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Überraschung zu Ostern

Vor paar Tagen brach­te mir ein Freund die Werbeprospekte der Firma Metro mit. Was soll ich damit, dach­te ich nur, bis er die Seite 10 aufschlug.

Da war die­ses Foto von mir zu sehen:

Das war natür­lich eine schö­ne Überraschung. Was mich jedoch noch mehr erstaun­te, war der Aufwand, den der Grafiker trieb, um die­ses Originalfoto* für die Werbung umzugestalten:

Er stell­te den Koch frei, füg­te einen ande­ren Hintergrund ein, setz­te im eine neue Kochmütze auf und such­te einen ande­ren Gemüsekorb aus.

Dabei hät­te ich doch ein pas­sen­de­res Bild* im Angebot gehabt:


Hier hät­te der Grafiker nur die Hemdfarbe ändern müs­sen, die Kochmütze auf­set­zen und viel­leicht den Hintergrund frei­stel­len müs­sen. Ach, viel­leicht war es bes­ser so.

Jedensfalls dan­ke für die gelun­ge­ne Oster-Überraschung.

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Erste Erfahrungen mit Funkauslösern FlexTT5 und MiniTT1 von PocketWizard

Vor vier Monaten habe ich mir die lang ersehn­ten neu­en Funkauslöser der Firma PocketWizard gekauft, den FlexTT5* und den MiniTT1*. Mittlerweile habe ich sie mehr­mals unter­wegs benutzt und will über die ers­ten Erfahrungen berichten.

Im Vergleich zu den alten PocketWizards (Plus II Transceiver*) sind sie nur gering­fü­gig teu­rer, sol­len aber dafür auch die auto­ma­ti­sche Blitzsteuerung (bei Canon E‑TTL) beherr­schen. An einer Version für Nikons i‑TTL-​System wird gearbeitet.

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Zuerst fällt auf, dass mit dem – fin­de ich – genia­len Prinzips des Transceivers (Funk-​Sender und ‑Empfänger in einem Gerät) gebro­chen wur­de. Das hat den Vorteil, dass die rei­ne Sendeeinheit bedeu­tend klei­ner kon­stru­iert wer­den kann, aber den Nachteil, dass nicht bei Bedarf schnell auf ein ande­res Gerät gewech­selt wer­den kann. Das ist in der Praxis nötig, wenn die Batterie ver­sagt, ein Gerät defekt ist oder dem Kollegen ein Gerät gelie­hen wer­den soll.

Während in den FlexTT5 (der Empfänger) zwei nor­ma­le AA-​Batterien kom­men, benö­tigt der MiniTT1 (der Sender) eine CR2450-​Knopfzelle. Die AA-​Batterien sind welt­weit immer leicht und güns­tig zu fin­den. Außerdem sind vie­le gute Akkus erhält­lich (ich schwö­re auf eneloop-​Akkus*). Die Knopfzellen sind zum einen teu­rer und zum ande­ren schwie­ri­ger zu fin­den, vor allem bei ent­le­ge­nen Outdoor-​Shootings. Dazu kommt, dass sie nicht als Akkus ver­füg­bar sind und – ähn­lich wie bei den vie­len Ladegeräten – nun eine wei­te­re Sorte Energiequellen im Gepäck berück­sich­tigt wer­den muss. (Update: Ich wur­de in den Kommentaren dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die FlexTT5 immer noch als „Transceiver“ genutzt wer­den kön­nen. Das Auch das Batterieproblem wür­de sich damit lösen…)

Beim Aufbau macht sich stö­rend bemerk­bar, dass kei­ne Lasche vor­han­den ist, an der eine Schlaufe befes­tigt wer­den kann. Bei den alten war die Schlaufe sogar dabei. Damit konn­te man die Dinger irgend­wo an den Blitz hän­gen. Klar, wenn die neue TTL-​Funktion genutzt wer­den soll, muss der Funkauslöser sowie­so am Blitzfuß befes­tigt wer­den. Aber nicht immer ist das sinn­voll. Zum Beispiel ist die Kombination der neu­en Pocket Wizards mit der Lastolite-​Softbox*, die ich unter­wegs ger­ne nut­ze, schwie­rig, da der FlexTT5 tie­fer ist und damit der Blitz nicht mehr rich­tig in die Softbox gescho­ben wer­den kann.

Auch die Benutzung selbst ist kom­pli­zier­ter. Während die alten Pocket-​Wizards Knöpfe, über­sicht­li­che Schiebeschalter (Plus II) oder ein ver­ständ­li­ches Display (MultiMax) hat­ten, kom­mu­ni­zie­ren die neu­en Funkempfänger über Blinksignale, die in Frequenz und Farbe vari­ie­ren. Da zum Beispiel das Blinksignal „Funkfrequenz wird erlernt“ (3 kurz grün) mit dem Signal „Warten auf Auslöser“ (kurz grün bli­cken alle 2 Sekunden) sehr ähn­lich sind, ist schwer zu erken­nen, in wel­chem Modus sich das Gerät gera­de befindet.

Früher wur­den bei­de Funkauslöser akti­viert und wenn die Auslöser auf den sel­ben Kanal ein­ge­stellt waren, konn­te es los­ge­hen. Fertig. Das geht auch bei den neu­en Geräten. Aber um die neue E‑TTL-​Unterstützung zu nut­zen, muss an allen Geräten meh­re­re Sekunden lang ein Testknopf gedrückt gehal­ten wer­den, der eini­ge Testblitze aus­sen­det und die Geräte „kali­briert“. Danach funk­tio­niert das ent­fes­sel­te Blitzen per TTL – wenn die Blinksignale rich­tig gedeu­tet werden.

In der Praxis brauch­te ich am Anfang meh­re­re Anläufe, in denen ich die Knöpfe in ver­schie­de­nen Kombinationen ver­schie­den lan­ge gedrückt gehal­ten habe (auch ein Mindestabstand zwi­schen den Geräten muss berück­sich­tigt wer­den), bis ich mir sicher sein konn­te, dass die E‑TTL-​Erkennung funk­tio­nier­te. Wer genaue­re Einstellungen an den Funkauslösern vor­neh­men will, muss die Dinger sogar via USB an einen Computer anschlie­ßen und eine wei­te­re Software instal­lie­ren. Das nen­ne ich einen Rückschritt.

Selbst wenn E‑TTL funk­tio­niert, habe ich bei mei­nen letz­ten Shootings oft gemerkt, dass TTL nicht immer sinn­voll ist. Genau wie sich Joe McNally* gro­ße Mühe gibt, das TTL-​System mög­lichst oft und krea­tiv aus­zu­trick­sen, so schal­te­te auch ich schnell auf „Manuell“ um. Das war immer dann der Fall, wenn der Blitz nicht mehr nur als Aufhellblitz benutzt wer­den konn­te, weil es zu dun­kel wur­de. Wird der Blitz zur Hauptlichtquelle, blit­ze ich lie­ber indi­rekt mit gro­ßer Leistung an die Decke, um trotz­dem den wei­chen, mög­lichst schat­ten­frei­en Look zu erzie­len, den Bildagenturen so lie­ben. Nichts gegen schat­ti­ge Bilder, aber mei­ne Motive gehen nun mal mehr in die „hap­py go lucky“-Richtung.

Alles in allem bin ich lei­der ernüch­tert. Am meis­ten stört mich wirk­lich die Kommunikation nur über Blinksignale, gefolgt vom Batterie-​Risiko. Klar, die Dinger funk­tio­nie­ren. Anstecken und Auslösen geht immer. Aber alles dar­über hin­aus ist umständ­li­cher als vor­her geworden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit den (neu­en) Pocket Wizards oder ande­ren Funkauslösern gemacht? Welche Vor- und Nachteile habt ihr festgestellt?

Affiliate-​Link (Ich erhal­te eine klei­ne Provosion bei Käufen, ihr zahlt nicht mehr)