re die­se Daten wie folgt:
– auf Marken-​DVDs sor­tiert, mit der lang­sams­ten Brenngeschwindigkeit (bei mir 4x)
– auf zwei exter­ne Laufwerke (je 500 GB-​Festplatten von Seagate mit pas­siv gekühl­tem Gehäuse), das sind mitt­ler­wei­le ca. drei Terrabyte.

Die Agentur-​DVDs und Veträge habe ich zusätz­lich noch auf mei­ner inter­nen Festplatte und natür­lich im Internet bei mei­nen Agenturen.

Eins der zwei iden­ti­schen Laufwerke wird, wenn es voll ist, an einem ande­ren Ort als die ande­re Festplatte auf­be­wahrt, sodaß die Daten auch im Falle eines Diebstahls oder Feuers gesi­chert sind.

Somit sind die aller­wich­tigs­ten Daten fünf Mal gesi­chert, die rest­li­chen Fotodaten drei Mal. Da die Sicherung nicht auto­ma­tisch, son­dern per Hand erfolgt, ist das System lei­der noch nicht feh­ler­frei. Aber immer­hin siche­rer als das vie­ler ande­rer, die Daten höchs­tens zwei Mal spei­chern. Die Faustregel von Datensicherung-Gurus liebt bei min­des­tens vier Sicherungen. Ich kann mich also noch verbessern.

Wie sichert ihr Eure Daten?

Meine Ausrüstung (Übersicht)

Nach der Veröffentlichung mei­nes Making-​Of-​Videos gab es vie­le Anfragen, was für eine Ausrüstung ich benütze.

Ich will sie kurz vor­stel­len und dann ab und zu genaue­re Erfahrungen zu den ein­zel­nen Bereichen posten.

1. Kamera und Linsen
2. Beleuchtung
3. Hintergrund
4. Zubehör
5. Computer

6. Requsiten

1. Kamera und Linsen
Ich habe mit dem Canon-System ange­fan­gen und bin von der EOS 500 über Umwege zur Canon 5D gelangt. Bevorzugt arbei­te ich mitt­ler­wei­le mit dem EF 24–105mm 4 USM IS L-Objektiv von Canon, für Nahaufnahmen kommt auch das Sigma 105mm 2.8 Makro-Objektiv zum Einsatz. Bei Außenaufnahmen auch das nied­li­che 50mm 1.8 II-​Objektiv von Canon.

2. Beleuchtung
Ich arbei­te mit 2x 500W und 1x 250W-​Studioblitzen, einer gro­ßen 150cm Octobox und manch­mal mit einer klei­ne­ren 80x80cm-Softbox. Die Blitze wer­den mit einem Funkauslöser gesteu­ert. Als Aufheller dient manch­mal ein recht­ecki­ger Reflektor (Sun-​Bouce Pro Big).
Außen benut­ze ich den Canon Speedlite 580EX-Blitz mit einem Diffusor oder einen klei­nen Softbox.

3. Hintergrund
Im Studio bevor­zu­ge ich das HitLite-System von Lastolite, wel­ches mit zwei Blitzen links und rechts den Hintergrund weiß aus­leuch­tet. Dazu gibt es eine Vinylfolie für den Boden, die jedoch nicht ganz pfle­ge­leicht ist.

4. Zubehör
Als Speicherkarten die­nen eine 2GB, eine 4GB und eine 8GB-Sandisk Extreme III Compact Flash-​Karte. Ein Stativ ist vor­han­den, wird jedoch sel­ten benutzt. Viel eher ist das bei den Wechsel-​Akkus der Fall.

5. Computer
Ich arbei­te mit einem Windows-PC (3200+ 2,GHz, 2 GB RAM, Kartenleser), aber ein Mac gin­ge natür­lich genau­so gut. Für die Bildbearbeitung nut­ze ich Photoshop CS3, für die Vorsortierung Adobe Bridge. Sehr hilf­reich als Bildbetrachter ist die Freeware IrfanView. Ein Laptop mit Kartenleser dient als Datenspeicher und Bildbetrachter für Outdoor-​Shoots und auf Reisen.

6. Requisiten
Im Laufe der Zeit sam­meln sich immer Dinge an, die für Fotos öfter gebraucht wer­den. Dazu gehö­ren zum Beispiel eini­ge Hüte und Mützen, Bücher mit dezen­ten Buchrücken, Berufskleidung und Feiertagsdekorationen.

Aber die Technik ist egal…
Die obi­gen Dinge sind jedoch nicht zwangs­läu­fig not­wen­dig, um gute Stockfotos zu pro­du­zie­ren. Es gibt auch Bilder von mir, die mit drei Baustrahlern und einer Canon 20D mit Sigma-​Objektiv foto­gra­fiert wur­den. Die bei­den Fotos oben zei­gen den Vergleich zwi­schen bei­den Ausrüstungen. Ist ein Unterschied zu erkennen?