Was, vier Jahre schon? Ja, seit vier Jahren liefere ich kurze Videos (auch Footage genannt) an Videoagenturen, um damit genauso wie mit Fotos Geld zu verdienen.
Es lief sehr schleppend an. In den ersten beiden Jahren erzielte ich nur ca. 411 Dollar Umsatz mit meinen Videos, im dritten Jahr kam ich immerhin schon auf durchschnittlich ca. 338 Dollar im Monat mit den Videoverkäufen.
Jetzt wird es wieder Zeit für einen Rückblick: Was habe ich im vierten Jahr Videoproduktion geschafft?
Ich betrachte den Zeitraum Juni 2012 bis inklusive Mai 2013 und knüpfe damit nahtlos an den Artikel vom letzten Jahr an. Zur Zeit beliefere ich aktiv sieben Video-Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und – seit letztem Jahr dazugekommen – 123rf*. Bei iStockphoto habe ich die meisten Videos gelöscht, aber da ich noch einige Umsätze mit ihnen hatte, ist die Agentur unten in der Liste mit aufgeführt.
Portfolio-Größe
Mein Portfolio ist im letzten Jahr nur um ca. 100 Videos gewachsen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich die gesamten Wintermonate so gut wie keine Videos gedreht habe, obwohl sich einige Gelegenheiten geboten hätten. Mein Ziel vom letzten Jahr, mindestens 350 neue Clips zu drehen, habe ich damit deutlich verfehlt. Sechs, setzen! Die genaue Aufschlüsselung meiner Video-Portfolios findet ihr in der Tabelle unten. Wer sich einige meiner Videos anschauen will, kann das z.B. hier bei Pond5* tun.
Motive
Bei den Motiven bin ich der Linie treu geblieben, die ich vor zwei Jahren begonnen habe. Kurze People-Videos am Ende einer Fotosession mit den Models, meist im Business-Look. Dazu kommen paar Videos von Tulpenfeldern und Footage von Medikamenten, weil das in den ersten beiden Jahren zu den bestverkaufendsten Themen gehörte.
Verkäufe und Umsätze
Hier jetzt endlich die komplette Übersicht über meine Video-Umsätze der letzten zwölf Monate. Wer das mit dem vorangegangenen Jahr vergleichen will, findet die Tabelle dafür hier. Grün markiert die Agentur mit dem besten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlechtesten Wert.
Fast alle Werte sind zu meiner Zufriedenheit gestiegen, besonders schön ist der stark gestiegene „Revenue per Download“ (RPD) von Shutterstock, der im Vergleich zum Vorjahr über 5 $ angewachsen ist. Und das trotz starker Konkurrenz von Pond5. Beide Agenturen lieferten sich im letzten Jahr einen Kampf um Umsätze und gute Videografen und es ist noch nicht entschieden, wer hier gewinnen wird. Etwas enttäuschend ist aktuell noch 123rf, die den geringsten Verkaufspreis erzielten. Aber da ich dort erst seit kurzem Videos liefere, will ich das noch mindestens ein Jahr weiter beobachten.
Selbst Fotolia liegt beim RPD trotz starker Abo-Kampfpreise fast doppelt so hoch beim durchschnittlichen Verkaufserlös. Aber da dieser immer noch sehr stark unter dem Durchschnitt liegt, habe ich mich vor einigen Wochen entschlossen, die Abo-Funktion für meine Videos bei Fotolia zu deaktivieren. Welche Auswirkungen das haben wird, werden wir im nächsten Jahr sehen.
Besonders freut mich, dass ich mein selbst gesetztes Ziel von mindestens 600 Dollar Umsatz im Monat übertreffen konnte. Im Schnitt erzielte ich in den letzten zwölf Monaten 627 Dollar pro Monat nur mit meinen Videos. Das sind nach aktuellem Wechselkurs ca. 465 Euro und damit mehr, als ich bei vielen kleinen Bildagenturen im Monat bekomme. Als Faustregel könnte ich sagen: Ich bekomme ca. 1 Dollar pro Video und Monat.
Technik
Ein Punkt, den ich immer noch nicht zufriedenstellend gelöst habe, sind ruckelfreie Kamerafahrten. Trotz kleinem Movie-Slider und einigen Gimmicks ruckelt es doch hier und da. Dank einiger Kickstarter-Projekte bin ich aber im Besitz eines coolen Teils, welches zumindest ruckelfreie Kameraschwenks für mich erledigt und theoretisch auch Kamerafahrten machen können sollte. Brauche ich nur etwas Zeit, mich da reinzufummeln. Einige andere Projekte für nützliches Videozubehör sind in der Realisierungsphase und ich kann es kaum erwarten, damit rumzuspielen.
Die Zukunft
Es gibt immer viele andere Baustellen, aber diesmal will ich endlich die 350 Videos im Jahr schaffen. Sind ja nur knapp 30 Videos im Monat. Außerdem wäre es super, wenn ich einen Umsatz von mindestens 1.000 Dollar pro Monat erzielen könnte. Das wiederum sollte mich genug motivieren, mein Portfolio zu diversifizieren und neben Fotos auch mehr 3D-Sachen und eben Videos zu produzieren.
Wie haben sich eure Umsätze bei Video-Agenturen entwickelt? Wie schätzt ihr die Marktentwicklung ein?
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