Archiv der Kategorie: Technik

Meine Erfahrungen mit dem LastoLite HiLite-Hintergrund

Bei den Fragen an mei­ne Leser stell­te Omori vom Studio-​Blog mir die Frage:

Mich wür­den Deine Erfahrungen mit dem Lastolite Hilite inter­es­sie­ren oder ob Du Alternativen kennst/​nutzt. Ich über­le­ge, den Hilite zu kau­fen und bin daher inter­es­siert an Deiner Meinung.

Da er nicht der ein­zi­ge mit die­ser Frage ist und ich oft per Mail oder in Foren Fragen dazu bekom­me, hier eine Übersicht.

Der ange­spro­che­ne „HiLite“ von der Firma Lastolite ist ein trans­por­ta­bles Hintergrundsystem, vor allem für Freisteller gedacht.

Auf mei­ner Webseite habe ich hier nach eini­gen Wochen Nutzung eine ers­te Rezension ver­fasst. Nach ca. andert­halb Jahren Nutzung kann ich die ers­te Einschätzung bestä­ti­gen, dass das Hauptteil extrem prak­tisch ist, die dazu­ge­hö­ri­ge Vinylschleppe für den Boden jedoch zu teu­er ist. Mittlerweile habe ich eini­ge Flecken durch Abrieb von Stühlen, Tischen und Lederschuhen in dem Vinylboden, die so gut wie nicht zu ent­fer­nen sind.

In die­sem Making-​Of-​Video auf Youtube kann das System im Einsatz bei mir gese­hen werden.

Mittlerweile habe ich ein klei­nes Studio, wo ich das Hintergrundsystem nicht stän­dig auf- und abbau­en muss. Wer aber kein Studio hat oder häu­fig Auftragsarbeiten unter­wegs hat, wo er gut aus­ge­leuch­te­te Hintergründe braucht, wird mit dem HiLite sehr glück­lich wer­den. Außerdem brau­che ich mit dem HiLite weni­ger Platz im Studio und das Licht wird bes­ser gestreut.

Wer expe­ri­men­tier­freu­dig ist, kann sich auch dar­an ver­su­chen, den Hintergrund ein­zu­fär­ben. Hier habe ich dazu einen klei­nen Test gemacht. Auf der offi­zi­el­len Lastolite-​Webseite gibt es eben­falls ein kur­zes Video mit ein­ge­färb­tem Hintergrund, wo deut­lich der Unterschied zu mei­ner Version zu sehen ist.

Das Zusammenfalten ist wie bei vie­len gro­ßen Reflektoren sehr schwie­rig, nach eini­ger Übung jedoch mach­bar. Vor allem die ers­ten Male ist jedoch Vorsicht ange­bracht, da eine fal­sche Faltung schnell dazu füh­ren kann, dass das System nicht mehr sta­bil steht oder der Stoff nicht rich­tig spannt.

Es gibt auch ande­re Wege, einen strah­lend wei­ßen Hintergrund auf Fotos zu bekom­men. Der gän­gigs­te Weg ist, einen vor­han­de­nen wei­ßen Hintergrund etwas über­zu­be­lich­ten. Der Fotograf Zack Arias hat hier eine sehr aus­führ­li­che zwei­tei­li­ge Anleitung geschrie­ben. Der Nachteil die­ser Methode ist, dass sie nicht trans­por­ta­bel ist und der Auf- bzw. Abbau län­ger dau­ert. Ich selbst nut­ze die­se Möglichkeit nicht mehr, weil es sich für mich nicht lohnt, zwei ver­schie­de­ne Hintergrundsysteme zu haben, habe aber in frem­den Studios ger­ne dar­auf zurückgegriffen.

Ein Nachteil des HiLite-​Hintergrundes ist der Preis. Der brei­te HiLite (mit 1,8 x 2,15 m), den ich nut­ze, kos­tet bei Amazon ca. 370 Euro, die dazu­ge­hö­ri­ge Vinylschleppe 115 Euro. Der Kauf lohnt sich des­halb vor allem für die, wel­che das System für Auftragsarbeiten ein­set­zen oder wie ich Fotos über Bildagenturen verkaufen.

Die schma­le­re Variante (1,5 x 2,15 m) kann ich für die Fotografie von Menschen nicht emp­feh­len. Selbst wenn ein Model bei der brei­ten Version die Arme weit aus­streckt, kön­nen die Hände schnell über den Rand hin­aus­ra­gen. Das schma­le Teil eig­net sich also „nur“ für klas­si­sche Portraits. Mittlerweile gibt es noch eine drit­te Größe (2,5m x 2,15m), die etwas mehr Spielraum lässt.

Gibt es noch wei­te­re Fragen zum Hintergrund? Hat jemand Vorschläge, wie es bes­ser, bil­li­ger oder coo­ler gin­ge, frei­ge­stell­te Personenaufnahmen zu machen? Ich bin für jeden Kommentar dankbar.
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Bildersuchdienst TinEye erweitert Index um 100 Millionen Bilder

Die Überschrift sagt eigent­lich alles. Der Bildersuchdienst TinEye hat sei­nen Index um über 100 Millionen Bilder erwei­tert und durch­sucht damit nun über 586 Millionen Bilder im Internet, um sie mit vor­ge­ge­be­nen Fotos abzugleichen.

Ein klei­ner Test von mir: Tatsächlich habe ich mein obi­ges Stockfoto auf der Webseite einer Investmentfirma wie­der­ge­fun­den (trotz Cropping und einer Größe von ca. 50x70 Pixel), was beim Suchlauf vor der Indexerweiterung nicht ange­zeigt wurde.

Wenn das kei­ne gute Nachricht für Stockfotografen zum Wochenende ist…

Kleiner Wermutstropfen: Das oben gesuch­te Bild hat­te ich von mei­ner Agenturwebseite genom­men, die es als AdobeRGB ange­zeigt. Damit wur­de das Bild auf der ande­ren Webseite gefun­den. Hier ist das Foto im sRGB-​Farbraum umge­wan­delt wor­den (und etwas ver­klei­nert wor­den), damit fin­det es TinEye noch nicht. Email an die Ertwickler ist raus, ich hof­fe, das System wird dahin­ge­hend noch verbessert.

Wer TinEye selbst tes­ten will, schrei­be mir einen kur­zen Kommentar, paar Einladungen kann ich noch vergeben.

Update 01/​2009:
Für TinEye wird mitt­ler­wei­le kei­ne Einladung mehr benö­tigt, man kann sich auf deren Webseite selbst anmelden.

Im Test: Photoshop-​Filter „Fractalius“

Es gibt Fotografen, die sagen, das auf­ge­nom­me­ne Foto ist das Endprodukt. Andere mei­nen, erst durch die Bearbeitung kann ein Foto die bes­te Wirkung ent­fal­ten. Ich ten­die­re zu letz­te­ren und spie­le des­we­gen auch ger­ne mit Filtern.

Vor kur­zem fand ich einen inter­es­san­ten Filter für Photoshop namens „Fractalius“ von Redfield Plugins.

Dieser sucht im Bild nach „ver­steck­ten“ Fraktaltexturen, die ent­we­der hell oder dun­kel her­vor­ge­ho­ben wer­den kön­nen. Klingt schwie­rig, über­zeugt je nach Motiv aber als Beispiel.

Ich habe den Filter fol­gen­den ver­schie­de­nen Presets getes­tet, bei eini­gen aber etwas an den Reglern gedrehtl:

Blumenstrauß:
– oben links: Original
– oben rechts: Sketch BW 01
– unten links: Glow 100
– unten rechts: Shaggy

Sonnenblume:
– oben links: Original
– oben rechts: Sketch BW 02
– unten links: Shaggy
– unten rechts: Crayons Wide

Mann:
– oben links: Original
– oben rechts: Glow 50
– unten links: Sketch BW 02
– unten rechts: zufäl­li­ge Einstellung

Frau:
– oben links: Original
– oben rechts: zufäl­li­ge Einstellung
– unten links: Crayons Soft
– unten rechts: Glow 80

Zusätzlich zu den 14 Presets gibt es 11 Einstellungen wie Radius, Linienstärke, Schärfe und Diffusion, die vari­iert wer­den kön­nen und einen Zufallsgenerator. Eigene Einstellungen kön­nen auch als neue Presets gespei­chert werden.

Die Filter auf den Personenfotos fin­de ich eher schwie­rig, da muss das Motiv schon sehr kon­trast­reich mit vie­len Linien (Falten o.ä.) sein, damit der Effekt gelun­gen wirkt. Bei den gra­fi­schen Motiven wie Pflanzen, Bäumen, geo­me­tri­schen Figuren etc. erzielt der Filter jedoch schnell ange­neh­me Effekte.

Für die Nutzung von Fotos bei Bildagenturen ist der Filter nicht anzu­ra­ten, für Verkäufe über Postershops, auf Leinwand oder in Galerien kann „Fractalius“ Sinn machen. Aber wie immer gilt: Nicht übertreiben.

Der Vorteil von Freistellern

In der Stockfotografie sind soge­nann­te Freisteller beliebt, auch „iso­lier­te Objekte“ oder auf eng­lisch „Cut-​Outs“ genannt. Das sind Fotos, die einen rein­wei­ßen Hintergrund um das Motiv haben, manch­mal auch eine ande­re Farbe.

Warum ist das so?

1. Bei sol­chen Fotos lenkt der Hintergrund nicht vom Hauptmotiv ab.
2. Der Kunde kann die Farbe des Hintergrundes leicht selbst wählen.
3. In einer Zeitschrift kann der Fließtext an die Konturen des Motivs ange­gli­chen werden.
4. Der Kunde kann selbst einen gewünsch­ten Hintergrund ein­fü­gen oder das Foto für Collagen nutzen.
5. An der lee­ren Stelle ist Platz für Werbetext etc. („Copyspace“).

Oben ein Beispiel von einem mei­ner frei­ge­stell­ten Fotos und wie ver­schie­de­ne Zeitschriften das Motiv ein­ge­setzt haben. Unterschiedliche Größen, gespie­gelt, ande­re Hintergrundfarben und sogar ein gefärb­ter Schal.

Ein klei­ner Nachteil von Freistellern ist jedoch, dass das Motiv leicht „ste­ril“ wir­ken kann, da es kei­nen Hintergrund hat, in den es orga­nisch ein­ge­be­tet ist. Habe ich noch einen Vor- oder Nachteil vergessen?