Wer will über Flickr zu Getty Images?

Schon vor Wochen habe ich im Blog gefragt, ob sich der Vertrag mit Getty Images lohnt, nach­dem die welt­weit größ­te BIldagentur ange­fan­gen hat, in der Fotocommunity Flickr nach neu­en Fotografen zu suchen. Wer die­se Frage für sich mit „ja“ beant­wor­tet hat und wen die bis­he­ri­gen ers­ten Verkaufszahlen über­zeu­gen konn­ten, bekommt nun eine wei­te­re Möglichkeit, sich Getty Images zu prä­sen­tie­ren, anstatt wie bis­her dar­auf war­ten zu müs­sen, von denen ent­deckt zu werden.

Ambitionierte Amateur-​Fotografen kön­nen sich und ihre Bilder nun auch aktiv bei Getty Images bewer­ben, um Teil der Flickr Kollektion zu wer­den. Nach Anmeldung auf Flickr kön­nen Fotografen ein Portfolio mit ihren zehn bes­ten Bildern – Fotos oder Illustrationen – erstel­len und den Link an myflickr@gettyimages.com sen­den. Getty Images prüft dar­auf­hin die Aufnahmen und ach­tet auf Stil, tech­ni­sche Umsetzung und Thema. Bei Gefallen wird den Fotografen ein Vertrag mit Getty Images angeboten.

Das ist noch nicht alles. Es gibt einen wei­te­ren Weg. Dazu las­se ich am bes­ten Andy Saunders, Vizepräsident des Kreativbereichs von Getty, zu Wort kommen:

Flickr-Getty-Images-Call-for-Artists

Seit der Bekanntgabe unse­rer Partnerschaft haben Bildredakteure bei Getty Images das ‚Flickrversum’ durch­fors­tet, um die pas­sen­den Fotos für die Kollektion zu fin­den. Doch auch wenn wir wis­sen, wie viel Spaß ihnen die Durchsicht Ihrer Arbeiten macht: Die schie­re Menge – mehr als vier Milliarden Fotos – kann einen gele­gent­lich doch ein wenig überwältigen!

Bisher konn­ten Flickr-​Mitglieder zwar über ihre Account-​Einstellungen signa­li­sie­ren, dass sie von Getty Images kon­tak­tiert wer­den möch­ten, jedoch nicht aktiv Foto-​Portfolios zur Begutachtung vor­le­gen. Aber da wir wis­sen, wie sehr die mehr als 40 Millionen Flickr-​Mitglieder dar­auf bren­nen, uns ihre Arbeiten zu prä­sen­tie­ren, woll­ten wir eine ent­spre­chen­de Lösung entwickeln.

Und so freu­en wir uns sehr, heu­te einen offi­zi­el­len Aufruf an die Flickr-​Community star­ten zu kön­nen: ALLE Flickr-​Mitglieder kön­nen ab sofort über die Call for Artists-​Gruppe auf Flickr mit ihren Bilder für die Kollektion bewerben.

Ausführliche Hinweise dazu fin­den Sie auf der Gruppen-​Seite, doch an die­ser Stelle möch­ten wir Ihnen einen kur­zen Überblick über den Ablauf geben. Eine Einreichung soll­te genau zehn Bilder umfas­sen, die nach Sie für Ihre bes­ten Arbeiten hal­ten. Das Kreativteam von Getty Images wird die Bilder im Hinblick auf sti­lis­ti­sche Aspekte, the­ma­ti­scher Inhalt und tech­ni­sche Umsetzung prü­fen. Sollten eini­ge oder alle Fotografien – oder auch ande­re Fotos aus Ihrem Fotostream – für die Flickr-​Kollektion auf Getty Images aus­ge­wählt wer­den, erhal­ten Sie eine Einladung via Flickrmail. Aus die­ser Einladung geht genau her­vor, wel­che Bilder Getty Images aus­ge­wählt hat und wie der Aufnahmeprozess aussieht.“

Ach ja: Wer eini­ge Bilder hat, die von Getty Images aus­ge­wählt wur­den, kann ger­ne sei­nen Link zum Foto auf Flickr in den Kommentaren posten.

Im Theater fotografieren – Das Lied vom Sag-Sager

Diese Woche bin ich so mit Terminen aus­ge­las­tet, dass ich kaum Zeit haben wer­de, etwas zu pos­ten. Deswegen heu­te etwas Besonderes von mir: Schwarz-​Weiß-​Fotos! Ich durf­te vor einer Weile wie­der in der Studiobühne Köln foto­gra­fie­ren, dies­mal das Theaterstück „Das Lied vom Sag-​Sager“ vom fran­zö­si­schen Dramatiker Daniel Danis (Regie: Andreas Schmid).

Das Lied vom Sag-Sager 1

Ich habe die Fotos far­big auf­ge­nom­men, noch mit der Canon EOS 5D bei ISO 1600 mit dem 70–200 2.8 IS L‑Objektiv und einem Einbeinstativ. Die Umwandlung erfolg­te dann dem RAW-​Converter von Photoshop.

Das Lied vom Sag-Sager 2

Ich mag die Fotoserie, weil sie auch ohne Kenntnis des Stücks die Handlung gut wie­der­gibt, zumin­dest in sehr gro­ben Zügen ;-).

Das Lied vom Sag-Sager 3

Bei den Fotos habe ich nur die Tonwerte, die Farbsättigung und den Kontrast kor­ri­giert, ansons­ten sind sie nicht bearbeitet.

Das Lied vom Sag-Sager 4

Da es in dem Film um eine Mutter mit taub­stum­men Kindern geht, wird natur­ge­mäß kaum gespro­chen, dafür gab es Live-​Musik und vie­le Bewegungen.

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Das ist mein Lieblingsfoto aus der Serie, weil es ein schö­nes Symbolfoto zum Thema Tod ist. Da kommt der Stockfotograf in mir durch.

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Das Lied vom Sag-Sager 8

Theater und schnel­le Bewegungen sind eine dop­pel­te Herausforderung für Fotografen. Bei Blende 4 und 1/​30 Sekunde kann nie alles scharf wer­den und ich hat­te beim obi­gen Foto ehr­lich gesagt nur Glück, dass der mitt­le­re Schauspieler halb­wegs scharf abge­bil­det ist.

Das Lied vom Sag-Sager 9

So, wel­ches ist Euer Lieblingsbild aus der Serie und war­um? Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Stockfotografie-​News 2009-10-30

Uuuuund es ist wie­der soweit. Nachrichten-​Zeit! Los geht’s:

  • Fangen wir mit einem Gerücht an: Im Microstockgroup-​Forum wird gemun­kelt, dass Shutterstock viel­leicht die On-​Demand-​Downloads (OD) abschaf­fen will. Grund zur Annahme sind die feh­len­den bzw. stark ver­min­der­ten ODs seit Donnerstag. Der Schritt wäre logisch. Immerhin hat Shutterstock vor kur­zem BigStockPhoto auf­ge­kauft, die genau das anbie­ten würden.
  • Die Bildagentur FontShop bie­tet auf ihrer Webseite eini­ge kos­ten­lo­se Wallpaper zum Download an. Mehr sol­len folgen.
  • Einer der Berufsverbände für Stockfotografen, die Stock Artists Alliance (SAA) ver­ei­nigt sich mit der Alliance of Visual Artists (AVA), einer Dachorganisation von fünf ande­ren Berufsverbänden für Fotografen, die zusam­men über 45,000 Fotografen vertreten.
  • Getty Images bie­tet jetzt eini­gen exklu­si­ven istockphoto-​Fotografen an, ihre Fotos über die RM-​Kollektionen Stone und The Image Bank zu ver­trei­ben. Zuest wur­den 50 Fotografen ange­schrie­ben, spä­ter sol­len mehr fol­gen können.
  • Robert Davis stellt für sein picNiche-​System eine neue Funktion vor. Mit PicNiche kön­nen Suchbegriffe auf ihre Beliebtheit in über­prüft wer­den. Jetzt kann bei den häu­figs­ten Suchbegriffen auch die zeit­li­che Veränderung die­ser Beliebtheit ange­zeigt werden.

Dann bis zur nächs­ten Woche. Vergessene Infos wie immer ger­ne in die Kommentare.

Gastartikel: Was mich als Fotograf nervt

Martin von kwerfeldein.de ist im Urlaub und er frag­te mich, ob ich mir nicht mal den Frust von der Seele schrei­ben will. Was nervt mich als Fotograf? Zugegebenermaßen ver­su­che ich sonst, von der posi­ti­ven Seite des Lebens zu berich­ten, aber heu­te wird in sei­nem Blog mit mit als Gastautor mal gegrum­melt. Viel Spaß beim Lesen!

Ringblitz in der Gerichtsmedizin

Habt ihr ges­tern Abend „Tatort“ gese­hen? Die Gerichtsmedizinerin Alberich nutz­te dar­in den Ringblitz-​Aufsatz von RayFlash, den ich hier im Blog schon mal bespro­chen hatte.

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Neugierig, wie ich bin, habe ich mal geschaut, ob das in der Pathologie wirk­lich üblich ist, Ringblitze zu benut­zen oder ob die Filmtypen das Ding nur gezeigt haben, weil es so schön futu­ris­tisch aus­sieht. Und Tatsache, es gibt eini­ge Einführungen in die Forensische Fotografie, in der für Nahaufnahmen Ringblitze emp­foh­len wer­den. In einer der Anleitungen kann man dann zum Beispiel so was lesen:

5.1. Überflüssiges Gewebe – das heißt nicht inter­es­sie­ren­de Anteile oder Teile, die das Objekt unse­rer foto­gra­fi­schen Begierde ver­de­cken oder ver­un­zie­ren, wird bru­tal aber glatt­ran­dig abgeschnitten.“

Jetzt weiß ich wie­der, war­um ich nicht in der Gerichtsmedizin arbeite.

Wie es der Zufall so will, schrei­ben heu­te auch die Kollegen von Strobist über ver­schie­de­ne Ringblitz-​Adapter, auch wenn sie bestimmt kei­nen „Tatort“ gucken.

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