Schlagwort-Archive: Blog

Diskussion: Stockfotos in deutschen Blogs (Teil 2)

Gestern habe ich hier im Blog gefragt, war­um es so wenig Stockfotos in deut­schen Blogs zu sehen gibt.

Die Antworten in den Kommentaren (und auch eini­gen Emails) decken sich größ­ten­teils mit mei­nen Vermutungen, aber es gibt auch krea­ti­ve Ansätze.

Ich fas­se noch mal die Probleme zusam­men, die Blogger dar­an hin­dern, Stockfotos einzusetzen:

  • Unwissenheit:
    Blogger sind unsi­cher, wie die recht­li­che kor­rek­te Einbindung von Fotos in Blogs gesche­hen kann. Müssen sie Bildcredits ange­ben? Wie wei­sen sie im Zweifelsfall nach, dass sie das Foto gekauft haben?
  • Zeitaufwand:
    Die Suche nach „dem rich­ti­gen Bild“ dau­ert lan­ge. Wer sich durch Millionen von Fotos einer Bildagentur wüh­len muss, um ein nur halb­wegs pas­sen­des Foto zu fin­den, lässt es gleich blei­ben. Oder wie es Ansgar vom Blog LousigerBlick es tref­fend for­mu­liert hat: „Ich kann doch nicht in 20 min einen Beitrag schrei­ben und dann 2 Stunden nach dem pas­sen­den Bild suchen!“
  • Preis:
    Blogger wis­sen nicht, wie bil­lig Fotos mitt­ler­wei­le gewor­den sind.  In der Bildbranche ist das Microstock-​Phänomen in den letz­ten Jahren so stark dis­ku­tiert wor­den, dass vie­le (auch ich) „betriebs­blind“ gewor­den sind. Es gibt außer­halb der übli­chen Foto-​Zirkel genug poten­ti­el­le Kunden, die von Bildagenturen (ob Micro oder Macro) noch nie etwas gehört haben. Selbst wenn sie Microstock-​Agenturen ken­nen, weist der Fotograf Joachim S. Müller auf einen wei­te­ren Faktor hin: Das Betreiben eines Blogs und die Stockfotos kos­ten in Deutschland und den USA unge­fähr das Gleiche. Nur wird in den USA mehr Geld mit Blogs ver­dient, wes­halb die Bereitschaft dort auch grö­ßer ist, Geld dafür auszugeben.

Für alle drei Probleme gibt es Lösungsansätze:

  1. Marketing:
    Bildagenturen dür­fen nicht auf­hö­ren, Werbung zu schal­ten. Nicht nur in Design-​Zeitschriften, son­dern auch in Blogger-​Foren, in Zeitschriften für Kleinunternehmer etc. Außerdem soll­ten Microstock-​Agenturen nicht mehr ver­su­chen, neue Fotografen zu gewin­nen, indem sie Artikel in Medien plat­zie­ren mit dem Thema „Wie sie schnell mit Fotos Geld ver­die­nen“, son­dern den Schwerpunkt ver­schie­ben zu Themen wie „Günstig Fotos für Ihren Blog/​Ihre Firma kaufen“.
    Darüber hin­aus scheint es eine gro­ße Unsicherheit zur Verwendung von Stockfotos zu geben. Hier ist die Aufgabe der Bildagenturen, ihre Käufer bes­ser zu bera­ten. Auf den Webseiten der gro­ßen Microstock-​Bildagenturen istock­pho­to, Shutterstock und Fotolia gibt es bei­spiels­wei­se lan­ge Fragen/​Antworten-​Seiten, aber was für Quellen-​Nennung angeht, wird ent­we­der auf die ellen­lan­gen unüber­sicht­li­chen Lizenzbedingungen (hier Shutterstock, hier istock­pho­to) ver­wie­sen oder bei Fotolia fin­det sich erst auf einer Unterseite der Satz „Die Nutzung aller auf der Fotoliaseite erwor­be­nen Bilder unter­liegt fol­gen­den Regelungen:  […] Die Angabe der Copyrights in Form von Name bzw. Künstlername des Autoren und der Bildquelle ( nach § 13 UrhG)“. Hier wäre ein ein­fa­ches Beispiel wie „Diese Angabe kann z.B. so aus­se­hen – Foto: Username/​Fotolia“ hilfreich.
  2. Abo-​Modell:
    Für Großkunden in Verlagen oder Werbeagenturen gibt es seit einer Weile Abonnement-​Modelle, mit denen die Bildkäufer ihre Kosten immer im Griff haben – und meist auch noch spa­ren. Für Blogger sind die­se Packete zu volu­mi­nös und unpraktisch.
    Ein Blog-​Abo böte sich an. Zum Beispiel 20 Downloads im Monat der kleins­ten Dateigröße, die für Blogfotos locker aus­reicht für 10 Euro im Monat?
  3. Vereinfachung I:
    Es gilt im Bildermarkt die glei­che Regel wie für ande­re Business-​Modelle: Mache es Deinem Kunden so ein­fach wie mög­lich. In mei­nen Antworten mein­te Michael Herzog: „Ein Bild mit rich­ti­gen “Credits” ein­zu­bin­den, ist nicht mit einem ein­fach Klick auf “Insert Media” getan. Das Feld für die Bildunterschrift sieht je nach Template auch nicht immer toll aus.“ Warum also kei­nen Programmierer dran set­zen, ein WordPress-​Plugin zu schrei­ben, was Bloggern das Layout der Bildunterschriften ein­fach ändern lässt?
  4. Vereinfachung II:
    Die bes­te Idee kommt von Amos Struck und sie möch­te ich aus­führ­lich vor­stel­len: Wer pro­gram­miert ein WordPress-​Plugin, was eine Bildsuche in Bildagenturen aus dem Admin-​Panel mit auto­ma­ti­scher Integration erlaubt? Hier gibt es (min­des­tens) zwei Möglichkeiten:
    – Eine Bildagentur nimmt sich allein die­ser Sache an. Das hat für die Bildagentur den Vorteil, dass so vie­le neue Bildkäufer erreicht wer­den könn­ten. Für die Bildnutzer ist der Nachteil, dass so das Angebot auto­ma­tisch auf die­se eine Bildagentur beschränkt ist.
    – Jemand ent­wirft das Plugin mit Hinsicht auf ver­schie­de­ne Bildagenturen. Der Bildkäufer kann dann aus­su­chen, ob er in allen Agenturen gleich­zei­tig suchen möch­te oder nur in bestimmten.
    Wie könn­te so ein Plugin aus­se­hen? Der Blogger trägt beim Plugin sei­ne Nutzerdaten der Bildagenturen ein, die er nut­zen möch­te. Dann kann der Blogger im WordPress-​Admin-​Panel auf „Bild hin­zu­fü­gen“ kli­cken und dort in den „Stock-​Bereich“ wech­seln. Jetzt schlägt das Plugin basie­rend auf den ver­ge­be­nen Tags schon Fotos vor und der Blogger kann ent­schei­den, ob er noch nach ande­ren Stichwörtern suchen möch­te. Wenn er ein Foto gefun­den hat, klickt er auf „Foto kau­fen“ und es wird auto­ma­tisch in der kleins­ten Auflösung von sei­nem Nutzerkonto gekauft und in den Blog-​Beitrag zusam­men mit der recht­lich kor­rek­ten Bildunterschrift „Foto: Fotograf/​Bildagentur“ hin­zu­ge­fügt. Umsonst müss­te es ein Programmierer nicht machen. Durch die Affiliate-​Programme der Bildagenturen könn­te er eben­falls dar­an verdienen.
    Rob Davis hat erst vor kur­zem mit sei­ner PicNiche-​Toolbar ein ähn­li­ches System ent­wi­ckelt, mit dem Leute direkt bei allen, eini­gen oder aus­ge­wähl­ten Bildagenturen nach Fotos suchen kön­nen. Dort fehlt lei­der eine ein­fa­che Blog-Integration.

Habe ich etwas ver­ges­sen? Wie glaubt ihr, wür­den sich Blogger mehr für Stockfotos begeis­tern lassen?

Die Rolle von Stockfotos in Blogs

Kann es sein, dass Blogs in den USA bun­ter sind als in Deutschland?

Wer sich die „25 Best Blogs 2009″-Liste der Zeitschrift TIME anschaut, merkt, dass es dort sicht­bar bun­ter zugeht als hier­zu­lan­de. Häufig wer­den Stockfotos genom­men, auch und vor allem bei News- und Politik-​Blogs wie bei­spiels­wei­se „The Huffington Post“ oder „Talking Points Memo“. Aber auch in Lifestyle-​Blogs wie „Lifehacker“ wer­den sym­bo­li­sche Fotos zur Bebilderung genutzt.

Sockfotos in Blogs
In der deut­schen Blogsphäre hin­ge­gen las­sen sich vor allem drei Arten erken­nen, wie Bilder in Blogs genutzt wer­den. Diese Einschätzung basiert auf den belieb­tes­ten Blogs in den Deutschen Blogcharts.

  1. Es wer­den ein­fach kei­ne bis fast kei­ne Fotos ver­wen­det. Dazu zählt z.B. der law­blog, der Blog von Stefan Niggemeier oder der Handelsblatt-​Blog Indiskretion Ehrensache.
  2. Es wer­den nur Produktfotos, Logos oder PR-​Fotos benutzt. Das macht z.B. der Basic Thinking Blog oder Nerdcore.
  3. Fast nur selbst­ge­mach­te Fotos wer­den gezeigt. Hier gehö­ren z.B. Spreeblick, der Kochblog 1x umrüh­ren bit­te, oder das Upload Magazin.

Es gibt nur weni­ge deut­sche Blogs, die Stockfotos ein­set­zen. Woran könn­te das liegen?

Hier mei­ne Vermutungen:

  • Die USA sind Deutschland in Technikdingen immer vor­aus. Klingt ver­ein­fa­chend, traf bis­her aber fast immer zu. Während Blogs hier­zu­lan­de noch nicht als ernst­zu­neh­men­de Konkurrenten der ande­ren Massenmedien gese­hen wer­den, buh­len US-​Blogs längst auf Augenhöhe um die Gunst der Konsumenten. Der us-​amerikanische Technikblog TechCrunch.com hat z.B. monat­lich über 1,8 Millionen Abonnenten. Dazu nut­zen sie Bilder wie die pro­fes­sio­nel­len Vorbilder.
  • Analog zu den deut­schen Tageszeitungen, die sich im Vergleich zu den US-​Zeitungen sehr text­reich und bildarm prä­sen­tie­ren, hat sich die­se Vorliebe auch auf Blogs übertragen.
  • Selbstgemachte Fotos sind bil­li­ger als Stockfotos.
  • Keine oder eige­ne Fotos zu nut­zen, ist recht­lich siche­rer. Die Abmahnwellen, z.B. durch Marion’s Kochbuch mögen vor allem Kochblogs noch in Erinnerung sein. Dass selbst Stockfotos vor Abmahnungen nicht schüt­zen, bewies letz­tes Jahr die Bildagentur Getty Images mit einer eige­nen Abmahnwelle.
  • Stockfotos sehen zu ste­ril und kli­schee­haft aus. Es gibt hier, hier und hier genug lus­ti­ge Beispiele, wie unori­gi­nel­le Stockfotos aus­se­hen. Fast eine Art Hassliebe pflegt Stefan Niggemeier in sei­nem Blog, in dem er regel­mä­ßig unpas­sen­de Verwendungen von Stockfotos vorstellt.

Dabei glau­be ich, dass sorg­fäl­tig gewähl­te Stockfotos zum Erfolg eines Blog bei­tra­gen kön­nen. Warum?

  • Fotos brin­gen „Farbe in den Blog“.
  • Es ist erwie­sen, dass eine visu­el­le Unterstützung von Textinhalten das Lernen erleichtert.
  • Eine gut gewähl­te Bildsprache macht den Blog unver­wech­sel­bar. Text sieht immer gleich aus.
  • Suchmaschinenoptimierung: Mittlerweile sucht Google nicht mehr nur nach Wörtern, son­dern auch nach Bildern. Ich sehe in mei­nen Statistiken regel­mä­ßig, dass Besucher durch Googles Bildersuche auf mei­nen Blog kom­men. Ebenso wer­den Fotos zu Artikeln in der Blogübersicht des Google RSS-​Readers ange­zeigt und wir­ken dort als Blickfang.

Wer neu­gie­rig gewor­den ist, wie das Angebot und die Preise von Stockfotos momen­tan aus­se­hen, fin­det vie­le güns­ti­ge Fotos zum Beispiel bei den Microstock-​Bildagenturen Shutterstock, istock­pho­to, foto­lia oder Dreamstime.

Was meint ihr? Diskutiert mit, indem ihr Eure Meinung in den Kommentaren schreibt oder gleich als eige­nen Beitrag  – am bes­ten mit Trackback – in Eurem Blog.

Danke für Euren bis­he­ri­gen Kommentare. Im zwei­ten Teil habe ich dar­auf geantwortet.

Deutschsprachige Fotoblogs – Wo sind sie denn?

Martin stellt in sei­nem Blog Kwerfeldein den deutsch­spra­chi­gen Fotoblogs eini­ge Fragen.

Journalistin mit Notizblock

Hier sind mei­ne Antworten:

Was hat Dich dazu bewegt, über Fotografie zu bloggen?

Da ich als Fotoproduzent arbei­te, bie­tet es sich an, über das zu schrei­ben, was ich kann: Fotografieren. Ich las­se mei­ne Leser hin­ter die Kulissen des Berufsalltags bli­cken und durch die stän­di­ge Beschäftigung mit den Themen ler­ne ich auch immer noch etwas dazu.

Über wel­che Themen schreibst Du selbst am liebsten?

Beim Start mei­nes Blogs habe ich gemerkt, dass es zwar vie­le Fotoblogs gibt, die schö­ne Fotos zei­gen, aber nur sehr weni­ge, die sich auf die beruf­li­che Seite der Fotografie kon­zen­trie­ren. Deswegen gibt es bei mir Analysen zum Bildermarkt, Umsatzzahlen und Trends in der Fotobranche.

Welche Artikel sind die wich­tigs­ten Deines Blogs (ca. 2–5)?

Gemessen am Leserinteresse sind das:

Weisst Du schon, was die Leser Deines Blogs 2009 erwar­ten wird?

Ich arbei­te dar­an, mehr Interviews zu machen und hof­fe, wei­ter­hin Meldungen und Themen zu ver­öf­fent­li­chen, die bei kaum einem ande­ren Blog so zu fin­den sind.

Wieviele Artikel ver­öf­fent­lichst Du im Schnitt pro Woche?

Pro Woche schaf­fe ich durch­schnitt­lich 3–4 Artikel. Ziel ist es, dass an jedem zwei­ten Werktag ein Text online geht.

Stockfotografie-​News 2009-03-20

Am Ende der Woche gibt es wie­der einen Blick zurück auf die Ereignisse in der Branche.

  • Die größ­te deut­sche Bildagentur Mauritius Images baut ihren Vorsprung wei­ter ist. Jetzt hat sie zusätz­lich zu ihren ca. 5 Millionen Bildern noch 9 Millionen Fotos der Bildagentur Alamy im Programm. Davon sind ca. 70% RM-​Fotos und 30% RF.
  • Die Bildagentur PantherMedia aus München wird als erfolg­reichs­tes baye­ri­sches Start-​Up das Bundesland Bayern im Rahmen des Wettbewerbes „GründerChampions 2009“ wäh­rend der 25. Deutschen Gründer- und Unternehmertage in Berlin am 20. und 21. März 2009 vertreten.
  • Getty Images beant­wor­tet eini­ge häu­fig gestell­te Fragen (FAQ) zum Thema „Flickr Collection“ in ihrem Blog und mel­det auch die ers­ten Verkäufe. Das als ers­tes ver­kauf­te Foto fin­de ich dann aber doch etwas, nun ja, enttäuschend.
  • Echt scha­de. Seit Dienstag nennt Fotolia in den Download-​Details kei­ne Kundennamen mehr. Angeblich sei die Funktion zu oft miss­braucht wor­den. Jetzt gibt es viel­leicht weni­ger Kundenbeschwerden, dafür aber sicher mehr Fotografen-​Anfragen, die kon­trol­lie­ren möch­ten, ob ein Foto kor­rekt lizen­siert wur­de. Mein Lösungsvorschlag: Die Kundennamen wer­den nur noch Kunden mit Silber-​Status oder höher ange­zeigt und deut­lich mit dem Hinweis ver­se­hen, dass bei Kundenbeschwerden die­se Funktion beim jewei­li­gen Fotografen deak­ti­viert wird.
  • Nächste Woche, am Freitag, den 27.03.2009 von 14 bis 17 Uhr (MEZ) wird die Webseite der Bildagentur PhotoShelter vor­über­ge­hend wegen Wartungsarbeiten kom­plett abgeschaltet.
  • Die Bildagentur Alamy hat in die­sem Quartal Umsatzrückgänge bei ihren bri­ti­schen Zeitungskunden von 30–70% im Vergleich zum Vorjahr aus­ge­macht. Als Gründe wer­den fal­len­de Werbeeinnahmen, sin­ken­de Auflagen und gekürz­te Budgets genannt. Deswegen plant Alamy eben­falls die Einführung eines Abo-​Modells und fragt Kunden und Fotografen nach deren Wünsche und Bedenken.

LookStat: Welche Fotos verkaufen sich am besten?

Das Microstock-Geschäft ist ein Massenmarkt. Wie bei Massen so üblich, ver­liert man leicht den Überblick. Wer z.B. wis­sen will, wel­ches sei­ner Fotos sich über alle Bildagenturen gesamt gerech­net am bes­ten ver­kauft, kommt vor lau­ter Statistik kaum noch dazu, neue Fotos zu machen.

Am Kopf kratzen

Diese Last nimmt einem die Firma LookStat jetzt ab. Sie bie­tet an, die eige­nen Nutzerdaten wie Bildanzahl, Download, Einnahmen pro Bild, Einnahmen im Monat etc. über meh­re Agenturen hin­weg aus­zu­wer­ten. Bis Ende des Jahres ist der Service kos­ten­los, danach soll er ca. 10 USD pro Monat kos­ten, für Fotografen, die mehr als 100 Bilder im Portfolio haben.

Mit der Masse an Daten, die bei sol­chen Auswertungen anfal­len, las­sen sich auch ande­re hilf­rei­che Statistiken erstel­len, wie der LookStat-​Gründer Rahul Pathak in sei­nem Blog beweist. Hier ver­gleicht er, von wel­chen Emotionen am meis­ten Motive bei den Bildagenturen vor­han­den sind. Es über­rascht nicht, dass „glück­li­che Motive“ mit Abstand weit vor­ne liegen.

Aber: Wenn „glück­li­che Motive“ 15x mehr als „trau­ri­ge Motive“ ange­bo­ten wer­den, müss­ten die­se sich auch min­des­tens 15x bes­ser ver­kau­fen, um ihren Spitzenplatz zu recht­fer­ti­gen. Das ist jedoch nicht immer der Fall.

Rahul hat mir net­ter­wei­se die Daten sei­ner Analyse zur Verfügung gestellt, damit ich sei­ne umfang­rei­che Auswertung um einen wich­ti­gen Faktor ergän­zen kann.

Wieviel Prozent machen die Verkäufe der zehn am meis­ten ver­kauf­ten Bilder einer bestimm­ten Emotion im Vergleich zur Gesamtanzahl der Fotos mit die­ser Emotion aus?

Hier das Ergebnis:

  • wütend: 9,31 %
  • gelang­weilt: 29,23 %
  • glück­lich: 1,07 %
  • trau­rig: 5,80 %
  • ängst­lich: 26,93 %

Hier wird deut­lich, dass „glück­li­che“ Bilder nicht auto­ma­tisch in der Statistik weit vor­ne lie­gen. Vereinfacht gespro­chen heißt das Ergebnis: Wenn Du gute Fotos von gelang­weil­ten oder ängst­li­chen Personen machst, sind Deine Chancen rela­tiv gese­hen deut­lich höher, ein Foto davon zu ver­kau­fen als von einer glück­li­chen Person.

Relativ“ ist hier der Haken. Die Erfahrung von vie­len Stockfotografen zeigt, dass sich glück­li­che Menschen natür­lich bes­ser ver­kau­fen, weil mehr Menschen danach suchen. Aber: Wenn z.B. nur eine Person ein Foto von einem glück­li­chen Menschen und eins von einem gelang­weil­ten Menschen braucht, sind Deine Chancen höher, in der Flut der ange­bo­te­nen Bilder das des gelang­weil­ten Menschen zu verkaufen.

Die ein­fa­che Schlussfolgerung: Beim Shooting nach den glück­li­chen Motiven auch immer eini­ge ande­re Emotionen fotografieren.

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Was sind Eure „Emotionen“-Bestseller?