Hallo alle zusammen, willkommen bei der ersten Nachrichtenzusammenfassung 2010. Da ich die letzten Dezembermonate mir freie Tage gegönnt habe und die Bildagenturen mich mit Newslettern nach dem Motto „Was war, was wird“ bombardiert haben, gibt es wieder eine Stange Neuigkeiten für die Info-Junkies. Los geht’s und wir fangen mit dem Ende an:
Die Bildagentur Zymmetrical verkündet ihr Ende. Das ist aus zwei Gründen schade: Zum einen gab es bei der Agentur 70% Anteile für die Fotografen (vergleicht das mit 20% bei istockphoto) und die Fotografen konnten die Preise für ihre Fotos von 3–100 USD selbst festsetzen. Aber vielleicht war das auch der Grund des Scheiterns.
Während viele Zeitschriften jetzt mit langen Bildstrecken aufwarten, welche die „besten Nachrichtenfotos von 2009“ zeigen, gibt es das Gleiche auch kostenlos im Internet bei der Bildagentur Corbis. Da sind coole Bilder bei!
Die Bildagentur Shotshop plant eine Überarbeitung ihrer Webseite, darunter auch „vereinfachter Verschlagwortungsprozess, neue Marketing-Tools, Verbesserung der Suche, neue Features für Kunden, schnellere Server und Internationalisierung durch englische Seite“. Vor allem zu ersterem Punkt kann ich nur sagen: Wurde auch Zeit.
Eine gute Meldung kommt von der Microstock-Agentur Polylooks: Kurz nach meinem Mecker-Artikel über zu niedrige Fotografenhonorare von bis zu 8 Cent pro Verkauf beschloss die Agentur, ein Mindesthonorar von 35 Cent pro Verkauf, egal ob mit Credits oder als Abo, einzuführen. Das nenne ich einen Schritt in die richtige Richtung. Ironischerweise habe ich seit der Meldung jedoch keinen Verkauf mehr gehabt, kann es also nicht mit eigenen Zahlen bestätigen.
Zu Jahrsbeginn haut der Distributionsdienst für Fotografen, iSyndica, einen Rabatt von 30% raus, wenn der Code „HAPPY 2010“ benutzt wird.
Eher für die Bildkäufer interessant: Auch Corbis bietet am Jahresanfang 30% Rabatt auf ihre Einkäufe, wenn sie den Code „CORBIS2010“ benutzen.
Die Bildagentur Pitopia hat viele kleine sinnvolle Änderungen im Redaktionssystem vorgenommen, welche Fotografen das Hochladen von Bildern erleichtern sollen, z.B. mehr Möglichkeiten für Voreinstellungen und mehr Nachvollziehbarkeit bei Änderungen durch die Bildredaktion.
Die Microstock-Agentur Dreamstime hat jetzt im Mitgliedsbereich einen „Exklusive“-Bereich, in dem für Fotografen kalkuliert wird, wie viel mehr sie verdienen würden, wenn sie ihre Dreamstime-Fotos exklusiv dort anbieten würden. Bei mir wäre das ein Zuwachs von 44%. Da Dreamstime aber nicht mal ein Zehntel meiner Microstock-Einnahmen, sehe ich deutlich, dass ich damit Verluste machen würde. Immerhin, ist auch eine Erkenntnis.
Noch eine „pro forma“-Meldung am Rande. Getty Images meldet, dass der Aufkauf der HAAP Media Ltd. mit den Bildagenturen Jupiterimages und deren Microstock-Ableger StockXpert nun abgeschlossen ist.
Okay, was vergessen? Dann einfach in die Kommentare rein.
Alles neu macht diesmal nicht der Mai, sondern der Januar.
Bei der Microstock-Bildagentur Fotolia gibt es gleich drei – mehr oder weniger erfreuliche – Nachrichten zum Jahresbeginn. Wenn die Meldung, dass die Bilder im Fotolia-Portfolio jetzt die 8‑Millionen-Marke überschritten haben, mitgerechnet wird, sind es sogar vier Neuigkeiten.
1. Steuern auf US-Verkäufe
Schon im November habe ich hier gemeldet, dass Fotolia wie die Agentur Shutterstock einige Monate vorher das Ausfüllen des W‑8BEN-Formulares verlangt, um Steuern von us-amerikanischen Käufern korrekt abrechnen zu können. Zuerst schien es, das sei ausreichend. Aber im Fotolia-Forum schälte sich nun heraus, dass das nicht stimmt. Zur Zeit ist der Stand (nur für deutsche Fotografen gültig) folgender: Wer kein Formular ausfüllt, dem werden von allen Verkäufen 30% Quellensteuer abgezogen. Wer nur das W8-BEN-Formular ausfüllt, dem werden nur auf die US-Verkäufe 30% Steuern abgezogen.
Wer sehen will, wie viel seiner Verkäufe in die USA gingen und wie viel Steuern momentan zurückgehalten werden, kann das im Mitgliedsbereich von Fotolia unter „Statistik“ sehen. Dort gibt es die zwei neuen Auswahl-Möglichkeiten „Einkünfte durch US-Käufer“ und „Summe Withholding Tax“.
Wer verhindern will, dass auf seine US-Verkäufe die Steuern abgezogen werden, der muss zusätzlich zum W8-BEN-Formular eine ITIN (Individual Taxpayer Identification Number) beantragt werden, die dann in das W8-Formular eingetragen wird. Um die ITIN zu erhalten, muss das W7-Formular ausgefüllt werden. Wie das genau steht, steht ausführlich hier. Vermutlich wird auch eine schriftliche Bestätigung der Bildagentur benötigt, warum man die ITIN braucht, deshalb bietet Fotolia an, über das Kontaktformular eine solche Bestätigung anzufordern. Ich habe das gestern gemacht und mal sehen, wann ich diese erhalte.
Übrigens habe ich weitere Informationen von den Fotolia-Mitarbeitern erhalten. Ich zitiere: „Immer auf Deutschland bezogen: Ja, laut Finance Dept wird die ITIN benötigt, um vom Steuerabzug befreit werden zu können. Mit ITIN wird im Falle von Deutschland bei US-Umsätzen nichts (0) abgezogen. Ohne ITIN werden die US-Umsätze besteuert. Jedoch sollten die Abzüge in dem Fall auch gegenüber den deutschen Steuerbehörden anrechenbar sein – denn Steuer wurde bezahlt – und exakt hierfür gibt es das Besteuerungsabkommen zwischen den Ländern.“
Was passiert, wenn die ITIN erst nachträglich eingereicht wird? „Die US Withholding Tax wird auf alle Umsätze ab dem 1. Januar 2010 angerechnet. Mit dem Nachweis der ITIN (neues Formular ausfüllen / ersetzt vorheriges, falls vorhanden) wird der Steuerabzug auf US-Umsätze (im Falle von in Deutschland Steuerpflichtigen) auf 0 gesetzt.“
Ich hoffe, das bringt etwas Klarheit in die Sache.
2. Preiserhöhung
Zum Jahreswechsel hat Fotolia auch die Preise erhöht. Die kleinste Lizenz (XS) ist mit einem Credit unverändert geblieben, alle anderen Lizenzen wurden um 1–3 Credits angehoben. Die XXXL-Lizenz für Bilder über 30 Megapixel fällt weg und wird mit der XXL-Lizenz für Bilder über 16 Megapixel zusammengelegt. Das betrifft vor allem Mittelformat-Fotografen wie Yuri Arcurs oder Illustratoren, die beliebig große Dateigrößen erstellen können.
Credits pro Lizenz alt/neu
XS: 1/1
S: 2/3
M: 4/5
L: 5/7
XL: 6/8
XXL: 7/10
XXXL: 8/fällt weg
3. Honoraranpassung
Während die Preiserhöhung eine gute Nachricht ist, folgt nun der saure Apfel. Die Fotografenhonorare wurden „angepasst“. Das ist Orwellsches Neusprech dafür, dass für die meisten Fotografen die prozentualen Honoraranteile sinken. Hier mal der Vergleich:
Fotografenanteil pro Rank alt/neu
Weiß: 30/25
Bronze: 32/28
Silber: 34/31
Gold: 36/34
Smaragd: 38/37
Saphir: 40/40
Rubin: 42/43
Diamant: 43/46
Für Fotografen mit dem Saphir-Rank (100.000–250.000 Verkäufe) ändert sich nichts, alle mit niederen Rängen erhalten weniger Anteile, die (meines Wissens nur drei) Fotografen darüber erhalten etwas mehr. Es ist natürlich clever, die Preiserhöhung mit einer „Honoraränderung“ zu kombinieren, so wie es auch schon istockphoto, Dreamstime usw. gemacht haben. Aber mir als Fotograf wäre es lieber gewesen, von der Preiserhöhung zu profitieren, ohne Prozente abgeben zu müssen. Unter dem Strich kann es aber passieren, dass die Fotografen trotzdem mehr pro Verkauf verdienen, da sie nur bei den XS-Verkäufen weniger erhalten, bei fast allen anderen aber mehr. Je mehr große Lizenzen gemacht verkauft, desto zufriedener sollte er sein. Nach kann ich diese Aussage nicht mit eigenen Zahlen bestätigen, aber ich hoffe, dass ich in 1–2 Monaten berichten kann, wie sich die Änderungen auf meinen RPI (Return per Image) ausgewirkt haben werden. Mehr Zahlenspiele zu den Änderungen finden sich auch hier in der Microstock-Group.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Alle Informationen (einschließlich der Zitate) sind ohne Gewähr. Ich bin kein Steuerexperte und darf keine rechtlich verbindlichen Aussagen in dieser Hinsicht treffen.
Wie sind Eure ersten Erfahrungen mit den Neuerungen bei Fotolia?
Update 12.01.2010: Fotolia informiert in deren Forum – vorläufig und unter Vorbehalt – dass zur Zeit bei ausgefüllten W8-BEN-Formular doch keine ITIN erforderlich ist.
Willkommen in 2010! Vor ca. einem Jahr habe ich an dieser Stelle 10 Fotografen vorgestellt, deren Werke mich beeindruckt und inspiriert haben. In einem Jahr kann viel passieren und ich habe dank vieler Blogs, Zeitschriften und Kollegen andere Fotografen kennenlernen dürfen, deren Werke ich ebenfalls sehr schätze. Deswegen gibt es heute weitere 10 Fotografen – nicht nach Rangordnung sortiert -, deren Fotos ich einfach toll finde.
Kennengelernt habe ich diesen Fotografen durch das Magazin Nr. 11/2009 der Süddeutschen Zeitung, in dem einige seiner seltenen Aktaufnahmen gezeigt wurden. Diese bestachen durch außergewöhnliche Posen und spannend gesetztes Licht. Einige der Bilder gibt es in diesem Bildband* zu sehen. Ansonsten ist der lettische Fotograf Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine Portraits von Prominenten bekannt geworden, auch wenn eins seiner berühmtesten Motive ein Totenschädel ist, den er aus sieben nackten Frauenkörpern bildete. Das gezeigte Foto ist eine Zusammenarbeit mit Dalí und entstand 1948.
Ich kann nichts dafür, dass es so wenige weibliche Fotografen gibt, deswegen bin ich umso stolzer, wenn es welche in diese Liste schaffen. Adriana Navalesi ist eine Fotografin, die mir durch meine Rezensententätigkeit beim Online-Fotografie-Magazin fokussiert.com das erste Mal auffiel. Sie macht vor allem Doppel-Selbstportraits, die mich erst etwas ekelten und abschreckten. Nachdem ich das hier gezeigte Bild bei fokussiert.com gesehen habe, änderte sich jedoch meine Meinung und ich begann ihr Konzept zu verstehen. Meine ausführliche Bildkritik könnt ihr hier lesen.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich diesen Fotografen entdeckt habe. Ich glaube, es war über Kwerfeldein. Nils Jorgensen macht auf den ersten Blick öde und langweilig wirkende Momentaufnahmen, meist in S/W, aber immer öfter auch in Farbe. Auf den zweiten Blick entdeckt man jedoch die Absurdität oder den hintergründigen Humor, der in den fotografierten Szenen steckt.
Diesen Fotografen mit dem seltsamen Namen kannte ich schon lange, wußte aber seinen Namen nicht. Schon mehrmals habe ich seine Werke in Fotografie-Lehrbüchern gesehen und zuletzt in einem Museum als Beispiel einer Bewegungsstudie über Pferde. Mit diesen Bewegungsbildern ist er auch berühmt geworden, denn er war der erste, der es 1877 schaffte, ein galoppierendes Pferd zu fotografieren. Auslöser war eine Debatte über die Frage, ob Pferde beim Galopp mit allen vier Beinen in der Luft schweben würden oder nicht. Er entwickelte eine Technik mit elektronischem Auslöser und schnell belichtenden Chemikalien, um das besagte Foto zu machen. Ein Jahr später ging er einen Schritt weiter. Er reihte viele Kameras hintereinander auf und ließ diese durch die Hufe eines laufenden Pferdes nacheinander auslösen. So konnte er erstmals den Bewegungsablauf dieser schnellen Tiere nachvollziehen. Die hier gezeigte Animation ist eine Stop-Motion-Version solcher Fotos.
Aber das ist noch nicht alles. Mit dieser Methode beeinflußte er Thomas Edison, der sich eine Bewegtbild-Kamera patentieren ließ und inspirierte auch die Maches des Kult-Films „The Matrix“ zu ihrer „Bullet Time“-Filmtechnik, bei der die Kamera um eine sich langsam bewegende Pistolenkugel herum zu fliegen scheint. Außerdem nahm er Eintritt, um einem zahlenden Publikum seine Bewegtbilder zu zeigen. Damit war er vielleicht der Erfinder von Stock-Footage. Ziemlich cool, nicht?
Dieser Typ läuft mir in letzter Zeit ständig über den Weg. Sei es großformatig in Fotozeitschriften oder lobhudelnd in Tageszeitschriften, überall sehe ich seine Fotos. Und er hat es verdient! Jan von Holleben fotografiert inszenierte Fantasie-Serien, gerne mit Kindern, in denen aus alltäglichen Dingen wie Haushaltsgegenständen, Kleidung oder Blumen und Pflanzen ganze Fantasiereiche nachgestellt werden. Da ihnen die Konstruktion immer noch anzusehen ist, wirkt es als wären die Kinder ohne Fernsehen und Internet über sich hinaus gewachsen.
Besonders schön finde ich die Serie „Dreams Of Flying“, aus der auch das gezeigte Bild ist, „Mystery Of Monsters“ und „Superheros“. Auch „I am The Strongest“ ist eine nette Hommage an die Kindheit und die Fotos daraus sind bei auch schon auf mindestens einer Canon-Werbung begegnet. Er ist einfach überall.
Wer meinen Blog schon eine Weile liest, weiß, dass ich knallige, satte Farben liebe. In englisch würde ich sagen: „I’m a sucker for color!“ Schwarz-Weiß war nie mein Ding. Ulrich Müller scheint mir da wie ein Wesensverwandter, der gerne am Sättigungs-Regler dreht, aber es doch nie übertreibt. Schon einzeln sind seine Bilder ein Augenschmaus im wahrsten Sinne des Wortes, aber geballt als Flickr-Galerie ist das eine Farben-Orgie, die Rauschzustände auslösen kann. Wer sich die auf LSD anschaut, ist selbst schuld. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lange ich in seinen Fotos gestöbert habe, um ein Bild für diesen Artikel zu suchen. Ich konnte mich bei so viel Auswahl kaum entscheiden.
Es ist eine Binsenweisheit: Fotografie heißt wörtlich übersetzt „Malen mit Licht“. Aber kaum einer nimmt das so wörtlich wie die Jungs von Lichtfaktor. Mit Taschenlampen, LED-Leuchten und allem anderen, was irgendwie leuchten kann, ziehen sie durch die Straßen und hinterlassen eine Lichtspur der Kreativität. Schon ihre Bilder sind sehr cool (vor paar Monaten hatten sie in Köln eine Ausstellung in der Fotopension), aber noch besser sind ihre Videos. Hier ein Werbevideo für eine Mobilfunk-Firma, das zeigt, was möglich ist:
Mein All-Time-Favorit von Lichtfaktor ist jedoch der Kurzfilm „The Very Angry Caterpillar“, der nicht nur mit Licht gemalt wurde, sondern auch eine amüsante Geschichte erzählt. Beide Videos unbedingt als Vollbild anschauen:
Da bin ich simpel gestrickt. Wenn es lustig ist, gefällt es mir. Der spanische Fotograf Chema Madoz scheint mit einem nie versiegenden Quell des Humors gesegnet zu sein. Wir reden hier aber nicht über platten Schenkelklopfer-Humor, sondern über subtilen Witz, der mich an den Dadaismus erinnert. Außerdem ist seine Ausleuchtung so schön und sanft, dass die meisten Fotos auch ohne den Witz als Bonus funktionieren würden.
Diesmal gebührt der Dank dem Fotoblog von Viktor Dite, durch den ich die zweite Fotografin in dieser Liste begrüßen darf. Victory V macht Portraits, die durch eine sehr filmhafte Bildsprache bestechen. Die Figuren wirken unnahbar, aber voller Emotionen, die Motive erzählen kleine Geschichten. Vor allem bei ihren Hochzeitsfotos ist die Liebe und der Spaß zum Greifen nahe.
Paul Ripke hat mich durch einen Link in seinem Blog auf diesen Fotografen aufmerksam gemacht. Der Hamburger Fotograf ist auf jeden Fall sehr kommerziell ausgerichtet, was mich ja nicht stört, weil ich ebenfalls Werbefotos mache. An seine wilden, farbenfrohen Bilder komme ich aber noch nicht ran. Hätte ich eine Firma, die Fotografen buchen müsste, würde er weit oben auf meiner Liste stehen. Bei ihm kann man auch noch was über Styling und passende Requisiten lernen. Seine Fotos verkaufen Emotionen, lassen sie aber nicht gestellt oder billig aussehen. Der Traum jeden Marketing-Chefs.
So, jetzt seid ihr dran. Lamgsam müsstet ihr meinen Geschmack ja kennen. Gibt es weitere Fotografen, die mir oder den Lesern gefallen könnten? Dann diese bitte mit Begründung in den Kommentaren erwähnen.
* Affiliate-Link (Ich erhalte eine kleine Provision beim Kauf, ihr zahlt nicht mehr)
Ich wünsche allen Lesern meines Blogs frohe und besinnliche (vielleicht sogar weiße) Weihnachten und viel Erfolg, Licht und Kreativität im neuen Jahr 2010!
Ich werde mir über die Weihnachtsfeiertage auch eine Pause gönnen. Es geht dann im Januar weiter.
Zeitschrift: Aktuell für die Frau
Untertitel: …bietet einfach mehr
Ausgabe: 11/2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 0,75 Euro
Zeitschriftenthema: Mode, Schicksale, Stars, Gesundheit, Rezepte
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Leitung: Christine Hahn-Patzt)
Verlag: MS MedienTeam GmbH
Billig ist die Zeitschrift, billig auch die Bilder. Im Heft finden sich 99 Fotos von 7 Bildagenturen. Drei Mal dürft ihr raten, ob diese Zeitschrift ein Shutterstock-Abo hat oder nicht. Auch die restlichen Bilder sind bei Microstock-Agenturen eingekauft worden. Bemerkenswert: Mindestens ein Quotenfoto ist trotzdem vom Marktführer Getty Images.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Bemerkungen:
Die Zeitschrift nennt meist die kompletten Fotografennamen, vor allem bei den Microstock-Bildagenturen. Löblich, so sollte das sein. Weniger löblich, dass einige Fitness-Fotos von genau der Pharma-Firma sind, die auch lobend im dazugehörigen Fließtext erwähnt wird. Leider sind auch nicht alle Bildzuordnungen nachvollziehbar.
Untertitel: keiner
Ausgabe: 11/2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 3,80 Euro
Zeitschriftenthema: Sport, Ernährung, Entspannung
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Leitung: Klas Neidhardt)
Verlag: Fit For Fun Verlag GmbH
Auch bei den Hochglanzmagazinen macht der Trend zu Microstock-Agenturen nicht halt. In diesem Heft zählte ich 79 Fotos aus 25 Bildagenturen. Zusätzlich gibt es viele eigene Auftragsfotos, vor allem für die Fitness-Bildstrecken mit Übungsabläufen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Bemerkungen:
Die Foto-Credits sind superkurz, aber die Zuordnung ist gut möglich. Der enorme Vorsprung von istockphoto auf Platz eins kommt durch das Titelthema „Muskeln statt Fett“ im Heft, bei dem eine Doppelseite mosaikartig nur mit Fotos der Microstock-Agentur bestückt wurde. Ohne diese Doppelseite läge die Anzahl der istock-Fotos nur bei 6.
Untertitel:Mehr Tipps, mehr Spaß & viele Rätsel
Ausgabe: 40/2009
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 0,85 Euro
Zeitschriftenthema: Rätsel, Mode, Schicksale, Rezepte
Größe der Bildredaktion: Vier Personen
Verlag: Pabel-Moewig Verlag KG
Die Mini bleibt bescheiden. Es waren 61 Fotos aus 9 Bildagenturen zu finden, mit einer gleichmäßigen Mischung aus Microstock- und Macrostock-Agenturen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Untertitel:keiner
Ausgabe: 42/2009
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 1,50 Euro
Zeitschriftenthema: Politik, Schicksale, „Ostthemen“, Ratgeber
Größe der Bildredaktion: Sechs Personen (Leitung: Georg Hardenberg)
Verlag: SUPERillu Verlag GmbH & Co. KG
In dieser Ausgabe zählte ich 78 Fotos aus 30 Bildagenturen. Die Auswahl der Agenturen ist bunt gemischt, mit vielen kleinen und eher unbekannteren Agenturen. Die Agentur GARP konnte ich nicht mal einer Webseite zuordnen.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Bemerkungen:
Interessant finde ich, dass im Impressum zusätzlich zur Bildredaktion sechs Personen nur für die Bildbearbeitung aufgeführt werden. Das kenne ich sonst nur von QG, Vogue und ähnlichen Titeln. Die Bildcredits sind ausführlich und unterschiedlich platziert. Es scheinen viele eigene Fotografen (geschätze drei bis vier Vollzeit-Fotografen) für das Blatt zu arbeiten und dementsprechend viel eigenes Bildmaterial wird auch verwendet.
Zeitschrift:FHM
Untertitel:Mäner sind so.
Ausgabe: 01/2010
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4,20 Euro
Zeitschriftenthema: Erotik, Technik, Fitness, Kultur
Größe der Bildredaktion: Fünf Personen (Artdirector: Brian Struble)
Verlag: MS MedienTeam GmbH
Erstaunlicherweise liegt auch in dieser Hochglanz-Zeitschrift die Microstock-Agentur istockphoto vorne. Insgesamt waren 156 Fotos aus 26 Agenturen zu finden. Die Größe der Bildredaktion musste ich schätzen, da im Impressum neben der Fotoredaktion zusätzlich der Artdirector, dessen Stellvertreter und einige Mitarbeiter im Bereich „Grafik“ aufgezählt werden.
Hier die Liste der Agenturen, sortiert nach Häufigkeit der Fotos:
Bemerkungen:
Trotz der vielen Agenturfotos, sind auch viele eigene Fotostrecken im Heft, vor allem die Erotikfotos zählen dazu. Die Fotocredits sind kurz und ungenau. Immerhin wurden bei einigen Cinetext-Credits auch die Filme in Klammern genannt, aus denen die Fotos entnommen sind.
Kurze Zusammenfassung: Die Zahlenspielchen spare ich mir heute, da ich in der nächsten Folge einen Überblick über die Top-Agenturen geben werde. Nach 50 analysierten Zeitschriften (Jubiläum, Jubiläum!) kristallisieren sich nun deutlich die Platzhirsche und die Außenseiter heraus. Deutlich zu merken ist aber schon, dass die Microstock-Agenturen schnell Einzug in den Zeitschriften-Alltag gefunden haben. Als ich vor anderthalb Jahren mit dieser Analyse-Serie begonnen habe, waren istockphoto, Fotolia und Konsorten nur mal am Rande mit dabei, heute gibt es etliche Zeitschriften, in denen deren billiges Bildmaterial dominiert. Allein in dieser Folge liegen bei vier der fünf Zeitschriften Microstock-Agenturen vorne. Und deren Motive werden nicht nur als Füllmaterial benutzt, sondern auch teilweise auch für die Titelbilder und großformatige Titelthemen.