Archiv der Kategorie: Stock-Videos

LED-​Taschenlampen als Dauerlicht für Videoaufnahmen im Praxistest

Bisher habe ich mit Videos lei­der nicht viel Geld ver­dient. Nach mei­nem Artikel über mei­ne bis­he­ri­gen Video-​Einnahmen im Blog bekam ich eini­ge hilf­rei­che Anregungen von Profis, wie ich die Umsätze stei­gern könn­te. Das moti­vier­te mich, das Thema stär­ker zu ver­fol­gen. Ich kann schon vor­ab ver­ra­ten, dass durch mei­ne Anstrengungen die Einnahmen inner­halb eines hal­ben Jahres die der bei­den Jahre zuvor deut­lich über­trof­fen haben.

Doch das ist heu­te nicht das Thema.

Bei der Überlegung, mehr und bes­se­re Videos zu machen, stell­te sich mir das Problem: Wie beleuch­te ich drau­ßen ohne Zugang zu einer Steckdose am bes­ten eine Szene?

Es gibt eini­ge Systeme wie „Litepanels MicroPro“* oder „Dedolight Ledzilla“*, die bei­de auf LED-​Technik basie­ren, aber mit ca. 300–400 Euro recht teu­er sind. Auch für mein gro­ßes „Litepanels 1x1“-Dauerlicht gibt es einen Akku, der jedoch knapp 700 Euro kos­tet. Eine ande­re Möglichkeit ist die Verwendung von Reflektoren, die jedoch oft einen Assistenten erfordert.

Deshalb hat­te ich die Idee, aus­zu­pro­bie­ren, ob die­se neu­en LED-​Taschenlampen nicht eben­falls nütz­lich sein könn­ten. Führend auf dem Gebiet ist unter ande­rem die Firma Zweibrüder aus Solingen, die mir freund­li­cher­wei­se eini­ge ihrer bes­ten LED-​Taschenlampen aus der Reihe „LED Lenser“ test­wei­se zur Verfügung gestellt hat.

Wie soll­te der Test ablau­fen? Statt pseu­do­wis­sen­schaft­lich zu ver­su­chen, Farbtemperaturen und Lichtstärke zu mes­sen, habe ich mir ein Model geschnappt, bin ans Rheinufer gefah­ren und habe Videos gemacht.

Damit ihr sehen könnt, was wir dabei gelernt haben, waren Ralf Maaßen und Gabriele Niepenberg von Dreamteam-​Media so freund­lich, ein Making-​Of des Tests zu machen. Vorhang auf:

Ab Minute 3:24 seht ihr auch eini­ge Ausschnitte der fer­ti­gen Clips, die ich an die Videoagenturen gelie­fert habe.

Am Ende der Videoproduktion haben wir noch ein kur­zes Interview gedreht, in dem ich eini­ge Erkenntnisse zusam­men­ge­fasst habe:

Wem das nicht reicht an Infos, kann sich hier ein kur­zes Video mit dem direk­ten Licht-​Vergleich ansehen.

Die Lektionen in Kürze:

Grundsätzlich taugt die Idee was. Es wäre ver­mes­sen zu glau­ben, dass die Lampen gegen die pral­le Mittagssonne kon­kur­rie­ren kön­nen, aber abends oder zum Aufhellen in Schattenbereichen ist der Effekt schon sicht­bar. Auch als Haarlicht von hin­ten, um dem Model mehr Tiefe zu geben, sind die Lampen prak­tisch, weil sie so klein sind, dass man sie gut ver­ste­cken kann. Preislich lie­gen die Lampen mit ca. 50–100 Euro auch deut­lich unter den oben genann­ten Alternativen. Nur das Flaggschiff LED Lenser X21* kos­tet mit ca. 200 Euro mehr, ist aber auch noch güns­ti­ger. Positiv waren auch die lan­gen Akkulaufzeiten von so vie­len Stunden, dass die­ses Kriterium prak­tisch nicht rele­vant ist und die Möglichkeit, das Licht zu fokus­sie­ren. Als Batterien kom­men meist AA- oder D‑Batterien zum Einsatz, die über­all erhält­lich sind.

Nachteilig waren die Möglichkeiten für Halter und Adapter. Da muss­te ich „McGuyver“ spie­len und mich mit Gummibändern, Mikrofonhaltern, SuperClamps, Klettverschlüssen, Rohrschellen und ande­ren Dingen behel­fen. Hier eini­ge Konstruktionsmöglichkeiten, die ich im Studio aus­pro­biert hatte:

Wie ihr im Video bei Minute 0:23 auch erkennt, hat­te ich die Möglichkeit, den neu­en Magnesium-​Kugelkopf MH054M0* von Manfrotto aus­zu­pro­bie­ren. Das ist zwar nicht für Video-​Aufnahmen kon­zi­piert, funk­tio­niert aber trotz­dem sehr gut dafür, wenn man kei­ne Schwenks machen will.Ich fin­de den so prak­tisch, dass ich mitt­ler­wei­le die­sen Kopf zusam­men mit dem Manfrotto Stativ Mini Compact AC* nut­ze, wenn ich bei Fotoaufnahmen unter­wegs bin, mir aber die Möglichkeit offen­hal­ten will, kurz paar Videos zu machen. Mit etwas Übung bekom­me ich kur­ze Schwenks sogar hin. Da die Schnellwechselplatte die Gleiche ist wie für mei­nen Videoneiger, geht auch der Wechsel schnell. Damit wir uns nicht falsch ver­ste­hen: Für rich­ti­ge Videoaufnahmen ist ein sta­bi­le­res Stativ mit einem Videoneiger die bes­se­re Wahl. Wer aber haupt­säch­lich Fotos macht und ohne viel Gepäck auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit der ande­ren Kombination auch brauch­ba­res Footage hin. Dieses Video* ist bei­spiels­wei­se so entstanden.

Welche Beleuchtung nutzt ihr drau­ßen für Videoaufnahmen?

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Metadaten für Videos bei Shutterstock, Pond5 und Revostock

Wer irgend­wann anfängt, nach Fotos auch Videos bei Agenturen hoch­zu­la­den, wird auf ganz neue Probleme stoßen.

Eins die­ser Probleme ist die Verschlagwortung und Beschriftung der Videos.

Dabei könn­te es so ein­fach sein: Genau wie Fotos kön­nen auch Videos Metadaten im IPTC-​Standard spei­chern, indem ein­fach bei Adobe Bridge, Lightroom o.ä. auf „Dateieigenschaften“ geklickt wird und dort die ent­spre­chen­den Felder wie Titel, Beschreibung und Keywords aus­ge­füllt wer­den. Leider kön­nen bis­her nur die Agenturen Pond5* und Revostock* die­se Daten einlesen.


Bei Shutterstock* gibt es immer­hin eine Notlösung.

Dort kön­nen die Metadaten als CSV-​Datei hoch­ge­la­den wer­den. Leider gibt es da eini­ge Stolpersteine. Shutterstock ver­langt, dass die CSV-​Datei vier Spalten hat: Filename, Description, Keywords, Model Release. Darunter ste­hen dann die Informationen der jewei­li­gen Videos. Das Feld „Model Releases“ darf nur die Eigenschaft „I want to upload a release now“ oder „No release requi­red“ enthalten.

Das Blöde ist, dass beim Speichern einer CSV-​Datei mit Excel als Trennzeichen Semikolons benutzt wer­den. Shutterstock ver­langt aber Kommas als Trennzeichen. Außerdem will Shutterstock, dass jedes Feld vor­ne und unten von Anführungszeichen begrenzt ist. Wenn ich die­se jedoch bei Excel ein­ge­be, spuckt er mir beim Speichern in einer CSV-​Datei jeweils drei statt ein Anführungszeichen aus.

Selbst die Anleitung bei Shutterstock ist nicht ganz rich­tig. Diese sieht so aus:

Richtig wäre hin­ge­gen eine CSV-​Datei, die so aussieht:

Filename,Description,Keywords,Model Release
„2011a_maria_auf_wiese_01_1259.mov“,Pensive girl daydreaming,„woman, pen­si­ve, thin­king, natu­re, mea­dow, dre­a­ming, smi­ling, happy“,„I want to upload a release now“
„2011a_mint_leaves_01_1425.mov“,„Panning over pep­per­mint leaves“,„mint, pep­per­mint, lea­ves, leaf, natu­re, herb, herbs, pan, panning“,„No release required“

Bisher expor­tie­re ich des­we­gen die Daten von einer nor­ma­len Excel-​Tabelle (.xls) in eine CSV-​Datei. Die Option fin­det ihr im „Speichern unter…“-Menü unten bei „Dateityp“. Danach öff­ne ich die CSV-​Datei mit einem Texteditor und rufe die „Suchen/Ersetzen“-Funktion auf. Damit erset­ze ich alle Semikolons durch Kommas und „““ durch „. Ist etwas umständ­lich, geht aber trotz­dem schnel­ler, als die Daten für 20 Videos bei Shutterstock per Hand in jedes Feld kopie­ren zu müssen.

In Kurzfassung: Alle Spalten müs­sen durch Kommas getrennt sein. Alle Spalten müs­sen vor­ne und hin­ten ein Anführungszeichen haben, nur die ers­te Zeile mit den Überschriften kann, muss aber kei­ne Anführungszeichen haben.

Revostock und Pond5 erlau­ben zwar auch den Import einer CSV-​Datei, was ich bis­her aber nicht not­wen­dig emp­fand, da bei­de Agenturen die Metadaten aus­le­sen kön­nen und das schnel­ler geht als erst eine auf die Agentur zuge­schnit­te­ne CSV-​Datei zu erstellen.

Damit ich nicht den Überblick über mei­ne Videos und die Metadaten ver­lie­re, habe ich eine Excel-​Tabelle, in der ich für jedes Video den Titel, die Beschreibung und die Suchbegriffe auf­lis­te und ver­mer­ke, bei wel­chen Agenturen ich das Video hoch­ge­la­den habe und ob es ange­nom­men oder abge­lehnt wurde.


Wie beschrif­tet ihr eure Videos? Kennt ihr einen bes­se­ren Weg, eine für Shutterstock pas­sen­de CSV-​Datei zu erzeugen?

Making Of einer Stockvideo-Produktion

Vor paar Wochen habe ich mei­ne Einnahmen aus zwei Jahren Footage-​Verkäufen im Blog ver­öf­fent­licht. Die Umsätze waren erschre­ckend nied­rig, was auch dar­an lag, dass ich viel zu wenig Videos bei den Agenturen online habe. Deswegen habe ich mich auf­ge­rafft, paar Pillen in die Hand genom­men und eini­ge neue Videoclips gedreht. Damit ihr auch dar­an teil­ha­ben könnt, habe ich – ganz ama­teur­haft mit mei­ner Mini-​Casio – den Aufbau gefilmt.


Aber schaut euch erst mal einen kur­zen Zusammenschnitt der fer­ti­gen Clips an:

Hier gibt es das Making-​Of dazu zu sehen:

Diese Art der Clips wer­den „Turntable“ genannt, weil sie so pro­du­ziert wer­den. Mit einem Plattenspieler. In mei­nem Fall jedoch nur fast, denn ein Plattenspieler hät­te sich mit 33 oder 45 Umdrehungen pro Minute viel zu schnell gedreht. Deshalb habe ich mir einen Spieluhr-​Motor gekauft und auf die Spitze mit Alleskleber einee gro­ße Unterlegscheibe geklebt. Das ist lei­der etwas wack­lig, aber von der Geschwindigkeit mit 3 Umdrehungen/​Minute opti­mal. Leider hat der Motor kei­nen An/​Aus-​Schalter, wes­halb ich ihn an eine Steckdosenleiste mit Schalter gesteckt habe.

Beleuchtet habe ich die Szene seit­lich mit einem Hedler DX15-​Dauerlicht mit einem davor mon­tier­ten Durchlichtschirm. Von hin­ten leuch­tet ein LitePanels LED-​Dauerlicht. Das ist jetzt kei­ne per­fek­te oder theo­re­tisch wohl­über­leg­te Ausleuchtung, son­dern ein­fach das, was ich an Geräten zur Verfügung habe.

Die Pillen und Tabletten hat mir eine befreun­de­te Apothekerin gesam­melt, mir mir auch schon ein Shooting ermög­licht hat. Ich habe sie gebe­ten, mög­lichst bun­te Pillen auf­zu­he­ben, da ein wei­ßer Haufen ja lang­wei­lig aus­sä­he. Dann muss­te ich die mit den Markennamen oder Logos aus­sor­tie­ren und übrig blieb eine far­ben­fro­he Mischung, die – wie ich fin­de – sehr tele­gen ist.

Die Kamera hat eine ungüns­ti­ge Position, um auf das Display zu schau­en. Deswegen habe ich mir nach einer Anleitung aus der d.r.f. Newsgroup einen Wireless-​USB-​Anschluss für mei­ne Kamera gebaut. Damit kann ich – mehr oder weni­ger – draht­los die Kamera direkt vom Laptop aus bedie­nen mit­tels der Canon EOS Utility Software. Das hat auch den Vorteil, dass der Fokus auf dem gro­ßen Bildschirm genau­er kon­trol­liert wer­den kann. Da ich am Laptop auch die Aufnahme star­ten und been­den kann, ver­mei­de ich Verwacklungen beim Druck auf den Kameraauslöser, die auch bei der Stativnutzung ent­ste­hen kön­nen. Erst spä­ter habe ich gemerkt, dass ich bei mei­nem Aufbau die Kamera auch mit einem nor­ma­len USB-​Kabel vom PC aus hät­te star­ten können.

Ich hof­fe, die Wireless USb-​Lösung bald wie­der bei Shootings ein­set­zen zu kön­nen, um die Bilder direkt nach der Auslösung zur Kontrolle von Details auf einem Monitor betrach­ten zu können.

Außerdem habe ich mir einen Movie-​Slider bestellt, um end­lich auch etwas Kamerafahrten in mei­ne Bilder zu krie­gen und die Testgeräte für mei­ne ange­dach­te Outdoor-​Akku-​Dauerlicht-​Lösung sind auch ange­kom­men. Aber dazu mehr, wenn ich Zeit hat­te, bei­des auszuprobieren.

Mit wel­cher Ausrüstung dreht ihr Eure Videos? Habt ihr noch Tipps für mich zum Selberbasteln?

Zwei Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Neben Fotos ver­kau­fe ich seit einer Weile auch Footage. Footage sind kur­ze Video-​Clips, die genau wie Bilder über Agenturen ver­kauft wer­den kön­nen. Meine ers­ten Videos mei­ner Canon 5D Mark II habe ich im Mai 2009 hoch­ge­la­den. Mittlerweile sind ca. zwei Jahre ver­gan­gen und ich will eine ers­te Bilanz ziehen.


Wie viel habe ich ver­dient, hat es sich gelohnt, was habe ich gelernt?

Zur Zeit belie­fe­re ich aktiv sechs Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas* und Clipdealer*. Bis vor zehn Monaten hat­te ich auch noch istock­pho­to* belie­fert, bis dort die Umsatzbeteiligung auf 15% gekürzt wur­de. Einige the­ma­tisch pas­sen­de Videos habe ich auch bei Stockfood.

Portfolio-​Größe

Bei den genann­ten sechs Agenturen habe ich mitt­ler­wei­le so vie­le Videos online, sor­tiert nach Menge:

Pond5: 122 (Annahmequote: 100%)
ClipCanvas: 120 (Annahmequote: 100%)
Clipdealer: 109 (Annahmequote: 90%)
Shutterstock: 97 (Annahmequote: 81%)
Fotolia: 83 (Annahmequote: 70%)
Revostock: 69 (Annahmequote: 96%)
istock­pho­to: 35 (Annahmequote: 75%)
Stockfood: 9 (Annahmequote: 100%)

Wie ihr sehen könnt, habe ich in zwei Jahren ca. 120 Motive erstellt. Das ist rela­tiv wenig und gut ein Drittel habe ich auch erst in den letz­ten Monaten gefilmt, nach­dem ich vor­her vie­le Fehler gemacht hat­te, aus denen ich ler­nen konn­te. Zu Revostock habe ich erst seit paar Wochen nach­träg­lich mein Material hoch­ge­la­den und viel ist noch in der Warteschlange, wes­halb die Zahlen hier sehr nied­rig sind. Die Annahmequoten sind rela­tiv hoch, gemes­sen dar­an, dass mei­ne ers­ten Videos noch kei­ne per­fek­te Qualität hat­ten. Hier habe ich das Glück, dass der Markt noch jung ist und vie­le Agenturen selbst noch nicht genau wis­sen, was sich gut ver­kau­fen könn­te und des­halb lie­ber etwas mehr als zuwe­nig annehmen.

Motive

Ursprünglich war mein Plan gewe­sen, die Motive als Video umzu­set­zen, die sich bei mir als Fotos am bes­ten ver­kau­fen: Schöne, glück­li­che Menschen. Bisher habe ich von 120 Videos nur ca. ein Drittel mit Personen. Das liegt vor allem dar­an, dass es zum Üben ein­fa­cher war, Naturaufnahmen oder Objekte zu fil­men, ohne sich um Regieanweisungen für das Model küm­mern zu müs­sen. Außerdem habe ich erst seit eini­gen Monaten Dauerlicht, ohne das die Ausleuchtung im Studio zu schwie­rig wäre.

Auch die Nachbearbeitung der Videos erfor­der­te eini­ges an Übung, um nach­träg­lich Weißabgleich oder Sättigung zu kor­ri­gie­ren und klei­ne Bildfehler aus­zu­bes­sern. Die Codierung der Videos in ein mög­lichst geeig­ne­tes Format für die Agenturen kos­te­te mich auch vie­le Versuche und erst vor ca. zwei Monaten habe ich end­lich zufrie­den­stel­len­de Einstellungen fin­den können.

Verkäufe und Umsätze

Wie ver­kau­fen die Agenturen nun? Hier mei­ne Liste, sor­tiert nach Umsatz:

Pond5: 9 Verkäufe, 225 $ Umsatz (RPD 25 $)
Fotolia: 18 Verkäufe, 110 Euro (RPD 6,11 Euro)
Shutterstock: 5 Verkäufe, 49,25 $ Umsatz (RPD 9,85 $)
istock­pho­to: 4 Verkäufe, 35,30 $ Umsatz (RPD: 8,83 $)
ClipCanvas: 1 Verkauf, 24,50 $ Umsatz (RPD 24,50 $)
Clipdealer: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Revostock: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Stockfood: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher

Gesamte Verkäufe: 37, Gesamtumsatz: ca. 411 US-​Dollar, Durchschnitt-​RPD: 11,10 $

411 Dollar? Wenn man die nack­ten Zahlen nüch­tern betrach­tet, könn­te man glatt den Glauben an den Footage-​Markt ver­lie­ren. Angesichts der Tatsache, dass ich über 1000 Euro Investitionskosten hat­te (Stativ, Videoneiger, LED-​Dauerlicht, LitePanels-​Dauerlicht, Hedler-​Dauerlicht, Software) und noch mehr dazu­kom­men muss, um bes­se­re Videos zu machen, ist es bis­lang ein­deu­tig ein Minusgeschäft. Hier erhof­fe ich mir durch mein neu­es People-​Material ein­deu­tig mehr. Für den Gesamtumsatz habe ich übri­gens die Euro-​Angaben von Fotolia in Dollar umge­rech­net, um eine Summe bil­den zu können.

Der nied­ri­ge RPD (Revenue per Download) bei Fotolia liegt vor allem an den dort mög­li­chen güns­ti­gen Abo-​Downloads für Videos, was vie­le Videofilmer davon abhält, dort Material hoch­zu­la­den. trotz­dem (oder viel­leicht genau des­halb), konn­te Fotolia deut­lich mehr abso­lu­te Verkäufe und auch Umsatz erzie­len als ande­re Agenturen, bei denen ich teil­wei­se deut­lich weni­ger Videos im Angebot habe.

Bei Revostock und Clipcanvas bin ich erst seit kur­zem, wes­halb die Videos dort kaum Zeit hat­ten, Verkäufe zu gene­rie­ren. Die feh­len­den Verkäufe bei Clipdealer irri­tie­ren mich immer. Ich kann nur ver­mu­ten, wor­an das liegt: Ich ver­schlag­wor­te mei­ne Videos nur in eng­lisch und die Suchbegriffe wer­den von Clipdealer ins Deutsche über­setzt. Vielleicht sit­zen die meis­ten Käufer in Deutschland und fin­den durch eine holp­ri­ge Übersetzung mei­ne Videos nicht.

Die Zukunft

Die ers­ten Ergebnisse sind sehr ernüch­ternd, aber mei­ne Anfangsinvestitionen sind getä­tigt und die gröbs­ten Fehler habe ich began­gen und kann sie nun ver­mei­den. Deshalb wer­de ich min­des­tens ein Jahr flei­ßig wei­ter Videos hoch­la­den. Ich hof­fe, dass ich in einem Jahr von 120 Videos auf min­des­tens 300 kom­me. Mal sehen, wie sich das dann auf die Downloads auswirkt.

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10 Tipps für Videos-​Aufnahmen mit einer DSLR

Mittlerweile habe ich etli­che Testvideos gemacht und auch – mehr oder weni­ger erfolg­reich – bei den Bildagenturen eingestellt.

Dabei habe ich gemerkt, dass beim Filmen eini­ge Dinge von ele­men­ta­rer Bedeutung sind, die beim Fotografieren total uner­heb­lich sind. Deshalb hier eini­ge grund­le­gen­de Tipps für den Einstieg in die DSLR-​Filmerei.

1. Das Stativ ist Dein Freund!
Ja, ich weiß: Es ist schwer, sper­rig und unhand­lich! Trotzdem. Ohne Stativ wer­den Dir nur in den sel­tens­ten Fällen ruhi­ge Bilder gelin­gen. Es gibt ver­schie­de­ne Varianten. Als Standard nut­ze ich das Manfrotto-​Stativ MA 190XPROB Pro*. Das ist rela­tiv leicht (1,8 Kilo), mit 5 Kilo belast­bar (also gera­de aus­rei­chend für die 5D Mark II und ein schwe­res Objektiv), ziem­lich hoch aus­zieh­bar und die Mittelsäule kann gekippt wer­den, um Aufnahmen von oben direkt nach unten zu machen (Vogelperspektive). Zuerst hat­te ich den Fehler gemacht, einen nor­ma­len Kugelkopf zu neh­men, aber damit gibt es bei Kameraschwenks (Panning) und Kamerakipps (Tilting) beim Anfahren und Abbremsen immer einen Ruck. Deshalb habe ich mir als Stativkopf zusätz­lich den Mini Fluid Videoneiger 700RC2 von Manfrotto* gekauft. Die Aufnahmen wer­den damit viel ruhi­ger, aber die Bedienung der Schnellwechselplatte fin­de ich noch nicht opti­mal. Sehr wack­lig, bevor sie umständ­lich fest­ge­schraubt wird.

Die zwei­te Möglichkeit, wenn ich kei­nen Platz für Stativ plus Kopf habe, ist mein Einbeinstativ 685B*. Das ist zwar auch nicht das leich­tes­te oder kür­zes­te, aber dafür ist es eins der weni­gen, wel­ches sich mit einer Hand in der Höhe ver­stel­len lässt, ohne die ande­re Hand von der Kamera zu neh­men. So ver­mei­de ich wenigs­tens Wackler nach oben und unten und gut schwen­ken lässt es sich auch.

Andere Möglichkeiten zur Stabilisierung des Bildes sind Steadicams, Dollys oder Schulterhalterungen.

2. Halte Deinen Sensor sauber!
Ein klei­ner Fleck auf dem Kamerasensor? Kein Problem bei einem Foto. Ein Klick mit Photoshop und weg ist er. Bei Flecken auf Video geht das nicht so ein­fach und ich muss­te schon eini­ge Videos in den Papierkorb beför­dern, weil sie unüber­seh­ba­re Flecken zeig­ten. Deshalb vor aus­ge­dehn­ten Filmaufnahmen vor­her sowohl den Sensor als auch die Objektive reinigen.

3. Bringe Bewegung ins Bild!
Bewegungen in einem Foto dar­zu­stel­len, ist eine Kunst für sich. Für Videos sind sie eine Notwendigkeit. Ansonsten blie­ben nur 24 iden­ti­sche Fotos pro Sekunde übrig. Es gibt ver­schie­de­ne Möglichkeiten:

Entweder bewegt sich das Motiv, zum Beispiel ein Mensch geht, dreht sich, springt, rennt, fällt. Oder das Motiv wird bewegt, wie Blumen, die sich im Wind wie­gen, Bälle, die ange­sto­ßen oder Flüssigkeiten, die in Gefäße gefüllt werden.

Alternativ kann sich auch die Kamera um ein sta­ti­sches Motiv bewe­gen. Das erfor­dert vor allem bei DSLR-​Kameras durch das manu­el­le Scharfstellen viel Übung und Genauigkeit. Hier kön­nen ent­we­der Movie-​Slider, die oben genann­ten Dollys oder ande­re Dinge mit Rädern oder Rollen benutzt wer­den. Die Königsdisziplin ist das Bewegen der Kamera, um sich bewe­gen­de Objektive zu filmen.

4. Mach den Ton an!
Bei vie­len Footage-​Clips für Videoagenturen rei­chen Aufnahmen ohne Originalton. Der Kunde legt sich oft sowie­so Musik oder Ambience-Geräusche drun­ter. Deshalb wür­de es sich anbie­ten, gleich an der Kamera den Ton abzu­schal­ten. Trotzdem rate ich dazu, das blei­ben zu las­sen. Nachdem ich vie­le Videos direkt in der Kamera ohne Ton auf­ge­nom­men habe, hat­te ich den 60. Geburtstag mei­ner Oma foto­gra­fiert. Ihr alter Mädchenchor – jetzt eben­falls rüs­ti­ge Damen – hat­te ein Überraschungsständchen geplant und mei­ne Oma sang mit Tränen in den Augen gerührt mit. Es ent­stand ein sehr bewe­gen­der Video-​Mitschnitt – nur lei­der ohne Ton.

Außerdem gibt es immer mal wie­der Motive, bei denen die Videos sich mit Ton bes­ser ver­kau­fen, sei­en es gur­geln­de Gebirgsbäche oder Vogelgezwitscher auf einer Sommerwiese. In der Regel muss das Video sowie­so kon­ver­tiert wer­den, dann kann der Ton immer ohne viel Aufwand noch entfernt.

Manchmal eig­net sich der Ton auch für Kommentare aus dem Off, die beim Schneiden des Films o.ä. hel­fen. Ich habe zum Beispiel bei mei­nem Dauerlichttest für Videoaufnahmen die Tonspur genutzt, um zu kom­men­tie­ren, wel­chen Lichtaufbau ich gera­de außer­halb des sicht­ba­ren Bildes nutze.

5. Denke wie ein Kameramann!
Ich habe das Glück, dass ein guter Freund von mir pro­fes­sio­nel­ler Videojournalist ist, mit dem ich auch schon zusam­men Videos rea­li­siert habe. Dadurch lern­te ich eine Denkweise ken­nen, die Fotografen meist noch nicht ver­in­ner­licht haben.

Um beim Schneiden fle­xi­bler zu sein, soll es zum Beispiel am Anfang und Ende einer Szene immer eini­ge Sekunden Ruhe geben, in denen sich das Motiv noch nicht bzw. nicht mehr bewegt. Wenn das nicht mög­lich ist, wird zum Beispiel eine ruhi­ge Stelle wie der Fußboden oder die Wand gefilmt, damit von dort zur Bewegung geschwenkt wer­den kann. Fünf Sekunden Vorlauf und Nachlauf soll­ten reichen.

Außerdem gibt es eini­ge Regeln, die in Fotografiebüchern nicht auf­tau­chen, aber Allgemeinwissen bei Kameraleuten sind. Zum Beispiel gilt es, einen Achsensprung zu vermeiden.

6. Mach’s manu­ell, Baby!
Das betrifft sowohl Belichtung als auch Fokussierung. Bei einer auto­ma­ti­schen Belichtung ent­ste­hen Helligkeitsschwankungen, wenn der Bildausschnitt bei Schwenks ver­än­dert wird, die sehr ama­teur­haft wir­ken. Der Autofokus bei digi­ta­len Spiegelreflexkameras mit Videofunktion ist noch sehr lang­sam und wäh­rend einer Aufnahme prak­tisch nicht zu gebrau­chen. Das kann sich noch ändern, bis­her ist die manu­el­le Einstellung jedoch das Maß der Dinge. Für eine genaue­re Fokussierung kann eine Displaylupe hel­fen, zum Beispiel von Hoodman*.

7. Kenne die rich­ti­gen Einstellungen!
Genau wie für das Fotografieren gibt es auch beim Filmen Einstellungen an der Kamera, die vor­teil­haf­ter sind. Dazu gehört zum Beispiel eine Reduzierung des Kontrasts.

Da ich selbst mit der Canon 5D Mark II arbei­te, beschrän­ken sich die Kameraeinstellungen auf das Modell. Im Prinzip gilt es aber für alle Video-​DSLRs. Am ein­fachs­ten ist es, zum Beispiel bei Canon als Bildstil „Neutral“ zu wäh­len, wo Schärfe, Kontrast und Sättigung unver­än­dert blei­ben. Bei schwie­ri­gen, kon­trast­rei­chen Lichtverhältnissen wie Nachtaufnahmen oder Gegenlicht hilft auch der „Traumflieger Picture-​Style für Video“. Als Anzeigemodus für das Live-​Bild emp­feh­le ich das Netzgitter 1, wel­ches das Bild in drei gleich gro­ße hori­zon­ta­le und ver­ti­ka­le Bereiche teilt. das hilft unge­mein bei der Bildgestaltung.

Für Canon 5D Mark II-​Nutzer selbst­ver­ständ­lich soll­te das Firmware-​Update auf 2.0.7 sein, wel­ches im Vergleich zur Firmware 1.1.0 mehr Auswahl bei der Bildrate und dem Ton bie­tet und nun auch ein Histogramm für Videos anzeigt etc. Mehr Auswahl heißt jetzt aber auch mehr Entscheidungen zu tref­fen. Eine Bildrate von 24 Bildern/​Sekunde (fps) wird bei Kinofilmen genutzt, 25 fps hat das PAL-​System (u.a. im euro­päi­schen Fernsehen) und 30 fps hat das us-​amerikanische NTSC-​System. Auch für Zeitlupen-​Aufnahmen sind 30 fps zu emp­feh­len, da dem Schnittprogramm dann mehr Ausgangsmaterial zur Verfügung steht, um Zwischenbilder zu berech­nen. Wer beim Filmen jedoch auf Dateigröße oder Mindestlaufzeit des Videos ach­ten muss, soll­te lie­ber weni­ger Bilder pro Sekunde wählen.

Ganz Mutige kön­nen sogar – auf eige­nes Risiko – den Firmware-​Hack „Magic Lantern“ benut­zen, den eini­ge Filmemacher ent­wi­ckelt haben. Damit sind bei­spiels­wei­se fas­zi­nie­ren­de Dinge wie ein Live-​Histogramm und Schnittmarken wäh­rend der Aufnahme oder Focus Pulling möglich.

8. Freunde Dich wie­der mit Filtern an!
Geht es um das Fotografieren, rate ich heu­te nur noch zu zir­ku­la­ren Polarisationsfiltern*. Der Rest wur­de durch RAW und Photoshop ersetzt. Aber beim Filmen wer­den Filter noch gebraucht, da die Möglichkeiten zur Nachbearbeitung, vor allem ver­lust­frei, deut­lich gerin­ger sind. Neben dem Polfilter zur Reduzierung von Spiegelungen hel­fen Graufilter* bei hel­lem Licht, die Schärfentiefe zu ver­rin­gern. Graue Farbverlauffilter eig­nen sich, um den Kontrast zwi­schen hel­lem Himmel und dunk­ler Landschaft bei Außenaufnahmen aus­zu­glei­chen. Da bei Videoaufnahmen oft die inter­nen Antialiasing-Filter der Kameras umgan­gen wer­den, hel­fen auch in sol­chen Fällen exter­ne Filter.

9. Spiele mit der Unschärfe!
Je klei­ner der Sensor, des­to eher ist ein Bild oder Video von vor­ne bis hin­ten scharf. Dadurch wirkt es jedoch auch flach. Die teu­ren Kameras mit gro­ßen Sensoren kön­nen sehr gerin­ge Tiefenschärfe erzeu­gen, was die Tiefenwirkung im Bild ver­stärkt. Beide Faktoren, Wirkung und Preis, füh­ren dazu, den Look mit wenig Tiefenschärfe für edel und pro­fes­sio­nell zu hal­ten. Nutze das zu Deinem Gunsten! Manchmal reicht es, vor dem Motiv einen unschar­fen Gegenstand zu haben oder eben dort­hin zu stel­len, um Tiefe zu simulieren.

Statt sich mit der Kamera zu bewe­gen, um auf ande­re Objekte scharf zu stel­len, kann auch die Fokussierung am Objektiv ver­stellt wer­den. Dadurch wirkt der Übergang sehr weich. Diese Methode ist jedoch an den Video-​DSLRs sehr kom­pli­ziert, wes­halb Hersteller-​Firmen schnell teu­res Zubehör (Stichwort „Follow Focus“) ent­wi­ckelt haben.

10. Denke in Serien!
Für einen Stockfotografen soll­te es selbst­ver­ständ­lich sein, von einem Motiv meh­re­re Varianten zu foto­gra­fie­ren, um dem Bildkäufer Auswahl zu bie­ten. Ähnliches gilt für Stock-​Footage, auch wenn ich zuge­be, das bis­her ver­nach­läs­sigt zu haben. Auch beweg­te Bilder kön­nen aus ver­schie­de­nen Richtungen, als Close-​Up oder Weitwinkel-​Ansicht gefilmt wer­den. Nur ver­ti­ka­le Aufnahmen soll­ten unter­las­sen wer­den. Zumindest bis sich Fernseher stan­dard­mä­ßig um 90° dre­hen lassen…

Was sind Eure Erfahrungen? Was habt ihr bei Euren ers­ten Videos gelernt? Wo lie­gen die größ­ten Schwierigkeiten?

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