Frag den Fotograf: Sensorreinigung selbst machen?

Letzte Woche kam fol­gen­de Frage in mei­ne Mailbox:

„Hallo,

in Deinem Blog hast Du schon ein­mal ver­lau­ten las­sen das die Sensor Reinigung nicht ganz unge­fähr­lich ist. Aus die­sem Grund habe ich die Reinigung in einer Canon Service Werkstatt machen las­sen. Mit dem Ergebnis das ich vor­her 2 Placken hat­te und nach der Canon Service Reinigung sind es plötz­lich 6 Placken. Fürs Wegstempeln sind es ein­fach zu vie­le. Das bedeu­tet das ich die Sensor Reinigung sel­ber machen muß. Auf der ande­ren Seite will ich aber kei­ne 250 Euro für irgend­wel­che Reinigungsmittel aus­ge­ben. Mit den Mittelchen ( M‑Alkohol)aus der Apotheke bekom­me ich kei­ne guten Ergebnisse. Es gibt nach der Trocknung sehr vie­le Schlieren. Des wei­te­ren besteht auch die Gefahr, das in dem einen oder ande­ren Q‑Tip ein Sandkorn vor­han­den sein könn­te. Was für eine Reinigungsflüssigkeit wird von Dir benutzt?“

Beim Frühjahrsputz
Sensorreinigung ist in der Tat eine schwie­ri­ge Angelegenheit. Ich ver­su­che, mei­nen Sensor so sel­ten wie mög­lich, aber so oft wie nötig zu rei­ni­gen. Bei mei­ner Canon 5D Mark II ist zwar eine inte­grier­te Sensorreinigung ein­ge­baut, aber durch die neue Videofunktion muss der Sensor trotz­dem öfter gerei­nigt wer­den. Ein Staubfleck auf dem Sensor kann bei Fotos oft mit Photoshop leicht retu­schiert wer­den, bei Videos ist das ungleich schwerer.
Ich rei­ni­ge mei­nen Sensor in zwei Schritten. Zuerst pus­te ich even­tu­el­le Staubkörner mit dem Blasebalg „Airbomb“ von Giottos weg. Dabei hal­te ich die Kamera mit der Öffnung nach unten, so dass die Schwerkraft hof­fent­lich die Staubkörner nach unten, also aus dem Gehäuse zieht.Der Blasebalg eig­net sich übri­gens auch zur Staubentfernung von Objektiven und ande­rem Kamerazubehör.
Danach nut­ze ich die VisibleDust Vswabs 1.0x für den Vollformatsensor mit der pas­sen­den Reinigungsflüssigkeit. Das sind im Grunde lan­ge Stäbchen, deren Ende genau so breit ist wie der Sensor. Deshalb gibt es auch für ver­schie­de­ne Sensorgrößen (1x, 1,3x, 1,6x) unter­schied­li­che Swabs. Das Ende besteht aus einem wei­chen, fus­sel­frei­en Stoff, der mit der anti­sta­ti­schen, rück­stands­frei­en Flüssigkeit beträu­felt wird. Der Stab wird nun ein Mal quer über den Sensor gezo­gen und fertig.
Das funk­tio­niert und ich bin zufrie­den damit. Es gibt jedoch unzäh­li­ge Möglichkeiten zur Sensorreinigung. Da ich nicht alle aus­pro­biert habe, gibt es viel­leicht wel­che, die bes­ser sind, aber bis­her bin ich mit die­ser Methode ganz zufrie­den und sehe kei­nen Grund zu wechseln.

Wie rei­nigt ihr Euren Sensor? Was könnt ihr emp­feh­len und was lie­ber nicht?

Lange blonde Haare und ein Lachen

Yep, ab und zu mache ich auch Fotos. Diesmal mit Linda, einer jun­gen Studentin mit ganz lan­gen glat­ten blon­den Haaren und einem sym­pa­thi­schen Lächeln.

Alberne ÄrztinDas Arztfoto oben ist übri­gens ein Schnappschuss, der nicht auf der Shootingliste stand. Aber ich fin­de das Bild irgend­wie gut, auch wenn ich noch nicht weiß, wofür es benutzt wer­den könn­te. Vielleicht zum Thema „Wo habe ich bloß wie­der mei­nen Kopf?“

Wilde Musik

In eine ähn­li­che Kategorie fällt das Foto mit dem Zopf vor dem Gesicht. Sieht unglaub­lich cool aus, aber der Sinn erschließt sich nicht sofort. Immerhin sind durch den Kopfhörer Assoziationen wie „Musik, Tanz, Spaß, Bewegung“ drin.

Frau schreitAußerdem habe ich wie­der mei­ne dunk­le Portrait-​Serie aus­ge­baut mit die­sem Schrei-​Foto. Geblitzt habe ich hier mit einem ent­fes­sel­ten Ringblitz-​Adapter, den ich hier im Blog schon rezen­siert habe.

Schnelle Schwimmerin

Besonders stolz bin ich auf die­ses Action-​Foto einer Schwimmerin, wel­ches wir mit einem ein­fa­chen Trick insze­niert haben. Das ver­ra­te ich jetzt aber nicht, sonst wäre es ja kein Trick…

Laufen im Regen
Die meis­ten scheu­en sich, bei schlech­tem Wetter raus­zu­ge­hen, um Fotos zu machen. Da es zwar gereg­net hat, aber warm war, haben wir es gewagt und eini­ge Regenfotos gemacht.

Regentropfen

Hier der Beweis, dass es wirk­lich stark gereg­net hat und wir nicht ein­fach nach dem Regen die feucht-​schimmernde Kulisse genutzt haben.

Warten an der Ecke

Auch ein schö­nes Foto, fin­de ich, mit viel Textfreiraum, redu­zier­ten Farben, aber einem leuch­ten­den Schal und der sehn­süch­ti­ge Blick beim Warten. Über Linda war noch der Name des Platzes zu lesen. Ich war unschlüs­sig, ob ich in las­sen soll­te oder nicht, ent­schied mich aber für eine Retusche, da dann der Platz gene­ri­scher wirkt und Käufer außer­halb Deutschlands viel­leicht inter­es­sier­ter sind.

Die Fotos von Linda kön­nen hier exklu­siv über die Bildagentur Fotolia erwor­ben werden.

Schneller Bilder suchen mit Serchilo

Ich fin­de es cool, so vie­le krea­ti­ve Freunde zu haben. Vor allem, weil die­se Freunde immer wie­der Dinge pro­du­zie­ren, die auch mir helfen.

Georg, ein fin­di­ger Computer-​Linguist und begna­de­ter Programmierer, hat vor eini­gen Jahren zum Beispiel das Projekt „Serchilo“ ins Leben gerufen.

Serchilo Logo

Das ist im Grunde eine Art, schnel­ler und ein­fa­cher im Internet zu suchen. Nicht im Sinne einer Suchmaschine, son­dern es erleich­tert die Eingaben in Suchformularen auf Webseiten.

Kurz erklärt funk­tio­niert das so:

Ich tip­pe bei mir in die Adressleiste mei­nes Browsers ein­fach „get­ty wohn­mo­bil“, drü­cke die Enter-​Taste und als Ergebnis bekom­me ich alle Fotos mit Wohnmobilen von Getty Images angezeigt.

Oder ich tip­pe „ist win­ter“ ein und bekom­me alle Winterbilder von istock­pho­to. Oder ich tip­pe „w Fotografie“ um sofort zum Fotografie-​Artikel von Wikipedia zu kom­men. Cool ist z.B. auch „db ber­lin, köln“. Damit lan­de ich auf der Seite der Deutschen Bahn direkt bei den Zugverbindungen zwi­schen Berlin und Köln.

Im Prinzip funk­tio­niert das System ähn­lich der Suchleiste oben rechts bei Firefox, nur mit dem Unterschied, dass man nicht immer zwi­schen den ver­schie­de­nen vor­ge­ge­be­nen Webseiten wech­seln muss.

Momentan sind bei Serchilo knapp 800 ver­schie­de­ne Webseiten gespei­chert, die mit­tels Kurz-​Kommandos erreicht wer­den kön­nen. Wer will, kann mit­tels des offe­nen Wiki-​Systems selbst Webseiten hin­zu­fü­gen oder Georg kon­tak­tie­ren, damit er sie ergänzt. Wer sich anmel­det, kann sich auch per­so­na­li­sier­te Kommandos zusammenstellen.

Bei Serchilo sind zur Zeit ca. 17 Foto-​Webseiten und Bildagenturen dabei, zum Beispiel:

  • Getty Images
  • Corbis
  • istock­pho­to
  • Fotolia
  • Fotofinder
  • Fotosearch
  • Dreamstime
  • ImagePoint
  • Bildmaschine
  • Zoonar
  • Flickr
  • Google Images
  • Photobucket
  • etc.

Nebenbei funk­tio­niert Serchilo auch mit vie­len ande­ren Webseiten, bei denen man meist immer Suchbegriffe ein­tippt, z.B.:

  • Amazon
  • Ebay
  • bahn.de
  • Wikipedia
  • Leo Übersetzungen
  • etc.

Serchilo ist übri­gens kos­ten­los. Bei YouTube hat Georg auch ein Video zur Einführung hochgeladen:

Ich gebe zu, dass die Serchilo-​Webseite anfangs etwas unüber­sicht­lich aus­sieht. Aber wer wie ich den gan­zen Arbeitstag vor dem Computer und Internet sitzt, wird die­ses Tool nach einer kur­zen Eingewöhnungsphase nicht mehr mis­sen wollen.

Hier steht, wie Serchilo für ver­schie­de­ne Browser ein­ge­rich­tet wer­den kann. Am bequems­ten fin­de ich die Variante, Serchilo in der Adressleiste von Firefox zu nut­zen. Hier gibt es noch einen ande­ren Artikel zu Einführung.

Probiert es aus!

Falls ihr Probleme habt, könnt ihr sie ein­fach in den Kommentaren posten.

Die Zukunft: Geotagging in Bildagenturen

Ich wage mal einen Blick in die Zukunft:

Der Bildkäufer sucht idyl­li­sche Strandfotos einer ganz bestimm­ten Region. Bisher muss­te er dafür hof­fen, dass die Fotografen den Ort bei den Suchbegriffen erwähnt haben und das auch in der glei­chen Schreibweise.
Nun kann er ein­fach auf einer Weltkarte navi­gie­ren und den Bereich mar­kie­ren, in dem die Fotos ent­stan­den sein sol­len. Aus die­ser Auswahl kann er dann wie gewohnt nach ande­ren Schlagwörtern suchen.

Dank moder­ner GPS-​Technologie kön­nen heu­te beim Fotografieren pro­blem­los die Satellitenkoordinaten gespei­chert wer­den, an denen jedes Foto ent­stand. Beim Kopieren auf den Computer kön­nen die­se Daten dann den Fotos als Metadaten hin­zu­ge­fügt wer­den. Mit eini­gen Programmen kön­nen die GPS-​Daten auch nach­träg­lich zu bestehen­den Fotos hin­zu­ge­fügt wer­den, z.B. mit Adobe Lightroom und Plugin, dem IPTC-​Writer 2.0 oder GeoSetter.

Für den Studiofotografen bringt die Technik kaum Vorteile, aber sie ist vor allem für Reise- und Naturfotografen span­nend, bei denen es sehr dar­auf ankommt, wo genau ein Foto ent­stan­den ist. Bei Flickr gibt es jetzt schon ca. 84 Millionen Bilder, die auf einer Weltkarte nach ihren Aufnahmeorten sor­tiert sind.

Peinliche Situationen, wie Werbung von Reiseveranstaltern mit Bildern aus der Karibik für Urlaub in Spanien soll­ten dann der Vergangenheit angehören.

Ich bin gespannt, wann die ers­te Bildagentur die Suche nach GPS-​Daten ermög­licht. Wird es wie­der eine Microstock-​Agentur sein? Oder kommt die Innovation dies­mal von einer Macrostock-Agentur?

Was meint ihr, wer wird das Rennen machen?

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