Pimp My Stock: Bildbesprechungen von Stockfotos 44

Heute gibt es die nächs­te Folge von „Pimp My Stock!“, in der ich Fotos kom­men­tie­re, ob sich die­se gut ver­kau­fen las­sen wür­den. Wer eben­falls kos­ten­los mit­ma­chen will, fin­det hier alle Informationen. Diesmal gibt es einen beson­dern Dreh, denn es geht um ein­ge­scann­te Dias.

Walter schrieb mir:

Guten Tag Robert,
in der Anlage sen­de ich Dir div. Fotos für Deine Rubrik „Pimp my stock“.

Ich habe die­se Fotos aus­ge­sucht, da ich Sie bei Fotolia ein­rei­chen möch­te. Ich bin zwar ein Neuling was Fotoagenturen betrifft, foto­gra­fie­re aber schon län­ger. Für die­se Art von Fotos die ich Dir zum Besprechen schi­cke, benut­ze ich Mittelformat. Bei Reportagen ist Kleinbild ange­sagt. Wie Du erken­nen kannst ist ein Grossteil der Fotos im Herbst enstanden,wenn die Natur sich in ihrer Farbenpracht zeigt.

Ich muss noch erwäh­nen, dass ich noch auf Nagativ-​bzw. Diamaterial arbei­te. Zum Scannen gebe ich die­se dann zu einem Dienstleister. Die Originaldateien sind ca. 17MB gross.
Mich wür­de nun inter­es­sie­ren wie Du mei­ne Chancen sieht sol­che Art von Fotos bei Agenturen anzubieten?
Ob ich da auf dem rich­ti­gen Weg bin bzw. was ich noch beach­ten soll­te beim Anbieten?

Vielen Dank!
Walter“

36920004Es gab eine Zeit, da lie­fer­ten Digitalkameras lan­ge nicht die Qualität einer Kleinbild- oder sogar Mittelformatkamera. Diese sind jedoch zumin­dest beim Kleinbildformat lan­ge vor­bei und auch das Mittelformat gerät mit der neus­ten Generation von Megaformat-​Kameras in Bedrängnis.

36920002Deshalb ist die Frage: „Lohnt es sich, Dias ein­zu­scan­nen und anzu­bie­ten?“ sehr interessant.36920003

Ich wür­de jedoch sagen, dass es nur weni­ge Gründe gibt, Dias zu ver­kau­fen. Bei den gezeig­ten Fotos von Walter sind haupt­säch­lich Herbstthemen zu sehen, die jedes Jahr regel­mä­ßig wie­der – mit der neus­ten Kameratechnik – foto­gra­fiert wer­den kön­nen. Selbst der leich­te Vintage-​Look durch die Dia-​Farben kann heut­zu­ta­ge kin­der­leicht durch einen Filter oder ein Plugin simu­liert werden.36920005

Das Scannen von Fotos kos­tet immer Geld, was den Druck erhöht, die­se Investition wie­der rein­zu­be­kom­men und führt auch zu Qualitätseinbußen, die sich eben­falls nega­tiv auf die Verkäuflichkeit aus­wir­ken können.36920006

Dia-​Scans loh­nen sich aus mei­ner Sicht wirk­lich nur, wenn extrem sel­te­ne Motive foto­gra­fiert wur­den, die auch heue nicht mehr neu foto­gra­fiert wer­den kön­nen. Dazu zäh­len zum Beispiel längst ver­stor­be­ne Personen der Zeitgeschichte oder im Krieg zer­stör­te Wahrzeichen. Und selbst hier wür­de ich sol­che Motive auch eher bei einer Bildagentur anbie­ten, wel­che sich dar­auf spe­zia­li­siert hat und hohe Preise ver­langt statt bei einer Universalagentur.36920007

Unabhängig vom ver­wen­de­ten Material hal­te ich die Motive lei­der auch für zu „banal“, um damit bei einer Bildagentur viel Verkäufe zu erzie­len. Da das Thema „Herbst“ lau­tet, sind mir zu vie­le stö­ren­de städ­ti­sche Elemente wie Masten, Geländer oder Stadtmöbel zu sehen. Bei eini­gen Bildern sind die Bäume noch zu grün (vor allem ohne rote Blätter), bei ande­ren Bildern sind die Blätter schon zu sehr abgefallen.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Verkauf von ein­ge­scann­ten Dias gemacht? Lohnt sich das?

3 Gedanken zu „Pimp My Stock: Bildbesprechungen von Stockfotos 44“

  1. Hallo Robert,
    ich hal­te sol­che ein­fa­chen Motive auch für schwer ver­k­auf­lich. Zumindest bei Microstock-​Bildagenturen gibt es heu­te jeder Menge tol­ler Landschafts- und Herbstfotos. Wobei man­che für mei­nen Geschmack schon zu über­trie­ben bunt wir­ken. In der Werbung scheint dies aber der­zeit gefragt zu sein?
    Ich habe in mei­nen Microstock-​Anfängen zu Beginn (2008) auch eini­ge Dia-​Scans vom KB hoch­ge­la­den. Fotolia hat ein paar davon akzep­tiert. Die inter­na­tio­na­len Bildagenturen haben die damals alle wegen Bildrauschen abge­lehnt. Das Bildrauschen war aller­dings kei­nes, son­dern Filmkorn 😉

    Filmscans kann man schon ver­kau­fen. Allerdings müs­sen es dann auch außer­ge­wön­li­che gute Umsetzungen oder beson­de­re Motive mit Seltenheitswert sein.
    Erst letz­te Woche habe ich einen Scan bei Fotolia ver­kauft. Da der Kunde direkt bei mir ange­fragt hat­te, weiß ich daß das Bild als Cover für einen Roman ver­wen­det wer­den soll.

    Die bes­te Möglichkeit zur Vermarktung sol­cher Fotos dürf­ten Bildagenturen Makrostock mit regio­nel­ler Spezialisierung sein. 

    LG
    Bernd

  2. Ich könn­te fast den glei­chen Beitrag schrei­ben wie Bernd. Anfang 2008 ange­fan­gen, dabei waren auch selbst gescann­te Dias, die ich manch­mal auch heu­te noch ver­kau­fe, weil die Motive sicher­lich nicht so schlecht sind. Heute wäre es schwer, gescann­te Dias unter­zu­brin­gen. Die vor­lie­gen­den Motive tau­gen sicher gut, um per­sön­li­che Erinnerungen fest­zu­hal­ten. Sie sind für den Markt aber lei­der nicht geeignet.

  3. Ich hal­te die­se Fotos für Microstock Agenturen gänz­lich ungeeignet. 

    Die Bilder sind nicht schlecht – aber nicht pla­ka­tiv und ein­fach genug gestrickt.

    Der Hinweis Dias nur bei Agenturen zu ver­mark­ten, hal­te ich für ange­bracht. Sicherlich sind die Kosten für ein rei­nes Digitalbild nied­ri­ger und der Profit aus einem Verkauf damit höher, aber wenn es nun­mal dein Stil ist, war­um nicht?!

    Es gibt einen Markt für Dias und auch Agenturen, die für dich den Scan über­neh­men. Somit fällt die Vorinvestition gerin­ger ins Gewicht.

    Als bes­tes Beispiel im deut­schen Markt möch­te ich http://www.plainpicture.com erwäh­nen. Die Preise pro Download lie­gen hier im Schnitt um den Faktor 100 höher als bei Fotolia (lei­der gibt es auch weni­ger Downloads 😉 )

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